1855 / 55 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

460

tingent vollständig stellen 9 können. Es wurde 23 hoheren Drts angeordnet, daß der Abgang in diesen vier, Kreisen durch die Ücberzahl in den vier anderen gedeckt werden soll. Der Abgang so vieler Conscriptionspflichtiger in der Pfalz und Oberfranken dürfte wohl eine Folge . erstzen heimlichen Auswanderungen nach Nordamerika seln. (N. E. .

. Wien, 4. März. Auf Allerhöchste Anord⸗ nung wirb für weiland Se. Majestät Nikolaus J., Kaiser von Rußland, die Hoftrauer von heute Sonntag den 4. März ange⸗ fangen durch vier Wochen stattfinden,

Die Trauerbotschaft, bemerkt die „Desterr. Korresp.“), welche wir gestern mitzutheilen hatten, erfüllt alle Herzen mit tiefer Weh⸗ muth'! Was vie Vorfälle der letzten Zeit in Zwiespalt gebracht, die Verschledenheit der Ansichten über die Aufgabe der Staaten gegenüber den Ereignissen im Orient, die wider rebenden Tenden⸗ zen in Bezug auf die weitere Entwicklung der dadurch hervorge⸗ rufenen Situation, das Alles tritt heute zun den Hinter⸗ grund vor dem obherrschenden schmerzlichen Gefühle der Größe des Verlustes, den ganz Europa durch den Hintritt eines . hochbegabtesten Souveraine erlitten. Die nahezu dreißigjährige Periode der Regierung des Kaisers Nikolaus gehört zu den glän⸗ zendsten in der Geschichte Rußlands und hat Namen und Andenken des verewigten Monarchen eng verwebt mit allen wichtigen euro⸗ pälschen Ereignissen während dieses langen, inhaltsreichen Zeitraums. Niemand wird so befangen sein von den Verwicklungen der letzten Monate, daß er die unsterblichen Verdienste des nunmehr in Gott ruhenden Kaisers Nikolaus um die Sache der Ordnung, der Gesetzlichleit und des mit diesen Pfeilern der pässchen Staatengesellschaft unzertrennlich verbundenen monar⸗

chischen Prinzips nicht mit tiefer Dankbarkeit bewahre und laut an

erkenne. Oesterreich aber, welchem vorgestern, als am Sterbe⸗ tage des höchstseligen Kaisers Franz, der Schmerz um den unver⸗ geßlichen väterlichen Herrscher so lebhaft sich erneute, unser Oester⸗ reich fühlt sich besonders betroffen von der wundersamen en der göttlichen Vorsehung, die an dem gleichen Tage nun au Nußland eine so schwere Wunde schlug, beiden Relchen dasselbe Tatum wehmuthsvoller Erinnerung auferlegte.

Der schmerzliche Eindruck, der in dem gegenwärtigen Momente doppelt erschütternden Kunde kann nur im Hinblick auf die achtung⸗ n, Eigenschaften des ältesten Sohnes und Thronerben des

aisers Nikolaus, des Cesarewitsch und nunmehrigen Kaisers Alexander II, Beschwichtigung sinden.

Es ist vertrauensvoll zu erwarten, daß der auf den Thron seines verewigten Vaters berufene Kaiser die glänzenden Hoffnun⸗ gen erfüllen wird, welche sowohl in seinem eigenen großen Reiche, als in der übrigen Welt auf ihn gerichtet sind, und daß das durch das ehrenhafte Entgegenkommen des verstorbenen Monarchen ermöglichte, eben eingeleitete Friedenswerk in kindlicher Pietät vor der letzt kundgegebenen Absicht des Kaisers Nikolaus durch den milden und versöhnlichen Geist Alexanders II. zum Heile aller Na⸗ tionen zu dem erwünschten Ziele geführt werden wird.

Se. 8G. K. Apostolische Majestaͤt haben, von dem Wunsche ge⸗ leitet, daß der Name und das Wappen Allerhöchstihres, um das durchlauchtigste , . und den Kaiserstaat hochverdienten Wirklichen Geheimen Rathes, Feldzeug- und General —Quartier- meisters, derzeit Ober-Kommandanten der 3Zten und 4ten Armee, Heinrich Freiherrn von Heß, in Ermangelung eigener Leibes⸗ Erben auch in künftigen Geschlechtern fortleben, die bereits mit Allerhöchstem Handschreiben vom 21. Dezember v. N gestattete Vereinigung selnes Namens und Wappens mit dem Namen und Wappen seines Adoptivsohnes, nunmehr Friedrich Freiherrn von Heß-⸗Diller mit Allerhöchst eigenhändig gefertigtem Diplome Aller- gnaͤxigst zu vollziehen geruht. (Wien. Ztg.)

Schweiz. Bern, 1. März. Welcher Terrorismus im Kanton Tessin herrschen mag, ergiebt sich aus dem Umstande, daß sich in der ersten Sitzung des gestern zusammengetretenen großen Rathes nur sehr wenige Mitglieder der Opposition eingefunden hatten. Die 63 anwesenden Großräthe wählten den Advokaten Galli zum Prästdenten. Auf die a. des Bundesraths hat der eidgenösstsche Commissair, Oberst Bourgeois, verlangt, daß die bewaffneten Volkshaufen aus Bellinzona entfernt und von der Re⸗ gierung die nöͤthigen Maßregeln zum Schußz der der Opposition angehörenden rde han ff, ergriffen würden. Der Staats⸗ rath ordnete hierauf sogleich die Ausweisung von 309 Bewaffneten an und befahl die Freilassung Stoppani's, des Führers der Op⸗ posttion. (Fr. P. Ztg.) .

Neuenburg ist der Oppositions⸗Kandidat Fr. Lambelet, von Verrieres, zum Natlonalrath gewählt worden. Der Regierungs⸗ Kandidat Grandjean unterlag mit nur geringer Minderheit. In Tessin macht das bewaffnete Pronunciamiento immer weitere Fort⸗ schritte, und man berechnet, daß . dem an sich nicht . Kanton weit über 100, 000 Franken kosten wird, wofür die Radikalen etwa dreißig kompromittirte Famllien haftbar machen wollen.

Belgien. Brüässel, 2. März. Nichts hatte die öffentliche Meinung auf den gestern in ver Kammer angezeigten Rücktritt der

euro⸗-

Minister vorbereitet, und noch, nachdem er geschehen, i überzeugt, es gelte nur, was man eine e. rr geen. e emen von Brouckere erklärte, das Kabinet sei zu dem Enischlusen her als Herr Piercot, Minister des Innern, die Absicht kund gelangt, habe, sich von seinem Posten zurückzuziehen; da hät anderes Kabinets Mitglied (Herr Liedts, Finanz- klärt, seine persönliche Lage erlaube ihm nicht . Amte zu verbleiben, und sor sei das ganze Ministerlum 6. Entschlusse gekommen, mit den beiden Kollegen abzutrenn ö Herr Piercot längst schon den Trieb fühlen mußte das bereiteie Dornenbeit zu verlassen, wird jeder unf ihn glauben. Noch nie, seit der Staat besteht, hat ein Min en wenig Einfluß auf die Kammer ausgeübt, wie der . Bürgermeister von Lüttich, wo er sich als Verwalter und ig noch mehr heißt, obschon als ein eingewanderter Vlaming . aus Antwerpen gebürtig), einen großen Ruf als Berwn nn den erworben hatte. Es genügte, daß er auch nur die gewoh nin und alltäglichste Maßregel einbrachte, um sie sogleich unter ge wahren Sündfluth von Amendements und Verbesserungs⸗ Ant . entstellt oder begraben zu sehen. Zwei wichtige Hesck . nel betreffend die Universitäts- Prüfungs⸗-Jury und die Organisahih der Ackerbauschulen, haben in der letzten Zeit der Kammer vor ; legen, und beide sind aus der Debatte so zerfetzt und verstört * vorgegangen, daß man sie als durchgefallen betrachten kann. Großbritannien und Irland, London, 2. Nin Die Arbeiten zu dem Uebungslager, welches auf Aldershot hrui

in Hampshire errichtet wird, sollen am 15ten d. M. beendet sehn.

Es werden zu Anfang 20,900 Mann von allen Waffengattungen zusammengezogen, dieselben sollen indeß später auf 1) Mann vermehrt werden. Das Kommando erhält der vor Kurzem au der Krim zurückgekehrte General- Lieutenant Sir De Lach Cyanz.

Lord Lucan, der bisherige Befehlshaber der britischen Kavallerie in

der Krim, ist heute hier angekommen. Er scheint in offenem Zwis von Lord Raglan geschieden zu sein, da er, nach Mitthellungen aus dem Lager, zwar dem General Canrobert, nicht aber dem hri= tischen Oberbefehlshaber, einen Abschiedsbesuch gemacht hat. Die in der Krim stehenden Truppen sollen von England aus noch durch mindestens 10,000 Mann verstärkt werden. Heute früh wurden

die sterblichen Reste Joseph Hu me's in einer neuen Familiengrust

auf dem Begräbnißplatze von Kensall Green beigesetzt. Das Leichenbegängniß war äußerst einfach; nur die nächsten Verwandten und einige der vertrautesten Freunde des Verstorbenen nahmen an

demselben Theil.

Aus London, 2. März, wird telegraphirt: „Das „Chronicle bestätigt den Aufstand unter den Minen⸗Arbeitern in Ballarat

(Australia Felix). Die Fahne der Unabhängigkeit ward aufgepflanzt.

Kommissar Rede wurde zum Gefangenen gemacht. Die Insurgen⸗ ten verlangten die Abberufung des Kolonial-Secretairs. Große Aufregung herrschte. Das Rriegsgesetz wurde proklamirt. Dit oberen Klassen stehen auf Seiten der Regierung. Gouverneur Hotham hält sich gut; seine Depeschen legen der Bewegung keine sehr große Bedeutung bei.“

Die „Times“ veröffentlicht einen an Lord Raglan gerichteten Brief des Earl von Lucan, datirt Balaklava, 30. November, in welchem der Earl sich über die Darstellung beschwert, die der Ober= Befehlshaber der englischen Truppen auf der Krim von seinem (Lucan's) Benehmen in der Schlacht von Balaklava gegeben bat Es handelt sich hierbei um den bekannten mißverstandenen Besthl— welcher so unglückliche Folgen hatte.

2. März, Mitternacht. In so eben stattsindenden Par⸗ lamente - Sitzungen sprechen Palm erston, Graham Dis raeli gegen eine geheime Untersuchung, betreffend den Zustand dec Heeres in der Krim. Das Parlament beschließt, daß sammtliche Mitglieder zu der Untersuchung Zutritt haben und daß das gte⸗ sultat schließlich veröffentlicht werden solle.

Ii Publikum ist die Hoffnung auf Frieden allgemein vor herrschend. .

3. März, Morgens 10 Uhr 19 Minuten. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Lord Claren don, ist heute na Boulogne gereist, um mit bem Kaiser Napoleon zu konfertten, Die von Lord Raglan heute eingetroffene Depesche aus der Krim meldet, daß der Gesundheitszustand der englischen Soldaten sich bessere. (Tel. Dep.)

In der gestrigen Oberhaus - Sitzung zeigte Lord Clarenvdon an, daß er die Nachricht vom Tode des Kaisers Nikolaus 2 habe. In ver Lage, fügte er hinzu, in welcher wir uns be ö. und da dieses uncttöartete Ereigniß auf den Krieg, so wie auf . Verhandlungen und vielleicht auf die Politik Rußlan einen unmiltelbaren und direkten 6 üben muß, giant . daß mein edler Freund (Lord Eyndhurst) mit mn überelnstimmen wird, daß es ungeeignet sein dürfte, n von ihm sür . gestellte Motion zu viskutiren und da ner Bitte nachkommen wird, seine Motion im öffentlich esse zu vertagen. Lord Lynd hurst erklärte darauf, b seine in Bezug auf die Relationen mit Preußen angekündigte N

er mel⸗ ö.

401

wo sie angemessener sein würde. Lord Lucan ksamkeit des Oberhauses für die Verlesung rd Raglan stattgehabten Korrespondenz

ß er in der Affaire bei Balaklava

. enipfangenen Der Graf Gran⸗

dauert die un ewöhn eschlagen un ist tine g der Frage ein digung . ünterha zes Kaisers von Ru

lane e fnereic. Paris, 2. März. Der Kaiser ist gestern in

. eingetroffen, nachdem er zuvor am Morgen das Lager

tin allen seinen Einzelnheiten besichtigt hatte. * a März. 9. heutige „Moniteur“ veroffentlicht in seinem Theile die zwischen Frankreich und Spanien abgeschlos⸗ in Betreff der telegraphischen Korrespondenz beider Im nichtamtlichen Theile berichtet dasselbe er am 2. März das Lager von Equihem be⸗

anien. Madrid, 1. März. Die die Religionsfrage hetreffende Grundlage der Verfassung ist von den Cortes, so wie st die Majorität der Kommission proöponirt hat, mit 148 Stimmen angenommen worden. Die Erneuerung der schwebenden Schuld ist gechmigt worden. (Die „Gaceta“ enthält das auf die Emisston ker neuen 3 pCt. Obligationen bezügliche Dekret). Es herrscht

volllimmene Ruhe in Madrid. ; Eine telegraphische Depesche aus Madrid vom 2. März lautet: daß der Ver fassun

se Regierung hat entschieden, . ö soll. Eine Anleihe wird als unerlä lich betrachtet.

Der Stand der Felder läßt eine reiche Aerndte voraussehen..

Italien. Turin, 28. Februar. In der Sitzung der Zwei⸗ kn Kammer vom 26. Februar wurde der zweite und dritte Artikel nes Klostergesetzes angenommen. Das bereits votirte Amendement Defore st ads zum ersten Axttikel dieses Gesetzes lautet:

„In Zukunft können ähnliche Genossenschaften und Institute gesetlcch nur kraft eines Gesetzes errichtet werden.“

Der ursprüngliche Text lautete:

„Die Klöster können nur kraf werden.“

t eines Gesetzes rekonstituirt

höͤtte gestern Alfieri's Bericht darüber. In der Deputirtenkammer jmnert die Diskussion über das Krlostergesetz fort.

Das piemontesische Expeditionscorps hat sich in Savong zu smmeln; Der Chef desselben ist bekanntlich der General Alfonso Uumarmora; , n , sind: Petiti, Avet, Ranallo md die Gebrüder Balbo. Die Divisions⸗Kommandanten sind: der hmneral Durando mit dem Stabschef Casanova; der General La⸗ namora Alexander mit dem Stabschef Porino. Die Brigade⸗ sammandanten sind: Giustiniant, Montevechio, Molesard und saldini. Die Kavallerie kommandirt der Oberst Savoirons. Das kuschiffen dieses Corps findet am 15. März auf englischen Dampfern sut; die Verpflegung besorgt die englische Intendanz, welcher pie⸗ nntesssche r enn gs , iere zugetheilt werden.

Türkei. Nach einem Berichte der „Oss. Tr.“ aus Konstan—⸗ sopel vom 19. v. M. hat General Niel die englische Armee in la trim zwar sehr zusammengeschmolzen gefunden, da sie gegen⸗ näntig nicht mehr als 14,630 Mann (also nicht 4000 Mann, wie in Bericht aus Konstantinopel wissen wollte) zählt; diese Truppen tsinden sich jedoch in sehr gutem Zustande und erhielten fortwäh⸗ nnd neue Verstärkungen. Tausend Mann englischer Truppen, die kiich in Konstantinopel angekommen waren, wurden sogleich nach haf slar expedirt, die ohne Unterlaß ankommenden französischen trsärkungen dagegen nach Kamiesch.

Derselbe Korrespondent berichtet über die jüngst durch eine ie Contremine zur Explosion gebrachte fran onfhh⸗ Mine, daß tselbe bereits bis in die Nähe der Mastbastion geführt worden bar. General Nöiel hat nun auf einer Anhöhe in der unmittel= tren Nähe des Punktes, auf dem die Exploston stattfand, zwei fe Hatteriern mit se 6 Stücken schweren Geschützes aufführen

Die „Milit. Ztg.“ schreibt: Nach bekannt gewordenen türki⸗

shen Quellen, überelnstimmend mit der zu London publicirten De

sche Lord Raglans, wäre der Angriff auf Eupatorig als wirk- in Sturmversuch zu betrachten, e. von bedeutenden Streitkräften dernen wurde. Aus dem gegentheiligen Lager erfahren wir 1 diesen Vorgang, daß der die Truppen vor Eupatoria befeh⸗ me. General = Litutenant Pawloff von Ost en- Sacken die zn sung erhalten hatte, so lange mit einem ernstlichen Angriff inne nihalten bis vie Divlstonen Pawloff, Chruleff und Korff. die vor= le gt then Verstärkungen an sich gezogen haben würden. In em Sinne hätten 9 nun auch die russischen Truppen verhalten e

und wenn gleich täglich Scharmützel vorslelen, vermied man jedes tmstere hege . n wer, 33

Russen lag es vor Allem daran, die

kein Eid ge⸗

bruar mit der brasilianischen Post in Liverpool angekommen. Buenos Apres sind auf diesem Wege Nachrichten vom 12. De⸗ zember, aus Montevideo vom 15. Dezember eingegangen. General

Die Senatskommission zur Prüfung des Allianzvertrages

Deckungen, welche den von der Besatzung Eupatorias aufgestellten Vortruppen dienten und in einzelnen Gehöften, Windmühlen und dergleichen bestanden, zu zerstören; was auch einige Tage vor dem 17ten erfolgte. An diesem letzteren Tage unternahm die Division Chruleff ohne Unterstützung der anderen Truppen eine größere Rekognoszirung in nördlicher Richtung und drang bis in die Nähe der Verschanzungen vor; dort von den türkischen Truppen en ht empfangen, zog sich Chruleff nach unbedeutendem erluste auf selne frühere Stellung zurück. Die ins Ge⸗ fecht gezogenen zussischen Truppen zählten 18000 Mann ; wenn die Division Pawloff gleichzeitig engagirt gewesen wäre, was aher russischerseits nicht zugegeben wird, so würde der Bericht der Alliirten über das Zahlenverhältniß der Russen richtig sein. Der 17. Februar hat übrigens wenig entschieden; die Alliirten in Eupa⸗ toria müßten die Initiative ergreifen, um die Cernirungstruppen aus dem Felde zu schlagen, ehe an eine erfolgreiche Operation von Eupatoria aus, sei es nun gegen Perekop oder (was wahrschein⸗ licher) gegen die nördliche Seite Sebastopols gedacht werden kann. Aus Sebastopol verlautet nichts Wesentliches, mehr aus dessen Umgebung, namentlich haben größere Bewegungen der Russen in das Baidarthal für Balaklava, welches in östlicher Rich⸗ tung mit Gräben und Verhauen thunlichst gedeckt ist, neue Besorg⸗ nisse hersorgerufen und den französischen Oberfeldherrn veranlaßt, eine Brigade auf Kadikoi zurückzuziehen, um den englischen Truppen bei Balatlava die Hand zu reichen. ; Rußland und Polen. Eine petersburger Depesche vom 3. März meldet: Der Kaiser Alexander I. verkündet in einer

Proklamation von gestern seine Thronbesteigung und hat die Hul⸗ digungen der Reichswürdenträger, der Garnison 2c. angenommen.

Warschau, 2. März. Gestern traf telegraphisch die Ordre aus St. Petersburg hier ein, Fürst Paskewitsch möge sich bereit halten zur Abreise nach St. Petersburg. Unmittelbar darauf wur⸗ den sämmtliche Generale nach dem Schlosse beschieden.

In Folge eines Berichtes, wonach Spekulanten bedeutende Sprit⸗-Ausfuhr nach Oesterreich beabsichtigen, hat der Befehlshaber der russischen Südarmee den Export von Sprit aus Bessäabien und Podolien nach Oesterreich untersagt.

Amerika. Das Postdampfschiff „La Plata“ ist am 28. Fe⸗ Aus

Urquiza hatte die von der Regierung von Buenos⸗Ayres vorge⸗ schlagenen Bedingungen angenommen und sich verpflichtet, jeder ferneren Einmischung in die inneren Angelegenheiten dieses Staates sich zu enthalten. Ein Bürger von Buenos-Ayres, Dr. Cullen, ist zum Gouverneur des Staates Santa erwählt worden.

Bei Montevideo sammelte sich ein brasilianisches Heer. Das neue Ministerium in Montevideo setzte seine Amtsführung ohne irgend eine Aenderung des bisherigen politischen Systems fort.

Aus Paraguay wird gemeldet, daß ein starkes brasilianisches Truppen⸗Corps gegen die Gränze dieses Staates vorrücke.

Telegraphische Depeschen.

Aachen, 3. März. Bei Düsseldorf sind bereits gestern Abend die letzten Züge der Aachen⸗Düsseldorf⸗Ruhrorter Eisenbahn auf der Rheinstation wieder ein- und ausgelaufen. Traject per Dampf⸗ schiff regelmäßig im Gange. Bei Uerdingen beginnt das Wasser sich zu verlaufen; man ist schon bis Trompet vorgedrungen und beschäftigt, die Bahn zu untersuchen und baldigst wieder fahrbar herzustellen. Die Größe der Beschädigungen und die Dauer der Reparatur läßt sich augenblicklich noch nicht übersehen.

Wien, Sonntag, 4. März. (Tel. Dep. d. C. B.) Der Kaiserliche Internuntius Herr von Bruck ist heute hier einget roffen.

Paris, Sonntag, 4. März. (Tel. Dep. v. C. B.) Der Kaiser wird heute Abend nach Paris zurückkehren.

Statistische Mittheilungen.

Magdeburg, 3. März. In diesen Tagen haben die Durchzüge von Auswanderern wieder begonnen. Der erste Trupp, welcher hier nach Bremen durchpassfirte, bestand aus 79 1 unter denen sich 23 Baiern. 54 Sachsen und 2 Württemberger befanden. (Magd. Ztg.)

Gewerbe⸗ und Handels-⸗Nachrichten.

Durch Artikel 20 des General⸗-Reglements für die in diesem Jahre zu eröffnende pariser 1 der Industrie⸗Erzeugnisse aller Länder war bereits ef gef elr daß alle für die Ausstellung be⸗ stimmten Gegenstände des Inlandes sowohl als bes Auslandes innerhalb bes franzöͤsischen Gebietes auf Staatskosten befördert werden sollten. Am