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d. London, 27. April. . 16 5 e (wie telegraphisch bereits 8 ae feen ü , Lirrn 8 das Ninisterium beantragen werde, gefaßt in eine . Resolutionen folgenden Wortlautes. „Daß dieses Haus mit tiefer un iß den gegenwärtigen Zustand der Nation hin⸗ wachsender Besorgniß auf gege ige der n m mn, blickt. Daß, während zu allen Zeiten die Verwaltung der öffentlich Angelegenheiten denjenigen anvertraut sein sollte, welche am Besten ge— eignet sind, die ihnen auferlegten Pflichten zu erfüllen, es um so noth⸗ wendiger ist, daß dieses in einem Momente von großer nationaler Bedeutung der Fall sei. Daß die Art und Weise, in welcher Verdienst und Puchtihteit Partei⸗ und , ö Einflüssen ge⸗ opfert worden ist, so wie einer blinden Hingebung an die Rou⸗ rine bei der Ernennung zu bohen Staats⸗-Aemtern und zu Posten in der Diplomatie, im Heere und den übrigen Zweigen des Staats dienstes, den Lebens-Interessen des Staates widerstrebt, bereits zu schwerem Unheil Veranlaffung gegeben hat, den National⸗Charakter in Mißkredit zu brin⸗ gen und das Land in eine Reihe ernstlicher Unglücksfälle zu verwickeln droht. Daß dieses Haus einein jeden Ministerium seine beste Unter⸗ stützung zu geben gesonnen ist, welches sich unter den gegen— wärtigen bedeütsamen Verhältnissen die tüchtige Verwaltung des Staatsdienstes in jedem Zweige zum Hauptziele vorsetzt und die kräftige Fortführung des Krieges als das einzige Mittel, einen ehrendollen und dauernden Frieden zu sichern. Nach dieser mit Stillschweigen aufgenommenen Änzeige wurden eine Menge von Anfragen über verschiedene Gegenstände gestellt und beantwortet, die indeß nichts von allgemeinem Interesse enthielten. Alsdann erhoben sich nach einander die Herten Ewart, H. Baring und General Peel, um mit vieler Schärfe eine vor Kurzem in Liverpool gehaltene Rede des Herrn Layard zu kri⸗ tisiren, so wie einen Brief besln in den Times., in welchem dem Oberbefehlshaber des Heeres Mißbrauch seines Beförderungsrechts im Heere vorgeworfen worden ist. Insbesondere suchte General Peel aus⸗ führlich nachzuweisen, daß die betreffenden Beförderungen durchaus dem Reglement entsprechen und ohne Ungerechtigkeit gar nicht anders hätten vorgenommen werden können. Dann erhob sich der Unter⸗Staatssecretair im Kriegsministerium, Herr F. Peel, um auch seinerseits den Ober⸗ befehlshaber, Lord Hardinge, zu rechtfertigen. ö Die Einzelnheiten der Debatte, in deren Verlauf es sich übrigens Herr Layard nicht nehmen ließ, der Militair⸗Reform dur Anführung zahlreicher unzweifelhafter Unrechtmäßigkeiten nachdrücklichst das Wort zu reden, boten an sich wenig Bemerkenswerthes dar und dieselbe nahm auch erst gegen das Ende einen etwas tumultuarischen Charakter an, als Oberst Ano Herrn Layard Frechheit und Unverschämtheit vorwarf und Lord Palmerston in seinem Eifer für die r, . Einrichtun⸗ gen im Heere Herrn Lahards Behauptung, daß diese aristokratischen Ein⸗ richtungen zur Günstlingsherrschaft führen, als falsch und verleumderisch bejeichnete, Aeußerungen, welche dem Oberst Knox den Ordnungsruf und dem Premier⸗Minister einen in die milde Form einer Korrektur gekleide⸗ ten Verweis von Seiten des Sprechers zuzogen. Nach Lord Pal⸗ merston's Rede ließ man die Sache fallen, das Haus nahm in dem Ge— neral-⸗Comité die Bill wegen der neuen Anleihe und die Bill wegen Er⸗ höhung der Zölle von Zucker, Thee und Kaffee an und genehmigte nach langer Debatte mit 219 gegen 171 Stimmen die zweite Verlesung der Bill wegen Reform des Volksschulwesens in Schottland. — 28. April. Im Oberhause reichte heute der Graf van Al⸗ bemarle eine Petition von Kaufleuten und Fabrikanten aus Bristol ein, in welcher das Gesuch enthalten ist, die Reglerung zur Au frechthaltung einer strengen Blokade aller russischen Häfen und zur Einleitung von Unterhandlungen mit Preußen zu veranlassen, um von dieser Macht ein Verbot des Landhandels mit Rußland zu erlangen. Lord Albemarle be⸗ nutzte die Gelegenheit zu der Anfrage, wie es die Regierung fortan in Bezug auf den Handelsverkehr mit Rußland zu halten gedenke, und suchte nachzuweisen, daß das bisherige Verfahren nicht den Zweck erreicht habe, den der frühere Handels⸗Minister, Herr Cardwell, als das Ziel der kom⸗ merziellen Politik der Regierung hingestellt hat, nämlich dem Handels— verkehr des Feindes möglichst viel, mit möglichst geringem Nachtheil für den eignen Handel, zu schaden. Es scheine ihm ein Unglück für das Land, daß man gleich, vom Beginne dieses Krieges an, die gesetzliche Bestimmung aufgegeben habe, derzufolge es bis dahin für Felonie galt, mit dem Feinde Handelsverkehr zu treiben. Hätte man an jenem Gesetze festgehalten, so würde Rußland schon jetzt genöthigt gewesen sein, um Frieden zu bitten, denn es hätte kein anderes Mittel gehabt, feinen grund⸗ besitzenden Adel vor dem Bettelstab zu schützen. Aber nicht einmal die Blokade habe die Regierung im vorigen Jahre strenge gehandhabt. Die⸗ selbe sei zwar in der Ostsee ziemlich gut durchgeführt worden, dagegen im Schwarzen Meere nur theilweise, und die gemachten Ausnahmen seien nur zum Vortheil des Feindes gewesen. Man habe die Donaumündun— gen blokirt und dadurch ? Millionen Quarters Korn, die befreundeten Händen gehörten, ausgeschlossen, dagegen die feindlichen Häfen selbst offen gassen und auf diese Weise die rde: von Millionen von Quarters einsaat, welche Feindes Gut waren, ermöglicht, zum großen Nachtheil der britischen Kaufleute, welche, im Vertrauen auf das Versprechen einer strengen Blokade der russischen Häfen, Leinfaat von anderen Orten auf— gekaust und eingeführt hatten, und nun die Preise an den britischen Märkten durch die Einfuhr aus Rußland um 15 pCt. gedrückt sehen muß— ten. Das Resultat der kommerziellen Politik der Regierung sei gewesen, daß im ersten Kriegsjahre mehr als 1 Mill. Pfd. Sterl. in Gold und Silber aus England für russische Produkte nach Rußland gegangen sei. Zu hoffen sei, daß man in Betreff ber Blokade hicht wieder in den vor— jährigen Fehler verfallen werde, indeß werde auch eine strenge Blokade nicht don Erfolg sein, so lange der Transitverkehr durch , bestehe. Der Regierung bleibe daher nur die Alternative, entweder die nur indirekt und ungenügend wirkende Blokade ganz aufzugeben und die ersparten Kosten auf Vermehrung der Land-Armee und zu einem großen Feldzuge gegen Rußland zu verwenden, oder die Blokade beizubehalten? zugleich laber Maß—
regeln zu ergreifen, um Preußen zum Verbot des Handels mit Rußland zun veranlassen. Wie das zu bewerkstelligen, sei Sache der Minister. Graf Albemarle ging alsdann auf eine weitläufige Auseinandersetzung der Natur des ufa n Handelsverkehrs zwischen England und Rußland ein, um nachzuweisen, daß auf keinem anderen, als dem vorgeschlagenen Wege demselben an die Wurzel zu greifen sei, und forderte die Vorle— gung gewisser amtlicher Aktenstüͤcke, um seine Schlußfolgerungen näher zu begründen. Lord Stanley of Alderley, der Handelsminister, er— klärte sich zur Vorlegung dieser Papiere bereit und suchte dann nach— zuweisen, daß die dem russischen Handel im vorigen Jahre zugefügten Nachtheile nicht so geringfügig gewesen seien, wie hin Albe⸗ marle annehme. Er erinnere daran, daß in dem Handel zwischen Englaͤnd und Rußland die englischen Geldvorschüsse auf die aus Rußland auszuführenden Produkte, eine Hauptrolle spielen und daß daher der Verlust hauptsächlich die englischen Kaufleute be— troffen haben würde, wenn man die Blokade in der Ostsee und im Weitzen Meere eingerichtet hatte, ehe die Produkte, auf welche schon Vorschüsse geleistet worden, hätten ausgeführt werden können. Was das wirkliche Resultat der Blokade betreffe, so könne er anführen, daß, wãͤh⸗ rend z. B. an Hanf vom März 1853 bis zum März 1854 im Ganzen 1,2083371 Etr. eingeführt worden seien und davon 802,706 Ctr. oder 66 pCt. aus Rußland und 405565 Ctr. oder 34 pCt. aus andern Län— dern, die Sache sich im vorigen Jahre gerade umgekehrt habe, denn von den bis zum März 1855 eingeführten 1A,281, 976 Etr. Hanf seien nur 33 pCt. aus Rußland und 67 pCt. aus andern Ländern gekommen. Aehnliche Verhältnisse zeigen sich bei der Einfuhr von Talg und Flachs. Wenn schon durch die nur partielle Blokade des vorigen Jahres solche Resultate erreicht worden seien, so dürfe man mit Recht von der, wie beabsichtigt, streng durchzuführenden diesjähri— gen Blokade noch viel bedeutendere Erfolge und eine wesentliche Lähmung des russischen Handels erwarten. Was aber das von dem Grafen Albemarle befürwortete absolute Verbot des Handels mit Ruß— land betreffe, so müsse er fragen, wie man in Erfahrung bringen wolle, ob Importe aus neutralen Häfen russischen Ursprungs seien oder nicht? Wollte man auch die englischen Konsuln in allen preußischen oder andern deutschen Häfen anweisen, Ursprungs⸗Certifikate auszustellen, so sel es doch bekannt genug, wie illusorisch solche Certifikate an und für sich seien und wie leicht sie zu Verbots⸗Umgehungen benutzt werden konnen. Dazu komme noch, daß die russischen Ausfuhrprodukte der Art seien, daß sie durch geringe Manipulationen in Fabrikate der betreffenden neutralen Länder umgewandelt werden könnten und alsdann nicht mehr als russische Produkte figuriren würden. Unter solchen Umständen werde man sich mit dem, was bisher geschehen und was jetzt geschehen solle, um so mehr begnügen können, da schon jetzt der ul. Handel zur Hälfte vernich⸗ tet, die russische Kauffahrtei⸗Marine vom Meere ganz vertrieben sei und die britische Flagge siegreich auf allen Meeren wehe. In Folge dieser Erwiderung erklärte Graf Albemarle, daß er sich zufrieden geben werde, wenn man die Blokade in der verheißenen Weise zur Ausführung bringe, andernfalls sich aber einen bestimmten Antrag borbehalte.
Zum 5. Mai ist ein Meeting in dem London Tavern angesagt, in welchem Resolutionen in Betreff der schlechten Beschaffenheit des Verwaltungswesens gefaßt und unter dem Namen der Verwaltungs⸗ 3 eine Gesellschaft gestiftet werden soll, deren Zweck es sein wird, systematisch in der Weise der Anti⸗Corn⸗-Law⸗ League durch Geldsendungen, Bildung von Comitéès u. s. w. für die Verwaltungs⸗Reform zu agitiren. ;
Sir J. Graham ist so schwer erkrankt, daß man für sein
Leben fürchtet. In dem Hafen von Portsmouth liegen jetzt noch folgende, zum größten Theile für die Ostsee-Flotte bestimmte Schiffe: die Segel-Linienschiffe „Neptune“ und „St. George“ von 1260 Kano— nen, „Calcutta“ und „Powerful“ von 814 K., die Schrauben⸗ Block-Schiffe „Hawke“, „Cornwallis“, „Pembroke“, „Hastings“ und „Russell“ von 60 K., und die Dampfschiffe „Cruiser“ von 17 K.“, „Falcon“ von 14 K., „Centaur“ und „Rosamund“ von 6 K. Am 30sten soll das Flaggenschiff des Contre⸗Admirals Baynes, die Dampf⸗Fregatte „Retribution“ von 28 Kanonen, zu diesen Schiffen stoßen, denen übrigens zu ihrer vollständigen Bemannung noch immer 2000 Matrosen fehlen. Die Regierung hat mit Fabrikanten im Norben von England und Schottland Kontrakte zum Behufe großartiger Lieferungen von Bomben und anderen Hohltugeln ab⸗ geschlossen. — Die Schrauben⸗-Fregatte „Odin“ (16 Kanonen) hat sich aus den Dünen nach Sheerne begeben, von wo sie etwa um die Mitte nächster Woche sechs neue Mörser⸗Boote nach dem Schwarzen Meere bringen soll. ,
Eine hier aus Varna eingegangene Depesche vom 27. d. mel⸗ det, daß Lord Stratford de Redeliffe sich am 25. von Kon— stantinopel nach der Krim begeben hat.
Frankreich. Paris, 28. April, Der Artikel des „Mo⸗ niteur“ über das Attentat auf den Kaiser Napoleon lautet, wie folgt: „Heute Abends gegen 55. Uhr befand sich der Kaiser zu Pferde in den elysäischen Feldern, begleitet von dem Grafen Ed. Ney, einem seiner Adsutanten und dem Oberst⸗- Lieutenant alabregue, Oberst⸗ Stallmeister. Auf der Höhe Les Blumenschlosses nahte sich ein wohl⸗ gekleideter Mann auf einige Schritte dem Kaiser und feuerte auf Se. Majestät ein Pistol ab. Ber Kaiser wurde nicht getroffen und seßzle, nachdem er die Personen begrüßt hatte, die ihn unverzüglich umgaben, im Schritte feinen Weg fort, um sich zur Kaiserin zu begeben, die im Boulogner Wäldchen spazieren fuhr. Bei ihrer Rückkehr wurden Ihre Majestäten von allen Selten aufs lebhafteste begrüßt. Beim Eintritt
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die Tuilerieen fanden sie dort den Prinzen Jerome Napoleon, pen Prinzen Napoleon, die übrigen Mitglieder ihrer Familie, die uswärtigen Gesandten, die inister des Kaisers, die Groß⸗ Isshiere Haus⸗Offiziere und Haus- Damen Ihrer Majestäten, so wie eine große Zahl anderer Personen, welche Kenntniß von diesem Ereigniß erlangt und sich beeilt hatten, Ihre Majestäten zu be⸗
glickwünschen.
in
liefert. Preisen wir die Vorsehung, daß sie die Tage des Kaisers ten hat!“ 6 staiser lind die Kaiserin wohnten Abends der Vorstellung in der komischen Oper bei und wurden auf dem ganzen Wege von den Tuilerieen bis zum Theater, beim Betreten und beim Ver lassen deselben, so wie auf dem Heimwege mit lauten Zurufen begrüßt. Der „K. Ztg.“ telegraphirt man: Nach zuverlässigen Mit⸗ theilungen heißt der Italiener, welcher auf den Kaiser schoß, Li⸗ berate. Sein Motiv war nur Privatrache, er giebt vor, durch die Belagerung von Rom ruinirt zu sein. Die Reise des Kaisers nach der Krim ist definitiv aufgegeben. Man hat aus dem Kriegsministerium heute eine Depesche an den General Canrobert und aus der englischen Gesandtschaft eine andere an Lord Raglan abgeschickt, um den Versuch zu machen,
ob die telegraphische Verbindung von Paris nach der Kamiesch⸗Bai
fine Störung erleidet. Auf erstere Depesche ist die Antwort schon eingetroffen, woraus man darauf schließt, daß vor Sebastopol nichts Erbebliches vorgefallen ist.
Spanien. Eine madrider Depesche vom 27. April lautet: „Die Cortes haben die Diskussion des Gesetzes über den Verkauf der geistlichen Güter beendigt. Neue annehmbare Anleihevor⸗ schläge sind gemacht worden. ;
Italien. Turin, 27. April. Die Dampfschiffe „Authion“, „Karl Albert“, „Charity“ und „Cleopatra“ sind von Genug mit Truppen nach dem Orient abgefahren. ] ;
— 28. April. Die „Piemontesische Zeitung“ erklärt, daß die dem General Durando anvertraute Mission, das neue Kabinet zu silden, Gewißheit giebt, daß die Politik der sardinischen Regierung nicht geändert sei. — General La Marmorna wird diesen Abend nich dem Oriente abreisen.
Türkei. Man schreibt der „Pr. C.“ aus Varna unter dem RApril: „Wir haben jetzt eine Abtheilung von 1000 Mann Franzosen hier, die mit der größten Emsigkeit an den Fouragirungen für ihre Atmee m der Krim arbeiten. Sie haben ihre Depots e, e. gut ein⸗ trihtet und geben jedem abgehenden Schiffe eine Anzahl kleiner
agen bei, damtt die Ausladung sofort bei der me, vor sich gehen linn. Nebenbei benutzen sie gleich ihren jetzigen Aufenthalt, um sere Stadt von dem jahrealten Koth zu reinigen. Es bedarf wohl nicht erwähnt zu werden, daß sie die Arbeitskräfte hierzu aus der Bevölkerung zu schaffen wissen. Der „Argus“ brachte uns bor Kurzem den Herrn Liddice und mehrere andere Ingenseure, dit mit der Legung des unterseeischen Telegraphen zwischen Varna md Balaklava betraut sind. Der „Argus“ führt 400 Meilen DNraht und die übrigen Geräthschaften mit sich. So viel wir er⸗ schten haben, wird die hiesige Station bei Cap Caraklia (nach dem gestrigen Bericht französischer Blätter über diese Telegraphen= leitung heißt das Cap Kaliara; nach der Kiepert'schen Karte der europäischen Türkei aber Kali Akra) genommen wer⸗ den. — Die Drahtleitung zum Telegraphen zwischen hier und Justschuk ist bereits beendet und die Legung eines zweiten Drahts von Giurgewo nach Bukarest in Arbeit genommen. an verwendet die Säulen der walachischen Telegraphenlinie deju. Die Maschinen für die hiesige Strecke erwartet man stünd— lch, und wird die Eröffnung der Strecke nach Aufstellung der aschinen sofort beginnen. — Am Iten hatten wir wieder einen heftigen Sturm; fünf große Schiffe wurden auf's Land getrieben u chetterten; ihre Ladungen sind verloren, eben so acht Menschen⸗ z-Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. April. gürst Gortschakoff meldet aus Sebastopol vom 24. April: 1s Feuer des Feindes dauert fort, ist jedoch mäßiger. Unsere lb gungen und Verluste sind im Verhältniß geringer geworden.
Dep.) .
Helsingfors, 1 April. Durch eine vom 4ten d. datirte saiserliche Kundmachung wird die Aufnahme einer neuen vierpro— antigen, für die Kriegsführung bestimmten Anleihe zum Belaufe
2 50, 900 Rubel Silber für Rechnung der sinnischen Staatskasse
er ügt. * In Privatmittheilungen der „Pr. C.“ von der preußisch—⸗ ussisch en Gränze wird unterm 24. v. M. berichtet, daß man R Tage vorher zwischen 3 und 4 Uhr Nachmittags dort in der chtung von Libau . den Schall einer Kanonade ganz deutlich hehört hatte. Die kurl ränze. Am nächsten Tage erfuhr man durch Kaufleute, ec von Libau kamen, daß der Kanonendonner von 4 englischen i egsschiffen hergerührt hatte, welche 4 Meilen südwestlich von au einer franzoͤsischen Fregatte begegnet seien und dieselbe dem
Der Mörder wurde von den in der Nähe besind⸗ sichen Per sonen alsbald verhaftet und den Händen der Justiz über⸗
Gebrauche er salutirt, dann aber ihre Fahrt weiter nach Nordost
fortgesetzt hätten. Das in Libau seit längerer Zeit erwartete BVaschkiren Regiment war nun mit seinem Stabe dort angelangt. Der Stab hat sein Quartier in der Stadt selbst, die Truppen kantonniren in der Umgegend und sollen, wie es hieß, den Meeres⸗ strand bis Polangen besetzen.
Paris, Dienstag, 1. Mai, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.)
Der heutige „Moniteur“ enthält eine Nachricht aus der Krim vom
indische Stadt Libau liegt etwa acht Meilen von
68, 15.
28. v. Mts., nach welcher das Feuer vor Sebastopol suspendirt worden ist, um Munition zu ersparen, indem Verstärkungen von Konstantinopel erwartet werden.
Die Militair - Convention zwischen Oesterreich und den West⸗ mächten ist unterzeichnet worden.
Die 3proz. wurde gestern Abend zu 68, 40 gehandelt; öster⸗ reichisch⸗französische Staats Eisenbahn⸗Actien wurden zu 635 gemacht.
NMHarketpreise. Berlin, den 30. April.
Da L2ade: Rostgen 2 Rihlr. 22 Sr. 6 Pf., auch 2 Rihlr. 16 Sgr. 3 Pf. Grosse Gerste 1 Rithlr 24 Sgr. 5 Pf. Hafer 1 Rthlör. 15 Sgr., auch 1 Rihlr. 11 Sgr. 3 Pf.
Eu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 2 Sęr. 6 Pf., auch 3 Rehlr. 312 Sgr. 6 Pf. Roggen 2 Rthlr. 23 Ser. 9 f., auch 2 Rihlr 17 Sgr. 6 Pf. Groesse Gerste 2 Rihlr, auch 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf. Kleine Gerste 1 Rihlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf. Haser 1 Rihlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 8 Sęr. 9 Pf. Eörbsen 2 Rihlr. 21 Sgr. 3 Pf, auch 2 Rihlr. 10 Sgr.
Sonnabend, den 28. April.
Das Schock Stroh 8 Rihlr., auch 7 Röhlr. 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rihlr, geringere Sorte auch 28 Sgr.
Kartoffeln, der Scheffel 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr., metzen weis 2 Sgr. 3 Pf, aueh 1 Sgr. 9 Pf.
Leihbzig, 30. April. Leipzig Dresdener 198 Br., 1973 6. Sächsisch - Baiersche 785 G. Sichsisch - Schlesische 160 Br. Löbau Zijtauer 40 Br. Magdeburg - Leipziger 2985 G. Berlin - Anhaltische 1365 Br., 1355 G. Thürioger 1016 Br., 00; G. Altona-Kieler 118 B. Anhalt Dessauer Landesbank- Actien 133 Br. Braunschweiger Bank- Actien Lit A. 114 Br.; B. 112 G6. Weimarsche Bank-Actien 985 Br, 288 G. Wiener Banknoten 795 Br., 793 G. 5proz. Oesterreichische Moetalliques 635 Br, 635 G. 1854er Loose 81 Br. 1854er National-
Anleihe 67 Br., 67 G. Preussische Prämien- Anleihe 106 Br.
Franka fart a. M., Montag, 30. April, Nachmitt. 2 Uhr.
(Tel. Hep. d. C. B) Börse matt, mit Ultimo - Regulirung beschäftigt Schluss- Course: Nordbalm 46 5proz. Metalliques 613 44proz. Me- ralliques 54. Oesterreichische 1854er Loose 783. 5proz. National-An- lehen 655. Qesterreich. Staats- Eisenbahn- Acten 132. Zproz. Spanier 308. Proz. Spanier 173. Kurhessische Loose 353. Wien 833. Ham- burg S875. London 1185. Paris 933. Amsterdam 983. Ludwigshasen- Bexhach 1253. Frankfurt-Hanau 915. Bankantheile 64 pCr. Neueste Preussische Anleihe 1063. — Ametercd nenn, Montag, 30. April, Nachmittags 4 Uhr. (zel. Dep. d. C. B. Schluss- Course: 5proaz 5sterreichische National- An- leine 63 35. proz. Metalliques Litt. B. 72. 5pro2. Metalliques 592. 2Iprou. Metalsiques 307. pros. Spanier 171I5. Zproz. Spanier 3061. Wiener Wechsel 27. Hamburg. Wechsil, kurz 35 J. Holländische Integrale 61).
Getreidemarkt. gen 2 FI. häöher, weniger lebhaft. Mai 49.
Haris. Montag, 30. April, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. a. C. B) Die Börse war mit der Ultimo Liquidation beschältigt, die sehr lebhaft von Statten ging. Consals von Mittags 12 Uhr waren S8; eingetrossen. Die 3proz eröffnete zu 68, 290 und sties auf 68, 35. Als Consols von Miitags 4 Uhr noch um d pCt. niedriger (887) ge- meldet wurden, sank die 3proz. bei starken Verkäusen auf 68, 19 und schloss geschältslos und träge zur Notig. Schluss-Course: hror. Rente pro Rente 93, 3090 3pror. Spanier 314. 1Iproa. Spanier 18. Silberanleihe 83. Oesterreichische Staats-Eisenban Actien 632, 50.
Hon cd cn, Montag, 30. April, Nachmittags t Uhr. (Lel. Dep. d. C. B.) Consols eröffneten 883 und waren um 1 Uhr auf Notiz ge- wichen. Auf die neue Anleihe wurde z pCt. Disconto bezah't. Con- ols 885. Ipror. Spanier 173. Mexikaner 20. Sardinier 85.
— Nachmittags 3 Uhr. (Tcl. Deb. d. C. .) Consols 83. Iproz. Spanier 175. Mexikaner 203. Jardinier S5. 5proꝛ. Russen 98. 41 proa. Russen 88. .
Das fällige Dampfschist aus News- Vork ist eingetroffen. Der Cours auf London war daselbst 93.
Getreidemarkt. Weiren 6 — 8, fremder 6, Mehl 5, weisse Erbsen 3 - 4 Schillinge theurer als am vergangenen Montage.
Liwerhrpocl, Montag, 30. April. (Tel. Dep. d. C. B.) Baum-
wolle: 15,000 Ballen Umsatrt. Preise gegen gestern unverändert.
Weizen 5 Fl. höher, ziemlich lebhast. Rog- aps, pro Mai 2. Rüböl, pro