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Sachsen. Weimar, 20. Februar. Große Theilnahme erregt bier der am 17. Februar erfolgte Tod der OSberhofmeisterin der Großherzogin, der verwittweten räfin von Hohenthal-Hohen⸗ prießnitz, Tochter des berühmten preußischen Generals von Gneisenau.
.A. 3tg. * n berg. Stuttgart, 21. Februar. Der „Würt.
Staatsanzeiger“ bringt zwei auf die Kriegsbereitschaft bezügliche Verfügungen des Krlegsdepartements, eine, die Anstellung von
Verpflegungsbeamten für das Truppencorps betreffend und einen Aufruf an Aerzte und Wundärzte zum Eintritt in den Militair— Dienst. Hroshbrit annien und Irland. London, 17. Februar. In der Rede, welche der erste Lord der Admiralität, Sir James
Braham, am 16 ten d. Mis. im Unterhause hielt, um die Vor⸗
anschläge für das Marine ⸗Budget zu begründen, machte er unter Anderem auf den Umstand aufmerksam, daß es der Admiralität ge⸗
Transportfahrzeuge dazu verwendet worden, Tr
Munition, Lebenemittel und andere Vorräthe von Marr un ht Vieh von den Küsten des Schwarzen Meeres, Kohlen n h andere Vorräthe von Konstantinopel, franzoͤsische Kavall und Varna und Burgas nach der Krim, türkische Truppen von h hon nach Eupatoria, Kranke und Verwundete nach Skutari und 1. liden von da nach Malta und England zu befördern. Pr 19
Frankreich. Paris, 20. Februar. Der heuti teur“ enthält einen Bericht des Finanz⸗Ministers cher 9. .
lage Frankreichs. Es erhellt daraus, daß die schweb 700,823,097 Franken betrug, und 69 26 * en ; t
lungen sei, sich in Betreff des Bedarfs von Hanf für die Flotte
gänzlich von der bisherigen Abhängigkeit von den Ostseeländern zu
emanzipiren, welche bisher fast das Monopol der Lieferung dieses
als diejenige im vorigen Jahre. Die Schaßtzschein 6 Millionen, die Fonds der Sparkasse 180 . ng Az des Schatzes beträgt 88 Millionen. Das Budget von . mit einem Defizit von 235 Millionen, dasjenige von a win einem Defizit von 60 Millionen abschließen. n mn — 21. Februar. Der so eben erschieneneMoniteur de biArmee⸗ sagt: „Wie uns mitgetheilt worden, soll die kaiserliche Garde *
1 Regiment Artillerie, 5 Bataillone Infanterie und 2 Escahron
Artikels gehabt haben. Italien produzire Hanf von weit besserer Qua⸗ lität ale die Ostseeländer, und die Admiralität habe Gelegenheit
ehabt, eine Quantität italienischen Hanfs zu einem niedrigeren : 5 Artikel der Verfassung, welche die katholische Religion alz
reise als in den Ostseehäfen zu kaufen, eine Quantität, welche
hinreiche, den Bedürfnissen der Flotte für ein ganzes Jahr zu ge⸗
nügen. So weit die bis jetzt gemachte Erfahrung reiche, welche
durch die Erfahrungen der französischen Flotte bestätigt werde, sei die Qualität dieses italienischen Hanfs bei Weitem besser als die des Ostseehanfks. — Was die Bemannung der Flotte be⸗ trifft, so machte Sir James Graham bemerklich, daß die
gefammte, jetzt im Dienste befindliche Flotten⸗ Mannschaft,
welche sich mik Ausschluß der Marine⸗ Soldaten auf fast 61,000 Mann beläuft, durch freiwillige Rekrutirung aufgebracht worden sei, während man in früheren Kriegen zum Matrosen-Pressen sich ge⸗ nöthigt gesehen habe. Dieses Ergebniß ist zum großen Theil der besseren Besoldung, Verpflegung und Behandlung der Matrosen zu⸗ uschreiben, wesentlich aber auch dem Beschlusse des Parlaments, den⸗ 6. Matrosen und Schiffsjungen, welche sich zu einem festen Engage⸗ ment auf nicht weniger als 10 Jahre verstehen, einen höhern Sold zu be⸗ willigen. In Folge dieser Maßregel finden sich jetzt beinahe 20, 000 Ma⸗ trosen und Schiffsjungen erster Klasse im permanenten Dienst und bilden eine zu allen Zeiten disponible wohlgeübte Reserve. Derselben zur Seite steht ein Corps von Marine⸗Soldaten, welches permanent in der Stärke von 16,000 Mann bleiben soll und für die Flotte eine um so größere Bedeutung hat, als die Soldaten nicht nur im Dienst der leichten Infanterie sorgsam eingeübt sind und daher bei Landungen trefflich verwendet werden können, sondern auch eben so gut und besser als die weniger e Matrosen zu den ersten groben Arbeiten bei der Auf— takelung der Schiffe gebraucht werden können und zu diesem Zwecke stets zur Hand sind. — In Betreff der Zusammensetzung der Ostseeflotte theilte Sir James Graham mit, daß den Kern derselben 20 englische Dampf⸗-Linienschiffe bilden sollen und daß eine Vereinbarung mit Frankreich geschlossen worden sei, derzufolge jedes der beiden Länder 5 schwimmende Batterieen, 20 Kanonen⸗ böte und 10 Mörserböte, sämmtlich mit schwerem Geschütz armirt, von geringem Tiefgang und durch Dampfkraft in Bewegung ge⸗ setzt, zu stellen hat, so daß mit Hinzurechnung der übrigen von Frankreich zu stellenden Schiffe die verbündete Ostseeflotte aus ungefähr 100 Dampfschiffen verschiedener Größe bestehen wird. — Nach den so eben dem britischen Parlament vorgelegten speziellen Nachweisen über den See⸗Transport zu Kriegs⸗
zwecken während der Periode vom 7. Februar 186561 bis zum 22. Januar 1855 waren in diesem Zeitraum 102 Dampfschiffe von
121,000 Tonnen Gehalt und 26,317 Pferdekraft, so wie 115 Segel⸗ schiffe von 93,172 Tonnen Gehalt, in diesem Dienst besa af 5. Britische Truppen wurden von England aus für die Kriegfüh⸗ 23 befördert: 56,365 Mann, worunter 2141 Offtziere, nebst 5408 Pferden. Nach dem Orient gingen, von Eng⸗ land aus, an Proviant für die Marine: 29, 2ũ 4 Tonnen; für die Armee: 18,897 Tonnen; Kriegsvorräthe aus dem Feldzeugamt: 19,105 Tonnen; Marine⸗Materiaf: 3320 Tonnen; Kohlen: 115, 867 Tonnen; außerdem an Vorräthen verschiedener Art von Malta: 7180 Tonnen. Eben dahin wurden auf britischen Transportschiffen von Marseille und Toulon französische Truppen befördert: 14,611 Mann, worunter 656 Offiziere, nebst 193 Pferden, und an Vorräthen: Soß7 Tonnen. Nach der Ostsee gingen von England an Proviant für die Marine: 9316 Tonnen, an Kriegsvorräthen aus dem Feldzeugamt: 266 Tonnen, Marine⸗ n li 247 Tonnen, Kohlen: 7,997 Tonnen. Französische 3 wurden nach der Ostsee von Calais an Bord britischer 36 DWerischiff befördert: 13,325 Mann, worunter 437 Offiziere. * Ce mg wurde mittelst dieses Transportdienstes die n ,. versammelte Expeditions Armee, nebst Pferden, . r j . und anderen Vorräthen, nach der Krim ngeschifft. Seit der Ausschiffung dieser Armee sind die britischen
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Kavallerie, ungefähr um 8000 Mann, vermehrt werden. (Tel Spanien. Madrid, 14. Februar. Die Er e nn tigten sich auch in ihren letzten Sitzungen mehrfach mit den
Staatsreligion hinstellt. Das Amendement des Deputt Corradi , welcher das Prinzip der Glaubensfreiheit ö. mirte und den Ausländern die freie Ausübung ihrg Kultus zusicherte, ward von den Cortes mit 133 geg 115 Stimmen, das des Deputirten Montesimos, wilgh nicht die Glaubensfreiheit, sondern bloße religiöse Duldun verlangte, mit 1035 gegen 99 Stimmen, und das des Deyu n Seoane, welches den in Spanien sich aufhaltenden Auf— ländern dieselbe Situation eingeräumt wissen wollte, die in deren resp. Ländern den Spaniern hinsichtlich ihres Kultus bewi— ligt ist, mit 125 gegen 102 Stimmen verworfen. Ein Amendemen Degollada's, wonach die Ausübung eines andern als des römssch, katholischen Gottesdienstes in allen Städten Spaniens und selner Kolonieen geduldet werden soll, die mehr als 70,000 Einwohner haben, hatte das nämliche Schicksal. talien. Wie aus Turin, 15. Februar gemeldet win,
hatte der Senat den 3 zur Prüfung des Allianz-Vertraget ernannt. Die fünf Ausschuß⸗Mitglieder sind der Graf Gallsna, der Marchese Alfieri, der Cavaliere Massimo d'Azeglio, der Gnaf Sclopis und der Marchese Alberto Ricci. Die drei Ersterwähnten sind dem Vertrage günstig, die beiden Letzteren mehr oder weniger feindlich. Man vermuthete, daß Herr d'Azeglio Berichterstatter sein werde. Die, Deputirten⸗ Kammer hat am 15ten die Dits⸗ kussion des die Klöster betreffenden Gesetz⸗Entwurfes wieder auf genommen. —
Türkei. Aus Konstantinopel wird der „Milit. Ztg.“ g= schrieben: Lord Stratford besuchte das russische Spital und
befragte jeden einzelnen Kranken, ob er sich über etwas zu b⸗
schweren habe. Vom Obersten Manto bis zum letzten Gemeinen erklärten alle einstimmig, daß sie die gute Behandlung, deren se sich erfreuen, auch dankbar anerkennen. Die von unserem Kor— respondenten aus Balaklava schon vor 10 Tagen in diesen Blät⸗ tern veröffentlichte Nachricht, daß sich das englische Corps als Re— serve ralliirt, wird in den neuesten Berichten dahin bestätzgt: diese Maßregel beziehe sich nur auf die Infanterie. Die eng—= lischen Artilleristen und Matrosen bedienen noch zur Stunde die Geschütze in den Batterieen der Trancheen. Die französischen Gar⸗ den und Verstärkungstruppen, welche Anfangs bestimmt waren, in Stambul eine Reservedivision zu bilden, befinden sich in diesem Augenblicke bereits am Kriegsschauplatze. Die neuesten Rapporte des französischen Ingenieur-Generals Niel sprechen sich über den Zustand der Belagerungswerke sehr befriedigend aus; ein Gleiches gilt von den offiziellen Berichten der pontischen Generale und Admirale an ihre betreffenden Regierungen, rücksichtlich des Wohlbefindens der Truppen und der günstigeren Witterungsverhältnisse. Auch die von ung bereits gebrachte Nachricht, daß sich Omer Pascha definitiv ng der Krim begeben hatte, wird offiziell bestätigt. Er befindet ss jedoch in diefem Augenblicke mit dem Generah Pelisster im Haupt⸗ quartiere vor ch fe el Die Ausfälle der Russen wiederholen sich jede Nacht. Die Diversion der türkischen Armee von Eupa⸗ toria aus erscheint für die Verbindungslinie Sebastopol⸗Simferopal insofern als bedrohend, als die Russen ihre außerordentlichen An⸗ strengungen zur Verschanzung der Defileen am Belbeg und an der Katscha verdoppeln und diese Werke sogar mit Schiffs kanonen aus Sebastopol armiren. Neue Rachrichken reichen bis inklusibe den 9ten d. M. und enthalten nichts Bedeutendes.
Aus Odessa hat dieselbe Zeitung Briefe bis zum 13ten d. M. Hiernach war der General⸗Gouverneur Annenkoff nach Kischene berufen, um einen Bericht des Fürsten Mentschikoff einzusehen. Der Gouverneur kehrte den 11ten nach Odessa zurück, und man erfährt, daß die Mittheilungen, welche er in Kischeneff entgegen genommen, eine voraussichtliche Landung der Allitirten in
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en Mitte Februar betreffen. Fürst Gortschakoff hat l ven General ⸗ Gouverneur beauftragt, in dem
a 1 die Schiffe der Alliirten in Sicht kommen, alle ar ohne w auf 25 Werste in das Innere des affen. Vor Ovessa kreuzen zwei Dampfer der Alliir⸗ wurden zwischen den hiesigen Behörden und dem sener Dampfer Unterhandlungen gepflogen, rücksicht⸗ Abfahrt eines holländischen Kauffahrers, der des im hiesigen Hafen verspätet hatte. Oberbefehlshaber der Kars Armee Mehemet 9 st am 29. J Er ö T 3 Millionen
Bord. . richten aus der Krim reichen bis zum 10. Februar.
war im Lager vor Sebastopol eingetroffen und mit Begeisterung empfangen worden. Man sprach größen Relognoszirung, die in den nächsten solte, da das Gros der Russen unter acken
portschiffe
auf einem
onsorte der
seiner Anordnungen den
Thermometer auf 2 Grad
Schnee und am 3Zten ging es
starken rm, , . ö. é.
igem Nordwinde. st hat sich das etter gebessert, . obgleich es noch sehr kalt ist, läßt sich doch die Sonne blicken. Die Russen haben eine Division, ich glaube die 17te, aus dem Dlatze gezogen, um gegenüber der Tschernaja⸗Brücke auf dem Wege nach Simferopol Stellung zu nehmen; dieselbe ist in der Stadt durch eine andere Division ersetzt. Sie haben gleichfalls etwa zehn Batlerleen auf den 22 errichtet, welche diesen Weg nach Nord⸗ wesen umgeben und verstärken ihre Stellungen in jeder möglichen Bese. Der Effektivbestand der russischen Truppen wird sodann in der nrwihnten Korrespondenz dahin angegeben, daß sich die 10te, 11 te ae, 13te, 14te, 16e und 17te Infanterie⸗Division um und in
Ethastopol befänden. In dieser Zahl besteht die 14te Division
m aus einer Brigade, die 13te aus drei Reserve⸗Bataillonen; bei im übrigen Dloistonen muß man die Verluste durch die Schlachten, htlagerung und Krankheiten abrechnen, welche sich auf 75, 000 Mann belzufen dürften. Die Kavallerie war 5 — 6000 Pferde stark, lit aber gleichfalls bedeutend gelitten. Die Artillerie, sehr int bei Beginn des Feldzugs, hat sich, nach Baktschi⸗ Strai zurückziehen müssen, um sich so gut wie möglich an Pferden md Mannschaften zu ersetzen. Von der russischen Segelflotte sind mi noch 7— 83 Schiffe übrig, von denen blos drei bewaffnet sind. die Dampfschiffe allein sind noch im guten Zustande: es sind ihrer icht „Bessarabia,“ „Odessa,“ „Wladimir,“ „Großnossent,“ „El⸗ his,“ „Chersones,“ „Danube“ ünd „Grosni;;. . Der General Niel ist noch hier und beschleunigt die Belage⸗ ungearbeiten. Die Lage unserer Alliirten bessert sich zusehends. Nit Ausnahme von zwel Regimentern haben alle übrigen Winter⸗ leder erhalten. Sie haben auch Mundvorrath im Ueber⸗ suß. Unsere Militairkräfte belaufen sic gegenwärtig auf lö=1tö5, 0 Mann, von benen 1090000 mit den Belagerungs⸗ dyerationen beschäftigt sind. Die Stellung des Feindes bleibt lieselbe; die Russen haben ein Corps von S000 Mann an der Ishernaja; ein anderer Theil rüstet sich, Eupatoria anzugreifen, uiter dem Kommando von Osten-Sacken. Endlich heißt es in der kurrespondenz: Ich muß, wenn auch wider Willen, gestehen, ij die Vertheidigungsstellung der Russen mir heute noch äm fo gut erscheint, wie an dem erften Tage als wir n Platz angriffen. Der Feind hat eine zweite Vertheidigungslinie aus Erde errichtet, wodurch zwischen den beiben Linien ein großer ben mit spanischen Reilern und starken Palissaden hergestellt ; Die zweite Vertheidigungolinie befinden sich ungeführ 200 tter von den englischen Tranchsen. Alle Höhen auf der Nordseite irn Inkerman sind wörtlich von Redouten und Batterieen bedeckt, utlche sich bis zur Linie des Belbek ausdehnen. I ve R. Me, Sanz r na wurde nach Privatbriefen vom 7. Februar, ü. die „Pr. C.“ mittheilt, der Nachfolger des bisherigen Gou⸗ n. Ismail Pascha wird, täglich erwartet. Es ist der mier Marine Minister Suleiman Pascha, der diesen Posten thalten hat, nachdem Ismail Pascha desselben enthoben und
terächtlich sein.
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zum Gouverneur von Skutari in Albanien ernannt worden. Verschiedene gegen seine Verwaltung in Smyrna bei der Pforte angebrachte Beschwerden, zu deren Untersuchung der Pforten⸗Kom⸗ missar Emin Mulis Effendi nach Smyrna gesandt war, nament⸗ lich daß er dem Getreidewucher nicht gesteuert und den Zehnten auf eine für die Regierung sehr nachtheilige Weise verpachtet habe, sind die Beweggründe zu seiner Versetzung. Suleiman Pascha, sein designirter Nachfolger, ist in der letzten Zeit Gouverneur von Aleppo gewesen. In Smyrna war man eben damit beschäf⸗ tigt, die dortige große Kaserne zu einem Hospital von 2000 Betten einzurichten. Das Kommando des Verpflegungs⸗ Corps hat der englische Oberst Bowell, welcher in der Schlacht bei Balaklava das 57ste Infanterie Regiment befehligte. Er war mit seinem Stabe bereits in Smyrna eingetroffen. Vor kurzem hatte das dortige Gouvernement eine Kriegslieferung ausgeschrieben, wonach je 40 türkische Häuser ein Pferd, nebst Sattel und Zaum, und einen Mann zu je 3 Pferden zu gestellen haben. Alle Lebensmittel, so wie Kohlen, Holz, Eisen und Manu⸗ fakturwaaren, sind in Smyrna gegen früher fast um 60 pCt gestiegen. Am 65ten Abends wurde dort eine aus 7 Inrividuen bestehende Falschminzerbande bei ihrer Arbeit überrascht und ge— fänglich eingezogen. Die Delinquenten sind sämmtlich Neapolitaner.
Das Quantum der von ihnen bereits angefertigten falschen Münz⸗
sorten hat noch nicht ermittelt werden können, soll aber sehr be⸗ Man glaubt, daß namentlich von den gefälschten Zwanzigern und Viertel⸗Kolonnaten auch nach Europa schon nicht unbedeutende Quantitäten gesandt worden seien. Die Bande hatte ihre Zweigverbindungen auch in Konstantinopel, wo dieserhalb zahlreiche Verhaftungen unter der italienischen Emi⸗ gration stattgefunden haben sollen. Griechische und armenische Kaufleute übernahmen angeblich die Versendung des gefälschten Geldes in das Innere von Asien, um dort Opium und Getreide dafür zu kaufen, welche Artikel damals bis zu 10 pCt. unter dem zeitigen Preise wieder abgesetzt wurden.
Rußland und Polen. St. Peters burg, 16. Februar. Das auf die „allgemeine Landesbewaffnung“ bezügliche Reglement (S. Nr. 14 d. Bl.) enthält in seinem 1X. Abschnltt „über die Ver⸗ wendung der Landesbewaffnung“ folgende Paragraphen:
5§. 94. Die Bestimmung darüber, wohin die Landesbewaffnung ver⸗ wandt werden soll, behält Se. Kaiserliche Majestät Sich zu Höchsteigenem Ermessen vor. §. 95. Nach Beendigung des Krieges wird die Landes⸗ bewaffnung durch einen besondern Allerhöchsten Ukas entlassen, und kehren alle Streiter in ihre Heimath, in ihren ursprünglichen Stand zu⸗ rück. 8. 96. So lange die Streiter im Dienste in der andes bewaffnung stehen, find Gemeinden und Gutsherren von der Entrichtung der Abgaben und des Erbzinses für dieselben befreit, vom Beginn der Jahreshälfte an, die nach ihrem Eintritt in die Bewaffnung verstreicht, bis zum Schluß der Jahreshälfte, im Laufe welcher sie zurückkehren. §. 97. Für die Strelter der Bewaffnung, welche in den Schlachten getödtet werden, oder an ihren im Gefechte mit dem Feinde erhaltenen Wunden sterben, werden den Gemeinden und Gutsherren Abrechnungs-Rekruten⸗Quittungen aus⸗
estellt. .
. Aus Odessa, 14. Februar, wird der „Wien. Ztg.“ telegra⸗ phisch gemeldet: Keine Veränderung in der Krim bis zum 5ten d. M. Alle Schiffe, mit Ausnahme eines Hannoverschen, haben Odessa noch vor dem Blokade⸗Termin verlassen. Die Blokade⸗ Schiffe sind in Folge des in der Nähe des Hafens treibenden Eises außer Sicht. ͤ
Telegraphische Depeschen.
Bromberg, 21. Februar. Die Bahn ist wieder frei. Zug 2 ist um 2 Uhr 17 Minuten von Dölitz nach Stargard abgegangen. Zug 1 und 3 werden in Stargard vereinigt und sollen noch bis Dirschau und Danzig befördert werden.
Bromberg, 22. Februar. Als die vereinigten Züge 1 und 3 gestern von Stargard abgegangen waren, brach etwa z Meilen diesseits Stargard ein Triebrad der Lokomotive. Der Zug 4 kam darauf von Dölitz entgegen und übernahm die Reisenden und Post⸗ sachen, während seine Ladung von der andern Seite übernommen wurde. Ein weiterer Unfall ist nicht vorgekommen. Die Verspä⸗ tung betrug soviel, daß Zug 3 und 4erst heute früh 1 Uhr 40
Minuten Bromberg passirten. 6 Stettin, 21. Februar. Die Bahn zwischen Dölitz und Star⸗
ard ist wieder frei und der Betrieb eröffnet. 6 . x Hamm, 22. Februar. Seit heute Mittag ist die Westfälische
Bahn wieder frei.
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London, Mittwoch, 21. Februar, Nachts. (Tel. Dep. d. C. B.) Ich erfahre so eben aus guter Quelle, doch übernehme ich