1855 / 42 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ludwig sdorff, gil Sec. ts. bon der Kav. 2. Müfgeb. dess Bats. 3 Pr. Li6. befördert. Gutte, Pr. Lt. vom 2. Aufgeb. des 1sten Bats. 5., ins 3. Bat. 23. Regts. einrangirt. v. Zast row, Sec, Lt. von der Kav. 1. des 2. Bats. 10. Regts., zur stav. 1. Alufgeb. des 2. Bals. 3. Garde⸗Ldw. Regts. verseßzt.

Abschiedsbewilligungen re.

Den 1. Februar. 61 ed, Selldorff, P. Fähnr. vom 27. Inf. Regiment, der Abschied

bewilligt. 9. 1 n d. e unt.

b. Poser, Sec. Ct. vom 12. Jnf. Regt., als Pr. Lt. mit der Regts. Unif,. Aussicht auf Civilversorg. Ü. Pension, der Abschied bewilligt. v. Seel bor st, P. Fähnr. von demselben Regiment, zur Reserve entlassen. Buek, Oberst⸗Lieut. vom 24. Inf. 96 als Oberst mit der Uniform des 9. Inf. Regts. und Pension, der Abschied bewilligt.

Den 6. 3 ehruarr-

v. Suchten, Sec. Lt. vom 6. Inf. Regt. scheidet aus. v. Steg⸗

mann u. Stein, Sec. Lt. vom 6. Jaͤger⸗ Bat. der Abschied bewilligt.

Bei der 8gand wehr:

Den 3. Februar.

Bar. v. Blomberg, Sec. Lt. wom 1. Aufgeb. des 1. Bats. 12. Regts. mit seiner bisher. Uniform, Arr etz, Oberst⸗Lieut. u. Commandeur des 3. Bats. 12. Regts, als Oberst mit der Unif. des 23. Inf. Regts. und Pension, v. Schweinitz, Pr. Lt. vom 2. Aufg. des 1. Bats. 20. Regts., als Hauptm. mit seiner bisher. Unif.,, Veit, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufg. des 3. Bats. 20. Regts., Duch stein, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 1. Bats. 24. Regts., v. Boddien, Pr. Lt. von der Kav. 1. Aufgeb. des 2. Bats. 24. Regts., diesem als Rittmstr. mit seiner bisher. Unif., Böt⸗ t icher, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des Ldw. Bats. 35. Inf. Regts., mit seiner bisher. Unif., sämmtlichen der Abschied bewilligt.

: Den 6. Februar. .

Schauwecker, Major a. D., von dem e . als Führer des 2. Aufgebots 2. Bats. 6. Regts. entbunden. aube, Pr. Lt. vom 1. Aufgeb. des 1. Bats. 7. Regts., als Hauptm. mit seiner bisher. Unif., Dahlenburg, Oberst⸗Lieut. und Commandeur des 3. Bats. 19. Regts., als Oberst mit der Unif. des Garde⸗Res.⸗Inf. Regts und Pension, Schroeter, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 19. Regts., als Pr. Lieut. mit seiner bisher. Unif, Kahn, Pr. Lieut., vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 11. Regts., Schwuchow, Sec. Lt. vom 2. Aufg. des 5. Bats. 22. Regts., diesem mit seiner bisher. Unif., sämmtlichen der Abschied

bewilligt. 6. . . Militair⸗Aerzte. 2 Gent 3. nge, ö. Dr. Rupprecht, Assistenzarzt dom 2. ach des 3. Bats. 27. Low.

e n. Aßmann, Assistenzarzt vom 23. Inf. Regt., der Abschied be⸗ willigt. ;

ĩ. Militair⸗Beamte. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums: Den 15. Januar. . . Hofschild, Zahlmeister 1. Kl. und Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Regt. zu Fuß, mit Pension der Abschied bewilligt. Den 31. Januar. Bormann, Appellations⸗Gerichts⸗Auskultator, bei der Milit-In⸗ tendantur des IV. Armee⸗Corps, Hennicke, Appellations⸗Gerichts⸗Aug⸗ kultator, bei der Milit.Intend. des VIil. Armee⸗Corps, zu Intend.⸗Re⸗ ferendarien ernannt. I Den 5. Februar. . Schwinge, Proviantmeister in Saarlouis, nach Fosel, Gnevkow, Proviantmeister in sKosel, nach Saarlouis versetzt.

Nichtamtliches.

Bremen, 15. Februar. Sicherem Vernehmen nach sind die hiesigen Dampfschiffe „Hansa“ und „Germania“ nunmehr definitiv nach London verkauft und zunächst für den westindischen und bra— silianischen Postdienst bestimmt. (Wes. Z.)

Frankfurt, 16. Februar. In der gestrigen Sitzung des Bundestags, in welcher Herr v. Münch ⸗Bellinghausen den kurhessischen Gesandten abermals vertrat, ist, gutem Vernehmen nach, von Herrn v. Schrenk, dem Vertreter des Königreichs Bayern, auf Grund der im Jahre 1853 vorgenommenen Inspek⸗ tionen der deutschen Bundesheere Bericht über den allgemei⸗ nen Zustand der Bundestkontingente erstattet und eine ing Einzelne gehende Beurtheilung derselben in nahe Aussicht ge⸗ stellt worden. Der hannoversche Gesandte (welcher seit seiner neulichen Berufung nach Hannover der Versammlung wieder zum ersten Male beiwohnte) und der Gesandte des Großherzogthums Hessen gaben auf diese allgemeinen Musterungs-Berichte r n

en ab. Elnen besonderen Vortrag hielt der Referent des llitair-Ausschusses über die Einführung der Bestimmung der vevldirten Bundes-Kriegsverfassung in Betreff der Erhöhung der Bunde skontingente, nach welchem an die Regierungen die Aufforderung ergehen soll, zu erflären, ob und wann fe Vie Aus führung der beschlossdenen Erhöhung bewirkt haben werden? annover und mehrere andere Staaten legten ihre militairischen

Standeslisten vor. = Württemberg erstattete Anzeige von der bei

ihm erfolgten Publlratlon der Normatlobestimmüngen kelteg Bundes- ereinsgesetzes, und stlmmte nachträglich 6 fern der deut⸗

Herr O

schen Wechselordnung bei, insofern diese durch Gene 86 die verfassungsmäßige Sanction 6 . 4

Niederlande. aag, 14. Februar. In der zw . 1 der Generalstaaten legte der Finanzminister afin inen Gesetzentwurf vor, welcher die 4 . und Tannen gelder gang aufhebt; der dadurch entstehende Ausfall in der q einnahme soll durch die Kopfsteuer und die Erhöhung der . auf Zucker und geistige Getränke gedeckt werden. ü

zroßbritannien und Irland, Lenden, 13 Fehr In Folge der vom Admiral Berkeley im Unterhause degernn. Erklärungen hat Admiral Sir Charles Napler am 11Iten) n folgendes Schreiben an das Parlaments- Mitglied Cranfurd ; richtet, welcher durch seine Interpellation jene rklärungen 30. gerufen hatte: „Ich bin durch die Antwort des Admirals Darn auf Ihre Frage sehr in Erstaunen gesetzt worden. Eg ist unn meine Absicht, mich mit dem tapfern Admiral in ein Wortgesett Anzulassen, ich erlaube mir aber, Ihnen zu sagen, vaß, wenn M Aktenstücke deren Vorlegung man, wie ich hoffe, verlange wird produzirt werden, es sich zeigen wird, daß ich angestaches worden bin (goaded), im Widerspruch mit meinem eigenen Urthell zu handeln, daß ich getadelt und schließlich meines Kommandnj 6 worden bin. Ich habe die Ehre 2c. Unterz. Charle⸗ apier.“

Nach dem „Observer“ hat nicht, wie es anfänglich hie Layard, sondern Herr Frederic Peel, zweiter= a 6 . nen Sir Robert Peel, bisher Unter- Staatssecretair im Kolonggl, Departement, den Posten des Unter-Staatssecretairs im RriegsL Ministerium erhalten.

Nach den letzten Berichten aus der Krim ist eines der don befindlichen Regimenter so sehr zusammengeschmolzen, daß es nach Malta zurückgeschickt werden 36 Es ist das 63ste Infanterie, Regiment, welches 970 Mann stark in der Krim landete, 30 Mann Nachschub erhielt und am 21. Januar nur noch 30 Mann esn— sälithlich der Offiziere übrig hatte, welche in Balaklava eingeschist

urden.

Wie die „Times“ meldet, ist Viscount Goderich an Stelle de Herrn Robert Lowe, welcher seine Entlassung eingerelcht hat, zun Secretair im ostindischen Büreau ernannt worden.

Die „London Gazette“ theilt folgende vom 27. Januar datztte Depesche Lord Raglan's mit:

„My Lord Herzog; es freut mich, Euer Gnaden mittheilen zu können, daß das Wetter fortwährend schön ist. Nachts friert es stark; aber an Tage scheint die Sonne . und es wehet kein Wind, der, so langt er anhielt, die Leiden der Truppen beträchtlich vermehrt hat. E wird jede ÄUnstrengung gemacht, durch Transporte auf Staat kosten und Privat⸗Bemühungen die Hütten ins Sager herguffu⸗ schaffen; es ist das aber eine 3 schwierige Operation, und der Grund und Boden ist so morastig, daß es eine 1e. anstrengende Arbeit ist, auf demselben fortzukommen. Der überaus beschränkte Raum in Balaklara und die ungeheure Anhäufung von Vorräthen hat mich genöthigt, Hütten 9 Aufnahme derselben in einiger Entfernnng außerhalb der Stadt äuf— schlagen zu lassen.ä Der Depesche ist ein Bericht beigegeben, der den Verlust der britischen Armee vom 22. bis zum 25. Januar auf 14 ber— wundete Soldaten angiebt.

Frankreich. Paris, 15. Februar. Der heutige ‚„Monitenr' enthält folgende Depesche des Vice⸗Admirals Bruat an den Marine⸗Minister: :

. Am Bord des „Montebello“, 2. Februar, Kamiesch.

Der „Orinocco“ ist gestern mit 959 Soldaten und einer Ladung Lebensmittel des „Darien“ angelangt. Ich überlasse diese Ladung der Armee. Der „Phlegeton“ ist seit gestern Abend in dem Hafen vor Anker ge⸗ gangen; er bringt 460 Soldaten von der Marine⸗Infanterie. Die Fortunt ist diese Nacht mit Lagergegenständen für die Armee eingetroffen „Panama“ und „Cazique“ gehen heute nach Gallipoli; sie werden, indem sie bier Handelsschiffe mit sich führen, die zwei dort befindlichen Batterien Atr— tillerie herbringen. Der „Duperre“ und „Phlegeton“ segeln am 4. Februar nach Frankreich zurück. Seit vorgestern haben die Russen ihre nächt lichen Ausfälle wieder begonnen; sie sind kräftig zurückgeworfen worden. Wir haben einige Leute verloren. Die beiden Großfürsten sind in Sebastopol eingetroffen. Man meldet mir, daß die Umgegend cn Eupatoria, so wie die Wege durch die Kalte seit einigen Tagen fest un

sehr gut geworden sind. Die Russen haben ansehnliche Verstärkungeß erhalten.

16. Februar. Der „Moniteur“ dementirt das Gerühh . J. Rebellion des Zuaven-Regimentes in der Krim. (l. ep. ; Italien. Man meldet aus Neapel vom Sten d. Me; Se. Majestät der König präsidirte gestern einem Ministerrath⸗ Dem Vernehmen nach hat es sich um den Anschluß an die . mächte gehandelt. Der Fremdenverkehr hat sich hier sehr ehh sstaltet. Der Kaiserl. i gt Gesandte Graf von Orlöff ist m iner Kanzlei nach Caserta übergesiedelt. len Die „Gazz. di Parma“ vom 10. d. M. schreibt: „Wir ze . mit 8 an, daß in vergangener Nacht um 11 ** pes erst⸗Lieulenant, Cavalsere Paolino Lonati, Praͤsident 5 permanenten Kriegskonseils, auf dem Wege nach feiner r r von einem Unbekannten angefallen wurde, der ihm fünf Dol versetzte und sodann die Flucht ergriff. Ber nicht toͤdtlich

.

Sebastopo

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; te sich vom Boden zu erheben und nach seinem n r e wn entfernten Hause zu begeben. Drei Wunden Aiwa zaezen Nerzten als leicht erkannt; über die beiden anderen ven dn d nee Urthenl nog nicht abgegeben.“ Februar. Die Deputirten waren gestern zahl⸗ mas. f ihren Posten; in der ersten Abstimmung durch ache f votirten in ministeriellem Sinne 101, im gegneri⸗ i e nn! 59 Deputlrte; Einer enthielt sich seines Votums; in hen welten, geheimen Abstimmung stimmten 35 Votanten für, 4 . den ir , ertrag; Einer (Oberst 6 enthielt 6 geg Der Kriegs- Minister legte einen Gesetz⸗ Entwurf über h, rößerung, resp. Kompletirung der Marine Manns aft vor. berg ion zu Ancona tagende Kriegsgericht hat eilf Personen ls Ritglieder eines revolutionairen Ausschusses zum Tode ver⸗ uthelst Dle osterreichische Militair-Behörde hat das Urtheil 3 ch in Gefängnißstrafe von einigen Jahren verwandelt. nog er ren Dle der „Pr. C.“ zugehenden Nachrichten aus gonsantinopel hestätigen, daß der große Palast, in welchem themals die russische Gesandtschaft ihren Sitz hatte, in ein Kranken⸗ as verwandelt und unter französische Verwaltung gestellt worden i doch wird mitgetheilt, daß dasselbe zunächst nur zur Auf⸗ ahme tussischer Gefangenen verwendet werden soll. Eine in Marseille am 14. Februar eingetroffene Depesche mel⸗ Konstantinopel vom 5. Februar zufolge, enthält Divisson des französischen Heeres nach der Krim Bestimmung, daß sämmtliche verfüg⸗ dahin abgehen sollen. Man er⸗ partet militairische Ereignisse. Der im französt⸗ schen Arsenal ausgebrochene Brand hat 1000 Centner Mehl d 3000 Centner Zwieback verzehrt; doch hegt man keine Be⸗ sorgnisse hinsichtlich der Verproviantirung des Heeres. In den

MRaägazinen auf der Krim befinden sich noch etwa 48, 00 Centner

sehl und eine ungeheure Quantität anderer Lebensmittel aller 9 Die e üsd* Hospitäler sind noch immer überfüllt. Die Jachrichten aus der Krim reichen bis zum 4. Februar. Das Wetter nar herrlich. Man erwartete, daß die Verbündeten bald die Of⸗ sensthe ergreifen würden. Die russischen Großfürsten waren zu Henn,, an.

Aus Varna, 6. Februar wird dem pariser „Moniteur“ ge⸗ meldet; Omer ea ch n geht so eben selbst nach der Krim, am Bord bes „Columbo“, Bie Obersten Dieu und Simons be— gleiten ihn. .

Der General Pelissier ist am 5. Februar in Pera einge⸗ troffen und wird unverweilt seine Reise nach Sebastopol fortseßzen. Der Schneefall, welcher dort am 3. Februar eingetreten war, hat ncht fortgedauert. Das Wetter ist wieder gut, die Temperatur milder geworden. Man glaubt, daß es auf der Krim eben so sein werde. Der „Constitutionnel“ glaubt, daß Nachrichten aus let Kim bis zum Tten eingetroffen seien, denen zufolge das gute Wetter dort anhält, und man große Vorbereitungen für Qperationen käfe, Dasselbe meldet die „Presse“ auf Grund von Nachrichten, die am 141en zu Marseille eingetroffen sind.

Aus Janina wird dem „Moniteur“ unter dem 30. Januar zeschrieben; „Wichtige und durchgreifende Verbesserungen werden n Epirus und Albanien vorgenommen. Die Reformplaäne⸗ welche zuad Effendi, nachdem er seine Mission in diesen Provinzen aftllt, dem Divan vorgelegt hat, sind von dem letzteren gutge⸗ hcßen worden. Izzet Pascha, welcher vor kurzem zum hauverneur von? Epirus ernannt ist, hat den Befehl mpfangen, vieselben auszuführen. Zufolge seiner Instruc— hönen wird er den General- Rath der Provinz neu lusammensetzen, in dem Personal der Tribunale, der Poli- sei und der verschiedenen Zweige der innern Verwaltung die uforderlichen Veränderungen vornehmen und endlich sofort zur Reorganisation der irregulairen Corps und der Gränzpolizei schrei⸗ len, damit die Räuberbaͤnden, welche diese Provinzen beunruhigen, zertilgt, und die Ursachen der Beschwerden beseitigt werden, welche hen Jnteressen Griechenlands und der Türkei auf gleiche Weise hachtheil bringen.“

Rußland und Polen. Die letzten Depeschen vom Kriegs⸗ hauplatze bringen wenig Belangreiches. Die russischen Feldtruppen snd in Erdhütken untergebracht und vor der ungewöhnlich stren⸗ 95 Kälte (in Baktschlsarai hatte der Frost am 26. v. M. 20 hrad R. erreicht) nach Möglichkeit geschützt.

Die Nachricht, daß die Besatzung von Sebastopol am 2ten d. N. bei der Masthastion einen Theil der Belagerungs- Arbeiten der zanzosen, welche an jener Stelle bis in die dritte Parallele vor⸗ serückt sind, zerstört habe, bestätigt sich nicht, nur war man im lager der Verbündeten der Ansicht, daß russischerseits ein Schlag gegen die Belagerungs-Arbeiten geführt werden würde, also in e dope üer n en, amkeit.

Einem Briefe aus Sebastopol vom 24. v. Mts. entnimmt nie „Mll. Ztg.“ Folgendes:

„Wir werden allerdings Tag und Nacht bembardirt, die we lichen Werle der Sipselte von

sind leider am wenigsten ge aft und die nördlich vom Kirchhof aufgeführten fra chen Batterleen richten ihr verheerendes Feuer u diesen *in en Punkt der Stabt so nachdrücklich, daß wir unsere Kasematten bald räumen dürften. Alle Fenstertafeln sind zersprungen und an ihrer Statt ist Papier in die Fensterrahmen geklebt; im südlichen Stadttheile ist kein Haus unversehrt (obwohl die meisten Dächer abgetragen wurden). Auf den Straßen liegen Millionen von Bomben⸗ und Granatensplittern, trozdem sind wir nichts weniger als muthlos. Des Tages ist es noch erträglich, aber Nachts, wenn der müde Körper ausruhen will, wird es un⸗ möglich, unter dem Krachen der Bomben, dem Knattern der Gra⸗ naten und dem unheimlichen Pfeifen der Brandraketen Ruhe zu finden. Das schoͤne Theater ist vom Grund aus zerstört. Uebrigens haben wir uns an den Feuerregen gewöhnt und eine Stsrung in den Geschäften ist nicht bemerkbar. Die Läden sind geöffnet; Morgens ist der Marktplatz wie gewöhnlich von Kaufenden und Verkaufenden besetzt. Hin und wieder marschirt eine Kolonne Infanterie ernst und ruhig auf die Vertheidigungsplätze, aller Orten stehen Pyra⸗ miden von Gewehren, ö die Soldaten, unbekümmert um die Gefahr, umherschlendern. Niemand glaubt, daß es anders sein könnte und eine Pause in dem furchtbaren Getose erschiene uns jetzt unheimlich. Unsere Matrosen sind über alle Maßen brav! Bei mehreren Bat⸗ terieen wollte man die Mannschaft der Erholung wegen ablösen. „Nein“, riefen sie, „wir haben dem Kaiser geschworen, Sebastopol zu erhalten und wir wollen in der Erfüllung unseres Versprechens auch sterben!“ .

Warschau, 14. Februar. Eine neue Kriegsmaßregel ist von der Regierung verfügt und dem hiesigen X. Departement des Senats kommünizirt worden, um dieselbe sofort in Thätigkeit treten zu lassen. Es handelt sich dabei um Einstellung der Civil⸗Justiz⸗ pflege in Sachen, welche Personen betreffen, die sich an der Vater⸗ lands⸗Vertheidigung e , f. „Wegen des 1853 ausgebrochenen Krieges haben wir für gut befunden, die an diesem Kriege thäti⸗ gen Antheil nehmenden Chargen der Land- und Seemacht durch Erleichterungen hinsichtlich des Civil⸗Prozeßver fahrens zu begün⸗ stigen und befehlen allergnädigst: in Bezug auf die Chargen sämmtlicher auf Kriegsfuß bestndlichen Truppen zu verkündigen, daß in Civil-Prozessen eine Vertagung auf Grund nachstehender Vorschriften eintritt.“ (Folgen die bezüglichen Paragraphen dieses neuen Gesetzes) In Prozeß⸗ und Klageforderungssachen wird demnach jedes Verfahren seitens des Gerichtes eingestellt. sofern der Betreffende durch eine Anmeldung beim Gerichte seine Willens⸗ meinung dahin äußert, von der Beguͤnstigung Gebrauch machen zu wollen, und darf dann die Angelegenheit erst nach Beendigung des Krieges weiter fortgesetzt werden. Dem entsprechend, ist in Ver⸗ jährungsfristen und allen anderen einschlägigen Bestimmungen des Civilgerichts Verfahrens eine Suspendirung des Gesetzes ür die Zeit der Kriegsdauer verfügt. (H. B. H.)

Telegraphische Depesch en.

Bromberg, 16. Februar. Die Strecken Stettin⸗Warlubien und Kreuz⸗Posen sind fahrbar gemacht und werden von jetzt ab die regelmäßigen Züge befördert werden. Von Warlubien nach Danzig und Königsberg ist die Passage noch nicht ganz frei, Schnell⸗ zug von Königsberg aber abgelassen. ;

Elbing, 16. Februar. Das Schneetreiben horte heute bei Tagesanbruch auf. Gestern blieb Zug 2 von Königsberg zwischen Schlobitten und Güldenboden stecken und ist erst heute Mittag frei gemacht, gleichzeitig wurde die Bahn von Marienburg nach Altfelde frei. Jetzt aber ist gemeldet, daß auch zwischen Elbing und Gül⸗ denboden die Bahn frei geworden und Zug? von Königsberg nahe bei Elbing ist. Die Maschinen bei Pelplin sind frei und seit 11 Uhr in Dirschau. Zwischen Dirschau und Danzig wird tüchtig

arbeitet. z

ö ,, 16. Februar. Seit heute Mittag ist die Eisenbahn

von Stettin bis Posen wieder fahrbar und der regelmäßige Ver⸗ ergestellt. . /

* n. 16. Februar. Von Dirschau bis Königsberg 3

der Verkehr auf der Bahn wieder regelmäßig. Von Bromberg a

ist noch eine Stelle zwischen Czerwinsk und Pelplin gesperrt.

Die Bahn von hier nach Danzig wird wohl erst morgen gegen frei werden.

6 chau, 17. Februar. Die Bahn nach Bromberg ist eben

frei geworden, der Zug dahin geht jetzt ab. Bahn nach Danzig

noch nicht frei. Die Züge von Königsberg kommen regelmäßig.

Köln, 16. Februar, Nachmittags. Dle Post aus England vom 165ten e. ist ausgeblieben. n