1854 / 191 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Der Uebergang der Türken auf das linke Donauufer erschien als günstige Gelegenheit, sie endlich zu offenem Kampfe herauszu—⸗ fordern und ihnen eine entscheidende Niederlage beizubringen. Als aber, nach zwei Wochen vergeblichen Wartens, der General⸗Adju⸗ tant Fürst Gortschakoff, sah, daß der Feind seine Befestigungen nicht verließ, hielt er es für nothwendig, die von der Armee nach Norden begonnene allgemeine Bewegung fortzusetzen, zu dem Zwecke, um seine Streitkräfte in den vortheilhaftesten Positionen zu konzen— triren und sich zu einem kräftigen Schlage gegen den Feind vorzu— bereiten, von welcher Seite derselbe uns auch bedrohen sollte.

In dieser Absicht befahl der General-Adjutant Fürst Gor⸗ tschakoff den Truppen, welche die Stellung bei Frateschti ein⸗ nahmen, am 15. Juli in der Richtung nach Bukarest und Buseo auszurücken; iu Folge dessen brachen auch die übrigen Detasche— ments aus den Orten auf, die sie besetzt gehalten hatten. Der Feind wagte auch bei dieser Operation nicht, uns zu folgen.

Dasselbe Blatt theilt ferner nachstehenden Bericht vom Kau— kasus mit:

Nach langen und umfassenden Vorbereitungen zu irgend einem ent— scheidenden und weitgreifenden Unternehmen, beabsichtigte Schamil end— lich seine feindlichen Anschläge gegen den linken Flügel unserer Lesgischen Cordon⸗Linie zu richten, in der Richtung nach Telaw, d. h. auf dem nächsten Wege nach Tiflis. Am 2. Juli, in der Abenddämmerung, über— schritten zahlreiche Haufen der Bergbewohner, ungefähr gegen 15 Tausend Mann, unter persönlicher Anführung Schamils, den Haupt-Bergrücken, welcher Kachetien vom gebirgigen Dagestan trennt, und lagerten sich auf dem Berg Pachali. Am 3zten, bei Tagesanbruch, umringten Haufen von Lesgiern und Tschetschenzen unsere Vorwacht, welche den Thurm von Pachali-Tawi besetzt hielt, und begannen in zwei Kolonnen in das Alasan-Thal hinabzuziehen, in der Richtung nach dem Dorfe Schil'dy (im Telawschen Bezirke).

Als der an diesem Theile der Linie, mit fünf Ssotnien der kachetischen Reserve⸗ Miliz stehende Adjutant des Ober -⸗Befehls⸗ habers, Oberst-Lieutenant Fürst Tschawtschawadse, das Erscheinen des Feindes erfuhr, eilte er mit seiner Drushina nach dem bedrohten Punkte hin, besetzte das Dorf Schil'dy, sammelte die bewaffneten Einwohner und sandte deren Familien an sichere Orte. Er hatte kaum diese Maßregeln ergriffen, als um 7 Uhr Morgens die Haufen der Bergbewohner wüthend gcgen Schil'dy anstürmten. Bald entbrannte in den Straßen des Dorfs ein blutiges Handgemenge. Unsere Milizen kämpften mit verzweifelter Tapferkeit. Der Gehülfe des Chefs der Reserve⸗Drushina, Stabseapitain Fürst Tschawtschawadse und der Ssotnik, Fürst Ratijew gingen mit ihrer staunenswerthen Tapferkeit allen als Beispiel voran; die Stabscapitains Bidsina⸗Tschelokajew und Fürst Karalow, die Lieutenants Fürst Michail Dshordshadse und David Tschelokajew drangen mit ihren Ssotnien mehrmals in die dichten Haufen der Lesgier. Der wüthende Kampf dauerte bis 12 Uhr; das Dorf Schil'dy loderte plötzlich an mehreren Stellen in Flammen auf; endlich erhielten die heroische Tapferkeit und die Standhaftigkeit der kachetischen Miliz die Oberhand über die Ueber— macht des Feindes; die aus dem Dorfe geschlagenen Bergbewohner ließen in den Straßen gegen 480 Leichen zurück. Es gab keinen einzigen Mann unter den Milizen, welcher nicht, nach altem Landesgebrauche, als Siegeszeichen die abgehauene Hand eines todten Lesgiers besessen hätte. Fünf Feldzeichen, eine Menge Flinten und Schaschken waren die Trophäen der Vertheidiger des Dorfes, unsererseits bestand der Verlust aus 19 Getödteten, 38 Verwundeten und 46 Kontusionirten.

Während dieses am Alasan selbst vorging, drangen die auf den Bergen zurückgebliebenen Haufen der Lesgier wieder nach Schil'dy vor. Der Oberstlieutenant Fürst Tschawtschawadse kehrte nun in foreirtem Marsche dorthin zurück, griff den Feind an und schlug ihn aus dem Dorfe. Hierbei wurden 7 Didoer, welche die hölzerne Kirche in Brand gesteckt hatten, von den Milizen umringt und kamen selbst in den Flam— men um. Die vom Fürsten Tschawtschawadse auf den Höhen von Konzcha zurückgelassenen drei Compagnieen, nebst zwei Geschützen, unter Befehl des Capitains Chitrow, griffen nochmals einen, von jenseits des Alasan zurückkehrenden Haufen Lesgier an und zerstreuten ihn. An demselben Tage, um 4 Uhr, zog sich ein Theil des Feindes längs dem Bergrücken von Malaja-Jalaga hin, in der Absicht, ein anderes reiches Kachetisches Dorf Kwareli zu überfallen; die Bergbewohner entschlossen sich aber nicht, diesen Plan auszuführen, da sie wahrscheinlich in Erfahrung brachten, daß der Oberst v. Kuhlmann schon daselbst zur Vertheidigung bereit sei. Unterdessen sandte der Chef der Lesgischen Kordon-Linie, General-⸗Major Fürst Melikow, welcher sich mit einem Detaschement bei der Festung Nowyja⸗Sakataly befand, als er den Einfall der Bergbewoh— ner am linken Fluͤgel der Linie erfuhr, unverzüglich einen Theil der zu seiner Disposition gestellten Truppen nach jener Selte hin. Vier Eskadrons Dragoner, ziwei Ssotnien Kosaken und vier Berggeschütze machten einen staunenswerthen Marsch, 9g? Werst (13 M.) in 17 Stunden, trafen in Kwareli am 5ten, um 9 Uhr Morgens ein und zogen, nachdem sie sich kaum erholt hatten, wieder ins Feld. Nachdem Oberst v. Kuhlmann mit denselben die in Kwareli anwesenben Truppen vereint hatte, eine Com— pagnie Infanterie, eine Ssotnia Kosaken und einen Theil der Grusischen Drushing, rückte er mit diesem Detaschement nach Schil dy, näherte sich um 7 Uhr Abends der Höhe von Konzcha, welche mit feindlichen Haufen gun lr, m zu Fuß ganz besäet war, griff sie an und zerstreute sie

Durch diesen Schlag wurde die Ruhe in der Umgegend von Schil'dy und, Kwareli definitiv hergestellt. Die nächsten zwei Tage, der 6. und der 7, gingen ruhig vorüber. Der General⸗Major Fürst Melikow führte nach Kwareli das J. und 4. Bataillon des Tiflisschen Jäger-Regiments, das z. des Nawagaschen Infanterie Regiments und 2 Compagnicen vom . Bataillon des Kubanschen Jäger-NRegiments, nebst 8 Berggeschützen. Diese Truppen machten hintereinander zwei außerordentliche eg von

47 und 15 Werst. Die Ankunft dieser Truppen stellte den linken Flügel der Lesgischen Linie vollkommen sicher.

Nachdem Schamil überall kräftigen Widerstand gefunden hatte und bon der Ebene zurückgedrängt war, stieg er wieder in die Berge hinauf und nahm mit seinem Heerhaufen, wie früher, auf dem Berge Pachali Position. Das rasche Erscheinen unserer Truppen auf allen Punkten nöthigte ihn sogar, allen weiteren Raubversuchen zu entsagen. Die Bergvölker haben in einigen Tagen große Verluste erlitten, die um fo empfindlicher für sie sind, als sich unter den Getödteten viele, durch Tapferkeit, Verstand und ihren Einfluß auf das Volk ausgezeichnete Leute befanden. Es gelang ihnen nicht einmal, bedeutende Beute zu erringen. (Am Schluß des Berichts wird bemerkt, daß es den Lesgiern gelang, die Familie des Fürsten und russischen Oberst-Lieutenants Tschawtschawadse, Frau und fünf Kinder nebst der Schwester der Fürstin, der Wittwe des General— Majors Fürsten Orbelian, gefangen fortzuführen. Nachdem Schamil einige Tage unthätig und unentschlossen da gestanden hatte, verließ er am 19. Juli mit seinem ganzen Heerhaufen die Stellung auf dem Berge Pachali und zog längs dem Haupt-Bergrücken nach den Gränzen von Dido.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 9. August. Zur Begrüßung des auf dem, der Gräfin Danner gehörigen, 1 Meile von Carlshamn gelegenen Gutes Ellaholm weilenden Königs von Dänemark ist der Lanveshauptmann Baron Sköldebrand abgesandt worden. Derselbe überbringt zugleich dem Könige von Dänemark ein eigenhändiges Schreiben des Königs von Schweden.

Stockholm, Montag, 14. August, Nachmittags. (Tel. Dep. d. C. B.) Die gelandeten Truppen auf Aland haben seit dem 11Iten d. Batterieen aufgeworfen und Bomarsund cernirt. Den 12ten hatten die Russen mit Scharfschützen einen Ausfall gemacht, sind aber zurückgeworfen worden. Man glaubt, daß heute das

Bombardement beginnen sollte.

Warschau, Montag, 14. August. (Tel. Dep. d Der Fürst Paskiewitsch ist gestern hier angekommen.

Statistische Mittheilungen. Aus der Schweiz, 8 Von den 71,570 Ausländern,

8 DVa⸗ V

[1276 Schweizer

20,226 Schweizer sich dort aufh Die Franzosen, welche in der Schweiz leben, be— wohnen vorzüglich die westlichen Kantone: Genf (4182), Bern (3703), Neuenburg (2475), Waadt (1746), Basel-Stadt (1343). Von den Oesterreichern halten sich 5819, also weit über die Hälfte, im Kanton Tessin und 1086 im Kanton Graubünden auf; von den Sardiniern bei— nahe zwei Drittheil (9145) in Genf, daneben auch viele in Waadt, Tessin und Wallis. Badenser finden sich in Basel-Stadt 3377, in Zürich 1883, in Aargau 1671, in Thurgau 1095, in Basel-Landschaft M7 u. s. w; Württemberger in Basel⸗Stadt 1493, in Zürich 1606, in St. Gallen gsz u. s. w. Verhältnißmäßig die meisten Bürger im Aus lande hat Graubünden (1:9); dann folgen Tessin und Glarus (1: 10. Schweizerische Auswanderer gingen vom Juli 1851 bis 30. Juni 1853 nur über Havre 11,948 nach Amerika. (Fr. P. Ztg.)

Nachdem das Zollsystem der Schweiz im Februar 1850, unter Aufhebung der Weggelder ꝛE. im Innern, an die Gränzen verlegt und durch Tarif vom 27. August 1851 geregelt worden ist, haben sich für das Jahr 1852 folgende Ergebnisse des eidgenössischen Zollwesens herausgestellt. Die Gesammt- Einnahme betrug in runden Zahlen, 5,277, 000 Fr. an Einfuhrzöllen, 324.500 Fr. an Aus⸗ fuhrzöllen, 61,500 Fr. an Durchfuhrzöllen, 53,000 Fr. Verschiedenes, zusammen 5, 716,000 Fr. Von dieser Roh⸗Einnahme. wurden 699,921 Fr. 60 Rp. für Verwaltungskosten (ungefähr 618,000 Fr.) und Verschiedenes, „M439, 58 Fr. 32 Rp. auf verfassungsmäßige Entschä⸗ digungen an die einzelnen Kantone und für die, Schnee Ausschöpfung auf dem Gotthard verwendet und der Rest von 2,576,515 Fr. 93 Rp. der Bundeskasse überwiesen. Die höchsten Entschädigungsquoten erhielten unter saͤmmtlichen Kantonen Graubündten (300,900 Fr.), Tessin (234,200) und Bern (25,900 Fr.); Graubündten und Tessin in Folge aufgehobener Kantonal-Gebühren ungleich mehr, als sie nach der bloßen Kopfzahl zu beanspruchen hätten. (Pr. C.)

Landwirthschaft.

Auch in Dänemark und den Herzogthümern bersprach die Aerndte in diesem Jahre außerordentlich ergiebig auszufallen. Selten hatte sich, wie ein Bericht in der von dem landwirthschaftlichen Verein zu Kopenhagen mit Unterstützung der Behörden herausgegebenen Zeitschrift sagt, eine so reiche Vegetation und Fruchtharkeit in allen Ge⸗ genden des Landes und in jeder Art von Feldfrüchten ö Ein ganz entschiedenes Urtheil über den Ertrag ließ sich indeß bis jetzt

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dessenungeachtet noch nicht abgeben, weil gerade eine so überaus üppige Vegetation auch einzelne Uebelstände mit sich führt, die sich bei gewöhnlichen Verhältnissen nicht einzufinden pflegen. Getreide⸗La⸗ gerungen und einzelne Pflanzen-Krankheiten tragen dann oft dazu bei, die Hoffnungen des Landmannes herabzustimmen, da Quantität und besonders Qualität der Körner und des Strohes dadurch ver⸗ ringert werden. Ueberdies ist um die Aerndtezeit hier und da ungünsti⸗ ges Wetter eingetreten, wodurch die Frucht zum Theil nicht geringen Schaden litt. Auch schon während des Reifens ist letztere durch heftige Regengüsse an verschiedenen Orten sehr beeinträchtigt worden, und Wei⸗ zen namentlich wurde stellenweise von Rost, Schimmel und Würmern an⸗ gegriffen. Die Aussichten für die Weizen⸗Aerndte waren also zuletzt nicht so günstig, wie es anfangs den Anschein gehabt hatte, und die Halme werden sich vermuthlich nur wenig zu Futter oder Langstroh eignen. Der Roggen stand überall ausgezeichnet schön, hatte sich aber auf dem fetten Boden doch hier und da gelagert, und zwar noch ehe er vollkom⸗— men ausgebildet war. In der letzten Zeit waren Halme und Aehren an manchen Stellen auch vom Rost befallen worden, was nicht ohne schädliche Einwirkung auf die Ausbildung der Kör⸗ ner geblieben ist. Weniger hatte die Gerste gelitten, die überhaupt von allen Getreidearten am vortrefflichsten stand. Der Hafer dagegen zeigte große Ungleichheit im Aussehen und war theilweise noch sehr zurück Die Kartoffeln stehen üppiger als jemals, und die Krankheit derselben hatte sich bis jetzt nur sehr vereinzelt eingefunden. Raps hat den Er—

wartungen nicht entsprochen und wird, wie es scheint, nur einen Mittel-

Ertrag geben. Klee aber ist die Ausbeute in den verschiedenen Gegenden sehr ungleich. Der Gesundheitszustand des Viehes ließ nichts zu wünschen übrig, und da namentlich für Pferde und Rinder in diesem Jahre sehr hohe Preise gezahlt wurden, so haben die Landleute in diesem Wirthschaftszweige sehr gute Geschäfte gemacht. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handels⸗Nachrichten.

Durch ein Reskript vom 5. Juni d. J. an die Königliche Regie— rung zu Potsdam genehmigt der Minister für Handel, Gewerbe und

Erbsen und Buchweizen sind gut gediehen, in Heu und

öffentliche Arbeiten, daß bei der Abhaltung der Meister- und Ge-

sellen-Prüfungen in Berlin für diejenigen Handwerke, bei welchen die Anberaumung eines besonderen Termins zur mündlichen Prüfung entbehrlich erscheint, die Feststellung der Probearbeiten, welche bon den zu Prüfenden ausgeführt werden sollen, bei der Einleitung der Prüfung erfolge, und daß demnächst die vorgeschriebene mündliche Prüfung mit der Besichtigung der angefertigten Probearbeiten verbunden werde. Die Ent⸗ scheidung darüber, bei welchen Handwerken die gedachte Vereinfachung des Prüfungs-Verfahrens eintreten soll, bleibt der Regierung zu Potsdam vor⸗ behalten, welche über diese Angelegenheit zuvörderst die betheiligten Innungen, den Gewerberath und den Magistrat zu hören hat, Hierbei soll darauf Rück⸗ sicht genommen werden, daß die vorbehaltene nähere Festsetzung, so weit sie für die Prüfungs-Kommissionen der Innungen getroffen wird aur Vermeidung von Rißverständnissen und Beschwerden in gleicher Weise auch für die Kreis-Prüfungs-Kommissionen der hetrestenden Hanz were in Kraft treten muß. Nach der Anweisung vom 31. März 1849 ist die Hälfte der eingezahlten Prüfungs- Gebühren dem Hepriften nur zann zurückzuzahlen, wenn derselbe nach erfolgter mündlicher n n, n, weitere Fortsetzung der Prüfung freiwillig vberzichtet, . dieser. Fall aber beider Verbindung der mündlichen Prüfung mit der Besichtigung der angefertigten Probearbeiten nicht vorkommen ann so ist des⸗ halb für die Zurückzahlung eines Theils der Prüfungs⸗-Gebühren unter beränderten Verhältnissen keine Veranlassung mehr gegeben. Die ses Refkript ist von der Königlichen Regierung zu Potsdam unterm 45. Juli dem hiesigen Magistrate zur Kenntnißnahme und Beachtung mitgetheilt und darauf hingewiesen, daß für die einzelnen Handwerke, bei denen die Vereinfachung des Prüfungs⸗Verfahrens eintreten soll, nach Maßgabe des Reskriptes spezielle Anträge zu sormiren sind. Der Magistrat hat seinerseits unterm 9. August die Reskripte des Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten und der Regierung zu Potsdam den Innungen zur Kenntnißnahme und mit dem. Anheimgeben. ,, etwaige Anträge wegen Vereinfachung des Prüfungswesens binnen 3 Mo⸗ naten u Jin . Während des Jahres 1852 sind in Preußen an Roheisen nach

einer amtlichen Nachweisung im Ganzen 6,605,956 Etr. verbraucht wor— den. Da gö9g, 738 Etr. Eisengußwaaren hergestellt wurden und zu 90 Ctr. (aus Roheisen) 100 Ctr. Roheisen erforderlich sind, so

Da im Jahre 1852 an Roheisen 236,647 und ammen 2,845,836 Ctr. erzeugt sind, so wur⸗

212,997 Ctr. anzusetzen. an Rohstahleisen 109,189, zuf den 3,759,320 Ctr. Roheisen mehr verbraucht, als erzeugt,

aus den in den Vorjahren angehäuften Beständen entnommen, Altguß- und Altschmiedeeisen ersetzt, größtentheils aber aus lande (Belgien und England) eingeführt worden sind. gt ersten beiden Bezugsquellen auch noch so reichlich an. so dürften dach mehr als 2. Millionen Centaer fremdes Roheisen verarbeitet sein. Da nun in allen Eisenfabriken eine weitere Zunahme des Begehrs zu erwar⸗

dem Aus⸗

beliebt. 4 Iproz. Metalliques 62.

liques Lit. B. 77.

2 Rehlr. 15 Sgr.

2 Chevalier als eine der erwünschtesten Maßregeln begrüßt. Sehr glücklich weist derselbe nach, wie grundlos es wäre, eine Üeberschwem— mung des französischen Marktes durch fremdes Getraide zu fürchten. Er zeigt, wie berhältnißmäßig gering die Summen sind, die überhaupt und selbst aus den fruchtbarsten Getraideländern abgeführt werden können. Nord⸗ und Süd⸗Rußland, die Ostseestaaten und Sicilien geben zusammen kaum 63 Millionen Hektoliter Getreide ab; höchstens eben so viel Nord-Amerika, Aeghpten und die Donau-Fürstenthümer insgesanmmt Rußland versendet durchschnittlich kaum 4 Millionen Hektoliter, auch Nord-Amerika nicht

mehr. Von dem Ueberfluß des letzteren gehen jedoch höchstens 37 Mil⸗

lionen nach Europa, der Rest nach den Antillen, nach Süd⸗Amerika und Australien. Erwägt man dann, wie viel von dieser Gesammtsumme ein⸗ zelne bevölkerte Distrikte Europa's und insbesondere England allein be— anspruchen, so schwindet auch der letzte Rest von Besorgniß, daß der franzöfische Markt überfüllt werden könne. Nach den Ermittelungen der Jahre 1848 bis 1851 braucht England, selbst in guten Aerndtejahren, durchschnittlich eine Zufuhr von 13 Millionen Hektolitres und pflegt 2,383,900 dieses Bedarfs aus den benachbarten Provinzen Frankreichs zu decken. Da also England allein von der Gesammtproduction eine solche Masse verbraucht, müssen die übrigen europäischen Länder den Ab— gang, den sie dadurch erleiden, nothwendiger Weise aus anderen Gegen— den zu ersetzen suchen. (Pr. C.)

TI Rar He prekne. Berlin, den 14. August.

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Roggen 2 Rihlr. 25 Sgr., auch 2 Rthlr. 10 Sgr. Grosse Gerste 1 Rtlilc. 25 Str. Hater 1 Rthlr. 14 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. Z Sgr. 9 Pf. Erbsen 3 Rthlr. Linsen 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.

Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 15 Sgr., auch 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pt. Roggen 2 Rthlr. 21 Sgr. 11 Pf., auch 2 Rthlr. 16 Sgr. 3 Bf. Grolse Gerste 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 25 Sgr. Kleine Gerste 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rihlr. 20 Sgr. Hater 1 Rihlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr. Erbsen 2 Rthlr. 20 Sgr., auch

Sonnabend, 12. August. Das Schock Stroh 7 Rthlr., auch 6 Rthlr. Sgr., geringere Sorte auch 20 Sgr. Kartoffeln, der Scheffel 4 Rthlr., auch 20 Sgr, metzen weis 2 Sgr., auch 1 Sgr. 6 Pf, auch 4 Sgr. 3 Ef.

Der Centner Heu 25

Heipzię, 14. August. Leipzig -Dresdener 191 G. Sächsisch- Baiersche SI Br., 81 G. Sächsisch - Schlesische 100 Br., 993 G. Löbaun-Littauer 31 Br., 30 G. Magdeburg- Leipziger 279 G. Berlin- Anhaltische 126 Br. Cöln-Mindener 120 G. Thüringer 100 Br., 99 G. Anhalt - Dessauer Landesbank - Actien 1417 8. Braunschweiger Bankactien 107 G. Weimarische Bankactien 97 Br., 97 G. Wiener Banknoten 835 Br., S3 G.

Frank fart a. HI., Montag, 14. August, Nachmittags 2 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Für österreichische Fonds Kauflust, Actien Schluls- Course: Nordbahn 483 Br. 5proz. Metalliques 713. Bankactien 1160. 3proz. Spanier 333 Br. 1proz. Spanier 1825. Kurhessische Loose 355. Wien 983. London 1173. Paris 944. Lud wigsh.-Bezxbach 1223. Frankfurt- Hanau 993. Bankactien 85 pCt. Agio. Neueste preussische Anleihe gos

AMnaSgtexredlnarnn, Montag, 14. August, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Sehr lebhaftes Geschäft. Schiluss - Course: 5proz. Metal- 5proz. Metalliques 67. 23proz. Meralliques 344 proz. Spanier 183. 3proz. Spanier 3377. Wiener Wechsel 287. Hamb. Wechsel, kurz 3555. Holländische Integrale 604.

Getreidemarkt: Weizen unverändert, ziemlich lebhast. Roggen preishaltend, ziemlich lebhast. Raps, pro Oktober 6673. Rüböl, pro Oktober 38.

Hai. Montag, 14. August, Nachm. 3 Uhr. Tel. Dep. 9 1 B.) Consols von Mittags 12 Uhr waren 933 gemeldet. Die 3proz. erössnete zu 73, 15, sank durch bedeutende Gewinn-Realisirungen und nach Ein- treffen der Consols von Mittags 1 Uhr (932) auf 72, 55, hob sich wie- der bis auf 72, 80 und schlols ziemlich matt zur Notis. Schluss- Course: 3proz. Rente 72, 75. 3pror. Spanier 33. 1proz. Spanier 18.

Honmelom, Montag, 14. August, Nachm. 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Consols 935. proz. Spanier 18. Mexikaner 243. Sardinier S5.

5proꝝ. Russen 98. 45proO. Russen S4.

welche theils theils durch

Schlägt man die

ten steht, so würde unsere Roheisen-Production noch sehr gesteigert wer⸗

den müssen, wenn sie dem einheimischen Verbrauch entsprechen soll, und es ist daher die Anlage neuer Hohöfen in Oberschlesien, in Westphalen und im Rheinlande freudig zu begrüßen. (Pr. C.) J Die jüngst von der französifch en Regierung verlängerte freie Getreide⸗Einfuhr wird von dem bekannten National-QOekonomen

Anf. 7 Uhr.

Getreidemarkt: Für Weizen war es im Detailgeschäft 2 Schil- linge billiger; Frühjahrskorn war ebenfalls 2 Schillinge billiger zu haben.

Die fälligen Dampfschiffe aus Rio Janeiro und New- Vork sind ein- getroffen. Der Cours auf London war in Newa Xork 93.

Liver pocol, Montag, 14. August. (Tel. Dep. 4 C. B.)

Raum wolle: 5000 Ballen Umsatz. Preise gegen vergangenen Sonn—

abend unverändert.

Königliche Schanspiele.

Mittwoch, 16. August. Kein Schauspiel.

Donnerstag, 17. August. Im Opernhause. (132ste Vorstellung): Der Seeräuber, großes Ballet in 3 Abtheilungen, nach dem Ge⸗ dicht des Lord Byrons: „The Corsair“, vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Musik vom Königlichen Balletdirigenten Gährich. Mittel⸗Preise.