1638
Extellenz ver General -⸗Lleutenant und Commandeur der ö 3 8 n n, aus der Provinz Schlesten.
Abgeretst: Der Erbschenk in der Kurmark Brandenburg von Hake, nach Frankfurt a. O. Der Chef des Minssteriums für die landwirthschaftlichen Ange⸗
legenhelten Freiherr von Man teuffel, nach Lübben.
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Berlin, 11. Juni. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: dem Commandeur der 13ten Infanterie ⸗Brigade, General⸗Major von Götze, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Commandeur-Kreuzes erster Klasse vom Herzoglich An⸗ haltischen Gesammt ⸗·Haus⸗Orden Albrechts des Bären; so wie dem, Adjutanten der 13ten Infanterie⸗Brigade, Hauptmann von Gilsa des Z6östen ie⸗Regiments, und dem Adjutanten der T7ten Diviston, Premier⸗-Lieutenant Freiherrn von Salmuth des Sten Husaren-⸗RKegiments, zur Anlegung des ihnen verliehenen Ritter— Kreuzes zweiter Klasse desselben Ordens zu ertheilen.
NR icht amtliche s.
reußen. Danzig, 8. Juni. Gestern Mittag kam die englische , = „BVuldog“ mit Briefen und Depeschen auf unsere Rhede. Sie brachte die Nachricht mit, daß, als von der circa 16 englische Meilen von Kronstadt vor Anker n n e , und französischen Flotte das Kriegsschiff „Orion“ die Tiefe des Ein⸗ gangs vor Kronstadt vermessen und Rekognoszirungen angestellt, von einer russischen Hafen⸗-Batterie ein blinder Schuß abgefeuert sei, zur Warnung, sich nicht weiter der Batterie zu nähern. Der. Gesundheitszustand he ft Flotte ist befriedigend. Seit 10 Tagen war nur ein Fall von Blattern⸗Krankheit vorgekommen. (Danz. D.)
Magdeburg, 9. Junt. Se. Königl. Hoheit der Prinz
Karl hat, nachdem Höchstderselbe gesteru bis 7 Uhr Abends die esammte zur hiesigen Garnison gehörige Artillerie inspizirt, heute
Morgen uns wieder verlassen und ist mit dem Frühzuge der Leip⸗ ziger Eisenbahn nach Erfurt weiter gereist. (Magd. Cor.)
Koblenz, 8. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen, Höchstwelcher vorgestern Abends gegen 9 Uhr von Köln zurückgekehrt war, hielt heute Morgens, umgeben von der hiesigen Generalität und einem glänzenden Stäbe, große Revue über sämmt⸗ liche Truppen hiesiger Garnison auf der Karthäuser Anhöhe ab. — Gestern Nachmittags um 33 Uhr kehrte auch Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin von Preußen nebst der Prinzessin Louise, von Mainz kommend, hierhin zurück, woselbst am Anlandeplatze des Dampfbootes Ihr Gemahl Höchstzieselbe abnahm und unsere öber⸗ sten Militair⸗ und Civil⸗Behörden zu ihrem Empfange sich einge⸗ funden hatten. (Rhein- u. Moselbote.)
Hamburg, 9. Juni. Der oldenburgische General Graf von Ranzow ist vorgestern zur Inspettion des hiesigen Bundes⸗ Kontingents hier angekommen. Die Inspection findet am Montage auf der Sternschanze statt. (H. B. H.)
Sachsen. Am 7. Juni fand die Einweihung der von dem Großherzog von Weimar durch den Baumeister von Ritgen restau⸗ rirten Kapelle auf der Wartburg, in Gegenwart Sr. Köͤnig⸗ lichen Hoheit, der ersten Beamten des Großherzogthums und der Abgeordneten zur deutschen evangelischen Kirchen konfe⸗ renz, durch einen feierlichen Gottesdienst statt. Die Predigt hielt, auf besonderes Verlangen Sr. Königlichen Hoheit, der Vorsitzende der Konferenz, Ober- Hef Prediger von Grünkisen aus Stütt⸗ gatt, welcher in tiefergteifender Weise, auf Grund der 9 . „Einen . 2 *r. 863 mand legen, er dem, der gelegt ist, welcher i us TLhiistus,“ auf die ,, . ;
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hinwies, welche dir se Stätte für das gesammte evangesische Deutschland hat, und den Segen
Gottes über vie Person, das Haus und das Land des hohen Für⸗
sten, über alle deutsche Fürsten und Obrigteiten, über die gesammte deutsche evangelische Kirche und Lie aus ihrem . ö, ü. gegangene . Zugleich mit diesem Gottes ienste wurde das von der Fonferenz zusammengestellte allgemeine deuksche Gesangbuch als Gesangbuch für die Wattburg-⸗apolle . In der am nächsffolgeuden Tage stattgehabten ersten Sitzung der Nonferenz ließen Se. Köntgliche Hobest verselben verlün— igen, daß Höchsttieselben der Konferenz sür die Dauer ihrer r, en, die Kapelle ein für allemal zum lirchlichen Ge= branche zu Crerlassen und e Befehl zu geben 9a. hätten, ah ber e nfertnz, so of die s lte sih auf Ler Bug zu versshu= Meln wünscht, in ren Kbrigen Midumen vel sesben eine angemessene Aufnahme gewährt werde. Am Mittag desselben Tages waren
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die fämmtlichen Mitglieder der Konferenz zur Großherzo Tafel geladen. — Die dlesmalige Konferenz i . ere g deutschen Landeskirchen, mit Ausnahme der Reußischen und Lippe. schen Lande, der Städte Hamburg, Bremen und Franffurt, um Braunschweigs und Badens, beschickt. Jedoch ist von Baden, dessen Abgeordnete durch die Vorbereitungen zur Genergl-Synode verhin. dert sind, eine ausdrückliche Anhänglichkeits⸗ Erklärung 4 Konferenz eingegangen. Zum Präsidenten der * ten wurde er e, , Dr. von Grüneisen aus Sutz' art aufs Nene gewählt; zu dessen Stellvertreter Ober onsistorialrath Dr. von Mühler aus Berlin. Die Verhandlung bewegen sich in festem, geordneten Gange, und es darf der hof. nung Raum gegeben werden, daß die Konferenz in ihrer öfleren Wiederholung mehr und mehr allen betheiligten evangelischen Kirchen⸗Regierungen zum Segen gereichen werde. Meiningen, 8. Juni. Se. Hoheit der Herzog ist heute Morgen von dort nach Paris abgereist. — Am 16ten d. M. beab— sichtigt derselbe in Bad Ems zu einer mehrwöchentlichen Buden einzutreffen. — Unser Landtag hat heute das Gesetz über Ver theilung, Tragung und Vergütung der Militairlasten angenommen. Eine die bundesgesetzliche Um . unseres Kontingents zu einem Regiment betreffende höchste Reproposition ist wenigstens
zum großen Theil wiederum abgelehnt worden. Dem Vernehmen
nach wird die Vertagung des Landtages in den nächsten Tugen er folgen. (Fr. Bl.) wꝛss en Mainz, 9. Juni. Se. Königl. Hoheit der Prin von Preußen, der hohe Gouverneur dieser Bundes festung, traf heute Morgen um 7 Uhr dahier ein, inspizirte die Königl. preu⸗ ßische Bundesgarnison und reiste um 11 Uhr über Frankfurt z . . am Großherzoglichen Hofe in Darmstadt ah. (Darmst. Ztg.) Frankfurt, 9. Juni. Gestern hielt die Bundesver— samm lung seit ihrer Vertagung in der Pfingstwoche wieder ihre erste Sitzung. In derselben brachte das Präsidium eine Anzehge von Sir Ram, dem außerordentlichen Gesandten Englande, zur Fenntniß der hohen Versammlung, wonach die Ost seehäfen set dem 16. Mai blofirt worden. — Herr von Oertzen, der Vertreter von Mecklenburg, war durch Herrn von Bülow, den Bevollmäch— tigten Dänemarks für Holstein und Lauenburg, substituirt. — Da durch die längere Beurlaubung des kurhessischen Gesandten, Herm von Trott, eine Ergänzung mehrerer Ausschüsse nothwendig ge— worden, so schritt man zu einer Neuwahl, und es wurde Heir von Dörnberg, der stellvertretende Gesandte Kurhessens, in den für die Rhein⸗-Octroi⸗Angelegenheit niedergesetzten und in den Centralpolizei⸗ ausschuß, Herr von Reinhardt (für Württemberg), in den Kassen⸗ und Herr von Eisendecker (für Oldenburg, Anhalt und Schwarzburg) in den Reclamationsausschuß gewählt. — Die lange schwebende Streit— sache der Herren von der Kettenburg und von Vogelsang gegen die mecklenburgische Regierung wurde bei der gestern erfolgten Absim— mung ganz zu Gunsten der lützteren entschieden, somit ausgesprochen daß eine Beeinträchtigung der Rechte der mecklenburgischen Kalhe— liken durch Beschlüsse des dortigen Landtags nicht vorliege. — De Referent des betreffenden Ausschusses, Herr von Münch ⸗Belling— hausen, erstattete Vottrag in der hamburger Ver fa ssungt— Angelegenheit, an dessen Schluß er beantragte, die zwischen dem Senat und den Oberalten gepflogenen Verhandlungen vorznu— legen. Die hohe Versammlung beschleß Einholung von Ve haltung befehlen innerhalb eines vierwöchentlichen Termins. — Ein Vortragkhet n , , . bezog sich auf den stommandanturwechsel au Bundesfestung Luxemburg. — Erstatteter Anzeige zufolge ist de mehrerwähnte Streit zwischen Preußen und Lippe in Belref der Dotirung der katholischen Kirche in Lippstadt durch einen It gleich erledigt. — Reuß I. eröffnete, daß es die undes lohn, , feder für die Presse und das Vereinswesen publizirt hab l *. 4 1. Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Wr temberg sind heute Bormiltag auf der Rückehr von St. n burg hier eingetroffen und — sofort die Reise nach Stuttz fortgesetzt.
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eglon beläuft sich auf 700, und täglich kommen neue 6 ge ah ie! als . zweite rent enle gon wie der 3. oder England äberlassen werden, sind ungegründet. Ebenso
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s, daß das Centraldepot von Besangon an die belgische Gränze t ren fol, G. Bln
oßbritannien und Irland. London, 7. Juni,
Unterhause nahm Herr Roebuck die Debatte über die Friedensf rage wieder auf. Er knüpfte an die neuliche Rede ligen ersten Lords der Admiralität, Sir James Graham
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Partei Zzerreißung des Netzes von Vertragsverbindlichkeiten gewesen, durch welche Rußland die Tärkei umstrickt gehalten habe. Dieser Zweck sei erreicht und daher der Friede wünschenswerth, zumal nach den Erfolgen, welche die Verbündeten im Kriege erreicht haben, und nachdem der Beweis ge⸗ führt worden, daß Rußland nicht im Stande sei, die Verbündeten wieder don seinem Gebiete zu vertreiben. Hr. S. Herbert führte das noch wei⸗ ter aus und ging nochmals auf eine Rechtfertigung der Kriegführung unter dem Ministerium Aberdeen über, wobei er unter Anderem ver⸗ sicherte, der so oft und so laut geforderte Angriff auf Odessa sei völlig borbereitet gewesen und nur aus strategischen Gründen nicht zur Aus⸗ führung gebracht worden, insbesondere auch, weil nach Zerstörung Odessass die dort befindlichen Truppen in der Krim verwendbar gewor— den sein würden. Diese Behauptungen suchte Hr. Herbert durch Verle⸗ sung von langen Auszügen aus noch nicht publizirten Depeschen zu recht—
fertigen, womit er beim Schluß des Berichts noch beschäftigt war. In seiner vorgestern im Unterhause gehaltenen Rede beant- wortete Lord John Russell die an die Minister gerichtete Frage: „Wenn Ihr gezwungen seid, den Krieg fortzusetzen, und findet, daß die einzigen, von Euch vorgeschlagenen Bedingungen, welche wirklich der Türkei Sicherheit zu gewähren geeignet sind, derworfen werden, was ist dann der Zweck des Krieges?“ im Wesentlichen folgendermaßen: „Meine Ant⸗ wort kann nur eine sehr allgemeine sein, 34; es sich vor wie nach um ine Gewähr für die Türkei gegen Rußland und daher um eine Gewähr fur den 2 Europa's handelt. Ich kann nicht glauben, daß, wenn nan Rußland ungehindert sich den Weg nach der Hauptstadt des tür⸗ lischen Reiches bahnen ließe — wobei es dielleicht 1555 wenig fortschritte, aber größere Fortschritie in zehn und noch größere lig Jahren machen würde — die Unabhängigkeit Europa's ge— siherk bleiben könnte. Jedermann hat die Erzählung von dem zisten Napoleon. gelesen, welcher, als er mit dem gasfer Alexander über diese große Frage in Berathung war, auf der ftarte den Finger auf Konstantinöpel legte und nach kurzem Nachdenken zusrief! „Konstantinopel! Nein, bas ist die Herrschaft über die Welt!“ ch erinnere mich auch, daß ein anderer großer Mann, der Herzog von C lington, gesagt hat, daß, wenn Rußland außer seiner Macht in der a auch durch Konstantinopel in den Besitz der Herrschaft über das 1. gelangte, es für den übrigen Theil der Welt zu stark sein in. e. Das ist, — ich, nicht nur die anerkannte Meinung großer atsmänner, sondern auch durchgehends die Ansicht bei uns zu e gan nl dürfen daher nicht gestatten, daß Rußland, sei es mit Hülfe — riedens, sei es durch offenen Krieg, in den Besitz bon Kon⸗ gen opel gelange. Man kann sagen, daß die Vorschläge, welche wir r , Hnienn diesem Zwecke nicht zu entsprechen vermögen; wenn Sie . er deswegen tadeln, so tadeln Sie nicht unsere Harte gegen ud, sondern unsere übergroße Mäßigung, welche uns verhindert schärfere Bebingungen Und mächtigere Harantseen zu fördern. * . *. gi. nn,, 26 y,. kung. za er russischen Flotte im = Meere liegen, aber es ist in den betreffenden drei Punkten worden, daß die Art und Weiss der Ausführung derselßen
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von den Ereignissen des Krieges abhängen muß und nicht von vorn herein festgestellt werden kann. Als wir durch die angegebenen Umstnde (bie
Beziehungen zu Oesterreich) gezwungen wurden, auf die Unterhandlungte
einzugehen, wurden wir gensthigt, die Garantie, welche wir zu ha
wünschten, zu spezifiziren; diese Unterhandlung ist aben — * L. es wird jetzt unsere ze sein, je nach den Greignissen des Krieges zu er⸗ wagen, we Gewähr wir in etwa, künftig zu erneuernden Unterhand⸗ lungen für den Schutz der Türkei he g en. (gauter Beifall.) Es ist neulich zu meiner Verwunderung behauptet worden, ich habe einem Nationalstätenkriege das Wort geredet. habe niemals ein Wort der Art gesagt. Allerdings erwähnte ich neulich des⸗Wortes Polen“ bei einer Schilderung der wachsenden Uebermacht Nußlands, aber ich habe mich dabei nur ane vergangene Thatsachen gehalten, aus denen man nur baͤtitz abnehmen können; daß ich bie Sache Keleng alg hoffnungslos ber trachte und es daher für Wahnsinn ansehen würde, wenn Frankreich oder England in jenem Lande den Widerstand egen die russische Macht fördern wollte. Aber abgesehen von dem gatkefe ate itrsen, bin ich der Meinung, daß es nothwendig sein wird, eine materielle Garantie von Rußland gegen dessen Angriffe auf die Turkei zu erlangen. (Beifall.) Was wir zu beachten haben, ist, inwieweit die vier Punkte Europa eine Gewähr gegen diesen Angriff darbieten, und da ist es jedenfalls ein Vortheil, daß Rußland gezwungen wird, von der Erneuerung seiner Ver⸗ träge in der Türkei abzustehen und die Schifffahrt auf der Donau frei⸗ zugeben, so daß das bisherige Handelsmongpol seiner eignen Getrgide producirenden Provinzen ivegfällt, und daß dem Sultan Gelegenheit gegeben wird, seine christlichen Unterthanen durch Gewährung der noͤthigen Freiheit an sich zu knüpfen. Man hat es für die Pflicht englischer Staatsmänner erklären wollen, Vorkehrungen für den Fall des Sturzes des türkischen Neiches zu treffen; aber ich kann die Verficherung geben, daß weder die französischen noch die englischen und auch nicht die oͤsterreichischen Staatsmänner einen Grund erblicken, warum das türkische Reich nicht erhalten werden solle; ich habe das in Wien so⸗
wohl von dem Fürsten Metternich als von dem Grafen Buol aus⸗
sprechen af Beide verwarfen die Doetrin des verstorbenen Kaisers von Rußland, daß der Sturz der Pforte sicher sei, und man darf ihrer Aufrichtigkeit Zutrauen schenken, da sie mit dem Zustande der Türkei wohl vertraut find.“ Nachdem Lord J. Russell dann Oesterreichs Politik möglichst in Schutz genommen und sich gegen Alles erklärt hatte, was Oesterreichs Macht schwächen könne, wiederholte er nochmals, daß das Ziel, des Krieges nach wie vor dasselbe sei, und fügte hinzu, daß die Mittel, dieses Ziel zu erreichen, von den Ereignissen abhängig seien, daß es aber unnüß, lächerlich und anmaßend sein würde, wenn man jeßzt schon die anderweitigen Bedingungen angeben wollte, welche England in Gemeinschaft mit seinen Verbündeten künftig zum Behufe des Friedens⸗ schlusses zu fordern sich veranlaßt sehen dürfte. „Indeß“, sagte er, „man wolle nicht vergessen, daß wir keinen selbstsüchtigen Zweck verfolgen, und daß, sobald der Friede abgeschlossen ist, wir nicht einen Fuß breit Ge⸗ bietes für uns genommen oder uns irgend welchen Vorzug gesichert haben werden.“
Das Sebastopol⸗Gomit s ist gestern noch nicht zu einem Definitiv⸗ Beschluß gekommen. Es lagen ihm vier Bericht⸗ Entwürfe vor, verfaßt bon den Herren Roebuck, Drummond, Sir J. Palington und Lord Seymour. Letzterer geigte sich bei der Diskussjon als am meisten mit der Ansicht der Majorität übereinstimmend, und die drei anderen wurden daher zurückgelegt. Man glaubt demnach, daß Lord Sehmour's Bericht mit einigen Modifieationen in der auf morgen angesetzten Comiteé⸗Sitzung zur Annahme kommen wird.
Frankreich. Paris, 9. Jani. Man glaubt bestimmt, daß der Großherzog von Toscana und dessen Sohn nach Paris kommen werden.
Heute Mittag 15 Uhr wurden zwei Depeschen Pelissier's an den Marschall Vaillant an der Börse angeschlagen. Die erste ist aus der Krim am 6ten d. 10 Uhr Abends abgegangen. Sie lautet: „Heute haben wir und unsere Alltirten das Feuer gegen die Außenwerke eröffnet. Morgen, so Gott will, werden wir sie genommen haben.“
Die zweite Depesche ist vom 7. Juni 11 Uhr Abends datirt und lautet: „Um 6 Uhr gaben unsere Signale das Zeichen zum Angriff, und eine Stunde später flatterten unsere Adler auf dem grünen Mamelon und auf zwei Redouten der Kielschlucht. Des Feindes Artillerie fiel in unsere Hände. Die Gefangennahme von 100 Mann wird uns angezeigt. Unfere Truppen haben die er⸗ oberten Werke in Besitz genommen. Unsere Alltirten haben mit gewohnter Entschlossenheit die feindlichen Werke in den Steinbrüchen genommen und sich darin festgesetzt. Sämmtliche Truppen zeigten eine bewundernswerthe Hingebung.“
Lord Raglan meldet aus der Krim vom 7ten d.: Gestern fand eine furchtbare Kanonade statt. Abends eroberten die Fran⸗ zosen das weiße Werk nebst dem Mamelon. Die Operation war eine brillante; von allen Seiten wurde Bravour entfaltet.
Die Orient⸗Armee hat durch Erlaß des neuen Oberbefehle⸗ habers Pelissier, in Gemäßheit der Instructionen des Kriegsmini⸗ sters, eine neue Organisation erhalten. Das 1ste Corps ist von dem General de Salles befehligt und zählt 4 Divisionen Infanterie und 1 Diviston Kavallerie (Kommandanten; die Divistons⸗Generale d'Autemarre, Levaillant, Pats, Bruat, Moxris). Das 2te Corps steht unter dem Kommando des Divisions⸗Generals Bosquet und ist gebildet aus 5 Divistonen Infanterie und 1 Diviston Kavallerie (Kommandanten: die Divisionsgenerale Canrobert, Camou, Mayran, Dulac, Brunet, d' Allon ville) Das Reserve⸗Corps wird von dem Divisions⸗General Regnault de St. Jean d' Angel befehligt und