1855 / 119 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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einnehmen. Dies Kriegsschiff hat die mit Salz beladene russische Sloop „Emma , n. der Insel Oesel aufgebracht und 8 mecklenburger Seeleute hier ans Land gesetzt, welche zu dem von derselben Korvette n r, mecklenburger Schiffe aul Friedrich“, Capitain Fenga, gehören.“

ö e . 21. Mai. . „Thetis“ hat nunmehr 30 Kanonen auf unserer Rhede eingenommen und ist man jetzt beschäf⸗ tigt, die Munition derselben an Bord zu bringen. Die Korvette „Amazone“ und das Transportschiff „Merkur“ liegen bereits see⸗ fertig vor der Festung Weichselmünde und erwarten weitere Ordres. Die Kriegsschiffe Gefion“, „Danzig“ und „Hela“ liegen noch ab⸗ getakelt an der Marine⸗Werfte. (Danz. D.)

Holstein. Kiel, 22. Mai. Die französische Escadre, welche hier im Hafen lag, ist gestern Abends abgesegelt. Auch die hier noch befindlich gewesenen englischen Schiffe haben den Hafen ver⸗

lassen. (H. B. H. n eimar, 20. Mai. Heute Abend ist Seine

Sachsen. Majestät der König von Sachsen auf seiner Rundreise an die

Höfe des Sachsen⸗Ernestinischen Fürstenhauses in Begleltung des General⸗Lieutenants von Reichard hier angekommen. Der Königliche Gast wird morgen hier verweilen und den 22. Mai, vom Groß⸗ herzog begleitet, nach Eisenach reisen und die Wartburg in Augen- schein nehmen, von dort aber sich nach Meiningen und Koburg be⸗

geben. (D. A. 3.) Hessen. Mainz, 20. Mai. Heute Abend ist der General⸗ ier angelangt. Der

Lieutenant von Hirschfeld von Koblenz h Zweck der Hierherkunft des Generals ist Inspection der hiesigen preußischen Garnisontruppen, welche morgen und übermorgen statt⸗ finden wird. (Fr. J.) ;

Oesterreich. Wien, 22. Mai. Die so eben erschienene „Oesterreichische Correspondenz“ meldet, daß gestern seitens Oester⸗ reichs ein Vorschlag in Betreff des dritten Garantiepunktes er⸗= neuert motivirt nach London und Paris abgegangen sei. Die „Correspondenz“ fügt hinzu, daß, nachdem die Waffenehre ge⸗ wahrt sei, man eine allseitige friedliche Gesinnung erhoffen dürfe. (Tel. Dep.) .

Schweiz. Freiburg, 19. Mai. Der große Rath beschloß mit 46 gegen 18 Rückberufung des Bischofs Marilley's nach Abschluß eines Konkordates. Die Minderheit wollte einfache Rück— berufung. Der Majoritätsbeschluß entspricht dem Antrag des Staatsrathes. (N. JZ. 3.)

Frankreich. Paris, 21. Mai. Der heutige „Moniteur“ enthält nachstehendes Schreiben des Generals Canrobert vom 8. Mai an den Kriegsminister:

Herr Marschall! Mein Brief vom 4. d. M. hat Sie von unsern glän— zenden Kämpfen am 1. und 2. Mal in Kenntniß gesetzt. Die Anstrengungen, welche der Feind machte, um das von unfern Truppen eroberte Wert theils durch ungestuüme Angriffe, theils durch ein äußerst heftiges Feuer wieder zu nehmen, welches die Behauptung desselben erschwerte, sind ver⸗ geblich gewesen. Wir sind Herren dieser Position geblieben, welche ißt einen umfangreichen Waffenplatz bildet, dessen Brustwehren den feind⸗ lichen Kanonenkugeln 223 Unser Verlust ist gegenwärtig bedeutend weniger empfindlich; derselbe wird lediglich durch die Hohlgeschosse ver⸗ anlaßt, welche die Belagerten in ziemlich großer Zahl hereinwerfen.

Außerdem hat der General Canrobert am Sten d. die Volti— geurs der Garde, die sich am 2. Mai besonders ausgezeichnet haben, dem Kaiser empfohlen.

Ferner meldet dasselbe Blatt, daß durch ein Kaiserliches Dekret der , . Canrobert zum Großkreuz der Ehrenlegion ernannt worden ist.

Der * Botschafter, Lord Cowley, hat die Ehre ge⸗ habt, dem Kaiser die in Paris eingetroffenen Mayors der Haupt⸗ städte Englands vorzustellen.

Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 16. Mai: Die drei von der Budget⸗Kommission bezeichneten Deputirten, die das Madoz'sche Finanzprojekt über eine vorschußweise Zwangs⸗ erhebung zu prüfen haben, sind demselben entgegen, was der Re⸗ gierung große Verlegenheit bereitet, da sie keinen andern Ausweg kennt und alle ihr gemachten Anlethe⸗Offerten zu lästig sind. Madoz Rücktritt wird daher jetzt als sehr wahrscheinlich betrachtet. Pacheco hat Befehl erhalten, die päpstliche Protestation gegen das Güterverkgufs⸗Gesetz als nicht gerechtfertigt zurückzuweisen; dem Nuntius Franchi ist von dieser Instruction Kenntniß gegeben wor⸗ den. Die Cortes votirten heute die jährliche Apanage des Infanten Francisco de Paula. Oheims der Königin. Er erhält 13 Millionen Realen mit der Verpflichtung, jedem seiner 6 Kinder erster Ehe davon 120, 000 Realen abzugeben.

Die Budget ⸗Kommission hat ihre Arbeiten beendigt. Sie beantragt die Unterdrückung der Gesandtschaftsposten in Dresden und Par m a. Die Gesandtschaft in Bern wird nach Frank⸗ lin r berstrdemn, damit Spanien beim deutschen Bunde repräsen—

Nach Mitheilungen, welche der „Pr. C.“ aus Malaga vom 5. Mai vorliegen, begannen die Seeräubereien der Rffennios in der Nähe der spanischen Festung Melilla wieder häufiger zu werden. Zu Anfang Aprils war eine spanische Felucke und gegen Ende des⸗

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selben Monats ein französischer Kauffahrer von den Maroklanern geplündert worden. Die Mannschaft des franzoösischen Schiff wurde gefangen genommen und konnte nur gegen enn Lösegeld von 265,006 Fr. befreit werden. Das ver Segel Taue, Anker und Ketten beraubte Fahrzeug, in dessen untersten Räumen sich zwei Schiffsjungen zu verbergen gewußt hatten, trieh in der zweiten Nacht in die hohe See, wo es von einem dänischen Schiffe bemerkt wurde, welches dasselbe nach Malaga schleppte Erst wenige Wochen vor diesen seeräuberischen Ueberfällen hatt ein spanischer Offizier aus Melilla eine kleine Expedition auf zwe Küstenwachtbooten mit 40 Mann Besatzung gegen die Piraten unternommen. Er war an verschiedenen Punkten gelandet hatte Getteidevorräthe und Kähne dieser marokkanischen Ser räuber verbrannt und fünf Mann gefangen genommen aber auch seinerseits drei Leute verloren und eine Wunde erhalten. Die bald darauf erneuerten Piraterieen zeigten, daß solche verein= zelte kleine Unternehmungen dem Unfug nicht zu man hofft daher, daß die spanische Regierung umfassendere Maß⸗ regeln dagegen treffen werde. )

Italien. Turin, 18. Mai. Der jüngste, drei Monat alte Sohn des Königs von Sardinien ist gestorben. (Oesterr. 6.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 16. Mal. Nach der am 30. April (12. Mai) mitgetheilten telegraphischen Depesche aus Sebastopol ist aus Taman' ein Berichk des General⸗ Adjutanten Chomutoff vom 24. April eingegangen, über bie Folgen des Bombardements von Noworossilsk durch die ver—= bündeten Fletten am 28. Februar dieses Jahres. Der General— Adjutant Chomutoff hat am 20. April den Zustand der Festungswerke und der Garnisonen in Noworossiisk und Anapa besichtigt und hat dieselben in guter Ordnung gefun⸗ den; die Truppen sind guten Muthes und bereit, dem Feinde zu begegnen. Bedeutende Beschädigungen sind in Noworossiisk nicht angerichtet. Der General-Adjutant Chomutoff schließt feinen Be— richt mit der Angabe, daß am 23. April um 7 Uhr Morgens auf den Höhen von Hurre eine feindliche Flotte von 48 Fahrzeugen verschiedener Größe erschien; dieselbe näherte sich sehr langfam der Küste auf 8 Werst, und verschwand gegen 2 Uhr Nachmittags aus dem Gesichte. Diese Flotte ist mit dem auf ihr befindlichen Lan— dungs - Detachement, nach der letzten telegraphischen Nachricht vom General-Adjutanten Fürsten Gortschakoff, nach Sebastopol zu⸗ rückgekehrt. (Russ. Inv.)

Das „Marine⸗Journal“ enthält folgende Nachrichten von den Ufern des Baltischen Meereg: Am 5. April gegen Mittag näherten sich dem Hafen von Liban zwei englische Kriegsdampfer; sie zogen die Blokade— Flagge auf und noöthigten durch Kanonenschüͤsse und Signale drei stauf⸗ fahren die auf den Hafen zusteuerten, ihren Cours zu ändern und in See zu gehen. Bis 5 Uhr Abends kreuzten die Dampfer im Angesichte bon Libau. Bis zum 12. (24.) April fuhren englische Kriegs dampfer fort, vor dem Hafen von Libau zu kreuzen. Außerdem befanden sich An⸗ gesichts der Stadt Windau am 7. April neun, am 10ten sechs, am Ilten sieben und am 12ten drei feindliche Dampfer. An ben Horizonten bon Spitham, Pakerort und Reval wurde am Morgen des TI. April eine Schrauben⸗Fregatte bemerkt, welche nach Osten ging, und nachdem sie den Meridian bon Nargen erreicht hatte, 15 Werst don dieser Insel um⸗ kehrte und nach Westen zu lavirte. Auf der Revalfchen Rhede liegt aur längs des Ostufers ein schmaler Eisstreif, der auf 5 Werst die Infel Wulf berührt und von ihr ab in fast dichter Masse sich nach Osten zu ausbreitet.

Am 17. (29.) April wurde von der Insel Gull-Oe aus gemeldet. daß drei feindliche Schrauben⸗ . um Hangö⸗Udd herum kreuzten und dann im Westen verschwanden. ̃

Am 22. April (4. Mai), wurden vom Revalschen Telegraphen aus, nordwestlich won der Insel Rargen, einige Schiffe gesehen, die langsam nach Osten zufuhren; um 4 Uhr konnte man schon 9 Schraubenschiffe und zwei kleine Dampfer unterscheiden, welche den Meridian von Nargen erreichten, in der Abficht, auf demselben zu wenden. Und in der That steuerte der vordere, seinen Curs nach Süden richtend, zwischen der Insel und ihren Dünen an die Stelle, wo im vorigen Jahre die feindliche Escadre lange stand. Um 63 Uhr Morgens warf das letzte der Schiffe Anker an der Ostseite des Nordendes von Nargen, und da sah man, daß die eingetroffene englische Escadre aus 17 Dreibeckern, (worunter der Duke of Wellington“ unter der weißen Flagge des Contre⸗Admiral Dundas), 7 zweideckigen Schraubenschiffen (worunter eins unter der rothen und eins unter der blauen Contre⸗Admirals⸗Flagge) und 2 zwei⸗ mastigen Näder⸗Dampfschiffen bestand. Bald trennte sich eins der leßz= teren von der Escadre und ging nach Nordost, allein um 2 Uhr Nach— mittags kam es zurück; ein anderes machte in langsamer Fahrt eine Recognoscirung längs der Insel Nargen und legte sich an der westlichen Durchfahrt vor Anker.

Nach brieflichen Berichten aus Pakerort waren dort gestern von

Spitham noch folgende Depeschen eingegangen: um 72 Uhr Abends 3 „eine Abtheilung bon 5 Fahrzeugen hat sich mit dem Feinde vereinig und um 95 Ubr: „der Feind hat in einer Stärke von 10 chem g, schiffen den Meridian passirt.“ Heute um 75 Uhr Morgens, als 3. trübe Witterung sich aufkläͤrte, ging von Spitham folgende Depesche ei ö gestern haben 10 Schraubenschiffe und 2 Dampfer den Meridian 6s irt! und um 10 Uhr Morgens und 6 Uhr Abends aus Pakerort: 26 sieht ein kreuzendes Dampfschiff. Am Horizonte von Spitham wu den ganzen Tag über nichts sichtbar. ischen Ein der „Pr. C.“ vorliegendes Schreiben von der russis

steuern vermögen;

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nthält Folgendes: „In der uns nahe gelegenen Grenz⸗ ranger n . ö. die Garnison nur unbedeutend; die früher ur Grenzwache benutzten Kosaken sind zurückgezogen und an deren Pelle etwa 100 Mann, theils Husaren, theils Baschkiren gerückt. Diese Truppe, unterstüßzt von einer gut einexercirten, mit Boppel⸗ gewehren bewaffneten Abtheilung von Forstbeamten bildet mit den mmer in gewisser Entfernung aufgestellten Eskadrons Husaren eine Kette, 2 sich bis über Libau hinauszieht und ihre Stütze in der hinter ihr aufgestellten Infanterie und Artillerie findet. Libau selbst ist ohne alle Besatzung. Das Verfahren der Engländer in neuester Zeit hat unter den russischen Grenzbewohnern, wie Reisende erzählen, großen Unwillen erregt. Zwischen Libau und Polangen gerieth nämlich ein englisches Schiff auf Strand, dessen Mannschaft ge⸗ rettet, mit Lebensmitteln versehen und nach ihrer Heimath entlassen wurde. Vor einigen Tagen nun kommt ein englisches Kriegsschiff ganz nahe an die Küste, wo das Wrack liegt, warnt durch einige Kanonenschüsse die spärlich umherwohnenden Strand bewohner, sich zu nahen, und setzt ein Boot mit bewaffneter Mann— schaft aus, welche jene Schiffsüberreste anzünden und sich dann wieder zurückziehen.“ 3 Amerika. Nach dem gegen Ende des vorigen Jahres zwischen der argentinischen Republik und dem Staate Buenos Ayres geschlosse—⸗ nen Frieden, ist auch die Anerkennung des neuen Staates Buenos Ayres schon von mehreren Seiten erfolgt. Schon ha— ben Frankreich, Nordamerika, Brasilien und Sardinien diesen diplo— matischen Akt erfüllt und ihre Agenten gleichzeitig bei der Regie— rung des Staates Buenos 6. und bei dem Präsidenten der Argen— tina beglaubigt. Die Ankunft eines englischen Geschäftsträgers

und Generalkonsuls für beide Staaten wird binnen Kurzem er. wartet. (Pr. C.)

Triest, Mittwoch, 23. Mai, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Der fällige Dampfer aus der Levante ist eingetroffen und bringt Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 14ten d. Nach den Be⸗ richten der „Triester Zeitung“ wären sämmtliche französische Re⸗ servetruppen abgegangen. Wie es hieß, gehe Reschid Pascha nicht nach Wien. Der Karavanen⸗Verkehr mit Persien dauere ununter— brochen fort. Der französische Gesandte Bourrée sei in Teheran angekommen. Die Berichte aus der Krim gehen bis zum ten d. Das Wetter war sehr ungünstig.

Aus Smyrna wird vom 16ten d. gemeldet, daß der Stand der Saaten günstig, der Importhandel lebhaft sei; die österreichische Flotte wird erwartet.

Die Eisenbahn von Triest nach Laibach wird im Jahre 1856 vollendet sein.

Lon don, Mittwoch, 23. Mai, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) In der so eben beendigten Nachtsitzung des Unterhauses lündigte Dis raeli an, daß er am nächsten Donnerstage die Kriegs⸗ und Friedensfrage vorbringen werde. Palmerston erklärte sich bereit zu antworten, worauf Layard auf seine zu stellende Motion verzichtet. ;

Statistische Mittheilungen.

Der vor einiger Zeit angekündigte neue, berbesserte und vermehrte Abdruck der in den preußischen Staaten bestehenden allgemeinen Poli— sei⸗Gesetze und Verordnu ngen, zusammengestellt im Auftrage des Königlichen Ministeriums des Innern und herausgegeben vom Kanzlei⸗ Rathe Rauer, ist nunmehr erschienen und ausgegeben worden.

. Aus Liegnitz geht uns folgende ,,. der Schenkungen für kirchliche, gemeinnützige und milde Zwecke zu, welche wäh— tend des Jahres 1854 im dortigen Regierungs⸗Bezirk stattgefunden haben. Es wurden geschenkt: a) Von Verstorbenen 4266 Rthlr., b) von Leben— . 1433 Rthir., zusammen 5699 Rthlr. Von dieser Summe gelangten 2) Nthlr. zur zingbaren Anlegung und 447 Rthlr. zur sofortlgen wendung. In Bezug auf die Bestimmung derselben fielen an evan— ich stirchen 2571 Rihlr., an evangelische Schulen 2417 Rthlr., an atbolische Schulen 50 Rihlr. und an andere wohlthätige Anstalten 661 sithlt. Pr. C.) 4

. Man schreibt der „Pr. C.“ aus Memel unter dem 18. d. M.: e Tiefe unse res Fahrwassers hat wieder nicht unbedeutend zugenom— 24 die Natur sel

rursachten Schaden allmälig beseitigen.

6“ nach. 1

t April wurden Über die Gränze eingeführt 632 Schfl. Weizen, 5 Schfl. Roggen, 14729 Schfl. Gerste, dagegen zum Ausgange de⸗ unit 6323 Schfl. Weizen, 19,549 Schfl. Roggen und 12,809 Schfl. hurt Die Zufuhr, von xussischen Produkten ist jetzt nur gering.

die hiesige Rhederei gestalten sich die Verhältnisse bis jetzt außer⸗

Die letzte Peilung wies bereits

ordentlich ungünstig; die Höhe der Heuer, die kostspielige Verprovianti⸗

im vergangenen Spätherbste

st hilft den durch die Versandungen im Fruͤhjahre 328 Schiffe sind bisher ein- und 306 ausgegangen. Im

rung der Schiffe lassen bei dem fortwährenden Sinken der Frachten und dem Mangel an Ladegut keinen Gewinn verhoffen.

Zu der mehrmals erwähnten hamburger Sammlung offizieller Aktenstücke in Bezug auf Schifffahrt und Handel in Kriegszeiten, von welcher erst vor wenigen Wochen das Ste Heft erschienen, hat D. Adolph Soetbeer so eben eine sehr schätzenswerthe Ergänzung geliefert unter dem Titel: Grundzüge des See⸗Völkerrechts der Gegenwart. Als Einleitung und Negister zu der Sammlung offizieller Aktenstücke in Be⸗ zug auf Handel und Schifffahrt in Kriegszeiten. Heft 1— vill. Februar 1854 April 1855. (tzamburg 1855. Diese Arbeit hat den Zweck, die hauptsächlichsten Grundsätze und Bestimmungen, welche aus der Ge— sammtheit jener Aktenstücke hervorgehen und 5 künftige Fälle nicht ohne praktische Wichtigkeit sein dürften, übersichtlich , Zuerst führt der Verfasser die Beschränkungen auf, welche die krieg⸗ führenden Mächte dem Verkehr der eigenen Unterthanen vorschrieben; daran reiht er die Zugeständnisse, welche die kriegführenden Mächte den Unterthanen der feindlichen Staaten gewährten, so wie die Rechte, welche dieselben hinsichtlich des neutralen Handels in Anspruch nahmen; endlich folgen die ven Seiten der neutralen Staaten, hinsichtlich des Verkehrs ihrer Unterthan en in Kriegszeiten, so wie zur Aufrechthaltung der Neu⸗ tralität getroffenen Anordnungen. Die vier letzten Rubriken erörtern das ger welches von den Prisengerichten befolgt wurde, im All⸗ gemeinen, so wie die Bun die in den besonderen Fallen von diesen Gerichten geltend gemacht wurden. Das Ganze schließt mit einem Gene— ralregister für die Sammlung, d. h. mit einer Uebersicht aller von den kriegführenden und neutralen Staaten in Bezug auf diese Materien seit Februar v. J. erlassenen Verordnungen und Bekanntmachungen, geordnet nach den verschiedenen Staaten und dem Datum der betreffenden Erlasse. (Pr. C.)

Bern, im Mai. Die Gesammt⸗Einnahmen der eidgenoͤssischen Zoll⸗ Verwaltung vom Jahre 1854 blieben hinter denjenigen früherer Jahre urück, erreichten aber doch die Summe von 3, 556, 574 Fr., wovon „M0, 264 Fr. allein auf die Einfuhrzölle fallen. Die Ausgaben beliefen sich in Allem auf 3,214,469 Fr., wovon 2,474,324 Fr. an' die Kantone für Zoll⸗Auslösung vergütet und an den Schnee ruch auf dem St. Gotthard verwendet wurden. Der Reinertrag der Zölle steigt auf die Summe von 2,336,105 Fr.

Eine Vergleichung der geh der Schiffe, welche im Jahre 1854 bon Liverpool nach Australien abgegangen, mit der Zahl der im Jahre vorher von dort nach derselben Bestimmung abgefertigten, so wie des Gesammt⸗Tonnengehaltes, welchen die Zahl der Err des einen und des anderen Jahres in sich faßte, zeigt, daß in Liverpool die Zahl der Schiffe von größeren Dimensionen in fortwährender Zunahme begriffen ist. Im Jahn 1853 gingen 257, im Jahre 1854 nur 194 Schiffe, also 63 weniger von da nach Australien; der Gehalt dieser letzteren Zahl belief fich aber auf 170, 824 Tonnen und überstieg den der ersteren, welche zusammen nur 136,571 Tonnen hielten, um 34.271 Tonnen. Die im letztverflosenen Jahre aus dem Hafen von London nach Australien expedirten Schiffe waren durchschnittlich bon . Größe, als die von Liverpool, denn dort hatten 461 Schiffe die Fahl der von London im Jahre 1854 nach Australien abgefertigten zusammen nur N0, 346 Ton⸗ nen Gehalt, also kamen 586 Tonnen im Durchschnitt auf jedes derselben, während auf jedes derjenigen, die in eben dem Jahre bon Liverpool nach Australien abgingen, 880 Tonnen im Durchschnitt kommen. Der meiste Verkehr findet mit den australischen Häfen Melbourne, Sydney, Adelaide und Geelong statt, die anderen Hafenorte Australiens haben nur einen geringen Antheil an dieser Bewegung, die übrigens in den letzten Mo⸗ naten des vorigen Jahres sehr merklich nachließ, weil die Märkte jener Kolonie dermaßen mit eingeführten Fabrikaten und Lebensmitteln üͤber— füllt sind, daß diese selbst zu niedrigeren Preisen als denen, welche sie in den Verschiffungshäfen hatten, keine Käufer mehr fanden und ganze La⸗ dungen wieder zurückgeschifft werden mußten. Die schnellsten Fahrten nach Australien machten die liverpooler Schiffe, welche nur 569g bis 74 Tage von Liverpool nach Melbourne und 63 bis 73 zu der Rückfahrt brauchten, während die londoner Schiffe mindestens 78 Tage unterweges waren. (Pr. C.)

Leihpai, 22. Mai. Leipzig - Dresdener 202 Er., 2015 G. Sachsisch-Baiersche 787 Br., 785 G. Sächsisch Schiesische 1005 Be., 1005 G. Löbau-Zirtauer 404 Br, 40 6. Magdeburg- Leipziger 3099 G. Kerlin- Inhaltische 141 Br., 1417 G. Berlin- St tiiner 158 G. Köln- Mindener 142 G. Téüringer 103 G. Altona-Kieler 124 Br., 1233 G. Anhalt- Dessauer Landesbank-Actien 136 Br., 1355 G. Braunschweiger Bank- Aciien Lit. A. 1153 Br., 115 G.; B 113 G. Weimars- ne Bank-Actien Lit. A. 1 35 G.; B. 101 G. Wrijener Banknoten S807 Br., S0 G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 645 Br., 647 G. 1854er Loose 80 G. 1854er National- Anleihe 687 Br.R, 68 G. Preussische Prämien- Anleihe 107 Br, 10727 G.

Frank fart n. TN. , Dienstag, 22. Mai, Nachnüitt. 2 Uhr. (Tel. Dep. d. C B. Jiaats - Eisenbahnactien nach Böärsenschluss 1305. Schluss- Course: Nordbahn 515. 5proa. Metalliques 623. Oesterreichische 1854er Loose 792. 5proz. National - Ansehen 665. Bankactien 927. Oesterreichische Staats-Eisenbahn- Actien 119 Ip oꝝ. Spanier 31. 1proz. Spanier 1845. Kurhessische Lodse 355. Wien 935. Hamburg 873. London 1173. Paris 93. Ludwigshasen · Bex- bach 13427. Erankfurt-Hlanau 917. Bankantheile 6 pCt. Neueste preussische Anleihe 1087.

AnmaSgterinenn, Diens ag, 22. Mai, Nachmittags 4 Uhr. (I.. Dep. d. G. B.) Günstige Stimmung, lebhaftes Geschäst. Schluss- Course;