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Der fällige Dampfer aus der Levante ist eingetroffen, und bringt Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 12. 8. M. Nach den Briefen der „Triester Zeitung“ hätte in dem auf dem 13 Campo gelegenen französischen Militair = Hospital ein 24 stattgefunden, bei welchem gegen 109 Kranke ver 2 sein sollen. Der Palast des Sultans, Beglerbeg, würde in Stand gesetzt, wie es hieß zur Aufnahme für den franzö⸗ sischen Kaiser. Die Sendung Ali Pasch a's in außerordentlicher Mission nach Wien sei noch nicht beschlossen. Die Briefe der „Triester Zeitung“ behaupten ferner, daß die an Arif Pa sch a zu den Friedenskonferenzen nach Wien ertheilten Instructionen da⸗ hin lauteten: Die Pforte verlange ungeschmälerte Oberhoheit, die Ueberwachung der Dardanellen und des Bosporus; ferner russische Garantie für die Verbesserung der Donauschifffahrt, keine Pro⸗ tection der Christen durch die Großmächte. Die Pforte wünsche, daß Preußen an den wiener Konferenzen Theil nehme.
Lord Stratford Canning ist noch immer genöthigt, das Zimmer zu hüten.
London, Dienstag, 20. März, Mitternacht. Tel. Dep. .
C. B.) In der so eben stattgefundenen Sitzung des Oberhanse
sprach Lord Lyndhurst gegen die preußische Politik und forderte
daß England sich weder beim Kriege noch bei einem öriedeneschlus⸗ von Preußen bestimmen lasse. Der Minister der auswärtigen Ange. legenheiten, Lord Claren don, hofft auf Anschluß Preußens * die Politik der Westmächte. Keiner der anwesenden Pairt nahm in dieser Angelegenheit weiter das Wort.
Im Unterhause fragte Lord Graham, ob der Gesandte Dester⸗ reichs in Betreff der von Peel zu Tamworth gehaltenen Rede Er⸗ klärungen verlangt hätte. Lord Palmerston antwortete, daß es Oesterreich bekannt sei, daß England den österreichischen Länder- Complex als für Europa nothwendig betrachte. Dagegen sei Polens jetzige (?) Existenz für Deutschland eine ewige Drohung. Deshalb se es Deutschlands Sache, nothige Aenderungen zu fordern. Für den Fall, daß die Wiener Konferenzen ohne Erfolg blieben, behielten sich die Westmächte das Recht vor, neue Punkte zu den bisher ge⸗ forderten hinzuzufügen. — Die eigentliche Interpellation, ob der österreichische Gesandte Erklärungen gefordert, blieb unbeantwortet.
w
Königliches statistisches Büreau.
t n g J — * lacht über den Preußischen Staat für das Jahr 1849, die Resultate
der Ausguüge aus dem vierten Abschnitte der Tabellen und am der e e fun enthaltend. (S. Staats⸗Anzeiger Nr. 67, S. 491. — IV. Ministe rium der li
e p u
en, Unterrichts und Medizinal- Angelegenheit en.
Zahl der neugeschlossenen Ehen
In den Regierungs⸗Bezirken in
den Jahren
Eine gemi darunter waren gemischte, gemishte
wo der Bräutigam war:
, nachstehende
überhaupt evangelisch, katholisch, Anzahl neuge⸗
die Braut die Braut Summe schlossener Ehen. katholisch evangelisch
Ehe kam also auf
16) Magdeburg 1840 – 52
Sl. 459 792 1,055 1B 847
Durchschnitt
. 77 147
17) Merseburg. . 1840 — 52
S0. 202 547
Durchschnitt
h, 169 — ü 12
18) Erfurt 1840 — 52
36,533
Durchschnitt
*
TDi .
o mn, , , , 18400 -
24,724
Durchschnitt
3, 0900
1610 — 47
30,513
Durchschnitt
3812
21) Arnsberg 1840 — 52
bl, 150
Durchschnitt
1, 704
22) Köln 1840 – 52
49, 601
Durchschnitt
3, 816
26) Dusseldorf 1840 - 52
g3. 171
Durchschnitt
7, 167
24) Koblen; 1840 - 52
48,508
Durchschnitt
3, 731
25) Trier. 1840 — 52
A613
Durchschnitt
3, 595
1840 — 48
26, 091
Durchschnitt
2, 8909
1840 — 52
1, 826, 426
Durchschnmtt
140, 494
=
s fehlen also die Nachrichten
. bie Jahre 1848 — 1852 aus den Regierungsbezirken Münster und
Ninden, und Aach
1
ierungs⸗
sur die Jahre 1849 — 1852 aus den Regierungsbezirken Posen, Brom⸗ Privat⸗ ren.
509
Die wichtigste Mittheilung, welche das statistische Bürcau in neue eit von dem eigen Ministerium der aft —— Unterrichts⸗ —— —— * — erhalten hat, ist bie über bie öffentlichen und
— und Pflege⸗Anstalten im preußischen Staate für das Jahr 1851, aus welcher nachstehend bie erheblichsten Notizen folgen. Im Staate überhaupt waren Ende 1851: öffentliche Privat⸗
Beʒir st ossen, die Anstalten
weni
anzen Staate neu⸗ c e n schte eke In der Mehr⸗ ᷣ utigam katholisch, die Braut ch in den mittleren und östlichen Probin⸗
en der Br
b) Irren⸗Pflegean stalen . ...
2) . emischte Anstalten
zusammen also . .. 49
In denselben waren Geisteskranke' und il⸗ = Beamten⸗ und Dienstpersonale vorhanden: . an n, . j
a.
Heil⸗Anstalten.
. B. 6. neberhaupt den Irren⸗ In den Irren⸗ 9 den gemischten 2 allen drei ö. ö rren⸗Heil⸗ und gorieen von An⸗ a flege⸗Anstalten. stalten.
x — — —
Privat. oͤffentl. Privat. öffentl. Privat. bͤffentl. Privat.
Bestand am Schlusse des Jahres 1850
a
14 2808 19
2 1125
Aufgenommen im Laufe 1851
66 167, mg
Entlassen: ⸗ als vollständig geheilt
r ; u den Angehörigen.. im ier = eine andere Anstalt
ꝛ d t Gheist es⸗ Jahre e.
zu den Angehörigen 1851 in eine anbere Änstalt
6 ran ke. ,
Gestorben
Hiernach Abgang im Laufe des Jahres 1851 überhaupt
Best and am Schlusse des Jahres 1851
auf eigene stosten ganz oder zum Theil unentgeltlich ......
Behandelt und verpflegt wurden
luitliches Personale
hetsonale zur Beauffichtigung und Pflege der Kranken ..... .
141
kansiges Beamten⸗ und J ĩ 55
Von der Kategorie B. 8 Pflegeanstalten) sind als vollständig hill 15 und als gebessert 40, zusammen 55 angegeben. Es beziehen h diese nun zwar nicht auf den Bestand von 1275: 71 — 1347, da nile im Laufe des Jahres zu verschiedenen Zeiten verschieden gewesen in kenn; indessen wird der jedesmalige Bestand doch nicht so bedeutend m i347 abweichen, daß diese Zahl nicht zur Vergleichung sollte als halt henommen werden dürfen. Es verhält sich 15: 1347 — 1: 89,8; ö — 1: 35, und 55: 1347 — 1: 24s. Sehr wenige sind als kitsert entlassen worden, und dies ist natürlich, da diese Irren⸗Pflege⸗ ntalten wesentlich nur für Erhaltung solcher Irren bestimmt sind, die heilbar erscheinen. Viel günstiger stellt sich das Verhältniß bei den in teil anstalten (.) Als vollständig geheilt sind entlassen 272, und ; debessert, theils den Angehörigen zurückgegeben, theils in eine andere na bersetzt werden bezeichnet 139. Der Bestand ist 608 und es Uhtzn sich rz: 6)s = 1 22., Täg: Sf D 1: 4 und a0 'tzsz lä. Man kann hiernach annehmen, daß aus den Irren⸗Heilanstal⸗ tna der 2te oder zte als genesen entlassen wird, und etwa von 15 . als genesen und gebessert zu ihren Familien zurückkehren. Zwischen län herhältnissen liegen die Resultate der gemischten“ Anstalken (6)
dollständig geheilt find 200 entlassen und 74 als gebessert zu den
unchẽ igen zurückgegeben oder in eine andere Anstalt versetzt. Der —
18 52 9
Totalbestand in diesen Anstalten ist 1295. Es verhält sich 200: 1295 — 1: 6417, Ja: 1295 — 1: 17,3 und Ad: 1295 — 1:45. Es mag nicht selten sein, daß aus Irren-⸗Heilanstalten Kranke in kurzer Zeit von 5— 6 Wochen wieder entlassen werden können, weshalb diese Vergleichun⸗ gen vom ärztlichen Standpunkte aus noch manche Bedenken haben mögen; zur allgemeineren Auffassung werden diese Durchschnittsberechnungenimmer einen Anhalt geben.
Es waren am Ende 1851 in allen Irren⸗Anstalten Geisteskranke vorhanden 3250 Personen, und zwar ͤ 1776 männliche
1474 weibliche, oder es waren von 100 Geisteskranken
Id, 54 männliche
45,386 weibliche
Gestorben sind Geisteskranke überhaupt davon waren 24 männliche
164 weibliche.
Von 199 Geistes kranken männlichen Geschlechts starben 15,13, wah⸗
rend von 100 solchen weiblichen Geschlechts nur 1t, 2 gestorben find.
(Fortsetzung folgt.)
Statistische Mittheilungen.
J. 626 l Januar h . und im Februar etwa 1090 Mann täglich gegen einen Urbeits⸗ len n ab. * 12. Sgr. thätig. Auch bei der Ostbahn nahmen die Ar⸗ 6 1 diesen Monaten ihren em Es wurden im Januar gegen man kite, und im Februar 200 Erdarbeiter, 21 Arbelter bei? dem äumnhen on Pfählen und 21 Steinmetzen läglich beschäftigt. Die zg. ter erhielten täglich io — 11 Sgr., die übrigen Arbeiter 10 15 Sgr.
— Nach dem Etat der Lotterie⸗Verwaltung für 1855 ist für
7 Bei dem Festungs bau in Königsb erg waren im ĩ
—
dieses Jahr die vorjährige Ausdehnung des Betriebes, bestehend in zwei Lotterieen mit je 90,009 Loosen, beibehalten worden. Die Einnahme aus diesem Verwaltungszweige ist für 1855 auf 1,201, 309 Rthlr. (218 Rthlr. 29 Sgr. 10 Pf. weniger als im Vorjahre) und die Ausgabe auf 103, 700 Rthlr. (1418 Rthlr. 29 Sgr. 109 Pf. weniger als im Vorjahre) veran⸗ schlagt. Der Ueberschuß für 1855 ist daher auf 1, 097, 600 Rihir. (1260 Rthlr. mehr als im Vorjahre) berechnet. — Der Gewinn⸗Antheil des Staates aus der preußischen Bank ist auf den diesjährigen Etat mit 191,500 Rthlr. (36,200 mehr als im Vorjahre) gebracht worden. Diese Summe ergiebt als der ungefähre Durchschnitt der wirklichen Einnahmen in den Jahren 1851 (166,474 Rthlr.), 1852 (158,336 Rthir) und 1853 (249, 768 Rthlr.). (P. C.)