1854 / 118 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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/ 4107 6 1 ö P r = . Der General-Major und Dirigent der trigonometrischen Ab- einigen Amendements verstehen wird, und hofft auf diese Weise

theilung des großen Generalstabes, Baeyer, nach der Provinz

Schleien.

NM ich tamtliches.

Preußen. Berlin, 19. Mat. Se. Majestät der König haben mittelst Kabinets-Ordre vom 8. Mai d. J. dem großen Friedrichs⸗Waisenha use in Berlin zur Annahme der demselben von der verstorbenen unverehelichten Karoline Louise Massuthe ausgesetzten beiden Vermächtnisse von 3000 Thlrn. und 2506 Thlrn. Courant die landesherrliche Genehmigung ertheilt. (Pr. C.)

In der Stadt Plathe, im Negierungs⸗-Bezirk Stettin, ist

Städte⸗-Ordnung vom 30. Mai 1853 vollständig einge—

zrt worden.

Königsberg, 17. Mai. Der Ober-⸗Präsident der Provinz Preußen, Wirkliche Geheime Rath Eichmann Excellenz, ist heute nach Berlin abgereist, um daselbst in Angelegenheiten der Provinz perfönlich Vortrag zu halten. (Kön. Ztg.)

Stettin, 18. Mai. Heute Vormittag kurz vor 11 Uhr kam

Königlich schwedische Postdampfschiff „Nordstern“ von Stock— jolm mit 13 Passagieren am Bord hier ein. Es bringt Nachrich— ten von dort bis zum 15ten. Nach Aussage der Mannschaft eines Fischerfahrzeuges, welches von Degerby (auf Oland) nach Stock— holm am 15ten gekommen war, hatte die englische Flotte bis zum 13ten d. M. noch nichts gegen Oland oder die Festung Bomar sund unternommen, obgleich die englischen Kreuzer überall an der finnischen Küste und außerhalb Hangö Landzunge sichtbar gewe— sen sind.

Laut telegraphischer Depesche von Grisslehamn ist dort die englische Fregatte „Leopard“, an deren Bord sich Vice⸗-Admiral Pikumridge befand, eingelaufen, in der Absicht, dort Lootsen für das Olandsche Fahrwasser zu engagiren. Da sie solche aber dort nicht erhielt, ging sie alsbald wieder in See.

Die schwedisch-⸗norwegische Eskadre, bestehend aus 11 Schiffen, passirte Gothland am gten, um nach Elfsnabben zu gehen.

Von Wisby (Gothland) 14ten, schreibt man, daß am 12ten und 13ten d. M. von der östlichen Küste her starker Kanonendonner

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gehört worden sei. Derselbe begann zeitig am 12ten. Das Wetter

war still. Man berichtet, der Kanonendonner sei so stark gewesen, daß der Erdboden dröhnte. Man glaubt, daß diese Kanonade einen Angriff auf Reval bezeichnet habe.

Die Postverbindung zwischen der englischen Ostseeflotte und England wird von nun ab über Danzig vermittelt werden. Hier sollen englische Kriegs-Dampfschiffe stationirt werden, welche Briefe und Depeschen für die Flotte vom Königl. Ober-Postamt in Danzig zur Weiterbeförderung entgegennehmen oder solche an letzteres zu dem Zweck abliefern.

In Uebereinstimmung mit der Nachricht aus Stettin meldet das „Danziger Dampfboot“ vom 17. Mai: Es soll von jetzt ab jeden Donnerstag ein Dampfboot von der Ostseeflotte nach Danzig kommen, und Depeschen von und nach England holen und bringen. Das erste dieser Dampfböte wird bereits morgen, den 18ten d. M. erwartet.

Das Königl. dänische Postdampfschiff „Geiser“ ist heute um 190 Uhr mit 10 Passagieren am Bord von Kopenhagen hier eingekommen. (Nd. Ztg.)

18. Mai. Die letzten Nachrichten aus Kronstadt reichen bis zum 12ten d., und waren bis zu diesem Tage bereits 11 Schiffe angekommen, worunter 2 preußische. Fast sämmtliche Schiffe hatten jedoch vorher in Häfen des Finnischen Meerbusens das Aufgehen des Eises erwartet. (Osts. 3.)

Niederlande. Haag, 14. Mai. In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer hat Herr Groen van Prinsterer seine bereits seit einiger Zeit erwartete Motion auf partielle Abänderung des bis jetzt bestehenden Schulgesetzes von 1806 eingebracht. Die ses Gesetz, welches keine konfessionellen, sondern nur gemischte Schulen lennt, macht unter Anderem die Errichtung neuer Schulen von der Erlaubniß der Gemeinde- und der Provinzial-Behörden abhängig, einmal, damit die strenge Ausführung der gesetzlichen Vorschriften wegen der von den Lehrern zu fordernden Garantieen der Sittlich⸗ keit und der gehörigen Bildung besser überwacht werden könne, so— dann aber, damit durch Beschränkung der Schulen auf die nöthige Anzahl dem Lehrer- Personal eine geziemende bürgerliche Existenz gesichert werde. Der jetzt gestellte Antrag soll eine größere Frei— heit zu Errichtung von Settenschulen verschaffen. , hat die Kammer die Berathungen über das

gesetz angefangen, und gestern wurde erst die allgemeine Diskussion geschlossen. Bis jetzt offenbart sich sowohl von Seiten der Vertheidiger einer ausschließlich kirchlichen Armenforge, als der der absoluten Staats-Armensorge ein starker Wid st 69 h Gesetz⸗Entwurf. Man glaubt indess . n

b . glaubt indessen, daß die Regierung sich zu

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endlich ein Gesetz über diese höchst schwierige Angelegenhelst zu Stande kommen zu sehen. 5 Großbritannien und Irland. London, 16. Mai Das auf Verwerfung der Bill wegen Erhöhung der Accise⸗ Abgabe von Malz und Spirituosen gerichtete (und bereits erwähnte) Amen⸗ dement des Herrn Capley (nicht Slaney, wie gestern irrthümlich angegeben) führte in der gestrigen Sitzung des Unterh aufes zu einer sehr langen Debatte, wesche damit endete, daß das Amende⸗ ment mit 303 gegen 195 Stimmen abgelehnt und die Bill zum zweiten Male verlesen wurde. ; Das fast ausschließliche Thema der Diskussion war die Erhöhung der Malzsteuer und die für und gegen dieselbe vorgebrachten Arg umente 96 den hauptsächlich den Arsrnalen der Freihandels- und Protek isonssten ö eninommen, wobei selbst die Gegner des ministeriellen Antrages , . ertlärten, daß sie gegen eine Steuer- Erhöhung an sich, so weit sie durch den Krieß noihwendig gemacht werde, nichts einzuwenden hätten. Herr C ahl Y wendete außer den bereits erwähnten Argumenten gegen die gr höhung der Malzsteuer ein, daß sie einer direkten Besteuerung alles fult⸗ virten Grund und Bodens im Beinage von 20 bis 265 pEt . 6. gleichkomme, und was die Konsumenten betreffe, fast aus chte glich geringere Volksklasse durch Vertheuerung des Bieres belaste. Herr z. Wilson bimerkte Namens der Regierung daß, da d J ö . Polit der Minister in Betreff des Rriegez' . . ö ö . kie Mitiel zur Führung des Krieges bedilligen müsse. Ferner habe sich das Haus damit einverßanden erklärt, daß, wenn u cht aher ag, so doch sür jetzt von Anleihen abgesehen und die Jahres-Einnähme die Krilaz? tosten bestretien solle. . e darch die Eihéhung direllet Stegem gesichert; es handle sich jetzt nur noch darum, die 2,500,000 Pfd. Sterl., welch de! d Steuern aufgebzacht werden s ĩ Weise zu ve theilen. Erhöhungen seien mißlungen, eine Erhöhung der Malzsteuer dagegen noch gen. Die Regierung habe das Ziel im Auge, eine Steue zu bewerkstelligen, welche sich möglichst auf alle Klaffen sumenten vertheile und dabei dem Handel und der Industrie Landes im Allgemeinen möglichst wenig nachtheilig ö die CECrhöhung der Malzstener im Wesentlichen die stm weck nt be h gehe schon daraus hervor, daß die Preise von Geiste nscht gefallen selen une daß die Brauer erklärt haben, den Preis des Bieres . . Geringes uber den Betrag der Abgabe erhöhen zu wollen. Sir E. B. Lytton gab zu, daß die Palzsteuer den Konsumenten treffe, berief sich inbeß auf di. Autorität M'Cullo 's, um nachzuweisen, daß, wenn auch nicht Lirekt, doch indirekt diese Steuer dem Ackerbau besonders nachtheiliz JJ Ackerbau müsse man aber um so mehr weitere Belästigungen fern halten, da die bisherigen Steuer⸗Ermäßigungen wesentlich dem Handel und der Industrie zu Guse gekommen seien und man von diesen annehmen ürfe, daß sie vor allen anderen die nöthigen Kräfte besitzen, die Mittel zur Kriegführung darzubieten. Nebenbei hob der Redner heivor, daß die Erhöhung der Malzstener besonzers dazu beitragen werde, das Volt un zufrieden zu machen und dadurch den Eiser für den Krieg zu dämpfen. Ganz besonders von Sir J. Pa⸗ tington dazu aufgesordert, nahm darauf Lord John Russell das Wort und warf den Gegnern vor, die vorliegende Frage ihrer Bedeutung nach nur th gu verkannt zu haben. Ein übermächtiger Militairstaat stehe im Begriff, einen Aulrten Englands zu vernichten, und da könne doch schwer— lich davon die Rede sein, ob die Erhöhung der Malzsteuer um 1 Sh. 3 Pee. per Buschel ein zu großes Opfer sei. Es handle sich nur um die Zweckmäßigkeit der Steuer, und da sei es gewiß, daß man auf jede Er— zwingung des erforderlichen größern Steuerbetrages würde verzichten müssen, wenn man nicht tag die Gegenstände des noibwendigen Lebensbedarfes zur großen Bedrückung des ganzen Volkes im Allgemeinen bedeutend bötzer besteuern wolle. Von allen Arlikeln, welche nicht in Lie letztewähnte Kategorie gehören, lassen sich keine auffinden, die zur erhöhten Besteue rung so geeignet seien, als Malz und Spirituosen. „Sagen Sie mir nicht“, so schloß Lord John Russell seine Rere, „die Ste ner *sei so unzulässig, daß Sie bereit sesen, jede andere Steuer. Erhöhung zu be⸗ willigen, außer diesem kleinen Zuschlag zu der Malzsteuer welchen Sie als dem Ackerbau so verderblich sclildern; sagen Sie mir nicht, daß Liefes das wirtliche Hinderniß ist, welches Sie abhält, die Regierung zu uunterstützen, sondern daß Sie, obgleich zum Kriege geneigt, nicht bereit sind, der gegen⸗ wärtigen Negierung die nölhigen Mittel zur Kriegführung zu bewilligen.“ Nachdem Herr Disraeli gegen diese Auffassung der Sache protestirt, sein Recht, die finanziellen Maßtegeln der Regierung unter allen Umständen zu tritisiren, gewahrt und die Rachtheile der erhöhten Malzsteuer für den Ackerbau noch näher darzulegen versucht hatte, erfolgte, wie erwähnt, die Verwerfung des Caylevschen Amendements und die zweite Verlesung der ministeritllen Bill. Schließlich brachte Lord Palmer ston die (wie schon berichtet. gestern auch hem Oberhause vorgelegte) Botschaft der Königin wegen Einberufung eines Theils der Miliz ein. Die Diskussion über die Schatzkammer-⸗Bons ist auf den 19ten angesetzt.

Das Obenhaus heschloß gestern auf den Antrag des Herzogs von Neweastle eine zustimmende Antwort auf die königlichen Botschaft wegen Einberufung der Miliz. Lord Grey machte dabei geltend, daß man die nach Maßgabe der früheren Gesetze über die Miliz freiwillig Eingetretenen nicht zwingen könne, sich den Bestimmungen des neuen Milizgesetzes zu fügen, demgemäß jetzt die Mobilisirung statifinden soll, mogegen der Herzog von Neweastle bemerkte, daß die Regierung für jetzt nur beabsichtige, etwa 15,000 Mann aufzubseten und sie aus den Regimentern zu nehmen, welche sich bereits für die Mobilisirung erklärt haben.

In einem, der „Börsenhalle“ mitgetheilten Schreiben aus London vom 15. Mai wird gemeldet, daß ein Mitglied des Unter— hauses eine Unterredung mit einem der Kabinets⸗-Minister in Be⸗ treff der Verschiffung von Waaren aus Archangel gehabt und von

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8 bedentenbe . ö * h 61 1 . Ein bedeutender Theil der nöthigen Geldsummen sei

ö Ho5rr M* . J =. ; e durch Erhöhung der indirekten Dlie⸗ in einer m , , , . . ö. 6 möglichst wenig belästigenden Versuche von Zoll-

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demselben die Auskunst erhalten hat, Hes sei die Absicht . Re⸗ serung, den Hafen von Archangel offen zu lassen, um die Ver schiffung der dort vor erfolgter Kriegserklärung getauften Waaren in neutralen Schiffen ohne irgend welche Zeitbeschränkung zu . möglichen; der Zweck dabei sei, die Nothwendigkeit zu verhin dern, daß britisches oder neutrales Eigenthum in den Händen des Fein⸗ des verbleibe.“ Türkei. Die . richten vom Krieg ö a ; Folgendes: In den ersten Lagen de ö ö mit Verwundeten nach Bukarest, da nicht nur bei Sllistria, sondern auch bei Giurgewo beinahe täglich Kanonaden

und Gefe

Die am 17. Mai in Wien eingetroffenen Nach— n der untern Donan ent⸗—

1.

chte stattfanden. Die Zahl der in allen russischen Spit lern befindlichen Blessirten, Kranken und Maroden wird . 20,000 Mann angegeben, darunter sehr viele Offiziere. Am ]. Mai sind die Türken in Krajova eingerüdt, Am, lien verließen die Arrieregarden der Russen, abe: auch die meisten Einwohner,, vie sich flüchteten, die Stadt, welche verödet ist. ie meisten Flücht⸗ . neutralen österreichischen Boden aufgesucht.

Handelsverkehr in der Aufschwung genommen.

ö auszubringen. Yi ach Türken hat

haben den

dem Abzuge der sen hat der Walachei

durch Die

Militair-Verfassung gesertzt,

16 d⸗ Erklärung ahnlich ist.

Furchführung des fürstlichen Be—

f Militair Bezirke ge⸗

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Am

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Berichten über die Belagerung Theile aus einer einfachen Ver— itenfreundes,“ der für gut unter— Es meldete dieses Blatt vom Silistria ange 13ten,

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noch nicht belagert.

der mittleren Jasel

Sonnabend, den

dies Blat nunmehr

dieses Blatt imey X 6 6 89528 Nachricht, daß

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Händen zu winden.

Daten , , klar diese Nachrichten sind, wir doch in Erfahrung gebrach daß diese Festung seit dem 2. Mai, au ven . Strand. batterien der drei Donau Insem Olbina, . 6 Rakinski unaufhörlich beschossen werde, und ein ö ö ö 5chstens erfol . dürf Von dem Gang der Belagerung nächstens erfolgen dür! , ,, ö 1nd 1 wieder [. . näherungsarbeiten zur Belagerung 6. K . 4 tens der Russen ernstlich begonnen, denn l , sich nach der mit vielem Blutvergießen soreinnrten . n. der . Donau -Inseln Olbina, Tarbaneki und Ratkinsti (gxpomqare, Miko no Guen) , das feste Schloß aus trandbatterieen und von dem Brückenkopfe, wo ihre Flottille vor Anker liegt, aus schwerem Ge⸗ näherungsarbeiten zu ermög-

1 1 Lage Silistria's sehr

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6 G 92 tig heißen, detachirte Fort),

„wie der „Soldatenfreund“ erzählt, liegt innerhals der Festungs

mauern. Ein Beschießen desselben ist nur nach Einnahme der Stadt moglich

Die neuesten Nachrichten der selben unter dem 9. Mai aus Bukarest zugekommen sind, bringen wunderliche Berichte. Ungeachtet die Bevölkerung benachrichtigt wurde, die kleine Walachei sei aus strategischen Rückichten von der russischen Armee geräumt worden und die große Walachei werde um jeden Preis gehalten werden, erhält sich das Gerücht, d. Russen auch die große Walachei bis auf einige Endpunkte räumen und nach der Moldau hin sich konzentriren würden. Die Vrans⸗ portirung der Kranken aus einigen Spitälern nach Buzeu und ge— gen die Moldau giebt die Veranlassung, Laß die umlaufenden Ce— rüchte geglaubt werden. Wenn nicht Alles täuscht, so haben die Russen die Absicht, sich auch in Front gegen die Gränzen des dster—⸗ reichischen Staates aufzustellen. An unserer Gränze bemerken wir jedoch noch nicht die kleinste Bewegung. ; .

Von der untern Donau wird uns unter dem 6. Mai geschrle— ben, daß das russische Hauptquartier aus Butgrest nach Slobosta unweit Kalarasch verlegt werden wird. Der Befehl zur n n mung von Silistria und Rustschuk war im russischen Lager ange⸗

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„Kronstädter Zt welche der—⸗

daß die

kommen und man war jeden Augenblick gewärtig, zum. Angriff der beiden Plätze zu schreiten, wozu fast die gesammee russische Armer in der Walachei in Bereitschaft steht. Französische und englische

7 Donau angekommen und!

Trnuppenabtheilungen sind bereits an der

sowohl gegen Silistria, als auch gegen Rustschuk ist eine neue mãch⸗ tige Heeressäule in Anmarsch, um beide Punkte nicht in russische Gewalt fallen zu lassen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 13. Mai. Den 11. (23.) April hat der Ingenieur-General Daen, der die Functionen eines Kriegs- General-Gouverneurs von Kronstadt be— kleidet, die Ehre gehabt, nachstehendes Schreiben von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch zu em⸗ pfangen:

„Iwan Iwanowitsch! Indem Ich anbei Ew. Excellenz die vier Heiligen⸗ bilder (Alexander Newski, Nikolaus, Apostel Petrus und Paulus), begleitet von einer ausführlichen Beschreibung, übersende, welche Ihre Majestät die Kaiserin geruht hat, den Besatzungen der Forts des Kaiser Peter, des Kaiser Paul, des Kaiser Alexander und Kronschlot zu verleihen, bitte Ich Sie, diese Zeichen wohlwollende Aufmerksamkeit Ihrer Majestät der Kaiserin an ihre Bestimmung gelangen zu lassen. Mögen diese heiligen Bilder mit demselben reinen und brünstigen Gebete aufgenommen werden, mit dem sie gnädigst verliehen wurden. Ich bleibe Ihr immerdar wohl gewogener Gezeichnet: Konstantin.“

Die hiesigen Blätter der Donau:

Vom rechten Ufer. Am 19. April (t. Mai) nahmen die Haupt— streitkräfte des Detache ments des Generai-A Adjutanten Lüders eine Po⸗ siien bei Tschernowody ein, indem die Avantgarde nach Rossewata vorge— jchoben und das Dorf malischewoi als Vorposten besetzt wurde. Ein Sei⸗ tendetachement unter Befehl des General-Lieutenants Engelhardt besetzte Dewische. .

Unsere Patrouillen entdeckten nur bei Machmud-Koissu ei hei der türtischen Kavallerie, welche sich theils auf Basardshick, theils auf Si⸗ listria zurückzog ö.

Vom kinken Ufer. à) Silistria gegenüber. Um gegen die feind⸗ lichen Batterien auf dem rechten Donauufer zu operiten und um die tür⸗ tische Flottille, welche hinter der Insel Gopa lag, zu zerstören, wurden vom 24. März (5. April) bis zum 1. (13.) April, Silistria gegenüber, durch den General- Lieutenant Chrulenm 14 Batterieen nebst Epaulements er⸗ richte. Am 1. (13.) April besttzten Freiwillige vom Jäger- Regiment des Feldmarschalls Fürsten von Wanschau unter dem Befehl, des Majors Korolenko und des Rittmeisters Korolenko, vom Wosnessenskischen Unnen-Regimente die Inseln Golp und Gopa. Am 3ten (Iöten), ten (16ten), und 5ten (17ten) wurden Battericen auf diesen Inseln ertichtel. Am 15. April wurde die Insel Tolkia besetzt. Am 22. April eröffneten unsere Batjericen das Feuer auf die gegenüberliegende Boote, Lon denen zwei sanken und sich eins auf die Seite legte. .

In Silistria trasen aus Schumla gegen 5000 Mann feind⸗ lichet vegulairer Trupen ein. Nach den letzten Nachrichten besteht die Garnison von Silistria aus 20,000 Mann, darunter 10,0900 Mann regulairer Jufanterie, 600090 Mann Kavallerie, 3000 Mann berittener Baschi Bozut und gegen 1000 Artilleristen. Mu ssa Pascha befehligt die Truppen der Garnison von Silistria.

b) Nikopoli gegenüber. Am 28. April setzten gegen 8oh Mann Tür— ten auf 4 großen und 14 kleinen Fahrzeugen aus Nikopoli auf das linke Donauufer hinüber, welche unverzüglich hinter dem Walle der alten Be= festigungen Posto faßten. Um dem Feinde nicht die Möglichkeit zu geben, sich bis zum Eintreffen unserer Infanterie in den Schanzen festzusetzen, entsandte der Commandeur der Ften reitenden Artillerie⸗Brigade, Oberst Reißig, gegen dieselben die erste Division des Uanen-Regiments des Herzogs von Nassau unter Befehl des Stabs-Rittmeisters Reuͤtow und die 31e Ssomnia des 37sten donischen Kosaken-Regiments des Obersten Schaposchnikow unter Befehl des Jessaul Scheikin. Ungeachtet des heftigen Feuers aus den Batterie en vom rechten Ufer, stürmten die Ulanen und Kosaken gegen die Schanzen, und drängten die Türken in die Donau; zu deiselben Zeit aber erhielt der Feind gegen 1000 Mann Verstärkung. Unteidessen sandté der mit der Infanterie herbeigerilte General-Major Baumgarten den Kommandiren= den des tobolskischen Infanterie Regiments, Obersten Dudizki ⸗Lischin, mit 13 Bataillonen dieses Regiments gegen die von den Türken besehten Wchaszen. Das Bataillenfeuer der türkischen Infanterie und die Geschosse der Batterien von Nilopoli vermochten aber keineswegs die tapferen Tobolsker aufzuhalten; sie bemächtigten sich im Moment dee Befestigungen und vertrieben den Feind aus denselben. Drei große türktsche Fahrzeuge eilten nun mit Verstärkungen zum linken Ufer, ie wurden aber von vier Geschützen der 9gien leichten reitenden Batterie mit so wohlgerichtetem Feuer empfangen, daß eins der Fahrzeuge, ohne J. ,,, 9 haben, umkehrte; das zweit? mit den darin befindlichen Türken nie. la den Grund gebohrt, und das dritte, welches das User erreichte, wurde mit Kartätschen überschüttet. Die auf letzterem Fahrzeuge befindlichen Tücken begannen die Waffen von sich zu werfen und baten um Gnade, Jetzt warf sich der Gemeine vom tobolskischen Infanterie Regiment Ssspor Rewljuk ins Wasser, befestigte ein Tau an das Fahr⸗ zeug und zog es ans Ufer; auf diesem Jahrzeuge ö. sich gegen 50 Mann Todter und Verwundeter; der Nest von 59 e , .

sich gefangen. Außerdem fand man im Boote zwei Kisten patronen und viele Waffen.

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Nach Angabe der Gefangenen waren gegen hh Mann auf unse! Ufer übergesetzt, von denen gegen S00 —ertranken erschlagen oder verwundet und 123 Mann gefangen wurden. Unsererseite wurden 8 Gemeine geiödtet; verwundet: zwei Ober-Offizicre (der Lieute— nant Nippa vom Ulanen-Regiment des Herzogs von Nassau und de Lieutenant Kalakuzki vom Tobolskischen Infanterie Regiment) 58 Gemeine. . / Nach den letzten vom General-Adjutanten Fürsten M enschikoff ein- gegangenen Nachrichten vom Schwarzen Meene fuhren die englische und französische Flotte fort, auf der Höhe von Sebastopol zu kreuzen e,, Entfernung von 20 bis 25 Meilen (Werste?7 1 Meile) indem ö bisweilen dem Horizont des Hafens näherten. In dieser Lage befanden