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gaben überschreiten würde, über den dadurch gebildeten Ueberschuß von Seiten der Regierung nicht ohne Zustimmung der Landstände werde ver— fügt werden. ö. Indem diese Erklärung und Zusicherung hierdurch ausgesprochen wird, wird die zweite Kammer der Landstände darin die Anerkennung derjzntgen vertrauensvollen Eröffnung finden, welche in deren, die allgemeine Erklä⸗ rung über den Staatshaushalt und die Steuerbewilligungen betreffe nden Schreiben vom 28sten v. M. mit Befriedigung entgegengenommen wor—
den ist.“ . Diese Mittheilung wurde von der Kammer mit Genugthuung
entgegengenommen und dieselbe durch einstimmigen Beschluß den landständischen Akten einverleibt. ö 28
— In“ der Sitzung der Bundesversammlung vom 28. Juli machte der Sesterreichische Gesandte abermals eine vertrau⸗ Ehr Matthrflung kezliglich ber rlentalischen Frage. Der, bazerische Gesandte zeigte sodann die Zustimmung einer Regierung zur Un⸗ terstützung der statistischen Arbeiten des Freiherrn von Reden, und der hannoversche die seitens seiner Regierung erfolgte Publication des Bundesbeschlusses in Betreff des hohen Adels der Familie BVentinck an. Hierauf wurde der Antrag über provisorische Auf⸗ stellung eines technischen Hilfsbüreaus der Militaircommission für die Bundesfestungen zur Abstimmung gebracht, ohne daß man jedoch in dieser Sitzung über den Gegenstand schon schlüssig geworden wäre. Der Reclamationsausschuß berichtete über das Gesuch des germanischen Nationalmuseums in Nürnberg und soll das Unter⸗ nehmen der Berücksichtigung der Regierungen empfohlen werden. Endlich legte der Militairausschuß sein Gutachten bezliglich der Titel vor, unter welchen militairische Reelamationen zu liquidiren sind.
— Dem Hofrath und Professor G. Gervinus in Heidelberg ist durch Staatsministerialerlaß das Recht, an der dortigen Uni⸗ versität Vorlesungen zu halten, entzogen worden, ,
— Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich hat am 26. Juli im Schlosse Weilburg zu Baden bei Sp. G. K. Hoheit Herrn Erzherzog Albrecht in Begleitung der sämmtlichen Mitglieder der 4. h. Kalserlichen Familie einen Besuch abgestattet, und kehrte Abends nach Schönbrunn wieder zurück. ö
— Der FZ3M. und Chef des General⸗ Quartiermeisterstabes, Freiherr Heinrich von Heß ist am 206. Juli mit Suite nach Olmütz abgereist, um dem Vernehmen nach die Vorbereitungen für das große militairische Uebungslager, welches in der Umgebung ge— schlagen wird, zu treffen.
— Die Wiener Zeitung vom 26. Juli veröffentlicht einen Hirtenbrief des Erzbischofs von Mailand, der sich iber die Beru⸗ fung dieses Kirchenfürsten nach Wien und das mit dem päpstlichen Stuhl abzuschließende Konkordat äußert. Unter Anderem heißt es in diesem Briefe:
„Einträchtig hiermit (wir selbst vermochten uns davon zu überzeugen) spricht sich auch die Gesinnung der weisesten und erfahrensten Staatsmänner und hohen Würdenträger aus; es verlangt es die Billigkeit, es verlangt es das eigene Interesse des Staats, daß den gerechtfertigten Anforderungen der Kirche ihr Recht widerfahre, daß ste gelöst werde aus jenen Banden, die einst in der Absicht ersonnen wurden, Mißbräuche zu verhindern, sich aber in der Praxis nur als hinderlich für das Gute herausstellten, da keine andere als die mütterliche Hand der Kirche je im Stande sein kann, gewisse Krebsschäden der Gesellschaft zu heilen; soll aber diese wohlthätige Hand ihr heilsames Werk vollbringen können, so muß sie auch in erfor— derlicher Freiheit walten dürfen.“ . J
Der Erzbischof gedenkt ferner der Mission des katholischen Oesterreichs für die „Pacification und Wiederherstellung der rd⸗ nung“, und daß sich in vielen österreichischen Provinzen die Kirche berelts in den ihr schon vor dem Concordat zugestandenen Freihei⸗ ten, befinde. Die Repräsentanten des lombardisch⸗= venetianischen Episkopats hätten inständigst gebeten, diese Konzessionen ohne Ver⸗ zögerung auch in den italienischen Provinzen zur Geltung zu brin⸗ gen. Der Erzbischof sucht nun zu beweisen, daß der italienische Klerus dessen würdig sei, und mahnt schließlich, sich auf das Kon⸗ kordat vorzubereiten. „Einer der ersehntesten und kostbarsten dieser Vortheile ist die Erleichterung der Uebung in der kindlichen, erge⸗ bensten Unterwürfigkeit unter das Oberhaupt der Kirche, den Stell vertreter Christi.“
— In der Sitzung des schweizerischen Ständeraths vom 27. Juli war an der Tagesordnung: Kredit von 200,000 Fr. für den Ausbau der Festungswerke zu Bellinzona und am Luzien— steig. Die Kommission beantragt Bewilligung; Arnold und Keiser bekämpfen den Antrag, Ersterer aus dem Grunde, weil die Schweiz nicht stark genug sei, einem Angriff von außen allein zu widerste⸗ hen. Der Kredit wurde jedoch bewilligt. Hierauf kam es zur Berathung über das Preßgesetz von Bern. Nach dreistündiger Er— örterung wurde die Ordnungsmotion von Oberst Kurz aus Bern, den Gegenstand zur Berichterstattung an den Bundesrath zurück- 3. en, mit 21, gegen 19 Stimmen angenommen. — Am ö. ig . in Bern die Konferenz der Kantone, welche
. ilitair-Capitulationen mit Neapel betheiligt sind, . r hen und Solothurn schickten keine Abgeordnete, eben ane ahn ö. ö . eingeladene Bundesrath vertreten. Hesuch Um Aufna g. bei der Bundesversammlung mit dem g des Werbverbots einzukom]men. Die Regie⸗
rung von Bern wurde beauftragt, dieses Gesuch in einem Me mo⸗ rial zu begründen, worin die Befürchtung auszusprechen wäre, daß bei foͤrtdauerndem Verbot der Werbung der König von Neapel sich veranlaßt sehen würde, den Capitulationsvertrag als einseitig auf⸗ gehoben und sich daher auch seinerseits der vertragsmäßigen Ver— pflichtungen gegen die schweizerischen Militairs in seinen Diensten entbunden zu erklären. Der Zeitpunkt, wann dieser Gegenstand vor die Bundesversammlung gebracht werden soll, ist weiterer Ver— ständigung vorbehalten. .
— Se. Heiligkeit der Papst ist wieder völlig hergestellt. Am 18. Juli ging er zu Fuß über die dem antiken Pons Senatorius an⸗ gehängte neue Eisenbrücke, am 19. Juli besuchte er die Via Appia, auf der er ebenfalls eine lange Strecke zu Fuß zurücklegte. Die Aufgra⸗ bung der Via Appia ist bis zum dreizehnten Meilenstein bei Bovilla nun so gut wie beendigt. Die Regierung hat für die Arbeit nur die mäßige Summe von 18,900 Seudi verausgabt. — Die elektro— magnetische Telegraphen-Linie, welche den Kirchenstaat mit Toscana und der Lombardei verbinden soll, ist kaum theilweise vollendet, und schon wird sie hier und dort böswillig beschädigt oder vielmehr zerstört. Ein Edikt des Kardinal -Staatssecretairs Antonelli vom 19. Juli bestimmt für künftige Fälle die Strafen für die Beschä⸗ diger. Auch dem Publikum sollen die Korrespondenzen mittelst des Telegraphen verstattet werden.
— Der belgischen „Independance“ zufolge wird. Ihre K. Hoheit die Erzherzogin Marig Henrietta den 20. August, gegen 11 Uhr Morgens, zu Verviers eintreffen, wo sie von Sr. Majestät dem Könige und Sr. Königlichen Hoheit dem Herzog von Brabant empfangen werden wird. Bei ihrem Eintreffen zu Brüssel wird die Königliche Familie von allen Civil und Militair— behörden begrüßt werden, wobei der Bürgermeister von Brüssel den Willkommengruß aussprechen wird. Die bürgerliche Trauung wird Tags darauf um 1 Uhr Nachmittags im Palast gefeiert, wobei der Bürgermeister C. de Brouckere fungiren wird. Am 22. 117 Uhr Morgens wird die religiöse Trauung in der Gudula-Kathedrale statthaben, wobei der Kardinal -Erzbischof von Mecheln unter Assistenz aller Bischöfe des Landes offiziren wird.
— Se. Majestät der Kaiser der Franzosen empfing am 27. Juli im Palaste zu Saint-⸗Cloud das Notifications⸗-Schrei⸗ ben, worin Se. Königl. Hoheit der Großherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar den Tod seines Vaters, des Großherzogs Karl Friedrich Königl. Hoheit anzeigt. Der Kaiser legt wegen die ses Todesfalles auf sechs Tage Trauer an.
— Der pariser „Moniteur“ vom 28. Juli meldet in seinem nichtamtlichen Theile, daß die beklagenswerthen Vorfälle an der Pyrenäengränze die französische und die spanische Regierung be— wogen haben, das streitige Gebiet provisorisch für neutral zu er⸗ klären, bis die Rechtsfrage durch beiderseitige Bevollmächtigte, welche sich dorthin zu begeben haben, entschieden sein wird. Von französischer Seite änd der bevollmächtigte Minister Baron Gros und der Brigade-General Callier mit der Leitung der Unterhand lungen beauftragt worden.
— In der Sitzung des britischen Unterhauses am 26. Juli wurden die Comité-Berathungen über die ostindische Bill fortgesetzt. Herr Phillmore beantragte die Aufnahme einer neuen Klausel, wonach die Richter bei jeder Präsidentschaft einen Gerichtshof bilden sollen, der die Kompetenz hätte, alle Streitfra— gen zwischen der ostindischen Regierung und eingebornen Fürsten, die nicht Unterthanen der britischen Krone sind, zu entscheiden, vorbehaltlich einer Appellation an den Geheimen Rath in England, als letzte Instanz. Er bemerkte zur Unterstützung seines Antrages, daß schon Pitt und neuerdings wieder Sir R. Peel die Errichtung eines solchen Tribunals beabsichtigt hätten, und daß sich das Be— dürfniß niemals lebhafter fühlbar gemacht habe, als jetzt, wo die ostindische Compagnie ihr an sich jedem Rechtsbegriff widerstreiten des Privilegium, in eigener Sache zu richten, oft auf die grau— samste Weise benutze; er erinnere nur an die Gewaltsamkeiten des Directoriums gegen die Radscha's von Sattara und Kurg, gegen den Nisam und gegen den König von Aude. Die Compagnie übe eine heuchlerische Scheinjustiz und sollte wenigstens die Offenheit des einstigen Dey's von Algier haben, der auf die Beschwerde eines von den Piraten Gemißhandelten erwiedert habe: „Siehst du nicht, daß mein Volk eine Räuberbande ist, und daß ich ihr Hauptmann bin?“ Herr Lowe, Secretair des ostindischen Controlamtes (des Ministeriums für Ostindien) sprach sich jedoch, gegen den Antrag aus, weil ein Schiedsgericht nur zwischen Mächten, die einander gleichständen, möglich sei; dazu komme noch das Bedenken, daß bie vorgeschlagenen Richter mit den Sitten und Bräuchen des Lan⸗ des nicht bekannt fein dürften. Sir W. Hogg, Liner der sostiñ dischen Directoren, erklärte die Behauptungen des Hernn Phillmore für boshafte Ausfälle und behauptete seinerseits, die Compagnte habe stels die gerechtesten Urthelle gefällt. Der Antrag wurde hierauf verworfen, ebenso ein anderer, von Herrn Bright aus—⸗ gehender, daß der Direktorenhof und die ostindische Controle ihre Sizungen in keinem und demselben Gebäude halten sollten. Ange nommen wurde dagegen, mit 116 gegen 29 Stimmen, ein Amen—
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; errn Vernon Smith, welches eine Erhöhung des Herr, d beer ere, des ostindischen Kontrolamtes beantragte. Hiermit war diese Comité ⸗Berathung zu Ende und die dritte Lesung
Fer Bill wurde auf nächsten Freitag angesetzt.
— Die „Madrider Zeitung“ enthält ein Dekret, das allen
Kolonialbeamten, die sich in Spanien oder in einem anderen Lande befinden, sich auf ihre Posten zu verfügen befiehlt. Eine Ausnahme wird nur mit den Mitgliedern der Deputirtenkammer gemacht. — Zu Valencia ist der Deputirte Moron aus unbekannten Gründen verhaftet worden.
, gu einem an den dänischen Justizminister erstatteten Berichte der außerordentlichen Gesundheits-Kommission geht hervor, daß dieselbe bereits vorbereitende Schritte gethan hat, um norwe⸗ gische und schwedische Aerzte nach Kopenhagen zu ziehen.
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— Die norwegischen Staatsräthe Vogt und Petersen haben sich, einer Königlichen Resolution vom Sten d. zufolge, im Sep- tember in Stockholm einzufinden, um dort in den Staatsrath ein⸗ zutreten. Zu derselben Zeit werden die Staatsräthe Erichsen und chen Regierung eintreten,
Bretteville als Mitglieder der norwegis und zwar so, daß Staatsrath Exrichsen das Marine- und Brette—⸗ ville das Finanz- und Zoll-Departement übernimmt. — In Uebereinstimmung mit einem Beschlusse des Storthings wird in Christiansand eine Seemannsschule errichtet werden,. — Der schwedische Commandeur-Capitain Ch. A. Virain ist zum Contre-Admiral ernannt.
Ihre Majestät die Königin von Griechenland ist am 17. Juli Abends zehn Uhr am Bord des Dampfers „Othon“ im Piräeus angekommen.
Alexandrien, Mittwoch, 20. Juli. (Tel. Dep. d. C. B.) Die ägyptische Flotte mit 9506 Mann Landtruppen am Bord ist ausgelaufen.
Gewerbe- und Handels-Nachrichten.
Londoner Getreide Markt. Den 25. Juli. Die Zufuhren von fremdem Weizen während der Woche, endigend am 23. d. M., bestan⸗ den ju 770 Qr. 'von Danzig, 1370 Qr. von Stettin, 1109 Qr. von Stralsund, 900 Qr. von Wolgast, 560 Qr. von Rostock, 564 Qr. von Hamburg, 250 Qr, von Harlingen, 2228 Qr. von Berdiansk, 9405 . von Odessa, 1414 Qr von Ibrail, 1100 Qr, von Galatz, 850 Qr. von Constantinopel, 1800 Qur. von Salonica, 4420 Qr. von Triest und 138 Qr. von Oporto; zusammen 26, 569 Qr. . .
Die Weizen-Jufuhren an der Küste vom Mittel- und Schwarzen
Meere betrugen in verflossener Woche 96 Ladungen; davon waren 57 schon schwimmend, 12 später verkauft, und die nachstehende Quantitäten
enthaltenden 27 blieben disponibel:; 3229 Qr. Berdiansk, 14,140 Qꝛr. 6 11,580 Qr. poln. Odessa, 1400 Qr. Bessarabia, 2100 Qr. Ga⸗ latz, 3670 Qr. Ibrail, 6800 Qr. ägypt.6, 1100 Qr. hart Marianopel,
s é hertha Gr. hark Chprische,. Die Frag, für diet
Weizen sowohl für England als den Kontinent. hält an, Zufuhren finden eben so rasch ihre Verwendung, als sie eintreffen und bewilligte man in den jüngsten acht Tagen bis 2 Sh. Avance pr. Qr. gegen vorletzte Woche, obgleich Irland sich ganz passiv verhält und die Einfuhr-Verordnung der französischen Regierung ihren Einfluß auch noch nicht geltend gemacht hat. Die höchsten Notirungen dieser Weizen waren bis zum Sonnabend: für
zoln. Obessa 45 Sh., Marianopel 50 She, Ghirka und Taganrog 46 Sh. z P. . 6 . Galatz 46 Sh. , Ibrail 44 Sh. , Rumelia 41 Sh.
3 P., letzteres für den Kontlnent pr. Qr. .
Die Zuführen von Weizen aus Essex und Kent waren heute früh be⸗ deutender, als seit langer Zeit. Keut- war zu Preisen von heute vor acht Tagen gut verkäuflich, und einige Partieen Esser— holten zu Anfange des Marktes 1 Sh. pr. Qr. Erhöhung; später aber ließ die Frage etwas
nach und ein Theil blieb bis zuletzt unverkauft. Der Begehr für fremden Weizen war beschränkt, aber unsere Notirungen wurden vollkommen be⸗ hauptet. — Mehl findet weniger flotten Abzug. als am Freitage, und sein Werth ist unverändert. In schwimmenden Ladungen. wurde wenig ge⸗ macht, es ließ sich etwas williger kaufen. — Für Gerste erhalt sich reger Begehr zu den Preisen der letzten Woche. — Im Preise von Bohnen und
Erbsen keine Veränderung. — Hafer geht langsam von der Hand zu einer
Erniedrigung von ca. 6 Pee, pr. Qr. . s Getreide?Einfuhr in voriger Woche.
Leinsaamen.
Rappsaamen.
Engl.. S663 . 1292 Schott. ...... 49 — 2942 grlnnd⸗- 19 10880 V. d. östl. Di⸗
V. d. nördl. Di⸗ stilt.. — ,,,, Ausländ 23569 15245 — 9770 4830 4916
Mehl⸗Ginfuhr in voriger Woche: Engl. 1650 S., — Fäss. irländ. — S., von den östl. Distrikten 5280 S., von den nördl. Distrikt 1447 S, von auswärts 800 S., 6194 F.
1552 l vn 085 — 109 2
— Den 27. Juli. Die Zufuhren von fr tei ᷣ Montag groß, 13,820 Qr. ann, Qr. n , 2 9 430 S. 2510 Mehl, von englischem dagegen mãßig. Der heuti e 5. * war schwach besucht und der Umsatz nur klein. Preise u e. blieben unverändert, Eigner hielten auf frühere Preise. Somn . treide bei stillem Geschäft ebenfalls behauptet. 1
Stockholm, 22. Juli. Das Kommerz Kollegium macht heute be— kannt, daß in Folge eingegangener offizieller Berichte über vorgekommen Cholerafälle in Stettin und in Nykjöbing (auf Falster) die beiden ge— nannten Plätze als von der Cholera angesteckt, die übrigen Häfen auf der he . hingegen, wie auch Swinemünde, als verdächtig anzu— sehen sind.
Rußlands Handel mit Europa. Der Handelsverkehr Ruß— lands hat sich in den letzten drei Jahren, so weit die Berichte gehen, nicht sonderlich gehoben. Es betrug nämlich den Werthen nach:
Die Ausführ Die Einfuhr ; Silberrubel. Silberrubel. 1819 6,246,655 Ib, 08s, 587 155090 92,642, 444 96, 136, 822 1851 103 737,512 97,394, 457 Der gesammte Handelsverkehr betrug also im Jahre 1849 1922 Mill., 1851 201 Mill, er hat sich also in zwei Jahren nur um 4 Prozent ver⸗ mehrt. Die Ausfuhr ist übrigens so ziemlich stationair geblieben. Die Ausfuhren Rußlands bestehen fast noch immer aus denselben Produkten, die ehemals die Hansen von den baltischen Küsten geholt, nämlich: 1849 1850 1851 Pud 2,987, s33 2,723,933 3,042, 422 A, 68,50 4, 307, 958 3, o 8,780 3, 376,512 3,313,837 2,998, 438 493, 360 477,399 507,330 ot, 36 67,00 A9, 074 . S8, 36ỹ3 S3. 358 74, 075 E ise n ' 696, 280 757, 956 793, 054 53 w w S3, 598 144,975 110,905 Lein- und Hanfsaat ..... Tschetw. 1,228, 306 1,411,323 1,093,448 Holzwaaren, Werth in Silberrubel 3,145,694 2,797, 57 3, 51 9, 263 grohe Häute = . god, 668 1,055, 256 S833, 693 Zuchten = 841,009 1,052, 829 1, 288, 124 Jetteide . = 18,551, 032 19,207, 188 19, 393, 281
Fast überall ist eine Verminderung der Volumnia sichtbar, mit Aus⸗ nahme bei Pottasche, Kupfer, Eisen, Juchten und Getreide. Die russi⸗ schen Brodfrüchte, wenigstens die aus dem Süden kommen, sind noch nicht lange ein europäischer Handelsartikel geworden, und man kann erst 1847 als die Zeit bezeichnen, wo der ungeheure Aufschwung im Handel eintrat. Zahlen machen dies alles viel deutlicher, weshalb wir einige Ziffern über die Getraide⸗-Ausfuhren Odessa's folgen lassen. Wir geben die Massen ohne Unterschied der Sorten nach Tschetwert, und bemerken nur, daß die englischen Frachten zu 4, die mittelländischen beinahe gänz— lich aus Weizen, die Frachten nach den nördlichen Häfen unsers Fest⸗ landes 3 aus Roggen, F aus Weizen bestehen. Es wurden also aus Odessa ausgeführt:
Nach England. Andern nördl. Häfen Europa's. Mittelländ. Häfen. Tschetw. Tschetw. Tschetw.
1844 107, 839 47, 345 1,279, 265
1847 S853, 205 282, 634 2, 05, 453
1852 1,141,312 388,830 1,099,557 Die Einfuhr von Rohprodukten hat seit 1849 bis 1851 bei der Baum— wolle von 1,554,949 Pud auf 1,3123566 Pud abgeno]mmen. Daß wäh— rend dieser Jahre kein rechter Wohlstand geherrscht haben kann, zeigt die
wichtige Liste der Kolonialwaaren. Es betrugen nämlich die Einfuhren beim
Zucker Kaffee Wein Pud Pud Silberrubel 1849 2, 038, 258 231, 147 7, S5, 599 1850 1, 979, 23 185,156 8, O90, 026 1851 1,829, 877 228, 803 7, 008, 635
Völlig sind die Einfuhren stationair geblieben bei Farben, Maschinen und
Instrumenten, Baumwollen- und Seidenstoffen. Gestiegen ist die Einfuhr Jon Leinenwaaren von 579,046 S. R. auf 962,048 S. R.; abgenommen haben die Wollenwaaren von 2, 201,688 S. R. auf 1,728,894. Die Zoll⸗ einnahme hat im Jahre 1851 nahe an 600,090 S. R. oder 2 pCt. we⸗ niger getragen als 1850. Der Ausfall traf besonders auf den europäischen Händel, wo das Minus der Zolleinnahmen auf 992,513 S. R, stieg.
; (A. A. Itg.,)
—
AHPESG , 27. Juli. Rother Weizen zur Versendung zu höheren Preisen; poln. und andere Sorten an Konsumenten; im Entre- pot: 128d. rhein. 3190 FM.; 127pfd. do. 305 Fl. an der Zaan; 127pfd. best. do. 310 EI.; 128pfd. pommer. 310 Fl; 130psd. odessa. 305 FI. 130pf4. best. do. 314 Fl.; in Consumtsion: 128psd. bunt. poln. 348, 350 FI.; 126, 12754. gering. do. 327, 328 FI.; 130pfd. rhein. 325 FI.; 127psd. ordin. norder. 295 Fl; 12754. alt. gron. 295 FI., an der Zaan. — Roggen selir preishaltend; 121, 123pf. preufs. 215, 225 FI.; 1152, 116psd. getrockn. 188, 180 FI.; 124pfd. Purgas. 225 EI.
kKohlßamen z L- niedriger; auf 9 Fals gleich und im Aug. 66 L.; Sept. 67 L.; Noy., Dez. und April 68 L. — Leinsaat wie früher; 1122, 113pf4. odess. 335 FI.; 105, 106pfd. ägypt. 259 FI. — Rüb ö gleich und auf Lieferung nicht williger; aut o VWochcen 375 Fl; efsect. 3635 a 4 EI. Sept. 36 FI.; Oct. 374 a 4 FI.; Nov. 38 2 p 238 FI.; Dez. 389 a aàa 4 FI.; Mai 385 a E El. Lein õöll
*
auf 6 Wochen 325 FI.; eflect. 315 Fl. — Hanföl auf 6 Wochen 372 Fl.; esfekt. 36 FI. Auf den J. August sind zur öffentlichen Versteigerung angeschlaßen
92 Last odess. Roggen von 119, 120 Ehfd.