1853 / 230 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

linamündungen ist bewirkt worden, daß die Donaufürstenthümer, welche sich ebenfals im Besitze ausnehmend großer Getreidevorräthe befin⸗ den und im heurigen Jahre nicht uggünstiger Einten sich erfreu⸗ ten, allerdings nicht wie früher mit gleich gutem Erfolge die Con- currenz auf dem Schwarzen Meere mitmachen können. In Folge dieses an sich mißlichen Umstandes ist übrigens für Ocsterreich die nicht unvor= theilhafte Folge eingetreten, daß die Tendenz des dortigen Getreidehandels sich neuestens Oesterreich zuwendet und den Zug donauguswärts in das Auge gefaßt hält. Nachrichten aus Braila vom 12. d. M. melden, daß statke Verschiffungen von Getreide nach dem Banate theils schon stattge⸗ funden haben, theils noch bevorstehen und daß ihnen theilweise nicht sosort aus Mangel an hinreichenden Fahrzeugen entsprochen werden konnte.

Alexandria, August 1853. Die Produkte Aegyptens sind bekannt lich dermalen noch von keiner großen Bedeutung für den preußischen Handel.

Die geringen Quantitäten, welche man von den Eyport · Artikeln (Baum- wolle, Wollt, Hummi, Droguen 26) für die europäische Industrie bedarf, gehen noch immer theils über Triest, theils über England, wo jene Pro⸗ dufte in großen Massen aufgestapelt und sortirt werden.

Bei kleinen Versuchen, die angestellt worden sind, hat es sich indessen erwiesen, daß diese Produkte auf direktem Wege voriheilhafter als auf indirektem zu beziehen sind.

Von größerer Wichtigkeit ist dagegen der Importhandel.

Obwohl tie Preise in letzteret Zeit durch die steigende Konkurrenz auch hier herabgedrückt worden sind, so bleibt dieser Handel doch immer beachtungswerih, da die Consumtion in europäischen industriellen Erzeug⸗ nissen bei normalen Zuständen nothwendigerweise zunehmen muß, denn nicht allein veimehrt sich die europäische Kolonie sortwährend, sondern auch der Geschmack dir einheimischen Bevölkerung gewinnt immer mehr Terrain an den Fabrikaten des Oceidents.

In Folge der Bestrebungen, die Fabrikanten in direktere Verbindung mit hier etablirien Häusern zu bringen, haben die Geschäftsreisenden den hiesigen Kommissionshäusern, die gewöhnlich auch nach Mustern Bestel⸗ lungen aufnehmen, theilweise weichen müssen.

Mit den Ansprüchen und dem Geschmacke des Landes genauer ver= traut, und durch ihre fortwährende Anwesenheit am Platze in den Stand gesetzt, die Fabrikanten im Zollverein stets in Kenntniß von den Verände⸗ rungen und Fortschritten der rivalisirenden fremden Industrie zu halten, sind diest Kommissiongire, wenn sie sonst die nöthigen Garantieen darbieten, gewiß den Handlungsreisenden vorzuziehen. Ueberdies wird es ihnen leichter, von den Vermögenzverhältnissen det hiesigen Abnehmer sich bestimmter zu unterrichten, als es den Reisenden, die alle Jahr sich nur auf kurze Zeit hier aufhalten können, möglich sein dürfte.

Bei allen überserischen Verbindungen ist ein längeres Kreditgeben un vermeidlich. Diese Uebelstände treten daher auch hier, und vielleicht in ausgedehnterem Maße, als an anderen übersceischen Plätzen hervor.

Die Geschäfte mit dem Bazar wickeln sich in nenerer Zeit häufig erst in 12 bis 16 Monaten ab.

Im verflossenen Jahre ist ein mit industriellen Erzeugnissen beladenes Schfff direkt aus Danzig hier eingetroffen, Die Ladung bestand aus Ge— wehren, Möbeln und Breitern. Für gewöhnlich gelangen jedoch Zoll ver⸗ eins Artikel über Amsterdam, London, Triest, Maiseille und Livorno nach Aegypten. Diese Waaren werden daher als holländische, englische, österreichische Ac. Waaren veisteuert und als solche in die darüber von der Douane geführten Register eingetragen.

Aus diesem Grunde ist es daher auch sehr schwen, sich eine genaue und detaillirte Nebeisicht von den importirten Zollvereins -Artikeln und deren Werth zu verschaffen. Nur im Allgemeinen und annähernd ist Folgendes zu bemerken:

Eingeführt wurde im Jahre 1852 an Zollvereins-Artikeln:

an Tuchen und anderen wollenen Stoffen Piast. Aeg. 1,300 000, an Strumpfwaaren do. b00, 000, an Seidenzeugen do. 200,000, an Posamentierwaaren do. 400,000, an Quincaillerieen do. 2, 000, 000, an anderen Artikeln do. 600, 000,

Summa 5, 100,000.

Ueber die Fortschritte, welche in diesen Verbindungen in der letzten Zeit gemacht worden, und über die Aussichten, die noch vorhanden sind, ist Nachstehendes zu bemerken:

Bekanntlich ist in Preußen und den Zollvereinsstaaten der ausgebil⸗ deiste Industriezweig die Fabrication von wollenen Waaren, und sind be— sonders die Tuchmanufalturen bedeutend vorangeschritten. Preußische Tuche nehmen fast auf allen neutralen Märkten die erste Stelle ein. Mehreren preußischen Fabrikanten ist es gelungen, auch auf den ägyptischen Märkten ihre Tuche in Ansehen zu bringen. Im verflossenen Jahre hat sich der Absatz von Tuchen in erfreulicher Weise vermehrt.

Es fangen die Araber in neuerer Zeit wieder an, mehr Tuche zu tra— gen. Jene Fabrikate werden von den Mittelqualitäten an, wegen der Ap⸗ pretur, äuü ßeren Ausstattung und billigen Preisen allen übrigen vorgezogen. Die ordinairen Qualitäten, die indeß im Preise sehr herunter gegangen sind, lieferte noch Frankreich. Der Absatz hierin nimmt jedoch von Jahr zu Jahr ab. Diese ordingiren Tuche von ganz grober Wolle und einer bretigen Appretur dürften durch eine ähnliche Quasstät, in Preußen angefertigt, leicht zu ersttzen sein.

Muster, so wie detaillirte Preise dieser groben Stoffe sind schon mehr fach eingesandt worden. Wollene Hosenzeuge (Buckskins, Satins) wurden von Brunn und Frankreich bezogen. Leider hat der Handel mit fertigen . den Umsatz in Tuchen besonders bei der europaͤsschen Bevölkerung , Von anderen glatten Stoffen werden auch hier und in 66 clannten sächsischen Thibets gekanft, und gelangien im Jahre

Je. bedeutendere Quantitäten, wie in früheren Jahren, hierher.

n, gemusterten, gewebten wollenen Kleiderstoffen ist der Verbrauch

noch ni t. nr f ge, T müend, da dieselben nur von den wohlhabenderen Europäern

Abnehmer, und es stellte sich heraus, daß die französischen wollenen Kleider- stoffe für Europäer durch entsprechende sächsische Fabrikate, die billiger als jene sind, nach und nach ganz aus den hiesigen Magazinen verdrängt werden könnten,

wenn stets neue Muster recht zeitig hierher gelangten, und dann die aufge⸗

nommenen Bestellungen schnell und nach Vorschrift ausgeführt

Es gehören diese verschiedene wollenen ö der 3 . . jeder Saison erscheinen sie mit neuen Dessins auch öfter mit Veränderung des ,. und unter ganz anderen Namen.

Es ist daher in Betreff der Qualität und Muster dieser Phantasie⸗= Zeuge nur noch hervorzuheben, daß sie durchaus nach den neuesten franzö— sischen Erscheinungen angefertigt werden müssen, wenn sie hier von Damen die sich an die pariser Toilette gewöhnt haben, gekanft werden sollen. . . In gedauckten wollenen Kleiderstoffen, so wie gedruckten Mousselines de laine in Ganz- und Halbwolle sind dagegen von Zollvereins-Fabrikan— ten hier noch keine Relationen eingeleitet worden.

Wenn Zollvereins⸗ Fabrikanten in Mode -⸗-Artikeln für die feine Welt auftreien wollen, so müssen sie bei der Anfertigung ven dergleichen Luxus— Gegenständen darauf Rücksicht nehmen, daß diese nicht für ölonomische , , . n, für ein verschwenderisches Publikum be-

immt sind, und daher dem Aeußeren solcher Mode in ni . lll 3 solch Waaren ein nicht zu Dasselbe, was über bedruckte wollene Kleiderstoffe bemerk läßt sich auch auf bedruckte wollene und ,, . ö. 3 bleibt indessen den Fabrikanten überlassen, durch Mustersendungen an hie⸗— sige Kommissionshänser Versuche anzustellen, und würde es nur sehr er— wünscht sein können, wenn irgend einer der Industriellen, die sich auf dem . der Mode bene gen, die Unvollkommenheiten des gedachten In— ,,, der Waare in der Hand recht bald abzuhelfen unter— . Halbwollene sächsische Möbel⸗Damaste und Tischdecken, die seit einigen Jahren den französischen vorgezogen werden, wurden auch im Jahre 1852 wieder in lleinen Quantitäten eingeführt.

Um die Seidenzeuge des Zollvereins hier nach und nach einzuführen, wurden im verflossenen Jahre von mehreren Reisenden und hier etablirten Kommissionairen durch Muster aufs Neue wieder Versuche angestellt. Es hat sich jedoch mit Bestimmtheit herausgestellt, daß sie in glatten schwarzen und kouleurten Taffeten, welche fast nur von den Frauen, die sich levan⸗ tinisch kleiden, gekauft werden, mit den florentinischen und selbst französischen Fabrikaten zur Zeit noch in keiner Qualität konkurriren kön— nen. Jene Fabrikate enisprechen nämlich in Betreff der Qualität, Appre— tur, Breite und sonstiger äußerer Ausstattung den hiesigen Anforderungen noch in keiner Weise; auch waren die Preise durchgehends zu hoch, um selbst nur kleine Bestellungen nach jenen Mustern versuchsweise aufzunehmen.

. Gemusterte seidene Kleiderstoffe, fagonnirte, gestreifte und geblümte leichte Atlasse, so wie andere seidene Stoffe in schwereren Qualitäten, fer— ner seidene mit Gold und Silber durchwirkte Stoffe, welche ebenfalls nur don den Damen der Harems und den Levantinerinnen in orientalischer Tracht gekauft werden, wurden auch im vergangenen Jahre wieder von Lyon, wo dieser Industriezweig bekanntlich seit geraumer Zeit die höchste Aus bildung erlangt hat, ausschließlich bezogen. Die Versuche, welche von hier aus seit einigen Jahren vielfach gemacht wurden, um durch Anleitun⸗ gen dahin zu bewegen, gedachte Stoffe den hiesigen Anforderungen genü— gend anzufertigen, sind noch bis zur Stunde erfolglos geblieben. Erst vor Rurzem sind mehreren Fabrikanten Qualitäts ⸗Muster nebst detaillirtem Preis-Verzeichniß durch ihre hiesigen Vertreter zugesandt worden.

Ganz leichte seidene Zeuge, wie Marzelline und Florenze, werden bekanntlich in keinem Lande so billig fabrizirt, als in der Schweiz, und r , der Bedarf in den Zollvereinsstaaten noch immer von dorther

An dem Absatze von gemusterten, modernen Seidenzengen in Glacs und Taffet in den Mittelqualitäten für europäische , , dürften die krefelder Fabrikanten sich mit der Zeit betheiligen können, denn diese An= nahme rechtfertigt sich aus den Mustersendungen, die im Laufe des Jahres 1852 hierher gesandt wurden. Es waren die Muster zwar nicht neu , aber sowohl die Preise als die Qualitäten ließen nichts zu wünschen übrig, und wenn dieselben von der leßten Mode * und hier früher angelangt wären, so würde es wohl gelungen ein, Bestellungen dangch aufzunehmen.

Nicht ungünstige Versuche wurden in letzterer Zeit mit geblümten und gestreisten Gaze⸗ Kleidern von Elberfeld gemacht. Andere halbseidene wlsiderheuge von dieser Stadt und ihrer Umgegend würden hiet vielleicht Absatz finden, wenn die betreffenden Fabrikanten von ihren neuen Sachen

zu jeder Saison vollständige Mustersammlungen hersendeten.

Erneuerte Versuche, mit halbseidenen und ganz seidenen Möbelzeugen des Zollvereins hier und in Kairo aufzutreten, mißlangen, da diese Stoffe den französischen Fabrikaten in jeder Beziehung nachstanden.

Die ganz seidenen Brokat⸗Möbelzeuge waren in zu geringer Qualität angefertigt und auch zu schlecht appretirt, wodurch die schönen, brillanten, den Lronern nachgeahmten Dessins ein ganz ärmliches Aussehen bekommen el re: Dazu stellten sich die Preise noch 20 Prozent höher, als die fran— zösischen.

Erfreulich bleibt es aber immer, daß Sachsen sich daran gewagt hat, diesen reichen, weltberühmten Stoff (Lyon) zu imitiren.

Was rie halbseidenen (Seide und Wolle) sächsischen Möbelstoffe, wo⸗ von hier Muster vorgezeigt wurden, betrifft, so läßt sich über diesen Artikel ungefähr dasselbe bemerken, was eben über die ganz seidenen angeführt worden; sie erschienen theuerer als die französischen, weil die Qualität, welche man zu den antiken brillanten Mustern verwandt, zu diesen in kei⸗ nem' richtigen Verhältniß stand. Die Dessins nehmen sich deshalb nicht viel eleganter aus, als die halbwollenen Möbelstoffe, welche Sachsen vortrefflich zu fabriziren versteht. .

Glatte, gebleichte und ungebleichte baumwollene Stoffe (Shirting, Greyeloth), fo wie Tülls, glatte und gemufterte Mousseline, bedruckte Kleider- and Möbel-Kattune wurden in dem letzten Jahre fast ausschließ=

Es fanden einige säͤchsssche, sogenannte Cachemirs (französische Imitationen)lich aus England be *Fogen.

1619

Frankreich lieferte einige bedruckte Mousseline, Jaconets und Cattune.

Die Schweiz konsignirte nur geringe Quantitäten von gestickten Gar⸗ dinen⸗Mousselinen, feinen gestickten und gewirkten weißen und couleurten Mousselin Kleidern; dagegen fanden schweizer Ginghams, schmale 18 Zoll breite gestreiste, stark appretirte Stoffe, hier unter dem Namn Printaniere, Cuttue, Moreas bekannt, worin früher hier und in Kairo so bedeutende Geschäfte gemacht wurden, kaum noch Abnehmer.

Man zieht die gedruckten englischen ordingiren Kattune wegen ihrer Billigkeit und weil sie demselben Zweck entsprechen, jenen schweizer Stoffen vor. . .

Wiewohl die Baumwollen-Industrie in den Zollvereins- Staaten sich zu heben anfängt und die großartigen Spinnereien und Druckereien, welche mnan am Rheine in's Leben zu rufen beabsichtigt, so wie die gleichfalls beabsichtigten öffentlichen Dessinateur⸗ Schulen diesem Industriezweige noch eine größere Bedeutung zu geben versprechen, so dürfte dennoch ein län- gerer Zeitraum noch vergehen, ehe man auf neutralen Märkten in dieser Industrie zu konkurriren vermag. ;

Der Bedarf an Luxus-AUrtikeln, die zur eleganten Toilette europäischer und arabischer Frauen gehören, als baumwollene und seidene Tülls, Stickereien, alle Arten seidener Bänder, Hauben und Hüte, fertige Sachen (eonfectionnés), Blumen und andere Coiffur⸗Gegenstände wird auch hier wie überall, wo die Mode und der feine und pikante Geschmack bezahlt werden, aus Frankreich bezogen.

Ordinaire baumwollene Tülls und Spitzen lieferte England.

Rothe türkische Mützen (Feß, Tarbusch) werden gegenwärtig in Kon— stantinopel, Tunis, Frankreich, Italien und Oesterreich fabrizirt und wurde der Bedarf auch im Jahre 1852 aus genannten Ländern bezogen. Das Fabrikat von Tunis ist zwar das theuerste, aber zur Zeit immer noch das beliebteste und gesuchteste.

In Frankreich (Orleans) hat man in neuester Zeit in der Anfertigung dieses Artikels große Forischritte, besonders in der Farbe und Qualität, gemacht, so daß die französischen Tarbusche denen von Tunis in vielen Beziehungen jetzt sehr nahe kommen. Der Umsatz in diesem Artikel ist sehr bedeutend.

Handschuhe, Sonnen- und Regenschirme, Spazierstöcke, Kravatten,

.

Gilets, fertige Wäsche für Herren und Damen, Parfümerieen zc. lieferte größtentheils Frankreich.

Einige seidene Herren-Kravatten wurden von Elberfeld bezogen. Auch wurden kleine Quantitäten Sammete von der Rheinprovinz geliefert.

Von lackirsen und anderen Ledersorten gelangten wieder einige Quan— titäten aus München, die nach Mustern bestellt worden, hierher. Man war mit Preisen und Qualitäten zufrieden. Frankreich und die Schweiz behaupteten früher ausschließlich die levantinischen Märkte.

Die Teppich-Fabriken in Berlin und Crefeld haben zwar einen bedeu⸗ tenden Aufschwung genommen und sich auch bereits einen Absatz nach Außen angebahnt; hier sind aber mit dergleichen Waaren noch keine Ver⸗ suche gemacht worden.

Indessen haben jetzt die englischen Teppiche mit ihren lebhaften, pracht⸗ vollen Dessins sich hier vollständig Bahn gebrochen, und drohen die Smyr⸗ naer großen Teppiche zu verdrängen.

In den gediuckten Tischdecken wird hier wahrscheinlich ein Absatz zu

erzielen sein.

Einen Hauptabsatzgegenstand nach den Ländein des Orients bildeten noch immer die Quincaillerie Waaren von Solingen, Remscheid, Iserlohn ꝛc. und noch bis vor wenigen Jahren behaupteten diese Städte in ordinären Eifen«, Stahl- und Messing⸗Waaren saͤmmtliche Plätze, der Levante. In

neuester Zeit hat sich dieses günstige Verhältniß leider sehr geändert.;

England, Frankreich und Belgien treten hier jetzt in vi

Industrieen auf. So lich im i, . . ,

Schlösser, Holzschrauben, Tischmesser mit Elfenbeinschalen alle ö.

vnn ee. n . . ,, ; in rankreich: Stubenschlösser, kleine Nägel mit 6 ;

alle Sorten esserner Nägel, Auch w fängt Dehn hn,

mit Quincgillerieen im Orient zu betheiligen. ͤ

Auch finden hier ganz feine Quincagillerieen ihre Käufer. Frankreich tsoyg hiermit alljährlich die hiesigen Magazine.

Es ist bekannt, wie geschmackvoll und verhältnißmäßig billig dergleichen Artikel in Paris angefertigt werden, und wie thätig die Franzosen sind, keine fremde Konkurrenz aufkommen zu lassen. Dennoch versuchten öster⸗ reichische Kommissions-Reisende mit ähnlichen wiener Fabrikaten aufzutreten. Der Erfolg dieser Bemühungen fiel indessen ungünstig aus, denn man über= zeugte sich bald, daß es doch mehr konvenire, jene Artikel, als: feine Bürsten und Kämme, Papeterieen, feine Elfenbeinsachen, Nippsachen in Bronze und anderen Composilionen, Brieftaschen, Portemonnaies, aller⸗ hand kleine Figuren 2c. in Zukunft wieder von Paris kommen zu lassen.

Mit den bekannten steyerschen Rasirmessern, die hier in Masse abge⸗ setzt werden, vermag wohl kein Land der Welt zu konkurriren. Das Dutzend wird hier mit 40— 45 Kreuzern verkauft.

. Die, nürnberger Wagren genießen hier noch immer den alten Ruf. Die Preise derselben sind so billig, daß so leicht keine Konkurrenz in diesem Artikel zu befürchten steht.

In Bernstein-Perlen wurden einige, doch nicht bedeutende, direkte Ge⸗ schäfte gemacht.

Mst Erfolg sind Goldleisten direkt von Berlin hierher gesandt worden.

AKleine Versuche in Möbeln haben herausgestellt, daß die berliner Möbel, bei größerer Billigkeit, an Eleganz und Geschmack den pariser Möbeln nicht nachstehen.

. Der Bedarf an Goldfaden ist beträchtlich, es ist jedoch bisher noch nicht gelungen, aus den Vereinsstaaten eine Waare zu liefern, welche den an sie gestellten Anforderungen entsprochen hätte.

Königliche Schanspiele.

Freitag, 30. September. Im Schauspielhause. 116te Abon⸗ nements-Vorstellung. Zum ersten Male: Magnetische Kuren, Lustspiel in 4 Aufzügen, von F. W. Hackländer.

Besetzung: Graf Schönmark, Hr. Rott. Die Gräfin, seine Frau, Frau Hoppé. Gräfin Anna, seine Tochter aus erster Ehe, Fräul. Arens. Baron Steinbach, Hr. Crüsemann. Die Baronin, seine Frau, Frau von Lavallade. Eugen von Felsen, Neffe des Grafen, Hr. Commentz. Ferdinand von Rahden, ein junger Ad⸗ vokat, Hr. Liedtke. Der Kammerdiener des Grafen, Hr. Düffke. Jacob, Bedienter, Hr. Hiltl. Ein Jäger, Hr. Grohmann Dienerschaft. Ort der Handlung: Auf dem Gute des Grafen Schönmark.

Kleine Preise: Fremden-⸗Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Sonnabend, 1. Oktober. Im Opernhause. (164ste Vorstel⸗ lung): Fidelio, Oper in 2 Abtheilungen, nach dem Französischen, von F. Treitschke. Musik von L. van Beethoven. Zwischen dem ersten und zweiten Akt: Ouvertüre zu Oper: „Leonore“, von L. van Beethoven. (Frau Köster: Leonore.)

Fremden-Loge 2 Rthlr. ꝛc.

Seffentlicher Anzeiger.

1336 Steckbrief. 11264

Der Schneider Gottfried Leske Cauch Leeske genannt) aus Schwachenwalde ist eines ü! Diebstahls und der Theilnahme an einem wissent— / 1) die Parzelle Nr. 5

lichen Meineide dringend verdächtig. y 656

Seiner Verhaftung hat er sich durch die Flucht entzogen.

6062 65 5 2 1 1 71

Bekanntmachnng.

Folgende der Königlichen Seehandlung gehörige, zu Potsdam in der Brandenburger Vor⸗ stadt im Bürgerfelde an und in der Nähe der Lonisenstraße belegene Ackerstücke, nämlich: ves neuen Vermessungs-Registers von der Stadtkarte von 13 M. 30 M.

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; Die Behörden werden ersucht, auf den Leske sollen im Einzelnen öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu wir einen Termin auf

vigiliren, ihn im Betretungsfalle festhalten und in' das Gefängniß des hiesigen Königlichen Kreis⸗ gerichts abliefern zu lassen.

Dienstag, den 8. November d. J., Vormittags 10 Uhr, in vem Geschäftslokale unsers Dampfmühlen-Etablissements zu Potsdam anberaumt haben. Kauf⸗ lustige, welche hiermit dazu eingeladen werden können die Lizitaͤtions- und Veräußerungs-Bedin⸗

Zugleich wird Jedermann, welcher von dem gungen in der Geheimen Sechandlungs Registratur in dem Seehandlungs Gebäude, Jäãägeistraße

Aufenthalte des Leske Kenntniß hat, zur unge⸗ säumten Anzeige bei der nächsten Gerichts- oder Polizei⸗Behörde aufgefordert.

Friedeberg i. d. N. M., 26. September 1853.

Der Königliche Staats-Anwalt. Hauschteck.

zu ertheilen.

Per sonal-⸗Beschreibung. Der Leske ist kleiner, untersetzter, ziemlich starker Figur, 35 Jahre alt, hat schwarze Hagre 112661 und Augenbrauen und starke Lippen. Belleidet

Tuchweste und blauer Tuchmütze.

Bekanntmachung.

Folgende der Königlichen Seehandlung gehö—

ist er wahrscheinlich mit einem schwarzgrünen ige Grundstücke, nämlich:

Tuchrock, weißleinenen Beinkleidern, schwarzer 1) das in der Brandenburger Vorstadt zu Potsdam auf dem Kiewitt Nr. I belegene,

Nr. 21 hier, so wie bei der Administration unsers Mühlen-Etablissements in Potsdam, einsehen. Die Letztere ist auch beauftragt, die in Rede stehenden Grundstücke Kauflustigen, die sie vorher in Augenschein nehmen wollen, nachzuweisen und die etwa darüber gewünschte Auskunft

Berlin, den 12. September 1853.

General-Direction der Seehandlungs-Sozietät. gez. Bloch. Wentzel.

südlich an die Havel und nördlich an dle. Chaussee gränzende Grundstück, bestehend aus Wohngebäude, Scheune und Stall mit einem Areal von ea. 18 Morgen 4 UIRu— then Acker, Wiesen und Baustelle;