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brauch davon gemacht a . ä, fn feuerpolizeilichen ; its ri ne Entschädigun ĩ ; *in mn. Oi. . e, rant nbäusem, Schaubühnen, Dampfmaschinen und anderen feuergefährlichen Fabrilstätten oder zur Auf⸗ bewahrung größerer Vorräthe leicht brennbarer Stoffe bestimmten Gebäu⸗ den, desgleichen innerhalb enggebauter Stadttheile ist die Anlegung von größeren Lagerstätten der im S8. 1 bezeichneten Art, insonderheit wenn auf Fen Lagerpläͤtzen ein Handel mit den gelagerten Brennmaterialien getrieben werden soll, unzulässig. Die Entfernung ist von der zu lagernden Quan⸗ zität und der Lage bedingt, daher in jedem einzelnen Falle von der Be— stimmung der Polizei⸗ Behörde abhängig. .
§. 3. Plätze, auf denen ein größeres Brennmaterial lagert, müssen mit einer 6 Fuß hohen, festen Einfriedigung versehen sein. Sofern der Lagerplatz an unbebaute Grundstücke oder an die Straße gränzt, ist eine Entfernung von drei Fuß ausreichend, in welcher das gelagerte Brenn— material von ver Einfriedigung entfernt bleiben muß. Dieselbe Entfer- nung sst bei Gebäuden inne zu halten, welche auf der Lagerstätte stehen oder' dieselbe begränzen, sosfern die dem gelagerten Material zugekehrte Wand mafstv oder massiv verblendet und weder mit Thüren, Zenstenn noch sonstigen Oeffnungen versehen ist; sind Oeffnungen irgend welcher Art darin, oder sind die der Lagerstätte zugtkehrten Wände weder massiv noch
massis verblendet, so wird die Entfernung der gelagerten Materialien auf Ministeriums nicht unter der Leitung des Kriegs-Ministers stehen
werden.
17 Fuß bestimmt.
§. 6. Ohne feuerfeste Bedeckung dürfen die im §. 4 bezeichneten Ma— terialien nicht höher als 18 Fuß über dem Niveau des Lagerplatzes auf— gestellt oder geschüttet werden. Desgleichen dürfen unter denselben Um— ständen: Hölzer und Torf nur bis zu 459 Klaftern, Kohlen nur bis zu 60,000, Tonnen, anderes Material bis zu einer entsprechenden Menge un— mittelbar neben und über einander aufgestellt oder aufgeschüttet werden,. Befinden sich größere Quantitäten auf einer und derselben Lagerstätte bei einander, so muß jede Menge des vorbezeichneten Kubik- Inhalts von der andern durch mindestens 12 Fuß breite passirbare Zwischenräume getrennt bleiben.
§. 7. Rücksichtlich des Zugangs zu einer Lagerstätte der in Rede stehenden Art kommen die im 5. 26 der Berliner Bau⸗Polizei⸗- Ordnung vom 21. April 1853 enthaltenen Bestimmungen zur Anwendung.
§. 8. An Feuerlösch-⸗Geräthschaften sind auf jeder solcher Lagerstätte im brauchbaren Zustande vorräthig und stets zugänglich zu halten:
) bei einem Flächeninhalt bis 50 Q.⸗Ruthen eine nach Art der neuen städtischen konstruirte, vom 1. März bis 15. Dezember stels mit Wasser gefüllte Rädertiene und A Feuereimer; ö
b) bei einem Flächeninhalt bis 150 Q-)-Ruthen 2 dergleichen Rädertienen und 8 Feuereimer; .
e) bei größeren Lagerstätten 3 dergleichen Rädertienen und 12 Feuer= eimer. ö
Außerdem muß auf jeder Lagerstätte von der zu b) gedachten Ausdehnung ab, sofern dieselbe nicht unmittelbar am fließenden Wasser belegen ist, ein Brunnen befigdlich sein,
§. 93. Sofern kleingehauenes Brennholz, Kohlen und überhaupt leicht entzündbare Materialien in größerer Menge im Freien lagern, steht der Polizeibehörde nach Bewandniß der Umstände die Befugniß zu, zum Schutze gegen Flugfeuer eine feuersichere Abdeckung zu fordern.
§. 10. Wer diesen Vorschristen zuwider handelt, oder den ihm in dieser Verordnung auferlegten Verpflichtungen nachzukommen untenläßt, verfällt der im 8. 347 des Strafgesetzbuchs festgesetzten Strafe der Geld⸗ buße bis zu 20 Thaler oder im Unvermögensfalle einer Gefängnißstrafe bis zu 14 Tagen.
Berlin, den 10. April 1864. Königliches Polizei ⸗-Präsidium. von Hinckeldey.
N icht amtliches.
Preußen. Potsdam, 12. Juni. Gestern, als am Tage der Feier der silbernen Hochzeit Ihrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin von Preußen, wohnten Ihre Königl. Majestäten nebst sämmtlichen hier anwesenden Mitgliedern der Königlichen Familie und Allerhöchstihren hohen Gästen, als: Ihren Königl. Hoheiten dem Großherzoge und der Großherzogin von Sachsen Weimar, dem Großherzoge und der verwittweten Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin, dem Erbprinzen und, der Erbprinzessin von Anhalt dem Gottesdienste in der Friedenskirche bei. Nächstdem begaben Sich Allerhöchst- und Höchstdieselben nach dem Stadtschlosse und überreichten dem hohen gefeierten Paare einige auf die Feier hbezügliche Geschenke. Hierauf nahmen Ihre Venigl: Hoheiten die Glückwünsche der dort anwesenden Königlichen , . Ober -Hof- und Hof-Chargen, General- und Flügel⸗ an anten, der Hofstaaten, so wie der Herren Minister, entgegen.
ittags war bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin von Preußen auf Babelsberg Diner en famisse. Abends ,,, . E biree 83 3soueci je Be! ö
tur, 3 stattfand. KJ.
emel, 10. Juni. Die Korvette „Cruizer“ verließ vor
die Fregatte „Amphion“ gestern unsere Rehn. und 16 a, hier aus in See keine Kriegsschiffe zu sehen. Auch sind von den . a, , die ,, . angeblich abermals aus dem
n von Libau herausgeholt haben sollen, bis jetzt keine hier ein— e, n n . geholt h sollen, bis jetzt keine hier ein
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/
. Stettin, 12. Juni. Heute Abend 10 Uhr traf Se. Ma⸗ jestät der König auf der Reise nach der Provinz Preußen hier
ein. Die Straßen vom Bahnhof nach dem Königlichen Schlosse,
wo Se. Majestät übernachtet, so wie einige andere Hauptstraßen, waren illuminirt und mit Fahnen, frischem Laub und Guirlanden geschmückt. Nach 1935 Uhr fand ein Zapfenstreich statt. (Osts. 3.)
Waldeck. Der Popmrmonter Landtag ist auf den 14ten d. M. einberufen.
Großbritannien und Irland. London, 10. Juni.
In Folge einer Anfrage des Grafen von Derby theil te gestern der Graf von Aberdeen im Oberhause mit, daß Lord John Russell das Amt des Präsidenten des Geheimen Rathes angenommen habe,
ihm eine Pairie zugetheilt).
aber Mitglied des Unterhauses bleiben werde (das Gerücht hatte Die Functionen des Kolonial-Mini—
sers und des Kriegs⸗-Ministers werden getrennt werden und die Leitung des Kriegs-Ministeriums in den Händen seines jetzigen Ver—
walters, des Herzogs von Neweastle, bleiben. Ueber die noch weiter
erfolgenden Aenderungen könne er vorläufig nichts weiter mit—
theilen und wolle nur bemerken, daß die Finanzen des Kriegs⸗—
Lord Panmure erklärte sich mit den getroffenen Ab⸗
änderungen im Ganzen einverstanden, äußerte aber den Wunsch, daß dem Kriegs⸗Minister größere Gewalt gegeben werden möchte.
Der Oherbefehlshaber des Heeres verbleiben,
exekutive Theil der Administration müsse natürlich dem
im Uebrigen aber er⸗
/ scheine es ihm wünschenswerth, daß der Kriegs⸗Minister entschei⸗
denden Einfluß auf alle das Heer betreffenden Angelegenheiten
erhalte. Lord Derby fragte darauf noch speziell an, ob es
wirklich die Absicht sei, dem Kriegsminister die Oberaufsicht über
die Finanzen und die Stellenvergebung im Heere zu nehmen, wo— gegen Lord Aberdeen bemerkte, daß vom Nehmen nicht die Rede sein könne, da der Kriegsminister die erwähnten Befugnisse bisher gar nicht gehabt habe. res gemeinen solle ganz in seine Hände gelegt werden.
Aber die Verwaltung des Heeres im All— Lord Hard—
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wicke erhob verschiedene Einwendungen wegen mangelhafter Ein⸗ richtung des Sanitätswesens im Heere, worauf der Herzog von Neweastle erklärte, es seien bereits Maßregeln zur Einrichtung
eines Ambulance- Corps getroffen, und dasselbe nach dem Kriegs⸗
schauplatze abzugehen bereit.
Im Unterhause wurde bereits gestern auf Antrag des
Hrn. Havter der Erlaß eines neuen Wahlausschreibens für die
City von London beschlossen, da Lord John Russell sich wegen
der Annahme des Wiedererwählung unterwerfen muß. Hr. G.
Amtes des
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Geheimenraths⸗-Präsidenten der Dundas fragte
an, ob die Regierung Nachricht erhalten habe, daß der ameri—
Ausführung gekommen seien.
fanische Wallfischfänger = Hudson“ bei den Falklandsinseln von dem hritischen Kriegsschiffe „Expreß“ genommen worden sei und
ob le die betreffende Korrespondeuz vorlegen wolle. ,. F. P eel,
der Unter -Staatssecretair im Kolonial-Departement, erwiderte, aß die Sache der Erwägung der Regierung vorliege und die Aktenstücke daher noch nicht produzirt werden könnten. Herr Milner
G , den Kanzler der Schatzkammer, was die Regierung in Betreff der vom Hause am 16. Mai votirten Resolution, welche sich für eine baldige Abänderung der auf den Zeitungsstempel be—
züglichen Gesetze ausspricht, zu thun gedenke? Ber Kanzler der
Schatztammer erwiederte, die Sache sei der Erwägung des Ge⸗ neral-Anwaltes unterstellt und es werde daher gut sein, sie vor läufig nicht weiter zu diskutiren. Das Haus setzte, darauf im Budget-Comité die Berathung über die Voranschläge für die Civil— Verwaltung fort.
In der vorgestrigen Sitzung des Unterhauses (über deren
Verhandlungen bis zum Post-Abgang bereits gestern berichtet wurde)
legte Lord John Russell den mit der Königin von Spanien in Bezug auf den cubanischen Sklavenhandel abgeschlossenen Vertrag vor. Herr Hume fragt, ob Lord John Russell bereit sei, Doku— mente vorzulegen, die geeignet sein möchten, Licht darüber zu ver breiten, inwiefern die Bestimmungen des Vertrages wirklich zur Man habe eine Menge von Gesetzen erlassen, allein, was helfe das, wenn sich Niemand um dieselben kümmere? So seien noch in den letzten drei Monaten drei Ladungen mit Sklaven auf Cuba gelandet worden. Lord John Russell entgegnete, da das so eben dem Hause vorgelegte Dekret vom 22. Maͤrz 1854 datirt sei, so lasse sich nicht erwarken, daß es sich be— reits praktisch wirksam erwiesen haben sollte. Eine mehrstündige Diskussion erfolgte über die Civildienst-Voranschläge. Es wurden alle Posten ohne Ausnahme bewilligt. Im Laufe der Besprechung fragte Herr Walpole, ob auch die Miliz unter der Leitung des neuen Kriegsministers fallen solle, worauf jedoch Lord Palmerston keine entscheidende Antwort geben konnte.
Lord John Rusfell hat heute nachstehende Ansprache an die
Wähler der City gerichtet:
„Meine Herren! Ba es Ihrer Majestät beliebt hat, mir das Amt als Vorsitzer im Geheimrath zu übertragen, so ist mein Sitz im Parlament erledigt. Indem ich Sie eisuche, mich in der ehrenvollen Stellung eines City -Vertreters von Neuem zu bestätigen, kann ich eine Eiklärung über
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meine Vergangenheit nicht für nothwendig erachten. Ich habe mein Vo⸗ zum über jede Frage stets offen und im Angesicht der Welt abgegeben; jede meiner Reden im Parlament ist, wenigstens ihrem wesentlichen Jahalt nach, durch eine wachsame und intelligente Presse dem Publikum berichtet worden. Ihrer Majestät Minister sind in der Ausfechtung eines großen Kampfes begriffen. Ein gewaltiger Militaiistaat sucht Europa zu errorisiten (io o ver- und vermißt sich, dem Uitheilsspruch der civilisirten Welt Trotz zu bieten. Wir haben uns zum Wideistande gegen diese Gewal Uebergriffe erhoben, und wir hoffen ihrem weiteren Lauf Einhalt zu thun. Dieser Kampf hat die ganze Aufmerksamkeit der Nation in Anspruch genommen. Wir Alle begehren einen festen, dauerhaften und ehrenvollen Frieden. Durchdrungen von der Nothwendigkeit, den Krieg Jo lange fortzuführen, bis solch ein Frieden begründet ist, werbe ich um die Ehre Ihrer Unter- stützung und um die Fortgewährung jenes Vertrauens, welches dreizehn Jahre hindurch besessen zu haben mir ein stolzes Bewußtsein ist. Ich dabe die Ehre, meine Herren, zu sein Ihr ergebener Diener. Chesham⸗· Place, 9. Juni 1854. J. Rufsell.“ 9 2 Die heutige Feier der Eröffnung des Krystall⸗Palastes hatte vom frühen Morgen an eine ungeheure Menschenmenge aus Lon⸗ don nach Sydenham geführt, so daß gegen Mittag die Circulation in der Umgegend des Gebäudes fast vollständig gehemmt war, Um 11 Uhr wurden die Thüren des Palastes geöffnet und den mit Einlaßkarten Versehenen, worunter eine große Anzahl der ange sehensten Männer des Landes, der Zugang gestattetz die vor⸗ züglich getroffenen Anordnungen verhinderten jeden Unfall. Kurz vor 1 Uhr erschien der Lord-Mayor und die Municipalitãt von London und eine mit lautem Zurufe begrüßte Deputation von Franzosen, welche von dem Kaiserlichen Comité Für die Pariser Ausstellung von 1855 abgeordnet worden war. „Die, Kö⸗ nigin traf mit dem Prigzen Albert dem Programme gemäß pünkt⸗
awe)
lich um 3 Uhr ein und nahm auf einem Staats Sessel mitten auf Unmittelbar darauf ertönte das „God save the Queen,“ von 800 Sängern und Sängerinnen vor⸗ und nachdem der
einer erhöheten Estrade Platz.
getragen, von 400 Musik-Instrumenten begleitet, d nachde— Präsident des Bau⸗Comité's eine kurze Anrede an die Königin ge—
halten hatte, zog die ganze Versammlung in Prozession unter. iusit⸗ / begleitung durch die verschiedenen Räume des Gebäudes. Als die
Königin ihren Sitz wieder eingenommen hatte, sagte ,. lauter Stimme: „Der Krystall⸗Palast ist eröffnet“, und mit Wiederholung God save the Queen“, unter dessen Tönen sie sich entfernte,
De schloß die Feierlichkeit. Frankreich. Paris, 11 öffentlicht in seinem amtlichen Theile eir erlich d i den Bericht des Ministers des Innern über die Organisirung der Telegraphen⸗Verwaltung. . J . . 2. Juni. Dem „Moniteur“ vom heutigen Tage wird
Juni. Der „Moniteur“ ver⸗
ein Kaiserliches Dekret und
nus Wien vom 11ten gemeldet, daß die Zusammenziehungen der
russischen Truppen in der Moldau Folge der osterreichischen Trup⸗
penbewegungen an der siebenbürger Gränze zu sein scheinen. ö 3 K* . en a 6 1 9M 2. Italien. Der toscanische „Monitore“ vom 5.
Juni
bring? einen großherzoglichen Erlaß, in welchem toscanischen Unter⸗
thanen die Ausrüstung von Kaperschiffen gegen ei renden Parteien verboten und den toscanischen — ö tung' der Kriegsgesetze eingeschärft wird. Das amtliche Ylatt ö . n * . 8 C O J ö! 4 EI . * / 8 ( — der 'sardinischen Regierung vom 7. Juni enthält den zwischen Sar⸗ dinien und Paraguay abgeschlossenen Handels- und Schifffahrts—⸗ Vertrag. Türkei.
tinopel zugehen, bezeichnen das in diesen Tagen verbreitete Ge⸗
Schiffen die Beach⸗
, , r Pr d gn Konsstan Privatnachrichten, die der „Pr. C.“ aus Kon ste . fe , s. k ⸗ „w ᷓ . ! K ö Die Königliche Familie wird nächsten Donnerstag das
ne der kriegfüh⸗
rücht, welches eben so wie die kleineren an der Ostküste des Schwarzen
Meeres gelegenen russischen Forts . ö . der russischen Besatzung räumen ließ, als jedes Grundes entbehrend.
zu ernsteren Begegnissen gekommen wäre. Aus Belgrad hat die „Pr. C.“ ö 1m d. M. Am 1. Juni hatte der türkische Gouverneur Izzed Pascha
einen Ferman von Konstantinopel erhalten, mit dem Auftrage, dessen Dieser wurde von ö 33. ö. . 2 . 51 vv ihnen zugeschriebenen Angriff auf Gustavswärn bei Hangö⸗Udd
Inhalt der serbischen Regierung mitzutheilen. . der zu Konstantinopel zwischen Sesterreich, Frankreich, England und der Pforte geschlossenen Convention Kenntniß gegeben, welche Oesterreich berechtigt, nöthigenfalls die Provinzen Albanien, Epi rus (?), Thessalien (2) und namentlich Montenegro zu besetzen. Außerdem wurde die serbische Regierung
darauf aufmerksam gemacht, daß Serbien das gleiche Schicksal be⸗
vorstehen würde, sofern es daselbst zu feindlichen Unternehmungen
gegen die Pforte kommen sollte. Von Seiten der serbischen Ne⸗
gierung wurden in Folge dieser Mittheilungen den türkischen Be⸗
auch wurde auf irgend eine kriegerische wenn es auch einzelne unruhige
hörden die beruhigendsten Zusicherungen ertheilt; das Bestimmteste in Abrede gestellt, daß Aufregung im Lande herrsche,
Köpfe gebe, die übrigens nicht den geringsten Einfluß besäßen.
Nachrichten der „Pr. C.“ aus Ja ssy vom 9. Juni melden,
daß die seit längerer Zeit beschlossene R . Juden in der Moldau jetzt zur Ausführung gekommen ist. Am
auch die Festung Anapa von dem . 1 6 erwartet, wohin sie sich am Bord des Linienschiffes
; . 3. . ; . g . . 2606 z r 316 89H werde '. Es sollen zwischen der Festung und den englischen Fahrzeugen, die welchem Prinz Sscar Flaggen-Capitain ist, begeben werden
den Gebirgsvölkern des Kaukasus Waffen und Munition zuführten, einige Kugeln gewechselt worden sein, ohne daß es jedoch bis jetzt
g.“ Nachrichten bis zum 4ten
bei dieser Gelegenheit
Rekrutirung unter den
27. v. M. vor Tagesanbruch gingen moldauische Polizei⸗Beamte unter militärischer Begleitung in allen Stadtvierteln gleichzeitig von Haus zu Haus und nahmen alle in dem Alter der Militär⸗ pflichtigkeit stehende Israeliten fest, um dieselben demnächst in Hau⸗ fen von 20 bis 25 nach den Kasernen der moldauischen Miliz ab⸗ zuführen. Durch dieses gewaltsame Verfahren, welches eine unbe⸗ schreibliche Verwirrung zur Folge hatte, wurde — leicht begreif⸗ lich — die ganze Stadt in Bewegung setzt. Bemerkt zu werden verdient, daß von Seiten der moldauischen Polizei an keinen dem preußischen Unterthanen-Verbande angehörigen Israeliten Hand angelegt wurde. Von den ausgehobenen 400 jungen Leuten sollen bei der Untersuchung nur 90 diensttauglich befunden worden sein, die sofort eingekleidet wurden, während die übrigen ihre Frei⸗ heit zurück erhielten. Jassy hat zu dem israelitischen Bataillon, welches in der Moldau errichtet weren soll, 120 Mann zu stellen. Die zahlreiche Judengemeinde der Stadt soll, um sich von der Re— krutirung zu befreien, vergebens eine bedeutende Geldsumme gebo⸗ ten haben. — Die früheren russischen Truppendurchmärsche hatten in der letzten Zeit aufgehört, dagegen kamen noch von Zeit zu Zeit, obwohl in größeren Zwischenräumen, Transporte Verwun⸗ deter an.
Nußland und Polen. St. Peters burg, 4. Juni. Admiral Ricord, welcher seine Flagge auf dem Linienschiff
„Kaiser Peter J.“ aufgezogen hat, erließ kürzlich folgenden Tages—
befehl an die Flotte: „Als unschätzbare Auszeichnung ist mir beim Ablauf von sechzig Dienstjahren, die Ernennung zum Chef von zwei Divisionen der Balti—
schen Flotte, zum Empfang der uns heimsuchenden Feinde bereit, zu Theil
geworden, und bin ich gewurdigt worden, die Admiralsflagge auf dem Schiffe aufziehen zu dürfen, welches den Namen des unsterblichen Be⸗ grunders der russischen Flotte führt, um unter den Augen unseres großen Monarchen handelnd aufzutreten. Euch, meine tapferen JHiistämpfer, will ich nun auch an die heiligen Verpflichtungen innern, und Euch muthvollen Seeleuten ins Gedächiniß rufen, was der Kaiser und das Vaterland von uns erwartet. Euere Pflicht ist in Eueren Herzen verzeichnet. Vielen von uns ist es viel⸗ leicht vorbehalten, das Leben zu opfern, ihr wißt ja Alle, der Tod ist eines jeden Erbtheil, aber zu sterben für den Glauben, den Szaren und das Vaterland ist eine Vergünstigung für die Auserwählten Gottes. Welches Loos uns in dem kommenden Kampfe beschieden ist, wir wissen es nicht, aber das wissen wir, daß die hehre russische Flagge dem Feinde nicht weichen wird und daß wir Alle den Sieg unserer gerechten und hei⸗ ligen Sache, des unsterblichen Ruhmes unsers Kaisers und Rußlands mit Zuversicht erwarten. Und so mit Gott! gehen wir vorwärls, wohin uns unsere Pflicht und das Kaiserliche Wort ruft!“ —
— Am 22. Mai langte ein Geschwader, bestehend aus den Dampfschiffen „Lwiza“ (Löwin), Graf Wrontschenko, „Jastreh“, „Letutschy“ und dem Transportschiffe Wolga“, von Rotschensalm kommend, auf der Rhede von Sweaborg an.
In den ersten Tagen des Juni sind nach ver Gegend von Polangen hin, wie Nachrichten der „Pr. C.“ von der russisch⸗ preußischen Gränze besagen, aus dem Innern von Rußland einige Truppen -Abtheilungen Sorgerückt, welche die Bestimmung haben sollen, die Küstenstriche der Provinzen Kurland und Liefland gegen etwanige feindliche Angriffe von der Ostsee aus zu schützen. Ihre
Zahl wurde auf 10600 Mann Infanterie, 400 Mann Kavallerie
und 6 Geschütze nebst den dazu gehörigen Bedienungsmannschaften angegeben. Schweden
7. Jun. Lustschloß Haga beziehen. Se. Majestät der König werden nebst Sr. König⸗ sichen Hoheit dem Kronprinzen am 10. d. zu Slite auf Gottland Carl lil, guf Heute Freiherr F. Wrede, auf dem von hier nach Gottland be⸗
und Norwegen. Stockholm,
hat sich bereits der General- Major, Dampfschiffe „Kronprinzessin Louise“ geben. ! Nach einem der „Pr. C.“ zugehenden Briefe aus Stockholm hatte man dort Nachrichten vom Admiral Napier, die bis zum Iten d. M. reichen. Die englische Flotte lag zu dieser Zeit 25 Meilen westlich von Sweaborg. Die Engländer stellen einen
in Abrede und versichern, es habe nur eine Dampffregatte einige Kugeln mit der Festung gewechselt, um das Kaliber ihrer Kanonen zu erproben.
ö 2 * '. * J Rn . Mon 2 8 M z Wien, Dienstag, 13. Juni, Mittags. (Tel. Dep. d. C. B.) Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus Bukarest vom 10ten d wäre Fürst Paskewitsch bedeutend erkrankt. Silistria widersteht
muthig; eben so das Fort Abdul Medschid. Jassy wird nächstens
stark befestigt. .
Triest, Dienstag, 13. Juni, Vormittags. (Tel. Dep. d. C. M. melden, daß llständig
4
B.) Eingetroffene Berichte aus Athen vom 4. d. die freundschaftlichen Beziehungen zu den Westmächten vo hergestellt sind.