1854 / 57 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ur einen wenig höheren Preis in fruchtbaren Jahren bedingt. n die letzteren in der Regel häufiger sind, so begreift es sich, daß die Compensation sich leicht bewerkstelligen läßt, und man erlangt dadurch den außerordentlich großen Vortheil, Kreditgesellschaften zu grün— den, welche, anstatt durch die Vertheuerung des Brodes zu gewinnen, dabei interessirt sind, wie alle Welt, daß es billiger werde; denn im Gegensatz zu allen bisherigen Einrichtungen, gewinnen sie in den Tagen der Frucht⸗ parkeit und verlieren in den Tagen der Noth. , Ich schätze mich glücklich, Ihnen anzeigen zu können, daß bereits 7 Millionen Hektoliter ausländi⸗ schen Weizens, abgesehen von den noch auf dem Wege und im Entrepot befindlichen Quantitäten, der Consumtion übergeben sind, und daß so die schwersten Augenblicke der Krisis überstanden sind. Eine Thatsache hat mich tief gerührt. Während dieses strengen Winters ist keine Klage gegen die Regierung laut geworden, und das Volk hat mit Resignation Leiden er— duldet, die es gerecht genug war, nur den Umständen zuzuschreiben; ein neuer Beweis seines Vertrauens zu mir und seiner Ueberzeugung, daß sein Wohlergehen vor Allem der Gegenstand meiner beständigen Fursorge ist. Aber kaum ist die Noth beendet, so beginnt der Krieg. .

„Im vorigen Jahre versprach ich, in meiner Eröffnungsrede, Alles auf— zubieten, um den Frieden aufrecht zu halten und Europa zu beruhigen. Ich habe Wort gehalten. Um einen Kampf zu vermeiden, bin ich so weit gegangen, als mir die Ehre erlaubte. Europa weiß jetzt unzweifelhaft, daß, wenn Frankreich das Schwert zieht, es dazu gezwangen ist. Europa weiß, daß Frankreich keinen Vergrößerungsgedanken hegt. Es will einzig und allein gefährlichen Uebergriffen entgegentreten. Auch ich will es gern laut verkünden, die Zeit für Eroberungen ist unwiderbringlich vorüber, denn nicht dadurch kann eine Nation fortan geehrt und mächtig werden, daß sie die Grenzen ihres Gebiets weiter rückt, sondern dadurch, daß sie sich an die Spitze der edlen Ideen stellt, indem sie überall der Herrschaft des Rechts und der Gerechtigkeit zum Sieg verhilft. Da ist England, dieser alte Nebenbuhler, der mit uns die Bande einer täglich innigeren Allianz schließt, weil die Ideen, die wir vertheidigen, zugleich die des englischen Volkes sind. Deutschland, das die Erinnerung an die früheren Kriege noch mißtrauisch machte und das aus diesem Grunde seit vierzig Jahren vielleicht zu viele Beweise von Rücksichten gegen die Politik des St. Petersburger Kabinets gab, hat bereits die Unabhängigkeit seiner Haltung wiedergewonnen und schaut sich frei um, auf welcher Seite sich seine Interessen befinden. Dester— reich insbesondere, das nicht mit Gleichgültigkeit die sich vorbereitenden Er eignisse anfehen kann, wird in unsere Allianz eingehen und, solchergestalt den moralischen und gerechten Charakler des Krieges bekräftigen, den wir unternehmen. In der That stellt die Frage sich so. Europg, das seit 40 Jahren durch innere Kämpfe befangen, übrigens durch die Mäßigung des Kaisers Alexander im Jahre 1815 so beruhigt war, wie durch die Mäßigung seines Nachfolgers bis heute, schien die Gesahr zu verkennen, mit welcher die kolossale Macht dasselbe bedrohen konnte, die durch ihre sich folgenden Uebergriffe den Norden und Süden umfaßt, die fast ausschließlich zwei Binnenmeere besitzt, von wo aus ihre Heere und Flotten sich leicht auf unsere Civilisation stürzen können. Eine schlecht begründete Forderung

in Konstantinopel reichte hin, um das schlummernde Europa zu wecken. Wir haben gesehen, wie ein Souverain inmitten eines tiefen Friedens im Orient plötzlich von seinem schwächeren Nachbar neue Vortheile begehrte

und wie er in zwei seiner Provinzen eingefallen, weil, er jene Vortheile nicht erlangte. Diese Thatfache allein hätte schon in die Hande derjenigen, welche Unrecht empört, die Waffen legen sollen, allein wir hatten auch andere Gründe, um die Türkei zu unterstützen. Frankreich hat eben so viel Interesse und vielleicht noch mehr als England daran, vaß der Einfluß Ruß— lands sich nicht unbeschränkt auf Konstantinopel ausdehne, denn über Kon⸗ stantinopel herrschen, heißt über das Mittelmeer herrschen, und Niemand von Ihnen, meine Herren, meine ich, wird behaupten, daß England allein große Interessen in diesem Meere hätte, das 300 Meilen von unseren Küsten bespült. Uebrigens datirt diefe Politik nicht von gescern her. Seit Jahrhunderten hat jedes nationale Gouvernement diese Politik in Frank— reich behauptet, ich werde dieselbe nicht preisgeben. Sage man uns daher nicht: was wollt Ihr in Konstantinopel? Wir gehen dorthin mit England, um die Sache des Sultans zu verfechten, und nichtsdestoweniger um die Rechte der Christen zu schützen. Wir gehen dorthin, um die Freiheit der Meere und unsern Einfluß im Mittelmeer zu vertheidigen. Wir gehen dorthin mit Deutschland, um ihm zu helfen, den Rang zu behaupten, von dem man es herabziehen zu wollen schien, um seine Gränzen gegen die Ueber— macht eines zu mächtigen Nachbarn zu sichern. Wir gehen endlich dort— hin mit allen Jenen, die den Sieg des guten Rechtes, der Gerechtigkeit und der Civilisation wollen. Bei diesem feierlichen Anlasse, meine Herren, wie bei allen Fällen, wo ich genöthigt sein werde, an das Land zu appel— liren, bin ich Ihres Beistandes gewiß, denn ich habe immer bei Ihnen die edlen Gefühle gefunden, von denen die Nation beseelt ist. Start durch diesen Beistand, stark durch die Trefflichkeit der Sache, durch die Aufrich— tigkeit unserer Allianzen und insbesondere durch mein Vertrauen auf den Schutz Gottes, hoffe ich bald auf einen Frieden, den fernerhin Niemand mehr ungestraft wird stören können.“ ; .

Nach Beendigung der Rede nahm der Kaiser den Eid derjeni⸗ gen Senatoren und Deputirten entgegen, welche denselben noch nicht geleistet hatten.

Der „Moniteur“ veröffentlicht in seinem amtlichen Theile das nachstehende vom 23. Februar datirte Rundschreiben des Marine— und Kolonial-Ministers an die Admirale und sonstigen Befehlshaber der Flotte:

„Mein Herr! Meine Depesche vom 18. d. M. hat Ihre besondere Aufmerksamkeit auf die ernsten Verwickelungen hingelenft, wesche die orienta— lische Frage in Europa erzeugt hat. Die zur fiiedlichen Beilegung des Streites, der sich zwischen Rußland und der Türkei erhoben hat, angeknüpf⸗— ten Unterhandlungen sind ohne Ergebniß geblieben, und Alles berechtigt zu dem Glauben, daß neue,. Bemühungen ohnmächtig bleiben werder. England und Frankreich haben beschlossen, Las oliomanische Reich zu schuͤtzen und sich, selbst durch die Gewalt, den Eroberunge-Entwürsen

=

Rußlands zu widersetzen. Diese ihrer Politik innig vereinigt und sten i ,. ü . , men im Schwarzen Meere. Sie leisten si egenseitig de Beistand. Die beiden Regierungen, . . . . angenommen, haben sich in gleicher Weise über alle Mlttel des Handelns ins Einvernehmen gesetzt. Dieses Bündniß Englands und Frankreichs soll sich nicht blos in den europäischen Meeren kund geben. Die Reglern Sr. Kaiserlichen Majestät und jene der Königin von Großbritannien toe schen, daß dieselbe Einigung, dasselbe Einveinehmen unter allen Breiten des Erdballes herrschen. Die Seekrtäfte Englands und Frankreichs müssen sich daher in allen Erdstrichtn, selbst den entferntesten ge⸗ genseinige Beihulfe leisten. Sofort nach Empfang dieser Weisun gen werden Sie Sorge tragen, sich mit den Stations-Chefs oder Schiffs-Befehlshabern Großbrilannirns in Beziehung zu sttzen. Sie wer⸗ den im Einverständnisse mit ihnen alle die Maßregeln zu treffen haben deren Zweck dahin gehen würde, die Interessen, die Macht oder die' Ehr der Flagge beider befreundeten Nationen zu schützen. Sie werden Sich zu diesem Ende gegenseitigen Beistand leisten, sei es, daß Sie den Feind a' greifen müßten, wenn die Feindseligkeiten begonnen haben werden, oder wenn die Kriegserklärung erfolgt sein wird; sei es, daß Sie schön von jetzt an in die Nothwendigkeit versetzt würden, Sich zu verthe. digen. Sie werden Ihren Schutz den Handelsschiffen Großbrꝛi⸗ tanniens eben so zu gewähren haben, wie die Kriegsschiffe Englande den Schiffen unseres Handels Hülfe und Schutz angedeihen lassen wer— den. Mit Einem Worie, die beiden Regierungen Frankreichs und Eng⸗ lands wünschen, daß ihre bewaffneten Seekräfte handeln, als ob sie einer und deiselben Seemacht beider Nationen angehörten. Ich rechne darauf daß, was Sie betrifft, Sie nie diese Verhaltungsregel aus dem Gesschi vꝛrlieren und sie in einer Weise auszuüben wissen werden, welche die innige Vereinigung beider Länder, falls dies möglich, noch mehr befestigt. So lange die Feindseligkeiten zwischen Frankreich und England einerseits, und Rußland andererseits nicht begonnen haben werden, oder die Kriegs erklãä⸗ rung nicht erfolgt sein wüd, werden Sie die Initiative der Angriffs-Maß— regeln zu ergreifen unterlassen und Sich auf die Vertheidigung beschränken. Ich werde Sorge tragen, Ihnen, sobald der Augenblick gekommen sein wird, die Weisungen fuͤr den Angriff zu übersenden.“

Spanien. In der Nacht vom 24. auf den 25. haben in Ma—

drid abermals mehrere Verhaftungen stattgefunden und man spricht sogar von einem General, bei dem eine sehr wichtige Korrespondenz gefunden worden wäre. Die meisten der verhafteten Personen sind noch in strengem Gewahrsam, obschon einige, u. a. der Oberst Cardero, freigelassen worden sind. Das Kriegsgericht zu Sara— gossa ist in Permanenz. Die flüchtigen Soldaten des Regiments Cordova waren noch nicht eingeholt worden. Die Gebliebenen betragen, wie es scheint, nicht mehr als fünf, den Bri— gadier Hore einbegriffen, die Verwundeten nur zehn. Nach Berichten vom 26. Februar war der Brigadier de Vargas Tags zuvor verhaftet und ins strengste Gewahrsam gebracht worden. Der General-Kapitain von Saragossa hatte einen Bericht über die flüchtigen Insurgenten eingesandt, wonach dieselben in völliger Auf— lösung begriffen waren. Am 2bsten ging das Infanterie-Regiment Majorca von Madrid nach Saragossa, um das als aufgelbst be— trachtete Regiment Cordova zu ersetzen. Nachdem die „Pr. C.“ neulich gemeldet, daß der englische Gouverneur zu Gibraltar sich dazu verstanden hatte, die aus England in Gibraltar einlaufenden Schiffe einer Ouarantaine zu unterwerfen, ist auch die in den spanischen Häfen eingeführte Quarantaine für die aus Gibraltar kommenden Schiffe wieder aufgehoben und seit dem 14. Februar die bisher unterbrochene Communication mit Gibraltar zu Wasser und zu Lande wiederher— gestellt worden.

Sardinien. Turin, 27. Februar. milie ist von Genua hierher zurückgekehrt.

Türkei. Den neuesten Nachrichten der „Pr. C.“ aus Smyrna zufolge, die bis zum 22. Februar reichen, waren in dieser Stadt, in der übrigens die vollkommenste Ruhe herrscht, mehrere aus dem Königreich Griechenland eingetroffene Agenten verhaftet worden, bei denen sich aufrührerische Proclamationen fanden. Man war nicht ohne Besorgniß, daß der im südlichen Albanien ausgebrochene Aufstand auch bei den griechischen Bevölkerungen der Inseln des Archipels, namentlich auf Kos, Samos, Pathmos, Rhodos, ähnliche Bewegungen hervorrufen werde. Weniger leicht dürften jedoch die griechsschen Bewohner Kleinasiens sich zu Aufstandsversuchen hin— reißen lassen, da die Stimmung der Europäer in den großen Städten ihnen entschieden ungünstig ist, und da sie daher erwarten müßten, daß diese nöthigenfalls sogar mit den Türken gemeinschaftliche Sache machen würden. Am 22sten war zu Smyrna der türkische Regi— mentsarzt Dr. Ascher, ein geborener Preuße, eingetroffen, der Omer Pascha bereits bei seinem Feldzuge in Kurdistan begleitet hat und von demselben auch jetzt wieder als Leibarzt in sein Haupt⸗ quartier berufen ist.

Nach Mittheilungen aus Orsova, welche der „Siebenbürger Bote“ veröffentlicht, sollen die russischen Truppen am 19. Februar in mehreren Kolonnen bis in die Nähe der Verschanzungen Kala⸗ fats vorgerückt sein, von wo sie ein lebhaftes Kanonenfeuer eröffneten, welches die Türken aus ihren Positionsgeschützen in gleichem Maße erwiderten, ohne sich aus dem verschanzten Rayon herauslocken zu

beiden großen Nationen sind in haben sich gegenseitig die sich er⸗ Ihre Geschwader kreuzen zusam—

Die Königliche Fa⸗

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lassen. Diese Demonstration endete Nachmittags mit dem Rückkeh⸗ ren der Russen in ihre frühere Stellung. Dem Vernehmen nach ist der Krankenstand zu Kalafat gegenwärtig 1400 1600 Mann. Omer Pascha wird daselbst erwartet. Die Türken sollen Verstär— kungen an sich gezogen haben; man rechnet die Besatzung von Ka— lafat jetzt auf 27,000 Mann, welche sich in wenigen Tagen auf 30,900 komplettiren dürfte. Mit Lebensmitteln ist man im dorti— gen Lager zureichend versehen.

Aus Galacz vom 2hsten wird gemeldet, daß es den türki— schen Truppen, trotz der Anstrengungen von Seiten der Russen, gelungen ist, oberhalb Matschin eine Batterie aufzuwerfen, unter deren Schutz sie nun ihre Ufer in guten Vertheidigungsstand setzen, und eine regelmäßige Kanonade gegen die Batterieen bei Ibraila unterhalten. Man bemerkt, daß die zum Lüders'schen Corps stoßenden Truppen vom Osten-Sacken'schen Corps auf ihren

Fahnen das griechische Kreuz tragen, wodurch dem Kriege ein wird in

religiöser Anstrich gegeben ist. Fürst Gortschakoff einigen Tagen auf einer Inspectionsreise in Galacz eintreffen und

auch Reni besuchen. Aus Schumla sind Nachrichten eingetroffen,

denen zufolge die dortigen Befestigungswerke noch immer mit neuen

Forts, deren Zahl sich bereits auf 18 beläuft, versehen werden. Im

türkischen Lager spricht man von dem bevorstehenden Donauüber⸗—

gang der Türken. In Turtukai, bei Matschin und bei Tultscha ist

auch wirklich sehr viel Brückenmaterial, welches über Varna auf

englischen Booten herbeigeschafft wurde.

Aus Corfu vom 2östen theilt der „Wanderer“ mit, daß die Festung Arta an diesem Tage bei Abgang der Post noch in den Händen der Türken gewesen sei. Die Zahl der Insurgenten in Arta wird auf 1500 Mann angegeben; dieselben haben den grie⸗ chischen Lieutenant Karaiskaki zu ihrem Obergeneral proklamirt. Die auf der Insel Kreta ausgebrochenen Unruhen wurden schnell unterdrückt. Die griechischen Insurgenten Zervas und Guvas sind nach dem Innern der Provinz Albanien abgegangen, um selbe zu insurgiren, was ihnen aber nicht gelingen dürfte, da sich dort viel weniger Sympathieen für die Bewegung zeigen, als im südlichen Landestheile.

Mittelst einer Verfügung der türkischen Regierung vom 27. Januar ist das theilweise wieder aufgehobene Verbot der, Ge⸗ treide⸗ Ausfuhr aus dem osmanischen Reich neuerdings für Tripolis in Afrika und seine Dependenzien in Kraft gesetzt worden. Es tritt somit diese Provinz in die Zahl derjenigen, für welche das Verbot noch besteht. (Pr. C.)

Rußland und Polen. St. Petersburg, 27. Februar. Die Getreide⸗-Ausfuhr aus dem Schwarzen und Asowschen Meer ist einer Mittheilung der „Osts. Ztg.“ zufolge verboten worden.

Der „Russische Invalide“ enthält unter „Nachrichten von der Donau“ folgenden Bericht, dessen Inhalt unseren Lesern bereits aus früheren Mittheilungen bekannt ist:

„Der General-Adjutant Fürst Gortschakoff berichtet vom 6. (18.) Februar, daß, nachdem er von dem Zusammenziehen einer ansehnlichen türkischen Flottille bei der Festung Ruschtschuk Nachricht erhalten hatte, er den General-Adjntanten Schilder nach Shurshi beorderte, um Maßregeln zur Zerstörung kieser Flottille zu ergreifen. Als General Schilder daselbst anlangte und erfuhr, daß die Türken in der That unter dem Schutze der

Artillerie der Befestigungen von Raschtschuk, an der Mündung des Flusses

Lom, 1 Dampfboot, 34 zweimastige und 22 einmastige Transpoxischiffe, 5 Kanonier- und gegen 76 kleine Boote konzentrirt hatten, traf er folgende Dispositionen: .

In der Nacht vom 27. auf den 28. Januar führte er eine Recognosci=

2 ö . 6. 243. 58 . N * rung der Insel Radoman aus, und nachdem er die Plätze für zwei Batte⸗ . ni ö 9 ; der jüngsten Zeit schwunghaft betrieben worden.

rieen gewahlt hatte, befahl er sogleich zu deren Errichtung zu schreiten; zu

Vorräthe nicht bedeutend sind.

.

gleicher Zeit ließ er, die Unebenheit des Terrains der Insel benutzend, 10

5 6 5 6 ütze der 2 schwerer tierie, unter dem Befehl des Obersten Kostanda, E tion n Hütt, . . viers, so wie der durch den früh eingetretenen Winter nothwendig gewor⸗

von der reitenden Leibgarde-Artillerie, bis hart ans Ufer vorrücken. Diese

; . ö. ö ; n n Rüöscht⸗ Geschütze stellten sich,. unter Bedeckung eines Bataillons Infanterie, gerade Ruscht

schuk gegenüber auf, ohne vom Feinde wahrgenommen zu werden, obgleich die Entfernung, die sie von demselben trennte, nicht 500 Faden uberstieg, und eröffneten beim Mondlichte ein Ricochet-Feuer auf die eng zusammenge— drängte feindliche Flottille. 6, erst nach der dritten Salve unserer Geschützreihe, aus den 92 Geschützen der Festung zu antworten, ihr Feuer fügte unserer Artillerie jedoch gar keinen Schaden zu. . ö vollendet und durch Epaulements gedeckt. Vom 2o6ste a e führten wir noch zwei Batterieen auf an der linken Spitze von n und auf der Insel Tscharoi; vom 29sten auf den Z0sten zwei Epaulements, gegenüber dem rechten Ende von Ruschtschul, auf vorspringenden Hun in des linken Ufers. Nun begann unsere Artillerie, 12 Geschütze stark, aufs Nene das Feuer gegen die feindlichen Fahrzeuge, wel 3. Februar fortgefetzt wurde. In Folge so entschlossener und ge⸗ schickter Dispositfonen, wurde der feindlichen Flotille, ungeachtet der Unterstützung, die sie von der, Festungs⸗ Artillerie and einer rei- tenden Balterie, erhielt, welche die Türken ans User gefahren halten, ein Dampfboot, 5 große und zwei kleine Fahrzeuge ver senkt, tin Kanonier⸗ Boot und 10 große Fahrzeuge eniweder auf den. Strand gesetzt ober ans Ufer geworfen; außerdem erhielt ein großer Theil der übrigen Fah eu bedeutende Beschädigungen, so daß von der ganzen Fotille nur die Boote unversehrt blieben, wech vom Feinde in ken Flaß Lom geschafft, walden wasen und sich außerhalb unseres Feuers befanden. Vie gedeckte Lage unserer Batterse war die Ursache, daß dieser Erfolg mit sehr geringem

Die in Verwunderung gesetzten Türken singen

welches bis zum D . 2 5! ö Scheffeln gegen das dritte Quartal v. J. ergiebt.

Unterdessen wurden die Batterieen, noch in der Nacht, 28sten auf den 29sten

nahe. A . einigen Tagen in Betrieb gesetzt.

Hälfte erhöht hat und nach mehreren

Verluste erreicht wurde, obgleich die türkische Artillerie mit ungewöhnlicher Lebhaftigkeit feuerte. Während der ganzen Zeit der 8iägigen Kanonade wurden unsererseits zwei Gemeine getödtet, und verwundet der Stabs— Capitain Kononowitsch, Kommandirender der 2ten schweren Batterie, und 9 Gemeine.

An den übrigen Punkten der Donau hat der Feind, vom 26. Januar bis zum 6. Februar, nichts Wichtiges unternommen; sein Versuch, am 25. Januar bei Turno überzusetzen, wurde zurückgeschlagen durch 6 Kom⸗ pagnieen des Alexopolschen Jäger-Regiments nebst zwei Geschützen, unter dem Befehl des Obersten Reissig und des Obeist-Lieusenanis von Brinken. Die türkische Kavallerie, welche sich bei Kalafat zeigte, zog sich jedesmal eilig vor unsern Reiter-Reserven zurück. An der untern Donau war alles ruhig.“

Gewerbe⸗ und Handels -⸗Nachrichten.

„* Nach zuverlässigen Berichten ist in den aachener, den dürener und montjoier Tuchfabriken bis jetzt ohne Verminderung der Ambeiter— zahl fortgearbeitet worden. Dagegen haben die eupener Tuchfabrikanten mit geringer Ausnahme sich zu ferneren Einschränkungen des Betriebs ver— anlaßt gesehen, und zwar theils in Folge des Kriegszustandes im Orient, wodurch diese einst so bedeutende Absatzquelle gänzlich verstopst ist, theils auch in Folge der allgemeinen Theuerung, wodurch die Geschäfte nach Dentschland und Italien gelähmt sind. China, welches vor 5 bis 6 Jah— ren zu wirklich schönen Hoffnungen für Eupen berechtigte, ist seit dem Ausbruche der dortigen Revolution für jede Geschäftsunternehmung todt, so daß im verflossenen Jahre kein einziges Stück Tuch dahin versandt worden ist. Es hat sich daher auch beinahe die ganze eupener Fabrication auf die amerikanischen Märkte gerichtet, wo sich die Aussicht, wenn auch nicht auf glänzenden, doch auf sicheren Absatz darbot. Bei der Ueberfüllung der dortigen Märkte und der Entziehung des baaren Geldes aus dem Verkehr wird indessen von vielen Seiten die Besorgniß laut, daß der Export von Tuchwaaren dahin in naher Zukunft sich bedeu— tend vermindern werde und dadurch vielleicht bald mehr oder minder er— hebliche Stockungen im Betriebe der diesseitigen Tuchfabriken eintreten möchten. In den Streichgarnspinnereien herrscht fortwährend die größte Thätigkeit. Es hat dies seinen Grund in dem zunehmenden Konsum der Waare, in der Erweiterung der Absatzquellen und in dem Zurückgehen der Wollpreise. Eine friedliche Beilegung der orientalischen Wirren würde die letzteren bald wieder auf ihren früheren Stand zurückführen, da die In den diesseitigen Wollgeschäften ist augenblicklich wenig Leben bemerkbar. Kratzen⸗-, Naschinen⸗, Nadel- und Pa⸗ pierfabriken, so wie auch die Kattun⸗ und Sammeibandweberelen in den Kreisen Geilenkirchen, Heinsberg und Erkelenz, erfreuen sich fortwährend ausreichender Beschäftigung. Die Gemeinde Hilfarth im Kreise Heinsberg hat Behufs Ausbildung von Sammetwebern eine Wohnung auf drei Jahre gemiethet und dieselbe einem dortigen Webermeister zur Ausbildung von Knaben im Sammetweben zur Verfügung gestellt. Drei Knaben haben bereits begonnen und weitere neun sich gemeldet, für welche die Webstühle in Arbeit sind.

Die Leder-Fabrication des Kreises Malmedy ist nicht schwunghaft . Preise auf der leipziger Neujahrsmesse waren wider Erwarten schlecht.

In den großartigen Elablissements der Aachener Spiegel⸗Manufaktur zu Münsterbusch bei Stolberg hat in der zweiten Hälfte des Monats Dezember die Fabrication des Spiegelglases begonnen. Es werden in den vorhandenen Gußöfen täglich 6 800 U Fuß von den größten Dimen⸗ sionen gegossen, und das Fabrikat soll in Farblosigkeit und Reinheit so ausgezeichnet sein, daß es dem besten ausländischen Spiegelglase gleichstehe und dasselbe sogar übertreffe. Ein zweiter Spiegelofen ist der Beendigung Auch ist die von der Gesellschaft gegründete chemische Fabrik seit

Der Bergwerksbetrieb ist auch im Regierungsbezirk Aachen in Die Preiserhöhung der Fettkohlen in Belgien und die in letzterer Zeit so sehr bedeutend gesteigerte Consumtion derselben auf den Hüttenwerken und Fabriken des Inde ⸗Re⸗

dene größere Hausbedarf haben den Debit so vermehrt, daß die Abnehmer auf den dortigen Gruben nicht mehr alle befriedigt werden lonnten. Un— geachtet die Grube Maria bei Höngen ihre Förderung um mehr als die Etablissements des genannten Reviers Kohlen liefert, so war doch das im Laufe des verslossenen Jahres wieder in Betrieb gesetzte P⸗uddlingswerk zur Rothen Erde Reiwungen ungefähr die Hälfte feines Kohlenbedarfs aus Westfalen zu beziehen. Auf den Gru⸗ ben des Eschweiler Bergwerks⸗-Vereins ist in Folge. dessen die Förderung so sehr, als es die Zahl der disponiblen Arbeitskräfte erlaubte, gesteigert worden. Bei einer Belegung von 1556 Arbeitern wurden auf den Sseinkohlengruben des Inde⸗Reviers solgende Quanta gefördert:; auf Grube Eenirum 836,385 Schflt, auf Grube Birkengang 91037 Schft., auf Grube Atsch 111.195 Schfl., auf Grube James 208,852 Schfl., in Summa 1,247,469 Schfl., wonach sich eine Vermehlung von 106,969 Da die Kohlenpreise

allenthalben erhöht worden sind, so hat sich auch der Eschweil er Vergwerks ver ein veranlaßt gefunden, seine Preise zu erhöhen, welche jetzt folgendermaßen

stehen: Centrum pro. Ctr. Stückkohlen 8 Sgr. 9 * pro Schfl. . 1 Sgr. 8 Pf, Birkeng aug pro Ctr. Stückohlen 8 Szr, 6 Pf, Pio . Gries 4 Sgr. 6 Pf., Atsch pro Schfl. Gries 4 Sgt. 4 Pf. 9 m iichtungsarbeiten im Konzessionsfelde der Eschweiler dnn g,. . ec einen derartigen Fortgang gehabt, daß die Förderung dase ,. . schon im Monat August d. J. ihren Anfang nehmen wird chf 2 * beabsichtigt man, die Steinkohlen-Konzession Alexander in nächster Zeit Betrieb zu setzen.