1855 / 133 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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; Mir sanctionirten Instruction vom 27. April 185 R . . Denkmünze bestimmt, daß

r lz, diese Denkmünze zu tragen, in denselben Fällen ö . der Kriegsdenkmünze von 1813 /15 vorgeschrieben ist. Das Verfahren in Betreff der Wiederverleihung der leßteren aber in den

be durch gerichtlichem Spruch aberkannt worden war, ist rück⸗ an ü . de angehdrenden i. durch die Ordre bom 18. März 1839 und die Fest 5 en im §. 39 Th. J. des Militair⸗Straf⸗ esetzhuches, in 17* dei Militairverbande nicht mehr angehörenden erfenen durch die Ordres vem 3. Abril und 12. Mai boll⸗ änbig geregelt. Ich bestimme daher, in Entscheidung auf den Bericht er General-Ordens-Kommission vom 25. November ., daß auch für die

lge in Fällen der Wiederberleihung Hohenzollernscher Denkmünzen, den 2 erwahnten Festsetzungen über die Wiederverleihung der Kriegs · Denk⸗

münze von 1813— 15 gemäß verfahren werde. 1 den 28. Dezember 1854.

(gez) Friedrich Wilhelm.

(gegengez) Graf Waldersee.

An die General⸗Ordens⸗sommission.

Finanz ⸗Ministerinm. Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung vom 5. Juni 1855 betreffend die Auszahlung der am 1. Juli v. J. fälligen Zinsen von den Staatsschuldscheinen.

Die am 1. Juli d. J. fälligen Zinsen der Staatsschuldscheine können gegen Ablieferung der Coupons Ser. XII. Nr. 1 schon vom 14ten d. M. ab bei der Staatsschulden⸗Tilgungskasse, Oranien⸗ straße Nr. 994 par terre links, Vormittags von 9 bis 1 Uhr, mit Ausschluß der drei letzten Tage jedes Monats, in Empfang ge⸗ nommen werden. Die Coupons müssen nach den Appoints geordnet, und es muß ihnen ein die Stückzahl und den . Iltendes, aufsummirtes und unterschriebenes Verzeichniß beigefügt sein.

Berlin, den 5. Juni 1855.

Haupt⸗Verwaltung der Staats schulden. Rolcke. Gamet. Nobiling.

Krieg s⸗Meinisteri um.

Bekanntmachung vom 21. Mai 1855 betreffend die Verlegung der Direction der Geschützgießerei zu Berlin, nach Spandau.

Die Direction der Geschützgießerei zu Berlin ist nach Spandau verlegt. Dies wird zur allgemeinen Kenntniß gebracht.

Berlin, den 21. Mai 1855.

Kriegs ⸗Ministerium. Allgemeines Kriegs⸗Departement. Wasserschleben. v. Prittwitz.

Berlin, 9. Juni. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: dem Commandeur der 7. Division, General⸗Lieu⸗ tenant Porinzen August von Württemberg Königl. Hoheit, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Groß⸗Kreuzes vom Herzoglich Anhaltischen Gesammt⸗Haus⸗Orden Albrechts des Bären zu ertheilen.

Personal Veränderungen in der Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.

Den 22. Mai. . Bar. v. Puttkamer, Prem. Lt. vom 5. Hus. Regt. als Adjutant zur 3. Kaball. Brigade kommandirt. v. Kabon iß, Port. Fähnr. vom 16. Inf. Regt. unter Verseßzung zum J. Huf Regt, zum Sech Fi, Frhr. v. Plettenberg, Unteroff. vom 5. Ulan. Regt. unter Verseßung zum

Dienstl. beim striegsministerium, Abtheilung er Artill. Angelegenheit zum Zeug⸗Lieut. befördert. Deetz, Major und Kommandant von Min; den, gestattet, den ihm von den Einwohnern der freien Stadt Franl⸗ furt a. M. geschenkten Säbel in und außer Dienst zu tragen.

Den 26. Mai.

v. Salviati, Sec. Lt. vom 1. Kür. Regt., von dem Kommando als Adjutant der 11. Kavallerie⸗Brigade entbunden. v. Rothkirch. 5 Pr. Lt. vom J. Kür. Regt., als Adjutant zur 11. Kavallerie,

rigade kommandirt.

Bei der Landwehr: Den 22. Mai.

Gr. v. Salm⸗Hoogstraeten, Seg,. Lt. von der Kavall. 2. Aufg. des 1. Bats. 17. Regts., zum Pr. Lt. befördert. Stavenhagen, 9H)

St. von ben Pion. 1. Aufgeb. des 2. Bats. 10, ins 3. Bat. 15. Regts.

v. Roden, Rittm. a. D., früher im 7. Kstür. Regt. beim Train 1. Auf eb. des 1. Bats. 15. Regts.,, Langheld, Sec. Lt. a4. D., früher im w Hus. Regt, beim Train 1. Aufgeb, des 2. Bats. 15. Regts., Buch⸗ holz, Sec. *. vom 1. Aufgeb. des 2. Bats. 16. Regts, ins 14. Bat. chez. Regts, Lilienhof v. Adelstein, Sec. Lt. a. D., früher im 106 Inf. Regt, ins 4. Aufgeb., des 2. Bats. 17. RKegts., Bertling, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des Ldw. Bats. 36. Inf. Regts., ins 2. Bat. 17. Regts., v. Ernsthausen, Sec. Lt. von der Artill. 1. Aufgeb. des 1. Bats. 28, ins 3. Bat. 17. Regts. einrangirt. Ul fer t, Sec. Lt. mit Char. als Pr. Lt. von der Artill. 2. . des 2. Bats. 15. Regts. unter Beförderung zum Pr. Lt., zum Traln 1. Aufgeb. dieses Bataillons

2 Den 24. Mai. Winkler, P. Fähnr, früher im 28. Inf Regt., zum Ser. gt. 1. Aufgeb. des 1. Bats. 23. eh, befördert. v. Buggenhagen, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufgeb. bes 1. Bats. 20. Regts., als Set. Et. im 12. Hus. Regt. angestellt. Abschiedsbewilligungen ze.

Den 22. Mai. . v. Rosenzweig II., Sec. Lt. vom 13. Inf. Regt., mit Pension, Bar. b. Lüninck, Rittm. vom 5. Ulan. Regt., als 8 mit der Regtes⸗ Unif, Aussicht auf Civilversorg. und Pension, der Abschied bewilligt. Den 26. Mgi. Gr. b. Schlieffen, Gen. Major, Commandeur der 1. Garde⸗In— fanterie⸗Brigade und interim. Kommandant von Potsdam, als Gen. Lieut.

mit Pension der Abschied bewilligt. Bei der Land wehbr:

* ö ale 2. Bats. 15. Regts. Frh

b. Langen, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 2. Bats. 13. Regts., Frhr. 8 Rittm. von der Ka. 1. Aufgeb. des 1. Bats. 15. Regts, diesem als Major. Bar. v. Schorlemer, Sec. Lt. von der Kavall. 2 Aufgeb. des J. Bats. 16. Regts., als Pr. Lt., n n. Rittm. von der Kavall. 2. Aufgeb. des Landw. Bats. 36. Inf. Regts., eldmann, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des Low. Bats. 39. Inf. Regts, etzteren dieren mit ihrer bisherigen Uniform, sämmtlichen der Abschied

bewilligt. Militair⸗ Beamte.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums:

Den 23. Mai. Döring, Proviant⸗Amts-⸗Assistent in Danzig, nach Pasewall

dersetzt. . Den 21. Mai. Oehler, Registratur⸗Assistent bei der Militair⸗Intendantur des IV. Armee -Corps, die e mrs. e, rm, ertheilt. en 31. Mai. Rudolph, Proviant-Amts-Applikant in Cüstrin, zum Probiant=

Amts⸗Assistenten ernannt

Nichtamtliches.

i dem

Preußen. Man schreibt der „Pr. C.“ aus Memel unter 5. 8. N. „In unseren Hafen sind bis seßt 18 Schiffe ein und v, ausgegangen. Dle in den letzten Tagen vorgenommenen 63, . wiesen eine Tiefe des Seegatts von 15 bis 151 6“ nach. Die See

des

frachten bleiben trotz der hohen Heuer und der Theuerung lants außerordentlich gedrückt. Die Zufuhr von russischen zur va n. eng ö lang beinahe

Spedition bestimmten Produkten hatte . . aufgehört; gegenwärtig fängt sie an mehr ib keit zu gewinnen. Der bei weitem größte Theil des . tionsgeschäfts hat sich nach Königsberg gezogen; doch s . nach den hier aus Rußland eingegangenen. Nachrichten ö. Ansicht, daß der Transport der Waaren nach unserem H .. billiger sei, sich mehr Bahn zu brechen, und wir sehen gabe ö e nächsten Monaten einer gesteigerten Zufuhr aus dem Nachbar ͤᷣ wieder entgegen. Die 66. früher gemeldeten Banhindernisse, ö Mangel an Baumaterialien und Maurergesellen, bestehen auch h: noch und lassen öffentliche wie Privatbauten nur sehr langsam 3 schreiten, so daß es bei bem besten Willen der Behörden noch)

zweifelhaft ist, ob zum Herbste unsere Kirchen und Schulen

der Benutzung werden überwiesen werden können.“

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NMem el, 6. Juni. Die englische Kriegs- Corvette „Conflict“, seßt geführt vom Capitain Francis Brown, kam gestern 56 Ühr ags auf unserer Rhede an. Sie liegt dort noch vor Anker

r Proviant an Bord. (Osts. Ztg.)

Danz ig, 7. Juni. Gestern Nachmittag verließ das Trans⸗ a 0 „Merkur“ unsern Hafen und warf vorlaufig auf der Rhede Anker, nächstens wird dasselbe mit der an Bord besinvlichen Schiffssungen⸗Compagnie kurze Uebungsfahrten in der Ostsee an treten, von Zeit zu 3 aber immer wieder auf unsere Rhede zu⸗

rückehren. (Danz. D.)

Köln, 7. Juni. Se. Masestät der König der Nieder⸗ lande, welcher gestern Nachmittags bald nach seiner Ankunft den Dom besuchte und demnächst an Bord der Königlichen Dampf⸗ Jacht übernachtete, benutzte in Folge einer Abänderung des frühe⸗ ren Reiseplanes den heute Vormittags 11 Uhr abgehenden Zug der Rheinischen Eisenbahn zur Fortsetzung seiner Reise über Aachen

und Maestricht. (stöln. Ztg.)

Sachsen. Leipzig, 8. Juni. Mit dem vorgestern Abend gegen 6 Uhr hier eintreffenden thüringer Zuge kam die de ga von Orleans unter dem Namen einer Tomtesse von Billlers mit ihren beiden Söhnen, dem Grafen von Paris und dem Grafen von Chartres, hier an und übernachtete im Großen Blumenberg. Die Gäste trafen sich gestern Morgen mit der verwittweten Her— zogin Georg von Sachsen - Altenburg und setzten Nachmittag um 25 Uhr . Reise nach Dresden fort, a die Herzogin von Sachsen⸗ Altenburg um gleiche Zeit nach Altenburg zurückkehrte.

D. A. Ztg.)

Baiern. München, 6. Juni. Diesen Abend 9 Uhr ist König Ludwig von der Reise nach Italien wieder hier einge⸗ troffen. Se. Majestät erfreut sich wieder des besten Wohlseins. MN. MM. König Max und Königin Marie, Prinz Luitpold, Prin⸗ zessin Alexandra und Prinz Karl erwarteten den geliebten Vater und Bruder im Wittelsbacher Palast. (N. C.)

Großbritannien und Irland. London, 6. Juni. Nach Beendigung der Rede, welche Herr Cob den gestern im Unter⸗ hau se zu Gunsten des Friedensschlusses hielt, und nachdem noch andere Redner bon geringerer Bedeutung gesprochen hatten, nahm Sir James Graham das Wort und sagte, er habe sich nie mit größerer Verlegen beü zum Sprechen erhoben, als an dem heutigen Tage, und er müsse an den Edelmuth des Hauses appelliren, da er sehr wohl fühle, daß die An= sihten, welche auszusprechen er im Begriffe stehe, nicht in Uebereinstim⸗ mung mit denen der Majorität seien. Den Krieg halte er noch immer

für nen gerechten und noihwendigen; nur komme es darauf an, ob der Zweck deselben erreicht worden fel und ob die Wiener Konferenzen hin— reichende Aussicht auf die Erreichung dieses Zweckes gewährt hätten. Er seinerseits habe sich allerdings an dem e . zur Beschränkung der rusfischen Seemacht im Schwarzen Meere betheillgt. Allein er habe diesn Vorschlag nie als ein Ultimatum betrachtet; auch von Frankreich und England sei derselbe auf den Konferenzen nicht so aufgefaßt worden, und aus den Debatten im Unterhause habe sich ihm die Ueberzeugung aufgedrungen, daß er als Ultimatum gar nicht haltbar sei. Seines Er achtens enthalte der russische Vorschlag Elemente zu einem friedlichen Vergleiche. Wenn er auch kein Freund Rußlands sei, so behaupte er doch, daß man Rücksicht auf die Ehre Rußlands nehmen müsse und Rußland nicht bis aufs Aeußerste treiben dürfe. Es sei zu be⸗ lagen, wenn man irgend eine Gelegenheit vorübergehen lasse, dem Lande die Segnungen des Friedens wiederzugeben. Lorb J Ru ssell behauptete, die Uebermachk Rußlands im Schwarzen Meere lasse sich gar nicht anders brechen, als dadurch, daß man seine Flotte in Fnen Gewässern vermindere, und wenn man auch eingewandt habe, daß eine diefe Verminderung festsetzende Bestimmung kuf , sein würde, ß sei er anderer Ansicht. Penn wenn die russische Regierung eine größere Anzahl von Schiffen, als ihr vertragsmäßig gestattet 99. zu bauen mnfenge, so werde der Argwohn Europas rege werden. Der Zweck zes Krieges, ber den er sich hier nur im Allgemeinen aussprechen könne, sei noch immer die 6 der Türkei gegen Rußland und die Erlangung n Bürgschaften für ben europäischen Frieden gegen die e n, . ker der letzterwähnten Macht. Die Mittel zur Erreichung dieses Zweckes eien natürlich von den Kri sereignissen abhängig. Es würde anmaßend kin sich schon jetzt iber etwalge neue Friedens⸗Bedingungen auszusprechen, 6. England in Gemeinschaft mit seinen Bundesgenossen zu stellen für machig finden möchte. Auf Antrag des Herrn Röeb nc ist die Fort— 6 er Debatte auf Donnerstag vertagt. Das Interesse an der ki hon drei Tage dauernden Bebatte zeigte sich heute als so unbedeu⸗ 1 hn. im Verlaufe der Sitzung mehrere Stunden lang nicht mehr als 8 30 Mitglieder zugegen waren und man sich auf den Antrag, die s ng wegen mangelnder Beschlußfähigkeit des Hauses aufzuheben, ge⸗ machen mußte. Erst gegen 15 Uhr trafen die Mitglieder in größerer 6 wieder ein, und gegen Mitternacht waren, in Erwartung einer glichen Abstimmung, wohl 400 derselben anwesend.

Das Sebastopol⸗-Comité ist heute zusammengetreten, um über e ihnen, zu k. welche es dem Unterhause vor⸗ tigen hat. Die Berhandlungen waren nicht öffentlich. ten . „London Gazette“ meldet, außer mehreren untergeordne⸗ saiige gende zum Behufe der Bildung der britischen Fremdenlegion habte Ernennungen: Inspeltor, Pberst Kinloch, Kommandant

des Depots zu Shorncliff, Oberst⸗Lieutenant Power; Kommandant des Depots auf 8e gel d, . st. Lieutenant Steinbach; Romman⸗ dant des 1sten Jäger⸗Bataillons, . von Bassewitz; Komman⸗ dant des 1sten Linien -Infanterie⸗Bataillons, Bberst« Lieutenant Murray; or im 1sten Linien Infanterie Bataillon, Major Schroer; Kommandant des 2ten Linien Infanterie Bataillons, Major van Aller.

Das zweite leichte Miliz · Infanterie⸗Negiment der Grafschaft Jork hat sich vorgestern nach Gibraltar eingeschifft, um dort den . u ;

. em in Bomarsund gefangen genommenen russischen Inge⸗ nieur⸗-Hauptmann, Capitain Swearow, ist gestattet * den Alands⸗Inseln e . da die e ren seiner Frau durch den Aufenthalt in England sehr gelitten hat.

Helgoland, 2. Junt. Es bestätigt daß hier noch für 2000 Mann mehr Baracken gebaut 22 n Pr . ist bereits von England abgegangen; diese Anzeige hat heute der Lieutenant Lempriere erhalten. Die 33 fertig stehenden Hütten können ungefähr 1000 Mann beherbergen. Der Oberst von Stein⸗ bach hat bereits mit Offizieren der Sed el! ion Streitigkeiten über das Handgeld der Rekruten gehabt. Dle gienru dn bekommen hier statt 100 nur 50 Mk.“, da, auf Ordre der englischen Regie⸗ rung, 50 Mk. für Uniform abgezogen werden sollen. Dies ist auch in allen englischen Zeitungen bekannt gemacht. Die Offiziere dringen aber auf die volle Summe. Der Major v. Bassewiß ver⸗ läßt den Dienst und wird morgen von hier nach Hamburg abreisen.

(H. C.)

„Spanien. Aus Madrid vom 2. Junt schreibt man fran⸗ zösischen Blättern: „Nach dem heute von Madoz in der Cortes—⸗ Sitzung vorgelesenen Entwurfe der Zwangs⸗-Anleihe von 200 Millionen Realen, zu welcher alle Personen beitragspflichtig sind, die 500 Realen und darüber an regelmäßigen Steuern zahlen, soll dieselbe mit jährlichen 8 Prozent verzinst und in zwei Jahren zurückgezahlt werden. Der gestern vom Minister des Innern den Cortes vorgelegte Gesetz⸗ Entwurf zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung stellt für die außerhalb des gewöhnlichen Zustandes zu versetzenden Städte drei Abstufungen auf: 1) den Vorbeugungs⸗Zustand, 2) den fene ren, und 3) den Bela⸗ gerungs⸗Zustand. Für jede dieser Kategorieen werden den Behör⸗ den besondere außerordentliche Vollmachten ertheilt. Nach einem heute in der amtlichen Zeitung veröffentlichten Bericht Gurreag's vom 31. Mat, welcher die Zerstreuung der Banden von Nieder⸗ Aragonien meldet, hatten sich die Aufrührer von Caspe, Maella und den Nachbarstädten unterworfen. Die „Gaceta“ meldet auch, daß die Regierungen von Frankreich und Spanien sich über die unentgeltliche Beförderung amtlicher telegraphischer Depeschen zwi⸗ schen beiden Ländern nichk haben verständigen können.“

Eine telegraphische Depesche aus adrid vom 5. Juni meldet: „Die Cortes haben heute die zwölfte Grundlage der Der= fassung genehmigt, welche den Monarchen ermächtigt, das Parla⸗ ment zu eröffnen und zu schließen. Man hält eine Umgestal⸗ 4 . gestern vorgelegten Dekretes bezüglich der Miliz für wahr⸗

einlich.“

J. Juni. Das Ministerium hat sich rekonstituirt. Esparter bleibt, die Finanzen hat Bruil, die Staatsbauten Martinez, das Auswärtige Zabalg, die Justiz Fuente Andres und das Innere Cuelves übernommen.

Türkei. Die London-Hazette“ enthält zwei Depeschen Lord Raglans vom 22. Mai, nebst einigen angehängten Schreiben, von denen das erste sich auf einen Bericht des Commandeurs Priest vom „Himalaya“ über die Transportirung der ostindischen Truppen nebst mehr als 1000 Pferden bezieht; das zweite aber auf die sorgsame Vertheilung des Krimschen Armee⸗Unterstützungsfonds.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. Juni. Der Kaiser hat zur Sicherstellung des Handelsverkehrs mit Roh⸗ produkten aus Finnland nach St. Petersburg und von hier nach Finnland einen Ukas auf Vorlage des General- Gouverneurs erlassen, folgenden Inhalts:

1) In Zukunft sollen die Befugnisse des Handels⸗Advokaten in St. Petersburg für Finnland dergestalt ausgedehnt werden, daß derselbe auch die Interessen der Landbewohner wahrnehme, welche mit Ladungen und 5 n bon Boden⸗Erzeugnissen fich nach St. Petersburg begeben.

2) Es wird dem Handels- Advokaten deshalb zur Pflicht gemacht, die in St. Petersburg in dieser Beziehung geschlossenen Verträge mit Landbauern zu prüfen und darauf zu sehen, daß sie nichts enthalten, was durch Vieldeutigkeit oder Unklarheit zu Verlusten für die Landleute Anlaß geben könnte. Ferner hat der Advokat dergleichen Verträge in einem dazu bestimmten Buche zu 2. e wodurch dieselben Gültig⸗ keit im gangen Reiche bei vorkommenden Prozessen erhalten. Zu Makler⸗ und Notariatsgeschäften dürfen keine nichtvidimirten derartigen Akten⸗ stücke zugelassen werden. Die Einregistrirung findet unentgeltlich statt.“

Es steht zu erwarten, daß die Sicherstellung der Interessen der Landbewohner, deren Mangel viele vom Verkehr mit Rußland abhielt,