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sestäten von den hier anwesenden Herren Erzherzogen, dem 33 Gouverneur . von Kempen, dem Herrn Statthalter Ferkyon Emminger erwartet und in die Kaiserliche Hofburg be— gleitet. ö ; ehrerwähnte Artikel der „Oester. Corresp.“ über die 34 . Monarchen Preußens und Oesterreichs zu Tetschen lautet wörtlich wie folgt: „Die Zusammenkunft Sr. K. K. apostolischen Majestät mit Sr, Majestät dem Könige von Preußen zu Tetschen ist ein augenfälliger Beweis für die Innigkeit der Freundschaft und der Allianz beider Herrscher und Reiche. In einem Augenblicke, wo die allgemeine Aufmerksamkeit auf Oester⸗ reich und Preußen gerichtet ist, kann es nicht fehlen, daß der per⸗ sönlichen Besprechung der Monarchen und ihrer Minister eine hohe poli⸗ tische Bedeutung beigelegt wird. Ohne näher belehrt zu sein, darf man doch als zuverlässig annehmen, daß der persönliche Austausch der Gedanken und der Auffaffungsweise zwischen den eng befreundeten Souverainen die Wahrung der allgemein europäischen und besonders der deutschen Intereffen in dem Kriege Rußlands gegen die Türkei, die feste Durchführung des Schuß- und Trutzbündnisses vom 20. April d. J. unter allen Eventualitäten und die Regulirung des hierdurch gegebenen und feststehenden Verhältnisses mit den übrigen deutschen Buͤndesstaaten zum Gegenstande hatte. Geeinigt mit der ausge⸗ sprochenen Rechtsansicht Europa's über den gegenwärtigen Konflikt im Oriente, sind Oesterreich und Preußen vorzugsweise be— rufen, ihr mächtiges Wort zur rechten Zeit entscheidend auszu— sprechen. Wenn die Stimme alter Freunde gerechte Beachtung fin⸗ det, so ist es noch erlaubt, an eine friedliche Ausgleichung zu glau⸗ ben. Jedenfalls aber wird den Unterthanen Oesterreichs und
Preußens, so wie dem deutschen Bunde in seiner Gesammtheit eine
hohe Beruhigung dadurch gewährt, daß sie die innigen Bande der persönlichen Freundschaft, wie der politischen Allianz unter den er— habenen Herrschern der beiden deutschen Großstaaten in allen Wechsel⸗ fällen der Zukunft gesichert wissen.“
Belgien. Brüssel, 13. Juni. So weit die Nachrichten reichen, sind bei den jetzt stattfindenden Wahlen für die Kammer der Repräsentanten fast überall die früheren Repräsentanten wieder- gewählt; die klerikale Partei zog den Kürzeren.
Frankreich. Paris, 13. Juni. Der „Moniteur“ ent⸗ hält nachstehenden, am Bord der „Ville de Paris“ bei Baltschick, vom 25. Mai datirten Bericht des Vice-Admirals Hamelin, welcher das Mittelmeer⸗Geschwader befehligt:
„Herr Minister! In meinen früheren Briefen hatte ich die Ehre,
Ew. Excellenz zu benachrichtigen, daß das Gerücht gehe, die Russen hätten ihre Forts und Etablissements in Tscherkessien und Georgien und unter diesen selbst Sukum-Kale und Redout- Lale, welche doch die Ver⸗— proviantsrungs - Häfen ihrer Armee und für dieselbe so wichtig sind, ge= räumt. Diese Gerüchte wurden mir durch die Ankunft der französischen Fregatte „Mogador“ bestätigt, welche zu der englisch- französischen Division gehört, die der Admiral Dundas und ich nach der Küste von Tscherkessien abgesandt hatten, Aus dem beifolgenden Bericht des „Charlemagne“, worin die Einzelheiten der von dieser Divssion ausgeführten Operationen enthalten sind, werden Ew. Excellenz ersehen,; daß Anapa und Sudschad⸗Bay die einzigen Punkte sind, welche die Russen noch besetzt halten; die Garnisonen sind sogar noch veirmehrt worden und haben gegenwärtig einen Effeltivbestand von 20,000 Mann. Dies Konzeniriren der Streitkräfte nicht weit von der Straße von Kertsch zeigt an, daß der Feind die Zugänge zu der Halbinsel Taman, welche jene Straße beherrscht, vertheidigen will. Redut⸗Kale war noch nicht vollständig geräumt, als das englisch - französische Geschwader an seinem Gestade erschien; indeß genügte eine Demonstration unserer Schiffe und eines türkischen Bataillons unter Selim Pascha, um diesen . in unsere Gewalt zu bringen, der von jenem Bataillon besetzt wurde. bgleich diese Resultate befriedigend waren, so erhielten der Admiral Dundas und ich doch die Nachricht, daß nicht ein Augenblick zu verlieren sei, eine Verstärkung an türkischen Truppen und Dampsschiffen abzusenden, um Sukum in Besiä zu nehmen, wo die Georgier und die Tscherkessen anfingen, sich die, Gewall streitig zu machen und selbst türkische Streitkräfte herbeiriefsen, um sich der Orte zu bemächtigen, wo be- teits die ottomanische Flagge weht. Wir hatten gestern zu die— sem Zwecke eine Konferenz mit dem Vice Admiral Ahmed Pascha, 2 es wurde beschlossen, in Ansehung der Dringlichkeit der Umstände, das mag ,, „Sans Pareil“ und zwei türkische Dampfboote unver— 6 ö. abzusenden, um Truppen und Kriegsmaterial, mit einem Worte 96 z was Ahmed Pascha für nöthig hielt, nach jener Küste zu bringen. chr xcellenz ersehen daher, daß die Angelegenheiten an den Küsten von . . und Tscherkessien eine gute Wendung genommen haben und daß 3 . Flagge bald wieder eben so als die herrschende dort wehen k . ö haben Bardan als denjenigen Punkt ausgewählt, 41 in er dn J J
riechenland. Der am 5. Juni aus Konstanti , zu Triest am 14. Juni J ning achrichten aus Athen vom 9ten b. Nach denselben sind Ve e . n Jil. Die Regierung fordert os zur Rückkehr auf. Der Kriegsminister
8 1 ö r Kriegsminister hat den K abger ist . on Thile ist nach Konstantinopel Türkei. Der in Triest am 14. Juni eingetroffene Lloyd⸗
Dampfer aus Konstantin opel bringt Nachrichten v l 5. Juni. Den in der „Triester Ztg.“ e ggg mr en ö. zufolge hat sich Reschid Pa scha von den Geschäften zurückgezo *. und Schekib Effendi interimistisch das Ministerium des . tigen übernommen; Kiamil Pascha wurde zum Conseil - Präsiden- ten, Kemal Effendi zum Gesandten in Berlin, Kargadjd zum Gesandten im Haag ernannt. 17,000 Engländeß und . ö. sind bisher hach Varng abgegangen. Die Ankunft der fre e fen sechsten Division ist für den 8. 8. angesagt. Dieselbe ist für Varna bestimmt, und bleiben 4000 Mann davon in Konstantinopel Aus Gallipoli wird gemeldet, daß vom 27. r 50 Mat ef hr e fe Truhen angekommen seien. Das englisch⸗ ader am n . . . ge, mne, ö ö in am 3. d. M. in Bukarest ausgegebenes russisches in über eine Affaire vor Silistria ern en en fh, . weitigen Mittheilungen erwähnt wurde, S. Nr. — 6 ungen) hautet: Walarasch 19. (31.5) Mai 1864. In der acht ö. 28. auf den 29. Mai griffen die Türken unsere Belagerungs⸗ Truppen vor Silistrig im Centrum und von den zwei Flauken ö Sie wurden überall zurückgeworfen. In der Hitze der Verfolgung hießen sich unsere Truppen der linken Jlanke zu einem Bajonnet? Angriff auf eine türkische Redoute hinrelßen; sie hatten bereits be— gongen die Brustwehr zu ersteigen, da aber für die Nacht keine Vorbereitung zum Sturm getroffen war, mußten sie den Verfuch aufgeben und sich zurüchiehen. Biese ganze Zeit über dem Kartät“ schen und Musketenfeuer des Feindes ausgefetzt, haben sie Derluste . ö. hatten 78 Todte und 195 Beiwundete. In der , acht wurde die Redoute von unsern Truppen ge— . Nachrichten des Wanderers“ aus Czernowitz vom 12ten M. aus privater Quelle auf telegraphischem Wege geben fol⸗ gendes Bild einiger kürzlich von St. Durchlaucht dem Kaniserlich . Ober- Feldherrn Fürsten von Paskewitfch in der 6 angeordneten Truppenbewegungen: Nach Raman wurden zwei Dragoner ⸗- Regimenter, die Batterien Nr. 21 und 22 und eine reitende Pionnier-Division dirigirt. In das Lager bei Tirgut. Jormos haben am 13ten d. die Infanterie-Regi— menter Mischegrodsti und Maromski mit 1 Batterisen einzurücken.
8 Q 2 k , Jassy sind für den 23sten d. M. das 3te . . n a. die Batterie Nr. 23 beordert. Im Fol— w n das 1ste Ural⸗Kosaken⸗Regiment aufgestellt. Regimenter Stab eren, u, Dhtuschaner Kreise, Haben vie Nger⸗ , a nd Ujschawsky mit 2 Batterieen einzu- osg ten SBotuschan und Duroschoy ist das A46ste Donische . . Regiment dirigirt. Wie verlautet, bereist der General der Kavallerie Schebelsky die Distrikte Botuschan, Duroschoy und Ra—= man, um die Inspizirung der in selben stationirten Truppen sämmt— licher Kö vorzunehmen. J. Ein der Pr. C.“ vorliegendes Schreiben aus Jer r 2 et ; s Jerusalem is nl. . 2. entwirft ein wenig erfreuliches Bild von den ,,,, ö igen Landes. Am Tage vorher waren in Folge vaselbst sich uuf . Pforte ergriffenen Maßregel sämmütliche reist. Eben so wi ö. oder ansässige russische Unterthanen abge— triaich Monsi e der griechische war auch der lateinische Pa— 9. ö onsignor Vaterga, von Jerusalem abwesend, der 6 Rö, unangenehmer Auftritte, welche ihm die griechi— ö. . des Dorfes Beit Diala in der Nähe von Jeru— ö. . Hatten, und die ihn bestimmten, seinen Wohn— sitz nach Jaffa zu verlegen, bis er bie von ihm verlangte Genug— thuung erhalten. Der Erlaß der Pforte, welcher alle ihre Unter⸗ ihanen ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses auffordert, durch freiwilligen Eintritt in das Heer sich an dem Kriege gegen Ruß⸗— land zu betheiligen, war in den Kirchen wie in den Moscheen ver— lesen worden, hatte aber nur einen geringen Eindruck gemacht, wie denn überhaupt von dem aus andern Theilen des osmanischen Reiches berichteten Aufschwunge in Jerufalem wenig zu bemerken war. Den türkischen Efendis schien das Wohl des Reiches vollkom— men gleichgültig; dagegen interesstren sie sich lebhaft für die Zwistig⸗ keiten unter den Selten der orientalischen Kirche, weil sie in den— selben eine Gelegenheit zu finden hoffen, Geschenke von den ver— schi'denen Stiften zu erhalten, die sich um ihre Gunst bemühen. Nußland und Polen. Nach übereinstimmenden tele⸗ graphischen Mittheilungen, die in Kopenhagen und Lübech, dort am 13ten, hier am 14ten d. M., eingetroffen sind und die sich auf Privatnachrichten aus Abo vom gten d. M. gründen, hat der im Bottnischen Meerbusen kreuzende Theil der englischen Flotte Angriffe auf Uleaborg (an der Mündung der Ulea-Elf unter 65 N. Br) und das etwas südlicher gelegene Brahestad gemacht und in beiden Orten die Zerstörung von 28,000 Tonnen Theer, von Holzlägern und vorgefundenen Schiffen ausgeführt. Auch sollen . von den Engländern Kanonenböte weggenommen wor— Das schwedische „Aftonbladet“ enthält in Bezug auf vor— anstehende Mittheilung nach Berichten aus Abo noch Folgendes:
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Englische Kriegsschiffe fanden sich vor Brahestad ein und verlangten ie Auslieferung der dort im Bau begriffenen russischen Kanonen⸗ böte. Als dies verweigert wurde, seien die Schiffe in den Hafen eingelaufen und haben sowohl die Kanonenböte, als eine große Anzahl von Kauffahrteischiffen entweder weggenommen oder zer⸗ stört, auch die Werfte in Brand geschossen, wodurch gegen 10,000 Tonnen Theer verloren gegangen und ein Schaden von mehr als 300,000 Rubel Silber angerichtet worden sein soll.
Man schreibt aus Odessa vom 22. Mai G. Juni); Erst heute fand die Beerdigung des englischen Capitain Gifford statt. Der kommandirende General Osten⸗Sacken begleitete mit seinem Stabe die Leiche und ließ hierzu zwei Bataillons Infanterie und zwei Ge⸗ schütze ausrücken. Die Leiche selbst wurde nach englischem Seemanns⸗ gebrauche auf einer Kanonenlafette geführt. Der erste Lieutenant ver⸗ rat die Stelle eines anglikanischen Geistlichen. Dem Leichenbegäng⸗ nisse wohnten sämmtliche Offiziere und Matrosen der gestrandeten Fregatte „Tiger“ ohne Waffen, jedoch in Reihe und Glied, so wie sämmtliche fremde Konsuln in Civilkleidern bei. — Das russische Dampfschiff „Andia“, welches während des Bombardements von seiner eigenen Mannschaft im Meereshafen versenkt war, wurde wieder unbeschädigt aus dem Wasser hervorgeholt und verließ gestern den Hafen, um nach Nikolajeff abzugehen, was ihm jedoch nicht
gelang, da es auf feindliche Kreuzer stieß, welche es nöthigten, heute wieder nach Odessa zurückzukehren.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 8. Juni. Se. Masestät der König begiebt sich in den nächsten Tagen in Be⸗ gleitung des Kronprinzen nach Gothland zur Inspizirung der
Truppen. . , Den Reichsständen wurde gestern Abend eine königliche Pro⸗ position in Betreff der so viele Schwierigkeiten darbietenden Preß⸗ freiheitsfrage vorgelegt. ̃ he ., a längerer Zeit (wie es in der Regierungsvorlage heißt) pen mit jedem Jahre steigenden Mißbrauch eines tonstitutionellen Rechtes beobachten können, der in gleichem Grade die heiligsten Interessen des Glaubens wie die bürgerliche Gesellschaft und das Privatleben bedroht. Der Wunsch, daß diesem Mißbrauch im Wege
tung ausgeführt; der Einband ist vom Hofbuchbinder Wenker in : . ⸗ . dorf gefertigt. Nicht ohne Besorgniß für die Zukunft ö
der Gesetzgebung endlich eine Grenze gesetzt werde, war so allgemein, daß Se. Majestät es für eine unabweisbare Pflicht erachtet, dieser Forderung entgegen zu kommen. Denn eine Freiheit, die in Ausgelassenheit Gj le väld) ausartet, darf auf eben so wenig Achtung als Schutz An⸗ spruch erheben. Wenn schon die Erfahrung erwiesen hat, daß selbst ein in seinen Grundzügen gut angelegtes Preßgesetz nicht überall zur Verhinderung eines Mißbrauchs ausreicht, so ist es um sosg'— wisser, daß eine allzu nachsichtige (efterliten) und unvollständige Gesetzgebung ihre Aufgabe gar nicht erfüllt. Diese Erwägungen haben die Königl. Regierung veranlaßt, eine Revision des Preßge⸗ setzes nicht blos in Hinsicht auf die geltenden Strafbestimmungen, sondern insbesondere in Betreff des zuständigen Gerichtsstandes und der Verantwortlichkeit für Zeitungsorgane zu beantragen,. Amerika. Nach Berichten aus der Hauptstadt Mexiko vom 18. Mai hatte Santa Anna, von Acapulco zurückkehrend, am 16. seinen Einzug in Mexiko gehalten. Seine Freunde bezeichnen diesen
ie 36 Tri Besiegung des Alvarez und fin— . Einzug als einen Triumph nach Besiegung , issLs in Hessen-Kassel, jetzt in Düsseldorf; Bacharach, von A. Schulten. geb.
den die Bestätigung darin, daß ein allgemeines Freudenfest aus⸗
geschrieben worden war, welches 3 Tage lang dauern sollte, um ; em er der Eifel, von Balduin Wolff, geb. 1820 in Schlesien, jetzt in Düsseldorf; die Belagerung von Acapulco aufgehoben, am Berge Peliquiro n /
Andere Be⸗ richte dagegen behaupten, Alvarez habe über Santa Anna den
entschiedensten Sieg errungen und Letzterer sei mit nur einem klei⸗ in Düsseldorf; Eoblenz und Ehrenbreitstein, von K. Adloff, geb. 1819 zu
den entscheidenden Sieg zu feiern, den Santa Anna, nachdem er
über die Truppen des Alvarez davongetragen hat.
nen Reste seiner Truppen als Flüchtling in Mexiko eingezogen.
einer neuen Regierung entworfen sei,
und bereits das Programm Von' dem Ehef der Insur—
an deren Spitze Cevallos treten solle.
rection, General Alvarez selbst, ist ein ausführliches Bulletin über naristirche' bei Rrmagen und das Siebengebirge, von A, Weber, ge⸗ boren 1817 zu Frankfurt am Main, jetzt in Düsseldorf; die Ruine Godesberg, von Alex. Michelis, geb. 1823 zu Münster, wohnhaft in Düsseldorf; Bonn mit dem Siebengebirge, von Franz . geb. . ber Oberbefehlshaber der dort stehenden Truppen, sich am 17. Ari0 Ph Werl in Wesiphgien, letz: in Düsseldei ß; zlgchen. von Estm, rente, chen,
die Ereignisse bei Acapulco veröffentlicht worden, welches die Armee Santa Anna's ebenfalls als völlig vernichtet schildert.
In Berichten aus Carthagena vom 8. Mai erfährt man über Tie Revolution in Bogota, daß General José Maria Melo,
an der Spitze von 2000 Mann zum Oberhaupte der Republik erklärte, den Präsidenten Obando, den Vice -⸗-Präsidenten und den Staatssecretair am 21. April einfperrte und den Kongreß auflöste, von dessen Mitgliedern indeß viele entkamen, unter ihnen General Herrera, auf den verfassungsmäßig nach Abgang des Präsidenten und Vice - Prästdenten die Präsidial-Functionen übergehen, Die Provinz Cipaquira hat sich für Melo erklärt und General Barriga mit 3060 Mann Honda besetzt.
in den Küstendistrlkten die verfassungsmäßigen Behörden aufrecht⸗ Die Revolution ist hauptsächlich ein Werk der
halten wollen. . Geistlichkeit, deren Intriguen Obando abhold war.
Dagegen soll General Mosquera
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Kun st und Wissenschaft. ;
Berlin, 15. Juni. Eines der sinnreichsten und schönsten Weih- geschenke, mit denen preußische Treue und Liebe für das hoch verehrte Königshaus dem erlauchten Paare, welches dem Throne am nächsten steht, zu dem am 11. Juni begangenen Silberfeste seiner gesegneten Ehe ihre Huldigungen darzubringen sich beriferte, ist das den hohen Gefeierten, dem Prinzen und rer Prinzessin von Preußen, bei vieser Gelegenheit von der Rheinprovinz unterthänigst gewidmete Album, zu dessen Ausschmückung eine ganze Schaar von Künstlern mitgewirlt hat, die theils am Rhein geboren sind, theils jetzt daselbst leben oder sich früher eine Zeitlang dort aufgehalten haben. Von der auserwählten Reihe malerischer Varstellungen aus den Gebieten der landschaftlichen und Städte⸗ Ansichten, der Religion und Geschichte, der Sage und des Volkslebens, welche dies Album umfaßt, ist zugleich eine erläuternde Beschreibung ange= fertigt worden, welcher einige einleitende Worte vorausgehen, die in dem Ausdrucke tankbarer Verehrung für das hohe Jubelpaar den Gedanken und die Gesinnung bezeichnen, aus denen dies bedeutungsvolle Kunstw erk hervorgegangen. Die Bewohner der Rheinprovinz hofften, außer dem Be⸗ weise ihrer innigen Anhänglichkeit auch die Forischritie in Kunst und In= dustrie dadurch an den Tag zu legen und sich ein bleibendes Andenken in
dem Herzen des erlauchten Fürstenpaares zu stiften. Daher sollte Alles,
was dieses Werk darbietet, unmittelbar oder wenigstens mittelbar mit der Rheinprovinz in Verbindung stehen.
Ber Einband des Albums sollte in den Verzlerungen wesentlich den monumentalen Charakter der Rheinlande aussprechen, es sind daher die Deckel im boözantinischen und gothischen Style ausgeführt. Die Idee war dabei,
die Wappen Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin von Preußen, so wie die der Haupiprovinzen, aus welchen die Rheinlande be⸗
stehen, mit den Wappen der bedeutendsten Städte derselben zusammenzustellen. Die Erfindung und Anordnung dieser spmbolischen Ornamente ist vom histo⸗ rlenmaler Andreas Muller, geb. zu Hessen-Kassel 1814, gegenwärtig in Düsseldorf; auch sind alle einzelnen Arbeiten unter seiner k üssel⸗ Der Tert zu dem Album giebt dann auch die nähere Be⸗ schreibung aller Verzierungen und die Namen derjenigen, welche an den verschiedenen Details gearbeitet. Das im gothischen Style aus Poly san⸗ derholz gearbeitete Pult, auf welchem das Album ruht, ist vom Hof Möbel- Fabrilanten S. Pourrop in Düsseldorf nach einer Zeichnung des Professors Wiegmann ausgeführt.
Das Titelblatt, mit welchem die Reihe der malerischen Darstellungen eröffnet wird, ist von Eduard Bendemann, geboren zu Berlin 1811, gegen⸗ wärtig Professor an der Akademie zu Dresden. Dem hohen Jubelpaar wird auf diesem Blatt ein frischer Kranz dargebracht von der Rheinprovinz, umgeben von Knaben, welche die verschiedenen Stände und Beschäftigungen der? Provinz charakterisiren; historische Arabesken umranken das Bild, Hieran schließt sich das Zueignungsblatt von Levy Elkan, geb. 1808 zu Cöln und däfelbst wohnhaft; sinnbildliche Gruppen verschiedeuer Art, immer in Be ziehung auf die Rheinprovinz, ihre Geschichte, Kunst und Industtie, um⸗ geben die Schrift. Eine Zeichnung, welche diesem Zueignungsblatt sich an⸗ zureihen bestimmt ist, wird vom Direktor Peter von Cornelius, geboren zu Düsseldorf 1787, noch geliefert werden.
Es folgen nun die Landschaften und Ansichten von Städten und Kunst⸗ Monumenten der Rheinprovinz, 31 an der Zahlz sie stellen dar: Saarburg und die Kapelle des Königs Johann von Böhmen, von A. G. Lasinski, geb. 1812 zu Alt-Simmern, jetzt in Finthen bei Mainz; Trier, von Oswald Achenbach, geb. 1827 zu Düffeldorf und dort wohnhaft; Gegend von Trarbach an der Mosel, von R. v. Nordmann, geb. 1806 zu Stettin, seit 1831 in Düsseldorf; den Rheingrafenstein, von Graf Stanisl. v. Kalkreuth, geb. 182 zu Kozmin, jetzt in Düsseldorf; Burg Rheinstein, von Aug. v. Wille, geb.
1811 zu Düsseldorf und daselbst wohnhaft; den Loreleyfelsen, von A. Achen= bach, geb. 1815 zu Kassel, wohnhaft in Düsseldorf; Gegend bei Gerolstein in
Schloß Elz, von Caspar Scheuren, geb. 1810 zu Aachen, jetzt in Düssel⸗ dorf; Bad' Bertrich, von Hust. Zick, geb. 1810 zu Coblenz und ebenda wohnhaft; Schloß Stolzenfels, von Alb. Flamm, geb. 1823 in Cöln, jetzt
Düsseldorf und daselbst wohnhaft; das Wohnzimmer Ihrer ston gli en
P ö ; ö ; — 6 . ö . r Hinzugefügt wird, daß der Aufstand überall im Zunehmen begriffen Hoheit der Prinzessin von Preußen im Schlosse zu Coblenz, von Ka
Iman. Conrad, geb. 1810 zu Berlin, jetzt in Düsseldorfz Kloster Laach,
von J. W. Schirmer, geb. 1807 zu Jülich, jetzt Professor an der Aka⸗ demie zu Düsseldorf; Gegend an der Ahr mit dem Calvarienberge, von
Const. Schmidt, geb. 1817 zu Mainz jetzt in Düsseldorf; die St. Apolli⸗
1525 in Breslau, jetzt in Duͤsseldorf; südliche Ansicht des Domes zu Aachen, von Joh. Gottfr. Pulian, geb. 1809 zu Meißen, wohnhaft zu Düsseldorfʒ Goin? von Ad. Lasinski; das Innere des hohen Chores des cölner Domes, von Prof. A. Wegelin, geb. 1814 zu Cleve, jetzt zu Cöln; die Mitteltafel des cölncr Dombildes „die Anbetung der heiligen brei Könige“, nachgebildet von G. Osterwald, geb. 1303 zu Rinteln, wohnhaft in Cöln; die Kirche zu Altenberg, von A. Keßler, geb. 1826 zu Tilsit, jetzt in Düsseldorf; den Marktplatz in Düsseldorf, von K. Hilgers, geb; 1818 zu Düsseldorf und ebenda wohnhaft; Düsselthal, von B. Ruths, geb. 1827 zu Hamburg, jetz in Düsseldorf; Elberfeld, von W. Klein, geb. 1821 zu Düsseldorf und wohnhaft daselbst; Kaiserswerth mit der Diakonissen⸗Anstalt und den Ruinen des Barbarossa - Palastes, von J. Hoegg, geb. 1826 zu Coblenz, jetzt in Düsseldorf; Mülheim an der Ruhr und Schloß Broich, von Friedr. Heunert, geb. 18608 zu Soest, jetzt in Düsseldorf; die St. Viktorskirche zu Tanten, von Rud. Wiegmann, geb. 1804 zu Hannover, jetzt Pio sessor an der Akademie zu Düsseldorf; Cleve, von B. C. Koekoek, geb. 1805 zu Middelburg in Holland, jetzt in Cleve.