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werden sie einen speziellen Antrag bei der Bundes ver sammlung
selbst einbringen, damit diese sodann definitive Entscheidung fasse.
(Nach dem „Warttemb. Staatsanz.“ erklärten sich die Gesandten Preußens, Sachsens und der beiden Melenburg in dieser vertrau⸗ chen Sitzung entschieden gegen den Antrag Oe erreichs. Es ver⸗ laute, die balerische Regierung werde sich ebenfalls gegen den An⸗ trag erklären. Man hoffe nun, es werde einigen Gesandten ge⸗ lingen, eine vermittelnde Form zu finden, in welcher sich die ent⸗ gegengesetzten Ansichten noch einigen können.) (N. C.)
Luxemburg, 22. Januar. Der Central⸗Ausschuß unserer Ständekammer hat bezüglich des Antrages des Abgeordneten Simonis wegen Errichtung einer Spielbank in Mondorff das Gutachten der Gesetzgebungs⸗Kommission insofern zur Richtschnur genommen, daß sie das Dekret von 1806 als rechtskräftig aner⸗ fannte, wonach der Regierung die Befugniß zusteht, die Erlaub⸗ niß zur Errichtung von Spielbanken in Badeorten zu erthei⸗ len. Der Ausschuß hielt daher die Einmischung der Kammer für überflüssig und beantragte die Tagesorduung, welche mit 18 gegen 16 Stünmen angenommen wurde; 20 Mitglieder waren abwesend.
Die letzte Nummer des „Courier“ bringt eine Uebersicht un⸗ serer Finanzlage. Die Ausgaben betragen Fr. 3,219,999 84 Ctm., die Einnahmen Fr. 2, 952,369 81 Ctm.; das Defizit beläuft sich also auf Fr. 267, 630 3 Cim. Die Ausgaben betragen in diesem Jahre Fr. 392,791 S6 Etm. mehr, als nach dem Budget don 1853, in welchem überdies eine außerordentliche Ausgabe von Fr. 185, 000 für Anlegung neuer und Verbesserung alter Straßen, so wie ein Subsidium von Fr,. 18,000 für die Gemeinden enthalten war. — Zur Deckung dieses Desizits soll außer dem bereits bekannten Steuerzuschlag von 20 pCt. zum Vortheil der Ge⸗ meinden ein neuer Zuschlag von 38 pCt. erforderlich sein, was also für 1855 eine Steuererhöhung von zusammen 58 pCt. aus⸗ macht. — Unsere Kammer hat sich bis zum 5. Februar vertagt, an welchem Tage die diesjährige Session durch allerh. Verordnung für geschlossen erklärt wird. (Fr. J.) —
Württemberg. Stuttgart, 24. Januar, Der „W. St. Anz.“ kann aus ganz sicherer Quelle die Nachricht geben, daß der Wieder zusammentritt der Stände, anstatt am 30. dieses Monats, erst am 15. des kommenden Monats stattfinden wird.
Oesterreich. Wien, 24. Januar. Se. Majestät der Kaiser hat angeordnet, daß bei K der Voranschläge für das Jahr 1855 unter allen ümständen und in allen Zweigen die mög⸗ Üichste Sparsamkeit vor Augen behalten werde. — Der K. K. Internuntius Baron von ruck dürfte mit dem Dampfboote, welches in dieser Woche Konstantinopel verläßt, die Reise nach Wien antreten. — Am 23sten d. M. sind mit dem Lloyddampfer Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Bra⸗ Dant und Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Wittwe von Mecklenburg⸗Schwerin aus Venedig in Trie t eingetroffen.
Großbritannien und Irland. London, 23. Januar. General Sir de Lacy Evans der sich zur Wiederherstellung seiner Gesundheit noch immer in Folkestone aufhält, empfing gestern von der Einwohnerschaft dieses Oertchens und der nahegelegenen Burgflecken einen Ehrensäbel im Werthe von 150 Guineen, be⸗ gleitet von einer schmeichelhaften Adresse. Der tapfere Veteran Fankte tief gerührt und bemerkte unter Anderem; ;
Er habe bemerkt, daß tagtäglich über die mangelhafte Kriegführung
eklagt werde, daß man in England der 2g zu e scheine, der Krieg han nur langsame Fortschritte gemacht, Er selbst erlaube sich, über diesen Punkt anderer Meinung zu sein. Die Fortschritte des Krieges seien, die Verhältnisse gebührend in Betracht gezogen, nichts weniger denn
langsam gewesen, und er trage die Gewißheit in sich, daß die Richtigkeit
dieser seiner Ansicht in den Resultaten ihre Bekräftigung finden werden. England sei kein Militairstaat, habe nie ein großes stehendes Heer gehabt, sei auf einen großen Krieg nie vorbereitet gewesen, und habe deshalb
mit seinen Heeren selten vor dem dritten Feldzuge entschiedene Erfolge erzielt. Die nach der Krim geschickte Armee habe, wenn gleich jung wie
stark, die Ehre Englands tapfer verfochten. Sie habe ihre Pflicht ge= than. Man hatte keine zweite außer Landes zu schicken. Allerdings seien manche Detailfehler begangen worden, doch müsse man diese auf Rechnung der Unerfahrenheit setzen. So viel er zu beurtheilen fähig sei, habe kein Offizier vom Stabe, dem er selbst anzugehören die Ehre hatte, Mangel an Urtheilskraft an den Tag gelegt.
Die zahlreiche Deputation, welche mit der Adreß⸗Ueberreichung
beauftragt war, scheint weitere Auseinandersetzungen erwartet zu haben, und ein Mitglied derselben erlaubte sich in zarter Weise die Frage, ob die Besorgnisse, welche das englische Volk in Folge der neueren Zeitungsberichte über die Lage der Armee habe, in ihrem ganzen Umfange wohl begründet seien. Darauf erwiderte der General, daß er bei dieser Gelegenheit nicht tiefer in die Frage eingehen könne, doch wolle er gerne das Eine versichern, daß die Armee zu jener Zeit, als er das Hauptquartier verließ, nicht in so schlimmer Lage war, als in einigen Berichten geschildert wurde. Mehr könne er für jetzt nicht sagen.
Lord Stratford ve Redeliffe — so heißt es — wird mit Gemahlin und Töchtern am Anfang des kommenden Monats in
London eintreffen, und Oberst Rose mitt ᷣ i 7783 nr me e. . lime Sieh in am as „Morning Chroniele“ sagt, es habe Grund zu daß die Angelegenheit des Kennedy wn der n , nicht (wie die „Times“ behauptet haben) im Kabinette dis ut worden sei und daß weder über diese Sache noch irgend ö. 1 mr n,, * 2121 herrsche. (Der ae.
elegraphi emeldete Rücktritt Lord Russell' ;
dear, * ssell's widerlegt diese
er Avmiralität ist folgende Depesche des Sir Ed
Lyons zugegangen: „Die Admirale der englischen und kan h Escadren haben Nachricht erhalten, daß beträchtliche Consigna⸗ tionen von Munition und anderer Kriegs⸗Contrebande in den neutralen Häfen des Mittelmeers nach Kertsch und Odessa ge— macht worden sind und haben daher beschlossen, eine effektse Blokade der hauptsächlichsten russischen Häfen im Schwarzen Meere einzurichten und die strenge Durchführung dieser Blokade vom 1. Februar 1855 an, zu notifiziren. Es sind Maßregeln ge⸗ troffen, daß von dem Tage an eine effektive Streitmacht vor den zu blokirenden Häfen aufgestellt werde und mit den nöthigen Voll— machten versehen sei, um im Namen der beiden Regierungen zu
handeln.“
Frankreich. Paris, 21. Januar. Der heutige „Moni⸗ teur“ enthält einen Artikel über die politische Bedeutung des außerordentlichen Erfolges der National⸗Anleihe. Die darin mit— getheilten Thatsachen sind schon früher zur öffentlichen Kenntniß gelangt. Volle 400 Millionen Franes, wird bemerkt, sind sofort eingezahlt worden. Die Summe der kleinen Unter⸗ zeichnungen beträgt S50 Millionen, 350 Millionen mehr als die Gesammtanleihe. Von 180,000 Unterzeichnungen gehen 1700 nicht über 500 Francs hinaus, und in dieser Zahl stellen diejeni— gen, welche nicht 500 Francs erreichen und das Produft der Er—⸗ th, der arbeitenden Klassen sind, mehr als 300 Mill. Kapt— al dar.
Spanien. Madrid. 19. Januar. Der Heneralkapitain von Granada ist mit 2200 Mann Infanterie, 400 Mann Kavallerie und 8 Geschützen nach Malaga gerückt und hat die dortige N— tionalgarde entwaffnet, mit Ausnahme des ersten und zweiten Ba⸗ taillons und einiger Artillerie⸗Abtheilungen. Derselbe wird ven Malaga nach Mokril, Alama und mehreren anderen Städten An⸗ dalustens marschiren, um auch an diesen Orten die Nationalgarden zu entwaffnen. — Die heutigen Blätter melden, daß das Gerscht, Estella habe sich für den Grafen von Montemolin erklärt, durchau⸗ ungegründet sei.
Italien. Turin, 20, Januar. Gestern prästdirte St. Majestät der König einer Minister⸗Berathung.
Die „Gazz. di Verona“ läßt sich aus Turin vom 19ten tr— legraphisch melden, daß man daselbst die Ratificationen des Allianz⸗ Vertrages zwischen Piemont und den Westmächten erwarte, um den Kammern den Gesetzentwurf über das neue Anlehen vorlegen zu können.
Der in Genua erscheinende „Corr. Mercantile“ vom 19. Ja⸗ nuar schreibt: „Wenn wir gut unterrichtet sind, so wird unser für die Krim bestimmtes Expeditions⸗Heer aus zwanzig Linien— Bataillonen, die zusammen 5 Brigaden bilden und aus den vel— schiedenen Regimentern ausgewählt werden, bestehenz ferner aus fünf Tirailleur⸗Bataillonen, fünf Batterieen Feld ⸗At⸗ tillerie, fünf Schwadronen leichter Kavallerie, fünf Genie⸗ Regimentern und aus Detachements von Carabinieren. Die Kriegsflotte genügt zum Transport von 5000 Mann. In 2 bit
Z Wochen kann unser Arsenal das Material liefern. Dle engli⸗
schen Bampfer werden uns bei der Einschiffung behülflich sein, die in zwei Sendungen stattsinden soll, so jedoch, daß jedesmal eint ganze Division befördert wird.“
Die „Gazz. di Parma“ vom 18. d. M. bringt einen Erlaß Ihrer K. Hoheit der Regentin, in Folge dessen ein 11proz. Zuschla⸗ zur Grundsteuer angeordnet wird, dessen Ertrag zur Deckung der zahlreichen, in Folge von Feuerschäden im Jahre 1851 vom Staate gemachten Auslagen bestimmt ist.
Die römische Regierung verstärkt ihre Streitkräfte, nament⸗ lich vas Earabinier⸗Corps (Gendarmerie und. die Schweizer⸗Re⸗
imenter. Der Papst hat in diesem Jahre wiederum bie Staats⸗ onsulta für die Finanzen einberufen. Man glaubt, daß der ö. genwärtige Finanz- Minister, Mgr. Ferrari, sich besser mit diele Körperschaft verständigen wird, als sein Vorgänger Galli. le römische Regierung hat von Neuem die Erhebung der Gewerbe⸗ steuer verfügt, gegen welche sich die Bevöllerung noch immer sträubt.
Die in Florenz stehenden österreichischen Truppen werden
jene Stadt im nächsten Mai verlassen.
Türkei. Das „Journal de Constantin ople?“ vom attn, v. M. schreibt: „Seit einigen Tagen spricht man in Konstantlnopt
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edeutenden Affaire, die an der Tschernaja zwischen
14 Russen zum großen Nachtheil der Letzteren statt⸗ ir glauben versichern zu können, daß diese
o n aben soll. . ist eral Morri zösisch⸗ tür
nommen.
un tüchtiger 9 von Varng gntꝛillon ausgeschifft worden. er auch hier. Französische und englische Ingenieure so befestigt, daß er sich gegen 190,000 Russen Unter den französischen, englischen und tür⸗ ppen herrscht das beste Einvernehmen. Der M tat Gouverneur, Herr von Osmond, thut frechthaltung der Ordnung sehr viel und hat eine natarische Polizei organistrt. Die Tataren verlangen Waffen, m sich gegen die Kosaken zu schlagen, deren Vedetten und Vorposten von der Stadt, aus wahrgenommen wer⸗ den. Außer einigen Scharmüßeln ist es jedoch noch zu nichts ge⸗ soönmen, da Lie Congreve'schen Raketen den Feind in Respekt halten und er sich der Stadt nicht allzusehr zu nähern wagt, die tzt von einem Graben umgeben ist, den türkische Truppen unter fianzsischer Leitung gezogen haben. An Provistonen fehlt es nicht; Händler würden jedoch noch immer Geschäfte machen kinnen. Das ägygtische, in der Nähe des „Henri IV.“ vor Anker liegende Linienschiff ist am 24sten v. M. bis auf den Wasser⸗ spiegel abgebrannt. Kanonen und die im Schiffsraume befindlichen hegenstände werden gerettet werden. Die tatarische Bevßoͤlkerun s der Umgebung hat sich in die Stadt eflüchtet, wird . he ben Festungsarbeiten verwendet und dafür mit Nahrungsmitteln persehen. IO Mann russsscher Kavallerie hindern die Zufuhr an sebengmitteln von der Landseite her; es muß alles zur See herbei⸗ tschafst werden. Die Rhede ist aber gefährlich und die Ausschiffung a wegen der beständig hoch gehenden Ser als wegen Mangels n geeigneten Barken nn Den in Eupatoria befindlichen Tataren fehlt es so sehr an Brennholz, daß sie streng überwacht werden müssen, da . sich sonst der Dächer und am Strande lie⸗ enden Barken bemächtigen und sie verbrennen würden. In den en Straßen der Stadt stößt man bei jedem Schritte auf leser; wäre es nicht so kalt, die Pest hätte längst auabrechen mässen; die Mortalität ist übrigens unter der Bevölkerung ziemlich sük; die herrschende Krankheit ist der Typhus. Man hat tata⸗ niche Arbeiter und Pferde von hier nach Balaklava geschickt.“
Der am 25. Jannar aus der Levante eingetroffene Dampfer bringt Nachrichten aus Kon stantinopel bis zum 151en d. M. Nach denselben würden die neunte französische Division und die Adrianopeler Husaren und Dragoner in Konstantinopel überwintern. Die Linien⸗
schife „Jupiter“, „Turenne“ und der Schraubendampfer „Napo-
leon“ werden nach Frankreich zurückgehen. Halil Pa scha be⸗ fndet sich in der Besserung. Die griechische Flagge wurde ohne scwede Beanstandung in den türkischen Gewässern zugelassen. Aus der Krim in Konstantinopel eingetroffene Nachrichten reihen bis zum 12. Januar. Nach denselben wären trotz Frost und Schnee die Belagerungsarbeiten bis 45 Meter vorgeschoben, und fänden täglich Scharmützel statt. Noch fehlten die erwarteten Baracken. (Tel. Dep.)
— Nach Privatmittheilungen der „Pr. C.“ aus Bu karest vom l. Januar würde auch Ismail Pa scha, dem jetzt der Oberbefehl lber das in der Walachei zurückgelassene türkische Corps übertragen t. binnen Kurzem nach der Krim abgehen. Zu seinem Nachfolger in dem Kommando Über vie türkischen Truppen in der Walachei soll Nahmud Pascha bestimmt sein. Omer Pascha wurde in Varna surück erwartet, wo er die Einschiffung der nach der Krim lisimmten Arniee persönlich leiten wollte, In den Donagn— Fürstenthümern war von Konstantinopel der Befehl angelangt, alle uussischerseits während der DOecupation dort verliehenen Rang⸗ thöhungen im Militair wie im Civil nicht anzuerkennen. Die bereinigten Zölle für die Moldau und Walachei sind für einen haitrann von fünf Jahren mit 200, )00 Dukaten verpachtet wor⸗ en. Von dieser Summe kommen zwei Drittel auf die Walachei und ein Drittel auf die Moldau.
Die letzten in Marseille aus der Krim eingetroffenen Nach⸗ hren enthalten nichis Neues; ver größte Theil der russischen 6. hat sich unter die Mruuern von Simpheropol zurückgezogen. . ü Truppen ber Allüirten richten sich in ihren Winterlagern ein; giah hatte für die erwartete Ite französische Division einen Lager= * ausgewählt. Endlich bestätigt sich die Nachricht, daß keine euen Truppensendungen nach der Krim verlangt werden. Ment⸗
schikoff scheint entschlossen zu sein, sich auf keine bedeutende Un⸗ ternehmung einzulassen, weil, wie es heißt, er auf die nachtheili⸗ en Einfllisse der Witterung, unter welchen die Alliirten zu eiden hätten, rechnet. In dieser Beziehung erzählt man sich von ihm folgende Aeußerung: „Unsere Soldaten mögen ruhen, die Gene⸗ 2 Januar, Februar und März werden unsere Geschäfte besser besorgen, als alle möglichen Angriffe.“ — Die alliirten Armeen
aber, so wird aus ihren Lagern gemeldet, haben sich bereits an
die , ,, . gewöhnt, und es wird bezweifelt, ob sich die Russen selbst in so guter Lage, wie sie befinden. Acht Tage gut Wetter könnten, unker den gegenwärtigen Umstaͤnden, die Lage der Dinge bedeutend verändern. .
Rußland und Polen. Einer Privatmittheilung aus Odessa, J. Januar, entnimmt die „Wiener Ztg.“ zu dem schon gegebenen Auszuge noch Folgendes: Aus der Krim noch immer nichts Neues. Se, Majestät der Kaiser hat den Truppen, welche unmittelbar zur Garnison von Sebastopol gehören, bedeutende Gelvgeschenke verabfolgen lassen und überdies besondere Privile- gien verliehen. Ueberdies zählt der Dienst in Sebastopol, als wäre er im Auslande, und die Garnison bekommt doppelte Gage.
Von St. Petersburg kam der Befehl, das von den frem⸗ den Unterthanen übernommene Korn und den Mais mit gewissen als Maximalpreis festgesetzten Beträgen zu bezahlen. Diese Ver- fügung steht im Widerspruch mit der gemachten ,, sämmt⸗ liches den Unterthanen neutraler Staaten gehöriges Getreide um den ursprünglichen Ankaufspreis zu übernehmen. Gegenwärtig wurde nicht nur ein Maximalpreis festgesetzt, welcher unter dem niedrigsten Markipreise, wie er zur Zeit des Getreide⸗ Ankaufes war, steht, sondern diefe Begünstlgung wurde nur auf die bereits übernommenen bezeichneten Getreidegaktungen beschränkt und von dem Weizen gar keine Erwähnung gemacht. Diese unerwartete Maßregel erspart übrigens dem Staate nur unbedeutende Beträge und hat ihren Grund wahrscheinlich in der beschränkten Auffassung der Verhält- nisse durch die Provinzial⸗Beamten, so daß von neuen Rerlama⸗ tionen in St. Petersburg Erfolg gewärtigt wird.
Die Preise der Lebensmittel entsprechen, obgleich wegen der schlechten Wege r rer, der Jahreszeit, das Holz dagegen ist per Klafter auf 15 Silberrubel gestiegen, was bei dem gegenwär⸗ tigen Course an 100 Fl. C. M. beträgt. — Das Ausbleiben der Zufuhr und der große Bedarf von Brennholz in den hierorts zahl⸗ reich errichteten Spitälern eigne die Preise so beträchtlich. Steinkohlen wurden sonst mit 15, 15, 20 Kopeken Silber per Pud en blt — geen m tig kosten sie bereits 50 Kopeken Silber —
ntrazith bõ Kopeken Silber per Pud.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Januar. Prinz Oskar Fredrik, Herzog von Ostgothland, ist zum Comman⸗ eur in der Königl. Flotte uünd zum Sbersten im 1. Leibgrenadier⸗ Regiment ernannt worden.
Der Beschluß des Königs in Betreff der Anlegung einer neuen Telegraphenlinie ist vom 12ten d. M. datirt. Die Linie wird über Södertelje, Nyköping, Norrköping, Linköping, Westervik, Kalmar, Carlskrona, Carlshamn, Kristianstad und Istad nach Malmö gehen.
Der gestern nach dem „H. C.“ gegebenen Nachricht von der zum Ausgang März bevorstehenden Mobilmachung der schwedischen Armee und von einer Verabschiedung vieler Offiziere wird in der „Svenska Tidning“ widersprochen, wie eine tel. Dep. der „H. N.“ meldet.
Amerika. Lima, 10. Dezember. Die politischen Zustände Peru's scheinen sich endlich einer Entscheidung zu nahen; die Regierung wird sich nur noch einige Tage halten können, indem das ganze Land, bis auf Lima und die nächste Umgebung sich in den Händen der Insurgenten befindet, deren Gros mit Castilla und Ellas an der Spitze, wir ohne Zweifel im Laufe dieses Monats hier schon sehen werden. Diese plötzliche Umgestaltung der Dinge ist die Folge eines in Arequipa vorgefallenen Straßen⸗ kampfes, in welchem die Süd - Diviston unter Moran von circa 1600 Mann, welche sich etwas voreilig hineingewagt hatte, gänz⸗ lich vernichtet wurde. Der General Moran ist kurz nach dem Kampfe vom Volke füsilirt, für andere hohe Offiziere wurden enorme Lösegelder gefordert. Die letzte Stütze der Regierung (Moran war der high. und tapferste General) ist, somit gebro⸗ chen und es wird die Beendigung der Katastrophe nicht lange auf
sich warten lassen. (H. B. H.)
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