1854 / 44 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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i risch Ursache hatte, auf seiner Hut zu sein, die wie⸗ dag n, , ö britischer Agenten mißachtet worden. Was daraus entstanden, sehe das Haus jetzt. Weiterhin, als die französische Regierung ihre Flotte auf den Kampfplatz schickte habe die britische Regierung, weit entfernt, dem Beispiele ihres erbündeten Folge zu leisten, offen ihre Mißbilligung des Ver⸗ fahrens dieses Verbündeten ausge sprochen und eine Depesche nach St. Petersburg geschickt, die, dort großen Jubel verbreitete, da man sah, daß der große Zielpunkt der russischen Politik, das Herbeiführen von Zwiespalt zwischen England und Frankreich, purch England selbst in russischem Interesse zu Wege gebracht werde. Man möge erwägen, welchen schwierigen Standpunkt bei so schwankendem Verhalten der eignen Regierung der, Ge⸗ sandte in Konstantinopel gehabt hat, und dann werde man mit ihm Lord Clanricarde) übereinstimmen, die ausgezeichnete Geschicklich⸗ keit anzuerkennen, mit welcher Lord Stratford der Entmuthigung, der Intrigue und Ungeduld in einer Weise die Spitze geboten habe, daß er unbefleckten Rufes aus diesen Unterhandlungen habe hervorgehen können. Selbst nachdem die englische Flotte in das Schwarze Meer geschickt worden, sei dies in Begleitung einer Ver wahrung geschehen, daß die Einfahrt nicht in feindlicher Absicht gegen Rußland erfolgt sei, wiewohl die erste Handlung der Flotte, die Convohirung eines türkischen Truppentransports, eine Feind— seligkeit der entschiedensten Art war. Zu handeln, wie geschehen sei, und zugleich eine derartige Sprache zu führen, sei der Stellung britischer Staatsmänner durchaus unwürdig. So, aber liege die Sache jetzt. Alle Unterhandlungen hätten aufgehört, ausgedehnte Rüstungen würden zu Lande und zur See gegen Rußland eingelestet, und doch vermöge Niemand, selbst der Premier—

Minister nicht, zu sagen, ob wir uns im Krieg oder

Friedenszustande befinden; ja die Regierung vermeide es sogar ge— flissentlich, dem Parlament über die Sache irgend eine Mittheilung zu machen, und so sei es denn ihm anheimgefallen, durch Beantra⸗ gung einer Adresse (des oben erwähnten Inhalts) an die Krone die Sache zur Sprache zu bringen. Lord Clarendon erkannte es in seiner Erwiderung von vorn herein an, daß das Haus be— rechtigt sei, über den Stand der Dinge so genau untexrichtet zu werden, als die Regierung dazu vermögend sei, und beklagte sich dann, daß Lord Clanricarde das Verhalten der Regierung von sehr einseitigem Gesichtspunkte betrachtet und die Schwierigkeiten, welche dem Ministerium bei den Unterhandlungen entgegenstanden, zu wenig berücksichtigt habe. Sein ganzes Auftreten in dieser Sache vom Beginn der Sesston an könne überhaupt nur, dazu dienen, Zwiespalt zu säen in einer Zeit, wo die größte Einigkeit nöthig sei. Das blaue Buch habe na— türlich nicht alle Aktenstücke noch Berichte über Privat⸗-Unterhaltungen aufnehmen können, und daher könne wohl dem Ministexium mit anscheinendem Rechte der Vorwurf gemacht werden, daß es allzu leichtgläubig den russischen Versicherungen getrauet habe. Er müsse aber bemerken, daß confidentielle Versicherungen ertheilt worden seien, denen man den Glauben nicht habe vorenthalten können, und daß die selben unbedingt dahin gelautet hätten, die Mentschikow'sche Mission be⸗ treffe ausschließlich die heilige Grabfrage. Was die von der Regie— rung gebilligte Weigerung des Admiral Dundas betreffe, die Flotte anf den Wunsch des Obersten Rose nach Konstantinopel abgehen zu lassen, so müsse man bedenken, daß die Aufforderung des Obersten nur im ersten Momente der Aufregung über die Sendung Mentschi— kows und die Erklärung desselben, mit dem türkischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten nicht unterhandeln zu wollen, er— gangen sei. Allerdings habe die französische Regierung ihre Flotte abgesendet, dies sei indeß ohne vorherige Confultation mit der englischen Regierung geschehen, aber es sei über diesen Punkt kein Meinungszwiespalt entstanden. Uebrigens habe es sich damals auch nur um die heilige Grabfrage gehandelt, mit der England nichts zu schaffen gehabt habe. Das angebliche Lob, welches Rußland dem englischen Ministerium bei dieser Gelegenheit ertheilt haben solle, habe nur in der Erklärung bestanden, daß die Anwesenheit der beiden Flotten in Konstantinopel die Unterhandlungen über die heilige Grabfrage verwirrt haben würde, und daß es daher gut sei, daß die englische Flotte in Malta geblieben. Was die von Lord Clanricarde aufgestellte Hauptfrage, ob Krieg, ob Frieden? anbelange, so sei England allerdings nicht im Kriege, denn der Krieg sei nicht erklärt, und Rußland habe die diplomatischen Beziehungen bisher nur suspendirt, aber auch nicht im Frieden, sondern in einem Mittelstande, wo der Wunsch nach Frieden so aufrichtig wie je sei, obgleich die Hoffnungen auf Er— haltung desselben allmälig immer mehr schwänden und der Krieg näher herantrete. So lange der Krieg indeß nicht erklärt sei, dürfe man an der Exhaltung des Friedens nicht verzweifeln. Nur so viel sei gewiß, daß die Unterhandlungen abgebrochen seien, denn es sei eben so leicht, zwei Parallel-Linien aufeinanderstoßen zu machen, als das russische Contre-⸗Projekt mit den Wiener Kon⸗— ferenz-Vorschlägen in Einklang zu bringen. Ueber die Schritte, welche die Regierung noch zu thun gesonnen sein möge, könne er um so weniger Auskunft geben, da sie mit den Verbündeten Englands vereinbart werden müssen, nur das könne

er sagen, daß Alles möglichst energisch und schnell ins Werk ge— setzt werde, was der gegenwärtige Zustand der Dinge erheische Natürlich bestehe auch eine Vereinbarung mit Frankreich über den Zweck der gemeinschaftlichen Operation und über die Art ihrer Ausführung, indeß eigne sich dieselbe begreiflicherweise nicht zur Veröffentlichung. Was die Frage im ö und Ganzen betreffe so hätte sich England allen Schwierigkeiten entziehen können, wenn es den russischen Forderungen keinen Widerstand entgegengesetzt hätte. Mit dem Protektorat über die Christen in der Türkei? wäkte aber Rußland das Mittel in die Hand gegeben gewesen, sich zu jeder Zeit in Konstantinopel festzusetzen, und dann hätte es als große See⸗ macht zugleich im Mittelmeere und in der Ostsee Europa Gesetze vorschreiben und Englands Macht vollkommen neutralisiren können. Die Unabhängigteit Europas habe daher auf dem Spiele ge— standen, ganz besonders aber seien dabei die beiden deutschen Großmächte betheiligt gewesen. Bei den Unterhandlungen sei da— her insbesondere auf die Wünsche der beiden letzteren Rücksicht zu nehmen gewesen, um, ungeachtet ihrer bekannten Abneigung“ 6. einem feindlichen Auftreten gegen Rußland, ihre Cooperationen im allgemeinen europäischen Interesse zu sichern. Daraus erkläre sun, zum großen Theile der Gang, den die Unterhandlungen seit der Occupation der Fürstenthümer genommen hätten. Dabei habe man noch immer den Versprechungen Rußlands Glauben geschenkt und sich u. 4. auch auf die bestimmte, nach dem Einlaufen der Flotten in den Bosporus ertheilte Versicherung verlassen, daß Rußland unter keinen Umständen offensiv auftreten werde. Der Vorfall bei Sinope habe dies Vertrauen zerstört und das Einlaufen der Flotten ins

Scl arze s deer 5* * 29 8651 2 518 33 1 1 . Schwarze Meer herbeigeführt, wobei indeß noch immer Sorge getra⸗

gen worden sei der, wenn auch keines wegs der Neutralität entsprechen— . Maßregel jeden Charakter der offenen Feindseligkeit zu nehmen. Was schließlich die Beziehungen Frankreichs und Englands einersceits und Oesterreichs und Preußens andererseits anbelange, so be— stehe zwischen denselben völlige Uebereinstimmung darin, daß sie keine Verkleinerung des Gebiets der Türkei wollten und das russische Contre-Projekt als unzulässig zurückgewiesen hätten. Es liege aber jetzt in der Hand Oesterreichs und Preußens, den Krieg entweder ganz zu verhindern, oder dessen Bauer auf die mög⸗ lichst kurze Zeit zu beschränken, wenn sie Rußland nicht wei— ter nachgeben. Die ven Oestexreich auf die letzten russischen Jorderungen erteilt. Antwort sei gewesen, daß, so lange sich Rußland defensiv verhalten, Oesterreich eine abwartende Skellung behauptet habe, daß Rußland aber jetzt weiter gehen zu wollen scheine und daß Oesterreich daher ein Armee-Corps zum Schutz der Gränze aufstellen werde; der Türkei sei zugleich erklärt wor⸗ den, daß dieses Armee⸗-Corps, falls es zur Intervention komme, den Status quo aufrecht erhalten werde. Von Preußen habe Graf Orloff ebenfalls eine ablehnende Antwort erhalten und sei deshalb gar nicht nach Berlin gegangen. Schon daraus gehe hervor, daß die Rüchichten, welche England und Frankreich den beiden deutschen Mächten geschenkt, nicht übel angewandt worden seien. Was die englische Regierung betreffe, so werde sie kein Mittel, außer dem Opfer der Nationalehre, für zu groß halten, um den Frieden zu wahren. Das Resultat der weiteren Debatte, die sich sehr weit ausspann und an welcher die Lords Ellesmere, Malmesbury, Grey, Argyll, Derby und Aberdeen Theil nahmen, war, daß der Marquis v. Clanricarde seinen Antrag zurückzog.

Im Unterhause entwickelte Herr Oliveira seinen Antrag wegen Herabsetzung des Einfuhrzolls von Wein auf 1 Sh., zog denselben am Schlusse seiner Rede aber wieder zurück, um, wie er sagte, die Regierung jetzt nicht in Verlegenheit zu bringen. Auf den Antrag des Obersten Blair wurde die Vorlegung der auf die Guano - Lieferungen hezüglichen diplomatischen Korrespondenz mit Peru beschlossen, wobel Sir James Graham auf die Klagen über das Guano-Monopol der peruanischen Regierung bemerkte, daß dem Uebelstande schwerlich anders, als durch Aufsuchung neuer Guano-Inseln abgeholfen werden könne, zu welchem Behuf die nöthigen Weisungen an die See-Offiziere ergangen seien. In der Mittägs-Sitzung des Unterhauses am 15ten kamen mehrere Eisen— bahn-Bills zur zweiten Lesung, und auf Antrag des Herrn Hayter werden Ausweise über die Zahl der Häuser und Bewohner nach dem Census von 1851 angeprbnet. ;

Man schreibt aus Madrid vom 10. Februar, daß der Oberst San Roman, vom Stabe des Generals Prim, dort an⸗

gekommen ist, um an dessen Stelle Bericht über die Mission in der

Türkei zu erstatten. Am Abend des 10. Februar sollte ein Minister⸗

rath unter dem Vorsitze der Königin gehalten werden, worin Maß⸗ regeln von allgemeinem Interesse, wie eine ofsiziöse Korrespondenz sich ausdrückt, vorgelegt werden sollten. 5

Aus Kopenhagen, den 15. Februar, wird dem „Hamb. Corr.“ telegraphisch gemeldet, daß die den holsteinischen und den schleswigschen Ständen vorgelegten Münz -Patente unterm 10ten d. M. unverändert als Gesetze erschienen sind.

Im dänischen Volksthing wurde am 13. Februar die zweite Berathung des Gesetzentwurfs über den Antheil des

Königreichs Dänemark zur Aufbringung der Kosten für die Anlage

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eines Docks für die Kriegsflotte vorgenommen. Der Ausschuß

hatte den Gesetzentwurf zur Annahme empfohlen, indessen mit Rück— sicht darauf, daß er einen detaillirten Ueberschlag über die Aus⸗ gaben empfangen, nach welchem der Belauf derselben auf 24,734 Rbthlr. mehr, als im Gesetzvorschlage verlangt worden, anzunehmen sei, beantragt, statt der im Gesetzentwurfe aufgeführten Summe von 787446 Rbthlr. oder 472,167, Rthlr. zu setzen: von sS1i2, 009 Rbthlr. oder 187,200 Rbthlr. Der ÄAusschuß- Antrag ward einstimmig mit 738 Stimmen angenommen und die Verweisung zur dritten Berathung beschlossen.

Se. Majestät der König von Schweden hat unterm 29. Februar befohlen, daß auf der Flotten-Station Stockholm das Chef⸗Fahrzeug „Brynolf“ nebst den 12 Bombenkanonen-Schaluppen: , ge der, Nierd,“ „Agne, , , irt, „ngve“ und „Dygve“ aus⸗ gerüstet werden sollen. . ö

Am 8. Februar erfolgte in Christiania die feierliche Eröffnung

des norwegischen Storthings durch den Statthalter des Reichs.

.Dieser verlas zuerst einen Königlichen Brief, der die Ermächtigung

für den Statthalter enthielt, das Thing im Namen des Königs zu eröffnen und dann die aus dem Stockholmer Schlosse vom 31. Januar datirte Königliche Anrede. Der die Verhältnisse Nor— wegens nach Außen betreffende Passus derselben lautet wörtlich also:

„Unsere Verhälinisse zu den fremden Mächten tragen fortwährend das Gepräge gegenseitiger Freundschaft und Achtung. Die politischen Ver— wickelungen, welche in dieser Stunde den allgemeinen Frieden in Europa zu bedrohen scheinen, weiden denselben hoffentlich nicht erschüttern. Für die vereinigten Reiche habe ich, gemeinsam mit dem Könige von Dänemark, für möglicher Weise eintretende Fälle, beschlossen, vie neutrale Stellung einzunehmen, welche wir, die wir bei den zwischen andern Mächten jetzt entstandenen Zwistigkeiten durchaus unbetheiligt sind und bleiben, mit Krast und Einigkeit beizubehalten suchen müssen. Ich halte mich davon über— zeugt, daß das norwegische Volk kein irgend nothwendiges Opfer scheuen wird, um mich in den Stand zu setzen, die unabhängige Stellung, auf der unsere theuersten Interessen so wesentlich beruhen, zu wahren und zu schützen.“

Bukarester Berichte vom 8. Februar melden dem „Wan⸗ derer“, daß seit einigen Tagen Frost eingetreten sei, welcher die Truppenbewegungen sehr begünstigt. Oltenitza und Giurgewo, wohin noch immer Militatr abgesendet wird, sind mit Truppen förmlich überfüllt. Man erwartet fortwährend einen ernsten An— griff, der aber in den letzten vier Tagen nicht erfolgt ist. Bis jetzt sind nur kleine Scharmützel vorgefallen, welche durch fortwährende liebergangsversuche der Türken in kleinen Abtheilungen veranlaßt werden.

Ferner heißt es, daß General Fürst Gortschakoff in einigen Tagen wieder eine Inspectionsreise an die Donau nächst GiLurgewo und Oltenitza vornehmen werde.

Aus Krajova vom 10. Februar wird dem „Wanderer“ be— richtet, daß seit zwei Tagen die in der letzteren Zeit einge— troffenen 2 Infanterie- und 3 Jäger-Bataillone sammt Ge— schützen gegen Kalafat abmarschirt sind. Auf den 12ten werden 3 Escadroͤnen Kavallerie und 3 Jäger-Bataillone aus Slatina ein⸗ treffen und vorläufig in Garnison verbleiben. Das gesammte schwere Geschütz ist bereits zu dem Cernirungs-Corps abgegangen, auch von Bukaͤrest gehen fortwährend über Slatina schwere Ar— tillerieparks.

Aus Widdin schreibt man vom Sten d. M, daß Omer Pascha den Befehl gegen die Raub und Streifzüge, der irregulgiren

Truppen auf das walachische Gebiet wieder zurückgenommen habe.

Es hatten sich nämlich die irregulairen Truppen gleich nach dem Bekanntwerden des erwähnten Befehles in großer Zahl zerstreut. Da man einsah, daß jede Anstrengung, sie mit Gewalt zurück zuhalten, vergeblich fein würde, stellte man ihnen, um die Kampf⸗ kust anzufachen, wieder frei, auf eigene Gefahr ihren Plünderungs⸗ zügen beliebige Ausdehnung zu geben.

Ein Schreiben aus Adrianopel vom Sten meldet, daß der dor⸗ tige Rabbiner eine aus Israeliten bestehende Freilegion organistrt, die dem Sultan zur Verfügung gestellt werden wird., Die wohl⸗ habenden Israeliten, welche bekanntlich von den Türker, zu den sogenannten Ungläubigen nicht gezählt werden, haben durch einge⸗ leitete Sammlungen in mehreren Städten die Kosten bestritten, Der griechische Patriarch hat, wie bereits bekannt, in Adrianopel gleichfalls eine Freilegion organisirt.

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262 Stechbrüief. V

Am 10. d. M. ist ein hiesiger Gastwirth durch einen bei ihm logirenden Fremden betrogen wor. den. Der Letztere hat sich für einen Laufmanan Dühring aus Berlin ausgegeben, ist auschei⸗ nend zwischen 20 und 30 Jahr alt, mittler Größe,

einem sogenannten S

dunkles Haar und eine hagere Figur; er war nit panier von Flausch bekleidet

und soll schon früher einmal unter dem Namen

Dietrich aus Hamburg ersuche die Polizei⸗Behörden, auf den vorstehend bezeichneten Menschen vigiliren und denselben im

hat ein mageres, barfloses und finniges Gesicht, Betreinngsfall festnehmen zu lassen, mir abtr da⸗

Aus Czernowitz vom 10ten wird gemeldet, daß der Stabschef des zweiten Infanterie-Corps nach . durchgereist sei. Die aus Moskau herbeigezogenen Truppen, welche in Beffarabien bereits , f sind, wurden sämmtlich gegen Kilia und Ismail di⸗ rigirt.

Man schreibt aus Galacz vom 6. d. M., daß General Lü—

ders am 4. d. M. zwei zwischen Ismail und Isaktscha gelegene Inseln besetzt und mit Geschützen versehen habe. Eine dritte dort gelegene Insel befindet sich im Besitze der Türken. Aus Or sowa, den 12ten wird gemeldet, daß die Festungen in Serbien in den letzten Tagen Januars abermals Verstärkungen erhalten haben, die man bei Belgrad auf 3090, bei Uziza auf 2000, und bei Sokol auf 1500 Mann anschlägt.

Ein Privatschreiben des „Wanderers“ aus Odessa vom Aten d. Mts. bestätigt die von Konstantinopel bereits gemeldete Nachricht von dem Scheitern eines englischen Dampfers in der Nähe von Sebastopol. Das Schiff hatte türkische Offiziere und Flinten an Bord. Es wurde alsogleich ein Kurier nach St. Peters⸗ burg abgeschickt, um Weisungen einzuholen, ob das Schiff auf Grund der von Seite Rußlands bei Beginn des Krieges publi⸗— zirten Schifffahrtsbestimmungen als gute Prise zu nehmen oder frei zu geben sei. Man glaubt, das Schiff werde nicht genommen werden.

1 Berlin, den 18. Februar.

Zu Lande: Roggen, einzelner Preis 3 Rchlr. 1 Sgr. 3 Pf, gute Wuaare 2 Rthlr. 25 Sgr., auch 2 Rthlr. 20 Sgr. Grolse Gerste 2 Rthklr. 6 Sgr. 11 Pf., aueh 2 Rthlr, 5 Sgr. Kleine Gerst 2 Rihlr. 5 Sgr,, auch 2 Rihlr., 1 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Rthlr. 47 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rihlr. 15 Sgt. 8 Pf. Erbsen 3 Rthlr. 3 Sgr. 9 P

EB Ke LlKazrg, 18. Februar, 1 Uhr 4 Minuten Nachmittags. (Lel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 787 Br. 4proæ. Freiburger Actien 1045 Br. Oberschlesische Actien Litt. A. 16455 Br. Oberschlesische Actien Litt. B. 1422167 Br. Oberschlesisch-Krakauer 84. Br. Neisse-Brieger 593 Br.

Getreidepreise: Weizen, weilser, S8 105 Sgr., gelber 88 104 Sgr. Rogtzen 73— 82 Sgr. Gerste 65— 72 Sgr. Hafer 37 - 44 Sgr.

aner, Hit kg, 18. Februar, 2 Uhr 465 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats- Anzeigers. Börse ankangs lest, Ende matt.. Geld- course: Berlin Hamburger 86. Köln- Mindener 106. Magdeburg- VVittenberge 344. Mecklenburger 373. Kieler 993. Zꝑroz. Spanier 338. proz. Spanier 18. Sardinier 78. 5proz. Bussen 97.

Geireidemarkt: Weizen sehr lau. Raggen stille.

Oel 25, 243, 2353. Kaffee ruhig. Ziuk stille.

RKoöntgliche Schausßtele.

Sonntag, 19. Februar. Im Opernhause. (33ste Vorstellung.) Catharina Cornaro, große Oper in 4 Abtheil., von St. Georges und Büssel. Musik von Fr. Lachner. Ballets vom Königlichen Balletmeister P. Taglioni. (Fräul. Johanna Wagner: Catharina.) Mittel ⸗Preise.

Im Schauspielhause. (48ste Abonnements = Vorstellung.) Die Waise von Lowood, Schauspiel in 2 Abtheilungen und 4 Akten, mit freier Benutzung des Romans von Currer Bell, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Kleine Preise.

Montag, 20. Februar. Im Opernhause. (34ste Vorstellung): Auf Höchstes Begehren: Iphigenia in Tauris, große Oper lin 4 Abtheilungen, aus dem Franzoͤsischen übersetzt von Sander, kom⸗ ponirt vom Ritter Gluck. Tanz vom Königlichen Balletmeister Hbgntt, Milte rr

Im Schauspielhause. (49ste Abonnements-Vorstellung): Die Komodie der Irrungen, Lustspiel in 3 Akten, von Shakespeare, für die Bühne eingerichtet von C. v. Holtei. Hierauf: Jurist und Bauer, Lustspiel in 2 Aufzügen, von J. Rautenstrauch. Kleine Preise. ö (

Dienstag, 21. Februar. Im Opernhause. Göste Vorstellung.) Aladin, oder: Die Wunderlampe, großes Zauber⸗Ballet in 3 Akten, vom Königlichen Balletmeister Hoguet. Musik von Gährich. Vorher, neu einstudirt; Versuche, musikalische Proherollen

in 1 Akt, von L. Schneider. Musik von mehreren Komponisten. Besetzung: Der Theater-Direktor, Hr. Düffke. Pauline, dessen Nichte, Fräul. Gey. Heinsius, Theaterdiener, r, tt. Mittel ⸗Preise. . . . Im Schauspielhause. (50st Abonnements ⸗Vorstellung E Susanng und Daniel, Schauspiel in 4 Akten, von Carl Ludwig

Werther. Kleine Preise.

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von Mittheilung zu machen. Ein Jeden, welcher von dem Aufenthalte des Gesuchten Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon unverzüglich der nächsten Gerichis- oder Polizei ⸗Behötde Anzeige zu machen.

Breslau, den 16. Februar 1854. ö Der Königliche Staats- Anwalt

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