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Jemand einen ähnlichen Antrag gestellt habe. Auch sei derselbe durch⸗ aus unstatthaft. Die Regierung werde die k Berichte nicht 2 Sberst Sibthorp zog aus dieser 1 Schluß, daß die = ein böses Gäéwissen habe und bei — * übel fahren würde. Er seines Theiles betrachte die ganze Ge—=
e als einen im Finstern schleichenden schmußigen in del.
h 8 : : Im Sberhause beantragte gestern Lerd Vivian die Vorlegung von Asten, aus denen die Zahl der nach der Krim abgesandten Kavallerie—⸗ Mannschüsten und Pferde, und die Zeit ihres Abganges zu ersehen ist, nahm indeß feinen Antrag zurück, nachdem Lord Panmuxre zwar gegen die Veroffentlichung derartiger Listen in dem gegenwärtigen Momente
rotestirt, die gewuͤnschte Auskunft aber in Uebereinstimmung mit einigen chon vorher von Lord Hardinge gemachten Angaben mündlich ertheilt hatte. Es geht daraus hervor, daß sich in der Krim jetzt e hr 1300 englische Kavalleristen befinden, von denen aber nur ungefähr 459 be⸗ ritten sind. Die aus England abgegangenen Verstärkungen belaufen sich auf 59, die aus Ostindien kommenden beiden Negimenter zusammen auf ungefähr 1000 Pferde, so daß binnen Kurzem die Kavallerie auf unge⸗ fähr 3000 Mann verstärkt und durch die mitterweile angekauften Pferde vollkommen beritten gemacht sein wird.
Im Verlauf seiner gestrigen Aussagen vor dem Krim⸗ Comité be⸗ schwerte sich Sir w Bourgoyne noch darüber, daß das vor Se⸗ bästopol verwendete Ingenieurcorps sowohl an Mannschaften wie an Of⸗— ir zu schwach sei. Die Infanterie und Artillerie erklärte er für ö gut, meinte aber, daß die Srganisation des Heeres überhaupt bedeu—
er Verbesserung bedürfe; gegen die Zusammensetzung des General⸗ stabes, so wie der Dibisions⸗ und Brigade Stäbe, hatte er dagegen nichts einzuwenden. Die Kavallerie will er durch eine leichtere Gattüng dieser Waffe ersetzt wissen; besonders aber klagte er über die schlechte Einrich⸗ t der Intendantur, die ganz auf militgirischen. Fuß gesetzt werden
Was den Belagerungs⸗Park betreffe, so habe es an Pfer⸗ den gefehlt, auch sei . Zahl der Geschüße beim Beginne des Bom⸗ bardements am 17. Oktober zu klein und ihr Kaliber im All⸗ gemeinen zu schwach gewesen; man habe tan ft nur zgehnzöllige und erst später dreizehnzöllige Mörser gehabt; indeß haben allerdings die Russen auch nur über wenige Mörser zu verfügen. Die Zünder der englischen Bomben seien nicht so gut gewesen, als sie hätten sein sollen; indeß haben die Nusfen auch nur schlechte Zünder gehabt. Die Verschanzungen, welche die Russen um K aufgeworfen haben, erkkrte der General für Befestigungen von sehr untergeordneter Be⸗ schaffenheit, und als man ihm ein wandte, daß fie doch bisher stark genug gewesen seien, allen Angriffen zu widerstehen, gab er als Gtund dafür an, daß die Russen ein 6 starkes Heer zur Vertheidigung ihrer Festungs⸗ werke disponibel haben und über 360 bis 400 Geschüͤße ver ügen können. Daß das Elend des britischen Heeres während des Winters seinen Grund hauptsächlich in der übergroßen Anstrengung der Soldaten und nebenbei in Mangel an genügender Bekleidung und an Feugrung gehabt habe, er⸗ klärte er auch als seine Meinung. Was den Flankenmarsch von der Alma nach der Südseite von Sebastopol betrifft, so erkannte Sir John Bourgohne an, daß die erste Idee dazu von ihm ausgegangen sei und versicherte, daß die später gemachten , . ihn nicht hinderten, dte⸗ sen Entschluß auch jetzt noch als vernunftgemäͤß anzusehen.
Frankreich. Paris, 3. Mai. Der „Moniteur“ enthält die Erklärung, daß überall die Bevölkerung sich in die Kirchen ge⸗ drängt hat, um Gott für die Errettung des Kaisers zu danken. Der Kaiser habe zwar jede offizielle Adresse abgelehnt, allein er habe doch nicht ohne tiefe Rührung die freiwillige Aeußerung der Nationalgesinnung erblicken können.
Der Polizei⸗-Präsident Pietri wiederholt die Warnung vom 11. Oktober 1854, daß kein Mensch dem Kaiser auf seinen Spazier⸗
ängen Bittschriften überreichen oder ihn anreden darf. Alle Bitt⸗
an ten könne man bei den Kastellanen der Kaiserlichen Residenzen abgeben, bei eiligen Mittheilungen sei jeden Morgen von 160 bis 11 Uhr der dienstthuende Adjutant zu sprechen. er diese Vor⸗ schriften nicht befolgt, soll unverzüglich verhaftet und auf das Poli⸗ zei⸗-Präsidium gebracht werden. Pianori wird am 7ten vor den Assisen erscheinen. Er soll eingestanden haben, daß er von Rom über Corsiea, Marseille und London nach Paris gekommen, wo er in einer kleinen Straße des Magdalenen⸗Viertels wohnte.
Der „Moniteur“ bringt folgendes Schreiben des Generals Canrobert an den Kriegsminister vom 16. April:
„Herr Marschall! Ich habe die Ebre, Win über unsere Opera⸗ tionen vor der Festung Bericht zu erstatten. 9 einem, den Tag über mit markirter Ueberlegenheit unterhaltenen Feuer haben wir in den Näch⸗ ten bom gten bis zum 12ten unsere Zugänge in der Richtung nach der Ma stbastion e e. indem wir mit den durch Reserbe unterstützten Vorposten, welche der Feind in seinen Embuskaden aufgestellt, zu kämpfen hätten. In der Nacht vom 13ten auf den 14ten hat der General Pelissier wirksame Dispositionen getroffen, um uns des Terrains zu ver⸗ sichern, auf welchem das Geniecorps gegen die Centralbastion vorrücken müßte. Die Operation bestand in zwel Theilen: die der Nechten, vor dem T, wurde durch den General Rlvet, die der Linken gegen den Kirch⸗ . durch den General Breton geleitet. Bei der ersteren wurden die eindlichen Embuskaden mit großer Kraft von 4 Compagnieen des 46sten Regiments unter dem Befehle des Bataillonschefs Julien und einer
Compagnie des 5ten er⸗Regiments (Lieutenant Cogri) n .
Der Widerstand des Feindes war sehr heftig und seine Reserve gin mehrere wieder zur Offenfibe 3 konnte aber n die. Entschlossenheit unserer lämbfenden Campagnieen keinen Sieg erringen. ie haben . unterstũtzt . kin Detachement der Fremdenlegion I Fabifain Riobert ], jwei Compagnieen des
wurden, haben sprechen
2sten Regiments (Capitain Beauregard) und eine Com 14ten ö. ( Lieutenant Sauve) * auf ihrem Terr
Die Embüstaden wurden, troß der Festihkeit ihrer Construe
— * 28 er. 2 — und im
drei agnieen vom 26sten Regiment unter dem B
e g l gedeckt, der vortr k : und an der Spitze seiner Truppen vermundet wurde. Während diese Vorgänt sich ereigneten, ließ der General Breton auf der linken Seite alle kaden des Kirchhofs durch sechs Compagnieen dom gösten Regiment unter dem Befehle des Bataillonschefs Greinion mit gleicher Energie und demselben * wegnehmen. Diese Compagnieen, die während des Kampfes noch durch jzwei andere vom gten 6 Bataillon berstgeyt Beweise ihres Muthes ünd ihrer Ausdaust an den Tag gelegt. Das oste (2zste leichte) Reghnent hat hier kin o glan⸗ zendes Debut gemacht. Der Feind hat trotz seines heftigen Feuers vor dem, die Unfrigen fich leinen Augenblick zurücfogen, weichen migsse Diese Embuskaden wurden eben so wie die der n beseßt und weg⸗ geräumt. Gededt durch diese sweifache, glücklich geleitete Operahon konnte das Geniecorps seine Arbeiten mit Thätigtelt fortführen. Ez wurde eine neue Parallele gezogen, woraus wir ung einen er⸗ heblichen * versprechen. Wir haben in diesem nächtlichen Kampfe, der ein sehr heftiger war and unsern Truppen zur größten Ehre gereicht, einen Verlust von 40 Todten, darunter 4 Offiziere, und 167 Verwundeten erlitten. Was unsere . zur Mastbastlon betrifft, so machte die Wirkung der feindlichen Ärnllerle, die in eringer Entfernung agirte, dieselben fast unmoglich, wenigstens waren dieselben nur unter der Bedingung ausführbar, daß wir beständige Verluste erlitten. In dieser Lage haben wir versucht, inmitten der dritten Parallele und dem herboör— ere r Winkel der Bastion einen neuen Laufgraben mird w nf un⸗ erer Minendfen zu bilden, die zu diesem Behufe fehr vortheilhaft auf. gestellt waren. Am 15ten Abenbs wurde Fener g elegt und die Ope⸗ ration ging glücklich von statten. Die Offiziere und Sappeure des Gene corps konnten sich alsbald in der mindestens 4 Metres tiefen Höhlun aufstellen, eine Höhlung, deren Besiß uns der Feind nicht streitig gemm 8 Seine Truppen zogen sich in die Festungs werke zurfsck und begännen ein ehr lebhaftes Musketen⸗ und Kanonenfeuer. nsere Mörser sandten einen von Bomben auf diese Truppenmassen, und tzon er Unttroffl ler habe ich erfahren, daß Die Garnfson empfindliche Verküste erlitten r Unsere Arbeiter waren, obgleich in rinser schwierigen Posftton, bie Nacht auf diesem besirtrien or . hate um so weit als möglich die Krönung der Schießscharten zu döllenrer , d=, wenn Laufgraben mit der dritten Parallele zu verbinden. Diese Nacht die Truppen diese Arbeit mit Eifer er den Hundert Clitesoldaten vom 74. Regiment hatten heute während des Tages diese vierte Parallele besettz. Inmitten dieser Kämpfe und mühsamen Arbeiten haben unsere Trüppen immer die festeste Haltung und den besten Geist gegeigt. Der General kel, welcher den sinken Flügel befehligt, ist im böchfen Grade damit zufrieden. Auf der Nechten, nach der Sclte des Malahkbff⸗ thurms hat die Ueberlegenheit unserer Artillerie sich ebenfalls bewahrt, aber ohne das Feuer des Feindes zum Schweigen bringen zu können, mit Ausnahme der beiden Contre⸗Approchen der Kielschlucht, aus welchen seit zwei Tagen nicht mehr gefeüert wird. Auf beiden Selten im— 2 Angriffs gehen wir langsam voran, vervollständigen unsere vor— andenen Laufgräben und überlassen nichts dem Zufell. Eine neue Batterie vor der Contre⸗Approche des grünen Mäamelon hat gestern Mergen ihr = eröffnet und eine gute Wirkung gethan. Nach He= richten von Beserteuten hat die Garnison bedeutende Verluste gehabt, und die Marine⸗Kanoniere, welche ihr ganz besonders von Nützen sind, haben sehr gelitten. Die Central⸗- und die Mastbastion find fehr beschä—⸗ digt. if Bewaffnung ist oft dienstunfähig, aber die fast unerschöpf⸗ lichen Hülfsmittel der . in Bezug auf Artillerie haben noch nicht abgenommen und jede Nacht un tausende von Arbeitern beschäftigt, die nothwendig gewordenen Verbesserungen vorzunehmen.“
Ein zweiter Bericht des Generals Canrobert, vor Se⸗ bastopol vom 16. April, meldet, daß General BizwLᷣt gestorben ist und zwar als Liebling der ganzen Armee, als unermüdlich thö⸗ tiger Krieger. Das Ingenieur-Corps leistet Ausgezeichnetes, und die Offiziere werden der Beförderung empfohlen.
Italien. Turin, 2. Mai. Die ministerielle Krisis währt fort. Marquis von Billamarina, Gesandter Piemonts in Paris, welcher von dem Könige berufen worden, sst in Turin
angekommen.
ürkei. Die „Milit. Ztg.“ urtheilt über die Belagerung von Sebastopol; „Das einzige wenig wiegende Resultat, welches vie Allitrten in der Zeit vom 9. dis 23. April vor Sebastopol wirklich erzielt haben, ist die Eroberung des Terrains zwischen der Vorstadt und dem Malakoffthurme. e Russen können jetzt die Verbindung mit den Verschanzungen am Sapunberge nur auf der Seeseite unterhalten. Die Allüirten sind ohne Unterlaß bemüht, die Laufgräben der vierten Parallele so bald als mäglich herzustellen. Der russische Ober-General ist aus seiner De fensive noch nicht getreten; die neueste Stellung seiner Truppentheile an der Tscher= naja und auf den Baidarhöhen mit 665,000 Mann und 200 Kanonen ist nur darauf berechnet, die Absicht der Alliirten, durch e , rationen gegen die sldliche Selte der Seefestung und eventu ö. gegen vie Belberposition eine vollstcnvige Cernirung von Sebaster auszuführen, zu vereiteln. Der Plan der Alltirten und bezlehun n weise der Russen liegt daher klar am Tage. Bis inklusthe den 29. April hat auf dem Kriegsschauplatze kein Ereigniß von Bebeu⸗ tung stattgefunden. Die Allikrten erwarten neue rstärkungen an Truppen, und auch neue Wessungen; erstere langen in Kamicsch
ücken wurden die Gentea . 334 vollendet sst. u .
d Balaklava beinahe täglich an; die Befehle aus Paris und
fönnen stündllch eingeholt werden, weil der unterseeische * 1 alaklava 3 Varna und via Bulkarest nach dem
ber Triest, 3. Mai, wird berichtet: Am 24. April schossen Die Türken von der Festung 3Zabljgk mehrere Kanonenkugeln gegen ein angränzendes Montenegrinerdorf ab. Tie Montenegriner, wur⸗ ken von dem beabsichtigten Sturme durch den Fürsten abgehalten, welcher zuvor den Erfolg einer Verhandlung mit dem neuernannten Statthalten von Skutarl abwarten will.
RNußland und Polen. Die nachfolgende telegraphische Depesche theilt die „Wiener Zeitung“ mit: .
„General Lüders berichtet aus ischene ff 18. G30.) April. Bis um 14ten een i die Situation in Sebastopol 5 geblieben. e, n, nn,, .
un rochen. r machen 1 21 . — und 1 viel zu schaffen, Der Feind hat 2 Ver⸗ fire aus Eupatoria erhalten; die unsrigen sind ganz nahe.
— Nachrichten aus Warsch au vom 2ten d. M. zufelge war der Kaiserlich Vussische General-Apjutant Dialeff von Megkau hort angekommen. Am ten d. wird die Polnische Bank zu War= schau über ihre vorzährigen Geschäfte öffentliche Rechnung ablegen. Die Weichsel war von neuem im Steigen, ihr Wasserstand hatte am 2ten bei Warschau die Höhe von 17 Juß 8 Zoll erreicht.
Sch weden . i. en. * to * n,. 9 3.
e telegraphischer Nach on gestern e Einfahrt nach i fi von Eig und die Fahrt bis Härlamra, 2 Meilen bieffelts Laadgort, offen z bei Sandhamm liegt dagegen noch star kee Eis und das Meer ist mit Treibeis bedeckt. Bei Furusund lie chenfalls ziemlich festes Eig, doch sind in der See mehrere Oeff⸗ nungen sichtbar. Leute, welche hier heute von Skärgaͤrd anlamen, berichten zugleich, daß das Eis an mehreren Stellen im Skärgaͤrb eine Dicke von 1 bis 4 Ellen hat und im Allgemeinen noch landfest ist. Das Dampfschiff „Louise“, welches gestern eine Fahrt nach dem Skärgärd unternahm, fand das FIghrwasser zwi⸗ schen der Hauptstadt und Högarn offen, wo man ziemlich starkes Eis fand. Mehrere unserer Dampfschiffe = in · Drd⸗ nung, und zur Reise gerüstet und wahrscheinlich wird wenigstens das äußgre Fahrwasser in einigen Wochen offen sein. (Hels. Av.)
Dänemark. Kopenhagen, 3. Mai. „Flyveposten“ mel⸗ det: Nachdem der gar,, ungs - Entwurf von der Regte⸗ rung ausgearbeitet ist, wird bestimmt erzählt, daß der Reichstag ß lost und Neuwahlen zum 15. Jun! ausgeschrieben werden sollen. ( Dasselbe meldet auch ein Kopenhagener Korrespondent
be m, Men,,
Paris, Sonnabend, 5. Mai, Morgens. (Tel, Dep. d. C. B.) Der heutige, Moniteur“ enthält ein Dekret, durch welches der bis⸗ herige Direktor im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Herr Thouvenel, zum Gesandten in Konstantinopel ernannt wird.
Der „Moniteur“ enthält ferner zwei telegraphische Depeschen
des Generals Canrobert aus dem Lager vor Sebastopol vom In der Depesche vom 2. Mai meldet Can⸗
2. und 3. Mai. robert: Wir haben eine sehr solid errichtete Contre⸗-Approche, die vor der Central⸗Bastion aufgebaut war, genommen und hierbei 8 lleine Mörser erobert. Unser Verlust war gering, der Feind hat stark gelitten. Die Depesche Canrobert's vom 3ten meldet: Gestern Nachmittags 4 Uhr machte der Feind einen Ausfall, um die Werke wieder zu nehmen. Die Garden haben den Feind mit dem Bajonnette zurückgestoßen und auf den Platz zurückgeworfen.
Die Z3proz. wurde gestern Abend zu 69, 20 gehandelt.
London, Sonnabend, 5. Mai, Morgens 2 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) In der so eben stattfindenden Sitzung des Parlaments bellagt Dis raeli die verzögerte Vorlage der Wiener Protokolle. Palm erston verspricht ste baldmöglichst und äußert, daß die Hoff⸗= nung zum Frieden wohl schwach, jedoch nicht aufgegeben sei. Peel sagt, die Regierung hoffe zuversichtlich die Fremdenlegion auszurüsten. Agenten der Regierung rekrutiren in verschiedenen Theilen Deutschlands. Binnen zwel Monaten wurden 10000 Mann neue englische Truppen nach der Krim geschickt, und wurde die Miliz um „Mi2 Mann vermehrt.
London, Sonnabend, 5. Mai, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Eine eingetroffene offtzielle Depesche Lord Rag lanYs aus Bala— llava vom 2ten d. meldet, daß in der Nacht vom 1. zum 2. Mai ein für die Allitrten glänzendes Gefecht in der Front und auf der linken Seite statthatte. Sämmtliche Schützengruben wurden atta⸗ irt, acht leichte Morser genommen, 200 Russen gefangen.
unw ändert. Gersle und
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Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Den neuesten Nachrichten aus dem Regierung s⸗ Bezirk Minden zufolge, dauert die Stockung im kein eh er rer noch immer fort, weshalb auch zur Zeit viele Weber und Spinner, namentlich aus dem streise Bielefeld, auf den Ziegeleien an der Elbe, in Holstein und Jütland ihren Erwerb suchen, diesen bei der starken Bevöllerung nothwendigen Arbeitertzerdlenst . erleichtern, ist man zur Zeit damit be⸗ Katz, ein Büreau für Arbestsuchende als Kreis⸗Institut einzurichten. Auch kann als erfreuliches Ereigniß berichtet werden, daß bei Biele⸗ felb die Vorarbeiten der neuen Ravensberger Maschinen⸗Spinnerei in Angriff genommen worden sind. Eben so ist die Vergrößerung der Spinne „Vorwärts“ in Folge des Ueberganges berselben an eine Actien⸗Gesellschaft in der Entwickelung begriffen. Auf der
Legge zu Bielefeld wurden im Februar dieses Jahres 4489 und
l cke, im ersteren Monat 82 im zweiten S533 Stuͤck mehr als in den entsprechenden Monaten des vergangenen Jahres gelegget. Der Verkehr auf ben 5 Leggen des Kreises Lübbecke endlich ist in den beiden leßten Monaten ziemlich bedeutend gewesen. Es wurben Ng, 45 Ellen verschiedener Leinen im Werthe von 40. 565 Rthlr. 23 Sgr. 10 Pf. gere und 2 Um die Leinen⸗Industrie West⸗ fahlens wieder zu heben, hat neuerbings die Verbesserung der Flachs⸗ kultur und Flachsbereitung sich mehr und mehr als eine , n. herausgestellt. Hierauf hingzuwirken, hat sich zu Minden eine Gesellschaft unter dem Namen Westfälische Flachsbaugesellschaft“ gebildet, welche den Mittelpunkt für alle Bestrebungen bilden soll, die die Kultur und Bereitung des Flachses im Auge haben. Sie soll ferner das Organ für die Bedürfnisse der Ssbau treihenden Kreise der Provinz sein und die etwa erforderlichen Mittel zur Verbesserung nach a len Seiten hin zu schaffen versuchen. Sie soll endlich ihre Thätigkeit allein diesem Kultur⸗ und Industriezweige zuwenden. (Pr. C.)
— Die Guano⸗Einfuhr in Großbritannien und Irland, welche im Jahre 1853 gegen das Jahr 1852 etwas abgenommen hatte, ist dagegen in Jahre 1854 beinahe anf das Doppelte der Einfuhr von 1853 gestiegen. Es wurden nämlich in dem Vereinigten Königreich im ersten dieser drei Jabre 129,889 Tonnen jenes Düngstoffes eingeführt, im folgenden Jahre nur 123, 166 Tonnen, im letztverflossenen aber 35,1 Tonnen. Von dieser letzteren Quantität kamen allein aus Peru 221, 747 Tonnen, über das Doppelte des Betrages, der im Jahre 1 bon dort bezogen wurde. Die Erwartungen, welche man von anderen Bezugs⸗ Gegenden gehegt hatte, sind nicht in Erfüllung gegangen; die Gugng⸗ Sendungen aus w haben sehr nachgelassen, und die. u f 1. aus Bolivien hat im vorigen Jahre fast ganz aufgehört. (Br. E)
Marktpreise. Berlin, den 5. Mai Eu Laude: Roggen 2 Aihir. 22 Sr. 6 Pf., anch 2 Rihlr. 12 Sgr. 6 Ef. Grosse Gerste 1 Rthlr. 25 Sgr. 8 Pf, auch 1 Rihlr. 23 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rahlr. 11 Sgr. 3 Ef Erbsen 2 RKihlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rihlr. 18 Sgr. 3 Ef.
Leipai, 4. Mai. Leipzig · Dresdener 1987 Br., 1977 6. S iechsisch - Baiersche 7835 G. BJächzsisch- SchrüDuDeuoG 100 Br., 9975 6. Löbau - Zittauer 407 Br. Magdeburg - Leipziger 298 G. Berlin- An- hialtische 136 G. Berlin- Stettiner 152. Br., 151 G. Köln- Min- dener 129 G, Thüringer 1015 G. Altona - Kieler 1185 G. Anbhalt- Dessauer Landesbank Actien 132 Br. Braunschweiger Bank- Acti Lit A, 114 Br.; B. 112 G. Weimarsche Bauk-Actien 985 Br., 98 . Wiener Banknoten 80 Br., 797 G.
Snnn y run, 25. April. Wechsel- Cours: London 116 - 116 Piaster. Frankreich 184 —-— 85 Para. Triest 380 - 382 Para.
Frankfurt g. M., Freitag, 4. Mai, vachwitag,s *“ Uhr. (Tel. Dep. d. C. B) Die Borse war in günstiger Stimmung. Schluss- Course: Nordbahn 49. 5pron. Metalliques 62. proz. Metalliques 54. Oesterreich. 1854er Loose 783. 5proz. National- Anlehen 667. Bank- Aetien 924. Oesterreich. Staais-Eisenbahn-Actien 133. Z3proz. Spanier 308. proz. Spanier 17183. Kurhessische Loose 353. Wien 933. Ham- burg S753. Faris 335. Amsterdam 985. Ludwigshafen Bexbach 1263. Bankaniheile 65 pCGr. Neueste Preussische Anleihe 10973.
Ane stern, Freitag, 4. Mai, Nachmitiags 4 Uhr. (Lel. Dep. 4. G. B. Lekhalie Börse. Schluss- Course: Spro österreicli- sche National Anleihe 6445. 5proz. Metailiques Liti. B. 7237. 5proꝛ. Metalliques 6073. 24 proz. Metalliques 3145. 1proa. Spauier 183. Zproz, Spanier 317. Holländische Integrale 624.
Gerr eide markt. Weizen unverändert, wenig Geschäft. Rogen lau, ohne Umzatz. Raps, pro Herbst 8SIz. Räbl, pro Herbst 48.
Hanks, Freitag, 4. Mai, Nachmitiags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) In Folge der von Lord Claren dan in gestriger Nachtsitzung des Oberbauses gemachten Erklärung eräffnete die öärse in gänstiser Hal- tung, und wurde die 3pror zu 69 gemacht. Nachdem Cons ols von Mittags 12 Ulir I pCt. niedriger (883) eintrafen, wich die Rente anf 68, 965, sank denn auf 68, 70, hẽohk siĩell aber, als Gerüchte von einer Niederisge der Russen in der Krim airkulirtan und Consols von Mittags 1 Uhr J pCt. höker (883) gemeldet wurden, auf 62, 10 und schloss bei sehr lebhastem Geschäfi und in sehr sester Haltung zur Notig. Schluss- Course: 8 . Rente 69, 05. 44proz. Rente 84. Silber-
anleihe 83. Oesterreichische Staats-Eisenbahn Actien 636, 25.
Lonmelom, Freitag, 4. Mai, Nachmittags 3 Uhr. (Cel. Dep. d. C. B.) Conzols SSz. 1pror. Spanier 18. Mexikaner 20g. Sardinier S5. Szproz. Bussen 983. 41pron. Russen S8. n Geireidenzarkt. n,. slan, wenig Käufer, Preise jedoch
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rn er p o rei Mai. (Te. Dep. 4. C. B. 2u m- w alle; 8 len 86 Freise . z höher als am vor- gangenen Freitage.