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Bajonnet auf die Russen, welche sie warf und die Redoute einnahm. Diese ist gänzlich zerstört, und die Franzosen hatten dabei etwa 0 Tolte. Ber „Konstitutionnel, berichtet dagz gen, die Franzosen hätten nicht nur die Redoute, sondern auch den Thurm Malakoff genommen, von wo aus sie nun den Kriegshafen, in welchem die russische Flotte liegt, beschießen können. Andere Berichte sagen, die Russen hätten den Thurm Malafoff selbst demolirt. . Omer Pa scha hat an Lord Raglan folgenden Bericht über den Angriff der Russen auf Eu patorig am 17. Februar erstattet: — Mylerd! Ich habe die Ehre, Ew. Herrlichkeit zu benachrichtigen, daß der Feind am 17. Februar des Morgens Eupatoria angegriffen hat. Die dazu bestimmten Truppen hatten vor sechs Tagen das vager vor Seba stopol verlassen und andere Truppen, die aus Perekop und Simferopol kamen, hatten sich mit ihnen in der Nacht des 16ten und am ten Morgens auf dem Terrain, welches hinter den von Eupatoria befindlichen Anhöhen gelegen ist, vereinigt. viel man ver⸗ muthen konnte und nach den 6 Z36 Batai stand. nonade, während welcher der Fein
ch die Russen in großer 3
unser linker Flügel du
schuß auf di so konzentrirten Cent Darauf forderte ich nach dem rechten Flüge dem französischen Dampfer „Veloce“ und dem an dessen Bord der Vice⸗Admiral Ahmed Pas zu nehmen. Zur selbigen Zeit verstärkte ich ec einige Bataillone Infanterie und einige Stü Artillerie, w linken Flügel zurückzog. Der Feind setzte aus der von seiner eingenommenen Stellung sein Feuer ohne Unterbrechung fort; darauf verfuchte seine Infanterie, indem sie Bretter und Leitern mit sich führte, drei Mal unsere Werke zu stürmen. Jedesmal wurde sie zurückgeworfen und gezwungen, sich unter unserem Feuer zurückzuziehen; aber sie konnte diefe Tückgehende Bewegung unter dem Schutze ihrer Artillerie und starker Massen Kavallerie ausführen. Unsere Kavallerie, welche in diesem Augenblicke
nicht mehr als = 3006 Pferde zählt, und welche die russische Infanterie beim
Beginn ihres Rückzugs angriff, durfte nicht wagen, sie weiter zu ver folgen, in Gegenwart so bedeutender Massen. Diese Ueberlegen eit des Feindes an Arkillerie und Kavallerie hat uns gehindert, die Russen auf ihrem Rück⸗ zuge zu beunruhigen. Nach einem Istundigen Kampfe fingen sie an 6 in drei verschiedenen Richtungen zurückzuziehen, gegen die Brücke des Safik-Sees, gegen Topmamaz und auf der Straße nach Perelop. Ich . Grund, mit der Haltung meiner Truppen an diesem Tage zu⸗
ieden zu sein. Obgleich aufgestellt hinter Werken, die nur halb vollen⸗ bet und noch nicht vollständig mit Geschütz versehen waren haben sie tapfer 5 gemacht und sich sehr fest benommen. Wir haben keinen zahlreichen Verlust erlitten, doch ist er immerhin ein beklagenswerther. Wir empfinden schmerzlich den Tod des General⸗Lieutenants Selim⸗ Pascha, Kommandanten der ägyptischen Truppen. Wir haben außerdem G Todte und A7 Verwundete; 79 Pferde sind etödtet und 18 verwundet worben Unter den Getödteten befinden sich Offiziere; 10 sind ver⸗ wundet, darunter Soliman Pascha; 13 Bewohner der Stadt sind ge⸗ todtet und 11 verwundet. Ich halte es für meine Pflicht das bier be⸗ ndliche französische Detachement ehrenvoll zu erwähnen, wie die Kriegs chiffe Euraçao“, „Furious“, Valourous. und „Viper.“ Auch muß ich ben türkischen Dampfer „Schefaer“ lobend nennen, wie die energische Unterstützung des französischen Dampfers „Veloce, welche alle kräftig dazu beigetragen haben, die Anstrengungen des Feindes zu nichte zu machen. Das franzdsische Detachement hat 4 Todte und 9 Verwundete. Der Verlust der Russen muß beträchtlich gewesen sein. Nach den Be⸗ richten der Eivilbehörden von Eupatoria, welche die Todten zu beerdigen 2 sind 453 getödtet worden. Ihre Artillerie hat 300 Pferde ver⸗ oren. Sie haben eine große r ihrer
. Todten und fast alle ihre Bles⸗ sirten mitgenommen. Wir haben sieben Gefangene gemacht. Ich habe die Ehre ꝛc.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 6. März. Die hiesigen Blätter enthalten nachstehende Tagesbefehle an das russische Heer:
IJ. Tapfere Krieger, getreue Vertheidiger der Kirche, des Thrones und des Vaterlandes! z Dem allmächtigen Gott schwersten Verluste heimzusuchen. Unser gemeinsamer Vater und Wohl⸗ thäter ist uns genommen. . ; Mitten unter unermüdlichen 26 für die Wohlfahrt Rußlands
hat es gefallen, Uns mit dem herbsten,
und den Ruhm der russischen Waffen ist Mein geliebtester Vater, der Herr und Kaiser Rikolai Pawlowitsch, in gegangen.
Seine letzten Worte waren: Ich danke Mein er herrlichen treuen Garde, die Rußland im und treuen Armee und Flotte; Ich bete zu Gott, daß er in ihnen beständig dieselbe Bravheit, denselben Geist erhalte, wodurch sie sich unter Mir auszeichneten. So lange dieser Geist sich erhält, ist die Ruhe des Neichs nach außen wie nach innen gefichert, unb dann wehe den Feinden dessel⸗ ben 80h habe Meine Truppen geliebt, wie Meine Kinder, habe ge⸗ 2 wie Jch nur konnte, Ihre Lage zu verbessern! wenn Mir nicht Alles gan ist, so lag es nicht àm mangelnden Wunsche, sondern . ch entweder nichts Besseres wußte, oder nicht mehr zu thun
Möget ihr diese unvergeßlichen Worte für immer in euren Herzen
das ewige Leben hinuber⸗
auf
Jahre 1825 gerettet hat, . danke der tapfern a
bewahren, als den Beweis Seiner aufrichtigen Liebe zu Euch, welch ch in vollem Maße theile, und als das Unterpfand eurer Ergebenheh gegen Mich und Rußland. ö
Tapfere Krieger, wackere Kampfgenossen eures in Gott ruhenden er, habensten Führers! den letzten Ausdruck Seiner zärtlichen väterlichen
Ihr habt euch Liebe zu euch ins Herz geprägt. . Liebe, verleihe Ich euch, Truppen der Garze,
Als Merkmal die und Grenadier⸗Regiment des Generalissimus Fürsten
1stes Kadetten⸗Corps ; Majestät, welche der Kassen,
Ssuworow, dieselben eigenen Uniformen Sr. euer Wohlthäter, Selbst zu tragen geruhte; bewahret dieses Unterpfand und möge es unter euch bewahrt bleiben als ein Heiligthum, als ein auch künftigen Geschlechtern unvergeßliches Denkmal.
Außerdem befehle Ich: ᷣ
1) In den Kompagnieen und Escadrons, welche den Namen Seiner Kaiserlichen Majestät getragen haben, sollen alle Grade auf den Epan⸗ letten und Achselklappen die Namenschiffre des Herrn und Kaisert Nikolai J. tragen, so lange no Februar 1855 in den Armee⸗-Listen verzeichnet standen.
2) Dieselbe Namenschiffre sollen, wenn sie dieselbe hatten, beibehal. Person Sr. Kaiserlichen Majestaͤt attachirten Generale
ten sowohl die der und Flügel⸗ Adjutanten, welche sich bei Sr. M—
als auch die General⸗ jestät befanden.
Und so möge denn für immer in unseren Neihen fortleben das ge. heiligte Andenken Nikolai des Ersten und möge sein ein Schrecken der Feinde und ein Ruhm des Vaterlandes.
St. Petersburg, den 19. Februar 1855. .
Se. Kaiserliche Majestät haben Allerhöchst geruht zu befehlen: Anlaß des Hinscheidens Ihres geliebtesten Vaters, des Kai— sers Nikolai Pawlowitsch, gesegneten und ewig ruhmwürdi⸗ gen Andenkens, vom 19. Februar an auf sechs Monate Trauer anzulegen.
Mittelst Allerhöchsten Tagesbefehls im Militair⸗Ressort von 19. Februar 1855 haben Se. Majestestät der Kaiser geruht, dit Würde des Chefs aller der Regimenter der Leibgarde anzunehmen, als deren Chef der in Gott ruhende Herr und Kaiser Nllolti Pawlowitsch sich zählte, und ferner des Chefs des Leib— Gardt= Sapeurbataillons, der 1sten Leib⸗ Garde Artillerie- Brigade und des 1sten Kadettencorps. Zu gleicher Zeit behält Se. Ma⸗ jestät der Kaiser die Würde des Chefs der übrigen Regimenter der Garde und Armee und des Kadetten⸗Corps von Alerandrowsk⸗Bres deren Chef Allerhöchst Sie bis jetzt zu sein geruhten, ausgenommen: des Leib - Kürassier⸗Regiments Sr. Kaiserlichen Hoheit des Thron— folgers Cesarewitsch, zu 56 , , wird Ihre Kaiserliche Majestät die Herrin und Kaiserin aria Alexandrowna, und deo ülanen- Regiments Sr. Kaiserlichen Hoheit des Thronfolgers Cest⸗ rewitsch, zu dessen Chef ernannt wird Seine Kaiserliche Hoheit der Thronfolger Cesarewitsch Nikolai Alexandrowitsch.
Ernannt werden: Se. Kaiserliche Hoheit der Thronfolger Cesarewitsch Nikolai Alexandrowitsch — zum Ataman sammtlicher Kosaken-Heere. Das Mitglied des Reichs raths, General⸗Adjutant, General der Kavallerie Graf Rüdiger — zum Ober ⸗Kommandi⸗ renden des Garde- und Grenadier⸗Corps, und bleiht derselbe Mit⸗ glied des Reichsraths und General⸗Adjutant. Der General⸗Lieute⸗ nant Jurgewitsch und der Ihren Kaiserlichen Hoheiten dem Ihren⸗ folger Cesarewitsch Nikolai Alexandrowitsch und den Grohßfürsten Alexander Alexandropwitsch und Wladimir Alexandrowitsch aittachirte General-Lieutenant Sinowjew werden beide zu General⸗Adjutantin Sr. Kaiserlichen Majestät ernannt, der letztere bleibt Ihren Kaiser⸗ lichen Hoheiten attachirt. .
— J. März. Aus Sebastopol geht folgende Meldung ein. In der Nacht vom 28. Februar zum 14. März haben unsere Truppen vor derjenigen Redoute, welche sie einige Tage früher vor der linken Flanke der Befestigungen von Sebastopol aufgeworfen hatten, no eine zweite Redoute errichtet. wesen, unsere Arbeiten zu hindern. ö Aus Sdessachat die „Oester. Milit. Ztg.“ Briefe bis zum 2Isten v. M., welche seit der letzten Affaire bei u pa toria nichts von Bedeutung berichten. Im Hauptquartier hieß es, die russischen Truppen Derben um Milte März zwei Armeen bilden, deren eine unter Kom- mando des General-Adjutanten Osten⸗-Sacken längs der Ischerna)n und auf Balaklava zu, die andere unter General Read auf Eupg⸗ toria ihr Augenmerk richten sollte. Mittlerweile (die Nag. richten aus der Krim waren bis zum das Observations⸗ Corps des General die gehofften Verstärkungen aus Baktschiserai, leichte Kavallerie⸗Divislon des General ⸗Lieutenants Simferopol eingetroffen, und nahm auf der Straße nach . . pie Vuartiere. Auch vas Dragoner-Corps hat bereits den 3) . bei Perekop überschritten. Ihre Kaiserlichen Hoheiten die ĩ— fürsten Michael und Nikolaus waren den 21stęn kf Sebastopo , Simferopol eingetroffen und hatten sich nach ,, . nigen Spitäler ves andern Tages wieder nach Sebastopol ⸗ Die Thätigkeit behufs der Enrollirung der dem Aufgebote Jo er hat begonnen. In allen Gouvernements⸗Städten Groß⸗Ru relben sind Koömmissionen eingesetzt, welche die Anmeldungen einsch
Alexander.
Einer von denen übrig ist, die am 18.
Der Felnd ist nicht im Stande ge⸗
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und die Leute nach den Sammelplägen Nowgorod und Moskau senden. Das Corps der inneren Reichswache wird, so wie die Hranʒ⸗ und Forstmiliz, auf Kriegsfuß gesetzt. Diese innere Wache bildete bisher 50 Bataillone Infanterie, 98 Artillerie⸗, 7 Arsenal⸗ Laboratorien, 25 Arbeiter- Compagnieen, dann? Belagerunge—= Parks und sollte nach dem Etat 78, 000 Mann stark sein. Dieser Stand war bisher kaum zur Hälfte erreicht und diese Hälfte zählte Invaliden. Die anbefohlene allgemeine Landesbewaffnung soll nuch hier den nöthigen Ersatz bieten. General Lüders befindet sich noch . . Ovessa, in weicher Stadt der Handel nunmehr ganz ieder liegt.
rah Odessa, 25. Februar. Nachdem die in der ersten Hälfte diese. Monats eingetretene Kälte mit ziemlich starken Frösten uns verlassen hatte und wir hofften, nicht allein die eislos gebliebene Rhede rein lassen und unsere Häfen von Eis befreien, trat plötzlich in der Nacht vom hien zum 20sten abermals Kälte mit starkem Schneefall ein, der lle unsere Straßen überschüttete. Seitdem stellten sich auch an⸗ haltende Fröste ein, die nicht allein unsere beiden Häfen, sondern zuch die Rhede und das Meer, so weit das Auge reicht, mit Eis bedeckten. Diese natürliche Blokade überhebt die alliirten Westmächte der Blokade durch ihre Schiffe, welche denn auch thatsächlich jetzt lberflissig wär.! 4 U unser er Getreivepreise in der handelslosen Zeit zu geben, theile ich ze amtliche Brodtaxe unseres General-Gouverneurs für den Monat Februar mit: 1 Pfund Roggenbrod 16 Kopeken ( 3 Sgr. preuß. Laur.), 1 Pfund Weizenbrod erster Qualität 13 Kop. Die Fleisch⸗ hre bestimmt: für 1 Pfund Fleisch erster Qualität 35 Kop. (also . Sgr. preuß. Cour.) u. s. w.; für einen Eimer Wasser 13 Kop. hiernach haben wir allerdings nicht über Theuerung zu klagen, aber vir verdienen auch mit einem Worte gar nichts. (H. B. H.)
Dänemark. Kopenhagen, ?. März. Ein Antrag zur dritten Berathung des Finanzgesetzes: Die Bewilligung der Aus⸗ gaben für den Reichsrath zu verweigern, ward heute im Volks⸗ hing mit 57 gegen 23 Stimmen verworfen.
Das neueste Bülletin über das Befinden des Königs lautet: „Frederiksborg, 8. März, Abends. Se. Majestät haben eine ruhige hacht gehabt; der Schlaf war nur zweimal durch Husten unter hrochen. Kein Fieber. Allgemeines Befinden gut. Lund.“
Telegraphische Depeschen.
Düsseldorf, 11. März. Nachdem die hiesige Rheinschiff⸗ früh seit dem 17. Januar dieses Jahres ausgefahren gewesen, ist nieselbe bis heute Morgen 105 Uhr wieder aufgefahren und dem Publikum zum Verkehre übergeben worden. Wasserstand im hiesigen hegel 15 Fuß 8 Zoll. —
Deutz, 11. März. Die Brückenverbindung zwischen Cöln⸗ und Deutz ist so eben 6 Uhr Nachmittags, nach einer 53tägigen Unterbrechung, wieder hergestellt.
Agchen 11. März. Die Aachen⸗Düsseldorf⸗Ruhrorter Eisen⸗ bahn ist heute bis Station Trompet fahrbar geworden. Zwischen Trompet und Homberg steht das Wasser noch über den Schienen, keginnt aber bei dem Fallen des Rheins durch die Chunberger öchleuse abzufließen.
Paris, Sonntag, 11. März. (Tel. Dep. d. C. B.) Der Noniteur de llarmée“ kündigt die Bildung einer Reserve⸗Armee mn Konstantinopel an, die aus verschiedenen Divisionen zusammen⸗
gesetzt werden soll.
Auf dem Boulevard wollte man wissen, daß der Vertrag mit breußen abgeschlossen sei. In Folge dessen wurde die 3 proz. An⸗
sings zu H, 50 gehandelt, stieg auf 69, 70, fiel wieder auf 69,
5 und schloß in fester Haltung zu 69, 70.
—
Gewerbe⸗ und Handel s⸗Nachrichten.
ö Berlin, 12. März. In mehreren Blättern sind ungenaue Mitthei⸗ . über die Thätigkeit der Königlichen Münze übergegangen. Es wee behauptet, daß in der lettzn Zeit täslic ent etwa J0, Ch NRthlr
n,. worden seien und daß daher die Münze, obgleich fie die nöͤthi⸗ . Einrichtungen zur täglichen Herstellung von 100,000 Rthlr. besitze, en Anforderun Wir können
diesen Mittheilungen folgende, geschöpfte tägliche Lieferung von
An abe ent . 1 = gegenstellen. Zunächst ist eine *2— n. Thalern nur — . erzielen, wenn. ausschließlich ist n und Zwei ⸗⸗Thalerstücke geprägt werden. Dieses Maximum han, n in der jüngsten Zeit allerdings nicht verwirklicht worden; doch liefe 9 in den letzten Monaten täglich im Durchschnitte 50 s 60,009 ge rt. Da das Silber nur bei Tageslicht gepraͤgt werden kann, so ist
ue Arbeitszeit in den Winter-Mongten eines sehr beschränkte, und hierin
en des Geldverkehrs nicht entsprochen habe. aus zuverlässiger Quelle
l ; 2 iegt die Veranlassung, daß nicht alle Lieferungen in gewünschter Schnel⸗
das Thauwetter werde
— Um Ihnen einen Maßstab zur Beurtheilung
ligleit ausgeführt werden konnten. Im Allgemeinen hat keine Bestellu über 14 Tage auf . Erledigung zu 32 1 und — — bleibt schon kein Lieferschein länger als 3 — 4 Tage liegen. — Noch be⸗ merken wir, daß zur Zeit stattfindet, vielmehr nur prägt werden. (Pr. E.)
Frankfurt a. O., 10. März. Ungeachtet die Ungunst der politischen und anderer Verhältnisse auf unsere jetzt für den Großhandel beendigte Remin is cere⸗Messe nachtheilig zu wirken drohten, so kann fie jedoch, im Allgemeinen beurtheilt, als eine mehr als gute Mittelm . be⸗ zeichnet werden. Es waren mehr als 100,009 Centner Waaren am Niartte⸗ die größeren Theils raschen und lohnenden Absatz fanden.
In Tuchen ist viel abgeseßt und ist gute Waare auch entsprechend be⸗ zahlt worden, dagegen waren die Preise für geringere Wagren, mwoteon biel am Platze war, gedrückt, mit Ausnahme von Militairtuchen, die rasch und zu guten Preisen fast nach allen Ländern verkauft wurden,
Englischeund fran zwosfische Manufakturwaaren waren diesmal sehr gesucht und ist darin ebenso wie in rheinischen und westfälischen bedrücklen Nesseln, ein lebhaftes Geschäft gemacht worden namentlich haben die vielen hier anwesenden Polen und Ost⸗ und Westpreußen davon bedeutende Posten gelauft, wogegen der Absaß in berliner Callicots
Leinen und sächsischen Manufaktur, sowie in seidenen und halb⸗ seidenen Waaren nur mittelmäßig war, und Vieles zu gedrückten Preisen verkauft wurde, mit Ausnahme jener in schwarzer Farbe, die zu Ende der Messe sehr gesucht waren und sich höher verwert eten. Vesser war der Handel in kurzen, Eisen-Stahlwaaren und wurde in Por⸗ zellan, Steingut und Glas ziemlich viel umgesetzt.
Für Pofamentier⸗Wagren die überhaupt nicht mehr wie frü⸗ her beliebt sind, war die Messe nicht bedeutend. In Leder aller Art ist es im Allgemeinen gut gegangen und wurden Ochsen⸗, Kuh⸗ und
Roßhäute, wovon nicht viel am Platze war, zu guten Preisen verkauft. Kalbfelle waren viele hier und sind zu sehr guten Preisen verkauft worden, wohingegen für Hammel, Schaf- und Ziegen felle nur mittelmäßige Preise bewilligt wurden.
An Hasenfellen und anderen Rauchwaaren war die Quan⸗ tität groß, erstere wurden indessen vernachläffigt, während die letzteren, namentlich Iltis, zu guten Preisen verkauft wurden. Pferde⸗ und Kuhhaare waren ziemlich im Preise, dagegen waren die Preise für Sch weine borsten gedrückt und fehlte es für Daunen und Bettfedern an Käufern. Honig und Wachs war wenig am Platze, und waren die Preise nur mittelmäßig, ebenso waren nur ca. 3000 Centner Wolle hier, wovon die Schurwolle zu besseren Preisen bezahlt wurde. An n ., waren ca. 1400 Stack am Markte und darin ein lebhafter
andel, fie waren sehr gesucht und theuer. Der Verkehr bei der hiesigen und noch bedeutender als bei
eine Neuprägung von Friedrichsd'or nicht mehr die eingehenden nicht mehr vollwichtigen umge⸗
Bank⸗Kommandite war sehr belangreich der vorigjährigen Reminiscere⸗Messe.
Leipzig, 10. Mär. Leipaiß- Dresdener 199 Br., 198 G- Säclwisch Baiersche 7689 G. Sächsisch - Schlesische 100 Br. Löbau- irtauer 353 G. Magdeburg, Leipziger 293 Br. Berlin - Anhaltis che 1325 Br. Berlin- Stettiner 1465 Br. Thääringer 191 Br., 1005 G. Aliona- Kieler 1153 Br. Anbalt - Dessauer Landesbank - Actien 135 Br. Praunschweiger Bank- Actien 111 Er. VWœinnarische Bankactien 983 Br., 98 G. Wiener Banknoten 79 Br., 797 G. 5pros. Oesterreichische Meialliques 655 G. 1854er Loose 855 G. Preussische Prämien-
Anleibe 105 Br., 10457 G. ö
10. Mörz, Nachmittags 5 Uhr 30 Min. Geschäft, aber fest schliessend. Mexikaner 20
Lonmdom, Sonnabend, (Tel. Dep. d. C. B.) Sehr wenig Fchluss - Course: Consols 922. 1pro. Spanier 18. FSardinier 853. 5proz. Russen 99. 43proz. Russen 89.
Liverpocl, Sonnabend, 40. März. (Tel. Dep. d. C. B.) Baum wolle: 8000 Ballen Umsatz. Preise fest.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 13. März. Im Opernhause. (50ste Vorstellung): Oberon, Koͤnig der Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Abthei⸗ lungen, nach dem Englischen des J. R. Planché, für die deutsche Bühne übersetzt von Th. Hell. Musik von C. M. von Weber. Ballets vom Königl. Balletmeister Hoguet. Mittel⸗Preise.
Im Schauspielhause. (b4ste Abonnements ⸗Vorstellung): Er muß auf's Land, Lustspiel in 3 Abtheilungen, frei nach dem Fran⸗ zösischen des Bayard und de Vailly, von W. Friedrich. Hierauf: Die Eifersüchtigen, Lustspiel in 1 Alt, von R. Benedix. Kleine
reise.
ö Mittwoch, 14. März. Im Schauspielhause (65ste Abonne⸗ ments -Vorstellung.) Zum ersten Male: Die Verleumdung. Schau⸗ piel in 5 Akten, nach Scribe, von A. Herrmann. In Scene ge⸗ sen vom Regisseur Düringer. l 6.
Besetzung: Raymond, Minister, Hr. Hendrichs. Cäcilie von Mornas, seine Mündel, Fräul. Fuhr. Marquise von Save⸗ nay, ihre Tante, Frau Werner. Guibert, Banquier, Hr. von La⸗ 63 Hermine, seine Frau, Raymond's Schwester, Fräul. Viereck. Alfred von Villefranche, Cäciliens Verlobter, Hr. Com- mentz. Vicomte von St. André, Hr. Berndal. Coquenet, ein Diepper Bürger, Hr. Döring. Belleau, Aufwärter im Gasthofe, Hr. Schmidt. Badegäste, Hr. Woytasch, Hr. Hildebrandt, Hr. Ostermeyer II. 2c. Das Stück spielt in einem Gasthofe in
Dieppe. Kleine Preise.