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Gestern beantragte Lord Shaftesbury im Ober⸗ hause die Vorlegung gewisser, auf die religiöse Stellung der Christen in der Türkei bezüglichen Aktenstücke, um dadurch Gelegen— heit zu erhalten, sich über einen Passus in dem neuesten russischen Mandfeste auszusprechen, in welchem England und Frankreich Fer Vorwurf gemacht wird, mit den Feinden des Ehristenthums gemeinschaftliche Sache zu machen. In längerer Rede und un= jer Bezugnahme auf eine Menge von Attenstücken kontrastirte er vie in' der Türkei gehandhabte Toleranz mit der Verfolgungs- sucht, denen sich in Rußland alle christlichen Glaubensgenossen⸗ schaͤften, die nicht zur orthodoxen russisch⸗griechischen Kirche ge⸗ hören, preisgegeben sehen und suchte geltend zu machen, daß die Menschikowsche Mission nur der Furcht ihren Ursprung verdanke, daß die Folgen der in der Türkei gegen die Christen geübten To— leranz den weltlichen Einfluß Rußlands allmälig untergraben möchten. Lord Clarendon dankte dem Redner, die Lage der Dinge so treffend charakterisirt zu haben und äußerte sich in un— gewöhnlich scharfer Sprache über die Versuche Rußlands, seine Angriffspläne unter dem Vorwande der Fürsorge für die Re— liglon zu maskiren, ein Versuch, der übrigens gänzlich fehlge— schlagen sei, da selbst in Rußland kein verständiger Mensch glaube, daß es sich darum handele, Gefahren abzuwenden, welche angeb— lich dem Glauben der griechischen Unterthanen der Pforte drohen. Schließlich verbreitete sich der Minister über das, was der Sultan schon gethan habe und zu thun im Begriffe stehe, um die Stellung der Christen zu verbessern und bezog sich auf eine Depesche Lord Stratfords vom 25. Februar, derzufolge der Sultan so eben einen Ferman unterzeichnet hat, der das Zeugniß der Christen vor Gericht als vollgültig zuläßt; außerdem stellt Lord Stratford die Aufhebung der Kopfsteuer (Haratsch) in Aussicht. Schließlich erklärte sich Lord Clarendon gegen den Aufstand der Griechen, welche mit ihrem eitlen Traume von einem byzantinischen Kaiserreich nur den Plänen des russischen Absolutismus in die Hände arbeiteten. Nach einigen Bemerkungen des Lords Grey (der gegen die Verwendung britischer Truppen gegen die Griechen protestirten, Ellenborough und Fitzwilliam, welche Beide von einer Garantie der Religionsfreiheiten der Christen durch die
Großmächte nichts wissen wollten, weil darin der Quell ewigen Unfriedens liegen würde, genehmigte das Haus den Antrag Lord
Shaftesbury' s.
Das Unterhaus hielt gestern nur eine kurze Sitzung. Auf
eine Anfrage des Herrn M. Gib son kündigte Lord PJalmerston an, daß die Regierung am 14ten eine Mittheilung ihrer Beschlüsse in Betreff des Kaperwesens machen werde. Herr Glad stone setzte die Berathung über die Anträge auf Erhöhung der Einkommen— steuer und Regulirung der Wechselstempelsteuer auf den 13ten an. Die Bill wegen Bewilligung von 1, 50, 000 Pfd. Sterl. in Schatz⸗ kammerscheinen wurde zum zweiten Male verlesen. Mehrere Bills mußten wegen eingetretener Unpäßlichkeit Lord John Russell's zu— rückgelegt werden. Auf Anfrage Lord Jocelyn's erwiderte Herr Wilson im Namen der Regierung, daß russische Produkte, welche sich im Eigenthum eines britischen Unterthanen oder Neutralen be— finden, bei der Einfuhr in oder Ausfuhr aus einem neutralen Hafen in britischen oder neutralen Schiffen, als britisches oder neu— trales Eigenthum würden behandelt werden. .
„Durch eine in der „Gazette“ mitgetheilte Königliche Procla⸗ mation vom gten d. M. wird die Foreign-Enlistment⸗ Aft aus dem Jahre 1819, welche die Werbung von Soldaten und die Aus— rüstung von Schiffen für Rechnung fremder Staaten bei Geld— und Gefängnißstrafe verbietet, in Erinnerung gebracht, unter Be— zugnahme auf den an mehreren Orten stattfindenden Bau und die Ausrüstung von Schiffen für russische Rechnung.
Ihre Majestät die Königin hat gestern die Ostseeflotte ge— mustert, deren erste Abtheilung heute in See gegangen ist. Die Königin fuhr in der Jacht „Fairy“ von Portsmouth nach Osborne mitten durch die Flotte hindurch, von sämmtlichen Geschützen und dem Hurrah der auf den Ragen aufgestellten Mannschaften be— grüßt. Der Nacht folgte das Dampfschiff „Black Eagle“, an dessen
Bord der preußische und der französische Gesandte sich befanden.
In Portsmouth hatte sich, um bem Schauspiel beizuwohr eine . zuwohnen, eine
oedrteße Anzahl von Schaulustigen véersammelt, daß schon seit , Tagen kein Unterkommen in der Stadt zu finden gewesen k Wetter, welches sehr neblicht war, begünstigte indeß die 8 r en , und der nur von dem Blitzen der Kanonen machte . Pulverdampf, welchen die Salutschüsse verursachten, nigin fast Flotte sehr bald nach dem Eintreffen der Kö⸗ 2 n, . Die Königin wollte heute die Flotte sion . l esuchen und beim Abgang der ersten Divi⸗ . che heute Mittag erfolgen sollte, anwesend sein. Diese . vision führt 1047 Kanonen, hat Maschinen von 6970 Pferde⸗ raft und eine Bemannung von 10,251 Personen. Zu derselben gehören folgende Schiffe: „Duke of Wellington“, don 131 8 Vice Admiral Sir Charles Napier, „St. Jean deAcre“ 191 R „Princeß Royal“ 91 K.ů, „Royal George“ T0 K., „Edinburgh! 58 K., „Blenheim“ 60 K. „Hogue“ 60 K. „Ajax“ 66 K., „Im⸗
perieuse“ 51 K., „Arrogant“ 47 K., „Tribune“ 30 K. Amphion“ 34 K., „Leopard“ 18 K., „Valorous“ 16 K. Dragon 6 K. und „Frolie“ 16 K. Die zweite Diviston unter Eontre Admiral . zu welcher unter Andern der Dreidecker „Neptune“ von 12 ö J demnächst nachfolgen. Außerdem wird noch unter 21 , ,. (da Commodore Martin das Kommando a e . eschwader von Dampf Fregatten und Sloops Der Minister der auswärti an ihn . Anfrage z 8 , ,, . a . nfrage des hritischen Konsuls in Riga, durch den Unter-Staats-Secretair im auswärtigen Amte am 15 Zebruar fen, ( ertheilen lassen: ᷣ Der Graf von Clarendon hat Ihre Depesche vom 2bste ĩ r un , , nebst der al en n n e, . n Riga, in welchem um Auskunft darüber gebeten wird,“, welche Berucksichtigung von Seiten britischer Kreuzer im Kriegsfalle russischen Erzeugnissen, die hong side britisches Eigenthum geworden sind, zu Theil werden würde, falls dieselben in neutralen Schiffen verladen wäten.“ Rh habe 5. in Erwiederung darauf zu benachrichtigen, daß Eigenthum der fraglichen Art — russisches Erzeugniß, das von Rußland von und für Rechnung eines da⸗ selbst domicilirenden und Handel treibenden britischen Kaufmanneß verschifft würde — obgleich vor dem Kriege gekauft und auf der Ausfuhr nach England begriffen, von den Kreuzern Ihrer Majestät nicht respeftirt werden könnte, außer gemäß einer Ausfuhr - Erlaubniß oder gemäß spezieller von Ihrer Majestät den Offizieren ihrer Flotte erteilter In— struction. Dem Gesetze und Brauche der Nationen zufolge hat eine kriegführende Partei das Recht, als Feinde alle diejen gen Personen zu nn,, welche in einem feindlichen Lande ansässig sind odr Handels ⸗ Etablissements dort besitzen; mögen nun diese Individuen der Geburt nach Neutrale, Verbündete Ioder Mitunterthanen sein, so ist doch deshalb das aus solchen Ländern exportirte Eigenthum solcher Personen Feindesgut und als solches rechtmäßige Prise; solches Gut wird als Prise betrachtet werden, obgleich der Eigenthümer desselben ein geborner Unter— than des Landes des Capiors ist, und obgleich es auf dem Transito nach jenem Lande befindlich sein mag; und daß es sich am Bold eines neu— tralen Schiffes befindet, wird das Eigenthum nicht schützen. Sie werden demnach die, welche es angeht, benachrichtigen, daß im Kriegsfalle das , n. 96 durch das Konsular - Certifikat oder irgend ein anderes , der Wegnahme und Kondemnirung als Italien. Die „Gazzetta di Parma“ veröffentlicht ein De— kret des Herzogs von Parma, welches die Auflegung einer 5pro— zentigen Zwangs Anleihe, ohne Angabe des Maximal-Betrages anordnet, zu welcher Jedermann ohne Ausnahme mit 5 Tentesimo für jede Lira Einkommen beitragen muß; ausgenommen sind nur Hrundbesitzer unter 200 und Beamte unter 1060 Lire. Jene, die Pensionen und Bezüge genießen, welche 1000 Lire übersteigen, haben nach Verhältniß der Pension 25 bis 25 pCt. für jedes Tausend zu Gunsten dieser Zwangs-AUnleihe beizutragen. Türkei. Aus Beirut wird der „Pr. C.“ unter dem 20sten Februar gemeldet, daß die Ab⸗ und Durchmärsche der Freiwilligen noch immer sortdauern. Von 500 Reitern, die aus der Umgegend von Aceg, Safed ꝛc. gekommen waren, zeigten sich etwa 5h so schlecht heritten, daß man sie von Beirut aus zurückgeschickt hat. Der. Rest muß bereits in Aleppo angekommen sein. Die 206 Pferde,; velche im Paschalik Jerusalem von den Effendis und Scheichs, als ein Geschenk für den Sultan, zusammengebracht werden sollten, sind beinahe vollzählig und sollen von vorzüglicher Beschaffenheit se8it. — Bas Anerbieten des Kaimakams der Maroniten, Emir Heydar, christliche Hin fatrupß pen zu stellen, ist vorläufig abgelehnt worden. Auch der Emir BVeschir ibn Ahmed, der 2060 maronitische Freiwillige in's ö. . sollte hat bis auf Weiteres Gegenbefehl erhalten. — Eine Forde Beduinen der Stämme ibn Ifreh, Dial el-Sacher und Duwahi el Anazeh, welche von den im Distrikt von Naplus sich ,, Scheichs zur Hülfe gerufen waren, haben sich in der ; bene von, Jässa verbreitet und machen die Gegend unsicher. Der Vertehr mit Jerusalem, namentlich der Postverkehr, ist jedoch nicht unterbrochen worden. — Uebrigens waren in Beirut Nachrichten aus B agdas eingegangen, denen zufolge daselbst die Besorgnisse vor einem Angriffe der Perser wieder lebhafter geworden waren.
ö. Die „Pr, C,“ erhält aus guter Quelle folgende Mitthei— hungen über die Veränderungen, welche die russische Regierung in Fezug auf die Justiz-Verfassung der Donau-Fürsten⸗ thümer hat eintreten lassen. Nach der „organischen Anordnung“ ,, organique) stand es den Parteien zu, gegen das Urtel dritter Instanz an den Fürsten zu appelliren, welcher das Recht hatte, das Gericht zur nochmaligen Erwägung der Angelegenheit aufzufordern und die Sentenz nur dann zu bestätigen verpflichtet war, wenn das Gericht sich für Aufrechthaltung derselben ent— schied. General Budberg, dessen Gerechtigkeitsliebe allge⸗ mein erkannt wird, hat Anstand genommen, dieses Attribut fürstlicher Macht auf seine Person zu übertragen; doch schien es ihm angemessen, jene letzte Bürgschaft gegen die Bestech— lichkeit der Richter in einer andern Form fortbestehen zu lassen. Auf Antrag des Verwaltungsrathes hat daher Se. Majestät der Kaiser von Rußland einer neuen Orgagnisation des Instanzenzuges, alssg einer provisorischen Abänderung des Grund—
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Reglements, seine Zustimmung ertheilt, wonach fortan der oberste Gerichtshof in zwei Abtheilungen zerfällt, welche vereint, als vierte Revisions-Instanz, über die Erkenntnisse der einzelnen Ab⸗ theilungen entscheiden werden. Diese Reform, welche jene anomale Instanz im Sinne einer geordneten Justiz verbessert, hat einen guten Eindruck gemacht; auch legt man der Maßregel, welche aller⸗ dings einen Eingriff in die organisch und vertragsmäßig verbürgte Verfassung der Fürstenthümer enthält, keine eigentlich politische Tragweite bei, weil sie durch das Bedürfniß, einer Stockung der Justiz vorzubeugen, dringend geboten war.
— Einem der „Pr. C.“ vorliegenden Privatschreiben aus Je⸗ ru salem entnimmt dieselbe die Nachricht, daß der K. K. Kon sul, Graf Pizzamano, von feiner Regierung beauftragt worden ist, da⸗ selbst ein Grundstück zur Errichtung eines Hospizes für österreichi⸗ sche Pilger anzukaufen, und, wie es heißt, eine Summe von 150,000 Piastern zur Verwendung für diesen Zweck erhalten hat. ö
Schweden und Norwegen. Christignia, 7. März. Am Z3ten d. nahm das Storthing, in Uebereinstimmung mit dem Kommissions-Antrage, die Königliche Proposition wegen Bewilligung von 306,900 Speckes für Kriegsrüstungen zur Aufrechthaltung der Neutralität einstimmig an.
Dänemark. Kopenhagen, 10. März. Monrad im Volksthing seine schon vor längexer Zeit ange kündigte Interpellation an den Staatsrath, ob derselbe noch an der am 13. Februar 1852 durch den damaligen Premierminister und Minister des Aeußeren, Bluhme, gegebenen Erklärung festhalte, daß Veränderungen im Grundgesetze nur auf dem in s. 100 dessel⸗
Gestern vichtete
ben vorgeschriebenen Wege sollten vorgenommen werden dürfen. Die bei Gelegenheit der Berathung über die Grundgesetz⸗Angele⸗ genheit von Seite des Ministertums gefallenen Aeußerungen,ů welche darauf hinausgingen, daß dasselbe der Krone das Recht zur Octroyirung einer Gesammt-Verfassung vindizire, scheine ihm E(Monrad) mit jener vor zwei. Jahren abgegebenen Erklärung nicht übereinzustimmen. Herr Bluhme, der jetzt bloß noch als Minister des Auswärtigen Mitglied des Staatsraths ist, war gestern nicht erschienen; dagegen h mierminister, Oersted, auf die Monrad'sche Interpellation Staatsrath einfach auf den dem Reichstage vorgelegt, einer Spezial-Verfassung für das Königreich verwies. Verlesung durch tänd 9 . . widerholte der Finanzminister Graf Sp on neck dieselbe noch einmal. Monrad war mit dieser Erklärung nicht zufrieden, sonde . zerste verweigerte jedoch im Namen des Staatsraths jede, weitere Erklä⸗ rung. Als Monrad nun in ihn drang, ihm einfach entweder mit „Ja“ oder mit „Nein“ zu antworten, schlug Oersted auch
legten Entwurf Da die
dieses rund ab. Monrad, erbat sich nun als Privatmann von
Oersted als Privatmann nähere Auskunft, was aber dieser gleich⸗ falls ablehnte, da er hier im Namen des Staatsraths und als Mitglied desselben nicht als Privatmann, also dem Volksthing und nicht Monrad als Privatmann gegenüberstehe. Nachdem sich noch Monrad, Lindberg, Frölund und Barfoed sehr bitter über das Ministerium ausgelassen und geäuß ⸗ sei durchaus nicht zweideutig, sondern ein entsch Zeit sei gekommen, dem Ministerium ein unverbl votum zu geben u. s. w.,
Gestern Abend versammelten sich die Mitglieder beider Sh des Reichstages im Sitzungssaale des Volksthings zu einer Privat⸗ besprechung über die gegen das Ministerium zu unternehmenden
.
ümtes Mißtrauens⸗
Schritte. Tscherning führte den Vorsitz und resumirte . oben / nnahme
erwähnte Debatte im Volksthing und Monrad trug auf 2
zu überreichenden Adresse
einer von beiden Thingen dem Könige
an, in welcher das Mißtrauen des Reichstages gegen Kabinet offen ausgesprochen und der König gebeten den Grund dieses Mißtrauens durch Entfernung Rathgeber zu heben. hatte, wurde mit wenigen Modificationen angenommen. ; 103 gegen 8 Stimmen beschlossen, die Herren Monrad, J. A. Han
ser Adresse zu beauftragen, die am meisten blüht,
sen und Hall mit der Redaction dieser
schon morgen ged ghet. ö vertheilt und fo schnell als möglich in beiden Thingen berather
s Abend die i
m gten d.
beschlossene Adresse an den . Volksthing (Pr. C.) ] dresse bereits . -
und Boserup im Landsthing ein. d in beiden Thingen zur ersten Beratk
über die Eisdecke befördert. die Passage gehemmt.
regelmäßig erklärt sei.
atte der jetzige Pnre⸗ eine schriftliche Antwort des Staatsraths mitgebracht, in der der
Oerstes der Versammlung unverständlich ge⸗
rn verlangte eine unzweideutige Antwort; Oersted
ert hatten, die Antwort desselben iedenes „Nein“, die
wunde die Sitzung um 2 Uhr geschlossen. Thinge
das jetzige werden sollte, seiner jetzigen Der Adreßentwurf, den Monrad mitgebracht S n gz Cackleinf üb.
und mit III. Ueber die Tuch fabrication.
Die Festung Kronborg und die Citadelle von Fredrikshavn sollen montirt und an der Langenlinie hierselbst noch eine Batterie
angelegt werden.
Telegraphische Depeschen. — Der Eisenbahn-Schnellzug aus Berlin hat am 14. März c. in Breslau den Anschluß an den Zug nach Wien nicht erreicht. Dirschau, 13. März. Eisgang in der Nogat heute Vormit⸗ tags, in der Weichsel seit 1 Uhr Nachmittags. Die Briefe und Personen vom heutigen Schnellzuge aus Berlin sind noch zu Fuß Gegenwärtig und für heute Nacht ist
— 14. März. Seit heute Morgen 8 Uhr ist die Passage über die Weichsel per Kahn hergestellt. Viel Eis von oberhalb ist aber noch zu erwarten. Bei Fordon Eisstopfung. Durch die Nogat geht
viel Weichseleis, dasselbe stopft sich bei Jonasdorf unterhalb Marien⸗
burgs. Wasserstand der Nogat 22, in der Weichsel 177 9“. London, Montag, 13. März Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Auf eine an Lord Graham gerichtete Interpellation über seine
Rede bei Napier's Abschieds Diner, worin er den Admiral er— mächtigt haben sollte, den Krieg zu erklären, stellte derselbe in Ab⸗ rede, daß er solche Ermächtigung gegeben und sagte, Napier habe. nicht einmal die Ordre, in die Ostsee einzulaufen, ehe der Krieg
Statistische Mittheilungen.
Stettin, 13. März. Die Schifffahrt zwischen hier und See wurde definitiv eröffnet:
1843: (nicht durch Eis gesperrt.)
1844: 7. April.
1815; 17. April.
1846: 25. Februar.
1847: 24. März. 1853: April.
1818; 17. März. 1854: 11. März. Der Durchschnittstag der letzten 42 Jahre, in welchem die Wasser⸗ ö zwischen hier und Swinemünde vom Eise frei wurde, war also der 12. März.
Sbg eth dieser Termin in dieser Saison ziemlich genau innegehalten
wurde, so haben wir doch selten einen Winter erlebt, in welchem das Eis so lange unsern Seeverkehr hemmte. Seit dem 29. November war die Schifffahrt nach See durch Eis gehemmt, im Ganzen also 103 Tage, während im großen Durchschnitt die Schifffahrt auf der Oder bis zur See nur 70 Tage durch Eis gehemmt ist. (Osts. Ztg.) — Im Nachfolgenden geben wir einige den Regierungs-Bezirk Cöslin betreffende amtliche Erhebungen aus dem Jahre 1853: J. Ueber die Schifffahrt. Der Regierungs⸗Bezitt besaß 49 See⸗ schiffe mit 6965 Lasten Tragfähigkeit, 57 Küsten-Fahrzeuge von 757 Lasten. Zwei Schiffe wurden neu gebaut. — An die Küsten des Bezirks liefen überhaupt ein: 215 ausländische Schiffe und 942 preußische Schiffe und Börte, insgesammt mit 27,574 Lasten Gewicht und 453,755 Centner Ladungen; von diesen Küsten aus: 215 ausländische Schiffe und 942 preußische Schiffe und Börte, mit überhaupt 28, 835 Lasten Gewicht und 597,080 Ceniner Ladungen.
JI. Ueber den Werth und Gegenstände der Ein- und Ausfuhr. Der Werth der vom Ausland eingegangenen Wagren betrug 187,150, der vom Inlande eingegangenen 1,121,961, der nach dem Auslande aus⸗
geführten 466,755, der nach dem Inlande ausgegangenen S00,787 Rthlr. — Die bemerkenswerthesten Gegenstände dieser Ein- und Aus fuhr waren: ) für den Eingang vom Auslande: 14,507 Ctr. Roh und Brucheisen, 2611 Ctr. Stabeisen, 27, 087 Ctr. Steinkohlen, 10,4417 Tonnen Heringe, 39 Ftr. Kautabak; vom Inlande: 6340 Schffl. Roggen, 2739 Schffl. Gerste, 10,123 Schffl. Hafer, 22,937 Cir. Materialwgaren; b) für den Ausgang nach dem Auslande: 13,848 Klafter Brennholz, b5, 142 Stück Bantzolz, 6223 Stück Stabholz, 28, 669 Eisenbahn-Schtellen, 28,993 Bohlen und Breiter, 4874 Eir. Holzborke, 17, 2906 Ctr. Oelkuchen, 18, 19 Schffl. Weizen und 8939 Roggen; nach dem 1 nlander 15,195 Schffl. Weizen, 29,756 Roggen, 4636 Hafer, 293,578 Qrt. Spiritus, 11,767 Ctr.
Februar. März. 1851: März. 1852: März.
1849: 1850:
Von den Tuchmachern in 10
Rmyaehrentheils kleinen Städten des Btzirks, in denen dieser Gewerbszweig ̃ wurden insgesammt 5586 Stücke Tuch und 5326 Stücke
Flanell, beide im Werth von 171,047 Rthlr. 15 Sgr., gefertigt. Dies
ruck d unter die Mitglieder des Reichstages . ö. 2. ruckt und unter die Mitgliede . (. gah in Mehr des Werthes gegen das Jahr 1852 um 29, 112 Rthlr. 5
Von Liesen Orten sieferte die Stadt Falkenburg allein 2409 Stücke und 6 Stücke Flanell, Werth 53,529 Rthlr. 15 Sgr., Rummelsburg
Sgr. Tuch
n E' Stücke Tuch und 1430 Flanell, Werth 32651 Rthir. 20 Sgr., Cal⸗
ies 15000 Stücke Tuch und 900 Flanell, Werih 33,B,711 Rthlr.
. Var Hat Küsse. Berlin, den 13. Märæ.
zu Lande: Roggen 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 2. . 6.
Ser. Grosse Gerste 2 Kthlör. S Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Rihlr. 8 Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 26 Sgr. 3 Ef. auch 3 Rthlr.
— . . 25 Sgr. n. 2 Rthlr. 20 Sgr. Grosse 18 Sgr. 9 Pf. Roggen 2 Rthlr. 25 Sgr., auch 3 gie .
Gerste 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr- 4 Gerste 2 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., ue. Rihlr. 27 Str. b Pf. 6 3 I6 Sr. 3 PF. Erbsen 3 Rihlr. 3 Str. ' Pf., auch 2 Rthlr. 25 Sgr.