1855 / 155 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

konnte, als die Engländer vier Schiffe und drei CKanonenboote zum Beschießen des Platzes schickten, ihnen drei Schiffe meines Geschwaders zugesellen, indem jedes Schiff vereinzelt vor den Forts nach einer Zwischenzeit von einer . Stunde erschien. Wir sind bei diesen nächtlichen Expeditionen sehr glücklich gewesen. Seit dem „Mogador“ vor unserer Fahrt nach Kertsch zwei Mann getödtet, wurden auf keinem französischen Schiffe Leute kampfunfähig gemacht. Die Engländer waxen bis zur vorletzten Nacht nicht minder vom Glücke begünstigt; diesmal aber erlitten sie merkliche Verluste. Eine Bombe, die an Bord des Terrible! fiel, tödtete zwei Mann und verwundete eilf. Andere Schiffe wur⸗ den gleichfalls getroffen und der Gesammtverlust der Engländer bei dieser Gelegenheit betrug an Todten sieben und an Verwundeten dreißig Mann. In der letzten Nacht warfen blos zwei Schiffe Kugeln in den Platz, und obgleich ihr Feuer heftig erwiedert wurde, blieben sie doch unbeschädigt. Die Lebhaftigkeit des Feuers der russischen Batterieen verräth ziemlich viel Gereiztheit des Feindes über diese fortwah renden Angriffe. Bei dem Mangel an Kanonieren, in welchem der Feind sich, nach allen Aussagen der Üeberläufer, in Folge der langen Belagerung befindet, ist es kein unerhebliches Resultat, daß wir denselben zwingen, seine Batterieen auf der Seeseite stets armirt zu halten, daß wir Wurf⸗ geschosse mitten in die von Truppen angefüllte Stadt schleudern und die Barnifon, namentlich aber jene Kanoniere ermüden, deren Ausdauer allein den langen Widerstand von Sebastopol erklärlich macht. Es wird der⸗ sichert, daß in dem Momente, wo der grüne Hügel und die weißen Werke von unseren Truppen angegriffen werden sollten, die Russen sich genöthigt sahen, aus den Quarantaine-Forts Kanoniere kommen zu fassen, um das Feuer erwiedern zu können, das wir gegen die Redouten richteten, die wir nehmen wollten. Besonders, um den Feind zu ver— hindern, dieses Auskunftsmittel wieder anzuwenden, entschlossen wir uns, AWdmiral Lhons und ich, als wir von dem Vorhaben der Ober⸗ Befehlshaber unterrichtet worden, dazu, mit den Dampfern der beiden Geschwader in See zu stechen und vor den Häfen auf Kanonenschußweite vorbeizudefiliren und, falls sich die Gelegenheit bieten sollte, einen ernst— lichen Angriff auf die Batterieen zu machen.

Um 3 Uhr Morgens dampften die beiden Geschwader, und um 35 Uhr meldeten uns Signal-Raketen von einem unserer Werke, daß die verbündeten Truppen gegen das Sägewerk und den Malakoff⸗Thurm rückten. Trotz des Nachdruckes, mit welchem dieser doppelte Angriff aus⸗ geführt wurde, entsprach der Erfolg dem Muthe unserer Truppen nicht; sie konnten sich nicht in den Werken, die sie nehmen sollten, festsetzen; doch, obwohl zum Rückzuge gensöthigt, haben sie keinen Zoll breit Terrain verloren und sich in guter Ordnung in ihre Parallelen zurückgezogen, die sie noch besetzt halten. Bei Tagesanbruch waren alle unsere Blicke auf den Malakoff⸗Thurm gerichtet. Die Erfolglosigkeit unseres Angriffes wurde uns erst später offiziell gemeldet; schon jedoch hatte es nicht an Anzeichen gefehlt, welche auf dieselbe schließen ließen. Zwischen Admiral Lyons und mir war von vorn herein verabredet worden, daß wir uns mit unseren Streitkräften nur dann in den Kampf einlassen wollten, wenn wir uns von der Rützlichkeit einer solchen Diversion überzeugt halten dürften.

tag Erfolglosigkeit des Angriffes auf den Malakoff-Thurm darf, wo⸗

fern wir den Aussagen der k Glauben schenken können, nicht einzig und allein der Stärke dieses Werkes zugeschrieben werden. Unsere Truppen stießen auf beträchtliche Truppenmassen, die sich ihrerseits gleich⸗ falls anschickten, den grünen Hügel und die weißen Werke anzugreifen. Wenn unser Ziel nicht erreicht wurde, so wurde das des Feindes noch viel weniger erreicht, und obwohl zurückgeschlagen, haben wir doch keines⸗ weges das Terrain der Offensive verlassen. Es steht außer allem Zwei— fel, daß wir uns auf demselben zu behaupten und in Kurzem die Scharte wieder auszuwetzen wissen werden.

Nachdem die Geschwader den Tag hindurch unter Dampf zugebracht, warfen sie vor Sebastopol vor der äußersten Tragweite der Kanonen des

Platzes Anker. Der Vice-Admiral und Ober-Befehlshaber Bruat.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 29. Juni. Nach einer Bekanntmachung von Seiten des St. Petersburger Militair-General-Gouverneurs sind im Laufe des 14. (26.) Juni keine Veränderungen auf der feindlichen Flotte erfolgt.

Zwei Allerhöchste Reskripte vom 27. Juni, das eine an den Höchstkommandirenden der südlichen Armee und der Land- und See⸗ truppen in der Krim, General-Adjutanten Fürsten Gortschakoff, das andere an General-Adjutant Graf Osten - Sacken gerichtet, sprechen in Anlaß des letzten glücklich zurückgeschlagenen Sturmes von Sebastopol gegen beide Männer den aufrichtigen Dank des Monar— chen aus für die bei dieser Gelegenheit bewiesene Festigkeit und de: Kriegserfahrenheit. Fürst Gortschakoff wird beauftragt, den herzlichen Dank des Monarchen sämmtlichen betheiligt gewesenen Truppen bekannt zu machen, welche sich durch ihre unerschütterliche Tapfer⸗— keit und Unerschrockenheit mit unvergänglichem Ruhm bedeckt hät— ten. Das Jäger⸗Regiment von Briansk, dessen Chef der Fürst ist, soll nach der Bestimmung des Reskripts fortan den Namen des Fürsten führen. Der Adel des Gouvernements Smolensk hat zur Bestreitung der Kosten für die allgemeine Landesbewaffnung 765,915 Rubel Silber beigetragen. (Kön. 3.)

Das gestern vorbehaltene Schreiben des Generals Berg

lautet wie folgt:

Brief an den Contre-Admiral Dundas, Oberbefehlshaber der englischen Marine im baltischen Meere.

Helsingfors, den 5. (17.) Juni 1855. Herr Admiral. ; ö .

Ehe ich den Brief Ew. Excellenz vom 3. (15. Juni beantworte, muß ich derselben mit Bedauern bemerken, daß die Schfffe der englischen

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lotte die russische Flagge aufziehen, um desto leichter . der Fahrzeuge, auf welche sie stoßen, zu bewerkstelligen. Die öffentlichen Blätter haben zur Genüge kund gemacht, wie man von Anbeginn des Krieges, in allen Meeren die Parlamentairflagge mißbraucht hat, um Sondirungen und militairische Rekognoszirungen vorzunehmen. Der Charakter der Feindseligkeit gegen harmlose Städte und Dörfer, von fried⸗ lichen Bewohnern bevölkert, ist nur zu sehr zu Tage getreten in Allem, was in dem Baltischen Meere sich zugetragen hat.

Am 14. (26.) Mai kam ein Kutter, man weiß nicht von welchem

Schiffe, bei dem Dorfe Twerminne unter einer kleinen weißen Flagge an. Da er hier keine Truppen stationirt fand, verbrannte die Mannschaft ungestraft einige Hütten und Fahrzeuge, trotz der weißen Flagge.

Am 24. Mai (5. Juni) kam ein anderer Kutter von der Korvette „Kasak“ gegen das Ufer von Hangö gesegelt. Das Fahrzeug hatte auf dem Hintertheil die englische Flagge. Der dasselbe fuͤhrende Offizier be⸗ hauptet, auf dem Vordertheile auf einem Stocke eine kleine weiße Fahne aufgepflanzt zu haben. Der Telegraph der benachbarten Höhe und der am Ufer aufgestellte Militair-Posten haben nichts von dieser angeb— lichen weißen Fahne bemerkt. Folglich ist nichts einfacher, als daß sie den Kutter und seine Mannschaft angriffen, sobald die letztere den Fuß ans Land gesetzt hatte.

Der Lieutenant Louis Geneste behauptet, ein Bedienter habe neben« ihm den Stock mit dem weißen Fähnlein getragen. Die Soldaten und der Offizier unserer Vorposten, befragt über das Vorhandensein dieser Fahne, versichern, dieselbe nicht gesehen zu haben.

Herr Geneste behauptet als Parlamentair geschickt zu sein, um mehrere mit ihren Fahrzeugen im Laufe der beiden letzten Wochen gefangen genom— mene Handelsschiffer in Freiheit zu setzen. War das seine Absicht, so wäre es einfacher gewesen, da der „Kasak“ aus der Gegend von Kron— stadt kam, sie nach Sweaborg zu schicken, oder sie auf irgend einer Insel an der Küste zu lassen. Der Gegenstand war die Sendung eines Par⸗— lamentairs nicht werth. Diese Handelsschiffer, wenn auf irgend einer Insel in Freiheit gesetzt, wären nicht verlegen gewesen, wie sie das feste Land zu erreichen hätten.

Die Korvette ‚Kasak“ mußte wissen, daß ein Parlamentair nicht kann und nicht soll empfangen werden an dem ersten Landungsplatz, Vorgebirge oder Felsen, wohin es ihm gefällt sich zu wenden.

Meine Vorpösten erblicken jetzt und in Zukunft in solchen Sen— dungen nichts als militairische Rekognoszirungen, welche ähnliche Vor— wände mißbrauchen, um Erkundigungen einzuziehen und Lebensmittel zu fouragiren.

Der feindliche und keineswegs parlamentairische Charakter dieser Sendung wird ferner bewiesen:

1) Durch die geladenen Waffen, welche man genommen hat. Drei Gewehre beweisen durch den Zustand der gesprungenen Kapseln, daß die Mannschaft des Bootes sich derselben in diesem Konflikt bedient hat.

2) Durch die Sorge, welche man getragen hat, den Kutter mit 360 Patronen zu versehen und mit einer Kiste Zündstoffe, die sich bis jetzt in unseren Handen befinden.

Den anderen Morgen hat der „Kasak“ nichts Eiligeres zu thun ge⸗— habt, als eine Stunde lang gegen das Dorf Hangö und gegen friedliche Bewohner ein sehr lebhaftes Artilleriefeuer zu richten, und einige Tage darauf, am 1. (13.) Juni hat er diesen Angriff wiederholt, um einige Häuser in Brand zu stecken und um den Telegraphen zu zerstören, statt nach Sweaborg zu kommen und Erläuterungen zu geben.

Trotz der Ueberlegenheit, welche der Dampf und die Schraube Ihren Schiffen geben, hören sie nicht auf, die russische Flagge aufzuhissen, um Küsten-Fahrzeuge zu nehmen. Eben so hat man offenbar ein Stäck weiße Leinwand mißbraucht, um ungestraft Sondirungen und Nachforschungen anzustellen.

ö. will glauben, Herr Admiral, daß dies ohne Ihr Wissen ge— schieht. Erlauben Sie mir, zu hoffen, daß Sie ähnliche Sendungen an— eblicher Parlamentairs in der Folge untersagen werden. Die Mann⸗ jn des Kutters des Lieutenants Geneste ist ein Opfer ihres Betrugs geworden. Sieben Leute sind getödtet, vier von Ihren Leuten verwundet, die Uebrigen gefangen genommen, wie die beigefügte Liste Ihnen zeigen wird. Der Vorfall hat nur einige Augenblicke gedauert. Es war un— möglich, die englischen Soldaten von den gefangenen Schiffern, die sie begleiteten, zu unterscheiden. Der englisch sprechende Lundström wurde zuerst getödtet und zwei andere wurden verwundet.

Die ganze Verantwortlichkeit für den Vorfall fällt der Ord— nungswidrigkeit zur Last, mit welcher solche Expeditionen unternommen werden.

Es scheint mir, daß es angemessener sein würde, die Mittheilungen nach Sweaborg zu adressiren und einem dahin gehenden Schiffe, wie dem, welches mir Ihren Brief vom 3. (15.) Juni gebracht hat, anzuver— trauen. Der „Kasak“ hätte von dieser Regel nicht abweichen sollen. Wahre Parlamentairs ziehen eine weiße Fahne von großer Dimension auf, bleiben außerhalb der Schußweite weitreichender Kanonen, und warten, daß man ihnen eine schriftliche Botschaft abnehme. Wir werden niemals andere Parlamentairs empfangen. Der „Kasak“ hat nichts von dem Allen gethan. Es scheint mir, daß die Ehre Ihrer Flagge die gengueste und gewissenhafteste Beobachtung der für ähnliche Fälle festgesetzten Negeln erheischen sollte. . .

Die Ehre meiner Fahne wird mir nie gestatten, mich von denselben zu entfernen. .

Ich kann Ihnen bezeugen, daß die Verwundeten gut gepflegt und die Gefangenen gut behandelt werden.

Ich habe die Ehre zu sein, Herr Admiral, Ihr ganz ergebener Diener.

Gez. von Berg, Gen eral-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers aller Reußen.

Um diesen Vorfall in seiner wahren Bedeutung zu würdigen, muß man ihn nicht als eine vereinzelte Thatsache betrachten, sondern inner⸗ halb des gesammten Verfahrens der brittischen Marine während des

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jetzigen Krieges. Das von dem General Berg angeführte Beispiel einer Thatsache, die bei dem Dorfe Twerminne vorfiel, beweist, bis zu welchem Punkte die Engländer sich berechtigt glauben, die Parlamentair-Flagge mit Verachtung der Kriegsgesetze und der militairischen Ehre zu miß— brauchen. In jenem Falle hat die Mannschaft eines englischen Kutters, der eine weiße Flagge führte, friedliche Hütten und armselige Fahrzeuge in Brand gesteckt; sollten wir nach diesem Vorgange das Boot der Kor— bette „Kasak“ ungestraft ähnliche Thaten auf dem Ufer von Hangö ver—

richten lassen!

Was die Behauptung des Herrn Admiral Dundas betrifft, der die— ses Boot für ein Parlamentair-Fahrzeug ausgeben will, so wird man wohl anerkennen, daß die Waffen, die Patronen und besonders zwei hölzerne hohle und mit Zundstoffen angefüllte Kugeln, die sich am Bord fanden, einen sehr sonderbaren Apparat für eine friedliche Sendung aus—

machen.

Diese zur Ueberzeugung führenden Gegenstände geben der Behaup— tung des Admirals ein eklatantes Dementi. Sie bekunden unwiderleglich den wahren Charakter der Sendung des Bootes, welchem man der Oertlichkeit nach schwerlich einen anderen Zweck wird beilegen können, als den Telegraphen zu verbrennen. Selbst ohne die Brandlegungs-Apparate, welche das Boot am Bord hatte, würde seine Sendung mit einem angeblichen Parlamentair—

Auftrage an einen Ort, wo es keine Behörde gab, mit welcher es sich in ordnungsmäßige Verbindung hätte setzen können, ein ganz ungewöhn⸗ liches Faktum konstituiren. Die weiße Flagge kann doch nicht zu einer Landung befugen auf dem ersten Punkte einer feindlichen Küste, den man ohne formelle Erlaubniß der Ortsbehörde nach Belieben wählt. Der gesunde Menschenverstand reicht aus, um zu zeigen, daß, wenn es anders wäre, die Spionage ein gar zu leichtes Handwerk werden würde: Emissaire könnten so in aller Sicherheit unter den nichtigsten Vorwänden kommen und überall, wo es ihnen gefiele, den Zustand unserer Küsten und unsere Vorkehrungen zur Vertheldigung ausspähen.

Man wird begreifen, daß nach der von uns gemachten Erfahrung über die wenig gewissenhafte Art, mit welcher sich die englische Marine benimmt, es uns unmöglich ist, irgend einem Abgesandten den ächten Parlamentair-Charakter zuzüerkennen, der von der genauen Beobachtung der durch die Kriegsgebräuche geheiligten Regeln abweichen würde. Der Beneral Berg hat sich in dieser Beziehung bündig gegen den Admiral Dundas ausgesprochen. Ohne Zweifel können es die Herren Engländer sehr bequem finden, Fischer, kleine Handelsschiffer Und arme Insel⸗ bewohner aufzugreifen und dann unter dein Vorwand, ihnen die Freiheit zu geben, zu kommen, um unter Parlamentair⸗- Flagge die kleinen Buchten und Einfahrten auszukundschaften, am Ufer zu fouragiren und friedliche Hätten in Brand zu stecken; allein wir halten uns deshalb nicht verbunden, solche Manöber zu dulden, und man wird es natürlich finden, daß wir mit denselben überall kurzen Prozeß machen, wo sich die Gelegenheit bietet. Journ. de St. Petersb.) —— Aus Warschau vom 2. Juli wird gemeldet, daß am Sonnabend daselbst das Leichenbegängniß des im 66. Jahre seines Alters verstorbenen General -Controleurs des Königreichs Polen, Nikolaus Wiorogowski, Mitgliedes des Administrationsraths, Präsi= denten der Ober⸗Rechenkammer und der Staats schulden⸗Tilgungs⸗ kommission, mit großer Feierlichkeit und unter zahlreichem Gefolge stattfand, an dessen Spitze sich, nächst den Leidtragenden, die Ge— neralität, die Mitglieder des Administrationsraths, vie Sena— toren und die Chefs der verschiedenen anderen Behörden befanden. Der Verstorbene hatte über zwei Drittheile seines Lebens im Regierungsdienste zugebracht und sich in verschiedenen Fächern desselben hervorgethan. (Pr. C.)

Dängmark. Nyborg, 3. Juli. Die englische Dampf— Fregatte „Imperieuse“, Capitain Rundle B. Watson, ist mit drei Kanonenböten im Schlepptau um 11 Uhr von England hier ange— kommen und ohne Aufenthalt durch den großen Belt nach der Ost⸗ see weiter gesegelt. (H. C.)

Leihzis, 4. Juli. Leipzig - Dresdener 2113 Br., 211 G . Baiersche 78 Br. Sächsisch - Schlesische go) 6. Lõöbau- sit tauer att Br., 41 G. Mas deburg - Leinziger 312 G. Berlin- Anhal- tische 1593 kr. Berlin - Stettiner 171 Br. Cöln- Mindener 163 Br. 162 G. Thüringer 112 Br.R, 1113 G. Aliona- Kieler 1273 G. An? halt - Dessauer Landesbank - Actien 134 6. Braunschweiger Bank- lien Lit. *, 118 Br.; E. 116 Br. Woeimarsche Bank- Actien Lit. A. , 66 . Br., 1043 G. Wiener Banknoten 833 Br. 37 G. esterreichische 5proz. Metalliques 64 5 ; Er. 1854er Re rn, nnn n. 69 . ö. ö Anleihe 17 Br. ͤ

Preussische Prämien-

Am sterelami, 4. Juli, Nachm: ; C. B.) Wenig Geschäft. k J Schluss. Course: 5proz. 6Gsterreichische National- Anleihe b5 . Spro. Metalliques Litt. B. 723. 5proz. Metalliques 61. 23pror. Metalliques 3135. 1prox. Spanier 183. Zproz. Spanier 303. n. länd. Integrale 634. ; , ö J Weizen unverändert, wenig Geschäft. Roggen k ziemlich lebhaft. Raps pro Herbst- S895. Rüböl, pro

KHKari6s, 4. Juli, Nachmittags 3 Uhr. ((Tel. Dep. d. C. B.) Gonsols Jon Mütags 12 Uhr waren 917 eingetroffen. An der Börse wollte man aus sicherer Quelle wissen, dass das Anleihe-Projekt noch verschoben sei. Die 3proz. eröffnete zu 66, 20, hob sich auf 66, 55, und schloss sehr fest zur Notiz. Consols von Mittags 1àUhr waren ebenfalls gl gemeldet.

Schluss- Course: 3proz. Rente 66, 35. 4Iproz. Rente 92, 80. 3proꝛ.

Spanier 293. 1proz. Spanier —. Silberanseihe —. Ocrterreichfs che Staats- Eisenbahn- Actien 630.

Häomdonm, 4. Juli, Nachmittags 8 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B,)

Gonsols 913. proz. Spanier 18. Mexika J 5proz. Russen 99. J Russen 88. ner 213. ardinier 85.

Getreidemarkt. Am Markte bei kleinen Zufuhren geringes Ge- schäst. Weizen sehr fest, Hafer und Gerste etwas höher.

Lävermochl, 4. Juli. (Tel. Dep. d. C. B.) Baum wolle:

3000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 6. Juli. Im Opernhause. (112te Vorstellung): Aladin, oder die Wunderlampe. Großes Zauber⸗Ballet u 3

Sonnabend, den 7. Juli: Keine Vorstellung. .

Sonntag, 8. Juli. Im Opernhause. (113te Vorstellung): Die Willys, oder; Gisela, phantastisches Ballet in 2 Ab= theilungen, von St. Georges und Corallt. Musik von

f fen

Oe

11145) Bekanntm a chung.

Am 14. August vorigen Jahres wurde an der Chaussee zwischen Lüben und Polkwitz der Lohgerbergeselle Golsch aus Patschkau ermordet. Diese That haben verübt der bei uns inhaftirte, geständige Schmiedegeselle Czinezek und ein Fleischergeselle, über dessen Namen, Person und

alt, mittlerer Statur, vollen rothen Gefsichts seiner Aussprache nach . ein . gewesen, und bisweilen auf- Tagearbeit, einhul . als Jäger gegangen sein. zustellen. 96 3, haben die Mörder damals ihre Tour über icgnit Lüben, Polkwitz, Glogau, Grünberg und Erossen nach Frankfurt genommen, woselbst sich die Spur des Fleischergesellen verior.

Von den Sachen des Ermordeten, welche sich

tlicher Anzeiger.

namentlich ein brauner breitkrämpiger Filzhut, ein altes Taschentuch mit Männerbrustbildern und eine Karte von Schlesien vermißt. Indem wir diesen Fall nochmals veröffentlichen, fordern wir Alle auf, welche hierüber einige nähere An— gaben machen können, schleunigst uns hiervon

Etwaige Kosten werden erstattet.

Glogau, den 2. Juli 1855.

ann,, Kreisgericht. J. Abtheilung. er Untersuchungsrichter.

daher alle Militair- und Eibil⸗Behörden ersucht, auf den ꝛc. Reckin zu bigiliren, denselben im Betretungsfalle zu berhaften und an die nächste Militair⸗Behörde abliefern zu lassen. Nauen, den 30. Juni 1855. Der Königliche Landrath.

e, in Kenntniß zu setzen; insbesondere ers— vi ge A r , his jetzt nichts Näheres hat ermittelt die . nach k ö zen önnen. Derselbe soll ungefähr 25 Jahr gesellen, resp. Jägern, welche Inhalts ihrer Wanderbücher oder anderer Vermerke um obige Zeit in der Nähe des Orts des Verbrechens gewesen sein können, sorgfältige Recherchen an—

Signalement des ꝛc. Reckin.

Haare und Augenbrauen: dunkelbraun und etwas gekräuselt; Stirn: hoch; Augen: blau; Nase, Mund und Kinn: gewöhnlich; Zähne: bollzählig; Bart: fehlt; Gesichtsbildung: läng— lich; Gesichtsfarbe: gesund; Statur: schlank; Sprache: hochdeutsch; besondere Kennzeichen; keine. Derselbe war bei seiner Entweichung bekleidet mit; Einem Waffenrock, einem Paar grauen Tuchhosen, einer Militair⸗Schirmmütze,

großentheils im Besitze des Czinezek werden außer einigen mit . . ligen nicht versehenen, in der Bekanntmachung der Reckin, vom 39sten

Stagtsanwaltschaft vom 3. Septembän 369 z in den Publitandis näher bezeichneten, Sach n, n,

ö .

Der Unteroffizier Karl Friedrich Albert

nfanterie⸗Regimente, aus am 22sten d. M. aus

dem Garnisonorte Mainz desertirt. Es werden bert Noetzel ist der Urkundenfälschung resp.

einem Paar Stiefeln und einem Hemde.

9d5ö8] Stele Der Instrumentenmachergehülfe Carl Ro—