1853 / 194 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Direction und der Direktorialrath gewählt wurden. Die erstere besteht aus den Herren Heinr. Croon, Frhr. v. Geyr, Nellessen-Kelleter, Leopold Scheibler und Barth. Suermondt. Von den sämmtlich emittirten 3000 Actien sind, bei dem langen Zeitraum zwischen der Stiftung und der Be⸗ stätigung der Gesellschaft, durch Todesfälle und andere Umstände 61 Stück wieder disponibel geworden. Das Directions-Comitéè konnte hiervon erst mit dem Ende des vorigen Monats bei der Realisirung der Actien Kenntniß erhalten, und hatte sich, da dieselben zu dieser Zeit bereits einen bedeu— tenden Courswerth erlangt, nicht für autorisirt gehalten, die vakant ge— wordene Anzahl von Neuem zu emittiren. Es ward der General⸗-Ver⸗ sammlung die Bestimmung darüber auheimgestellt, und diese autorisirte die Direction, die gedachten Actien zum Vortheil der Gesellschaft bestmög— lichst, jedoch nicht unter 200 Rthlr. Agio pro Stück zu begeben.

S jart, 12. August. Die königliche Staats-Regierung hat, dem 13, lach, ann t ebrrlcht! aus allen Theilen des Landes eingefordert, aus denen, sobald die Aerndte völlig beendigt ist, eine amt— liche Zusammenstellung veröffentlicht werden soll. Schon jetzt glauben wir darüber mittheilen zu können, daß sich im Durchschnitt die Aerndte als eine mittelgute darstellt. Es dürfte daher schon in der nächsten Zeit eine Ermäßigung der Preise zu erwarten sein. Dagegen bleibt uns unzweifelhaft der Vortheil, daß wir eine weit bessere und gesundere Qua— lität von Mehl erhalten, als im vorigen Jahr.

Wien, 16. August. Wie die „Oesterr. Corr.“ meldet, lassen die schon bis jetzt über den Ausfall der diesjährigen Aerndte aus den ver— schiedenen Theilen der Monarchie eingelaufenen amtlichen Berichte, obwohl noch manche spezielle Nachweisung im Rückstande sich befindet, keinen Zweifel mehr zu, daß dieselbe im Großen und Ganzen keinesweges eine ungünstige genannt werden kann. Es hat sich namentlich auch mit Bestimmt— heit herausgestellt, daß die Getreidepreise, wie sie sich kürzlich gestellt hat— ten, durchaus nicht im Verhältnisse zu den vorhandenen Vorräthen stehen und daß daher die Theuerung in diesem hochwichtigen Artikel mit Recht als eine künstlich erzeugte bezeichnet werden darf. Wir können versichern, daß die Regierung diesem so tief in alle Lebensverhältnisse eingreifenden Gegenstande ihre vollste Obsorge gewidmet hat, und es sind die genauesten Erhebungen eingeleitet worden, um alle hierauf bezüglichen Daten in der erschöpfendsten Ausführlichkeit zu erhalten. Wir gedenken seiner Zeit auf den Gegenstand zurückzukommen und bemerken nur noch, daß die Getreide— preise vor der Einschaffung einer jeden Aerndte anzuziehen pflegen; wenn dies heuer in ungewöhnlichem Maße der Fall war, so dürfte eine wohl— thätige Reaction dagegen um so sicherer eintreten, als sich Merkmale der— selben jetzt schon mehrseitig wahrnehmen lassen.

Aus der Schweiz, 14. August. Die Berichte, welche der Bun— desrath von den Kantonen über den Stand der Getraide-Aerndte einge— zogen hat, stimmen darin überein, daß in der Schweiz eine ordentliche Mittel-Aerndte gemacht wird.

Londoner Getreidemarkt. Den 15. August. Das Geschäft in Weizenladungen vom Schwarzen Meere hat von dem

unsern Handel gegenwärtig beschwerenden Drucke nicht gelitten, und wenn

der Umsatz auch beschränkter als vor kurzer Zeit war, so sind Inhaber doch sehr fest und bei dem Ausbleiben neuer Zufuhren machte sich kein Preisfall bemerkbar. Es trafen in der vorigen Woche nur 5 Ladungen an der Küste ein, die mit den von früher vorhandenen Zufuhren bis auf eine Ladung von 1620 Qr. hartem syrischem Weizen sämmtlich Verwen— dung fanden. Man zahlte zuletzt für polnisch Odessa 44 Sh. für Eng— land, und gab für dieselbe Partei Tags darauf für den Kontinent 47 Sh. 45 Pee., für Galatz wurde 45 a 46 Sh., für Sandomirka 50 Sh. , für hart Berdiansk 43 Sh. 6 Pce. zuletzt bewilligt.

Die Zufuhren fremden Weizens während der Woche, endigend am 13. d. M., betrugen: von Archangel 1180 Qr., Riga 650, Pillau 675, Königsberg 350, Danzig 5503, Stettin 3626, Stralsund 1580, Lauterbach 360, Wolgast 1270, Rostock 2198, Wismar 66, Lübeck 446, Kiel 570, Bandholm 610, Tönningen 660, Aalborg 36, Gothenburg 1100, Ham— burg 697, Norden 200, Harlingen 127, Konstantinopel 1350, Kertsch 2700, Berdiansk 3350 Qr.

Die Zufuhr von Weizen aus Essex und Kent war heute wieder gut; Einiges davon wurde zu einer Preiserniedrigung von ungefähr 2 Sh. pr. Qr. gegen heute vor 8 Tagen untergebracht, aber ein großer Theil blieb bis zuletzt unverkauft, obgleich man zu einer wesentlichen Preisreduction ausbot. Für fremden Weizen war die Frage beschränkt und der Umsatz im Detail zu 1 à2 2 Sh. weniger Geld als letzten Montag. Gerste und Erbsen blieben unverändert. Bohnen sind 1 Sh. billiger. Hafer verkauft sich schleppend 1 à 2 Sh. pr. Qr. niedriger. Inhaber von Faß-Mehl sind nicht zur Annahme billigerer Preise geneigt, und giebt es daher kein Geschäft in diesem Artikel.

Getreide-Einfuhr in voriger Woche.

Rappssamen.

Bohnen Erbsen Wicken.

6149 1090 50 2201 223 4487

D. 8 118 . 118

3 4090 411 265 104

itt 497 446 619 ö. Ausländ 29293 51000 * . ö 211 .

J

Mehl-Einfuhr in voriger Woche: Engl. 1892 S., Fäß., irländ.

480 S., von den östl. Distrieten 6520 S., von den nördl. Distriet. (518 S. von auswärts S., F. z Weizen Gerste Hafer Bohnen Erbsen Mehl 3. Qr. Qr. . Ur. EGwi Verz. in London, 11. Aug. 39064 6452 45521 189 9187

Heipzäig, 17. August. Leipzig - Dresdener 2167 Br., 216 6. Sächsisch- Bayerische 91 (. Sächeisch-Schlezische 103 Br., 1025 G. Löbau-Zittauer 37 G. Magdeburs- Leipziger 3125 Br., 312 G. Berlin- Anhaltizche 1353 Br., 135 G. Berlin -Steiiner 1495 G. Thüringer 113 Br.R, 11235 G. Altona-Kieler 1085 G. Anhalt-Dessauer Landes- bank-Actien Lit. A. 169 Br., Lit. B. 1615 G. Braunschweiger Bank- actien 114 Br., 1145 G. Wiener Banknoten 94 Br., 937 G.

Anmistenrelnarzzn, 15. August. Rother und poln. Weizen wie- der mit vielem Handel etwas höher; im Entrepot: 130d. roth. odess. 338 FI.; 128pfd. do. 322 FI.; 128psd. rostock. 344 El.; 126pfd. wismar. 336 FI.; in Consumtion: 127psd. bunt. poln. 354. 359 FI.; 128psd. do. 355, 363 FI.; 1831pfd4. do. 375 2. 1350p. do. 370 FI.; 1206pid. neu. groning. 310 Fl, an der Zaan; 120.4, 123pfd. fries. 276, 285 FI.; 127pfd. neu. groning. 310, 315 Fl. Roggen wieder etwas höher; im Entrepot: I18pfd. neu. àrchang. 205 FEI. in Partieen; in Conzumtion: 124. burgas. 230 FI.; 115-, 116pfd. getrockn. 198, 200 FI. Buchweizen beinahe unverändert; 123psd. holst. 230 FI.

Kohlsamen wie früher; Z overm. 64 L.; aut 9 Fals gleich und im Aug 6h 1 dert, 6 L.; Get 69 L.; pril 70 L. Leinsamen ohne Handel. Rüböl gleich und auf Lieferung wie fräher; auf 5 gehen 334 Fl ertect. 37 El; Sept 37 2 Fl; Oet. 385 FI.; Nov. 39 a 383 —-— 387 FI.; Dez. 397 a 39-39 FI.; Mai 395 a 3 FI. Leinöl auf 6 Wochen 333 FI.; effect. 325 FI.; Oct., Nov. und Dec. 32 Fl. Hanföl auf 6 Wochen 392 FI.; effect. 387 Fl. RKüb- kuchen 78 aSs4 Fl. Lein kuchen 11 a 13 FI.

diÿcrnk, Mittwoch, 17. August, Nachnuttags 2 Uhr 15 Minuten. (Lel. Dep. d. C. B.) Valuten und Contanten sest. Silberanleihe 1408. Sproz. Metalliques 943. AHproz. Metalliques S4. Bankactien 1405. Nordbahn 238. 1839 Loose 1393. London 10, 40. Autsburg 1083. Hamburg 8053. Paris 1283. Gold 143. Silber 9.

Arastenreldazaa, Mittwoch, 17. August, Nachmittags 4 Uli 45 Mi—- nuten. (Tel. Dep. d. C. B) Holländische Fonds angeboten. 5proR. Metalliques Litt. B. 9543. 5proz. Metalliques 82175. 23proz. FHetalliques 4245. 1proz. Spanier 2335. Zproz. Spanier 433. Holländische Inte- grale 633.

Getreidemarkt: Weizen fest. Roggen preishaltend. Raps pro October 693. Rüböl pro October 383.

Hazxüs, Mittwoch, 17. August, Nachmittags 5 Uhr. ( Lel. Dep. d. C. B.) Zproz. S0, 90. 4A1Iproz 105. 3proz. Spanier 43. 1pro. Spanier 2395. Silberanleihe 97.

Hie melorm, Mittwoch, 17. August, Nachmittags 5 Uhr 30 Minuten. (Tel. Dep. d. C. B.) Consols 973. 1proz. Spanier 2375. Mexikaner 2635. Sardinier 956. Oesterreichische Anleihe 98. Metalliques 88.

Getreidemarkt: EWnglischer Weizen 1 Schilling théurer, fremder mehr gefragt.

HEwezpc]i, Dienstag, 16. August. (LTel. Dep. d. C. R) Baum- wolle: 5000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 19. August. Im Opernhause. (135ste Vorstellung): Fidelso, Oper in 2 Abtheilungen. Musik von L. van Beethoven. (Fräulein Bochkoltz-Falchni: Leonore; Herr Salomon: Don Pizarro, als Gastrollen. Zwischen dem ersten und zweiten Akt: Ouverture zur Oper: „Leonore“, von L. van Beethoven.

Mittel-Preise: Fremdenloge 2 Rthlr. ꝛc.

Sonnabend, 26. August. Keine Vorstellung.

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Seffentlicher Anzeiger.

1162 Wit Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen c. 2c. ꝛc.

Thun kund und fügen hiermit zu wissen, daß die Rathskammer der Ersten Civilkammer Unseres Landgerichtes zu Bonn in ihrer Sitzung vom fünfundzwanzigsten Juli achtzehnhundert drei und fünfzig, wo mitgewirkt haben die Herren: Merrem, Präsident; Weyers, Schiems, Land- gerichts⸗-Räthe; Bleibtreu, Assessor, und Schrick, Ober-Secretair, folgenden Beschluß erlassen hat:

Eingesehen die Eingabe des Ad vokat-Anwaltes Eller vom dreizehnten dieses Monates, Namens des Königlichen Domainenfiskus, vertreten durch die Königliche Regierung zu Köln, also lautend:

An den Präsidenten des Königlichen Land— gerichtes Herrn Merrem, Hochwohlgeboren.

Nach Inhalt der beiliegenden Verhandlungen ist Wilhelm Schumacher, natürlicher Sohn der am zweiten Oktober achtzehnhundert fünfzig ver— lebten Anna Elisabeth Schumacher, am dreißigsten November achtzehnhundert zwei und fünfzig zu Obersaurenbach, Bürgermeisterei Ruppichteroth, verstorben ohne successionsfähige Verwandte hin— terlassen zu haben, dessen Nachlaß daher dem Staate zugefallen.

Als Anwalt des Königlichen Domainenfiskus, vertreten durch die Königliche Regierung in Köln, bitte ich demnach, über folgenden Antrag geneigtest eine Entscheidung zu veranlassen:

Das Königliche Landgericht wolle in Gemäß⸗— heit der Artikel siebenhundert neun und sechszig und siebenhundert siebenzig des Bürgerlichen Ge⸗ setzbiches, so wie des Paragraphen zwei der ministeriellen Instruction vom achten Juli acht⸗— zehnhundert acht die Ermächtigung zur Vornahme der üblichen Bekanntmachungen, so wie zur Er⸗ richtung eines Inventars und zur vorläufigen Besitznahme und Verwerthung des Mobilarnach⸗ lasses im Interesse der Conservalion desselben er⸗ theilen, gleichzeitig erkennen, daß die Einweisung des Fiskus in den Besitz des Nachlasses ein Jahr nach dem Urtheile erfolgen und dieses Urtheil in den Staats-Anzeiger eingerückt werden solle.

Bonn, den dreizehnten Juli achtzehn hundert drei und fünfzig.

Mit Hochachtung unterzeichnet Eller, Advokat Anwalt.

Nach fernerer Einsicht der dieser Vorstellung beigefügten Aktenstücke, so wie des schriftlichen Antrages der Staats-Behörde vom ein und zwanzigsten currentis;

Auf den von dem ernannten Referenten Herrn Landgerichts⸗-Assessor Bleibtreu erstatteten Bericht;

Nach gepflog ener Berathung, und

In Erwägung, daß die nachgesuchte Eimächti— gung zur Vornahme der gesetzlichen Bekannt- machungen zu erfheilen; daß es einer solchen Ermächtigung jedoch rücksichtlich der Inventari⸗ sation des erblosen Nachlasses nach Artikel siebenhundert neun und sechszig des Bürgerlichen Gesetzbuches nicht bedarf, daß hinsichtlich der etwa erforderlichen Verwerthung des Mobilars dem— nächst die entsprechenden weiteren Anträge zu neh⸗ men sein werden;

Aus diesen Gründen Ertheilt das Königliche Landgericht dem König— lichen Domainenfiskus, vertreten durch die Kö⸗ nigliche Regierung zu Köln, Urkunde über das Gesuch um demnächstige Einweisung in den Besitz des Vermögens des in Obersaurenbach veistorbe— nen Wilhelm Schumacher, und gestattet die drei— malige Bekanntmachung und Veröffentlich ung im Staats-Anzeiger stempelfrei.

Also geschehen und beschlossen zu Bonn wie oben.

Unterzeichnet: Merrem. Schrick.

Wir befehlen und verordnen zugleich allen Ge— richtsvollziehern, die hierzu aufgefordert werden, diesen Beschluß in Vollzug zu setzen, Unserm General⸗Prokuürator und Unseren Prokuratoren bei den Landgerichten hierauf zu halten; Allen Be— fehlshabern und Beamten der öffentlichen Macht if gehöriges Ersuchen starke Hand dazu zu leisten.

Zur Urlunde dessen ist die Urschrift dieses Be—⸗ schlusses von dem Präsidenten und dem Ober- Secretair unterzeichnet worden.

Für gleichlautende Ausfertigung. Der Landgerichts⸗Secretair. (L. S.) gez. F. Heim so eth.

(11591 . .

Der Arbeitsmann Joachim Friedrich Grell, genannt Beckmann, aus Wittenberge, 32 Jahr alt, evangelischen Glaubens, Landwehrmann J. Aufgebots, 5 Fuß 3 Zoll groß, dessen Signa— lement aber nicht näher angegeben werden kann, welcher durch rechtskräftiges Erkenntniß vom 22. April d. J. wegen wiederholten Betruges zu einer dreimonatlichen Gefängnißstrafe und einer Geldbuße von 160 Thlr., der im Falle des Un⸗ vermögens eine zweimonatliche Gefängnißstrafe zu substituiren, so wie mit Untersagung der Aus⸗ übung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 1 Jahr verurtheilt ist, hat seinen bisherigen Wohnort Wittenberge verlassen, und es ist bisher nicht ge⸗ lungen, seinen jetzigen Aufenthaltsort zu er— mitteln.

Sämmtliche Civil und Militair-⸗Behörden werden ersucht, auf denselben Acht zu haben und im Betretungsfalle an unsere Gefangen-In⸗ spection abliefern zu lassen.

Gleichzeitig wird ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des 2c. Grell Kenntniß hat, auf— gefordert, davon unverzüglich der nächsten Ge— richts oderPolizeibehörde Anzeige zu machen.

Perleberg, am 13. August 1853.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

[tI1577 Erneuerter Steckbrief.

Der Nagelschmidtgeselle Peter Gottfried Wilhelm Wiersbitzky aus Pillau, schon mehrfach wegen Diebstahls und anderer Ver— brechen bestraft, ist in der Nacht vom 2. zum 3. Mai d. J. der Untersuchungshaft mittelst ge⸗ waltsamen Ausbruchs aus dem Gerichts-Gefäng— nisse zu Driesen entwichen.

Die Behörden werden ersucht, auf den zac. Wiersbitzky vigiliren und ihn im Betretungs— falle verhasten und fesseln zu lassen, dem Unter— zeichneten aber zur weiteren Veranlassung Kennt— niß zu geben.

Zugleich wird Jedermann, welcher von dem Aufenthalte des Verfolgten Wissenschaft hat, zur ungesäumten Anzeige bei der nächsten Polizei oder Gerichtsbehörde aufgefordert.

Bemerkt wird, daß sich Wiersbitzky bei früheren steckbrieflichen Verfolgungen durch An— nahme fremder Namen und den Gebrauch An⸗ deren entwandter Wanderbücher vor Entdeckung zu schützen versucht hat.

Friedeberg R. M., den 15. August 1853.

Der Staats⸗-Anwalt. Hausch te ck.

Personal-⸗Beschreibung. TY j . s c 0 Der 2c. Wiersbitzks ist 37 Jahre alt, 5 Fuß 4 Zoll groß, schlank, hat blonde Haare, hohe Sunrn, blaugraue Augen, zur Zeit keinen Bart und eine kahle Platte. Bekleidung kann nicht angegeben werden.

1155 Bekanntmachung,

betreffend die Verpachtung des Doma⸗

nial⸗Vorwerks Lütkevitz im Kreise Rü⸗ gen (Nr. 47

21 2 85. / 8 534

Das Königliche Domanial-Vorwerk Lütkevitz auf der Halbinsel Wittow, im Kreise Rügen, velches nach der neuesten Vermessung

an Acker 1374 Morg. 178 IRuthen

Greene,, 161

J =

w 145 .

Unland ... 104 .

zusammen. . 1564 Morg. 23 MRuthen

enthält, soll am 1. Juni 1854 bis Johanni 1872 im Wege des öffentlichen Ju cd 22 weit verpachtet werden. Das dem Aufgebot zum Grunde zu legende Pachtgelder⸗Minimum beträgt 4000 Rthlr. einschließlich S in Golde; die zu be⸗ stellende Pachtcaution ist auf 1000 Rthlr. be—⸗ stimmt und das zur Uebernahme der Pacht er— forderlich Lermögen auf Höhe von 21,000 Rthlr. nachzuweisen.

Zu dem auf den 10. Oktober, Vor mit⸗ tags 11 Uhr, vor dem Departements⸗Rathe, Regierungs-⸗Assessor Balcke, im Regierungs⸗Ge⸗ bäude hierselbst anberaumten Bietungs -Termine laden wir Pachtbewerber mit dem Bemerken ein, daß sich dieselben vor dem Beginn der Licitation über ihre Qualification zur Uebernahme der Pach-⸗ tung, so wie über den Besitz des dazu erforder⸗ lichen Vermögens vollständig auszuweisen haben.

Die Verpachtungs Bedingungen und die Re⸗ geln der Licitation, so wie die Karte nebst Flur⸗ Register sind, mit Ausschluß der Sonn- und Festtage, täglich in unserer Registratur während der Dienststunden einzusehen; auch sind wir be— reit, auf Verlangen Abschriften der Verpachtungs⸗ Bedingungen gegen Erstattung der Kopialien zu ertheilen.

Stralsund, den 13. August 1853.

Königlich preußische Regierung.

1154 Proel m a

Auf den im Ilten Jerichowschen Kreise des Regierungsbezirks Magdeburg belegenen vormals von Werderschen Lehngütern Rogaesen, bezie— hungsweise Woltersdorf und halb Gollwitz, welche jedoch durch einen am 12. März 1830 gerichtlich

bestätigten Familienschluß allodifizirt, demnächst

aber mittelst am 1. Dezember 1848 eröffneten Adjudicationsbescheides dem Königlichen Ma— jor a. D. und Kammerherrn Gustav Ludwig Grafen von Wartensleben zugeschlagen sind, be⸗ fanden sich bis zur Berichtigung des Besitztitels für Letzteren folgende Schuldposten hypothekarisch eingetragen, für welche sich in den zur Belegung der Kaufgelder angestandenen Termin Niemand gemeldet hat, deren Tilgung auch behauptet ist, ohne daß dies beziehendlich nachgewiesen oder auch nur die darüber bestehenden Schuld- und Eintragungs⸗-Instrumente vorgelegt werden kön⸗ nen, weshalb die erisprechenden Beträge von den vertheilten Kaufgeldern zurückbehalten und zu Spezialmassen des Depositi gebracht sind:

1) 225 Thlr. Courant mit 5 pCt. für die Wittwe Clüver geborene Güssefeld, aus der Obligation des ehemaligen Besitzers Geb⸗— hardt Heinrich von Werder vom 20. April 1752, eingetragen auf Rogaesen rubr. III. Nr. 1 des Hypothekenbuchs, wofür mit den privilegirten und laufenden Zinsen 324 Thlr. 10 Sgr. 5 Pf. zu einer Spezialmasse ge⸗ nommen sind;

2) 1000 Thlr. materna der 7 Kinder erster Ehe des Landraths, dann Staats-Ministers Hans Ernst Dietrich von Werder, namentlich: a) Sophie Dorothee Ernestine Charlotte,

p) Friederike Louise Emilie Karoline,

c) Tugendreich Johanne Wilhelmine,

d Sophie Charlotte Friederike,

e) Juliane Albertine Eleonore für Jede

15835 Thlr. 16 Gr. 107 Pf.,

f) Hans Einst Christoph und

g) Ludwig Carl August von Werder, für

Jeden 45 Thlr. 17 Gr. 107 Pf. von ihrem genannten Vater in dem mit ihren Vormündern über den Nachlaß der Mutter, Sophie Charlotte geb. von Werder un⸗ term 20. September 1776 und am 3. Ok- tober desselben Jahres bestätigten Rezesse übernommen und auf Rogaesen rubr. III. Nr. 3 am 10. April 1778 eingetragen, wosür einschließlich der Verzugs zinsen 1090 Thlr. 20 Sgr. 10 Pf. zum Spe⸗ zial⸗Deposito gebracht.

3) 2060 Thlr. in altem Golde fernerweite ma— terna der vorgenannten 7 Kinder erster Ehe des Geheimen Staats ⸗Ministers, damaligen