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bevorstehenden Ausreichung der Zins⸗Coupons Serie V.
versandt werden, sind unter der Bezeichnung
einschließlich der Coupons portofrei zu befördern.
d. J. werden die Post-Anstalten davon in Kenntniß gesetzt, daß die über England und mit britischen Post-Paketbooten zu befördernde Korrespondenz nach den hritischen Kolonien auf der Sierra-Leona— Küste et vice versa, welche bisher dem Frankirungszwange unter⸗ lag, künftig entweder unfrankirt oder ganz frankirt abgesandt wer— den kann.
1214 gung zu einer Offizier-Stelle, für welche ihm das Zeugniß der Qualification schon nach Vollendung einer einjährigen Militair⸗ Dienstzeit ertheilt worden war, noch näher darzuthun.
Verfügung vom 30. Juni 1855 — betreffend die Portofretiheit bei Ausreichung von Zins-Coupons zu den Neumärkischen Schuldverschreibungen.
Die Neumärkischen Schuldverschreibungen, welche wegen der
zwischen Königlichen Kassen, so wie zwischen diesen und Privat— personen,
„Neumärkische Schuldverschreibungen zur Beifügung neuer Cou— pons“ resp. ö. „Neumärkische Schuldverschreibungen mit neuen Coupons“, Berlin, den 30. Juni 1856.
Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Verfügung vom 29. Juni 1855 — betreffend die Aufhebung des Frankirungszwanges bei der über England gehenden Korrespondenz nach der
Sierra⸗Leona⸗Küste. Verfügung vom 31. Mai 1855 (Staats-Anzeiger Nr. 129. S. 997.)
Mit Bezugnahme auf die General-Verfügung vom 31. Mai
Berlin, den 29. Juni 1855. General⸗Post⸗Amt.
Verftlguüng vom 72. Juni 1855 — in Bezug auf das Verfahren bei Ablehnung einer Unterbeamten— Stelle Seitens eines Militair-Expektanten.
Auf den Bericht der Königlichen Ober- Post Direction vom 9gten d. M. wird hierdurch genehmigt, daß der invalide Wacht meister N., welcher, nachdem er die ihm angetragene Anstellung als
Briefträger abgelehnt hat, in der Expektanten-Liste gestrichen wor—
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den ist, in diese Liste, und zwar an seiner früheren Stelle, wieder
aufgenommen werde, weil angenommen werden kann, daß ihm die ö mel ig j lische Kriegskorvette „Ba
Folgen der Ablehnung nicht bekannt gewesen sind. .
Die Königliche Ober-Post-Direction wolle, den N. unter Zurückgabe der hier wieder beigefügten Beilagen seiner unmittel⸗ baren Vorstellung vom 31sten v. M. hiervon in Kenntniß setzen.
Künftig ist jedem Militair-Expektanten bei der Aufforderung ch sen ; Juli. nag igkeit. n zur a, ö Unterbeamten-Stelle zu eröffnen, daß er im heute unsere Stadt lebhaft erregt, ist die von der amtlichen Zeitung alle der Ablehnung in der Expektanten-Liste gestrichen werden . n in Cętzurg Herr Hannibal Lgur— z Nachdem 4 die Streichung aus dem angegebenen Fischer, der lippesche Kabinets-Minister, auf höchsten Befehl
würde.
Der Königlichen Ober-Post-Direction wird hierauf eröffnet,
daß dieser Einberufung der Zweck der praktischen Ausbildung eben so, wie überhaupt der Einberufung von Landwehr -Offizieren zur
Dienstleistung bei der Linie, zum Grunde liegt, und daß demnach
Grunde erfolgt ist, so wird es, dabei in der Regel, verbleiben müssen und nur in einzelnen Fällen, wenn die Ablehnung in besonderen persönlichen Verhältnissen des Expektanten ihren Grund
gehabt hat und derselbe sich durch vorzügliche Brauchbarkeit aus-
zeichnet, zu dessen Gunsten aus Billigkeits-Rücksichten eine Aus— nahme gemacht werden können. Berlin, den 22. Juni 1866.
General⸗Post⸗Amt.
An die Ober-Post-Direction zu N.
Verfügung vom 28. Juni 1855 — betreffend die Belassung der Remunerationan solche Postbeamte, welche in ihrer Eigenschaft als Landwehr-Unter— offiziere behufs des Nachweises ihrer Qualifica— tion zum Landwehr-Offizier zu einer Uebung bei einem Linien-Regimente einberufen werden.
Nach dem anderweiten Berichte der Königlichen Ober-Post— Direction vom 22. d. Mts. war der Post⸗Assistent N. daselbst in
seiner Eigenschaft als Landwehr - Unteroffizier für den Zeitraum.
vom 22. April bis 18. Mai c. deshalb zu einer Uebung zei einem Linien⸗Infanterie⸗Regimente einberufen worden, um selne Befähi—
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auch im vorliegenden Falle wegen Belassung der Remuneration die Bestimmungen des 8. 255 Absch. X. der Postdienst⸗Instruction maßgebend sind, wie solches nach der Verfügung vom 27. Oktober pr. für wirkliche Landwehr-Offiziere nachgegeben worden ist.
Berlin, den 28. Juni 1856. General ⸗Post⸗Amt. An
die Ober⸗Post-Direction zu N.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der Musiklehrer Sering an dem Seminar in Franzburg ist
in gleicher Eigenschaft an das evangelische Schullehrer-Seminar in Barby versetzt worden.
Finanz⸗Ministerium.
KJ , Im Eingange der Bekanntmachung der General-Direction der
Seehandlungs-Sozietät vom 5ten d. M. (s. das gestrige Blatt) ist 3. n ker tz
* gezogen“
statt ein gezogen.
Angekommen: Der General-Major und Commandenr der
ö 3 , , . NMazss Zg3sten Infanterie-Brigade, Scherbening, von Neisse.
Abgereist: Der Präsident der Seehandlung, Camphausen,
nach Breslau.
Nichtamtliches.
Preußen. Potsdam, 6. Juli. Se. Majestät der
König nahmen gestern in Sanssouci die gewöhnlichen Vorträge ** 9 ö — . . , . 3 entgegen und arbeiteten mit dem Herrn Minister-Präsidenten.
Memel, 3. Juli. Gestern 5 Uhr Nachmittags kam die eng- ̃ silis“ anf unserer Rhede an, sandte Briefe mit einem Boot an's Land und ging, nachdem das Boot zurückge⸗
kehrt war, um 95 Uhr Abends, ohne Anker geworfen zu haben, wieder nordwärts. (Osts. Ztg.)
Sachsen. Gotha, 4. Juli. Die Tagesneuigkeit, welche
gebrachte Nachricht, daß gestern in Coburg Herr Hannibal Laurenz
verhaftet und eine Krimingl-Untersuchung gegen ihn kö worden ist. Herr Fischer ist bekanntlich der Verfasser der Be— schwerde der gothaischen Ritterschaft über die Aufhebung der land⸗ schaftlichen Verfassung des Herzogthums. Die gegen ihn erhobene Anklage lautet auf Majestäts-Beleidigung. Fischer wurde heute
nach einem Beschluß des herzoglichen Justizkollegiums gegen
eine Kaution von 800 Thalern vorläufig aus der Haft ent— lassen. n. 6. w In der Cortes-Sitzung vom 39. Juni war ein Vorschlag Escosura's, nach welchem die Wahl l geseße aller At⸗ stufungen, das Gesetz über die National-Miliz und das Gesetz über die Presse als einen Theil der Verfassung bildend betrachtet werden und alle organischen Gesetze, die nicht einen Theil der Verfassung bilden, der Königlichen Genehmigung unterliegen sollen, fast ein⸗ stimmig angenommen. Ein Amendement Pereira's, welches die Abschaffung des politischen Eides beantragte, wurde mit großer Mehrheit verworfen. — Die Kommission zur Prüfung eines Gesetz entwurfs, welcher alle im Jahre 1843 aus politischen Gründen ab⸗ gesetzten Beamten berechtigt, die bis zu ihrer Wiederanstellung ver⸗ flossene Zeit als Dienstjahre geltend zu machen, hat sich gegen den⸗ selben ausgesprochen, und die Regierung wird sich wahrscheinlich zur Zurückziehung des Entwurfes verstehen. — Zum spauischen Gesandten in Washington ist der Deputirte Escalante ernannt
vorden. . Der „Agentur Havas“ schreißbt man aus Madrid vom 3o0sten Junt: „Bie amtliche Zeitung läugnet, daß Espartero abzutreten beabsichtige. — Die Regierung wird den Plan einer freiwilligen
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Anleihe entschieden bekämpfen. — Schon sind so viele Deputirte abgereist, daß die Regierung, um die Fragen der Verfassung und der Finanzen zu erledigen, eine Anzahl der zunächst befindlichen Deputirten e hn g , zurückberufen hat, weil die beschlußfähige Zahl nicht mehr beisammen war.“ . . Zah i. . aus Madrid vom 3. Juli lautet: „Die Carlisten-Bande von Malgdaperas ist zerstreut und ihr Führer verhaftet worden. Die Mehrheit in den Cortes scheint geneigt, zuerst die freiwillige Anleihe zu votiren und nur im Nothfalle nachher die Zwangs Anleihe.“ .
Eine in Paris, den 5. Juli, angekommene telegraphische Depesche lautet: Barcelona, 4. Juli. Catalonien ist in⸗ surgirt. In Barcelona fielen Meuchelmorde vor. General Zappatero schließt die Citadelle ein. Die Truppen sind treu; die Miliz verweigert den Ausmarsch. Die Regierung hat Vermittler geschickt. Die Insurgenten rufen: Es lebe Espartero. , Eine andere Depesche kündigt die Beruhigung der Insurrection an.
Italien. Rom, 77. Juni. Für die übermorgende Feier des Peter-Paul⸗Festes werden aus Rücksicht auf die anwesenden fürstlichen Personen überaus glänzende Vorbereitungen getroffen. Vorgestern Abend trafen der Herzog und die Herzogin von Brabant und gestern mit Einbruch der Dunkelheit der König von Portugal mit seinem Bruder, dem Herzog von Oporto, ein. Heute Mittag empfing der Papst den König und seinen Bruder in einer feierlichen Audienz. (A. A. Z.)
Türkei. Auf dem französischen Kriegs-Ministerium ist fol⸗ gender Bericht des Generals Pelissier eingelaufen:
Hauptquartier vor Sebastopol, 22. Juni 18655.
Herr Marschall! Seit Eroberung der am 7. Juni genommenen Außenwerke hatte ich rasch alle Anordnungen getroffen, um Kaus densel⸗ ben die Basis unseres Angriffs auf die Karabelnaja-Vorstadt selbst zu machen. Wir hatten diese Werke mit einer gewaltigen Artillerie armirt; die russischen Verbindungswege und Waffenplätzé waren zu unserer Benutzung umgewandelt, das Terrain und die Dispositionen zum Kampfe nach allen Theilen hin untersucht worden; die verbündeten Heere hatten sich in ihre Aufgabe getheilt. Die Engländer sollten das große Säge— werk angreifen, und wir sollten den Malakoff, das Sägewerk an der Kielbucht und die Verschanzungen, welche die äußerste Vorstadt decken, nehmen. Ich brauche Ihnen, Herr Marschall, nicht erst die Folgen zu beranschaulichen, die das Gelingen einer solchen Operation nach sich ge⸗ zogen haben würde, Seit unseren letzten Erfolgen verhieß die Haltung des Feindes und die Begeisterung unserer Truppen den Sieg. Es war nicht mehr zu zaudern.
Im Einverständnisse mit Lord Raglan überschütteten wir am 17ten Juni den Platz Sebastopol und besonders die Werke, die wir zu nehmen beschlossen hatten, mit einem vernichtenden Feuer. Der Feind hörte bald auf, vom Malakoff und vom großen Sägewerk das Feuer zu erwidern. Es ist wahrscheinlich, daß er seine Batterien zu schonen und sein Schieß⸗ material aufzusparen suchte und daß er von unserer Artillerie nicht so mitgenommen wurde, wie wir annehmen zu dürfen glaubten. Wie dem aber auch sein mag, die Ueberlegenheit unserer Kanonen bestärkte uns in dem Vorhaben, am 18. Juni anzugreifen, und in der borhergehenden Nacht trafen wir die nöthigen Vorkehrungen, um unsere allgemeine Be— wegung mit Tagesanbruch zu beginnen.
Drei Divisionen sollten am Kampfe Theil nehmen: die Divisionen Mayran und Brunet vom 2ten Corps, die Division d' Autemarre hom 1sten; die Division der Kaisergarde bildete die Reserve. Die Divi— sion Mayran hatte den rechten Angriffs-Flügel und sollte die Verschan⸗ zungen nehmen, die sich von der Batterie der Spitze bis zu dem Säge⸗ werke an der Kielbucht erstrecken. Die Division Brunet sollte den Ma⸗ lakoff auf der rechten Seite umgehen, die Division d'Autemarre auf der linken manöpriren, um dieses wichtige Werk zu nehmen. Die Aufgabe des Generals Mayran war schwierlg. Seine erste Brigade, welche Oberst Saurin vom 3. Zuaven-Regimente befehligte, follte von der Kielschlucht auf der Stelle, wo sich die Wasserleitung befindet, ausgehen, an der linken Böschung der Schlucht hinziehen, sich so viel wie möglich bor den Feuern der feindlichen Linien zu schützen suchen und dann die Batterie der Spitze durch die Kehle umgehen. Die zweite Brigade unter der Lei— tung des Generals de Failly sollte den rechten Flügel des Sägewerks an der Kielbucht erstürmen. Sie war mit allen ,, ver⸗ sehen. Die besondere Reserve dieser Division war zwei Bataillone des Isten Regiments der Garde-Voltigeure stark. Diese sämmtlichen Truppen waren am frühen Morgen auf ihrem Posten aufgestellt worden. Von der Division Brunet stand eine Brigade in der Fronte und auf dem rechten Flügel der Redoute Brancion (dem grünen Hügel), die andere in der hinteren Parallele und auf dem rechten Flügel dieser Redoute. Eine ahnliche Aufstellung war für die Division d'Autemarre verfügt wor— den: die Brigade Niol auf der Fronte und dem linken Flügel der Re— dout Brancion; die Brigade Bröton in der hinteren Parallele. Zwei Artillerie⸗Batterieen, die im Stande waren, à la bricole zu manöbriren, waren hinter der Nedoute Brancion aufgestellt, um zum Angriffe auf die Stellungen des Feindes verwandt zu werden, wenn es uns gelingen sollte, uns derselben zu bemächtigen. Die Division der Kaisergarde, welche die allgemeine Reserve der drei Angriffskolonnen bildete, war hinter der Victoria⸗Redoute aufgehaͤuft.
Ich hatte zu meiner Stellung die Lancaster⸗Batterie ausersehen, und bon dort sollte ich auch zu der he ne r Bewegung das Zeichen durch
Sternrgketen geben, Troß der groen Terrain-Schwrerigkeifn, Atroß ber
vam Feinde äufgehäuften Hindetniffe, und obwohl dic! Mussen, Helche offenbar von unserem Vorhaben Kunbde hatten, auf der Hut und schlag⸗
fertig waren, um den Angriff zurück zu werfen, ist doch Grund zu der Annahme vorhanden, daß das Ziel erreicht worden wäre, wenn der An⸗ griff allgemein und gleichzeitig auf der ganzen Ausdehnung der Linie er⸗ folgt, wenn auf derselben Raschheit und Ineinandergreifen bei den An⸗ strengungen unserer tapferen Truppen obgewalter hätte. Leider war dem i K und unser Unternehmen scheiterke durch ein unbegreifliches Miß⸗ geschick.
Noch war ich mehr als 1000 Metres von dem Punkte entfernt, bon dem aus ich das Zeichen geben sollte, als ein heftiges Gewehrfeuer, das von Zeit zu Zeit durch Kartätschenschüsse unterbrochen wurde, mir Kunde gab, daß auf dem rechten Flügel das Gefecht bereits heftig entbrannt sei. Und in der That, kurz vor 3 Uhr hatte General Mayran mein Signalfeuer in einer von der Redoute Brancion geworfenen Bombe mit feurigem Schweife zu erblicken geglaubt. Vergebens wurde ihm vorge⸗ stellt, daß er im Irrthum sei.
Dieser tapfere und unglückliche General giebt Befehl, den Angriff zu eröffnen. Die Obersten Saurin und de Failly brechen los, der erste Mn— lauf war vortrefflich; aber kaum waren diefe Spitzen der Kolonnen in Marsch, als ein Regen von Flinten⸗ und Kertätschenkugeln Über sie her⸗ einbrach. Dieses vernichtende Kartätschenfeurr kam nicht blos von den Werken, die wir nehmen wollten, sondern auch von den feindlichen Dam— pfern, die mit voller Dampfkraft herbeieilten und mit eben so biel Glück als Gewandtheit manövrirten. Doch wird es bei ihnen wohl nicht ohne einige Beschädigungen, die wir ihnen beibrachten, abgegangen sein. Die— ses furchtbare Feuer hemmte die Anstrengung unferer Truppen. Es wurde unseren Soldaten unmöglich, voran zu ,, aber nicht Einer that einen Schritt zurück; und jetzt gerade wurde General Mayran, der be— reits zweimal getroffen worden war, von einem Kartätschenschusse nieder— gestreckt und mußte das Kommando seiner Division verlassen.
Dies alles war das Werk eines Augenblickes gewesen, und General Mayran war bereits vom Kampfplatze fortgetragen worden, als ich bon der Lancaster-Batterie das Zeichen gab. Die übrigen Truppen ließen sich nun in den Kampf ein, um die voreilige Bewegung der Division bes rechten Flüge zu unterstützen. Diese tapfere Diviston, die durch den Verlust ihres Generals einen Augenblick durch einander gerathen war, ordnete sich auf General de Failly's Zuruf wieder rasch. Die im Kampfe befind⸗ lichen Truppen, welche von dem 3. Bataillon des 95. Linien⸗Regiments und einem Bataillon der Garde⸗Voltigeurs unter dem tapferen Obersten Boudville unterstützt wurden, faßten in einer Terrain-Vertiefung, wo der General sie aufstellte, festen Fuß und hielten sich hier mit Unerschrockenheit. Indeß von dieser Sachlage, die bedenklich werden konnte, unterrichtet, gab ich dem General Regnault de Saint Jean d'Angely Befehl, vier Bataillone der Garde-Voltigeurs von der Neserve zu nehmen und dieser Division zu Hülfe zu schicken. Die Generale Mellinet und Uhrich marschirten mit dieser schönen Truppe ab, sammelten wieder, was in der Kielschlucht zersprengt war, und gaben dem General de Failly eine zu⸗ berlässige Stütze, indem sie den Hintergrund der chkeht besetzten. General Mellinet begab sich in Person auf den rechten Flügel des Generals de Failly mit einem Grenadier⸗Bataillon, das seit dem vorher⸗ gehenden Tage mit Bewachung der Schlucht beauftragt war, und wurde ihm durch Deckung seines rechten Flügels sehr nützlich.
Mit dem Angriffe des Centrums war es nicht besser gegangen. Ge⸗ neral Brunet hatte noch nicht einmal vollständig seine Dispositionen treffen können, als die Raketengarbe, welche das Signal geben sollte, be⸗ reits in den Lüften glänzte. Schon war seit zwanzig bis fünfundzwan⸗ zig Minuten der ganze rechte Flügel vorzeitig in den Kampf verwickelt. Dessen ungeachtet rückten seine Truppen mit Entschlossenheit vor; aber ihr Muth scheiterte an dem wohlgenährten Feuer der Russen und an den unvorhergesehenen Hindernissen. Gleich am Anfange des Kampfes wurde Beneral Brunet tödtlich durch eine Kügel gerade in die Brust getroffen. Die Fahne des 9glsten Regiments wurde durch eine Kanonenkugel zer⸗ schmettert, aber es braucht wohl nicht noch hinzugesetzt zu werden, daß die glorreichen Trümmer derselben von dein tapferen Regimente mitge⸗ nommen wurden!
General Lafont de Villiers übernahm das Kommando der Division und vertraute das der engagirten Truppen dem Obersten Lorenceh an. Diese hielten Stand, während der Rest der Division die Laufgräben be— setzte um auf die Eventualitäten des Gefechtes vorbereitet zu fein.
Auf dem linken Flügel hatte General d'Autemarre nicht vor der Dibision Brunet zum Gefechte kommen können; auch vermochte er sich das vorschnelle Schießen, das von der Kielbucht herüͤberdröhnte, durch⸗ aus nicht zu erklären. Aber bei dem verabredeten Signale schickte er mit Ungestuͤm das 3Zte Regiment der Chasseurs zu Fuß und das Iste Bataillon des 19ten Linien⸗Regiments vor, die, dem Kamme der Karabelngja⸗ Schlucht folgend, bis zu der Verschanzung gelangten, welche dieselbe mit dem Malakoff-Thurme verbindet, diese Verschanzung überstiegen und so in den RNingwall selbst eindrangen. Schon stellten die Sappeurs vom Genie die Leitern für die noch verfügbare Mannschaft des 19gten und für das 26sten Regiment zurecht, deren Bewegung General d'Autemarre hinter seiner muthvollen Kolonnen-Spitze beschleunigte. Einen Augenblick konnten wir an Erfolg glauben. Unsere Adler wären auf den russischen Werken aufgepflanzt. Leider sollte dieser Hoffnungsstrahl bald wieder verschwinden. Unsere Verbündeten waren bei ihrem Angriff auf das große Sägewerk auf solche Hindernisse gestoßen, und sie hatten ein solches Kartätschenfeuer zu erleiden, daß sie sich, trotz ihrer rühmlich be⸗ kannten Zähigkeit, bereits genöthigt gesehen hatten, den Rückzug anzutre⸗ ten. So stark war der 6 unserer Truppen, daß sie, ungeachtet dieses Umstandes vorangegangen sein und ihren Ängriff auf den Heind er⸗ neuert haben würden; doch der Mangel an Gleichzeitigkeit in dem An⸗ griffe unserer Divisionen ließ den Russen freie Hand, uns mit Reserben und mit der Artillerie des großen Sägewerkes zu bedrängen, und der
eind verlor keinen Augenblick, um unseren tapferen Chasseurs zu Fuß er nnr Reserven der Karabelnaja entgegen zu werfen. ;
Vor so imposanten Streitkräften suchte, jedoch vergebens, der bereits bon funf Kugeln verwundete Kommandant Garnier vom ten Bataillon