8
2
—
/ / u .
*
—
1372
— Se. Königliche Hoheit der Kur fürst von Hessen⸗ Kassel ist im Secbas zu Scheveningen eingetroffen, wo er bis Ende d. M. sich aufhalten wird. Die „Rotterdamer Zeitung‘ ver⸗ sichert, daß der Bischof von Roermond der einzige katholische Prälat sei, der sein Gehalt bezöge, indem er sich nicht als Bischof in seinen Eingaben an die Regierung unterzeichnet hätte. .
— Die schweizerische Regierung von Tessin erklärte dem Bundesrath, nach einer Mittheilung aus Bern vom 15. . gegenüber Oesterreich keine weiteren Konzessionen. machen zu wol' en.
— Der pariser „Moniteur“ vom 15. August enthält in seinem amtlichen Theile mehrere Kaiserliche Delrete, wodnnrch . jestät der Kaiser der Franzosen einer großen Anzahl ö. ö Verleihungen und Beförderungen seine Henehmigung ertheilt. Zu Großkreuzen der Ehrenlegion sind der Justizmin ister Abbatucei, der Finanzminister Bineau und der Handelsminister Magne ernannt
zorde ö 1 . „Patrie“ hat am 14. August von dem Minister des Innern eine förmliche Verwarnung erhalten. In den Motiven heißt es; „In Erwägung, daß das Journal Nachrichten aus Constantinopel veröffentlicht, die eine telegraphische Depesche von Triest überbracht haben soll; in Betracht, daß, wenn auch die gemeldeten Nachrichten wahrscheinlich sind, doch die bestimmte Kunde darüber weder mit einer Staats- Depesche, noch mit einer Privat⸗Depesche durch den Telegraphen hier eingetroffen und es nicht erlaubt werden darf, daß angebliche telegraphische Depeschen selbst bei gutem Glauben ver— breitet werden dürfen, ohne daß man sich ihrer Richtigkeit ver— gewissert, wird eine erste Verwarnung an das Journal „Patrie“ gerichtet“. ⸗ .
— Ihre Majestät die Königin von Großbritannien traf am 11. August Abends um acht Uhr von Spithead wieder in Osborne ein. Während des See⸗-Manövers befanden sich am Bord der Königlichen Jacht „Victoria und Albert“ Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen, Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Württemberg und Ihre Kaiserlichen Hoheiten die Kronprinzessin von Württemberg und die Großfürstin Katharine. Letztere kehrten nach Beendigung der Musterung nach London zurück; Se, König— liche Hoheit der Prinz von Preußen schiffte sich am 13ten wie⸗ der nach dem Kontinent ein. Ihre Majestät die Königin wird am 27. d. M. Osborne verlassen und am 28sten in Dublin eintreffen, wo sie eine ganze Woche zu verweilen beabsichtigt. J
Lord Shaftesbury, Sir Culling Eardley und Herr John Mac⸗ Gregor werden sich nach Hamburg begeben, um der dort abzuhal⸗ tenden protestantischen Konferenz beizuwohnen. .
Die Debatte über die turkisch-russische Frage in der Sitzung
des Sberhauses am 12. August wurde durch den (bereits er⸗
wähnten) Antrag des Grafen Malmes bury auf Borlegung „einer Uebersetzung der beiden in den St. Petersburger Zeitungen vom Kaiser von Rußland veröffentlichten Manifeste und der darauf von Seiten des britischen Staatssecretairs der auswärtigen Angelegen⸗ heiten ertheilten Antwort“ veranlaßt. Der Antragsteller ging auf eine Untersuchung der Ursachen für die von Rußland in dieser Frage angenommene Haltung ein und wollte dieselben zum großen Theile in dem Tone finden, in welchem sich ein Theil der englischen Presse über den Kaiser der Franzosen ausgesprochen hat. Dadurch sei der Kaiser von Rußland zu dem Glauben veranlaßt worden, daß ein aufrichtiges Zusammenwirken von Seiten Englands und Frankreichs nicht zu erwarten sei; diese Meinung sei ver⸗ stärkt worden durch die bekannten, nach dem Austritt des Ministeriums Derby von den jetzigen Ministern Sir James Graham und Sir Charles Wood gehaltenen Reden, gegen den Kaiser, der Franzosen und habe endlich ihre volle Bestätigung in der Unthätig⸗ keit der britischen Flotte zu einer Zeit gefunden, wo die französi— sche Flotte sich bereits auf dem Wege nach dem Archipelagus be— fand. Er (Lord M. seinerseits sei stets ein warmer Freund der französischen Allianz gewesen und da er die Erhaltung des otto— manischen Reiches als ein nothwendiges Ingrediens des europäischen Gleichgewichts betrachte, so hätte er gewünscht, daß England schon früher zu dem Zwecke mit Frankreich gemeinschaftlich gewirkt hätte. Ueberdies sehe er es als eine Demüthigung an, daß russische Ma— nifeste und französische Noten publizirt, von den Erwiederungen der englischen Regierung aber nichts an die Oeffentlichkeit gelangt sei. Der Graf Elarendon äußerte sein Bedauern darüber, auch jetzt der Aufforderung des Grafen v. Malmesbury noch nicht nach—⸗ geben zu können und versicherte, daß er mit dem größten Wider⸗ streben in dem vorliegenden Falle an dem Grunvsatze festhalte, welcher don allen früheren Regierungen befolgt worden und auch die Sanetion des Parlaments erhalten habe, an dem Grundsatze nämlich, während der Dauer der Verhandlungen keine Mittheilun⸗ gen über dieselben zu machen und dem Parkamente einen Noten wechsel niemals stickweise vorzulegen. So viel könne er indeß fagen Daß, die Antwort der englischen Regierun auf vie letzte rufftsche Firtuiar Tepesche ncht zee ltzen eff bn e, franzosischen Negier 13 R ⸗ n gewesenn fei als die der , , dee, wee. 1
en Weg treten könnte, denn
ihr Zweck sei die Aufrechthaltung des Friedens, aber eines Friedens, der mit der Ehre der Nation und daher mit ihren wahren Inter— essen vereinbar sei. Was die Aeußerungen des Grafen von Mal— mesbury über die Allianz mit Frankreich betreffe, so stimme er voll— kommen mit demselben darin überein, daß diese Allianz nichts in sich fasse, was der Ehre und Würde Englands widerstreite; er könne aber nicht zugeben, daß dem Ministerium des Grafen Derby ausschließlich das Lob vindizirt werde, das gute Einverständniß mit Frankreich gehegt und gepflegt zu haben Vor und nach jenem Ministerium sei vielmehr dies das unabh. lässige Bemühen der Regierung Englands gewesen, welche Form der Regierung auch zur Zeit in Frankreich obgewaltet haben möge. Daß die Angriffe einiger Zeitungen auf den Kaiser der Franzosen oder die Reden Sir James Grahams und Sir Charles Woods (welche letzteren übrigens bereits zur Genüge erläutert seien und daher nicht wieder hätten erwähnt werden sollen) in der von dem Grafen vp. Malmesbury angegebenen Weise Einfluß auf den Kaiser von Rußland geübt haben sollten, glaube er nicht, denn es sei dem Kaiser von Rußland wie Jedermann zur Genüge bekannt gewesen, daß in Betreff der Integrität der Türkei Frankreich und England vollkommen übereinstimmende Ansichten hegen. Daß die englische und französische Flotte nicht gleichzeitig in der Besika⸗Bucht einge—⸗ troffen seien, widerspreche nur scheinbar der Uebereinstimmung zwi— schen den beiderseitigen Regierungen. Die französische Reglerung habe, als ihr die Nachricht von der bekannten Aufforderung des Obersten Rose an den Admiral Dundas zugegangen, sofort, ohne die englische Regierung zu konsultiren, ihrer Flotte Befehl zum Absegeln ertheilt, sich indeß vollkommen einverstanden bezeugt, als das englische Ministerium, die Gefahr für nicht so groß ansehend, erklärt habe, die englische Flotte werde Malta noch nicht verlassen, und ihre eigene Flotte nur wegen der großen Entfernung Toulons von Salamis nicht zurückbeordert. Das spätere gleichzeitige Ein— treffen der Flotten in der Besika-Bucht beweise übrigens, daß es an dem guten Einverständniß nicht gefehlt habe. Was den Kaiser von Rußland anbelange, so sei er (Lord Cl.) nicht im Stande, in die Herzen der Menschen einzudringen, noch unter allen Umständen de ren Motive zu begreifen; aber das könne er sagen, daß kein euro⸗ päischer Souverain feierlichere Versicherungen in Betreff seiner Ach— tung vor den Verträgen gegeben habe, als gerade der Kaiser von Rußland. Derselbe habe außerdem stets erklaͤrt, daß er die Erhal—
tung des türkischen Reiches als eine Nothwendigkeit betrachte und
in der Zerstückelung desselben eine europäische Kalamität sehen nw o voisosfo Movsi v 891 Meg ⸗ 8 M würde. Diese Versicherungen seien der Mission des Fürsten Ment—
schikoff nach Konstantinopel vorangegangen, und diese Mission sei angekündigt worden, als ausschließlich die Regulirung der Heiligen— Grab⸗-Frage betreffend. Der britische Botschafter habe bei den Un— terhandlungen als gemeinschaftlicher Freund beider unterhandelnden Theile fungirt und seine Dienste hätten bei beiden wiederholt eifrige Anerkennung gefunden. Erst nachdem diese Sache erledigt worden, habe Rußland die Anforderung gestellt, die zu so großen Schwierigkei
ten geführt habe. Die Regierung Ihrer Majestät habe nicht gewußt, daß Forderungen gemacht werden würden, welche, wenn angenommen, die Pforte fast unbedingt unter das Protectorat von Rußland gestellt hätten. Ueberdies habe sie erwartet, daß Fürst Mentschikoff etwas von sei⸗o nen Forderungen nachlassen werde, was denn auch geschehen sei. Es sei unter diesen Umständen erfreulich gewesen, daß sich die Flot— ten nicht vor Constantinopel befunden hätten, denn die Pforte habe nun durchaus frei und unabhängig handeln können und es sei nicht der mindeste Vorwand dafür vorhanden gewesen, daß sie un⸗ ter der Dictatur irgend einer anderen Macht stehe. Die nach dem Abgange Mentschikoff's und der wiederholten Weigerung der Pforte erfolgte Besetzung der Donau-Fürstenthümer trage er (Lord Cl.) kein Bedenken, fur eine Vertrags-Verletzung und einen asus belli zu erklären, als welche sie auch von der britischen Regierung be— trachtet worden sei. Indeß habe die letztere sich verpflichtet gehalten, Alles zu vermeiden, was zum Kriege führen könnte, so lange nicht alle und jede Mittel, den Frieden zu erhalten, erschöpft seien. Obgleich nun die Unterhandlungen noch obschweben, so wolle er doch mittheilen, auf welchem Wege dieselben zu ihrem jetzigen Stande gelangt seien. Nachdem die letzte Note des Grafen Nesselrode von der Pforte ver- worfen und die Fürstenthümer von Rußland besetzt worden seien, habe es geschienen, daß die Zeit gekommen sei, wo beiderseitige Freunde die in eine neue Phasis eingetretene Sache zu behandeln geeignet seien; jedenfalls habe die Frage damals einen europäischen Charakter angenommen, und die anderen Mächte seien verpflichtet gewesen, diesem Zustande der Dinge auf eine oder die andere Wetse ein Ende zu machen. Die Vermittelung Oesterreichs fei angeboten worden; ob von freien Stücken oder in Folge einer ergangenen Aufforderung, das wisse er (Lord Cl.) nicht genau, en wisse nur, daß man auf das Anerbieten eingegangen sei. Die österreichische Regierung habe nun der Pforte einen fehr billigen und verständi⸗ gen Vorschlag gemacht. Sie habe ihr gefagt: Du hast diese Note verworfen, . uns nun eine andere Note, die wir nach St. Petersburg schicken können, eine Note, die Dir Sicherheit gewährt und die flir ven Kalser von Rußland nicht unannehmbar lst. Wir
1373
wollen dann die Note in St. Petershurg unterstützen. Eine Mi⸗ nisterkrisis und andere Ursachen, welche er (Lord El.) gegenwärtig darzulegen außer Stande sei, hätten in Constantinopel einige Verzögerung herbeigeführt, und darauf seien die dortigen Re— präsentanten von Frankreich, England und. Preußen zusammen⸗ getreten und hätten als Basis eine ursprünglich von Frankreich her⸗ rührende Note proponirt, welche mit einigen Abänderungen sowohl dem Kaiser von Rußland als dem Sultan zur Annahme vorgelegt werden solle. Diese Modificationen seien zuvor zur Genehmigung nach London und Paris berichtet worden, und als sie dort geneh—⸗ migt, habe man die also modtfizirte Note am 2. August zugleich
nach St. Petersburg und Konstantinopel abgesandt. Mittlerweile
habe der russische Gesandte in Wien den Inhalt dieser Note seinem
Hofe mitgetheilt, wo er gute Aufnahme gefunden und am 3. August sei eine telegraphische Depesche von St. Petersburg nach Wien ab— gegangen, mit der Meldung, daß der Kaiser die Note annehmen werde, wenn sie dem Sultan genehm sei. Seitdem habe er (Lord Cl.) und zwar heute Morgen die Mittheilung erhalten, daß Graf Nesselrode dem Sir Hamilton Seymour offiziell angezeigt habe, der Kaiser werde die Note annehmen. Diese Note aber enthalte nichts, was mit der Würde oder Unanhängigkeit der Pforte unvereinbar wäre und er (Cord Cl.) sehe nichts, was die Pforte verhindern könnte, sie anzunehmen. Er ersuche daher den Grafen Malmesbury auf seinen Antrag zu verzichten, weil derselbe den Rücksichten auf den Staatsdienst nicht entspreche.
Lord Beaumont erklärte sich durch diese Erläuterungen nicht
zufriedengestellt. Die Regierung gebe zu, daß Rußland die Verträge verletzt, einen casus belli hervorgerufen habe, aber sie
thue nichts, um die verletzten Verträge zu wahren. Sie spreche von obschwebenden Unterhandlungen, aber sie unterhandle mit
Rußland gar nicht, sondern sei nur damit beschäftigt, die Pforte zu Konzessionen zu veranlassen. Es sei möglich, daß diese Kon—
zessionen die Unabhängigkeit der Türkei nicht beeinträchtigen,
aber die britische Regierung habe sich verleiten lassen, gegen
und in Schleswig sei sie streitia: r
des gegenwärtigen Königs 9 3 k t . Oheims, Dänemark dem männlichen, Holstein dem 3
lichen Erben zugefallen und Schleswig zwischen ihnen getheilt . ; den wäre. Einer solchen Zersplitterung ver Monarchie 1 gen, sei die Aufgabe der britischen Regierung gewesen. er zen Palmerston) habe sich bemüht, auch jene männliche Linie welche Ansprüche auf Holstein gehabt habe, zu den nöthigen Verzichtleistun gen zu bewegen, und das Ganze in irgend einem Zweig zu ver⸗ einigen, der auf alle Provinzen gleichen Anspruch erheben könnte. Das sei durch den Vertrag erzielt worden. Die Voͤrlegung der
U
die den Umständen entsprechenden Grundsätze zu verstoßen und ihr Verhalten werde sich noch in der Zutunft rächen. Wäre das Recht der Verträge in seiner vollen Geltung, so hätte Rußland gezwungen werden müssen, nicht nur über den Pruth zurückzu— gehen, sondern alle Occupationskosten zu ersetzen, und wenn England und Frankreich nur kräftig aufgetreten wären, so hätte
Rußland auch nachgegeben, ohne daß es einen Krieg gegeben hätte. In ähnlicher Weise äußerte sich der Graf Hardwi cke. Auch der Marquis von Elanriecarde äußerte sein Bedauern darüber, daß die britische Regierung sich zu Anfang der Verwicke⸗ lungen so schwach gezeigt habe und verlangte, daß man jetzt nicht nur die unverweilte Räumung der Fürstenthümer, sondern auch Entschädigung für die verübte Gewaltthat fordere und Garantieen gegen die Wiederholung anschaffe. Lord Ellenborough dagegen
erklärte sich zu Gunsten der Politik der Minister in Betracht der Gefahren, welche ein Krieg mit Rußland zu Wege bringen würde.
Auch Graf Aberdeen nahm noch das Wort und erklärte, daß
g 9 i * 8. 1 . * OG * ; England zwar durch die Rücksicht auf seine eigenen Interessen und
seine Ehre, so wie auf die allgemeinen Interessen Europa's sich verpflichtet finde, die Integrität der Türkei zu unterstützen, daß es
aber durch keinen Vertrag verpflichtet sei, zu diesem Zwecke zu
Feindseligkeiten zu schreiten. Graf Malmesbury nahm hierauf
seinen Antrag zurück. — Die übrigen Verhandlungen boten nichts
Bemerkenswerthes dar.
Im Unterhause fragte Herr Layard, wann Lord John Russell dem Hause die versprochenen Mittheilungen über die drientalische Frage zu machen gedenke, worauf Lord Palmerston in Abwesenheit seines Kollegen sich außer Stande erklärte, hierüber Auskunft zu geben, aber dem Fragsteller noch vor Montag priva⸗ tim einen Bescheid zukommen zu lassen versprach. Herr Blackett wünschte zu wissen, ob die Regierung geneigt sei, dem Hause die Aktenstücke und diplomatischen Korrespondenzen über die dänische Erbfolgefrage vorzulegen, und machte dabei folgende Bemerkung: „Der Vertrag selbst kam voriges Jahr auf den Tisch des Hauses, aber das Haus erfuhr nichts über die Ansichten derjenigen, welche
in dieser Sache England zu vertreten hatten, noch bekam es die den Vertrag begleitenden Dokumente zu Gesicht. Von einer Seite habe ich erfahren, daß Rußland auf seine eventuellen Erbrechte vollstän⸗ dig verzichtet habe; andererseiks aber fällt es auf, daß diese Ver⸗ zichtleistungen nicht in dem Vertrage vom vorigen Jahre enthalten waren, wie ähnliche Verzichtleistungen des Hauses Bourbon im Vertrage von Ütrecht. Neuerdings hat der Gegenstand, durch die Constitutions-Abänderungen in Dänemark an Interesse gewonnen. Das Circular des dänischen Ministers vom vergangenen Mai und die Antwort Lord Clarendon's darauf sind in deutschen Zeitungen erschienen, während dem hritischen Parlament nichts darüber zu⸗ kam.“ Darauf erwiederte Lord P almerston, die Correspondenz betrage gegen 6009 Folioseiten und enthalte viele Details, die jetzt alles Inkeresse verloren hätten. Nach der jetzigen Ordnung gehe die Thronfolge im eigentlichen Dänemark auch in der weiblichen Linie fort, in Holstein aber nur in der“ männlichen Linie,
ganzen Korrespondenz würde große und unnöthige Kosten ver ursachen, aber wenn der ehrenwerthe Herr ihm irgend ein beson⸗ deres Aktenstück nennen wolle, so werde er sich erkundigen, ob die Vorlegung desselben irgend eine Schwierigkeit habe. Herr Blackett bezeichnete blos ein Aktenstück, und zwar die Antwort Lord Claren— don's auf das Circular der dänischen Regierung vom vergangenen Mai, fügte aber hinzu, daß er, wenn der edle Lord es ihm erlaube, privatim mit ihm darüber sich besprechen wolle. Im Lauf der Sitzung erhielt die von Herrn Walpole eingebrachte Bill, durch welche die gesetzlichen Bestimmungen gegen Wahlbestechung und Ein- schüchterung zusammengefaßt werden sollen, die zweite, und die Bill zur Aenderung des Strafsystems (Abschaffung der Deportation) die dritte Lesung.
Wien, Dienstag, 16. August. (Tel. Dep. d. C. B.) Der Kaiser ist heute in Ischl eingetroffen. — Die heutige „Oester⸗ reichische Correspondenz“ meldet, daß die Aufhebung des Belage⸗ rungszustandes für Wien und Prag am 1. September bevorstehe.
London, Dienstag, 16. August, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) In der so ehen stattfindenden Sitzung des Unterhauses erklärt Lord John Russell, daß der Kaiser von Rußland in die Vermitte⸗
lungsnote der vier Mächte einwillige. Es wäre bis jetzt keine
Mittheilung aus Konstantinopel in Bezug auf die Annahme der Vermittelungsnote eingegangen. Die englische Regierung wäre der Ansicht, daß kein Vergleich befriedigend sein könnte, der nicht die Räumung der Fürstenthümer einschlösse oder unmittelbar zu der— selben führte.
HEeü6pæä6z, 16. August. Leipzig - Dresdener 217 Br., 216 6. Sächsisch- Bayerische 91 G6. Sächzisch- Schlesische 193 Br., 1023 G. Läau-Zittauer 37) Br., 373 G. Magdeburg-Leipziger 312 G. Kerlin- Anhialti che 1355 Br., 135 G. Berlin -Stettiner 1497 G. Thüringer 1123 G. Altona-Kieler 108 G. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actfen Lit. A. 169 Br., Lit. B. 162 Br., 1617 G. Braunschweiger Bankactien 1143 Br., 1143 6. Wiener Banknoten 94 Br., 935 G.
ARaRSaexelLlnkzz, 15. August, 5 Uhr Nachm. Am heutigen Markte wurde Roggen 2 FI. höher angeboten und einzelne Käufe zu diesem Preise abgeschlossen; Weizen bei lebhafter Frage für das Inland und den Export 3 Fl. höher; Rappsaat und Füb öl unverändert, aber flau; Leinsaat und Leinöl gleichsalls ur cerändert.
Stets är, 17. August, 2 Uhr 18 Minuten Vachmittags. (Tel. Dep.
d. Staats Anzeigers. Weizen fest, 72 —75 Rthlr. bezahlt. Roggen
54 — 57 Rthlr. gefordert, 55 Rthlr. bezahlt, August 535 a 53 Rthlr. bez., August - September 53 Br., September - October 52 a 523 bez., October - November 507 G., 51 Br., Frülijahr 5 Hun b Rübl August 10445 Br., Sʒepteniber - October 11 Rihlr. Br., 105 RKthlr. bez., Ociober - No vember 11 Br. Spiritus 12 pCt. Br., 127 pCt. bezahlt, August 123 pCt. G., Septbr Ocibr. 133 pCt. Br., October-No vember 147 pCt. Br., Frühjahr 16 pCt. G6. 4
4g aki Ebatzx, 15. August, 2 Uhr 55 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats -Anzeigers) Berliner und Kieler gesucht. Geldeourse:
Berlin-Hamburger 111. Magdeburg- Wittenberge 443. Mecklenburger 18. Kieler 108. nier S893.
pro. Spanier 41 1pro. Spanier 225. Sax di-
Getreidemarkt: Weizen festgehalten, aber ohne Geschäft. Roggen
unverändert.
Ge g , Falles est, 1500 Sack Rio verkauft. Zink 6000
2. 6. . 12135 s 229 Gentner div. Lieferungen 13115 and 1323.
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 18. August. Im Opernhause. (134ste Vorstellung):
Satanella, fantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern, vom Kö⸗ niglichen Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugni und Hertel. Voͤrher: Mary, Max und Michel, komische Oper in 1 Akt. Musik
ö.
von Karl Blum.
Mittel-Preise: Fremdenloge 2 Rthlr. e. ) . Freitag, 19. August. Im Opernhause. (135te Vorstellung):
Fidelio, Oper in 2 Abtheilungen. Musik von 8. van Beethoven.
12 *
(Fräulein Boch koltz-Falconi: Leonore; Herr Salomon: Don Pizarro, als Gastrollen.)
Mittel Preise: Fremden⸗Loge 2 Thlr. ꝛc.