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Der Königlich großbritannische Gesandte in außerordentlicher Mission, Lord Fehn Ru ssell, von London.
Abgereist: Der General⸗Major und Commandeur der Zten Garde⸗Infanterie⸗Brigade, von Kropff, nach Braunschweig.
Berlin, 2. März. Se. Majestät der König haben Aller⸗ nädigst geruht: dem ordentlichen Professor in der philosophischen akultät der Universität zu Berlin, Geheimen Medizinalrath
Dr. Mitscher lich, die Erlaubniß zur Anlegung des von Seiner Majestät dem König von Baiern ihm verllthenen Maximilians⸗ Ordens für Ci f haft und Kunst zu ertheilen.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 1. März. Nachdem Se. Majestät der König heute die gewöhnlichen Vorträge entgegengenommen, geruhten Allerhöchstdieselben den Königlich großbritannischen Ge⸗ sandten in außerordentlicher Mission, Lord Russell, um 1 Uhr
in einer Privat- Audienz mit dem Minister- Präsidenten von
Manteuffel zu empfangen. Zur Feier des Geburtstages Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Landgräfin von Hessen fand ein Familien- Diner bei dem Hochfürstlichen Paare statt, dem Ihre Majestäten der König und die Königin beiwohnten. Abends begaben Se. Majestät Sich auf kurze Zelt in das militai⸗ rische Konzert, welches zum Besten invalider Militairmusiker im Konzertsaale des Schauspielhauses stattfand.
Württemberg. Stuttgart, 27. Februar. Nach einer mehrtägigen Pause in unsern Landtagsverhandlungen sind diesel⸗ ben heute von beiden Kammern wieder aufgenommen worden. In der Ersten Kammer kam der Beschluß der andern Kammer in Betreff der Gemeinde⸗Ordnung zuerst zur Berathung. Die Kom⸗ mission stellt einstimmig den Antrag: „die hohe Kammer wolle dem andern Hause erklären, daß sie dem Beschlusse desselben, den Entwurf im Ganzen abzulehnen, nicht beizutreten vermöge.“ Die Gründe sind in der diesfallsigen Präsidialnote, die verlesen wurde, dargelegt und wurde dieser Antrag einstimmig angenommen und die Note gutgeheißen. Sofort wurde von der ersten Kammer der ee en nf. betreffend den Wahlmodus bei gemeinschaftlichen Wahlen beider Kammern, welcher relative Stimmenmehrheit fest⸗ setzt, einstimmig genehmigt. Die Zweite Kammer befaßte sich heute mit der Berathung zweier Motionen, des Abg. Reyscher auf Ab⸗
änderung des Kriegsdienstgesetzes von 1843 hinsichtlich der Land⸗
wehrpflicht von Einstellern, welche mit 54 gegen 24 Stimmen ver⸗ worfen, und des Abg. Stockmayer auf Revision der Bundesmatrikel, welche mit 54 gegen 27 Stimmen angenommen wurde. (Fr. J.)
Oesterreich. Wien, 28. Februar. Die „Oesterr. Korresp.“ schreibt: .
»In wenigen Tagen werden die Bevollmächtigten der bei dem Kampfe im Orient unmittelbar oder durch eventuelle Verträge betheiligten großen Mächte hier in Wien zu den angebahnten Friedensverhandlungen zu⸗ sammentreten. Von Seiten der hohen Pforte ist einer der ausgezeichne⸗ teren Würdenträger zu erwarten, um als Spezial⸗Vevollmächtig⸗ ter, neben dem Hot hafff! am K. K. Hofe, Herrn Arif Efendi, an dem zu eröffnenden Kongresse Theil zu nehmen. Dem Kaiserlich rus⸗ sischen Gesandten, Herrn Fürsten Gortschakoff wird der Geheimrath Herr v. Titoff zur Seite stehen, welcher früher den Gesandtschaftsposten zu Konstantinopel bekleidete. Großbritannien sendet einen durch Geburt, wie durch 23 in der Leitung der Staatsgeschäfte und parlamen⸗ tarischen Einflu hervorragenden Staatsmann, Lord John Russell, welcher im Verein mit dem — Diplomaten, der seine Königin seit Jahren am Kaiser lichen Hofe vertritt, dem sehr ehrenwerthen Grafen Westmore— land, die Stimme Englands führen wird. In dem Vertreter Frankreichs an dem K. K. Hofe, Herrn Baron von Bourqueney, vereinigen sich so , nee. die beiden für die Wirksamkeit bei den Verhandlungen erfor⸗ erlichen Bedingungen, das vollkommene Vertrauen seines Souverains und die genaue Kenntniß der politischen Verhältnisse des Orients, daß die Absendung eines weiteren Bevollmächtigten der Macht, welche er
repräsentirt, als minder geboten sich darstellt.
Dem K. K. Minister der auswärtigen Angelegenheiten und des Kai⸗ serlichen Hauses, Herrn Grafen von Buol⸗Schauenstein, welcher die Ver⸗ 4 g als erster Bevollmächtigter Oesterreichs zu leiten hat, wird
er t. st. . Herr Baron von Prokesch⸗Osten, mit seiner erprobten Kenntniß ber orientalischen Zustände zur Seite stehen. Die Absendung und Bevollmächtigung so ausgezeichneter und her— borragender Staatsmänner zu den bevorstehenden Friedensnegociationen bezeugt den ernsten Willen der betheiligten Mächte, dem Kriege im Orient, wenn immer moglich, ein Ziel zu setzen, dem gesammten Europa den er— sehnten, sicheren Frieden wiederzugeben. Der ö ist auf allen
Seiten Genüge geleistet. Für bedeutsame, seit bielen Jahren in Streit liegende, oder stets mit Konflikten 22 2 An * unb Ver⸗
an fe. ist bereits eine allgemeine Basis gewonnen, welch ängigkeit wie die Negri t der Türkei sichert, künftigen einzelner Mächte vorbaut und die Rechte aller christlichen Un . der Pforte ohne Eingriff in die Souverainetät des Sultans, verbürgt. en kennen willig, daß das endliche Ergebniß der bevorstehenden Verhandl ir be wie der Er 7 aller menschlichen Unternehmungen und Plan an e in der Hand Gottes liegt, doch beginnen die Negociationen zur
ᷣ W herstellung des europäischen Friedens unter Gutes verheiße welche die dazu berufenen laat manner ermuthigen heißenden Auspitien
werden, Werk mit Ernst und Offenheit zu fördern, um es unter dem 1
des Allmächtigen, im Geiste ihrer allerhöchsten Souveraine u aller europäischen Nationen glücklich zum Ziele zu führen.“ ud dun hin
Wie der „Wanderer“ vernimmt, wurde der Ministerialrath im N nisterium des Aeußern, Meysenbug, ein Mann von großer e ie und tiefer politischer Bildung, zum Schriftführer der gionferen n stt nannt, eine Stellung, welche bei dem Wiener Kongresse vom Jahre 6 der Hofrath Gentz versehen.
Se. König!, Hoheit der Kronprinz von Sachsen ist an 26. Februar in Mailand eingetroffen und hat am 27sten die Reis nach Turin fortgesetzt. t
Nach Berichten aus Gravosa, 26. Februar, hatte sich der Freiherr von Bruck am 19. Februar, als am Tage nach der An⸗ kunft des Baron Koller in Konstantinopel, auf dem K. K. Kriegs schiffe „Curtatone“ eingeschifft, war am 26sten glücklich in Gravrs eingetroffen, gedachte am 28sten in Triest zu in und unverwell nach Wien abzureisen.
Aus der Schweiz, 27. Februar. Nach einer telegraphi— schen Depesche aus Bellinzona vom heutigen Tage ist die Auf⸗ regung der . im Kanton Tessin wegen der Ermordun Degiorgis noch nicht beschwichtigt. Die Verfassungs⸗ Kommisson
setzt ihre Arbeiten fort. Stoppani, Uboldi u. A. sind verhafte worden. Viele Mitglieder der Opposition halten sich verborgen oder sind entflohen; Cattaneo hat sich nach Bern begeben. Di Druckereien von Popolino und Popolo sind geschlossen, ihre *.
tungen wurden vorgestern auf . Platze verbrannt. Der
eidgenössische Commissair, Oberst Bourgeols, bot der Regierung
seinen Beistand zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung an. — x (Fr. P. Ztg.)
Großbritannien und Irland. London, 28. Februar. Die Stärke des Reserve⸗ Corps, welches in Malta stationlrt wer= den soll, wird jetzt auf 5160 Mann angegeben; es sollen dazu die 3 Garde⸗Regimenter und die 40 gegenwärtig in der Krim ba n, e, Linien⸗Regimenter kontribuiren und zwar so, daß aus diesen 43 Depots eben so viele provisorische Bataillons gebildet werden, als Infanterie⸗Divisionen in der Krim stehen, nämlich
ünf. Den Befehl über das Reserve⸗Corps erhält General— ieutenant Ferguson; unter ihm befehligen die Brigade⸗Generalt Rumley und Williams. — Die Schiffe der nach der Ostsee be⸗ stimmten Flotte werden zusammen 2188 Geschütze tragen, von denen eine große Anzahl Lancaster-Kanonen sein wird.
Der sardinische General Alphonse de la Marmoran, der dat sardinische Kontingent befehligen soll, ist gestern hier angekommen.
Der Roebuckssche Ausschuß hat gestern Nachmittags einstimmig Herrn Roebuck zu seinem Präsidenten erwählt.
Die Aeußerungen, welche Lord Palmerston in der gestrigen Sitzung des Unterhauses auf Anlaß einer Anfrage des Sir J Pakington über Lord John Russell's Mission und deren Dauer machte, reduziren sich nach dem Sitzungs⸗-Berichte der „Times“ darauf, daß der Premier-⸗Minister, nachdem er (wie schon erwähnt) erklärt hatte, Sir George Grey werde, von dem permanenten Unterstaatssecretair unterstützt, zeitweilig das Kolonial⸗Ministerium leiten, Folgendes sagte: „Es 6 mir unmöglich, den Zeitpunkt der Rückkehr meines edlen Freundes genau anzugeben, aber ich habe keinen Grund, anzunehmen, daß, welchen Ausgang auch die Mission nehmen mag, meines edlen Freundes Abwesenheit sich so lange ver— agen wird, als der ehrenwerthe Baronet (Sir J. Pakington) glaubte.“ .
Lord Panmure veröffentlicht in der „London Gazette“ folgende, y' e. Herzog von Neweastle gerichtete neueste Depesche Lord
aglan's:
. Sebastopol, 13. Februar. Mylord Herzog! Ich theilt Ew. Gnaden in meiner Depesche vom 10ten d. Mts. mit, de sich bon Neuem schlechtes Wetter eingestellt habe, und daß der Boden von Naͤsse durchweicht sei. Am Sonntag (den 11ten) regnete oder schneiete es bom Morgen bis zur Nacht, und der Wind war 9. seftig und obgleich es estern schon war, so war der Boden doch in einem schlimmeren 1 als ich ihn seit einiger Zeit gesehen habe. Der 5 hat keine Bewegung gemacht. nere n affen Jones vom hh lichen Ingenieur- Corps ist vor einigen Tagen angekommen und eifrig beschäftigt, sich mit der von beiden Heeren eingenommenen Stellung be kannt zu machen. General- Lieutenant Sir George Brown ist au , , . und es freut mich, hinzufügen zu können, in tre lichem Gesundheitszustande. Seine Wunde 4. geheilt, und abgesehen dabon, daß er den Unterarm noch nicht wieder vollständig gebraüchen ö. empfindet er daran keine Unbequemlichkeit mehr. Er wird ohne Zei verlust das Kommando über seine Diviston wieder übernehmen. Unter;
Raglan.“ — Die dem Berichte beigegebene Verlust-Liste weist drei Tage vom 9. bis zum 11 d, , e. 1è Todten und 2 v
Unteroffiziere und Soldaten nach.
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aris, 28. Februar. Der „Monitenr“ zeigt ntergang der Fregatte „Semillante“ wahr-
a inli D st ĩ n J . 6 an, U arr. worden.
keichnam daß General Niel am 19ten von
Dassel
haun mach und mehrere Dampf⸗Han⸗
3 n zu Perg mit Trupgen aus 1a oder Frankreich eingetroffen. Das Schiff „Prince⸗ Jerome“, i thereulcs⸗0 im Schlepptau, ist auf der Höhe von Matapan vor⸗ ö fahrend bemerkt worden. — Die Lage der französischen Armee ,, Krim war vollkommen befriedigend. uf 1. März. Der heutige „Moniteur“ meldet, der Kaiser
de nur kurze Zeit von Paris entfernt bleiben. (Tel. Dey. 3 Spanien. Madrid, 22. Februar. In der heutigen Cortes⸗
ng wurde die Berathung über die Grundlagen der Verfassung Iren aufgenommen. Ein Amenvement für Duldung der verschie⸗ e. Kulkusformen für Ausländer in den Provinzial hauptstädten 4 gestellt aber von dem Justizminister bekämpft und von den un mit 132 gegen 92 Stimmen verworfen. ᷣ Die „Gaceta“ vom 22. Februar enthält folgende amtliche Be⸗ ,,,, Königin in Erfahrung gebracht, daß ein Diener des llethöchsten, seine heilige Mission entweihend, sich erlaubt hat, von der mel des heiligen . herab die Anordnungen und Pläne der Re⸗ srung und der constituirenden Cortes, die gleichwohl vollkommene Be⸗ n haben, in aller Unabhängigkeit zu beschließen, was sie für das Wohl Nation noͤthig und nüßlich glauben, zu tadeln, hofft sie, daß dieses käspiel keine Nachahmung finden wird. Sie hegt das Vertrauen, daß ze Friester, ihren hohen Verrichtungen obliegend, zur Aufrechterhaltung a Ssrdnung beitragen werden, indem sie Gehorsam gegen die öffentlichen fahalten und bestehenden Behörden einflößen. Sollten sich jedoch die lceichneten Mißbräuche wiederholen, so ist es der Wille der Königin, ij die Civilgouverneure und die mit der e,, m, beauftragten bemten dergleichen Uebergriffe unterdrücken und bestrafen; denn die sigierung ist fest entschlossen, Ungese lichkeiten, die durch die göttlichen, smpnischen und bürgerlichen Vorschriften so entschieden verwiesen werden, iht zu dulden. .
er Justizminister hat an das Episkopat ein in diesem Sinne
ttzefaßtes Rundschreiben gerichtet.
Türkei. Aus Bu karest, 15. Februar, berichtet die „B. datsche Ztg.““ „Zur Zeit der russischen Occupation wurde auf befehl des damaligen Landes- Gouverneurs die Justizverfassung n Landes und ein großer Theil der Beamten verändert. Durch men Fürstlichen Erlaß ist nun die frühere Verfassung wieder her⸗ felt worden, weil die vorgenommenen Aenderungen in vielen hunkten nicht mit dem Staatsgrundgesetz übereinstimmten.
Der „Sinai“, welcher am 19ten Konstantinopel verlassen hat, 6am 27. Februar in Marseille angekommen. Nach Berichten aus kelaklava vom 17. Februar waren die Russen aus Baidar ver— kunden. Sie treffen auf der Nordseite energische Vertheidigungs⸗ aßregeln. 14,006 Franzosen sind gegen Inkerman vorgerückt. dis Thermometer schwankt zwischen 36 und 72 Grad Fahrenheit. du Land ist sehr trocken. Lord Lucan ist von der Armee abge⸗ ngen. .
. „Journal de Constantinople“ vom 15. Februar erklärt mn der Krim gemeldete Nachricht, daß bei dem Aus falle vom l Januar auf den 1. Februar französische Truppen in der Dun⸗ shelt aus Verfehen auf einander gefeuert hätten, für vollständig ut der Luft gegriffen. r a
Den bis zum 165. Februar reichenden Berichten der „Times ä Scutark zufolge, scheint die Sterblichkeit in den englischen hospitälern etwas in Abnahme begriffen zu sein. Indeß starben uch in den sieben Tagen dom 8. bis zum 14. Februar 315 In⸗ ihnen, unter denen 7 Aerzte. Ueberhaupt greift das Hospital⸗ her unter den Aerzten immer mehr um sich. Innerhalb eines
mnats sind demselben bereits 7 Aerzte erlegen und acht lagen?
nch darnieder. Am 14ᷣten befanden sich in den Hospitälern zu kantari zs Unterofsizlere und Soldaten und 87 Offiziere. Die ben in der weiten Woche aus der Krim angekommenen Dampf⸗ edlen ihre Kranken nach den in Smyrna neu errichteten bspitälern.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 24. Februar, der 25 einem . nach bereits bekannte Bericht des sirsten Mentschikoff, den der „Russische Invalide“ und danach die nutze „St. Petersb. 3.“ mittheilt, ist folgender: General⸗ ldiutant sirs Nentschlkoff berichtet unter dem 12. Februar, daß am 30. Ja⸗ mar die unkerirbischen Arbeiten entdedt worden sind, welche die munzosen gegen die Befestigungen Sebastopols aus führten. Die a uns zur rechten Zeit , zweckmäßigen Maßregeln ver⸗ hafften uns die Möglichkeit, schon am Zten d. mit Hülfe einer lattermine einen Theil der feindlichen Gallerie zu zerstören.
le Belagerer versuchten hierauf dasselbe Mittel auch gegen
unsere Contreminen anzuwenden, aber die zu diesem Zwecke am 7. d. M. gemachte Explosion scheiterte so sehr, daß sie sich 6 ihrem eigenen Ehren wandte. Indem wir den durch die Explosion enistandenen Minentrichter besetzten und zu unseren weiteren Operationen benutzten, gelang es uns am 97. Februar, von die⸗ sem Punkte aus vermittelst einer neuen Mine die Gallerie des Gegners noch mehr zu zerstören. Inzwischen fuhr unsere Artil- lerie fort, das Geschütz⸗ und Gewehrfeuer des Belagerers mit Erfolg zu erwidern, eben so beunruhigten in der Nacht kleine Abthellungen unserer Freiwilligen mit gewohntem Erfolg den Feind in den Trancheen und zwangen ihn, von den Belagerungs⸗ Arbeiten abzulassen und unter den Waffen zu stehen. Am 11. Fe⸗ bruar machte eine etwa 10009 Mann starke feindliche Kolonne mit einem Vortrab von einigen hundert Kavalleristen eine Recognos⸗ cirung von der Seite von Balaklava aus bis zum Dorfe Komaryz weiter aber dehnte sie ihre Bewegung nicht aus, sondern sie kehrte in die frühere Position zurück. — Die bei Eupatoria gelandeten tür⸗ kischen Truppen unternahmen am 3. Februar von diesem Punkte aus in der Stärke von 12 Schwadronen Kavallerie und ca. 10, 990 Mann In⸗ fanterle die Küste entlang eine Offensivbewegung gegen das Dorf Saly. Des Nebels ungeachtet gaben unsere Vorposten bei dem Erscheinen des Feindes dem Fluͤgel⸗Adjutanten Obersten Kankrin zur rechten Zeit Nach⸗ richt, welcher ihre Kette durch zwei Schwadronen des ihm anver⸗ trauten Michael-Dragoner⸗Regiments und zwei Geschütze ver⸗ stärkte und zugleich eine Schwadron vom Ulanen⸗Regimente der Großfürstin Jekaterina Michaelowng längs des Ufers des faulen Sees aufmarschiren ließ, um, im Falle eines weiteren Vorrückens des Gegners, ihm durch einen Flanken-Angriff den Rückzug ab⸗ zuschneiden. Hierauf begann die türkische Avantgarde sich in großer Eile zurückzuziehen und zu gleicher Zeit marschirte die ganze feind⸗ liche Kolonne, nach Eupatoria zurück. Der Feind ließ 6 Todte auf dem Felde, während auf unserer Seite ein Ulan getödtet und einer verwundet worden ist.
Dem „Kawkas“ zufolge, welcher einen Bericht von der kauka⸗ sisch⸗türkischen Gränze enthält, wären nach den Siegen über die Türken bei Tscholok, den Tschingilbergen und Kussell⸗darg keine er⸗ wähnenswerthen kriegerischen Ereignisse vorgekommen. Beide Theile beharrten den ganzen Herbst über in einander beobachtender Stel⸗ lung. Bei Eintritt der Kälte, Fröste und des Schneefalles fingen die russischen Truppen an, die Winter⸗Kantonnements zu beziehen. Gleichzeitig die Gränzen vom Schwarzen Meere an bis nach Per⸗ sien deckend, haben die Russen größtentheils die Dörfer der Gränz⸗
istrikte bezogen. J, 6. Da 1 lh tade sämmtlicher Häfen im Schwarzen und Asow- schen Meere durch die Westmächte in diesem Jahre strenge zur Aus⸗ ührung kommen soll, sind Aufforderungen zu Lieferungen von der ,,,, in Simferopol auffallend, wenn dieselben von Transporten zur See von Rostow und Taganrog nach den Magazinen an der Linie des, Schwarzen Meeres sprechen, d. h. von Hurien, Mingrelien, der Krim, Jeni⸗-Kale und Arabat. Es sollen dahin transportirt werden 340,000 Tschetw. Mehl, 12000 T. Zwieback, 33, 000 T. Grütze, 57, 000 T. Hafer. Am 16. März sin⸗ den die Licitationen für Keferungslustige statt. Man hält es für unmöglich, daß die Engländer und Franzosen im Stande wären, die Verproviantirunf er gr ssichen Armee in Transkaukasien zur See zu hindern. (H. B. H.) . 6. 2. 8 Privatmittheilungen, welche der „Pr. C.“ aus den r ussi⸗ schen Ostseeprovinzen zugehen, wird folgendes Nähere über die Truppenaufstellung in Kurland und Esthland berichtet, wie diesel be um die Mitte Februars geordnet war: das Pahlensche Husaren⸗ Regiment, aus 8 Eskadrons bestehend und 1200 Mann stark, kom⸗ mandirt vom Oberst Gottschalk, der sein Hauptquartier in Mitau hat, hielt die Gegend von Mitau bis Polangen besetzt. Das schwarze Husaren - Regiment, eben so stark und ö kommandirt vom General Paläolog, der mit dem Stab in Telschen ö. Standquartier hat, nimmt die Gegend von Telschen, is Korcian ein. Zwei Ulanen⸗ Regimenter, auch zu je 1200 . und je 8 Escadrons, sind von Rossienen bis Tauroggen . weiterhin vertheilt. Außerdem steht zwischen Taureggen . 3 noch ein Kosaken-Regiment unter dem Befehl des Genera . der in der letztgenannten Stadt sein Stan quartier ht, a, une zählt 800 Mann in 6 Escadrons und bildet die be, e. . Libau bis Tauroggen. Diese 5 Kavallerie NWesmmnente 9 = ren zu dem vom Heneral der Kavallerie ven . H birten baltischen Armee⸗Corps. In den oben bezeichne 2 * = steht bis jeßt noch keine Infanterie und Artillerie; 6 gaben die Städte Mitau, Riga, Reval und Narwa angeblich starke 6. gen von diesen beiden Truppengattungen. In 5 steht, en uns vorliegenden Briefen zufolge, das Regiment Pr nz von Preußen, welches 1400 Mann zählt. In Reval und Narwa befinden sich zwei Reserve⸗Regimenter unter dem Kommando des Generals von cn, 2 Landsthin änemark. Kopenhagen, 28. Februar. Im Landsthing ist 3. ebenfalls in letzter Behandlung die Grundgesetz Aranre⸗ rung angenommen worden. Der Finanzminister wird dem Reichs⸗