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die Verbindung zwischen Stettin und Kopenhagen durch Dampfschiff— fahrt wieder eröffnet. . . . Niederlande. Haag, 14. März. Die zweite Kammer der Generalstaaten hat heute den Gesetzentwurf wegen der Kon— vertirung der Staatsschuld angenommen. Großbritannien und Irland. London, 14. März. In der gestrigen Sitzung des Oberhauses lenkte der Graf Derby (wie bereits kurz erwähnt) die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Bemerkungen der „Times“ über das im „Journal de St. Petersbourg“ veröffentlichte Memorandum und hob ferner hervor, wie der „Times“ während der letzten Wochen Geheimnisse anver— traut worden seien, die eigentlich nur dem Kabinet hätten bekannt sein dürfen. Außerdem seien dem erwähnten englischen Blatte Papiere, deren Vorlegung man dem Parlamente verweigert habe, mitgetheilt worden, ohne Zweifel mit Ermächtigung der Regierung, damit ihr Inhalt zur Kenntniß des Publikums gelange. Wenn die Angaben des Memorandums und der „Times“ wahr seien, so lieferten sie den Beweis, daß die Regierung um alle Pläne Rußlands gewußt, zu einer Zeit, wo sie Unwissenheit vorschützte, um ihre Unthätigkeit zu rechtfertigen. Der edle Lord fordert die Regierung auf, die ganze vertrauliche Correspondenz vorzulegen. Lord Aberdeen erklärt, mit der „Times“ stehe er in keiner direkten oder indirekten Verbindung, und er habe keine Ahnung davon, wie dieses Blatt in den Besitz der am Sonnabend enthüllten Fakta gekommen sei; er könne sich den Umstand nur erklären, wenn er das Gerücht für wahr halte, daß ein Beamter des auswärtigen Amtes, der jetzt nicht mehr dort angestellt sei und den Lord Malmesbury eingeführt, seine Pflicht
schmählicher Weise vergessen und den Inhalt gewisser Aktenstücke ver⸗
rathen habe. Was den anderen Gegenstand betreffe, so sei es vollkommen wahr, daß während der Anwesenheit Sr. Kaiserl. Majestät in England mehrere Mittheilungen, mündliche Mittheilungen, zwischen ihm und dem verstorbenen Herzog von Wellington stattgefunden hätten; er wisse nicht, ob auch mit dem verstorbenen Sir R. Peel. Ihm und dem Herzog von Wellington habe der russische Kaiser seine An— sichten über die Zustände des Orients eröffnet. Bald darauf oder um dieselbe Zeit kam Graf Nesselrode nach London und legte die Ansichten des Kaisers und seine Unterredungen mit dem Herzog in einer Art Protokoll oder Denkschrift nieder. Dieses Aktenstück sei ihm seit zehn Jahren nicht mehr zu Gesicht gekommen; er könne daher in diesem Augenblick nicht sagen, ob es sich zur Vorlegung eigne. Keinesfalls beziehe es sich auf die gegenwärtigen Verhält⸗— nisse. Lord Ellenborough sagte, er könne versichern, daß der Kaiser von Rußland auch mit Sir R. Peel konferirt habe. Lord Clanricarde drang auf Veröffentlichung der ganzen vertraulichen Korrespondenz von 1844. Lord Malmesbury wies die Be— merkungen Lord Aberdeen's über den angeblichen Verrath des Amtsgeheimnisses mit Entrüstung zurück und wollte den Namen des Schuldigen wissen. Lord Aberdeen versicherte, er selbst wisse keinen Namen; er habe die Sache nur als Gerücht erwähnt. Damit schloß die Debatte.
Im Unterhause brachte Herr Disraeli denselben Gegen— stand zur Sprache und veranlaßte Lord John Russell zuerst zu der Erklärung, daß er nicht wisse, aus welcher Quelle die „Times“ ihre Mittheilung bezogen habe, und dann zu folgender Auseingander— setzung des Sachverhalts selbst: „Es ist der Gebrauch, dem Par— lamente die Mittheilungen, welche zwischen den britischen Gesandten im Auslande und den Souverainen, bei denen sie akkreditirt sind, erfolgen, nicht vorzulegen. Man hat stets diese Unterhaltung als so vertraulicher Art angesehen, daß sie geheim zu halten sind und daß man nur die Minister dieser Souveraine als die eigentlichen Organe für die Willens -Aeußerungen ihrer Regierung betrachtet. Es ist vollkommen wahr, daß zu Anfang des letztverflossenen Jahres der Kaiser von Ruß— land eine vertrauliche Unterredung mit Sir G. H. Seymour hatte in Betreff der Beschaffenheit des türkischen Reiches. Der Inhalt dieser Unterredung gelangte nach England in der Gestalt einer Depesche Sir G. H. Seymour's, und es war meine Pflicht als Staats-Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten, dem Kabinette eine Depesche vorzulegen, die als Antwort auf jene Mittheilung dienen sollte, welche Depesche dann auch nach St. Petersburg expedirt wurde. Es fanden noch einige weitere Mit— theilungen statt und Lord Clarendon beantwortete die. nächste Depesche Sir G. H. Seymour's über diesen Gegenstand. Ich habe gesagt, was die Praxis und nach meiner Ansicht die richtige Regel in derartigen Fällen ist, nämlich solche Mittheilungen dem Parlamente nicht vorzulegen, da es augenscheinlich ist, daß, wenn es geschähe, dadurch konfidentielle Mittheilungen der Art für die Zukunft abgeschnitten werden würden. Das hurt de St. Petersbourg“ hat nun aber, ohne Zweifel mit Erlaubniß und Ermächtignng der russischen Regierung, auf diese konfidentiellen Mit— theilungen hingedeutet, und die Regierung Ihrer Majestät kann sich daher nicht länger ein Gewissen daraus machen, diefe Korrespon⸗ denz auf die Tafeln des Hauses niederzulegen. Die Korrespondenz wird den Beweis führen, daß, während wir dem Kaiser von Ruß— land in jeder Weise unsere Hochachtung bekundeten, wir uns aller
und jeder Vorschläge in Betreff der Zerstückelung der Türkei ent—⸗ halten haben. Was die weitere Frage des ehrenwerthen Herrn betrifft, nämlich die Unterredungen und Mittheilungen aus dem Jahre 1844 betreffend, so ist es allerdings wahr, daß der Kaiser von Rußland, als er sich im Jahre 1840 in England befand, eine Unterredung mit, wenn ich nicht irre, dem Herzoge von Wellington, Sir Robert Peel und Lord Aberdeen, damaligem Staats - Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten, gehabt hat. Der Inhalt dieser Unterredung wurde in einem Memo— randum niedergelegt, und der bisherige Gesandte Rußlands, Ba— ron Brunnow, hatte Kenntniß von diesem Memorandum, und hat die Uebereinstimmung desselben mit der Unterredung bezeugt. Was dieses Memorandum betrifft, so kann ich darüber nicht so genaue Auskunft geben, wie über die andere Frage des sehr ehrenwerthen Herrn; das Memorandum hat neuerdings der Regie— rung nicht vorgelegen, und ich möchte mir daher meine Antwort in dieser Beziehung vorbehalten. Was aber die vorjährige Korre— spondenz betrifft, so hege ich, wie gesagt, kein Bedenken, sie auf die Tafeln des Hauses zu legen. Eine längere Unterredung ent— spann sich alsdann über den griechischen Aufstand auf Veranlassung des Herrn Monckton Milnes, der diesen Aufstand zwar als zeitwidrig und störend anerkannte, zugleich aber gegen jede ge— waltsame Unterdrückung desselben durch englische Truppen protestirte und vorschlug, einen britischen Commissair an die Insurgenten zu schicken, sie über ihre wahren Interessen aufzuklären und auf die bereits mit Erfolg gekrönten Be— strebungen der Großmächte zu verweisen, den christlichen Un— terthanen des Sultans die volle Gleichberechtigung zu verschaffen. Lord John Russell äußerte sich im Wesentlichen übereinstimmend mit Herrn Milnes, erklärte aber zugleich, daß die Regierung sich verpflichtet fühle, dem Aufstande entschieden entgegenzutreten, da derselbe nur dazu dienen könne, der russischen Politik in die Hände zu arbeiten. Lord D. Stuart empfahl den -Vorschlag der Ab— sendung eines britischen Commissairs, machte indeß zugleich bemerk— lich, daß der Aufstand seinen Grund nicht in Bedrückungen der Gxiechen von Seiten der Türken habe, sondern von Griechen im Königreich Griechenland, wenn auch vielleicht nicht unter Connivenz der griechischen Regierung, hervorgerufen worden sei. Auch Herr Lapard legte das Gewicht auf den Ursprung dieses Aufstandes und wollte die Quelle desselben in der bekann— ten Sendung eines russischen Admirals nach Athen finden, welche zur Zeit der Anwesenheit des Fürsten Mentschikow in Konstantino— pel stattfand. Er schilderte den Charakter der griechischen Bevölke— rung in nicht sehr günstigem Lichte, belobte die Toleranz der Pforte und machte bemerklich, daß die christlichen Unterthanen derselben ihr Schicksal nur verschlimmern würden, wenn sie unter die Botmäßigkeit Rußlands kämen, das nur darauf ausgehe, den Geist des Libera— lismus und der Reform zu unterdrücken. Zugleich aber protestirte er gegen jede Convention der andern Mächte mit der Türkei über die Behandlung der Christen, denn ein solcher Schritt würde nur dazu dienen können, die Politik Rußlands, die man ja gerade be— kämpfte, zu rechtfertigen. Lord Palmerston versicherte, daß die Regierung in ihrem jahrelangen Bestreben, die Lage der Christen in der Türkei zu verbessern, soweit sich das mit der Unabhängigkeit des Sultans vereinbaren lasse, nicht ermüden werde. Was den griechischen Auf— stand betrifft, so erklärte er, die Besorgnisse wegen der weiteren Ausdehnung desselben nicht theilen zu können; indeß könne man sich die Thatsache nicht verhehlen, daß der Aufstand von außen— her angestiftet sei. Die englischen Truppen seien übrigens nicht ab— geschickt, um einen Religionskrieg zu führen, sie sollen nicht für so engherzige Zwecke fechten, wie Einige behaupten, sie sollen nicht nur die Unabhängigkeit der Türkei schützen, sondern die Lebens -Interessen Europas vertheidigen. Nachdem noch Herr Gib son, Sir R. Peel und Herr Drummond gesprochen hatten, ohne etwas besonders Bemerkenswerthes vorzubringen, wandte sich das Haus zur Tages-Ordnung, der Berathung der Resolution wegen Erhöhung der Einkommensteuer. Da indeß Herr Disraeli dagegen protestirte, eine so wichtige Frage, die ihre Bedeutung nicht nur in den finanziellen Rücksichten habe, so spät am Tage (es war schon Mitternacht geworden) in Berathung zu nehmen, erklärte sich der Kanzler der Schatzkammer damit einverstanden, daß das Haus sich nur pro forma zum General— Comité konstituire, die Resolution verlesen, die Berathung aber bis zum 17ten ausgesetzt werde. Die auf gestern angekündigt gewesene Mittheilung der Regierung über die Rechte, welche den Neutralen in dem bevorstehenden Kriege zugestanden werden sollen, wurde ebenfalls noch auf einige Tage ausgesetzt. Auf eine Anfrage Sir G. Pechell's theilte Lord John Russell mit, daß von drei russischen Kriegs-Korvetten, welche in Triest gelegen hatten, zwei dort und eine in Zara verkauft worden seien.
Frankreich. Paris, 14. März. Der neue Kriegsminister Marschall Vaillant hat bereits die Behörden und Körperschaften seines Departements empfangen.
Der General Canrobert ist gestern Abend nach dem Orient abgereist. Der Marschall St. Arnaud wird sich am 24. einschiffen.
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Der türkische Gesandte Vely Pascha reist morgen in Beglei⸗ tung seines Bruders, Secretairs der Gesandtschaft, nach Brüssel, um Sr. Majestät dem König Leopold „das Schreiben seines Sou— verains zu überreichen, das ihn auch für Belgien beglaubigt.
Italien. Rom, 8. März. In erwünschtem Wohlsein setzte Se. Rönigliche Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen mit seinem Gefolge, von dem schon gestern einige Herren vorausgeeilt waren, diesen Morgen um 7 UÜhr die Reise von hier nach Neapel fort. 6 Kardinal Lambruschini war, in ver⸗ gangener Woche bedenklich erkrankt. Doch ist es den ärztlichen Anstrengungen gelungen, die drohende Gefahr von ihm abzuwen⸗ den; er ist auf dem Wege entschie dener Besserung;.
Türkei. Eine der „Pr. C.“ zugehende Mittheilung aus Konstantinopel vom Isten 2 erklärt die oft wiederholten Gerüchte von dem Ausbruche der Pest in verschiedenen Provinzen des ottomanischen Reiches für durchaus unbegründet. Nach zuver⸗ lässigen Berichten ist der Gesundheitszustand in der europäischen Türkei, in Anatolien und Aegypten sehr günstig. Unter den an den beiden Ufern der Donau operirenden Truppen sind allerdings Erkrankungen häufig; doch zeigen sich nirgends wirklich bösartige, für die Pest charakteristische Symptome. Auch in Bezug auf die Plätze Marokko, Tunis und Tripolis stellen die Berichte der türki⸗
schen Sanitäts-Behörden jedes Vorkommen der Pest entschieden in /
Abrede. . . Berichte aus Bukarest vom Tten bringen einige Details über das Gefecht bei Kalar a sch vom 4ten d. M. Die Türken, beab⸗ sichtigten den geeigneten Uebergangspunkt jenseits von Silistria, wo sich ein von den Russen befestigter Brückenkopf befindet, zu nehmen und sodann eine Brücke zu schlagen. Es stand auch hinter den türkischen Uferbatterieen eine vollständige Brücken ⸗Equipage in Bereitschafst. Dem Umstande, daß die Barken, welche die türkischen Truppen von Silistria nach Kalarasch geführt hatten, während des Gefechts am, russischen Ufer blieben und nicht zurückkehrten, um Verstärkungen zuzuführen, ist es zuzuschreiben, daß die Türken den Rückzug antreten mußten, als sie wahrnahmen, daß die russischen Truppen, welche im Gefechte standen, frische Kräfte an sich ziehen. Die Türken fochten mit großer Bravour. Sie hatten, nachdem der Kampf erst eine Stunde gedauert, schon eine russische Schanze genommen, selbe so⸗ dann durch mehr als drei Stunden vertheidigt. Da der Kamp] mit wenigen Ausnahmen Mann gegen Mann geführt wurde 9 gab es mehr Stich- und Hieb als Schußwunden. Die Russen machten eine Abtheilung von 24 ägyptischen Soldaten, welche in Folge eines Flankenangriffes der wurde, zu Gefangenen.
Die „C. Z. C.“ theilt mit: Die neuesten Berichte aus Kra—
jo va vom 10. d. M. melden, daß das vor Kalafat stehende Ob⸗ sert in vier Abtheilungen getheilt wurde und sich an⸗
servationscorps - ,. . schiet befestigte Lagerplätze zu beziehen. Am Mittwoch, den Sten, Mittags unternahm General Liprandi unter persönlichem Kommando
einen Scheinangriff auf die Schanzen von Kalafat. Er rückte von
Pojana auf der Straße mit mehreren Regimentern gegen Kalafat, formirte Sturmkolonnen und eröffnete eine Kanongze. Das tür—
; ; 8 Fonsi i 5 fo w 44 E. kische Lager wurde allarmirt, blieb aber desensid. Die Russen rück⸗
zen nicht in die Kanonenschußweite und kehrten wieder in ihre Standquartiere zurück.
Der „Walachische Moniteur“ bringt ein Dekret, welches den
/
2 3 h * ] . ( 3 Ne . 6 4 Zwangscours russischer Papiermünze in der Moldau und Walachei
ss 16 (8 11 j ö. 2* 5 J 8 996 56 sst
mnordnet. Wer daffelbe nicht als gültig annehmen würde, verfällt dem Kriegsgerichte als der Empörung schuldig. V Der „Soldatenfreund“ erwähnt des Gerüchts, welches in tür kischen Hauptquartier stark geglaubt wird, daß die Russen Vorbe—
—ᷣ— 2 , ö , n nan reitungen treffen, am 18. März an drei Furthen die Bonau zu
überschreiten. In Bukarest soll dies nicht beabsichtigt werden.
Fürst Gortschakoff, so fährt das Blatt fort, als Stratege rühmlich J dürfte einen solchen Uebergang nur dann bewerk⸗
bekannt, solchen M stelligen, wenn es die riegerischen . j J Verfolgung eines am walachischen Boden geschlagenen feind= Armee -⸗-Corps, erheischen sollten, und es mithin gin Veranlassung zu dem obigen Ge— Bewegung der Kaiserlich russischen Streitkräfte nach den ihnen a 2a gerplätzen gegeben. Auch die meisten Kranken und am lescenten wurden aus den provisorischen Unterlagsspitälern, wel nicht selten mitten in den Donausfümpfen situirt waren, in gefün—
93 856 21 *
51 pÿyf s io 31 6 / cherer ge⸗ dere Gebirgsdörser gebracht, wo sie welt rüher und sicherer ge nesen. Bel dieser Gelegenheit darf es nicht unerwähnt bleiben ; ö Fel d herr gewagt hal, ö . 6
daß es in den bisherigen Türkenkriegen ) ewagt hat einen Donauübergang an das rechte Ufer mit größeren Streittra! ten vor Ende April zu bewerkstelligen, und zwar eben so aus X rain- wie aus Sanitätsrücksichten. ⸗ . Dänemark. Kopenhagen, 15. März. Das ö. thing hat in seiner gestrigen Sitzung die K mit 36 Stimmen gegen 11 angenommen und (wie im Volks ing) seinen Präsidenten mit der Ueberreichung derselben beauftragt.
Landes⸗
16,
nungen? hierüber haben etwas Hoch verdienstliches. — 6 9 ö. zu recht allgemeiner Verbreitung der hier folgenden beitragen,
Kosaken von der Haupttruppe abgeschnitten
Eine englische Schraubendampffregatte von 44 Kanonen, zur englischen Ostseeflotte gehörig, ist gestern Mittag in der Rinne an⸗ gelangt und wurde mit 21 Schüssen salutirt.
Telegraphische Depeschen.
Der Eisenbahn-Schnellzug aus Berlin hat am 17. März
in Breslau den Anschluß an den Zug nach Wien nicht erreicht.
Dir schau, 17. März. Seit heute früh ist die Passage über die Weichsel für Personen und Gepäck hier wieder eröffnet. Ueber⸗ satz per Kahn. Gegenwärtig ist die Weichsel hier fast ganz frei vom Eise.
Das Wasser seit gestern 33 Fuß gestiegen und noch immer im Steigen. Die Telegraphenleitung durch die Ströme in guter Ordnung.
Statist ische Mittheilungen.
(Die Erfolge kleiner einzelner Verbesserungen der Vieh⸗
zucht, summarisch in Zahlen ausgedrückt) — Man hört zwar sehr
häufig das bekannte Wort des alten Statistike ts Benzenberg wiederholen: Zahlen beweisen“, und „Zahlen schlagen“; indeß wird man immer wieder sagen müssen, daß gar nicht oft genug auf's Neue an dasselbe er— innert werden kann. Wer irgend welches produktive Gewerbe entweder selbst betreibt, oder schätzt und befördern zu helfen wünscht, Dem sollten hierbei für das zu erreichende Ziel fortwährend einige mahnende Zahlen vorschweben. Denn Nichts ist so geeignet, wie sie, als bestimmter ausge—
drückte Vorstellungen von dem zu dienen, was ein, vielleicht an sich gering-
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die sich am' Schlusse des „Berichtes an das Königliche Ministerium für i, me, ,,, befinden, welchen „das Königliche Landes-Oekonomie- Kollegium über seine zehnjährige Wirksamkeit erstat=
. ö. . 3 betrachtet es nämlich, was die Nutz⸗Viehzucht betrifft, gewiß mit Recht als „ein Resultat, welches gar nicht schwer zu erreichen sein dürfte“: daß künftig in Folge sorgfältigerer Zucht, Wartung und Pflege sere unserer 3 Millionen Milch kühe täglich nur Quart Milch inehr gäbe, als jetzt; daß es ferner durch bessere Pferdezucht und Füll enhaltung ebenso gelänge, den Werth der 150,000 Füllen, welche jährlich im Lande gezogen werden, um je 19 Thaler für das Stück zu steigernz 6 wie, daß von jedem unserer 16 Millionen Schafe künstig je 1 dgth Wolle mehr geschoren würde, als gegenwärtig. Das scheint im Einzelnen so wenig; und wieviel würde es doch im Ganzen betragen. . Für die Rindviehzucht würde es den jährlichen Mehrgewinn von 547 und 3 Million Quart ergeben, der, nur zu 6 Pfennigen für das Duagrt berechnet, über 9 Millionen Thaler ausgäbe. Bei der Pfer⸗ dezucht würde er 15 Million Thlr. ausmachen. Bei der Schafzucht würde sich der Ertrag, durch 1 Loth für das Stück, um 5000 Cen iner steigern. Ditse, im Burchschnitte zu 80 Rthlr. gerechnet, würde zwar noch tine halbe Million erreichen; dagegen würde aber jede Erhöhung des
Preises um 1 Silbergroschen für das Pfund, welche durch Verb essern ng ker Wolle selbst entsteht, den jetzigen Geldertrag für das erzielte Gesammt⸗ Quantum um meh als 1 Million Thaler steigern. Mithin ergäbe der jährliche Mehrertrag der Viehzucht in diesem Falle zusammen über 12 Millionen Thaler. .
un, sich . der jährliche Ertrag des Bodens um diese Summe,
als Zins des in demselben angelegten Kapitals, . ö. / natürlich einen Kapitalzuwachs des landwitthschaftlichen Gesammt— Vermögens um 240 Millionen darstellen.
*) „Annalen der Landwirthschaft in den Königlich Preußischen ö. ,, . theft S. 193 — 94. Staaten“, Jahrgang für 1855, Sup plementheft S. 1
Ereignisse, z. B. die
Gewerbe- und Handels-Nachr ich ten.
Berlin, 17. März. Von Seiten der nordamerikanischen Regierung war . Besorgniß geäußert worden, daß bei der Verschiffung preußischer war d 2 19g1inß ö * 6 . — ö — 134 5316 1 * 6 Inpustrie Erzen gnisse nach den Vereinigten Staaten leicht falsche, Angaben R Bezug auf den Werth der Waaren zum Nachtheil der dortigen Zoll— n O zug ö. ö . ö e . . ma 11 Erhebung vorkommen könnten. Daran halte sich das , , eint förmliche Beschwörung des Falturenwerthes der 13 den Häfen , 8111 1BIIV 1. 36 ? ö ö 1 n ö XV? = 66 8r Ih en, Amerika's abgesandten Waaren eintreten zu lassen. Wie 6. nein rh, ist es den Bemühungen der diesseitigen Regierungen gelungen . ö. . trauen der nordamerikanischen Behörden gegen die ,,. bloßen Versicherung an Eidesstatt nach den . , 4. [. 8 y,, n 69 aber aussichtli ie bishelig
Strafrechts zu beseitigen. Es wird daher P . vel n igt n
. h . 88st fehr & ] 102 8 ö 2 ! 1
Praxis bei Versendung preußischer Industrie , II. X) . ö 922 * 9 9 1 . abe 5 1 — Staaten keine erschwerende Neuetung zu erfahren haben. ( 86. NR j 20ste M einberufene Er b gese 1 ne !
— An die zum 20sten d. M. einh 6 seser freien Stadt ⸗ 5 ;. langt vo Seiten des Senats dieser sreter 1d schaft von Hamburg gelangt von e