1854 / 58 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ie Anzeige, daß die Regierung in Betracht der Zeitumstände e , ö 9 Reform⸗Bill bis zum 27. April zu ver⸗ tagen beabsichtige; er fügte indeß in Erwiderung auf eine Anfrage Lord Derby's . hinzu, daß es nicht in der Absicht der Regierung liege, die Bill aufzugeben, da die Kriegs Calamität, so . sie auch den sozialen Verhãltnissen im Allgemeinen zu werden drohe, doch kein Hinderniß nothwendiger innerer Reformen ein dürfe. s ö. Unterhause kündigte gestern Lord John Russell zum 10. März eine Bill wegen Reform der Universität Oxford an und gab dann die versprochene Auskunft über die Absichten der Regierung in Betreff der Parlaments- Reform-Bill für England. Dieselben laufen darauf hinaus, die auf den 13. März angesetzte zweite Verlesung dieser Bill bis zum 77. April auszusetzen, an welchem Tage dann die Regierung auch die Reform- Bill für Ir— land und Schottland einzubringen gedenkt. Der Minister erinnerte daran, daß von verschiedenen Seiten mit Rücksicht auf die orienta⸗ lische Frage die Aussetzung der Berathung der Reform-Bill bean— tragt worden sei und erklärte, daß die Regierung, dadurch zu aber⸗ maliger Erwägung der Sache veranlaßt, zu der Ueberzeugung gelangt sei, daß es vor allen Dingen erforderlich sein wurde, jetzt, nachdem die Voranschläge so bereitwillig votirt worden seien, dem Hause über den Stand der Finanzen des Landes Nachricht zu geben, zu welchem Zwecke der Kanzler der Schatzkammer am 13ten d. Mts, sein Finanz⸗-Exposé vorlegen werde— Natürlich könne daher jedenfalls an dem Tage nicht auch die zweite Ver= lesung der Reform-Bill stattfinden, doch solle dieselbe nicht lange aufgeschoben werden. Die Regierung habe alle Bemühungen erschöpft, den Frieden zu erhalten, aber ohne Erfolg; unter diesen Umständen sei es nöthig geworden, Rußland anzu⸗ zeigen, wie auch schon von Seiten Englands und Frankreichs ge⸗ schehen sei, daß die Besitznahme der Donaufürstenthümer einer Kriegserklärung gleichlomme. Gegen Ende des Monats, nach dem Eintreffen der Rückantwort Rußlands, werde es daher die Pflicht der Regierung sein, dem Parlamente eine Botschaft der Krone Über die Beziehungen zwischen England und Rußland vorzulegen. Unter diesen Umständen erscheine es wünschenswerth, die Berathung über die zweite Verlesung der Reform-Bill bis zu einem Zeitpunkte aus⸗ zusetzen, wo man dieselbe mit größerer Ruhe vornehmen könne, und gr beantrage daher die Vertagung der zweiten Verlesfung bis zum

der Thronrede anzeigen können, da

den müsse. versetzt.

jetzt ins Reine. D sehr liberale Prinzipien zu basiren: die Entwickelung des Frei⸗ handels und des Volks- Unterrichts, die Erhaltung des Friedens

dieser vier Grundsätze sie bis jetzt zur Ausführung gebracht habe. Welches auch das Verhalten des Kaisers von Rußland sein möge, so bleibe es wünschenswerth, vor Ende April zu wissen, ob eine allgemeine Parlamentswahl eintreten werbe oder nicht, und ob das Haus wirklich im Stande sei, die Angelegenheiten des Lan— des zu berathen, obgleich sich in demselben, nach Eingeständniß der Regierung selbst, 100 Mitglieder befinden, welche entweder un—⸗ fähig oder unwürdig sind, dasselbe zu vertreten. Lord John Russell meinte, daß die Kritik des Herrn Disraeli mit der vor— liegenden Sache in sehr schwacher Verbindung stehe. Sir John Shelley seinerseits scheine zu glauben, daß das ganze Reform—

27. April. Sir John Shelley erklärte diese Anzeige für einen

bloßen Vorwand, um die Bill ganz fallen zu lassen. Ehe aber das

geschehe, sei die Regierung verpflichtet, die Berufung an das Land

zu stellen, da die Bill in manchen Punkten die Genehmigung des

Volkes bereits erlangt habe; er verlangte daher von der Regierung

eine Erklärung, ohne Umschweife darüber, ob sie die Bill aufgeben

wolle oder nicht. Auch Lord Edward Lennox betrachtete die Bill schon

als todt und meinte, Lord John Russell habe sich durch seine Erklärung

nur als den Haupt-Leidtragenden kundgeben wollen. Herr La⸗

bonchere rechtfertigte das Verfahren des Ministeriums als ver—

ständig und den Zeitverhältnissen angemessen. Jeder echte Refor—

mer müsse der Reglerung beistimmen; man stehe jetzt am Vorabende des Krieges und alle Kräfte müßten darauf verwenvet werden, den Krieg mit Nachdruck zu führen; weniger bedeutende Maßregeln müssen für den Augenblick in den Hintergrund treten und dieser Ansicht sei auch das ganze Land. Oberst Sibthorp tadelte das schwankende Verfahren der Regierung, äußerte sich aber ein verstan— den mit der Vertagung der Maßregel, von welcher er glaubte, daß sie der Besorgni entsprungen sei, mit der Reform nicht durchdringen zu können. In ähnlicher Weise sprach Sir 8. Paling ton, der. insbesondere noch an vie! Werte Lor J. Russell's bei Einbringung der Bill erinnerte, daß die Regie⸗ rung schen aus dem Grunde die verheißene Parlaments ⸗Reform nicht verschoben habe, um das Vertrauen des Landes unter den gegenwärtigen kritischen Umständen zu stärken. In Bezug auf den Krieg, obgleich auch dieser nur der schwankenden Politit der Re—= gierung seinen Ursprung verdanke, werde die Opposition derselben ihre Unterstützung nicht entziehen, sie beharre aber bei ihrer Ansicht, daß die Reform⸗Bill jetzt überhaupt nicht hätte eingebracht werden sollen. Hr. Hume erklaͤrte das Verfahren der Regierung für weise und diskret. Er sei ein alter Reformer, er billige die Reforni⸗ im Großen und Ganzen und schenke der Aufrichtigkeit

J. 86 dolles Vertrauen; deshalb werde er auch

um die Minister auf dem von ihnen einge⸗

Wege zu beirren. Sir G. Grey tadelte die Inkon=

sequenz Sir J. „Pakington's, welcher versichere, die Regie 5 unter den jetzigen Umständen unterstüßen zu wollen, und . burch seine Spposition darauf hinarbeite, das Vertrauen

zu Lerselben zu schwächen. Herr Dl s! «en! äußerte, daß er die Motive der Vertagung der zweiten Verlesung der Reform- Bill nicht kenne, sich derfelben indeß nicht widersetzen werde. Das ö habe mit einer Schnelligkeit, auf welche die Regierung sich ; eine Rechnung habe machen koͤnnen, die Voranschläge votirt und an hätte erwarten sollen, sie werbe nun auch eine schnelle Er⸗

projekt nichts als eine Finte sei. Ein solcher Vorwurf würde ihn (Lord J. Russell) schmerzlich berühren, wenn er etwa von Herrn Hume ausgesprochen worden wäre; da er aber von einem Manne komme, der gar kein Recht habe, im Namen der Reformer zu reden, so sei ihm dieser Vorwurf vollkommen gleichgültig. Er habe nicht im Mindesten im Sinne, sein Verfahren nach den Aeußerungen des ehrenwerthen Baronet zu regeln, und werde fortfahren, den Weg zu verfolgen, den er für würdig und nützlich halte. Das Haus , darauf die Vertagung der zweiten Verlesung der Re⸗ ormbill und konstituirte sich zum General⸗-Comitèé, in welchem die ,, , für das Heer ohne Opposition votirt wurden.

Das Rundschreiben, welches die englische Regierung an ihre diplomatischen und Konsular -Agenten im Auslande gerichtet hat, lautet folgendermaßen:

die beiden Parlamentshäusern wie äußerst wahrscheinlich es ngland und Frankreich einer= . . ,, wird irn. und französische Regierung in den schwierige gen, , den ; ; Stande der Di ̃ und daß sie eben so bereit sind Herzlichkeit für die Erhaltung d wenn der Kaiser von Rußland billiger und ehrlicher Basis zu Der Zeitpunkt ist jetzt da, für alle Möglichkeiten de mußten sie nothwendig denen ihre Unterthanen und durch die Machinationen ausgesetzt werden dürften eines

Feindes, eigenen Hülfsmittel zwar nicht im Stande

vor russi

zu nehm

ist Ihter

zosen übereingekommen? ihren Civil- deuten, daß sie ihre respektiven Untert gegen russische Feindseligkeiten entweder einzeln oder gemeinsa scher und sranzösischer Interess treffen, daß auf irgend einem Civilbeamten oder eine S

Einfluß und die Macht d

teressen der Anderen eben

diese Unterthanen und Inte anzuweisen, in Uebereinsti

ledigung der Reform- Pill! und nicht deren Vertagung wünschen.

werden es als Ihre Sch

Den Kriegszustand, wie er sich jetzt darstelle, hätte man schon bei Eröffnung des Parlaments e . und daher schon in in Folge des Standes der

orientalischen Frage die verheißene Reform ⸗Bill ausgesetzt wer⸗ Die Regierung habe das Haus in eine falsche Lage Es sei nicht anzunehmen, daß der Volks- Enthusiasmus sich während der ganzen Dauer des bevorstehenden langen und schwierigen Kampfes stets auf seiner jetzigen Höhe halten werde; sollte sich aber Unzufriedenheit äußern im Verlaufe des Krieges, so werde man zweifelsohne der nicht genügenden Vertretung des Volkes im Parlamente alle etwa eintrétenden Unfälle zuschreiben und daher wäre es besser, man käme über diesen Punkt schon Die Regierung behaupte, ihre Politik auf vier

und die Parlaments- Reform. Er seinerseits wisse nicht, welchen

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freichs ganz so wie die Englands, insoweit es Ihnen möglich ist, zu ,. 9. die Folgen von Feindseligkeiten, in welchen England und Frantk⸗ reich bald mit Rußland verwickelt sein dürften, und Sie werden den franzõsi⸗ schen Civil⸗ und Seebehörden, mit denen zu kommuniziren Sie die Mittel be- sitzen, jede Gefahr, der die Interessen eines der beiden Staaten ausgesetzt fein könnten, oder jede Ihnen belannt gewordene Gelegenheit, dem gemein⸗ schaftlichen Feinde Schaden zuzufügen, ohne Rückhalt anzeigen. Dieselben Instructionen wird die französische Regierung ihren Civil⸗ und Seebehöbr= den im Aus lande zuschicken (siehe das gestrige Blatt Les Staats ⸗Anz.), und Ihrer Majestät Regierung theilt die Ansicht der französischen, indem sie von dieser entschiedenen Darlegung der zwischen ihnen bestehenden inni⸗ gen Verbindung, die ihrem aufrichtigen Wunsche nach auch ihte Agenten in allen Theilen der Erde in einem Momente beseelen soll, wo sie auf dem Punkte stehen, den Kampf mit Rußland wegen der für Europa so überaus wichtigen Erhaltung des türkischen Reiches zu beginnen, die günstigsten

Resultate erwartet. Ich bin z. Clarendon.“

Spanien. Madrid, 27. Februar. Ein Königliches Dekret ernennt den Grafen von Quinto, der interimistisch diesen Posten bereits bekleidete, zum Civil⸗-Gouverneur der Hauptstadt. Bermudez de Castro, der auf der Polizei-Präfektur gefangen saß, ward gegen Caution freigelassen und soll nach Cadir abgeführt werden. Bei dem verhafteten Brigadier Vargas hat man angeblich wichtige Papiere gefunden. Der General ⸗Capi⸗ tain von Aragonien hat dem Kriegs⸗ Minister herichtet, daß in Saragossa und dem ganzen Bezirke fortwährend vollkommene Ruhe herrschte. Die Insurgenten hatten sich, nachdem sie am 21. zu Lung übernachtet, über Biel und Enesig auf Maules gewendet, wo sie Tags darauf sich befanden; nach Aussage eines Korporals und eines Soldaten, welche den Haupttrupp der Aufständischen zu Erla verlassen hatten, und zurückgekehrt waren, suchten dieselben die französische Gränze zu gewinnen. (Was einem Trupp derselben gelungen zu sein scheint. Um ihnen den Weg dahin zu versperren, war der General-Capitain von Navarra aus Pampeluna mit einigen Truppen in der Richtung nach Ober Aragonien abgezogen.

Türkei. Die ganze walachische In fan texie ist jetzt be⸗ reits mit der neuen preußischen Pickelhaube bekleidet. Die Lieferung von Lederhelmen für diesen Zweck, welche dem Fabrikanten Hrn. Jäger in Elberfeld übertragen war und die nun beendet ist, hat sich der lebhaftesten Anerkennung von Seiten des fürstlich walachischen Kriegs⸗ Departements zu erfreuen gehabt; die Helme sind sowohl in Hin— sicht der Qualität als des Maßes und der Form den Erwartungen vollkommen entsprechend befunden worden. (Pr. C.]

Dänemark. Kopenhagen, 3. März. Das Landes⸗ thing verwies in seiner gestrigen Sitzung die Grundgesetz⸗Ange⸗ legenheit nach einer längeren Debatte, an welcher sich unter An⸗ deren der Premier-Minister Oersted, so wie die früheren Minister Madvig und Bardenfleth betheiligten und die für einen definitiven Beschluß zu Gunsten der Regierungs-Vorschläge von Seiten des Things keine besonders befriedigenden Aussichten eröffnete, einstim⸗ mig mit 44 Stimmen zur zweiten Berathung. Das Land Kom— munalgesetz wurde mit 35 Stimmen gegen 7 angenommen und geht an das Volksthing zurück.

Telegraphische Depeschen.

Der Eisenbahn-Schnellzug aus Berlin hat am 6. März in Oderberg den Anschluß an den Zug nach Wien nicht erreicht.

Der Eisenbahnzug aus Frankfurt a. M. hat am 6. März in Gerstungen den Anschluß an den zweiten Zug nach Berlin nicht erreicht.

Köln, den 6. März. Dem gestern um 11 Uhr Vormittags von Verviers abgegangenen Schnellzuge ist in Folge des Bruches der Vorderachse der Lokomotive in der Nähe von Landen ein ernster Unfall zugestoßen. Maschinist und Heizer sind getödtet, Zugführer und Packmeister und 3 Reisende sind erheblich verwundet, 5 andere weniger. Der Bagage- und Postwagen und 1 Wagen 2ter Klasse sind zertrümmert. Die Trümmer dieser 3 Wagen geriethen in Brand, allein die Gelder und Depeschen sind gerettet.

Wien, Dienstag, 7. März, Vormittags. (Tel. Dep. d. C. 5 Das neue Anlehen von 560 Millionen Gulden ist bis 17. März zur Subscription und zu einem Emissionspreis von 90 pCt. offen

gelegt. Es wird aus 4000 Serien à 50 Nummern bestehen und die Serienziehung der Nummernziehung vorausgehen.

Paris, Montag, 6. März, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Monitenr“ enthält ein Cirkular Drouyn de l'Huys an die diplomatischen Bevollmächtigten, betreffend das Antwortschreiben des Kaisers von Rußland. In diesem Cirkular wird jede Verantwortlichkeit abgelehnt und bedauert, daß der Kaiser von Rußland den religiösen Fanatismus angerufen. Weder

Frankreich noch England beabsichtigten einen Kampf gegen das Christenthum, sondern es werde ihre Anwesenheit im Orient die Lage der Christen viel mehr verbessern, als dies durch die revolu⸗

tionairen Intriguen Rußlands geschehen wäre, das in seinem

eigenen Lande die katholischen Unterthanen bedrücke.

Nachmittags. (Tel. Dep. d. C. B.) In heutiger Sitzung

der Kammer brachte die Regierung eine Vorlage ein, durch welche

dieselbe ermächtigt werden solle, eine Anleihe von 250 Millionen

Franken zu den von ihr zu bestimmenden Bedingungen zu nego—

ziren. Zur Prüfung dieses Antrages ist eine Kommission ernannt

worden und wird schon morgen die Abstimmung über denselben erfolgen.

London, Montag, 6. März, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.)

Lord Russell wich einer bestimmten Antwort darüber aus, ob die

Räumung der Donaufürstenthümer die alten Verträge wiederher—

stellen würde; er sagte, dieselbe würde und könnte den Krieg nicht beendigen, sondern es müßte die Angelegenheit jener Verträge den

Gegenstand besonderer Unterhandlungen bilden. Gladstone legte das Budget vor, er veranschlagte die Einnahme auf Hb, bõh, 000 Pfd. St., die Ausgabe auf 56, 189,000 Pfd. St. Einkommensteuer bis Oktober 1,750, 00 Pfd. St. Es sollen Schatzscheine ausge⸗ geben werden. .

Gewerbe- und Handel s-Nachrichten.

Berlin, 5. März. Das Königliche Ministerium sür Handel, Ge⸗

werbe und öffentliche Arbeiten hat den Kammern einen vierten Bericht über

den Stand der Bauten auf der Ost bahn, der westfälischen und

der saarbrüchker Eisenbahn bis zum November 1830 zugehen lassen,

welchem wir folgende Notizen entnehmen:

Die Ostbahn war zur Zeit des vorjährigen Berichtes nur in den

Strecken von Kreuz über Bromberg und Dirschau bis Danzig und von

Marienburg bis Braunsberg dem Betrieb übergeben. Zwischen Brauns

berg und Königsberg wurde der Bau lebhaft betrieben, und für alle

bisherigen Arbeiten an derselben war im Ganzen die Summe von

11,316,629 Rihlr. 17 Sgr. 7 Pf. verausgabt worden. Im Laufe

des verflossenen Jahres wurde der Bau 'der 8,21 Meilen langen

Strecke zwischen Braunsberg und Königsberg vollendet, so daß die-

selbe am 1. August 1853, nach frierlicher Eröffnung durch Se. Majestät den König, dem Betrieb übergeben werden konnte. Zwischen Dirschau und Marienburg wurden die zu den Brücken über die Weichsel und Nogat er⸗ forderlichen Erddämme und anderen Vorarbeiten begonnen, außerdem aber noch auf den im Betrieb befindlichen Strecken mehrere vervollständigende Bauten ausgeführt. Die Gesammt-Ausgaben für Jen ganzen Bau stellten sich bis zum 14. November 1853 auf 14,310, 270 Nthlr. 16 Sgr. 11 Pf., und bis zum 1. Januar 1854 auf 14,591,520 Rihlr. 25 Sgr. 9 Pf. Die Bahn ist, mit Ausnahme einer nicht bedeutenden Störung durch starke Schneefälle im vorigen Winter, ohne Unterbrechung im Betriebe ge⸗ wesen. Abgesehen von den Dammrutschungen in der Nähe von Miasteczko und bei Legnitten haben alle übrigen Stellen der Bahn eben so wie sämmtliche Brücken sich gut gehalten. Der Oberbau der Bahn und kie Construction des gehenden Zeuges bewähren sich gleich⸗ falls. Die electro⸗ magnetische Telegraphen ; Einrichtung ist, mit Einschluß einer provisorischen längs der Chausser angelegten Leitung auf der nicht vollendeten Strecke zwischen Dirschau und Marienburg, auf der gauzen Bahn hergestellt. Für die Durchführung durch die Weichsei und Nogat sind die mit Guttapercha überzogenen Kupferdrähte in starke Seile von Eisendraht eingesponnen, wodurch sie einen kräftigen Schutz gegen Beschädigung durch den Strom erhalten. Für die im Betriebe befindlichen Bahnstrecken, welche zusammen in runder Zahl eine Länge von 60 Meilen haben, sind 50 Lolo⸗ motiven beschafft, (worunter 14 Schnellzugmaschinen), welche mit Ausnahme einer einzigen, aus inländischen Werfstätten hervorgegangen sind. Die bisher erzielten Betriebsresultate stellen sich über Erwarten befriedigend heraus. Für den Bau der Brücken über die Weichsel und Nogat sind vom 1. November 1862 bis dahin 1853 729 635 Rihlr. 5 Sgr. 10 Pf. zur Verwendung gelommen. Die großartigen Bauten schreiten blanmäßig vorwärts, so daß, wenn nicht unvorhergesehene Hindernisse eintreten, die Beendigung der Weichselbrücke zum Schluß des Jahres 1856, die der Nogatbrücke im Laufe des Jahres 1857 in Aussicht steht. Die Strom- und Deichbauten an der Weichsel und Nogat zerfallen in 3 Hauptabthei⸗ lungen, nämlich 1) Coupirung der Nogat mit dem Bau eines massiven Siels, 27) Bau des Weich sel⸗Nogat-Kanals nebst den Eis wehren, und 3) Normall⸗ sirung der Deiche auf einer Gesammtlänge von 19 Meilen. Es wurden bis zum Schluß des vorigen Jahres ausgegeben: 1) für die Coupirung 48,183 Rihlr. 22 Sgr. 19 Pf., 2) für den Kanal 729 847 Rthlr. 26 Sgr. 2 Pf., 3) für die Deichbauten 1,611, 905 Rihlr. 24 Sgr. 6 Pf. also mit Einschluß der in dieses Kapital gehörigen 46,985 Rihlr. 4 Sgr. 9 Pf. beiragenden , hun und Verwaltungskosten im Ganzen 2,826,922 Rihlr. 12 Sgr. 3 Pf.

! Anf der Westfälischen Eisenbahn waren am Schlusse des Jahres 1852 die Mbeiten so weit vorgeschritten, daß die Eiöffnung des Betriebes auf der ganzen Bahn für die erste Hälfte des Jah⸗ res 18563 in Aussicht gestellt werden konnte. Obgleich der lang an— haltende Winter in Veibindung mit den statken Schneefällen die Vollendung des Baues wesentlich verzögerte, so gelang es doch, alle ent= gegenstehenden Schwierigkeiten so weit zu überwinden, daß die Gebirgs-

strecke zwischen Warburg und Paderborn am 21. Juli 15855 durch Se. Majestät den König seierlich eröffnet werden konnte. Die nunmehr vollen