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wendungen in Betreff des Kriegsministeriums als Grund vorgebracht hätte, Fu Ministerium wan fen, durch ein solches Motib . überrascht worden wäre. Hätte er sein Bedenken wegen der Roebuck⸗ schen Motion vierzehn Tage vor Wiedereröffnung der Parlaments ⸗Session vorgebracht, so würde das Ministerium in Masse haben . oͤn⸗ nen, ohne z irgend Jemand benachtheiligt und das unter taatsmän⸗
nern sonst übliche Verfahren verleßt worden ware. ,.
Es erhob sich nun Herr Roe buch zur Einbringung seines An⸗ trages. Mein Antrag, sagte er, bedarf der ausführlichen Entwicke⸗ lung nicht. Er theilt sich in zwei Abschnitte. 1) Welches ist die Lage des Heeres vor Sebastopol? 2) Welches sind die Ursachen, durch die diese Lage herbeigeführt worden ist? Alle Welt kennt die Lage per Dinge. Das Heer ist ohne Lebensmittel, ohne Obdach, ohne Kleidung. Welches ist die Ursache dieses Zustandes der Dinge? Ich meinerseits glaube, es ist die schlechte Leitung der Regierung. Beifall.. Ich bin nicht Soldat und kann daher auf eine Kritit bes Feldzuges in der Krim nicht eingehen. Ich beschränke mich darauf, das Haus daran zu erinnern, daß wir zu Anfang des vorigen Jahres 54,000 Mann abgeschickt haben und daß davon jetzt nur noch 14.60) Mann diensttüchtiger Truppen in der Krim übrig sind. die Ursache des Unheils? des Kriegs- Departements hier und außerhalb.
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Ich glaube, sie liegt in der Unfähigkeit ; (Lauter Beifall.)
Mein Gesundheitszustand erlaubt mir nicht, fortzufahren. Ich be⸗ gnüge mich daher mit der einfachen Einbringung meines Antrages. Sidney
den Transport von Lebensmitteln durch Dampfschiffe erschspft. Weij
Aus der Erwiederung des Kriegs- Secretairs, Herbert, entnehmen wir Folgendes:
Ich gestehe, daß ich einiges Bedenken trage, das Wort zu ergreifen, um das ehrenwerthe Mitglied zu bekämpfen, dessen Gesundheitszustand
auf Jeden einen schmerzlichen Eindruck gemacht haben muß, und der so würdig gewesen wäre, die von ihm eingebrachte Motion zu ent⸗ wickeln. a bedauere, was geschehen ist, da ich mich nun in der sonderbaren Lage befinde, zu haben. Das ehrenwerthe
Anklage zur
keine positive sich, zu
Mitglied begnügt sagen:
So und so viele Soldaten find von England abgegangen, so und so
viele sind noch am Leben, was ist aus den Uebrigen geworden? Von vornherein irrt sich das ebrenwerthe Mitglied in Betreff der Zahlen, denn er vergißt, wenn er von denen, welche umgekommen sind, redet, die auf dem Schlachtfelde Gefallenen oder der Krankheit zum 5866. Ge⸗ wordenen. Ich gehe mit großer Bewegung an diese Sache. 84 will dem Hause nicht eine Ueberzeugung aufbringen, welche die Thatsachen nicht rechtfertigen. Ich glaube, daß Anstrengung, das Klima und Ent. behrungen jeder Art das Heer Lord Raglan's in einen Zustand ver haben, welcher jedem Engländer lebhafte Besorgnisse einflößt, Unsere Rechtfertigung Üiegt aber zum Theil in den eigenen Anführungen des ehrenwerthen Mitgliedes, welches sagt, 26. wir zwei Mal so viel Lebensmittel, Kleidung und Wurfgeschosse nach der Krim abgeschickt haben, als es deren bedurfte. (Hört! Wir haben seik 1815 keine Armee im eigentlichen Sinne des Wortes ge⸗ habt, wir haben nur Truppen gebabt für den Polizei⸗ und Kolonial⸗ dienst. Weiter nichts. (Hört!) Was wir eine englische Armee nennen, ist nur eine Ansammlung von allerdings vollkommen disziplinirten Negi⸗ mentern. Wir haben gut eingeübte Compagnieen; das ist Alles. Was erwarten Sie von einer solchen Armee? Eine Regiments DOrganisation, die ist vorhanden. Verlangen Sie aber nicht von Männern, die niemals zwei Regimenter beisammen gesehen haben, die Erfahrung von der Orga— nisation eines großen Heeres. Eine Armee ist eine ungeheuere und ver⸗ wickelte Maschine, und wenn Sie der Unglücksfälle gedenken, welche ehe⸗ dem den Beginn unserer Feldzüge zu bezeichnen pflegten, ich meinerseits Sie an die seceh ven Reductionen des seit 1815 und an die Desorganisation der Miliz erinnern. Der Herzog von Wellington richtete einen Brief an Sir John
Burgohyne, in welchem er dagegen Verwahrung einlegte, daß man Eng⸗ ᷣ 5 Folge davon wurden große An- sschi
land ganz ohne Waffenschutz la
strengungen gemacht, unsere Dampfschiffsflotte und unser Heer zu ver⸗
stärken. Das Ministerium Lord Derby's stellte die so lange verschollene Während dieser Zeit nahmen unser Handel, unser
Miliz wieder her. Reichthum, alle unsere Mittel fortwährend zu. Unsere Kolonieen . Australien wurde eine Besitzung von der äußersten und unsere Herrschaft dehnte sich in allen Theilen der aus. Das Alles erforderte beträchtlichere Aufwendungen an Mi⸗ litair. Glauben Sie nun aber, daß der Krieg eine so einfache Sache, daß man unter solchen Umständen ihn ohne Weiteres mit den vorhande⸗ nen Mitteln führen könne? Fassen Sie nur die Umstände ins Auge,
des Militair⸗Etats
zur Unterhaltung Reichen,
wurden zu großen
unter denen wir zu verschiedenen Zeiten ins Feld gezogen sind. Jedes
Mal haben wir Niederlagen erlitten. Der Unterschied ist aber gegen⸗ wärtig, daß wir den Unglücksfällen Triumphe entgegenstellen können. Wollte ich dem Hause die 8
lington über die Lage seines Heeres nach dem Rückzuge von Burgos ab⸗ stattete, so würde man in denselben Klagen finden, welche den heute in der Presse erhobenen entsprechen. Und diese Klagen traten damals
Genie Europas befehligt wurde. Gehen wir aber nicht so weit zurück. Blicken wir auf die Expedition nach Afghanistan. Heere war damals furchtbar. Wir verloren 48 pCt. unserer Truppen. Heute ist der Verlust nur 14 pCt. Ich habe schon gesagt, daß ich das Haus nicht mit Zeugnissen belästigen will, die ihm verdächtig scheinen könnten, aber 6 darf doch die . eines ehrenwerthen Beamten aussprechen, welcher an einer nach Konstantinopel und der Krim . sandten Untersuchungs-Kommission betheiligt gewesen ist. Derselbe schrieb mir: „Die Regierung hat Alles in Ueberfluß geschickt, sie hat
Was ist aus den übrigen 46000 geworden? Wo liegt
liegt. deshalb beherrschen wir doch nicht den Sturm und vermögen nicht die
Widerlegung
18,897 für das Heer, 19,105 für die Artillerie, 110, sStz; Tons Kohlen;
ir
alle Geschäfte des Kr
so muß Heeres
Neichen, um einen Transportdienst für ; 9 Medizinalstab für die Hospitäler eingerichtet, und die Hospital⸗Direktoren ze zu berichten. suchung und die in Bezug darauf gefaßten Beschlüsse borlegen zu können. Nach dieser Detail-Darlegung möchte ich das Haus bitten, sich die Be—
es 3009 Miles weit transportiren lassen, nun aber ist die Entfernn z006 Miles, und diese letzten 6 Miles sind schwieriger zu un winden, als die ersten 3000 Miles.“ ch . daß dad ach die Lage der Dinge richtig beschrieben ist (hört!). Sie ng von mir wissen, welches die Ursache dieser Widersinnigkeit f Nun, das Haus muß zwei Dinge in Rechnung bringen, erstens, daß m dort in der Krim große Schwierigkeiten zu überwinden gehabt habe und zweitens, daß wir dem Hause ber ,. was dort vorgeht, ni enaue Rechnung abzulegen vermögen. Wir wissen, daß das Heer bo . Abgange von Varna 5000 Packthiere besaß. Seitdem 'ist 16. Masse von de gestorben, obgleich Fourage in Menge in Behn vorhanden war. Andererseits lese ich in einem Schreiben solgende genaue Schilderung der Lage der Dinge zu einer andern Zeit: Vor den Ende des Monats August waren schon 1000 Mann von der Kavallerie
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demontirt und die Pferde von 100 Anderen dienstuntüchtig.“
September erlitt das Heer beträchtliche Verluste. Ungefähr 353 Mann waren durch Krankheit oder auf dem Schlachtfelde um— gekommen. Mehr als 1500 Pferde waren durch Anstrengungen getödtet, diejenigen nicht gerechnet, welche auf dem Schlachtfelde umgekommen waren. Endlich richteten Fieber und Dysenterie furchtbar Verheerungen an. In kurzer Zeit starben mehrere tausend Mann in den Hospitälern.“ Das ist geschrieben nicht von Lord Raglan im Jahre 185 sondern von dem Herzoge von Wellington im Jahre 1809. Es ist die Schilderung der Lage der englischen Heere nach der Schlacht von Tala— vera, und ich führe dies an, weil die Worte durchaus auf die gegen— wärtige Lage der Dinge passen. Es ist schwer zu sagen, wo das Uebel Man nimmt gewöhnlich an, daß wir das Meer beherrschen. Aber Elemente zu besiegen. Ueberdies haben wir fast unsere Hälfsmittel für das Haus, wie diele Transportschiffe wir für Mannschaft, Pferde, Munition, Lebensmittel und Fourage gebraucht haben? Ich bin es der Admiralität, der man Indolenz vorwirft, schuldig, die Zahlen bekannt zu machen. Vom 7. Februar 1854 bis zum 22. Januar 1855 hat die Äbmiralität nach dem Srient geschafft: 2141 englische Offizier, 5d, 224 Soldaten, 5408 Pferde, 29,26 Tons Lebensmittel für die Flotte,
außerdem von Marseille und Toulon 556 französische Offiziere, 14,065 Soldaten, 193 Pferde und 8037 Tons Munition; von Calais nach der Ostsee 437 französische Offiziere und 12,888 Soldaten, 500 Tons Mu— nition und 47,907 Tons Kohlen. Sie sehen also, daß die Admiralität sich nicht lässig gezeigt hat. Glauben Sie aber nicht, daß wir gesonnen sind, uns für die von uns gemachten Fehlen dadurch zu rechtfertigen, daß wir sie Andern beimessen. Nein, wir sind entschlossen, das nicht zu thun. Der edle Lord, der zu meinem Bedauern nicht mehr an meiner Seite sitzt (Lord John Russell), hat erklärt, daß er eine Modification des Kriegs Sekretariats in Vorschlag gebracht habe. Er hatte gewünscht, daß das Kriegs⸗Budget von einem Staats⸗Secretair vorgelegt würde. Ich meiner—⸗ seits glaubte dagegen, daß der Kriegs⸗Secretair gerade nicht Kabinets— Minister sein darf, und fich mit nichts als mit dem Kriegs⸗Budget be— fasse. Ich habe bereits erklärt, daß, wenn man eine Aenderung nöthi halte, ich sehr gern zurücktreten werde. (Hört! Ich habe ö. Lord Aberdeen gesagt, daß ich bereit sei, meine Demission zu geben, dieselbe aber . Bitte des edlen Lords, Mitgliedes für Tiverton (Lord Palmerston) wieder r, , ,, der mir erklärte, daß unmöglich egs-Ministeriums von einem einzigen Manne ber—
waltet werden können. Ich habe dessenungeachtet die Meinung festge— halten, daß das Kriegs-⸗Ministerium einer Umgestaltung bedürfe. Es muß Einer die Finanzen des Kriegs⸗Ministeriums, Einer die Versorgung des Heeres, ein Dritter das Verwaltungswesen leiten. Diese verschie— denen Beamten würden dann zusammen ein Kollegium bilden, desseen Vorsitzer der Kriegs-Minister wäre. Diese Ansicht theilen mehrere Mit— glieder des Kabinets und sie entspricht auch einer früher schon von dem Herzog von Richmond geäußerten Meinung. Die Arbeit muß getheilt, die Leitung in Einer Hand sein. Der Herzog von Neweastle hat bereits mehrere Mal alle Verwaltungs -Chefs des Kriegs⸗Ministeriums zu ge— meinsamen Berathungen vereinigt, über welche dann ein Protokoll auf— genommen und den verschiedenen Mitgliedern der Regierung zugefertigt wurde. Es sind mehrfache wichtige Modificationen bereits eingeführt. So ist ein Stabs⸗Corps für die Armee⸗Polizei geschaffen worden. Man hat in Frankreich, Ehen n Mente und Tunis Packthiere aufgekauft, das Heer zu organisiren. Es wird ein
in Scutari sind aufgefordert worden, über die nöthigen Hospital⸗Reformen Ich hoffe, baldigst dem Hause das Ergebniß dieser Unter—
deutung des Antrags des ehrenwerthen Mitgliedes für Sheffield klar vor Augen zu bringen; es handelt sich nämlich darum, ob das Haus
fünfzehn in ein Comité⸗Zimmer zusammentretenden Mitgliedern die Sorge e übertragen will, die Lage der Dinge vor Sebastopol und das Verhalten erichte vorlesen, welche der Herzog von Wel⸗
der Regierung zu prüfen. Ich frage, welche Regierung würde sich wohl
einer solchen Kontrole unterwerfen und welches könnte das Resultat mit
Bezug auf die Sicherheit des Heeres sein? Wird eine Untersuchung er—
; 2e amals öffnet, so muß dieselbe sich nothwendiger Weise alles Handelns enthalten, zu einer Zeit ans Licht, wo das Heer von dem größten Militair⸗
bis der Bericht abgestattet ist, was vielleicht erst im Monat August ge—⸗
n it zu schehen kann. Und wie will das Comité Auskunft erlangen? Die Regierung Die Sterblichkeit im kennt besser als irgend Jemand die Mängel der Situation; wir kennen
die schwache Seite der Regierungsmaschine, wir wissen aber auch, was es
heißt, die Minister einer Untersuchung zu unterwerfen. Wir wissen das,
daß es heißt, sie unter Prüfungen und Konferenzen die Zeit verlieren
machen, welche die Leitung des Geschäfts erfordert. Und was wird dann diese Untersuchung über das Heer sagen? Sebastopol schicken, um das Verhalten Lord Raglan's zu untersuchen, wie das Direktorium seiner Zeit an Dumouriez und der Senat von Hol⸗
und unzweideutige Entscheidung.
dens festgestellt werden sol . rlament g Somiten übertrüge.
= Herzog von Neweastle) habe sich deshalb
Wollen Sie Kommissaire nach
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Kommissaire abschickte? Das werden Sie nicht land an mer been Offiziere aus der Krim abrufen, die Ihnen Be⸗ Wollen 7 Diese Berichte dürfen aber nur von Lord Raglan muß sie in Empfang nehmen. Ist der Ober⸗
Bericht zu erstatten, so muß er abberufen
nicht im keit überzeugt, so wäre es ein
w - 2. auf seinem Posten 3 lien. ein Verbrechen wäre es
wir ihn erufen und einem Tadels⸗Votum des
69 em ch gegen ,, zum Opfer bringen. Es mag hauses ; egeben haben, welche im Stande waren, sich hinter der—⸗ zu flüchten, aber dies Ministerium ist es nicht, und
j so würde ich nicht einen Augenblick länger Mit⸗
sein. z Diesen Antrag annehmen, hieße die Action paralysiren, der Armee Widerwillen gegen ihr Oberhaupt
eden günstigen Ausgang des Krieges aufs Spiel setzen, Ich
Argument zu Gunsten des Antrages. Halten Sie die Regierung
; diesen Krieg zu führen, so ist es Ihre Pflicht, ihr das zu fir. u den Ministern zu erklären, daß sie unwürdig seien des Postens, den igen, nehmen; daß sie sich selbst in Mißkredit bringen und den Interessen fer n a des schaden, und daß es nöthig sei, sie durch Männer zu ersetzen, h des Vertrauens würdiger sind. (Beifall. Wir können nicht in Ab- 2 stellen, daß die Regierung seit längerer Zeit schwach, daß sie durch ig undung noch mehr geschwächt ist, und daß sie den Todesstreich durch
den Rücktritt eines Mannes erhalten hat, dem sein Talent, sein Charakter
nd seine Antecedentien den ersten Rang in diesem Hause einnehmen lie⸗ ĩ Ich bedauere diesen Rücktritt, empfinde. die traurige Bedeutsamkeit Habe bollkommen und eben deshalb fordere ich meinerseits eine rasche de se Wenig berührt es . wen, ,. jese E idung ausfällt, es würde mir aber leid thun, wenn ein Prä⸗ liese nn . sollte, welches die Prärogative der Krone auf Es ist unabweislich D , für das e.
beer und das Land, daß unverweilt ein Beschluß gefaßt wer Aber
ich wiederhole es, uh, mm . ein schneller Beschluß sein.
Im Oberhause fragte Lord Grey in der bereits erwähnten Sitzung 3j ; es wahr sei, daß Schiffe, welche die Regierung
vom 6. Januar an, o
nach dem Cap geschickt habe, um Truppen zu holen, von dort ohne
en zurückgekehrt seien. Der Herzog von Neweastle mußte zugeben, irh an Tran pb rischiffen passirt sei, in Betreff welcher die Kolo⸗ nial⸗-Behörden andere Verfügung getroffen haben, als die Regierung. Der Graf von Winchelsea hielt darauf eine Kede gegen die „Times.; und deren Korrespondenten in der Krim, welche er der Ver äumdung des Heeres beschuldigte. Er verlangte zu wissen, ob wirklich dieser Korrespondent von der Regierung freie Ueberfahrt und freie Station erhalten habe? Der Herzo don r uf. stimmte mit dem Redner darin überein, daß die Presse secht unborfichtig in ihren Mittbeilungen aus der Krim sei, welche sich die russische Regierung fofort nach St. Petersburg telegraphiren lasse. Lord Raglan habe schon mehrmals Beschwerde geführt, er selbst (der an die bedeutendsten londoner zeitungen gewandt, aber ohne Erfolg. Was die Anfrage weges des „Times “storrespondenten betreffe, so gi es unbegründet, daß er freie
. cberfahrt erhalten und auch die Fourage, welche er im Lager erhielt,
trhalte er, seitdem die Regierung davon Rachricht erhielt, auf ihren Be⸗ fehl nicht mehr. ‚.
Die neueste, in der „London Gazette“ veröffentlichte Tepesche Lord Raglan's ist vom 6. Januar und lautet also:
„Mylord Herzog! Das Wetter ist, seitdem ich Ihnen vom 2. d. M. geschriehen habe, so' schlecht gewesen, daß ich nicht im Stande gewesen hin, bas Igste Regiment landen zu lassen, um es in's Lager zu bringen, und es ist daher noch am Bord des „Golden Fleece“ im hafen. Der Boden ist dicht, wenn auch nicht tief, mit Schnee bedeckt. Alle meine Bemübungen sind dahin gerichtet, die Hütten, welche seßt in beträchtlicher Anzahl angekommen sind, an's Land bringen und nufschlagen zu lassen, so wie auch das Lebensmittel⸗Depot, von dem ich Ihnen zuleßt schrieb, in der Nähe des Hauptquartiers einrichten zu sisen, wozu ich jetzt mit Hülfe des 18. und 39. Regiments im Stande
bin, don denen das erste bei Balaklava kampirt, das andere noch am p vernement der
Bord des „Golden Fleece“ seine Schlafstätte hat. Der Feind hat keine Hewegung unternommen.“ — Dem Bericht ist eine Verlust-Liste bei⸗ helegt, der zufelge das britische Heer vom 29. Dezember bis zum Januar nur 11 Todte, 32 Verwundete und 1 Vermißten, lauter Unter⸗ hoöffsiere und Soldaten, verloren hat.“
Der ministerielle‚, Globe“ bemerkt, daß, wenn der Antrag des Herrn Roebuck verworfen wird, Lord Palmerston die Leitung zes vereinigten Kries-Ministeriums übernehmen und Herr Sidney herbert, der bisherige Kriegs-Secretair, vielleicht das Ministerium des Innern erhalten werde. Nach dem „Globe“ wird vermuthlich ond Carlisle (bekannt unter 53 Mrisidium des Geheimen-Rathe) erhalten.
Spanien. Madrid, 23. Januar. In der Cortes Sitzung
dom 22. Januar wurde das Entlassungs⸗-Dekret des Finanz⸗Ministers Sevilland und das Ernennungs⸗Dekret seines Nachfolgers Madoz vorgelesen.
Auf eine Frage Orense's erklärte der Minister des nnern, daß zu Palencia Zusammenrottungen von Arbeitern statt⸗
gefunden hätten, und daß zu Madrid eine Menge Waffen, die für
ü Larlisten bestimmt gewesen, mit Beschlag belegt und mehrere Anhän⸗ ö dieser Partei af, worden wären. Er fügte hinzu, man habe ein ndividuum eingezogen, das zum Signal für Uebelgesinnte ein Gewehr abgefeuert hätte. Iluf eine fernere Interpellation theilte der Mi⸗ ö. mit, daß die Regierung von einer beabsichtigten carlistischen childerhebung in der Provinz Toledo unterrichtet sei und ihre Naßregein gekroffen habe, die sie nicht näher bezeichnen könne.
der Beschluß muß klar und deutlich und vor allen
Namen Lord Morpeth) das
Der pariser „Abend- Patrie“ vom 28. Januar schreibt man aus Madrid, daß mehrere Kollegen Sevillano's die Absicht kund gegeben hatten, zugleich mit ihm aus dem Ministerium auszu- treten, um Herrn Madoz Freiheit zu lassen, sich Männer von seiner politischen Farbe zuzugesellen: Madoz hatte dies jedoch ab⸗ gelehnt, weil er es für schwierig, wo nicht für unmöglich hält, ein Ministerium zu bilden, das in den Cortes die ajorität haben würde. — Das Z3Zte Jäger-Bataillon der madrider Na⸗ tionalgarde flößt wegen seines aufwieglerischen Geistes Besorgnisse ein: es wird aber sorgsam überwacht. — Ein am 2Msten Abends wegen Abfeuerung eines Flintenschusses am Thore von Atocha ver—⸗
haftetes Individuum hat erklärt, es habe durch diesen Schuß das
verabredete Signal zur Vereinigung von 400 Verschwörern gege⸗ ben, die zum Aufstande bereit seien.
Türkei. Die wiener „Presse“ enthält folgende telegraphische Depesche aus Konstantinopel vom 18. Januar: Eln russischer Aus fall wurde von den Franzosen zurückgewiesen. In einem Zusammenstoß bei Inkerman wurden die Russen von den Engländern geworfen. In der Nacht vom 12ten fand eine lebhafte Kanonade statk; russische Schiffe versuchten auszulaufen, wurden aber von einer Fregatte bemerkt und zur Rückkehr 8 bei welcher Gelegenheit drei Fahrzeuge genommen wurden. Die Truppen hatten von der Kälte, welche bis 8 Grad stieg, viel zu leiden; einige Engländer waren in Folge derselben gestorben. Omer Pascha betreibt eifrig die Einschiffung. Die türkische Flotte hat Konstantinopel verlassen. In Kurdistan ist ein Aufstand ausgebrochen, Mossul wird belagert. Hier befindet sich eine französische Division.
Nach Korrespondenzen der „Ind. B.“ aus Paris, hat die französische Regierung Nachrichten aus der Krim bis zum 17. Januar und von Konstantinopel bis zum 20. Januar erhalten. Der Zustand im Lager vor Sebastopol war in militairischer Hin⸗ sicht durchaus gut; das Wetter war am 17ten schön und auch in Konstantinopel noch am 20sten. Was die Verpflegung und den Gesundheitszustand der französischen Armee anbetrifft, so sind eben⸗ falls im französischen Kriegs⸗Ministerium sehr befriedigende Berichte eingelaufen. Auch Briefe von Offizieren und Soldaten versichern dasselbe. Die Soldaten erklären sich laut zufrieden mit der ihnen zu Theil werdenden Behandlung.
Varna, 20. Januar. Heute ist die letzte Abtheilung der für die Krim bestimmten türkischen Truppen nach Eupatoria übergeführt worden. Indessen dürften dieselben noch nicht die letzten sein; denn aus Konstantinopel sind wieder frische Truppen angesagt, welche mittelst Dampfern aus den türkisch⸗griechischen Provinzen in Istam⸗ bul eingetroffen sind. (Donau.)
Der „Moniteur“ vom 28. Januar enthält einen ausführlichen Bericht, datirt am Bord der Dampfkorvette „Berthollet“, auf der Rhede von Eupatoria, am 9. Januar, welcher sich über die Lage, Baulichkeiten und historischen Erinnerungen dieses Hafenplatzes, über die Bevölkerung und ihre Sitten, so wie über die kriegerischen Ereignisse, die sich hier vom 16. September bis zum 9. Dezember zugetragen haben, ausspricht. Wir entnehmen demselben folgende Notizen: Eupatoria liegt auf einer sandigen Ebene, wenig höher als das Niveau des Meeres, und erstreckt sich an einer weiten, offenen Bucht hin, deren nördliches Ende durch einige Dünen von geringer Erhebung gebildet wird. Die Bai hat keine Tiefe. Dieser Umstand hindert die Schiffe, sich der Küste zu nähern. Bei starkem Winde entsteht für die Schiffe Gefahr. Rechts von der Stadt erstreckt sich ein großer See, der vom Meere durch einen 2 — 300 Meter breiten Isthmus getrennt wird. Die Stadt Eupatoria ist der Hauptort für einen der vier Distrikte, welche das Gou⸗ Krim oder Taurien umfaßt. Die Bevölkerung der Stadt, sonst 9000, beträgt jetzt 35,000, weil ein gro⸗ ßer Theil der ländlichen Bevölkerung hier Zuflucht gesucht hat. Diese beinahe gänzlich aus caraitischen Juden und Tataren be⸗ stehende Bevölkerung lebt vom Handel und ländlichen Gewerbe. Eupatoria hat gegenwärtig eine große strategische Bedeutung für die allürte Armee. Von diesem Platze aus, der bedeutend befestigt worden ist, kann man im Rücken der feindlichen Armee manövriren und auf ihre drei großen Mittelpunkte vorgehen, auf Simphe⸗ ropoal, das 60 Kilometer entfernt ist, auf Baktschiserai, 68 Kilometer, und Perekop, 104 Kilometer entfernt. Was die kriegerischen Ereignisse vor Eupatoria betrifft, so haben die Russen, wie bekannt, wiederholte Angriffe auf den Ort gemacht, z. B. am 35 7. 14. November und am 6. De⸗ zember, welche sämmtlich zurückgeschlagen wurden. . Ankunft der ersten türkischen Truppen von der Armee mer Pascha's fing mit dem 9. Dezember an und hat bis zum 9. Januar fortgedauert. An der Befestigung des Platzes wird unausgesetzt gearbeitet, und nach der Ansicht des französischen Berichterstatters wird Eupatoria bald einer der am stärksten befestigten und den Alltirten nützlichsten
lätze der Krim sein. . * Rußland und Polen. St. Petersburg, 23. Januar.
Contre-Abmiral Sawoiko meldet aus Petropawlowsk, das Trans⸗ portschiff der kamtschatkaischen Flottille „Dwina“ unter Befehl des Capitain 2ten Ranges Wassiliew, sei am 5. August v. J. von