Abgereist: Der General⸗-Bau⸗Direktor Mellin, nach Wien.
Berlin, 1. Oktober. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Major von Trütz schler des 19ten Infan⸗ kerie Keglments, so wie dem Hautboisten Stein des Sten Infan⸗ terie Regiments, die Anlegung der ihnen verliehenen, von des Her⸗ zogs von Anhalt Bernburg Hoheit gestifteten Denkmünze zu ge— statten.
Per sonal - beränderungen in der Armee.
H fiiersg⸗ Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Den 14. September.
Grunwald, Pr. Lt. vom 18. Inf. Regt., zum Hauptm., v. Wit⸗ ten, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., v. Dobschütz, char. P. Fähnr. vom 11. Inf. Regt, zum P. Fähnr. befördert.
Den 15. September.
Gr. Finck v. Finckenstein, Sec. Lt. vom 33. ins 27. Inf. Regt. versetzt. v. Fuchs, Sec. Lt. vom 14. Jäger⸗Bat. z. Pr. Lt., v. Platen, Unteroff. vom 1. Garde⸗Regt. zu Fuß, zum P. Fähnr., Frhr. v. Gber⸗ stein, Pr. Lt. vom Kaiser Alexander Gren. Regt, zum Hauptm., v. Stück⸗ radtj, Sec. Lt. von dems. Regt, zum Pr. Lt., Gr. v. d. Schulen burg, P. Fähnr. vom Garde⸗-Kür. Regt, Frhr. v. Zedlitz, P. Fähnr. vom 1. Garde⸗Ulan. Negt., v. Pannwitz, P. Fähnr. von dems. Regt., dieser unter Versetzung zum 3. Ulan. Regt, zu Sec. Lts. befördert.
Den 16. September.
Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, Königl. Hoheit, Hauptm. vom J. Garde-Regt. zu Fuß, zum Major à la suite dieses Regts. be— fördert.
Den 17. September.
Rother, Sec. Lt. vom 19. Inf. Regt, zum Pr, . ritfche, Unteroff. von dems. Regt., zum Port. Fähnr., Gr. v. Saurma-⸗Jeltsch, P. Fähnr. vom 1. Kür. Regt., zum Sec. Lt., v, Köppen, Pr. Lt. vom 22. Inf. Regt., z. Hptm., Frh. v. Pritt wißtzsEdler v. Gaffron, Sec. Lt. v. dems. Regt, z. Pr. Lt., v. Koschembahr, Miketta, Bayer, v. Bennig⸗ sen, P. Fähnrs. von dems. Regt, letzterer nnter Versetzung in das 12.
Inf. Regt, zu Ser. Lts, Brandt, Schmidt, v. Tschischwitz, Unteroff.
Don dems. Regt., zu P. Fähnrs., v. Dheimb, P. Fähnr. vom b. Hus.
P. Fähnr,, v. Knoblauch, P. Fähnr. vom 26. Inf. Regt.,, zum Ser. Lt, v. Zitz ewitz, Unteroff. vom 4. Ulan. Regt.,, zum P. Faͤhnr. be— fördert.
J h
Den 10. September. Dannenberg, Sec. Li. a. D., zuletzt im 4. Bat. 9. Regts., beim Train 1. Aufgeb. dieses Bats. einrangirt. Den 14. September.
Pückler, Rittm. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 6. Regts., von der Kav. zum Train des 1. Aufgeb. verfetzt. v. Pannewitz Sec. Lt. von der Kav. 2. Aufgeb. des 2. Bats. 6. Regts,, zum Prem. Lieut. befördert. Gr. v. d. Goltz, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 3. Bats. 11. Regts. v. Klitzing, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufgeb. des 4 Bats. 6, ins 2. Bat. 6. Regts, v. Schätz ell, Pr. Lt. vom 2. Aufgeb. des Low. Bats. 35. Inf. Regts., v. Berge und Herrendorff, Sec, Lt. 4. D, zuletzt im 6. Inf. Regt., Ja enich, Sec. Lt. (m. Pr. Lts. Char.) zuletzt b. d. Art. des 1. Bats 7. Regts,, ins J. Bat. 7 Regts, letztere beide b. Train 4. Aufgeb. Petrick, See. Lt. vom 1. Aufgeb. des 1. Bats. 19. Regts. Paech, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 20, ins 1. Bat. 18. Regts. ein⸗ rangirt. Mack, Feldw. a. D., zuletzt Bez. Feldw. im 2. Bat. 19. Regts, zum Sec. Lt. beim Train 1. Aufgeb. des 2. Bats. 18. Regts, befördert. v. Reiche, Pr. Lt. a. D., zuletzt bei der Kav. des 2. Bats. 18. Regts.,
der Char. als Rittm. mit der bis zu seiner Verabschiedung getragenen
Unif. mit den vorschr. Abz. f. V. ertheilt. Obst, Pr. Lt, vom 1. Auf⸗ geb. Gregorovius, Pr. Lt. vom 2. Aufgebot des 2. Bats. 149. Regts., zu Haupt. von Rembowski, Sec. Lt. von der Kavallerie 2. Aufgeb. desselben Bats., zum Pr. Lt. befördert. Kelm, Ser. Lt, von demselben Bat.', von der Artillerie zum Train 1. Aufgeb. versetzt. Mitschke, Scholtz, Pr. Lts. vom 1. Aufgeb. des 3. Bats. 19. Regts,, zu Hauptl. kn a. Führern, ersterer unter Versetzung zum 1. Bat. dieses Regts, efördert.
Den 15. September.
Overdyck, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 18, ins 4. Bat.
13. Regts. einrangirt. Hartung, Schmidt, Unteroff. vom 2. Bat. 15. Regts,, zu Sec. Lts. 1. Aufgeb,, Bardeleben, Voerster, Vice— Feldwebel vom 2. Bat. 16. Regiments, zu Sec Lts. 1. Aufgebots be⸗ fördert. Wichelhausen, Simons, Ser. Lts. vom 2. Aufgebot des 1. Bats. 16., ins 2. Bat. desselb. Regts., Sterneborg, Sec. Lt. dom 4. Aufgebot des 1. Bats. 153., ins 3. Bat. 16. Regts. einrangirt. 66 . Bice⸗Feldweb. vom 2. Aufgeb. 17. Regts., zum Sec. Lt. des 4. e beförvert. Toepke, Sec. Et. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats, 16. ,, ins Low. Bat. 36. Inf. Regts. einrangirt. Berger, Oberst— ieut. 4. D., Führer des 2. Aufgeb, vom Ldw. Bat. 26. Inf. Regts,
1623
gestattet, in seinem jetzigen Dienstverhältniß die ihm bei seiner Verabschie— dung bewilligte Uniform des 37. Inf. Regts. beizubehalten und dazu die aktiven Dienstzeichen anzulegen.
Den 17. September.
Krause, Vice-Feldw. vom 1. Bat. 11. Regts.,, zum Sec. Lt. des 1. Aufgeb., v. Heugel, v. Schickfuß, Sec. Lts. von der Kav. 2. Auf— geb. des 3. Bats. 11. Regts., zu Pr. Lts. befördert. v. Raczeck, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 1. Bats. 22.,, ins 2. Bat. 23. Regts. einrangirt. Levison, Vice-Feldw. v. 3. Bat. 23. Regts., zum Sec. Lt. d. 1. Aufg. befördert. Staemler, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 3. Bats. 24. Regts., Diet⸗
lein, Pr. Lt. vom 2. Aufgeb. des 2. Bats. 141. Regts., Hüter, Sec.
Lt. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 10., ins 1. Bat. 2. Regts., Richter, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 1. Bats. 2. Regts., v. Kalitsch, Sec. 1 Aufgeb. des 1. Bats. 31, ins 2. Bat. 2. Regts., Hoeft, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 3. Bats. 9., ins 1. Bat. dieses Regts, Schirmeister, Sec. Lt. vom 2. Aufg. des 3. Bats. 16., ins 2. Bat. 9. Regts. einrangirt. v. Luck, Pr. Lt. vom 1. Aufgeb. des 2. Bats. 2. Regts.,, Kummer, Hauptm. vom 1. Aufgeb. des 1. Bats. 14. Regts., zu interim. Comp. Führern ernannt. Ellerbeck, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 3. Bats. 13., ins 1. Bat. 14. Regts. einrangirt. v. Somnitz, Ser. Lt. von der Kav. 1. Aufg. des 2. Bats. 21. Regts., zum Pr. Lt. befördert. Schünemann, Ser. Lt. vom 2. Bat. 21. Regts., von der Artill. zum Train 1. Aufgeb. versetzt. v. Mellenthin, Pr. Lt. von der Kav. 1. Aufgeb. des 3. Bats. 21. Regts., zum Rittm. u. Ese. Führer, v. Glasen app, See. Lt. von der Kav. 1. Aufgeb. desselb. Bats, zum Pr. Lt. befördert.
Abschiedsbewilligun gen u. s. w.
Den 14. September.
v. Garezyns ki, Sec. Lt. vom 7. Inf. Regt, mit Pension der Ab— schied bewilligt. Hörmann, P. Fähnr.,, Wilde, char. P. Fähnr. vom 11. Inf. Regt., zur Reserve entlassen, v. Kornatzki, Pr. Lt. vom 2ten Hus. Regt., mit dem Char. als Rittm., der Regts.⸗Unif. mit den vorschr. Abz. f. V, Aussicht auf Civilversorgung, und Penston, der Abschied be— willigt.
Den 15. September.
v. Sieger, Hauptm. vom 16. Inf. Regt., mit dem Char. als Major, v. Manowski, Pr. Lt. vom 13. Inf. Regt., mit dem Char. als Hauptm., beiden mit der Regts. Unif. mit den vorschriftsm. Abz. f. V., Aussicht auf Civilversorg.', u. Pension, v. Berenhorst, Sec. Lt. vom 1. Garde⸗-Regt. zu Fuß, behufs Uebertritts in den Herzogl. anhalt⸗dessauschen Staatsdienst, mit dem Char. als Pr. Lt., Gr. v. d. Schulenburg, Hauptmann vom 2. Garde-Regt. zu Fuß, mit der Regts. Unif. mit den vorschr. Abz. f. B. u. Pension, v. Gottberg, Sec. Lt. vom Kaiser Franz Gren. Regt. die⸗ sem behufs Auswanderung, sämmtlichen der Abschied bewilligt.
Den 17. September. Reiß, P. Fähnr. vom 19. Inf. Regt, zur Reserve entlassen, Graf
Regt, zum Sec. Lt.ů, v. Schöning, Musketier vom 9. Inf. Regt, zun v. Sch wer in, Sec. Lt, zuletzt dem 26sten Inf. Regt aggregirt und im
J. 1816 mit Vorbehalt der Dienstverpflichtung aus dem aktiven Dienst geschieden, der Abschied bewilligt. v. Blankensee, Sec. Lt. vom 4ten Ülan. Regt, unter dem gesetzlichen Vorbehalt entlassen. v. Below, Major vom 5. Hus. Regt., mit dem Char. als Oberst-Lt., der Regts.⸗Unif. mit den vorschr. Abz. f. V., Aussicht auf Anstellung in der Gendarmerie, u. Pen— sion der Abschied bewilligt. Geei der nd n nd nh erh er Den 14. September. Koniecki, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 3. Bats. 19. Regts.,, der Abschied bewilligt. Den 17. September. Eben, Sec. Lt. vom 14. Aufgeb. des 14. Bats. 21. Regts., der Ab schied bewilligt.
EH. Beamte der Militair-Verwaltung.
8 n gn ß.
Marcard, Divisions-Auditeur und Justizrath von der 2. Divis. zu Danzig, zum Corps-Auditeur beim V. Armee-Corps in Posen, Gehr— mann, Kreisrichter in Rheinsberg, zum Garnison-Auditeur in Posen ernannt.
Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums: Den 12. September. Jahn, Hülfsrevisor, zum Oberbüchsenmacher bei der Direction der
Gewehrfabrik zu Potsdam ernannt. Reck, Proviantamts-Assistent in Ber⸗ lin, tritt zu dem Proviantamte in Rathenow über.
Nichtamtliches.
Berlin, den 30. September.
Am 18ten d. M. ist hierselbst der Königliche Gesandte und Major 4. D. Herr Johann Christian Ferdinan? Louis von Haenlein verstorben. Derselbe war im Jahre 1811 als Attachs bei der Königlichen ö an den Großherzoglich frankfurtischen, hessischen, würzburgischen und
1629
Herzoalich nassauischen Höfen angestellt worden, kämpfte sodann die 3. . . 15 als Freiwilliger und später als Ofsizier hei dem brandenburgischen Husaren=- Regiment mit, und trat nach geschlossenem Frieden als Legations-Secretair bei der Königlichen Gesandtschaft in Kassel in die diplomatische Laufbahn zurück. Im Jahre 1819 ward er zum Königl. Geschäftsträger daselbst ernannt, in welcher Stellung er bis zum Jahre 1832 verblieb, wo ihn des hochseligen Königs Majestät zu Allerhöchstihrem Gesandten bei den Großher⸗ zoglich mecklenburgischen und oldenburgischen Höfen und den freien Srädten Hamburg, Bremen und Lübeck ernannte. Diesem Posten stand der Verstorbene bis zum Jahre 1849 vor, von wo ab er in Folge der in den Verhältnissen der gedachten Stellen eingetretenen Veränderung in den Ruhestand versetzt wurde.
Während dieser langjährigen amtlichen Wirksamkeit hat sich der Dahingeschiedene in seinen verschiedenen Stellungen des Aller— höchsten Wohlwollens und Vertrauens sowohl des hochseligen als regierenden Königs Majestäten zu erfreuen gehabt. Se. Majestät beklagen in ihm einen treuen und erprobten Diener.
Berlin, den 1. Oktober.
— Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Weimar ist in Eisenach angekommen und hat die Herzogin von Or— le ans bewillkommnet. Dieselbe wird sich zunächst in den ersten Tagen nach Weimar hegeben, aber nach kurzem Verweilen nach Eisenach zum Winteraufenthalt zurückkehren.
— Als Bundes -Bevollmächtigte zur Inspection des hJuxem⸗ burgischen Bundes-Kontingents sind am 27sten d. in Luxemburg eingetroffen: der Königl. preüßische General-Lieutenant von Schack und der Großherzogl. badische General der Reiterei von Roggen⸗ bach. — Die Kammer muß am 4. October zusammenkommen, um die Eröffnungsrede des Prinzen zu vernehmen und ihre Antworts⸗ Adresse abzufassen. ;
— Gewohntermaßen hat der niederländische Finanzminister bei dem Vortrage des Budgets mehrere statistische Mittheilungen gemacht, welche einige interessante Data enthalten. Im Jahre 1852 wurde die Handelsmarine durch 139 neue Seeschiffe, von 29, b Tonnen, vermehrt, unter denen nur 14 im Auslande gebaute. Die Zahl der 1852 mit Ladung einklarirten Schiffe war um 528 (mit Il,485 Tonnen) größer als 1851; mit Ballast hingegen wurden 31 Schiffe von 5897 Tonnen weniger einklarirt. Die Zahl der mit Ladung ausklarirten war um 421 Schiffe und 65,262 Tonnen höher als im Jahre 1851; mit Ballast wurden ebenfalls 114 Schiffe mit 35,595 Tonnen mehr ausklarirt. Der Werth der Ein- und Ausfuhren betrug 18653 zusammen 595 Millionen Gulden, oder 19 Millionen mehr als 1851, und 118 Millionen mehr als durch= schnittlich von 1846 bis 1856. Im Vergleich zu, 1851 war 1852 der Mehrbetrag der allgemeinen Einfuhr 19 Millionen, der allge⸗ meinen Ausfuhr 30 Millionen, der Einfuhr zur Consumtion 5 Mil⸗ lionen, der Ausfuhr aus dem freien Verkehr 13 Millionen und der Durchfuhr 17 Millionen. In den ersten acht Monaten des laufen⸗ den Jahres wurden bereits 137 neue Seeschiffe mit 31,602 Ton— nengehalt in die Fahrt gebracht, wovon 12 im Auslande gebaute. Während desselben Zeitraums haben die Ein- und Ausfuhrzölle „0,314 Fl. 78 C. mehr eingebracht, als während der nämlichen Periode von 1852. — Das neue, 1859 eingeführte Postgesetz mit herabgesetztem Briefporto⸗Tarif entspricht in seiner Wirkung den günstigsten Erwartungen. Der Briefwechsel ist fortwährend im Zu— nehmen. Im jüngst verwichenen Monat August überstieg die Zahl der durch die Post versandten Briefe mit 153 pCt. diejenige vom Au⸗ gust 1850, dem letzten Monat vor der Einführung der neuen Ver— ordnungen. 1852 wurden 1,500,000 portopflichtige Briefe mehr expedirt als im Jahre 1851. Durch diese Vermehrung sind nicht nur alle Verluste, welche in Folge der Einführung des herabgesetz⸗ ten Porto-Tarifs entstanden, bereits ausgeglichen, sondern es er— giebt sich sogar in dem laufenden Jahre schon ein Ueberschuß, so daß ohne Bedenken zu weiteren Verbesserungen in diesem Verwal— tungszweige geschritten werden kann.
— Bie „Madrider Gaceta“ meldet, daß die Frage ber Zu— rückberufung des Marschall Narvaez entschieden wäre, er dürfe nach Belieben nach seinem Vaterlande zurückkommen, sobald er wolle.
Mehrere Dekrete der spanischen Regierung sind erschienen, welche bedeutende Ersparnisse zu Wege bringen. Der Rath und die Kammer für die Kolonialbesitzungen sind aufgehoben worden. Ebenso die Kommissien, welche eingesetzt worden, um die Admi— nistrativbestimmungen zu revidiren. Es heißt, daß das Gouver— . entschlossen wäre, den Salz- und Tabakhandel wieder frei zu geben.
Statistische Mittheilungen. — In den „Nachrichten aus dem Gebiete der Staats- und Volks⸗
wirthschafi“ von O. Hübner (Bd. II. über die Verhandlungen g inn ich 3 79 Anfang des Berichts Aus der Einleitung zu diesem ̃ gres s zun Brüel enthalten.
83 sem Berichte eninehmen wir Nachstehendes:
Der statist ische Kon graß'nun gin fJastehendes:
a. am 19. d. . und , 22.
Venn man die Kürze dieser Dauer und die Menge der T Schwierigkeiten erwägt, welchen der Plan begegnen 33 re C anf aller Länder in gleicher Vollkommenhelt, in gleicher Form, nach gleicher Methode und in gleichen Zeiträumen zu ermitteln, so wird man begreifen daß die Verhandlungen nicht erschöpfend sein konnten. Es darf jedoch be? hauptet werden, daß sie einen gewissen Grad von Vollständigkeit nicht ent— behren, was den trefflichen Vorarbeiten der Commission centrale, der That⸗ sache, daß die meisten Theile des Programmes sich eng an das Bedürfniß anschlossen und daher wohl bei Allen, die sich mit Statistik beschäftigen, längst beantwortet waren und dem Umstande zu danken ist, daß die meisten Redner die Gewohnheit der Kürze, welche dem Statistiker eigen ist, nicht verleugneten.
Auf mehrere Privat -⸗Statistiker war der erste Eindruck der Versamm⸗ lung zu Brüssel vielleicht weniger günstig, weil es schien, daß manche Thätigfeit, welche bisher von der Privat-Statistik gepflegt wurde, wie z. B. die unseres eigenen Central-Archives, künftig der amtlichen Statistik zuge⸗ theilt werden wollte.
. Dieser Eindruck mußte jedoch verschwinden gegenüber der Aufmerksam⸗ keit, welche von Seite der Central-Kommission den Vertretern der Privat⸗ Statistik nicht weniger als denjenigen der amtlichen Statistik zu Theil wurde, und gegenüber der Erwägung, daß, was immer die Wünsche aus⸗ gezeichneter Beamten sein mögen, die amtliche Statistik niemals mit Erfolg ein anderes Geschäft, als die Aufnahme der Thatsachen übernehmen kann, während die Privat-Statistik nur in seltenen Fällen solche Aufnahme be— werkstelligen wird, und den Raum ihrer Thätigkeit in der Benutzung der . ö zu historischen oder volkswirthschaftlichen Arbeiten zu suchen hat.
Ein amtliches Central-Archiv, wie es in Brüssel besprochen wurde, wird möglicherweise noch vollständiger die Sammlung aller statistischen Tafeln bewerkstelligen, es wird aber kaum, wie unsere Privat ⸗Anstalt, die Sammlung auf die Berichte über öffentliche Unternehmungen, städtische und dergleichen Verwaltungen ausdehnen, es wird noch viel weniger Regierun— gen, Verwaltungen, Handelskammern, Privat- Anstalten und Privaten, so wie wir, dadurch dienen können, daß es jede Frage zu beantworten sucht, welche bezüglich der staatswirthschaftlichen Gesetzgebung, socialer Einrich⸗ tungen und vergleichender Statistik gestellt werden mag.
Auf die amtliche Statistik mußte die Versammlung in Brüssel, ganz abgesehen von den Resultaten, welche der Zweck der Verhandlungen waren, einen äußerst wohlthätigen Einfluß üben. Die Zumuthungen waren viel leicht für die Mittel, welche der amtlichen Siatistik in einzelnen Ländern zu Gebote stehen, zu groß, der Austausch der Ansichten gab jedoch einen Rahmen, welchen auszufüllen gewiß jedes statistische Büreau sich von nun bemühen wird.
Durch Arbeiten, welche in Brüssel vorgelegt wurden, ist ohne Zweifel
die Kenntniß der Leistungen einzelner statistischer Bureaus sehr vervollstän— digt worden, und mit besonderer Genugthuung berichten wir, daß die Ar— beiten deutscher statistischer Bureaus eine hervorragende Stellung einnah⸗— men, und namentlich der Ausdruck der Statistik durch Zeichnung, d. h. die ethnographischen Karten von Oesterreich, die Kataster von Baiern, die In— dustrie⸗Karten von Sachsen, die Kultur-Karten von Württemberg unüber— troffen waren. Die Lokal-Statistik war nach unserer Wahrnehmung nur durch zwei Werke vertreten, das eine ist der bekannte Bericht über die Pariser indu⸗ striellen Verhältnisse, welcher von einer Kommission der Handelskammer zu Paris aufgenommen wurde, das andere Werk war der Jahresbericht des statistischen Amtes des Königl. Polizei -Präsidiums in Berlin, vom Medi⸗ zinal⸗Rath Dr. Müller und von Br. Schneider angefertigt. Wenn sich das Erstere auszeichnete durch die vollständige Behandlung eines Theils der Statistik, so war das Zweite durch die Sorgfalt bemerkenswerth, mit welcher jeder einzelne Zweig der Statistik Berücksichtigung fand.
Dem Werthe beider Arbeiten ist es zuzuschreiben, daß die Versamm⸗ lung zu Brüssel ausdrücklich die Pflege dieser Local-Statistik im Interesse der J n,. und der Verwaltung durch einstimmigen Beschluß an⸗ empfahl.
Die Statistik großer Städte ist vollkommener herzustellen, als die des ganzen Landes, weil sich in jenen die Intelligenzen zusammenfinden: sie ist aber auch ungleich wichtiger, weil es die Metropolen mit ihrer großen Be— völkerung sind, wo sich die sozialen Forischritte und die sozialen Leiden am schnellsten krystallisiren, wo die Courszettel und die Revolutionen gemacht werden. Eine Statistik, welche den Zustand der Bevölkerung der Haupt- städte registrirt, ist das wichtigste Hülfsmittel einer intelligenten Sicherheits-
Behörde, denn diese sucht nicht nur die Ausbrüche der Uazufriedenheit, son⸗—
dern deren Ursachen zu überwältigen.
Gewerbe- und Handels⸗Nachrichten.
Danzig, Mittwoch, 28. September. Die Forderung von 720 Fl. für eine Partie schönen polnischen Weizens wurde bewilligt. Der Umsatz an der Kornbörse blieb übrigens mäßig, wie dies nach der Beschränkung der Ausbietungen, nach dem sehr hohen Preisstande und nach der durch die Kriegsfrage bedrohten Stellung aller Kreditverhältnisse kaum anders sein kann. Ueberhaupt sind geschlossen 60 Last Weizen aus dem Wasser und 150 Last vom Speicher. Bekanntgewordene Preise nächst obigem 640 Fl. bis 676 Fl. für 127 / 32pfd. bunten polnischen Weizen. 29 Last 121 229d.