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angekommen und ohne Aufenthalt nach Königsberg weitergereist.
Nd. Ztg. K . März. Zur Beileidsb n und Gra⸗
tulation wird von Seiten des hannoverschen Hofes der General der Infanterie, Halkett, Ercellenz, und dessen Schwieger⸗ sohn, der Rittmeister von Reißen stein, sich nach St. Petersburg
beg rn, 6. März. In der gestrigen Abend-Sitzung hat der Bür ger⸗Ausschuß zwei Anträge des Senats, betreffend Bewilligung. der Kosten der Kriegsbereitschaft des hiesigen Bundes⸗Kontingents (23, 500 Mark) und Genehmigun einer Vereinbarung mit Olden⸗ burg, wegen gemeinsamen Brigade⸗Kpommando's und Stabes, der Bürgerschaft zur Annahme zu empfehlen beschlossen. (L. Ztg.) effen. Darmstadt, 6b. März. König Ludwig von Batern ist heute in Begleitung seines Arztes, Lor. von Siebold, zum erstenmale ausgefahren. Seit mehreren sei; wird die zeue Mannschaft eingeübt, einen Monat früher als sonst. Württemberg. Stuttgart, 6. März. In der heutigen Sitzung der Ersten Kammer lam der Gesetzentwurf über die drei Muͤlionen außerordentlichen Kriegskredit zur Berathung und die hohe Kammer fand dabei Gelegenheit, sich über die orientalische Frage auszusprechen. Der Kredit selbst, also der Gesetzentwurf, wie er aus den Beschlüssen der anderen Kammer hervorging, fand
keinen Anstand. (Fr. J.) W Ri nzen, 6. März. Das Militairanlehen zu
6. Milllonen Gulden wird auf dem Subscriptionswege, mit 45 pCt. verzinslich, zum Course von g94* emittirt.
Oesterreich. Wien, 7. März. Die heutige „Wiener Zeitung“ veröffentlicht amtlich folgendes Bülletin von gestern: „Ihre Majestät die Kaiserin haben die Nacht größtentheils ruhig Csöle en; der Beginn des Wochenbettes ist der Zeit entsprechend.
le neugeborne Erzherzogin ist fräftig und befindet sich wohl.“
Gestern Dienstag, den 6. März, Nachmittags um 2 Uhr, fand die feierliche Taufe der neugeborenen Er ers in der Hofburg⸗ pfarrkirche auf die herkömmliche solenne eise statt. Dieselbe er⸗ Fielt in der heiligen Taufe die Namen Sophie Friederike Dorothea Marie Josepha.
Die so eben erscheinende Oesterreichische Correspondenz * berichtet, daß an Stelle des Fürsten Mentschikoff Fürst Gort⸗ schakoff die Krim⸗ Armee kommandiren und General Lüders ben Fürsten Gortschakoff ersetzen werde.
Aus Konstantinopel vom 1sten d. wird gemeldet, daß Erdstöße Bru ssa fast zerstört haben. Tel. Dep.)
Aus der Schweiz, 5. März. Bei der gestrigen Volksabstim⸗ mung im Kanton Tessin über bie revidirte Verfassung, wurde dieselbe von 26 Kreisen angenommen und von einem abgelehnt. In einem Kreise, dem von Riviera, ga es, wie gewöhnlich, Hän⸗ 9 Von den übrigen zehn Kreisen ist das Ergebniß noch nicht bekannt.
Yiederlande. Haag, 3. März. Sämmtliche Mitglieder der Königlichen Familie entsandten gestern durch den Telegraphen den Ausdruck ihres Bekleids nach a, . Heute überbrachte der Telegraph bereits den Dank des neuen aisers für die Theil⸗ nahme des Hofes an seinem schmerzlichen Verluste. Wie verlautet, wird Prinz Friedrich sofort nach Petersburg abreisen. — Die niederländischs Bank hatte am 28. Februar einen Metallvorrath von 1023 und einen Noten-Umlauf von 927 Millionen Gulden. — In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer veranlaßte das fraurige Loos der Sklaven in unseren Kolonigen und namentlich die schlechte Behandlung, der sie in Folge der vom jetzigen Kolonial⸗ Minister Pahud vor Jahren ausgegangenen Vorschriften ausgesetzt sind, sehr lebhafte Erörterungen. (Köln. 3tg.)
Großbritannien und Irland., London, 5. März. Das auf den Antrag des Hrn. Roebu ck eingesetzte Spezial⸗Comitè des Unterhauses zur Untersuchung des Zustandes der Armee in der Krim hielt heute Mittag ihre * — öffentliche Sitzung. Hr. Roebuck präsidirte und sämmtliche Mitglieder des Comité“ ' hatten sich einge⸗ funden. Unter den Zuhörern war auch General Evans. Ver⸗ nommen wurde Hr. George Dundas, Mitglied des Unterhauses für Linlithgowshire, der früher in der Armee gedient und im Dezember v. J. als Privatmann einen Besuch im Lager vor Sebastopol abgestattet hat. Derselbe schilderte in Folge der an ihn gestellten Fragen die Lage der Dinge zu jener Zeit als überaus betrübend. Die Kavalleriepferde standen ohne Bedeckung im Freien, es fehlte im Lager an Foͤurage, obgleich dieselbe in Menge in Balaklava vorhanden war; die Pferde starben in Massen, die Kavalleristen selbst waren freilich mit Zelten verschen, aber die Uniformen hingen ihnen nur noch in Fetzen am Leibe. Die Infanteristen waren wegen der 8 Entfernung ihres Lagers von Balaklava noch übler dran; da 2 Beinkleiver meistens . waren, mußten sie sich dadurch helfen,
aß 2. sich Sandsäcke um die Beine banden; die Rationen waren . gend, blieben auch wohl einmal einen Tag ganz aus, halbe . onen waren das Gewöhnliche. Die Zelte waren schlecht, der n. e. Orten aufgehäuft, es fehlle an Brennholz, obgleich asselbe mit leichter Mühe hätte herbeigeschafft werden können.
Die Wege endlich waren so schlecht, einsank. berichten die heutigen Abendblätter noch nicht. ,
Der Präsident des ostindischen Büreau's, Sir Charles Wood, ist vorgestern ohne Opposition in Hallfar wieder zum Unterhaus⸗-Mitgliede gewählt worden. Im Verlauf seiner Dank. rede setzte er kurz die Verhältnisse auseinander, die ihn wieder ins Ministerium geführt haben, und benutzte die Gelegenheit der
erade eintreffenden Nachricht von dem Tode des Kaisers von
ußland, um sich über die Kriegs⸗ und Friedens- Frage ausgzu—
rechen. ö Die Vorbereitungen zum Ostsee⸗ Feldzuge, werden in Porte. mouth mit der größten Energie betrieben, weil alle Ausrüstungen bis zum 13. März fertig sein müssen, da um jene Zeit die allge= meine Abfahrt erfolgen soll. Wenn das Gerücht wahr spricht, so wird neben der Sstsee⸗Flotte auch noch eine Kanal⸗Flotte gebildet werden.
Es sind Nachrichten vom Cap der guten Hoffnung vom 30. De zember eingegangen, welche von unruhigen Bewegungen der Kaffern an der östlichen Gränze der Kolonie sprechen, indeß den . der Dinge nicht als bedenklich schildern, wenngleich Vor sicht und Wachsamkeit nöthig scheinen. Vom Katflusse war von 17. Dezember gemeldet worden, daß Anta, Sandilla's Bruder mit cinem großen Haufen Bewaffneter in die Schluchten des Amatola⸗- Gebirges eingezogen sei und sich dort festsetzen zu wol⸗ len scheine, rg geht aus einer Meldung aus Fort Murray vom 21. Dezember hervor, daß Anta selbst sich dem dort residirenden
daß man bis über die Knie
Bezirks-Beamten gestellt und versichert habe, es sei keiner seiner
Leute in das Amatola⸗Gebirge eingedrungen, auch hatten nie ausgesandten Patrouillen vom berittenen Jäger ⸗Regiment keinen bewaffneten Kaffer gefunden. Das neueste „Graham's Tomn Journal“ versichert auf das Bestimmteste, daß nach eingegangenen zuverlässigen Berichten für jetzt keine Gefahr zu m. sei daß im britischen Kaffrarien vo ständige Ruhe herrsche, daß der be—⸗ deutendste Kaffernhäuptling, Pato, durchaus friedlich gestimmt scheine, und daß sich alle Gerüchte über Belästigung der Kolonisten durch die Kaffern darauf beschränken, 4 zwei Kolonisten genöthigt worden seien, ihre Niederlassungen au zugeben, weil sir, an der äußersten Grenze belegen, in das den Ghaikas überlassene Gebiet hineinreichen. — Es muß dahingestellt bleiben, ob die untenstehende telegraphische Mittheilung von dem Ausbruche eines neuen Kaffern—⸗ Krieges auf dem vorstehenden, oder auf Berichten neueren Datums beruht. —)
— 6. März. Wie verlautet, hat die Admiralität eine Depesche mit der Nachricht von einem großen Kaffern⸗Aufstande erhalten.
— 6. März, Abends. In beiden Parlaments häusern, welcht beide heute eine nur kurze Sißung hielten, lam nichts von Interess vor, als eine im Unterhause abgegebene Erklärung des Kolonial— Ministers, Sir George Grey, daß im Kaffernlande zwar eint Bewegung entstanden, aber ein Aufstand noch nicht ausgebrochen sei.
Ein Supplement zur „Gazette“ bringt folgende Mittheilung, betreffend die Blokade der ussischen 956 im Schwar⸗ zen Meere, datirt vom 3. März aus dem Ministerium des Aeußern: .
„Es wird hiermit bekannt gemacht, daß eine offizielle Mittheilung von Kear-Admiral Sir Edmund Lyons angelangt ist, datirt von Ihrer
‚Agamemnon“, vor Sebastöpol, 11. Februar, daß vom
die Mündung des Dniester, die Häfen von Aker⸗
ssa, sämmtliche zwischen Otschakoff⸗ und Kinburn⸗
in sich begreifend die Häfen von Nico⸗
Flüsse Bug und Dniester; desgleichen die Häfen
w luß der Häfen in der ö schen Kap Amn
1)
Donfluß, so wie die Häfen von Anapa un Macht der verbündeten Flotten von 965 a,
nd Irland
und Sr. Majestät dem Kaiser der F denen fer
tralen Mächten gestattet find, gegen
Blokade zu brechen versuchen sollten,
gebracht werden sollen.“ steur⸗ Aus Corfu, den 24. Februar, wird dem pariser „Moni
mitgetheilt: :
zwischen A.
Sir J. NJoung, ehemaliger Secretair für, Ilan ist an Stelle don Sir H. Ward zum Lord⸗Ober⸗ Commistir . nannt. Man erwartet daselbst nachstens ein Miliz⸗Regiment, het das 28ste Linien-Regiment zu ersetzen, welches Befehl hel n, sich zur Abreise nach der Krim bereit zu halten. Das w u Transportschiff „Imperador“ ist am 21. Februar von Englenn 59 Soldaten (ingelroffen, die bestimmt sind, verschiedene Regi ter auf den ionischen Inseln zu verstärken.
Ueber weitere Vernehmungen als die des Herrn Dundaz 5 .
gegen 6? votirte Grundlage
abgesendet
*
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rankreich. Paris, b. März. Der „Moniteur“ ver⸗
jffeni icht ein Kalserliches Dekret, durch welches dem Vice⸗ Admiral
f die Militair Medaille verllehen wird. Er enthält außer⸗
pem die Notification der Blokade aller russischen Häfen des Schwar⸗
v Azowschen Meeres mit Ausnahme der von den Streitkräften
und Frankreichs in Besitz genommenen. (S. oben azette“ .) .
Marsellle, 5. März, Abends, wird telegraphirt: „Die Cinschiffung von Artillerie⸗Material, Pferden und Munition nach der Krim wird seit Sonnabend mit Eifer betrieben. Bereits 25 gegel⸗Transportschiff⸗ haben ihre Ladung eingenommen; die Kor⸗ yelie „Tonnerre“ ist gestern in See gestochen; das Paketboot
Cuphrate“ geht heute mit englischen Offizieren und mit dem Material der kaiserlichen Druckerei ab. 6 große Paketboote, dar⸗ unter 3 englische, schicken sich gleichfalls zur Abfahrt an. Die mit
mam 22. Februar von Konstantinopel abgegangenen „Luxor“ erwarteten Briefe sind noch nicht angekommen. Der am selben age von dort abgegangene und heute Abends in unserem Hafen
mgelommene „Byzankin“ meldet nur die Abreise Omer Pascha' s nach dem Lager der Verbündeten, wo er den letzten Sitzungen des griegsrathes beiwohnen soll. Der „Bozantin“ und ein anderes Haletboot, der „Infernal“, bringen Kranke nach Frankreich zurück.“
Spanien. Madrid, 1. März. Die gestern um Mitter⸗ nacht nach einer eilfstündigen Sitzung von den Cortes mit 200
für den Religions-Kultus hat fol⸗ genden Wortlaut: „Die Religion Spaniens ist die apostolisch⸗ imisch⸗katholische; aber kein Spanier noch ein Fremder soll wegen religlöser Handlungen oder Glaubensansichten, welche nicht in öffent⸗ lichen Manifestationen sich darstellen, verfolgt werden.“
— 5. März. Die Cortes haben Herrn Salamanca die Kon⸗ sesson der Eisenbahn von Almanza bewilligt.
Italien. Aus Turin wird vom 2ten n, M. gemeldet: Die
pheitẽ Kammer ist bis zur Annahme des 14. Artikels des Kloster⸗
gesehes gekommen.
Piemontesischen Blättern zufolge hat General La Marmora
n Paris die Forderung gestellt, daß der Kommandant der piemon⸗ lesschen Expedition nach der Krim am Kriegsrathe Theil nehmen md dem Lord Raglan nicht untergestellt sein solle und daß die Pestmächte sich dafür verwenden mögen, daß der auf die Habe tmiger piemontesischen Unterthanen gelegte Sequester aufgehoben perde. Dieselben Blätter fügen hinzu, daß die Mission des Ge⸗ nhals, der bald nach Turin zurückkehren dürfte, ihren Zweck nicht . habe. (Vergl. die „Milit. Itg.“ unter Türkei.) Das „Giornale di Roma“ vom 27sten v. M. veröffentlicht jet den amtlichen Erlaß, durch welchen die Städte Civitavecchia md Ankona wieder als Freihäfen mit denselben Gerechtsamen er⸗ litt werden, die sie schon vor dem Erlaß des Gesetzes vom 14. Fe⸗ mar 1850 besaßen, welches Gesetz als außer Kraft stehend er⸗ liirt it. — Nach Meldung des „Corriere italiano“ wird das 21ste faanzösische Linien⸗Infanterie⸗Regiment, das bis jetzt einen Theil der roͤmischen Garnison ausmachte, sg in Civitavecchia nach Tou⸗ lm einschiffen und dort eine weitere Bestimmung erhalten.
Türkei. Die „Milit. Ztg.“ schreibt: „Vom Kriegsschau⸗ 6 in der Krim 'erfahren wir aus den gegenseitigen Lagern, daß die Russen und die Allürten ihre Defenstoͤkraft zu verstärken kachten. Es ist noch kein Absehen, welcher Theil zuerst in die dffensive übergehen werde; die forcirte Rekognosztrung gegen kupatoria war eben nur die Absicht, aus der strategischen Defensive bortheile zu ziehen.
In den , ,. drei Monaten, Dezember, Januar und zebrüar, war die Lage der Allüirten eine bedenkliche; die hierauf be= siglichen Berichte waren wohl zum Theile übertrieben, aber nicht unbegründet. In diesem Augenblicke aber ist die Stellung der sontischen Armee die vortheilhaftere. Sie haben die Stütz⸗ nunkte ihrer Flanken befestigt, eine freie Aussicht vor die Fronte; se sind vor dem feindlichen Geschützfeuer geschützt und ihre Reserven nun izten mit der mächtigsten Flotte der Welt. In einem ähn⸗ 16 strategischen Vortheile befindet sich die in Eupatoria detachirte imee des Omer Pascha, welcher seine Stellung durch Anwendung der Fortificatlon und durch zweckmäßige Verthellung der Waffen⸗ i nungen derart befestigt hat, daß er den Angriff der Russen am
ten d. siegreich zurüchkzuschlagen vermochte. — Ueber die Expedition der piemonte sischen Truppen. nach er Krim will vie „Milit. Itg.“ die nachfolgende Mittheilung nach Berichten aus Turin und Konstantinopel machen können: 16hon früher wurde berichtet, daß sich Re schid Pascha.beharr— ch geweigert hat, die zwei piemontesischen Stabs= Offiziere zu empfangen, welche vom General La Marm ora nach dem Orient . wurden, um mit dem türkischen Seraskierate 1 den pontischen Feldherren die Verabredungen Did obiger Expedition zu treffen. Heute erfahren wir, daß der i 9 gegen dle Absendung eines piemontesischen Hülfécorps einen 6 Form motivlrten Protest eingelegt haben soll. Die englisch
nzösische Diplomatie hat sich bemüht, vie Bedenken der Pforte
zu widerlegen. Hierauf soll der Divan erwiedert haben, der Sultan
rücksicht⸗
gestatte die Absendung der Truppen nur unter der Bedin u
daß Piemont ausdrücklich auf das Recht verzichten müsse ' 63 Frledens⸗Kongresse zu Wien oder beim Kriegsrathe in der Krim eine beschlleßende Stimme zu führen, mit einem Worte: der Kommandant des piemontesischen Hülfscorps würde den pontischen Obergeneralen untergeordnet werden. Dlese Nach- richt wurde geilen ig mit jener, daß der Senat zu Turin am Zten d. den Allianzvertrag mit Frankreich und England genehmigt, dem in London besindlichen General a Marmora teh 6 mitgetheilt. Nach Briefen aus Turin wurde mit den Vorbereitun= gen zu der Expedition innegehalten, weil zu erwarten ist, daß der
König unter solchen Umständen weitere diplomatische Schritte ein⸗
leiten werde, um mit der Pforte eine Verständi gung zu erzielen
denn General La Marmora soll sich weigern, das — 2 zi
übernehmen, wenn er nicht den anderen OSbergeneralen im Kriegs⸗
rathe beigeordnet werden sollten. Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. März.
Die heutige „St. Petersburger Ztg.“ enthält unter Inland erste Mittheilung von der Erkrankung 9. Majestät e n Nikolaus in folgendem Bülletin vom 1. März; „Se. Majestät der Kaiser, an der Grippe erkrankt, hat feit dem 10. (22.) Februar Fieberanfälle gehabt, wobei ein gichtischer Antheil bemerkbar war. Gestern war das Fieber heftig, mit de n,. der rechten Lunge, unten; die heutige Nacht , n, m Morgen erscheint das Fieber etwas gemaͤßigt; der Auswurf ist unbehindert. M. Mandt. Enochin. Dr. Karell.“
Ein zweites Bülletin von demselben Tage Abends 11 Uhr lautet: „Im Zustande Sr. Majestät des Kaisers hat sich seit heute Morgen Folgendes geändert: das Fieber hat gegen Abend zuge— nommen und der Auswurf aus dem angegriffenen Lungenthelle, rechts, unten, ist erschwert.“
Das in Königsberg am 7. März eingetroffene Manifest des Kaisers Alexander II. ist datirt: Petersburg, den 2. März, und enthält ungefähr Folgendes: Kaiser Nikolaus sei in Folge einer schweren Krankheit, die sich schnell entwickelte, am 7. März entschlafen. Wie der Verewigte ununterbrochen Nühen und Sorgen dem Wohle seiner Unterthanen widmete, so legen auch Wir, indem Wir jetzt den angestammten Thron des Russi⸗ schen Reiches und des davon unzertrennlichen Polens und Finn⸗ lands besteigen, vor Gott das Gelübde ab, die Wohlfahrt des Vaterlandes als Unser einziges Ziel zu betrachten. Die Vorsehung, die Uns zu einem so großen Beruf ersehen, mag Uns leiten und schirmen, auf daß Wir Rußland auf der höchsten Stufe der Macht und des Ruhms erhalten, und möge durch Uns in Erfüllung gehen lassen, die unablässigen Wünsche und Absichten des Kaisers Peter J. der Kaiserin Katharina, des Kaisers Alexander, und Unseres in Gott ruhenden Vaters. Der Eifer Unserer Unterthanen und deren Gebet möge Uns Beistand verleihen. Indem Wir hierzu auffor⸗ dern, befehlen Wir, daß Uns und Unserm Thronerben Rikolai Alexandrowitsch der Huldigungseid geleistet werde. (Tel. Dep.)
Aus Odessa vom 24. Februar schreibt man der „Oesterr. Millt. Ztg.“: „Die mit dem heutigen Feldjäger angelangten Nach⸗ richten aus der Krim reichen bis zum 24sten d. M. Sie melden von steten Ausfällen der Besatzung. Die Contreminen⸗Arbeiten unter der Leitung des Oberst-Lieutenants Todtleben und Capitains Melnikoff sinden ihren ungestörten Fortgang. Den 20sten besich⸗ tigte General Osten - Sacken die Defensionslinie, begleitet von allen höheren Armee ⸗Befehlshabern, und drückte bei dieser Gelegenheit der gesammten Besatzung, insbesondere aber den 2000 freigelassenen Flotten - Arrestanten seinen wärmsten Dank aus. Biese Leute haben sich um die Vertheidigung Sebastopols Verdienste erworben und werden an den gefährlichsten Punkten zu den Befestigungsarbeiten verwendet. Die gräco⸗ sla⸗ vische Freiwilligen Legion war zu Baktschiserai angekommen, von General Popoff gemustert und nach Sebastopol beordert. In Transkaukafien war der Winter mit allen seinen Schrecken eingebrochen. Auch in Odessa hatten wir am 23sten d. 15 Grad R. Frost. Alle Communicationen zwischen den einzelnen Städten waren durch die ungeheuren Massen gefallenen Schnees unterbrochen. Ein Konvoi von 360 Mann, welches nach dem Fort „Großnap“
Munition und Proviant führte erfror auf- dem Wege.“
Nachrichten aus Warsch au vom 5. März zufolge, ist der General⸗Militair⸗ Gouverneur dieser Hauptstadt, General Graf Rüdiger, nach St. Petersburg abgereist; daher die gestern gemel⸗ dete interimistische Uebertragung der Functionen des von ihm in Warschau bekleideten Amtes an den General ⸗ Lieutenant Tutschek. Von St. Petersburg war der wirkliche Staatsrath Kruse wieder in Warschau eingetroffen, von Plozk der Civil Gouverneur des gleichnamigen Gouvernements, General⸗Major Albertoff, und von Radom der Militair-Chef des radomer Gouvernements, Oberst Rospopoff, ebendaselbst angelangt. .
Anlerika. Der „Atlantic“ bringt Nachrichten aus New⸗ York vom 21. Februar.
Der Senat hat die Bill wegen Anlegung einer Eisenbahn vom Missistppi nach der Südsee mit 24 gegen 21 Stimmen votirt.