352
right mit Bezugnahme auf die Proclamation frage * e, Ti hefe. (s. oben) erklärte Herr 3 on Namens der Regierung, die Proclamation sei durch den
rgeru r
. . als Transitogut nach fremden Ländern durch England befördert worden sei. Uebrigens werde die Pro⸗ „lamhtiyn? nur, wo es sich um Sendungen nach Rußland handele, zur Anwendung gebracht werden, nicht aber bei Sendungen nach befreun⸗ deten Ländern! Darauf wurde durch Herrn Cob den die am Freitag abgebrochene Debatte über die drientalische Frage wieder aufgenommen. Er unterwarf Lord John Russell's Rede einer scharfen Kritik. Er be⸗ hauptete, der Minister habe an die Leidenschaften appellirt und die Thatsachen ganz außer Acht gelassen. Er nahm an, daß die zuerst von
Frankreich angeregte heilige Grabfrage wirklich die Ursache des
Krieges sei und beklagte das Blutvergießen, welches aus einer rein . Frage 6 solle. Die Einmischung der vier Mächte habe die Sache nur verwickelt uud man hätte Rußland ungestört mit der Pforte allein unterhandeln lassen sollen. Die nächste Ur⸗ sache alles Unheils sei das Unrecht, das man dadurch begangen habe, daß man der Pforte rieth, die erte Wiener Note nicht zu unterzeichnen. Man hätte bei der Absicht bleiben sollen, die aus der ersten Depesche Lord Clarendon's an Lord, Stratford hervor⸗ leuchte, wo es offenbar darauf abgesehen gewesen sei, die Türkei zum Nachgeben zu zwingen. In der Türiei seien alle christlichen Einwohner für Rußland und man könne nicht verlangen, daß Nuß⸗ land, ein christlicher Staat, sich dem Koran beuge. (Schluß des Berichts folgt. —
1 ö. in London eingetroffenen Berichten aus Malta vom 15. Februar herrschte dort die größte Thätigkeit. Es kamen fortwährend Schiffe mit Kriegsbedarf an, Magazine für die Ve⸗ dürfnisffe eines Armeecorps von 20 bis 306000 Mann wurden ein⸗ gerichtet, so wie auch Vorbereitungen zur Anlegung eines großen Militair-Hospitals getroffen. Von den im Mittelmeer stationirten Regimentern sollen sich drei an das Expeditionscorps anschließen und dasselbe dadurch auf 25,9000 Mann gebracht werden.
— Ein der „Pr. C.“ vorliegender Brief aus Gibraltar meldet, daß der englische Gouverneur dieses Platzes, Lord Gar— diner unter dem 7. d. M., eine Proclamation erlassen hat, durch welche er die von den spanischen Sanitäts⸗Behörden erlassenen strengen Quarantaine⸗Maßregeln veröffentlicht und in Kraft setzt. Hierdurch wäre der früher erwähnte Konflikt zwischen dem englischen Befehlshaber und den spanischen Behörden erledigt.
— Das dänische Volksthing hat am 18. Februar. den Gesetzentwurf über die Anlegung eines neuen Docks für die Kriegs⸗ marine einstimmig angenommen. Derselbe geht nun an das Lands⸗ thing. Die jütischen Volksthings Abgeordneten hielten am 18ten Mittags, in Verbindung mit einigen andern Reichstagsdeputirten, eine Versammlung, in welcher über die Anlegung eines elettri⸗ schen Telegraphen von Friedericia nach Skagen mit 144 Zwi⸗ schenstationen und Seitenlinien nach Ribe, Skive u. s. w. berathen wurde. Die Kosten würden sich nach einem BVoranschlage der Ci— vil-Ingenieure English und Hansen auf 120, 900 Rthlr. belaufen. Es wurde beschlossen, eine aus drei Volksthings- und zwei Lands⸗ things Abgeordneten bestehende Deputation an den Finanzminister abzuordnen, um mit . über die passendste Ausführung des ge— dachten Planes zu konferiren. .
c — 4 . Nummer des „Journal de, St. Petersbourg“ vom 4. (16.) Februar enthält zwei offizielle Erklärungen, welche sich auf das Zerwürfniß zwischen Rußland und den Seemächten beziehen. Die erste derselben erinnert daran, daß dem Kaiserl. Kabinet das Einlaufen der englisch-französischen Flotte nur mündlich angezeigt worden war und daß der Kaiser seine Abgesandten in Paris und London angewiesen hatte, darauf zu bestehen, daß ihnen schriftlich kategorische Aufklärungen über den Umfang und die Bedeutung die— ser Maßregel gegeben würden. „Durch den darauf folgenden Noten⸗ wechsel“ fährt das „Journal de St. Petersbourg?; fort, „ist festge—⸗ stellt worden, daß die Regierungen Englands und Frankreichs ge⸗ willt sind (avaient prétendu), nicht allein die Türken gegen jeden See -Angriff von Seiten Rußlands zu schützen, sondern sie auch bei der Verproviantirung ihrer Häfen zu unterstützen, während man gleichzeitig Rußland an der Verproviantirung seiner eigenen hindere, mit einem Worte, ihm, im Nothfalle mit Gewalt, die freie Schiff⸗ fahrt auf freien Gewässern im Schwarzen Meere zu verwehren. Die Haltung, welche die beiden Mächte damit annehmen, enthält in den Augen des Kaisers nicht allein eine schwere Verletzung seiner Rechte als kriegführender Theil, sondern auch die thatsächliche Theil⸗ nahme an einem Kriege, zu dem die beiden Mächte sich bisher nur als Zuschauer verhalten hatten. Se. Majestät haben sofort gegen diese Verletzung feierlich protestiren zu müssen geglaubt, indem er sich vorbehält, gegen zukünftige Fälle das Verfahren ein— zuschlagen, welches ihm genehm sein wird.“ Zuletzt wird ge⸗ meldet, daß die Gesandten in Paris und London unnittelbar nach jener Antwort ihren Paß verlangt und ihren bisherigen Posten verlassen haben. Da die diplomatischen Beziehungen zwischen Rußland und den beiden Regierungen dadurch
en, daß in der letzten Woche eine bedeutende
unterbrochen wurden, so werden auch Sir H. Seymour und der Marquis v. Castelbajac Petersburg verlassen. Der zweite Artikel des „Journal de St. Petersburg“ spricht sein Befrem— den darüber aus, daß die auf das Auslaufen der Flotte bezügliche Depesche Lord Clarendon's an Sir H. Seymour vom 27. Dezember v. J. zur vollen Oeffentlichkeit gekommen ist, ehe dieselbe dem rufst— schen Kabinette selbst in extenso mitgetheilt worden, um so mehr, als dieses Aktenstück keinen andern Zweck habe, als den Krieg zu noti— fiziren, ohne ihn zu erklären. Es wird in Abrede gestellt, daß Ruß⸗ land durch irgend eine vorhergehende Erklärung der Westmächte vor einem See⸗-Unternehmen, wie gegen Sinope, gewarnt worden sei. End- lich wird hinzugefügt, eine weitere Anfrage, über die Bedeutung der Flottenbewegung sei wohl nicht so ganz überflüssig gewesen, wie manche Journale meinen; die Zeit, welche die beiden westlichen Regierungen gebraucht, um sich über ihre definitive Antwort zu verständigen, be— ö der Sinn jener Maßregel nicht selbstverständlich ge— wesen sei.
Die Petersburger Blätter vom 17. Februar melden, daß nach den Berichten des General-Adjutanten Fürsten Woronzow vom 21. Dezember his zum 15. (27.) Januar, an der türkischen Gränze Transkaukasiens keine militairsschen Operationen vorge— kommen, mit Ausnahme unbedeutender Scharmützel zwischen den Vorposten.
— Nach den, vom General-Adjutanten Fürsten Gortscha— koff eingegangenen Berichten ist in den Donau⸗Fürstenthümern, vom 8. bis zum 21. Januar (2. Februar), nichts besonders Wich— tiges vorgefallen. Während dieser Zeit versuchten die Türken neuer— dings, ohne allen Erfolg, die Donau bei Turtukai, Ruschtschuk und Nikopol zu überschreiten.
„ — Der zu Bukarest erscheinende „Vestitor Romanesk“ ent— hält in seiner Nummer vom 11. Februar nachstehendes russische Bülletin über die schon in d. Bl. mehrfach erwähnte Kanonade bei Giurgewo:
. Butarest, 29. Januar (10. Februar) 1854. Auf Befehl des Ober— Kommandanten der Kaiseilichen Truppen wurde (ben eine nächtliche Unternehmung gegen die türkische Flottille, welche, aus Fahrzeugen“ aller Art bestehend, unter den Kanonen von Ruscuk stationirt ist, unter der Leitung des General⸗Adjutanten Schilder ausgeführt. Die vorhergehen— den Tage hindurch hatte der Feind seine Schiffe auf einen einzigen Punkt konzenttirt, und die große Thätigkeit, weiche im Hafen? und auf den Fahrzeugen bemerft wurde, ließ die AÄbsicht vermuthen, bald unter Segel, zu gehen. Diese Anhäufung von feindlichen Fahrzeugen benutzend, ließ der General in der Nacht vom 27sten auf den 2ssten eine Batterie von 12 Geschützen in größter Stille gegen die Insel Rada— man und im Angesichte der Floitille hart am Ufer der Donau durch die Obersten Costanda und Gleboff und den Adjutanten des Generals Schuder, Tideboehl, aufstellen, welche mit Anbruch des Tages das Feuer mit größter Energie eröffnete. Die Türken, unversehens überfallen, konnten auf diesen nahen Angriff eist nach der dristen Geschützsalve ant—Q worten. Sie wendeten dann das Geschütz der vorderen Werke des Platzes gegen die russische Batterie, aber bei der Uebereilung und dem Schrecken verursachten sie keinen wesentlichen Verlust. Das Ganze belief sich auf drei verwundete Soldaten. Das Geschützfeuer der Russen hingegen brachte die größten Zerstörungen in der feindlichen Flottille hervor. Der Dampfer, welcher mit an dem Gefechte Theil nahm, empfing drei starke Ladungen; man sah ihn zur Hälfte zerstört and nur durch Stutzen aufrecht gehalten. Sechs große Fahrzeuge sind dienstuntauglich gemacht, eben so eine große Zahl kleinerer Schiffe.
Mit Bezug auf die vorstehend erwähnte Kanonade bei Giurgewo enthält der „Wanderer“ aus Bukarest, den 12. Februar, ein Schreiben, dem Nachstehendes entlehnt ist:
Seit drei Tagen befindet sich die Bevölkerung unserer Haupt— stadt in beständiger Furcht und Angst. Die Versuche der Türken, an dem diesseitigen Ufer der Donau sich festzusetzen, wiederholen sich seit dem 3. d. M. tagtäglich. Es vergeht kein Tag ohne blu— tige Gefechte, die immer ernster werden, da die Türken mit immer größeren Massen angreifen. Die, Gefechte vom 9ten und 10ten müssen die blutigsten von allen seit dem Zten vorgefallenen gewesen sein, denn blos gestern und vorgestern sind gegen 250 schwer Ver⸗ wundete hereingebracht worden. Und doch kommt hieher nur ein geringer Theil dieser Unglücklichen, denn es sind gi e m der Hauptstadt in allen Richtungen gegen die Donau hin Nothspitäler errichtet, wo man die meisten jener Verwundeten unterbringt, deren Zustand keinen Verzug erleidet.
Man berechnete heute in einem wohlunterrichteten Hause den Verlust der Russen seit dem Zten d. M. bis gestern nahe an 800 Mann Todte und fast doppelt so viel Verwundete. Es wird uns aber von Tag zu Tag schwerer, Nachrichten von Augenzeugen zu bekommen, denn die Fuhrwerke und Fuhrleute, welche die Verwun— deten hereinbringen, wechseln mehrmals bis zu der Hauptstadt. Am härtesten ist die Stadt Giurgewo mitgenommen, und wenn es noch einige Tage so fortdauert, wird es wahrscheinlich nur noch ein Trümmerhaufen sein. ,
Bei Kalafat herrscht nach den neuesten Berichten des „Wanderers“ Waffenruhe. Die letzt bekannten Scharmützel zwischen den Russen und Türken haben am 7. und 8. Februar bei Maglavit, Galitza und Koman stattgefunden. Es war aber
353
nur leichtes Geplänkel ohne Erfolg, welches damit endete, daß die
Türken hinter ihre Schanzen nach Kalafat zurückgingen und die Russen die Herren der Dorfer blieben. Kalafat ist bis auf die Donau gegen Widdin zu ganz umzingelt.
— Von der moldauisch / türkischen Gränze, 15. Februar, läßt sich der Wanderer“ schreiben: Es liegen vor uns drei Briefe von Braila vom 19. Februar, in welchen übereinstimmend gemeldet wird, daß am 9ten d. M. oberhalb und unterhalb Bra ila-Matschin ein ernster, blutiger und hartnäckiger Kampf zwischen den Russen und Türken entsponnen sei, welcher am 109ten noch fortdauerte und dessen Resultat noch nicht abzusehen war. Das „Bulletin officiale“ der Walachei Nr. S vom 29. Januar (alten Styls) enthält russi— sche Verordnungen, womit der hohe Gerichtshof gänzlich neu orga— nisirt, der Handelsgerichtshof aufgehoben und wesentliche Verände⸗ rungen im Personal- und Besoldungsstande vorgenommen werden.
Ein Schreiben aus Widdin vom 14. Februar berichtet, daß am 13ten daselbst eine Proclamation des neuen Kriegsministers Ali Pascha an die Truppen verlesen worden ist, in welcher der Sieg der Türken über die Russen als unzweifelhaft hingestellt wird. Die Soldaten werden aufgemuntert, mit Entschlossenheit in den Kampf zu ziehen. Die Ankunft Les Sultans wird als nahe bevorstehend angekündet. Die Türken rüsten sich fortwährend zum Angriffskampfe
bei Kalafat, ohne daß bis jetzt ein Ereigniß von Bedeutung ge⸗
folgt wäre. Omer Pa scha hält sich seit einigen Tagen in Wid— din auf; er hat neue Instruckionen vom Kriegsministerium aus Konstantinopel erhalten.
— Aus Belgrad, den 15. Februar, wird gemeldet, daß der Pforten-Commissair Ethem Pascha, dessen Mission in Serbien be⸗ kanntlich mißglückte, am 14. Februar von Belgrad über Widdin nach Konstantinopel zurückgereist ist.
— Aus Odessa vom 12. Februar wird gemeldet, daß Gene⸗ ral-Lieutenant Skobetzin, der Kommandant des 6. russischen Armeecorps, daselbst eingetroffen ist. Die Truppen seines Armee— corps haben an mehreren Punkten den Pruth passirt. Eine Divi⸗ sion marschirt gegen Galacz. General-Lieutenant Skobetzin wird
sich in einigen Tagen nach Bukarest begeben, um dort die näheren Weisungen über Aufstellung und Verwendung des 6. Armeecorps ͤ Vorläufig haben die Truppen Weisung, auf dem
zu übernehmen. ; kürzesten Wege an die Donau zu marschiren. .
Ueber diese Truppenbewegung wird im „Wanderer“ aus Odessa weiter gemeldet. Dieses ganze Corps berührt unsere Stadt oder deren nächste Umgebung und geht zum Lüdersschen Corps nach Braila und Reni. Die Truppen müssen mit unsäg⸗ lichen Schwierigkeiten auf dem Marsche u kämpfen haben, da hier Alles, so weik das Auge reicht, mit Schnee und Eis bedeckt ist was im Innern der Monarchie noch um so viel mehr der Fall sein wird. In Folge dieser Durchmärsche und der damit verbundenen Lieferungen herrscht hier eine ungeheure Theurung.
— Aus Konstantinopel, den 9. Februar, berichtet der „Wanderer“: Eine Abtheilung der vereinigten Flotte, fünf engli- sche und fünf französische Dampfschiffe (12,900 Mann,, ist dieser Tage ausgelaufen zum Schutze eines türkischen Geschwaders von 11 Dampfern und 5 Segeln, welches Truppen und Munition nach Asien transportirt. ö .
Die zwei Divisionen, welche unter dem Kommando des Vice⸗
zurückgekehrt. Von den vier bei Kaffa stationirten russischen Schif⸗ fen sind zwei sogleich nach Sebastopol gesegelt, als sie die kreuzen den Schiffe erblickt hatten, welche bis nach Jenikale vorgedrungen, dann nach Trapezunt und von da wieder nach Sebastopol sich wand⸗ ten, von woher sie in den Bosporus zurückhgekehrt sind.
— Die nunmehr bestätigten Nachrichten von der Erhebung einiger griechisch-albanesischen Distrikte in Epirus gegen die , sche Autorität haben, wie aus Ath en vom 10. Februar der ö Zig.“ geschrieben wird, nicht verfehlt, in Athen einen großen . druͤck hervorzurufen. Das, was wir in Athen mit n,, wissen, umfaßt Folgendes: Die hervorragendsten Männer von . dobitzi erließen am 15ten 69775 Januar eine Prorclamation, 1 noch an demselben Tage von 40) streitbaren Männern unterzeich net wurde. Dieser Erhebung schlossen sich den folgenden Tag die Laka von Sult, Lamara, Campoti und Zoamerka an, alle reich an jugendlicher waffengeübter Mannschaft. ‚. ö
Die neuesten Zeitungen, „Sidele und Min erb 2 Athen bringen folgende Aktenstiltke zum Aufstande der griechischen Christen gegen die Türkei:
ö di ferzeichnete, Ben ohner der (türkischen) Provinz J. (Aufruf,) Wir Unterzeichuete, Bewohner der (türkischen) ] n, ,
Arta, sehr unterjocht und mit Abgaben überhäuft, Unsi lichkeiten und ¶ y . ; . o pn le sesen wilden Gewaltthätigkeiten gegen unsere Jungsiauen erduldend von w und barbarffchen Tülfen, setzen fort Len gemeinschafilichen Krieg, von 1821 und schwören auf den Namen Gotses und des gehelligten wle landes, daß wir unsere Waffen nicht eher niederl gen wollen, bis Kin unsere Freiheit errungen haben. Wir hoffen bei dieser Jortscßung des Kampfes von 1821, daß nicht nur alle freien, sondern . die noch 16 8. . ‚ ; C. ; a9 FYonhe G3ri che hie Fa nen der 59 reihe
der Knechtschaft der Türken seufzenden Griechen zie Gahn 3 erheben ö um den Kampf. für Glauben und Vaterland , ; d h ft, n ne gründet im Na⸗ Dleser unser Kampf bleibt ein heiliger, ein gerechter, begründet i a
herstellt.
tio nalrecht; des halb wird uns Niemand unser Vorhaben verdenken. Wohl⸗ auf denn, unsere Brüder, zu diesem gemeinschaftlichen Kampf; ergreift die Waffen, schüttelt ab das Joch dieser vandalischen Herrschast und zeigt der ganzen Welt, daß ihr für Glauben und Vaterland kämpft. Gott ist stets der Beschützer der Christen.
. II. (Eid der aufgestandenen Griechen.) Ich schwöre auf das Evan⸗ gelinm und die Dreieinigkeit und auf den Namen Jesus Christus, daß ich die Waffen, die ich in die Hände nehme, nicht eher niederlegen will, ehe nicht die Tyrannen aus meinem Vaterlande vertrieben sind, so daß dasselbe gänzlich befreit istz ich schwöre auch bei dem allwissenden Gott, daß ich die griechische Fahne mit meinem Blute vertheidigen will.
Wien, Mittwoch, 22. Februar, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Die so eben erschienene „Oesterreichische Corre— spondenz“ meldet, daß sich bei den fortdauernden Kriegsereignissen Se. Majestät der Kaiser veranlaßt gesehen habe, im Banate nebst den früheren, noch weitere 26, 000 Mann aufzustellen, um solche dahin zu verwenden, wo die Umstände es erheischen könnten, um allen Bewegungen längs der Gränze entsprechend zu begegnen Schließlich spricht die „Oesterreichische Correspondenz“ die Hoff— nung aus, daß die Vermittelung immerhin noch obsiegen werde.
Paris, Mittwoch, 22. Februar. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ sagt: Oesterreich nähere sich täglich mehr der Politik des Westens; Preußen werde wahrscheinlich die gleiche Bahn verfolgen. Auch würde ein Konflikt mit Rußland keine Gefahr bieten, wenn nicht der revolutionaire Geist zu fürchten wäre. Die französische Politik sei nicht zweideutig; sie werde weder einen An⸗ griff Griechenlands auf die Türkei, noch eine Kollision an den Alpen gestatten, wenn Oesterreich im Orient vereint mit Frankreich
handelt
Southampton, Mittwoch, 22. Februar. (Tel. Dep. d. C. B.) So eben werden Grenadiere und Garden nach Malta ein— geschifft.
Gewerbe⸗ und Handels-⸗Nachrichten.
— Vor einiger Zeit hat 8. Bl. nach der „Pr. C.“ den wesentlichen Inhalt eines Gutachtens mitgetheilt, welches das Landes-Ockonomie⸗-Kolle— gium über die Eigenschaften „komprimirter Gemüse“, auf Grund der mit Produkten einer französischen Fabrik angestellten Versuche, abgegeben hat. Das erwähnte Gutachten erkennt zwar die Genießbarkeit des Fabrikates an, erhebt jedoch, namentlich des Kostenpunktes wegen, gewichtige Bedenken ge— gen die Anwendbarkeit desselben für die Massen-Verpflegung. Es dürfte bei der Wichtigkeit dieses Gegenstandes, welche durch die gegenwärtigen Ver⸗ hältnisse noch erhöht wird, sehr wünschenswert) sein, auch die derartigen Erzeugnisse der deutschen Industrie einer sorgfältigen, sachverständigen Prüfung zu unterwerfen, da dieselben sich jedenfalls viel billiger stellen würden, als die französischen Artikel. Wir glauben namentlich, auf die in Frankfurt a. M. durch eine Actien⸗Gesellschaft begründele „Fabrik für komprimirte Gemüse“ hinweisen zu müssen, welche nicht bloß die Konservirung aller Gemüse, Hülsenfrüchte und Küchenkräuter sich an⸗= gelegen sein läßt, sondern auch besondere Artikel für die Massen-Verpflegung Es sind dies theils Zubereitungen aus Hülsensrüchten und Kar⸗ toffeln, theils Mischungen aus Wirsingkohl, Rüben, Kartoffeln, welche
. . „ ganz besonders als „Feldkost“ bezeichnet werden. Diese Produkte erfordern Admirals Barbier de Tin an im Schwarzen Meere kreuzten, sind a, ö . 39
sämmtlich nur sehr kurze Zeit zum Kochen und stellen sich nach dem uns vorliegenden Preis -Courant kaum auf 1 Sgr. für die Mannes - Portion. Sicher ist, daß Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen ein sehr günstiges Urtheil über die Artikel der frankfurter Fabrik abgegeben hat, welche bereits auch mehrere Lieferungen für die Bundes-Militair-Kom— mission und für dort stehende preußische Truppentheile zu machen hatte. ** Nach zuverlässigen Berichten ist im Regierungs-Bezirk Düssel⸗ dorf der lebhafte Gang der Fabriken, namentlich der Seiden ⸗Manu⸗— faktuüren, in ber jüngsten Zeit unverändert geblieben, und zwar ziemlich gleichmäßig in allen Zweigen dieser Fabricationsgrt. In der öffentlichen Seidentrocknungs-Anstalt zu Crefeld wurden im Monat Dezember 75,543 Pfd., im Monat Januar 63,619 Pfd, condinionirt. — Dagegen ist die Bandfabrication im Kreise Lennep von einer wahrnehmbaren Stockung betroffen worden. Die Hälfte der Bandstühle steht still und bei der zuneh⸗ menden Verminderung der Bestellungen haben sich die Waaren lager der Fabrikanten so bedeutend gefüllt, daß es denselben nicht möglich ist, auch nur in bisheriger beschränlter Weise fortarbeiten zu lassen, Man besorgt, daß bei der Fortdauer der gegenwärtigen politischen Krise in diesem Fabri calionszweige eine totale Arbeilsstockung eintreten werde. — Die Tuch⸗—
Jabrication ist. durch die polinischen Konjurkturen in gleicher Weise
gedrückt; dagegen läßt die Eisen⸗ und Stahl -Fobrication, ach dem die Gewerke wieder hinreichend Wasser haben, nichts zu wüänschen übrig, wenngleich der Gewinn durch die hohen Eisenpreise sehr Auf den Zechen des Essen⸗Werdenschen Bergamis⸗-Be— sirls sind da, wo Absatzwege durch Eisenbahnen oder Chausseen vorhanden, in den vorigen Monaten Lie Kohlenförderungen ganz besonders stark be—
nieben worden. Es gehören zu diesen namentlich alle nördlich von Essen gelegenen Tiefbague.
Hier sind beispielsweise auf einzelnen Zechen täglich „006 Scheffel Kohlen gefördert worden. Das Schachtbohrloch im Felde er Muthung Eigen an der mätkischen Gränze von 16 im Dunchmesser ist bis jetzt 15 Lachter tief, und werden daselbst in, einer zwölsstindigen Schicht mit 7 Mann, inkl. Maschinenwärter und Scharer, gegen 25 im Mergelgebirge gebohrt. ;