1854 / 72 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Finanz⸗Yꝛ ini sterium.

Bei der heute beendigten Ziehung der Zten Klasse 109ter Königlicher Klassen⸗-Lotterie fiel 1 Gewinn von 2006 Rthlrn. auf Nr. 63,114; 1 Gewinn von 1900 Rthlrn. auf Nr. 81, 685; 2 Gewinne zu 500 Rthlr. fielen auf Nr. 40, 204 und 59,732; 4 Ge— winne zu 300 Rthlr. auf Nr. 28,555. 46,681. 75,547 und 81,938; und 19 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 3783. 13,008. 15,3145. 15,237. 16,434. 52, 808. 58,991. 61,279. 67,573 und 88,153.

Berlin, den 23. März 18541.

Königliche General-Lotterie-Direction.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Com— mandeur der Tten Division, von Hirschfeld II, nach Magdeburg.

Nichtamtliches. Preußen. Berlin, 23. März. Die Vollzugs-Kommissionen für die mit Oesterreich und Hannover abgeschlossenen Handelsver— träge haben jetzt fast gleichzeitig ihre Arbeiten vollendet und sind dieselben bereits nach Unterzeichnung der Protokolle auseinander— gegangen. Der Provinzial-Steuer Direktor Dach wird schon in diesen Tagen auf seinem Posten in Köln zurückerwartet. (Pr. C.)

Da noch immer vom Auslande her Druckschriften socialisti—⸗ schen Inhalts eingehen, welche nicht an bestimmte namhaft gemachte Personen adressirt, sondern mit Kollektiv⸗Adressen, wie „an den Ar—

beiterverein, an die Gesellenherberge u. s. w.“, versehen sind, so

hat durch eine Cirkular-Verfügung der Minister für Handel, Ge— werbe und öffentliche Arbeiten zunächst die Gränz-Postanstalten an— weisen lassen, von dem Inhalte solcher Sendungen unter Band, welche durch die Art der Adressen oder durch gewisse Zusätze den Verdacht auf strafbare Absichten begründen, Kenntniß zu nehmen und dieselben geeignetenfalls anzuhalten, damit die Ober-Post⸗-Di⸗ rection die Entscheidung der vorgesetzten Regierungs-Behörde darüber einholen könne, ob die Beschlagnahme erfolgen solle, oder ob der Weiterbeförderung und Bestellung nichts entgegensteht.

Nach dem Handelsbericht der Vorsteher der Kaufmann— schaft von Stettin für das Jahr 1863 sind der Handel und die Rhederei dieser Hafenstadt, so wie die damit in Verbindung stehen— den Gewerbe, an der großen kommerziellen Bewegung des vorigen Jahres mit vieler Lebhaftigkeit und meist günstigem Erfolge betheiligt gewesen, so daß der Rückblick in mancher Hinsicht größere Befriedi— gung gewährt, als seit längerer Zeit. Am meisten hat zu diesem günstigen Resultat, nicht nur für Stettin, sondern für die Ostfee— Provinzen überhaupt, die große Prosperität beigetragen, deren sich der englische Handel gegenwärtig erfreut. Es giebt sich daher dort überall das Bestreben kund, die Verbindungen mit England zu kul— tiviren und zugleich nach andern Seiten hin dem preußischen See— handel vermehrte Ausdehnung zu verschaffen. Als das hauptsächlichste Hinderniß stellt sich dabei, wie in anderen Fällen, der Sundzoll heraus. Es hat daher bis jetzt die direkte Ausfuhr nach transatlan— tischen Häfen und das damit gewöhnlich Hand in Hand gehende Auswanderungsgeschäft in Stettin noch nie recht Wurzel fassen wollen, obgleich eine große Anzahl der Schiffe dieses Hafenortes dazu vollkommen geeignet ist und viele Produkte zur Versendung sich daselbst ebenso gut wie an der Nordsee beschaffen lassen. Nur von Zeit zu Zeit sind von Stettin einzelne Expeditionen nach der afrikanischen Küste und hin und wieder auch Schiffe mit Auswan—= derern nach Amerika abgegangen. Auch dem Einfuhrhandel Stettins wird, wie dieser Bericht hervorhebt, durch den Sund— zoll ein empfindlicher Abbruch gethan, indem ihm dadurch rohe Baumwolle und Garne aller Art gänzlich entzogen werden. Es wird daher das Gesuch erneuert, daß die Königliche Regierung so viel als irgend möglich auf Abschaffung des Suntzolles hinwieken

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** Montauer Spitze, 21. März. Das diesjährige Hoch⸗ wasser der Weichsel, welches verschiedene Stromgegenden mit Deichbrüchen und Ueberschwemmungen heimgesucht, hat seine zer— störende Gewalt auch an dem neuen Weichfel-Nogat-Kanal bei Piekel durch erhebliche Beschädigungen kundgegeben. Der ein— getretene Eisgang führte eine, Wassermasse mit sich, welche dort und stromaufwärts zu einer seither noch nicht erreichten Höhe anschwoll. Die hierdurch bewirkte äußerst heftige Strö— mung, velche auch, die Durchbrüche der Weichseldeiche weiter oberhalb, so wie im Danziger Werder veranlaßt hat, nahm ihre Richtung vorzugsweise auf den Kopf des die lisite Scite Les Kanals einschließenden Leitedeichs. Hier sollte ein mit Faschinenwerk und. Steinen befestigter, 10 Ruthen breiter, und 8 Fuß über Lem Hoch⸗ wassen hervorragender Erdkörper Widerstand leisten. Aber dit mit furchtbarer Schnelligkeit heranfluthenden Wellen und Strudel singen am 17. d. M. an, den Grund des Deichkopfes zu unterwühlen, und rissen große Stücke vesselben in die Tiefe herab Mit Kerl sirstt—⸗ Anstrengung und mit allen zu Gebote stehenden Kräften und Ma—

terialien ward unablässig zum Schutze und zur Vertheivigung des

Leitedeiches gearbeitet; doch auch diese Arbeiten wurden von den andringenden Fluthen verschlungen. Nachdem etwa 96 Ruthen des linkseitigen Leitedeichs durchbrochen worden, gelang es gestern, durch starke Deckwerke der weiteren Zerstörung vorzubeugen. Alles wir aufgeboten, um den gewonnenen Vortheil zu behaupten. Das abfal⸗ lende Wasser und die verminderte Strömung geben Hoffnung für das Gelingen. Von den 24 Eiswehren, welche etwa 30 Rüthen unterhalb, der Einmündung im Kanalbette eingerammt und mit einer Brücke überbaut, sind, ist das am durchbrochenen Theile des Leitedeichs gelegene Eiswehr nebst dem Landjoche am 20sten unter— waschen und fortgerissen worden.

Die durch die frühere Nogat-Einmündung geschütteten Coupirungsdeiche sind ganz unbeschädigt geblieben.

Danzig, 21. März, Mittags 1 Üühr. Von draußen haben wir, meldet das „Danz. Dampfboot“, keine neueren Nachrichten, als die erfreuliche, daß man ein, wenn auch sehr geringes, Fallen der Ueberschwemmung bemerken will. Auf Kneiphof und in den Stadtgräben ist davon bis jetzt nichts zu merken. Eine große Wassermenge strömt durch die verschiedenen Schleusen, namentlich durch die Steinschleuse (bei der der Wasserstand 16 9“ beträgt) in die Gräben und in die Mottlau. Sollte die Gefahr groß werden, so werden dieselben geschlossen, wie es bereits mit der Rückforter Schleuse geschehen ist, bei der man Unterwühlungen des Gemäuers befürchten mußte. Die Eisenbahn ist noch ge⸗ sichert, wenngleich sie nur noch etwa 4 Fuß aus dem Wasserspiegel hexvorragt. Die Züge werden regelmäßig und mit großer Vorsicht befördert. j ö.

Tilsit, 19. März. Am Memelstrome fielen seit gestern keine besonderen Veränderungen vor. Wenn in der Nähe der Trajekt Anstalt heute auch wieder einige Schellen abrissen, wodurch die Stromöffnung an der dortigen Uferstelle etwas erweitert wurde, so haben dagegen angestellte Versuche in der Mitte des Stromes noch ö. Eisstärke gezeigt. Doppelte Materialien zum Schutze der Dämme liegen auf der ganzen Dammstrecke bereit und ange fahren; die Dammwachen sind angeordnet, werden aber vermuthlich morgen erst in Thätigkeit treten. Der Wasserstand blieb seit gestern unverändert; das gelinde Frostwetter dauert fort. (Kön. Zig.)

„Kohlenz, 22. März. Ihre Königliche Hoheit die Frau P rinzessin von Preußen haben gnädigst geruht, der Stadt Koblenz, wie aus folgendem Höchsten Schreiben hervorgeht, einen neuen Beweis Ihrer Huld und Gnade zu geben: .

„Ich wünsche für die Stadt Koblenz ein bleibendes Andenken an das von uns hier oft und gern gefeierte Geburtsfest meines Gemahls. des Prinzen von Preußen, zu stisten. Zu diesem Zwecke über- sende ich Ihnen, Herr Ober⸗-Bürgermeister, ein Kapital von 400 Rthlrn., dessen Zinsen alljährlich am 22. März einer braven Handwerker? familie ausgezahlt werden sollen, um sie von drückender Noth zu befreien. Ihrer mir bekannten Fürsorge für die Hülfsbedürstigen überlasse ich, nach Vorschlag der Armen-Verwaltung, die Wahl der geeigneten Familie, und hoffe, daß der Empfang so viel Freude machen möge, als mir die Gabe verursacht. Damit schon in diesem Jahre die Stiftung ins Leben tresen könne, füge ich dem Kapital den Betrag der eisten Zinsen bei, und ersuche Sie, diefelb en auf gedachte Weise sofort zu verwenden. Koblenz, den 18. März 1854. gez. Prinzessin von Preußen.“ Altenburg, 21. März. Der Tag für die Vermählung Sr. Hoheit des Erbprinzen Friedrich von Anhalt-Deßau-Csthen mit Ihrer Hoheit der Prinzessin Antoinette von Sachsen-Altenburg ist nunmehr estimmt auf den 22sten künftigen Monats festgesetzt. Die hohe Braut ist die zweite Tochter des im Jahre 1852 zu früh verstorbenen Prinzen Eduard von Sachsen-Altenburg aus dessen erster Ehe mit der Prinzessin Amalie von Hohenzollern-Sigmarin— gen, und am 17. April 1838 geboren. Die Vermählung wird auf dem hiesigen Herzoglichen Residenzschloß stattfinden.

Mit dem heute ausgegebenen Gesetzesblatte ist nunmehr auch das „Gesetz wegen anderweiter Regelung der Rechts verhältnisse am Domanialvermögen“ erschienen. Dle mit dem jüngsten Land— tag getroffene Vereinbarung, durch welche die wesentlichsten Bestim⸗ mungen des sogenannten Civillistenvertrags vom 29. März 1849 beseitigt sind, hat hiernach die Zustimmung sämmtlicher Agnaten des Herzoglichen Spezialhauses, insbesondere auch des Prinzen Moritz und des Prinzen Albert, für welchen letzteren Se. Turchlaucht der regierende Fürst von Reuß Greiz Hein— rich XX. als hbestellter Spezial -Vormund' die Erklärung abgegeben hat, erhalten; der Konsens der übrigen Agna— ten des Herzoglichen Gesanmthauses Sachsen- Gotham steht zwar

erst noch in Aussicht, indessen sind nach Inhalt des Gesetzes auch zur Einholung dieses Konsenses die nöthigen Schritte bereits ge— than. Mit, der Publication zieses Gesetzes ist nunmehr das Do—

mainenvermögen in seinem gesammten nach dem Grundgesetz und Herkommen von früher vorhandenen Bestande ausdrücklich als Eigenthum des Herzoglichen Hauses anerkannt. Die Herzogliche Bibliothek und die Landesbank werden jedoch für dem Lande ge— hörige Institute erklärt. Ueber das Domanialvermögen wird auf den Grund des Finanzrechnungs-Abschlusses für das Jahr 1853

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eine Uebersicht aufgestellt werden.

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Ans der oberrheinischen Kirchenprovinz, 19. März. In Bezug auf den zwischen den Regierungen und Bischöfen des Sberrheins schwebenden Konflikt dürfte die Nachricht nicht uninter— essant sein, daß die kurhessische Regierung beschlossen hat, sich von jetzt an in keinerlei weitere Verhandlung mit dem Episcopat und noch weniger mit Rom einzulassen, vielmehr die bisherige Ordnung der Dinge im vollsten Umfange festzuhalten. Auch Nassau scheint die Ansicht über die Zweckmäßigkeit der diesem Beschlusse zu Grunde liegenden Motive zu theilen. (Fr. J.)

Frankfurt, 21. März. Wie das, Frankf. J.“ hört, werden sich der Oberbefehlshaber der hiesigen Bundestruppen, Herr Gene— ral⸗Major Herwarth von Bittenfeld, und viele andere preußi— sche Offiziere der hiesigen Garnison nach Koblenz begeben, um Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen von Preußen ihre Glückwünsche zu dessen Geburtstage zu überbringen. Während der Abwesenheit des Hrn. General-Majors v. Herwarth wird Hr. Oberst Rauber von Plankenstein das Oberkommando über die hiesige Bundesgarnison führen. Am vergangenen Sonnabend sind bereits 105 Mann des bisher dahier in Garnison gelegenen 29. Infanterie-Regiments nach Trier abgegangen, um für die Zeit des Ausmarsches des dort garnisonirenden 34. Infanterie-Regiments bis zum Einrücken der neuen Garnison den Wachtdienst zu versehen.

Baden. Karlsruhe, 20. März. Das heute erschienene Regierungsblatt enthält u. A. eine Bekanntmachung des Ministe— rin b, rn, d ed der mn, tung, . Würzburg erscheinenden „Katholischen Sonntagsblatt für Stadt und Land“, und des in München erscheinenden „Volksboten“ betreffend. Diese Blätter, deren Redacteure von dem gr. Hofgerichte des Unter— rheinkreises wegen Preßvergehen zu Gefängnißstrafen und dem Ersatz der Prozeßkosten verurtheilt worden sind, ohne daß sie diesem Urtheile genügt hätten, wurden his dies geschehen auf Grund des §. 26 des Preßgesetzes verboten. (Karlsr. Z.)

DOesterreich. Wien, 21. März. Die „Oesterreichische Correspondenz“ schreibt: „Wenn wir kürzlich die Zuversicht aus— sprachen, daß das gute Einvernehmen zwischen Oesterreich und Preußen in dem großen schwebenden Streite auf den Grundlagen der Mäßigung, Friedensliebe und der Solidarität der deutschen In⸗ teressen ungestört fortdauern werde, so freuen wir uns jetzt, in der letzt- hin von dem Königlich preußischen Minister⸗Präsidenten Freiherrn von Manteuffel gehaltenen Rede, den entsprechenden Aus— druck zur Bestätigung unserer Ansicht wahrzunehmen. Es unter⸗ liegt wohl von keiner Seite her einem Zweifel, daß Oesterreich, Preußen und das übrige Deutschland, von den uneigennützigsten Motiven geleitet, nur die möglichst baldige Wiederherstellung des Friedens auf der Grundlage des allgemeinen politischen Gleichge wichts und der Fernhaltung jedes unberechtigten, die Weltlage ge⸗ fährdenden Strebens nach Suprematie bezwecken. Diese Absicht fällt mit den Interessen dieser Staaten vollständig zusammen.

Es muß daher allen deutschen Vaterlandsfreunden zur Befrie⸗ digung gereichen, diesen Gedanken in der erwähnten Rede mit Um sicht, mit Klarheit und mit dem Ausdrucke aufrichtig bundesfreund⸗ licher Gesinnung für den österreichischen Kaiserstaat dargelegt zu finden. Daß die Interessen, welche Oesterreich zu vertreten hat⸗ wesentlich auch die Interessen Deutschlands sind, ist eben so gewiß, als nicht verkannt werden kann, daß, wenn das ganze, große Deutschland fest zusammensteht, keine Macht der Welt wagen dürfte, ihm das Recht freiester Selbstbestimmung in seiner ferneren hoffent⸗ lich zum Wohle des Welttheiles den Ausschlag gebenden Action zu bestreiten oder gar zu schmälern.“

Grsßbritannien und Irland. London, ? —— 4 Bill wegen Freigehung de Küsten-Schifffahrt die dritte Lesung. Im llnt erhause wurde in dem General-Comité des Hauses die Resolution wegen Ei höhung der Einkommen-Steuer angenommen. Lord Jo hun Ru s⸗ sell setzt die Juden-Emancipations-Bill bis zum 31. 8. M, der Kanzler der Schatzkammer die Bill wegen NRegulirung des Wechselstempels auf vierzehn Tage aus. Hr. La ö tagte seine am 20sten auf der Tagesordnung stehende Interhe tion, ob die Minister gesonnen seien, auf Friedensvorschläge Rin lands einzugehen, wenn dieselben nicht eine Revision der zwische Rußland und der Pforte bestehenden Verträge und den Er tz der Kriegskosten in sich schließen. unter dem Namen ministers' lichen Abgaben wurde mit 2063 gegen 9 Male verlesen. . ö .

Die Einschiffung der zum Expeditions-Corps gehörenden Ar⸗ tillerie hat vorgestern in Woolwich begonnen.

.Die mehrerwähnte, bisher geheim gehaltene, diplomgatischs Korrespondenz zwischen dem englischen und russischen Kaßrnette ö. in einem blauen Buche unter dem Titel: „Orientalische Aktenstülke Nr. 5. Mittheilungen des Kaisers von Rußland an die englische Regierung, betreffend die Türkei, nebst den gntwer ten barguf . dem Parlamente mitgetheilt worden. Sie enthält 15 ,,, nämlich 12 Berichte von Sir G. H. 8 eymour in die engli cht die⸗ gierung, eine Depesche an denselben von Lord John Russell und

9 34 März.

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Die Bill wegen Aufhebung der in Irland bekan

mon) Stimmen zum

= tische

zwei von Lord Clarendon. Die ganze Korrespondenz umfaßt den Zeitraum vom 11. Januar bis zum 21. April 1853. Dle De— peschen sind sämmtlich als „geheim und vertraulich“ bezeichnet und finden sich zum Theil nur im Auszuge gegeben.

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Italien. Die turiner Depukirten-Kammer beschäftigte sich am 15. und 16. März mit dem Marine⸗-Budget. Die verschle⸗ denen Posten wurden bewilligt. Die sardinische Kriegsflotte hesteht gegenwärtig aus 25 Schiffen. An Segelschiffen zählt sie Fregatten, 3 Korvetten, 3 Brigantinen, 2 Gabarren, 1 Aviso; an Dampfern 3 Fregatten, 3 Briggs, 3 Postdampfer und 1 im Bau begriffene Fregatte. Die Zahl der Feuerschlünde auf diesen Fahrzeugen beträgt im Ganzen 3860.

Der „G azzetta Piem onte se“ vom 17. März zufolge hat der Papst einen Brief vom Sultan erhalten, in welchem dieser die wohlwollendsten Gesinnungen für die Katholiken seines Reiches ausspricht und Sr. Heiligkeit die Versicherung ertheilt, daß diesel⸗ ben seinen Schutz, so wie die größte Freiheit der Gottesverehrung genießen sollen. Dieser Brief ward Sr. Heiligkeit durch den Vicomte de Kerckhove, türkischen Gesandten am Hofe von Brüssel, überreicht.

Türkei. Nach Privat-Mittheilungen, welche der „Pr. C.“ aus Konstantinopel zugehen, soll der Verlust der Türken bei der jüng— sten Affaire in der R üöhe don Klara sch (an . weit bedeutender gewesen sein, als selbst die russischen Berichte an— gegeben haben. Die angreifenden Araber wurden von den russi— schen Truppen so lebhaft zurückgeworfen, daß sie sich in wilder Flucht von dem 20 Fuß hohen steilen Donaurande auf das darun⸗ ter liegende sandige Ufer stürzten, um sich in den nahe liegenden Schiffen zu bergen. Ein Theil der Türken war jedoch durch das russische Kartätschfeuer vom Ufer abgeschnitten und fiel in die Hände der Verfolger. Die Kosaken und russischen Husaren wollten in ihrer Erbitterung den Arabern keinen Pardon gewähren, und nur unter persönlicher Gefahr gelang es den russischen Offizieren, 36 Mann zu retten, die gefangen genommen wurden. Dennoch soll es den Türken gelungen sein, den Zweck ihrer Expedition: Vernichtung der auf der Halbinsel, gegenüber Silistria, errichteten fünf russischen Batterieen und Epaulements, theilweise zu erreichen, da sie zwei dieser Batterieen in der That gänzlich zerstört haben.

Rußland und Polen. Am 20sten d. wurde die Ver⸗ bindung zwischen Warschau und der am anderen Weichselufer liegenden Stadt Praga, nachdem dieselbe wegen des Eisganges einige Zeit unterbrochen gewesen war, durch Wiederaufführung der Schiffsbrücke wiederhergestelll. Man hoffte, daß die Preise der Produkte, welche in Warschau durch diese Unterbrechung der Com⸗— munication bedeutend gestiegen waren, nun wieder verhältnißmäßig heruntergehen würden. Der Wasserstand der Weichsel war in den letzten Tagen auch anhaltend gesunken.

Die Bey's und Murza's der Tartaren-Stämme in der Krim haben mit Hinsicht auf den gegenwärtigen Krieg zwischen Rußland und der Pforte eine Ergebenheits-Adresse an den Chef des Gouvernements Taurien eingesandt. Sie berufen sich darin auf die Treue, mit welcher sie in den siebzig Jahren, seitdem die Halbinsel der Krim mit dem russischen Reiche vereinigt ist, ihren dem Kaiser geschworenen Unterthanen-Eid beständig gehalten haben und betheuern, daß sie, von Dank erfüllt für die ihnen verliehenen Rechte und Freiheiten, auch fernerhin die treueste Anhänglichkeit an

Rußland bewahren würden. Diese Versicherung zu erneuern fühlen sie

sich, ihrer Erklärung zufolge, in diesem Augenblick besonders des halb gedrungen, weil über sie und ihre Brüder, als Glaubens⸗ genossen der Türken, unter den jetzigen Umständen vielleicht . . 9 6 1 * J h 9 . . 23 56 46 3 5 und verläumderische Gerüchte verbreitet werden könnten. (Vr. C.) Dänemark. Ein der „Pr. C.“ vorliegender Brief aus Kopenhagen vom 20sten d. M. berichtet, daß der Admiral der englischen Ostseeflotte, Sir Charles Napier, daselbst. Depeschen em dortigen engli⸗ schen Gesandten seit einigen Tagen eingetroffen waren. Es hieß, der Admiral noch am Nachmittage des 20sten Kopenhagen der verlassen werde. . . ö Im Ministerium wird keine Aenderung vor sich gehen, Laut Königlicher Resolution wird der Reichstag am 24sten d. Mts. ge⸗

h 3 . 8 77 91 D in Empfang genommen hat, welche für ihn bei d

schlossen. . m ertka. w ⸗York, 4. März. (Verspätet dadurch, daß das Schiff drei Tage mit Eis zu kämpfen hatte.) Die Ne⸗ braska⸗-Bill ist nach mehreren stürmischen Sitzungen eine darun— ter dauerte bis nach 5 Uhr Morgens mit 37 gegen 14 Stim g Honduras und Guatemala standen sich in

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ie i men durchgegangen. ͤ Waffen gegenüber, ohne daß es noch zum Schlagen gekommen wäre. Das Land war so sehr von Räuberbanden überschwemmt, daß Verkehr in Stockung war.

London, Mittwoch, 22. März, Abends. (Tel. Dez. ö B.) Am Schluß der Börse erzählte man, das Haus Rothschild habe mit ein Anlehen von 200, 090 Pfd St., . Course von S5 abgeschlossen. Dasselbe soll in funfzehn jährlichen Verloosungen rückzahlbar sein.