1854 / 88 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Frankreich. Paris, 9. April. Der Kaiserliche Hof legt für den verstorbenen Herzog von Parma auf sechs Tage Trauer an.

Der „Moniteur“ enthält ein Kaiserliches Dekret, wodurch die Errichtung von zwei Klassen von Marine -Freiwilligen beschlossen wird. Im Senat wurde vorgestern ein Beschluß über die Verfas⸗ sung der Kolonieen Martinique, Guadeloupe und Reunion nach längerer Berathung einmüthig angenommen, und mehreren vom gesetzgebenden Körper votirten Gesetzen die Genehmigung ertheilt. Endlich beschloß der Senat für die Ausarbeitung des beantragten Gesetzbuches für die landwirthschaftlichen Verhältnisse, das dem Handels⸗Gesetzbuche an die Seite zu treten bestimmt ist, die Zahl der Ausschuß⸗Mitglieder bis auf zehn zu vermehren.

Italien. Turin, 8. April. Der Herzog von Valentieris, Prinz von Monaco, ist am 6. in Menton, dem Hauptort des Für— stenthums, erschienen, um sich wieder anerkennen zu lassen. Gegen 20 Leute hatten sich ihm angeschlossen. Das Volk aber erhob sich und verhaftete ihn unter dem Rufe: Nieder mit dem Prinzen! Es lebe der Konig! (von Sardinien.“ Die seit der Verbindung mit Piemont in der Stadt garnisonirenden Karabiniere haben jene Unordnung verhindert und die Manifestation hatte keine weiteren Folgen.

Türkei. Einem der „Pr. C.“ vorliegenden Schreiben aus Konstantinopel vom 27. März d. J. zufolge, sind, nachdem der Hauptstamm der englisch-französischen Flotte am 25. März in das Schwarze Meer ausgelaufen und demselben am 26sten der „Cacique nachgefolgt ist, nur noch folgende Schiffe in Beikos zurückgeblieben: der „Napoleon“, der „Samson“, „Ajaccio“, so wie 2sösterreichische und 1 amerikanische Korvette. Am 24sten war ein türkisches Ge— schwader von 10 Dampffregatten Korvetten u. s. w. nach dem Archipelagus ausgelaufen, um das gegen den griechischen Aufstand operirende türkische Corps zu unterstützen. Das letztere soll mit Nächstem durch 4000 Mann regulaire Truppen verstärkt werden. Reschid Bey, der Abkömmling einer alten vornehmen thessalischen Familie, hat auf seine Kosten ein Corps von 1000 albanesischen Reitern organisirt und der Pforte zur Verfügung gestellt. ;

Nachrichten der „Pr. C.“ aus Corfu vom IM sten v. M. lassen die durch griechische Blätter gemeldeten Erfolge des Aufstandes in Epirus und Thessalien als sehr zweifelhaft erscheinen. Die griechischen Freischaaren sollen ungeachtet des fortwährenden Zuzuges, den sie aus dem Königreiche erhalten, nicht über die nächste Umgegend von Prevesa, Arta, Janina und Trikala hinaus⸗ gekommen sein; und man hielt es für sehr unwahrscheinlich, daß der Aufstand namentlich in Epirus weiter um sich greifen werde,

da in den Dörfern an der Küste von Prevesa bis Antivari, so wien,

von Volona aus landeinwärts, die Bevölkerung vorwiegend maho— medanisch ist. Auf den jonischen Inseln sprach sich in Worten die lebhafteste Theilnahme für die Stammgenossen aus; doch war von Unterstützungen, die der Aufstand von dort aus durch Geld⸗ beiträge oder durch Zuzug von Mannschaften erhalten haben sollte, nichts bekannt geworden. .

Rußland und Polen. Die seltsame telegraphische Nach—⸗ richt aus Kopenhagen vom 6. April: „Die Schifffahrt von Reval nach Petersburg ist frei“, lautet in einer anderen Fassung etwas verständlicher folgendermaßen: „Aus Reval und St. Peters— burg wird gemeldet, daß in beiden Häfen die Schifffahrt frei ist. Indessen ist auch diese Nachricht falsch. Nach den letzten Berichten aus Reval, heißt es in der „Osts. Ztg.“, war die Schifffahrt noch nicht definitiv eröffnet, indem sich noch sehr viel Treibeis in dem Fahrwasser befand. An die Eröffnung der Schiff— fahrt von Kronstadt resp. Petersburg ist dagegen in den nächsten Wochen noch durchaus nicht zu denken, da das Eis in dem finni— schen Meerbusen noch festliegt und auch das Eis der Newa sich nach den letzten Nachrichten noch nicht in Bewegung gesetzt hat. In Bolderaa (dem Hafen von Riga) sind bereits mehrere Schiffe an— gekommen, die aber sämmtlich eingeeist werden müssen, da sich vor dem Hafen noch viel Eis befand. Auch das Eis auf der Düna liegt noch fest. Libau ist der einzige der Schifffahrt bereits un— gehindert zugängliche Hafen.

Dänemark. Kopenhagen, 9. April. Das Finanzgesetz (Budget) für 1864 1855 ist publizirt worden. Die Ausgaben betragen 13,172,075 Rthlr. für die ganze Monarchie, die Einnah— men sind auf 13,B277, 255 Rthlr. veranschlagt. Außer dem englischen Gesandten begleitete auch der Minister des Auswärtigen, Herr Bluhme, den Admiral Napier nach Frederiksborg. wollte heute wieder unsere Stadt verlassen.

„Helsingör, 8. April. Das französische Schrauben -Linien⸗ schiff „Austerlitz“ ankerte heute Mittag auf der Rhede, vom Katte— gat kommend, in der Absicht, hier einen Lootsen für den großen Belt zu nehmen. Dasselbe geht 25 französische Fuß tief und kann deshalb nicht durch die Droogden kommen.

Amerika. In Liverpool ist der Dampfer „Ottawa“ mit Berichten aus New-YJork vom 24. März angekommen. Der , . Dampfer „Grape Shot“ war mit 20,900 Musketen nach Konstantinopel abgegangen.

Handelsbriefe aus Mexiko berichten, daß Santa Anna stark

R

Der Admiral.

genug sein wird, alle revolutionairen Bewegungen im Lande zu unterdrücken, daß der Verkaufs -Traktat des Mecilla⸗- Thales mit den Vereinigten Staaten so gut wie abgeschlossen sei, daß die mexikanische Regierung dadurch zu bedeutendem Gelde kommen und daß die Staatsgläubiger davon profitiren dürften.

Nach Berichten aus Mexiko vom 16. und Veracruz vom 22. März hatte Santa Anna am 12. die Hauptstadt verlassen, um in Person gegen Alvarez zu Felde zu ziehen. Letzterer soll sich aus Mangel an Munition und Lebensmittel in die Gebirge zurück gezogen haben und ist von seinen Anhängern fast verlassen. Die mexikanische Regierung hat die beantragten Modificationen des Gadsden-Vertrages angenommen.

Berichte aus Sonora reichen bis zum 15. Februar. Zwei amerikanische Kriegsschiffe waren am 14ten bei Ensenda angelangt. Oberst Walker hatte in Folge davon seine Kanonen vernagelt und war mit 140 Mann und einem Geschütz nach San Tomas aufge—

brochen. Viele seiner Anhänger hatten ihn verlassen.

Aus Havana hat man Nachrichten bis zum 22. März. Der „Black Warrior“ war dem Capitain Bullock gegen Zahlung einer Geldstrafe von 600) Doll. zurückgegeben worden.

Nach Berichten aus Guatemala soll Carrera sich zum Kai— ser von Guatemala proklamirt haben.

Das „British Packet“ enthält neuere Nachrichten über den Er folg der Expedition, welche die Regierung der Vereinigten Staa— ten zur Untersuchung des Paraguay ausgerüstet hat. Diesen Nachrichten zufolge ist der Dampfer „Water Witch“, dessen An— kunft in Nova Coimbra bereits früher gemeldet ist, weit über

diesen Punkt hinaus, circa 600 englische Meilen von Asuncion,

gekommen. Gegenwärtig ist das Dampfschiff schon wieder nach Asuncion zurückgekehrt, und die Berichte, die dasselbe mitbringt, lauten äußerst günstig. Besonders gerühmt wird in diesem Berichte die Gastfreundschaft und Dienstbeflissenheit der Eingebornen, so wie auch die Leichtigkeit, mit der die Dampfschifffahrt in jenen Ge— genden zu etabliren wäre, da sich überall gutes Holz, das die Stelle der Steinkohlen zu vertreten im Stande ist, sehr reichlich vorfindet. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat bereits in Asuncion ein kleineres Dampfschiff bauen lassen in der Absicht, auch die schiff— baren Nebenflüsse des Paraguay, insbesondere den Vermejo, Pilco— mayo, Otuquis und Cuyaba, nach einander genauer untersuchen zu lassen. Dasselbe ist gegenwärtig im Begriff, seine Reise anzutreten.

(Tel. Dep

Wien, Montag, 10. April. 6 56 eingetroffene Briefe aus Prevesa vom 31. März und Janina vom

3. April melden gleichlautend, daß die Communication zwischen

beiden Städten frei geworden, indem die Insurgenten zurückgedrängt seien. Ha ssein Pascha ist nun mit ansehnlichen Streitkräften nach Metzowa marschirt, um auch dort die Straßenverbindung her zustellen.

London, Montag, 10 April, Abends. (Tel. Dep. d. C. B) Auf Lord Lyndhurst's Erwähnung, daß der Kaiser von Ruß⸗ land Sir Hamilton Seymour's Besitzthum in St. Petersburg mit Beschlag belegt habe, und daß ein solcher Akt dem Völkerrecht zuwider sei und Rußland das Recht nehme, als ein civilisirtes Land angesehen zu werden, erwiderte Lansdowne: Die Regierung sei von dem Mitgetheilten nicht offiziell unterrichtet.

Gewerbe⸗ und Handels-Nachrichten.

Im preußischen Staase sind im vorigen Jahre 84 Patente auf nene und eigenthümliche Vorrichtungen oder Verfahrungsweisen ertheilt worden. Die Regierung des Königreichs Hannover ertheilte in demselben Jahre 23 solche Patente, und in den thüringischen Vereinsstaaten wurden deren 10 ertheilt. Von den letzteren kommen 1 auf Sachsen-Weimar, 6 auf Sach sen⸗Koburg-Gotha, Rauf Schwarzburg-Sondershausen, 1 auf Schwarz⸗ burg⸗Rudolstadt, J auf Reuß-Greiz und 1 auf Reuß jüngere Linie. (Pr. C.)

Die Zahl der in den verschiedenen Provinzen des preußischen Staates bestehenden Gewerbeschulen beläuft sich gegenwärtig auf 23. Außerdem steht unter dem Direktorium der Königlichen Bau-Atademie zu Berlin noch eine Bau-⸗Gewerbeschule, in welcher Bauhandwerker während des Winters Unterricht erhalten; sie zählt jedoch eben so wenig zu den höheren technischen Lehn-Anstalten, wie die Provinzial-Gewerbe— schulen. Die Grundlagen der Organisation des Gewerbe-Schulwesens in Preußen bilden gegenwärtig, sowohl für die höhere Lehr-Anstalt dieses Faches, das Königliche Gewerbe-Institut in Berlin, wie für die Pro— vinztal-Gewerbeschulen, die Erlasse vom 5. Juni 1850; und der Unterricht, so wie die Prüfung an der Königlichen Bau-Akademie ist durch die Vor— schriften vom 1. August 1849 und verschiedene sich an dieselben anschließende spätere Bekannimachungen Cvom 18. September und 1 Dezember 1849, 8. Mai 1860 und 20. März 1852) geregelt. Die Ban⸗-Akademie ist im Besitz reicher Lehimittel an Vorlegeblät— tern, Modellen aller Ait, physikalischen Apparaten, mathematischen Instru⸗ menten, einer Mineraliensammlung und einer gut ausgestatteten Bibliothek, deren Benutzung den Studirenden offen steht. Mit dem Gewerbe-Inststut

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ist ein anglytisches und ein technisches Laboraforium, so wie ei

Arbeiter berechnete mechanische Werkstätte zur mln . . Zöglinge verbunden. Außerdem besitzt dasselbe Sammlungen von Rene— ralien und Hüttenprodukten, physikalischen Apparaten, mathematischen In⸗ strumenten, chemischen Präparaten und eine vorzügliche Sammlung von

Gopsen und Bronzen für den Unterricht, ferner ein? Bibliothek und Summ⸗

lungen von Maschinen-=, architektonischen und hüttenmännischen Modellen welche nicht nur den Zöglingen der Anstalt, sondern auch dem Publikum zugänglich sind. (Pr. C.)

Von dem Ingenieur ⸗Lieutenant a. D., A. R ost, ist die Einladung zu der Bildung eines „schlesischen Bergbau-Ver'eins“ aus gegan⸗ gen, dessen Aufgabe es sein würde, ein Steinkohlenfeld auszubeuten, wesches in der uns vorliegenden Einladungsschrift als »das mächtigste und vor⸗ züglichste von ganz Schlesien“ bezeichnet wird. Bohrversuche, die bei dem Vorwerke Solce, in der Nähe von Neu⸗Brrun, auf prenßischem Gebiete aber dicht an der österreichischen Gränze, gemacht worden sind haben nam lich folgende daselbst sich vorfindende Gebirgsverhältnisse ergeben:

1) Von oben an nach unten hin . ö . sind die bekannten oberschlesischen Blauen-Letten, dann etwas Muschelsand u. s. w., darauf einige Glieder der alten Stein« kohlen -⸗Formation durchsunken bis zu einer Tiefe vom. ö. das erste Steinkohlen-Lager mit wenigen Zwischenlagen .. Kohlenschiefer und Kohlensand— ö . 1 das zweite Steinkohlen-Lager. Kohlenschiefer und Kohlenfand— ö ;

400 Fuß

. ; Zusammen 547 Fuß * 3035 Fuß Steinkohlen. Die Steinkohlen fangen also an bei 400 Fuß Tiefe, und zwar mit

größerer Mächiigkeit, als bis jetzt in ganz Schlesien bekannt ist. Das

zweite Steinkohlenlager in einer Tiefe von 5320 Fuß liefert eine Steinkohle, welche nach Hin. Rost's Behauptung die vorzüglichste und festeste nicht blos

in ganz Schlesien, sondern in ganz Deutschland sein soll. Von sast gleicher Güte und immer noch bauwürdig soll das dritte Steinkohlenlager bei einer Tiefe von 5733 Fuß sein. Der zu erwartende Absatz der Muthung, die

daß derselbe auf 3 Millionen Tonnen gesttigert werden könne. Da noch im Laufe dieses Jahres der Bahnhof rer österreichischen Nordbahn bei Babice (1 Meilen von Neu-Berun) fertig werden soll, so würden sich

die Steinkohlen mit der größten Leichtigkeit uͤber Prerau nach Wien ver⸗ schen Schi . 8 ö Es * 368 s l schen Schiffe sind: das Barkschiff „Hellas“ aus Stralsund, Capt. E. Pens,

führen lassen, so daß also die Verkehrs-Verhälinisse außerordentlich günstig sind. Die Tiefe von 400 Fuß, in der das eiste Steinkohlenlager sich findet, ist oerhältnißmäßig unbedeutend, da die Tiefen in Belgien regel— mäßig zwischen 10090 und 1400 Fuß sind und die Grube Notre-Dame sso— gar eine Tiefe von 1800 Fuß haben soll. (Pr. C.)

Von der Gesellschaft für Bergbau und Zinkfabrication zu Stolberg, Regierungsbezirk Aachen, welche im Jahre 1845 mit einem Kapital von 2 Millionen Thalern gegründet, in den letzteren Jahren einen großartigen Betrieb entwickelt hat, sind jetzt auch die reichen Blei-, Zink—

blende und Galmei⸗Gruben in der Gegend von Namsbeck, Kreis Mee

schede, und bei Brilon angekauft worden. Letztere wurden seit zwei Jah—

ren von dem zheinisch-westfälischen Bergwerks Verein zu Arnsberg zwar ziemlich lebhaft, doch nicht mit ganz besriedigendem Erfolg betrieben. Biese

Gesellschaft hat nun in der General-Versammlung vom 77. Dezember 1853

ihre Auflösung beschlossen, nachdem ihr Bergwerkseigenthum an die stolber⸗ ger Gesellschafi für einen Kauspreis von 1 Million Thaler veräußert wor⸗ den und diese auch die Verpflichtung übernommen, für alle Schulden der Die Stolberger Gesellschaft, welche „Actiengesellschaft für Beigbau, Blei- und Zink⸗

fabrication zu Stolberg und in Westphalen“ führen wird, hat beschlossen, . 1 12 z D * * . 256 . Aus dem Zollverein ein; und dürften daher die moldauischen und wallachi—

Arnsberger Gesellschaft zu hasten. künftig den Namen: ihr Grundkapital auf vier Millionen Thaler zu erhöhen, und ihre revidir—

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ten Statuten haben nunmehr auch die Allerhöchste Bestätigung erhalten.

so ist bei den bedeutenden Kräften der Stolberger Gesellschaft und bei der

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nommen, sowohl sür dieselbe ein entsprechender Erfolg als für die ganze Gegend ein bedeutender Aufschwung der Gewerbsamkeit zu erwarten. . (Pr. C.)

Bei dem am 22. und 23. März d. J. abgehaltenen Roß- und 4000 Pferde, darunter 300 Stück junge Pferde, 150 Stück Ochsen und 239 Stück Schweine. Die besseren Wagen— pferde wurden das Stück mit 200 bis 250 Thalern, die gewöhnlichen Zugpferde im Alter zwischen 5 bis 8 Jahren mit 90 bis 150 Thalern und das junge Vieh mit 560 bis 130 Thalern pro Stück bezahlt. Die Kühr wurden mit 25 bis 60 Thaler und die Ochsen mit 35 bis 100 Thalern pro Stück bezahlt. Von ven Schweinen find 205 Stück, das Paar zum Preise von 3 bis 24 Thalern verkauft worden. Der Verkehr war außergewöhnlich lebhast. Pferde und Nindvieh wurden um 10, 20 bis 30 Thaler höher als sonst bezahlt. Ein großer Theil der Pferde und des Rindriehs ging während des Marktes in drei bis vier Hände käuflich über. (Pr. C.)

Die Kaiserlich Königliche östenreichische Regierung hatte be—

lanntlich die Ausfuhr und Burchfuhr von Salpeter, Schwefel,

Pulver, Eisen, Stahl und Senfen nach, Serbien verboten und in Folge dieses Verbotes Maschinen zur Fabricalion von Geschütz und

Pulver, wesche auf serbische Bestellung aus Belgien in Semlin angekom—

sich vorläufig über 700 Magdeburger Morgen erstreckt, wird an Ort und Stelle auf jährlich 1 Million Tonnen geschätzt, und man hofft sogar,

men waren, mit Beschlag belegen lassen. Neuerdings hat, wie uns aus ö . wird, die österreichische Regierung . daß Ser⸗ ö. . . grah! und Sensen vom Auslande beziehe. Dagegen bleibt erbot für Munition und alle zur Fabrication von Geschütz und Pulver . Materialien in Kraft. (Pr. C.)

sn, Ratöült ottomannische Regierung hat unter dem 23. v.

5 Der figunß erlassen, welche das . von 6 aus den Provinzen von Widdin, Silistria, Skutari, Bosnien, Herzegowina,

ö : Srapezunt und Adrianopel in der Art verschärft, daß die durch eine frühere

Da die Amnsberger Gruben zu der Hoffnung eines großartigen und nach lingerer Zahl, wie in früheren Jahren, sich' einstellen.

haltigen lohnenden Bergbaues berechtigen, sobald die erforderlichen Be-

triebsmittel mit sachgemäßer Leitung dem Unternehmen zugewendet werden, 3— ̃ n. ] spesen ꝛe., von 7 auf 18 pCt. bei den Manufakten und von 15 auf

Umsicht und Energie, mit welcher sie die Anlagen bereils in Angriff ge⸗ 35 40 pCt. bei den Eisenwaaren durch den Landtransport. unter den gegenwärtigen hiesigen Verhältnissen die Kauflust im Allgemeinen

nicht so rege ist, daß die Bezieher jener Waaren eine zu den höheren

Spesen im Verhältniß stehende Preissteigerung durchsetzen

werden sie natürlicher Weise sehr vorsichtig und zurückhaltend in ihren

Viehmarkt in Breslau waren zum Vertaufe' aufgestellt: nahe an ferneren, darauf bezüglichen Bestellungen sein.

300 Stück Kühe,

nach England. . 17.431 Kilo Weizen, Triest u. Venedig 1,158 ⸗— ä Kontinent K . J

im Februar

Verordni ; 1dnung vom Verbote ausgenommenen Ladungen, welche bereits vor

Son- 14 2 dem 1. (135.) Januar kontraktsmäßig angekauft waren, jetzt gleich falls zu⸗

rückbehalten werden können. Die se Verschärfung des Ausfuhrverbotes wird

durch die Bedürfnisse des türlischen Heeres motivint, doch steht den Eignern

solcher Ladungen eine Erleichterung ihres Verlustes in Aussicht, infofern ihnen anheim Zegeben wird, ihie Getreide vorräthe nach billiger Abschatzun gegen baare Zahlung der Regierung zu überlassen oder bie hirn ar fall ,. derselben zu Adana, Tarsus und Satalia zu erhalten, auf welchen Punkten die Ausfuhr nicht verboten ist. (Pr. C.) . 9 7 Galatz, den 5. Mäiz. (Handelsbericht pro Febr. c.) Da keinerlei Ereignisse und Umstände stattgehabt haben, welche die in der letzten Hälfte des Januars eingetretene, muthlose Stimmung und gebrüqche Hal⸗ tung unserer Märlte zu heben und zu beleben im? Stande ge⸗ wesen., wären, sondern im Gegentheil, nach den hier ein-

gelaufenen Berichten, fast auf allen Mälften der Consumtionslä gelau erich . d Lons ns länder ein nicht unerheblicher Preisrückgang statigefunden hat, so konnten natür—

licherweise die Umsätze auf unseren Plätzen während des veiflossenen Mo— nats auch nur sehr beschränkter Natur sein.

Mehnere hiesige Handelshäuser erhielten von ihren Auftraggebern vom adriatischen Meere her, Ordre, bereits abgeschlossene Rau f⸗ kontrakte in Mais, auf Gefahr der Auftraggeber zu annulliren. Die Zufuhren aus dem Innern waren unbedeutend, obwohl die, fast während des ganzen Monats festgefrorenen Landstraßen solche sihr begünstigt haben wütden. Die Bauern wagen sich aber ohne Noth nicht auf die Landstraße, weil sie von den russischen Truppentheilen zur Leistung von Fuhren mit Gewalt, gezwungen und gewöhnlich lange Zeit festgehalten werden.

Die Getreidepreise sind etwas gefunken; nur Roggen ist, weil er rar, für die Occupationstruppen aber staͤrk begehrt wild, weiter im Preise gestiegen. Man bewilligte für

Weizen 1ma Sorte weicher . harter

152 P. a Kilo. . 145 P. dto. Mal J 33-92 P. dto VJ J 90 - 95 P. dto. i Hiffis erke hr.) Angekommen sind hier im Februar 26 Schiffe in Ballast, 41 mit Ladung, zusammen 31 Schiffe, und zwar 40 griechische,

O euglische, 4 holländische, 3 sardinische, 2 pieußische, 2 österreichische,

2 hannoversche, 14 oldenburgisches und 1 jonish es. Die beiden pteußi⸗ und das Barkschiff „Pallas“ aus Greifswald, Capitain D. Möller. Beide ö hatten eine günstige Fahrt von Konstantinopel hierher; sie laden hier Weizen für England ein; der „Hellas. wurde in Konstantinopel mit

y, 11. 2 25 Schilling pr. Imp. Quarter gechartert; der „Pallas“ dagegen kam un—

gechartert hier an und ist mit 30 Schill. befracht'ꝛ worden. Beiden Schiffen

muß ihre bevorstchende Reise bei diesen enormen Frachisä tem cinen guten ö um so mehr abwerfen, als sie bei dem gegenwärtigen, sehr gebesserten Wasseistande bei Sulina übergroße Lichterspesen voraussichtlich nicht haben werden. Der „Pallas“ wird 2000, der „Hellas“ aber circa 2200 Quarter laden; es wüd also jedes dieser beiden Schiffe an dieser Reise pr. prptr. 3000 Pfd. St. oder ciren 20,000 Thaler Fracht verdienen.) i e gangen sind während des verflossenen Monats 32 Schiffe, sämmtlich mit gereglien beladen, und zwar: 16 englische, 5 holländische, 3 oldenburgische zgriechische, 2 österreichische, 2 hannoversche und französisches. 6. iber den Zeitpunkt der diesjährigen Eröffnung des Dampfschiffver⸗ kehrs zwischen Wien und Galatz, und Konstantinopel und Galatz verlautet noch gor nichts. Dieser Zustand der Ungewißheit darüber: ob nud wann die Dongustraße in ihrer ganzen A usdehnung für den Güterverkehr wieder frei wird,

wirkt sehr entmuthigend auf die Bezie her von Manufafturs, Eifsen . Waaren, schen Kaufleute zu der bevorstehenden leipziger Ostermssse wohl in ge⸗ nr Nicht allein, daß die Waagren auf dem Landwege 4 bis 5 Monate unterwegs sind, anstatt 5 Wochen auf der Donaustraße, sondern es steigen auch die Fracht⸗

Da nun aber können, so

Es ist deshalb im Inter esse des Handelsverkehrs des Zollvereins

mit den Tonaufürstenthümern und überharpt vem Oriente, sehr zu wün⸗ schen, daß die Donaustraße in ihrer ganzen Ausdehnung dem Güterver—

kehr bald wieder geöffnet werde und bleibe.

Der Getreide⸗Export pro Februar betrug in Galatz: 69h66 Kilo Mais, 1,960 '

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Kilo Roggen, 1,340 Summa 18,589 Kilo Weizen, T6506 Külo Mals, TI Ri Roggen. Schiffs verkehr und Export des Brailaer Hafens ist dem des Galaͤtz en ziemlich gleich gewesen. Sämmtliche Import-Artikel bleiben sehr gefragt und steigen noch fortwährend im Preise. Die Frachten sind feiner noch gewichen, man bewilligt zuletzt: nach England bis 304 Schill. per Imp. Ouarter. —Marseille 15 Franes per Charge. Triiest und Venedig - 250 Kr. Banknoten J Ger Stajo. oder 200 *r. Silber 164