1854 / 71 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Zins- Coupon . zu der Kreis⸗Sbligation des Schrimmer Kreises e. Litir do über Thaler Preußisch Courant. (Die Zins · Coupons werden für jedes Halbjahr besonders ausgefertigt.) Inhaber dieses empfängt in der Zeit vom 4sten bis 15ten April 18. (resp. vom 1sten bis 151en Oltober 18. gegen Rückgabe die ses Coupons an halbjährlichen Zinsen bei der greif , m, waoss. in Schrimm 2 . aler Die innerhalb vier Jahren nach der Fälligleit, vom Schluß des be⸗ treffenden Halbjahres gerechnet, nicht abgehobenen Zinsen verfallen der Chaussebau⸗ Kasse. Gesetz vom 31. März 1838 5.2 Nr. 5. Gesetz Sammlung pag. 249.) Schrimm, den 18.. J Die ständische Kommission für den Chausseebau im Schrimmer Kreise.

Allerhöchster Erlaß vom 28. Februar 18564 be⸗ treffend die Verleihung der fis kalischen Vorrechte für den Bau und die Unterhaltung einer Chaussee von Czarnikau bis zur Kreisgränze in der Rich— tung auf Obrzpcko mit einer Abzweigung in der Nähe von Klempitz, ebenfalls bis zur Kreisgränze in der Richtung auf Wronke und von Schönlanke bis zur Kreisgränze in der Richtung auf Deu tsch⸗ Erone durch den Kreis Czarnikau (Reg.-Bez. Bromberg).

Nachdem Ich durch Meinen Erlaß vom heutigen Tage den Bau einer Chaussee von Czarnikau bis zur Kreisgränze in der Richtung auf Obrzycko, mit einer Abzweigung in der Nähe von Klempitz, ebenfalls bis zur Kreisgränze, in der Richtung auf Wronke, und von Schönlanke bis zur Kreisgränze in der Richtung auf Deutsch-Crone durch den Kreis Czarnikau, im Regierungs Bezirk Bromberg, genehmigt habe, bestimme Ich hierdurch, daß das Expropriationsrecht für Tie zu den Chausseen erforderlichen Grundstücke, imgleichen das Recht zur Entnahme der Chaussee— Bau- und Unterhaltungs- Materialien nach Maßgabe der für die Staats-Chausseen bestehenden Vorschriften auf diese Straßen zur Anwendung kommen sollen. Zugleich will Ich dem genannten Kreise gegen Uebernahme der künftigen chausseemäßigen Unterhaltung der Straßen, das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes nach den Bestimmungen des für die Staats- Chausseen jedesmal geltenden Chausseegeld-Tarifs, einschließlich der in demselben enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen, so wie der sonstigen, die Er⸗ hebung betreffenden zusätzlichen Vorschriften verleihen. Auch sollen die dem Chausseegeld⸗-Tarife vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee-Polizei-Vergehen auf die ge— dachten Straßen zur Anwendung kommen.

Der gegenwartige Erlaß ist durch die Gesetz⸗Sammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.

Berlin, den 28. Februar 1864.

Friedrich Wilhelm. von der Heydt. von Bodelschwingh.

An den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten und den Finanz⸗Minister.

Finanz⸗Ministerium.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 3ten Klasse 199ter Königlicher Klassen⸗Lotterie fiel der Hauptgewinn von 15,900 Rthlrn. auf Nr. 72,468; 2 Gewinne zu 2000 Rthlrn. fielen auf Nr. 5735 und 12,227; 1 Gewinn von 500 Rthlrn. fiel auf Nr. 18,712; 3 Gewinne zu 300 Rthlrn. fielen auf Nr. 22,511. 52,614 und 63,344; und 6 Gewinne zu 190 Rthlrn. auf Nr. 43, 865. 47,505. 51,463. 62, 630. 76,326 und 77,780. Berlin, den 22. März 1854.

Königliche General⸗Lotterie-Direction.

Ober ⸗Rechnungskammer.

Der bisherige Kreis -Secretair bei dem Landraths-Amte des

Nieder -Barnimschen Kreises, Groebler, ist zum Geheimen revi— direnden Kalkulator ernannt. 1

Tages⸗-Ordnung der Kammern.

Er sst e Kammer. Einunddreißigste Sitzung am 24. März 1854, Vormittags 11 Uhr.

1 Bericht der, Kommission VIII. über den vierten Bericht des Ministers für Handel 2c. über den Fortgang des Baues der Ostbahn, der Westfälischen und der Saarbrücker Eisenbahn.

2) Bericht der Kommission XVIII. über den Antrag der Ab—

geordneten von Meding und von Below betreffend die Gestaltung und Wahl der Zweiten Kammer.

3 weite Kam me r. Neununddreißigste Sitzung am 23. März 1854, Vormittags 10 Uhr.

1) Berathung des Berichts der Agrar-Kommission über die vor— läufige Verordnung vom 13. Juni 1853, betreffend die Sisti⸗ rung der Umwandlungen der den Kirchen, Pfarren, Küste⸗ reien und Schulen zustehenden Reallasten in Geldrenten.

2) Berathung des zweiten Berichts der Gemeinde⸗Ordnungs— Kommission über den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Städte-Ordnung für die Provinz Westfalen.

Angekommen: Se. Excellenz der Großherzoglich mecklen.

burg -= schwerinsche Staats -Minister, Graf von Bülow, von Schwerin.

N ich t amtliches.

Preußen. Berlin, 22. März. Die Verhandlungen zwischen dem deutsch-österreichischen Telegraphen-Vereine und den Regierungen der Großherzogthümer Baden und Mecklenburg⸗ Schwerin wegen Anschluß dieser Staaten an den Verein haben zu einer Verständigung und zum Abschluß von Verträgen geführt, welche bereits Sr. Majestät dem Könige zur Ratification unterbrei⸗ tet sind. Die Verhandlungen mit Mecklenburg⸗-Schwerin wurden von der preußischen, die mit Baden von der württembergischen Re⸗ gierung geführt.

Bei dem Kuratorium der Allgemeinen Landesstif⸗ tung als National-Dank, unter dem Präsidium des Herrn Generals von Maliezewski, ist der Gedanke angeregt worden, zur Feier der silbernen Hochzeit Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin von Preußen am 11. Juni dieses Jahres ein großes vaterländisches Fest hier vorzubereiten. Zu seiner Verherrlichung wird auch die Mitwirkung der Frauen und Jungfrauen der Art erbeten, daß sie Handarbeiten oder sonstige Geschente einliefern, welche bei den zu veranstalten den Festlichkeiten zur Verloosung kommen, und der Gesammt Erlös der gedachten Stiftung zufalle. Dem Herzen des erhabenen Protektors der gedachten vaterländischen Stiftung, Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von Preußen, würde keine größere Freude bereitet, als wenn jener frohe Tag des hohen Familienfestes zugleich einen reichen Segen den in Liebe und Opferwilligkeit für König und Vaterland bewährten Veteranen brächte. Das Kuratorium der Stiftung wendet sich deshalb an die edlen Frauen und Jungfrauen hiesiger Hauptstadt, Potsdams und Charlottenburgs mit der vertrauungsvollen Bitte: durch Zuwen⸗ dung von weiblichen Handarbeiten oder sonstigen Geschenken dazu hei⸗ tragen zu wollen, daß das oben gedachte Vorhaben zu einer That werde, welche Tausende der dürftigen alten Krieger in Tagen der Entbehrung erquicke. Die hiesigen Lokalblätter werden die Namen derjenigen Damen mittheilen, welche zur Empfangnahme der für diesen Zweck bestimmten Geschenke bereit sind. Wir hegen die zu⸗ versichtliche Hoffnung, daß in sämmtlichen Provinzen des preußischen Staates die bezeichnete hohe Feier die willkommene Veranlassung darbieten wird, durch Veranstaltung ähnlicher Unternehmungen den Gefühlen für das Wohl unseres Köuiglichen Hauses und der dank⸗ baren Fürsorge für die Veteranen des preußischen Heeres einen warmen und beredten Ausdruck zu verleihen. (Pr. C.)

Ueber den Eisgang der Weichsel giebt das „Danziger Dampfb.“ verschiedene Berichte, denen wir Folgendes entnehmen: Im danziger Werder war am 20. März, Vormittags, das Wasser noch im Steigen. Unaufhaltsam strömte die Weichsel in die Niederung, der Burchbruch beim Rothen Kruge wird breiter, so daß er jetzt die Breite von wenigstens 150 Ruthen einnimmt. Mit dem Einsturz der Häuser der größeren Hofbesitzer gehen zu⸗ gleich große Massen Getreide verloren, die in den Scheunen und Böden aufgespeichert waren. Ueberall sieht man Böte und Kähne, die zur Bergung von Menschen und Mobilien hin und her fahren. Die Durchstiche bei Weßlinken sind mehr erweitert und ge— währen jetzt einen größeren Abfluß.

Aus Dirschau, 19. März, wird berichtet. Von der Stadt bis zum Damm steht das Wasser in einer Höhe von 23 Fuß. Nachdem das Wasser schon ziemlich gefallen war, stieg es bis gestern Abend wieder allmählig auf 235 Fuß. Heute fällt es jedoch. Schon aus der Ferne hört man das Brausen der sich brechenden Wogen an dem linken Mittelpfeiler und selbst von Ferne sieht man, wie das Wasser um den Pfeiler herum einen wahren Strudel bildet, wie er nur durch verborgene Felsen gebildet werden kann.

Kulm, 16. März. Seit Dienstag, den 14ten Morgens, rufen uns die Sturmglocken zu Hülfe, denn der Damm am Bruch bei Retzlaff, dicht an Kulm, droht jeden Augenblick vor den heran strömenden“ Wasserfluthen zu brechen. Dienstag früh traf hier die Nachricht von dem Dammdurchbruch bei dem Dorfe Bienkowko, 1 Meile oberhalb Kulm, ein.

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Grau denz, 18. März. Nachdem am 123ten c. bei einem Wasserstande von ca. M sich das Eis der Weichsel in Bewegung gesetzt hatte, stieg das Wasser bis zum 14ten auf 12“ und von da ab bis heute Mittag auf 21. 8. Es ist seit 1841 keine so ge⸗ waltige Wassermasse durch das Weichselbett geführt worden als jetzt und die Schnelligkeit des unerwarteten Steigens erhöht das Ge⸗ fährliche dieses Ereignisses. Es ist bis jetzt glücklicherweise in un- serer Nähe noch kein großes Unglück vorgekommen. Jeder Anprall bes Stromes auf eine schwache Stelle wird sorgfältig bewacht und fortwährend eine Verstärkung des Dammes durch Faschinen und Zuschüttungen bewirkt, in der oberen Stromgegend scheint aber die sieberraschung bedenkliche Folgen gehabt zu haben.

Düsseldorf, 26. März. Heute Morgen 7 Uhr verließ uns das seit einigen Jahren hier garnisonirende 7. Jäger-Bataillon, welches bekanntlich nach Frankfurt a. M. abrückt. Der General von Kusserow hielt eine kurze Anrede an dasselbe und brachte ein Hoch auf Se. Majestät den König, in das die Truppen und die zahlreich anwesenden Bürger kräftig einstimmten. Bei Köln be⸗ giebt es sich auf das linke Rheinufer und marschirt über Bonn nach Koblenz, um am 31. d. am neuen Bestimmungsort einzutreffen.

Sesterreich. Wien, 20. März. Se, K. K. apostolische Majestät sind gestern früh um 6 Uhr von Allerhöchstihrer Reise nach München wieder hier angekommen.

Niederlande. Haag, 20. März. In den Abtheilungen der Zweiten Kammer in Betreff des Kriegsbudgets hat die Re⸗ gierung erklärt, das Kabinet sei der Ueberzeugung, ein Krieg sei bei der' jetzigen Lage der orientalischen Verhältnisse nicht unmöglich. Eine Erhöhung des Kriegsbudgets liege im Interesse der Verthei⸗

digung des Landes, die Regierung müsse Vorsorge tragen. Die . zu vermeiden und nur dann angriffsweise vorzugehen, wenn es

Debatte darüber wird am 27sten beginnen.

Italien. Im Königreich Nea pel sind die Bezirksräthe

sämmtklicher Provinzen auf den 24. April einberufen worden,.

In Cofenza wurde am 1. März abermals ein heftiges Erd⸗

beben verspürt.

Türkei. In einem Briefe des „Wanderers“ aus Kon- . der fortifikatorischen Befestigungen des Lagers, welches die Russen

stantinopel vom 9. März heißt es:

Der Zeitpunkt des Anlangens der fra nzösisch-englischen

Hülfstruppen ist nicht bestimmt bekannt, er kann auch nicht auf Tag und Stunde berechnet werden, indessen haben die mit dem

angelangten Depeschen eben das Anlangen der französischen Trup—

pen zum' Gegenstande. Nach Empfange derselben begab sich Gene⸗ al Baragugay d' Hilliers zum Lord Canning und blieb mit demsel⸗ ben in Konferenz durch zwei Stunden. Was die Anlandungs⸗ DOrtsvorsteher von Alexina, Martin Markovits, sind Streitigkeiten

punkte und die Dislozirung der Hülfsarmee betrifft, so scheint es

sicher zu sein, daß das Gros der französischen Expeditionsarmee in ö t pe ; Ends ausgelandet werden soll, um von da durch das Thal des Hebrus, dem er behauptete, die Türken hätten kein Recht, serbischen Boden durchschnitten mit für alle Waffengattungen praktikablen Straßen, nach Adrianopel dirigirt zu werden. Auf diese Art werden alle türkischen Reserven in die erste Linie an der Donau vorgeschoben rufen, da der Pascha eine Untersuchung des Vorfalls verlangte, der werden können, und die Kräste der türkischen Armee, sei es zur Offensive oder Defensive, daselbst vermehrt. Es scheint, daß die Hülfsheere vor der Hand an den Operationen der türkischen Armee B an der Donau nicht einen thätigen Antheil nehmen werden. Ein Ermentoff mit Ueberwachung der Küste in der Krim beauftragt. Corps französischer Truppen wird in Silivri, an dem Gestade des dessa . ge

fen frische Zuzüge ein, welche an verschiedene Küstenpunkte dirigirt

Marmorameeres, verlegt, zu welchen auch ein Theil englischer Truppen

stoßen soll. Diese Streitkräfte, zur Deckung Konstantinopels be⸗ den. die Küst e die Garnison für die Hauptstadt lie⸗ starke Truppenkette besetzt werden. Auch in Odessa ist man außer Zweifel darüber, daß die Russen von der vorbereiteten Offensive in die Defensive übergetreten sind. Die Krim wird stark mit Truppen besetzt, Kaffa befestigt, die taurischen Gebirgspässe sind verrammelt schen Unterthanen aufgefordert, das türkische, englische und franzö⸗ und gesperrt. Die russische Flotte steht in Sebastopol. Der ö sische Gebiet zu verlassen, und es wurde die Verfügung erlassen, sos wie jener von Ddessa, wurde mit eisernen Ketten gesperrt. Am daß nunmehr keine Schiffe, unter welcher Flagge es sei, nach Isthmus werden starke Batterieen erbaut.

stimmt, werden nöthigerweis . ern. Das Gros des englischen Expeditionscorps ist nach Varna und Pravadi bestimmt. . .

Nach den neuesten Nachrichten aus Odessa wurden alle russi⸗

Odessa zugelassen werden. . . iwilligen Reiter

Es kommen hier tagtäglich aus Asien die freiwilligen Neiter⸗ schaaren und werden nach ein paar Tagen Ausrasten nach Schumla gerichtet.

Die „Kronst. Ztg.“ schreibt: „Trügen nicht alle Anzeichen, so ist Omer Pascha zur Einsicht gekommen, daß bei dem sinnreichen

Schachspiel, mit dem sich die Stellung der Russen und Türken vergleichen läßt, der Vortheil des ersten Zuges in der That von hoher Bedeutung, und es daher rathsam sei, auf das linke Donguufer hinüberzuspielen. In Tu rtukai, bei Matschin und Tultscha liegt auch wirklich viel Material zum Brückenbau angehäuft, welches über Varna auf englischen Booten herbeigeschafft worden. Es ist zudem nach demselben Berichte den türkischen Truppen trotz den Anstren gun gen von Seiten der Russen gelungen, oberhalb Matschin eine Batterie aufzuwerfen, unter deren Schutz das rechte Donau⸗ Ufer gleichmäßig zur Defensive wie zur allen fallsigen Offensive in geeigneten Zustand gesetzt wird; auch unterhält man zu die sem Behufe berests seit mehreren Tagen eine g t. lebhafte Kanonade gegen die russischen Batterieen bei Braila. k .

n , aut Bukgrest vom 9. März zufolge soll der

den Krieg gänzlich . k ö . 36 . 14. Februar zufolge, welche mit dem „Great Western“ einge⸗

österreichische General-Konsul, Hr. von Lanxin, von Seiten des K. K. Internuntius, Freih. von Bruck, die Mittheilung erhalten aben, daß auch die Türken bei Befahrung der Donau mit Dampf⸗ chiffen die österreichische Flagge respektiren werden. Fürst Gort⸗ schatoff habe hei einem Besuch des General-Konsuls erklärt, daß Rußland das Nämliche beobachten werde, so lange Oesterreich neu⸗ tral bleibt. Allein für jetzt scheint es, daß dem Absenden von Dampfern zur Rettung österreichischen Eigenthums der Umstand entgegensteht, daß von den Russen Vorbereitungen getroffen wer⸗ den, um Brücken über die Donau zu schlagen, was natürlich die Fahrten der Dampfer hemmen würde.

Aus Bukarest vom 19. März wird berichtet, daß ein türki⸗ sches Streifcorps abermals bei Silistria die Donau passirte, um die russischen Positionen zu recognosziren, durch eine Escadron des Ulanenregiments, welches den Brückenkopf besetzt hielt, aber ange— griffen, und ohne daß es zu einem ernsten Gefechte gekommen ware, zurückgeschlagen wurde. Bei Kalarasch wurde von Seite der Russen bereits ein Lager bezogen, an dessen Befestigung gearbeitet wird. Das Jägerregiment Fürst von Warschau befindet sich in selben unter Zelten. Der Barackenbau hat bereits begonnen. Das Ulanenregiment Fürst von Wosnesensky ist am 1sten von Bukarest in Kalarasch eingerückt. Das Ufer ist mit 18 Kanonen besetzt und wohl befestigt. Zum Kommandanten der Position Kalarasch ist General Boguschefsky ernannt worden. Er war Anfangs März in Buka⸗ rest, um schriftliche Instructionen über sein Verhalten zu überneh— men. Diese lauten dahin: Verschanzungen der Türken am jenseiti⸗ gen Ufer nicht zu dulden, Besetzungen der Donauinseln durch die Türken zu vereiteln, die liebergangspunkte und das walachische Ufer zu vertheidigen, jede Offensivbewegung aber unter allen Umständen

nothwendig ist, um die Türken zurückzuwerfen, falls denselben ein Uebergang gelingen soͤllte. General Kuleff steht dem General Bo⸗ guschefsky im Kommando zur Seite.

Aus Galaez den 6. März schreibt man, daß der russische General Schilder sich wieder dort befinde. Er hat die Anlage

bei Galacz beziehen werden, geleitet. Die Arbeiten werden mit größter Thätigkeit betrieben, da F-M. Fürst Paskewitsch schon Anfangs April eintrifft. Die Großfürsten Nikolaus und Michael

Dampfschiff „Asmodée“ an den französischen Gesandten vorgestern werden Ende April erwartet. Die Waffenruhe wurde in den letz⸗

ten Tagen nicht gestört.

Aus Belgrad vom 10. März wird herichtet, daß die türkische Garnison abermals Verstärkungen an sich gezogen hat. Zwischen den Kommandanten der Verstärkungstruppen (Artilleristen) und dem entstanden, weil Letzterer die Türken nicht passiren lassen wollte, in⸗

zu betreten. Der Vorfall wurde nach Belgrad berichtet und der Marsch der Türken gestattet. Markovits wurde nach Belgrad be—

aber durch Vorschützung eines Mißverständnisses ausgeglichen werden dürfte.

Nach Berichten aus Odessa vom 6. März ist der General In Odeffa haben die Truppen bereits Lager bezogen. Täglich tref⸗

werden, und es soll die ganze Ausdehnung der Küste durch eine

Dänemark. Kopenhagen, 20. März. Der britische

Admiral Napier ist heute hier angekommen, wie es heißt, zu einem

Besuche bei dem Könige. Die englische Flotte wird ebenfalls er⸗ wartet. Aus Helsingör wird gemeldet, daß man am 17. d. Mts. bei Wingä zehn englische Kriegsschiffe gesehen habe. In ber Sitzung des Volksthings wurde das vom Landsthing amendirt zurückgesandte Finanz⸗Gesetz (Budget) überreicht und dem

Ausschusse zur Begutachtung übergeben.

Amerika. Den Berichten aus Rio de Janeiro vom

gangen sind, hat der brasilianische Minister der auswärtigen Ange⸗ legenheiten, Hr. Limpo d'Abreu, ein vom 19. Januar datirtes Cir⸗ cufair an das diplomatische Corps abgesandt, in welchem erklärt wird, daß Brasilien, in Betracht der Lage der Dinge in Uruguay und gestützt auf die Convention von 1828 und die Traktate von 1853 entschlossen sei, in die Angelegenheiten dieser Republik zu interventren. Es hieß, daß Montevides von 14000 Mann bra⸗ silianischer Truppen besetzt werden solle. Aus Berichten aus Montevideo vom 1. Februar scheint hervorzugehen, , dieses Circulair dork im guten Sinne, als nur bie Aufrechtha . per neuen Ordnung der Dinge bezweckend ansieht und daß die, wie

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