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ist auch diese Behauptung bedeutungslos, weil die Polizei⸗
n. 66 . eines Anderen zur Verhaftung schreiten durfte, sondern hierbei nur ihrem eigenen Ermessen folgen konnte. Sollte daher auch wirklich eine solche Aeußerung, wie die angeführte, erfolgt sein, so kann sie nur als der Ausdruck der Ueberzeugung des 2c. G. angesehen werden, ohne daß dadurch der polizeiliche Beamte anders zu handeln beranldßt worden wäre, als nach Lage der Umstände ohnedies geschehen mußte. Dies wird denn auch durch den von dem Polizeirath N. erstatteten Bericht bestätigt, indem dieser eine Reihe von Verdachtsgründen aufstellte, welche indeß der Staatsanwaltschaft nicht für ausreichend erschienen, eine inklage zu begründen. . . . Grunden hat die Verfolgung der Entschädigungsklage gegen den Postrath G. nicht zugelassen werden können, vielmehr der er⸗ hobene Konflikt für gerechtfertigt anerkannt werden müssen.
Berlin, den 10. März 1855. ö .
Königlicher Gerichtshof zur Entscheidung der Kompetenz-⸗Konflikte.
Ministerium der geisttichen, unterrichts⸗ un?
. Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der Oberlehrer Wasmuth ist von dem Gymnasium zu Saarbrück an das in Creuznach versetzt;
Der Subdiaconus Rahnfeldt in Fürstenwalde zum Ober⸗ lehrer an dem evangelischen Schullehrer-Seminar in Neuzelle
ernannt;
ö
Der Lehrer Dr. Heinrich Arnold Gustasv Wulffert, Morgensitzung der
lungen über das der Majorität der Kommission das gebildete Cadre Ersatzbataillon war einbart worden, für diesmal General Hergenhahn erklärt hatte, daß die Regierung, wofern nicht eine förmliche Mobilmachung vom Bunde beschlossen werden
seither am Gymnasium zu Minden, als ordentlicher Lehrer am Gymnasium zu Saarbrück angestellt; so wie ⸗ J
Der Kreis- Physikus Dr. Noeldech en zu Anklam, Regie ' rungs⸗Bezirk Stettin, in den Kreis Lauban, Regierungs⸗— Bezirk
Liegnitz; und
Kreis ⸗Thier e Sorau in den kreis- Der Kreis-Thierarzt Kaumann zu So sollte, gesonnen sei,
thierärztlichen Bezirk Calau-Luckan versetzt worden.
Finanz⸗ Ministerium.
Bei der heute beendigten Ziehung der 1Üsten Klasse 1121er Königlicher Klassen⸗Lotterie fiel der Hauptgewinn von 5000 Rthlz; auf Nr. 68,0613; 2 Gewinne zu 800 Rthlr. fielen auf Nr. 55. 9) und 68,748; 1 Gewinn von 300 Rthlr, siel auf Nr. 59 . und 3 Gewinne zu 100 Rthlr. fielen auf Nr. 5630. 16,413 und 20, 0660. ö Berlin, den 12. Juli 1855.
Königliche General-Lotterie⸗-Direction.
Angekommen: Der zehei und General-Polizei⸗-Direktor von Hinckeldey, von Dresden.
Abgereist: Der General-Major und gommandant von Cosel, von Lupinski, nach Cosel.
Nachricht für Seefahrer. Betrifft die Einfahrt durch den Gelln.
Bei den letzten östlichen Stürmen hat sich im Gelln, der Ein⸗ fahrt aus See in das hiesige Binnenwasser, zwischen der Südspitze der Insel Hiddensee und dem Festlande von Pmmern, — quer Auf dieser Bank ob es auf Befehl der britischen . britische Konsul den Wiederaufbau des Ortes untersagt habe? Sir
über das Fahrwasser, eine Sandbank gebildet. beträgt die Wassertiefe bei Tagewasser nur sieben Fuß. Stralsund, den 10. Juni 18665. Königliche Regierung.
Nichtamtliches.
Preußen. Memel, 9. Juli. Die Korvette „Desperate“ Capitain White, welcher in letzter Zeit vor Libau gekreuzt, kam heute 8 Uhr Morgens auf unserer Rhede an, und ging dort vor Anker. (Osts. Z.)
— In der Stadt Grabow, im Regierungs-Bezirk Stettin, ist die Einführung der Städte-Ordnung vom 30. Mai 186 beendet. (Pr. C.)
Elberfeld, 10. Juli. Die Bahnstrecke der bergisch⸗mär— kischen Eisenbahn von Dortmund nach Soest wurde am Jg. b. M. d, ,, und gestern dem öffentlichen Verkehr übergeben. (Elb. 3.)
Kön, 11. Juli. Se. königl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen, auf (iner Reise zur Inspizirung der Artillexie⸗Negim menter begrtffen, traf gestern Abends 19 Uhr mit dem Köln-Min⸗ dener Schnellzuge hier ein. Der hohe Reisende nahm im Laufe
Der Wirkliche Geheime Ober-Regierungsrath
in Augenschein und begab sich gegen nach Bonn.
des heutigen Vormittags das erzbischöfliche Nuseum und den Dom
12 Uhr per Eisenbahn
Hannover, 11. Juli. In beiden Kammern wurden heute
die Anträge der Verfafsungs-Ausschüsse überreicht; in der ersten Kammer geschah dies durch den Abg. Wyneken mit zwei Anträgen, von denen der eine auf eine vorläufige Erwiederung an Königliches Gesammt-Ministerium in Betreff der Verfassungsange⸗ legenheit, der andere auf eine Adresse an Se. Majestät den König wegen Aufrechthaltung der Selbstständigkeit des Königreichs und der Rechtsbeständigkeit der Verfassung gerichtet ist.
In der zweiten Kammer übergab Stüve im Namen des Ver—
fassungs-Ausschusses einen Vorantrag, nebst Entwurf eines Schrei⸗ bens an die Königliche Regierung, so wie den Entwurf einer Adresse an Se. Majestät den König, die Verfassungssache betreffend. Die Aktenstücke wurden sodann verlesen.
Mecklenburg. Schwerin, 11. Juli. Ihre Königliche
Hoheit die Frau Großherzogin Alexandrine wird den in Berlin eingegangenen Nachrichten zufolge nach dem Geburtsfeste der Kaiserin Mutter nur noch 3 Tage in St. Petersburg verweilen und alsdann die Rückreise nach Berlin antreten,. hohen Frau am dortigen Hofe beschränkt sich nur auf wenige Tage, (Mecklenb. 3.)
Der Besuch der
und begiebt Sie sich sodann nach Mecklenburg zurück. Wiesbaden, 10. Juli. In der heutigen gemischten Kammern wurden die Verhand— Kriegsbudget fortgesetzt. Der Antrag
n auf Strich der 5303 Fl. für von ihr dahin ver— die Summe zu bewilligen, weil
Massau.
jenes Cadre so bald als möglich wieder auf⸗
zuheben, und daß die Staatskasse von einer solchen Last im Frieden
überhaupt befreit bleiben werde. Die Yiajor schloß sich dieser Vereinbarung an. Am Schluß der Verhandlungen wurde noch über die Kriegsbereitschaft eine Diskussion geführt,
Die Majorität der Kammer
deren Resultat war, daß die Majorität sich für möglichst baldige
Gesandte am hiesigen Hofe, . . zurück wieder hier eingetroffen, wird aber vorerst nicht hier bleiben, sondern für einige Zeit nach Baden sich begeben.
Ersparungen im Militairwesen aussprach und die Regierung er— suchte, sich beim Bunde für demnächstige Aufhebung der Kriegs bereitschaft zu verwenden, obwohl die Stände die für dieselbe nöthig gewesenen 144,658 Fl. und 32,622 Fl. verwilligt hatten. (Fr. Z)
Stuttgart, 10. Juli. Der russische
Württemberg. Juli. T sis. Geh. Rath 9. Titoff, ist von Wien
J won, 10. Juli.
Großkritannien und Irland.
J
Zu Anfang der gestrigen Unter haus⸗-Sitzung zeigte Hr. S. Adair an, daß er zu dem Antrag des Hrn. Roebuck auf ein Tadels-Votum gegen das Ministerium ein Amendement des Inhalts beantragen werde, daß die Berathungen, welche zu dem BVeschlusse der Krim⸗Expedition geführt haben, einer gerechten und weisen Politik entsprochen haben, daß sie gerecht gewesen seien mit Bezug auf unsere Verbündeten und angemessen den Zwecken des Krieges, und daß einzig und allein das Beharren bei einer gleichartigen Po— litik einen gerechten und ehrenhaften Frieden sichern könne. — Sir John Ander fon fragte an, ob die Regierung einen Bericht erhalten habe über die am 1h. Januar d. J ing störun pon Old Town bei Kalabar an der afrikanischen Küste durch das briti⸗ sche Kriegsdampfschiff „Antelope“, Lieutenant VPoung, bei welcher Gele⸗ genheit das Eigenthum der dort ansäßigen britischen Missiongire zerstört worden sei, unter wessen Autorität Lieutenant Voung gehandelt habe, welche Gründe für eine solche Prozedur vorhanden gewesen seien und
erfolgke Beschießung und Zerstörung
Regierung geschehen sei, daß der
Charles Wood antwortete, das Bombardement, wenn es als solches be⸗ zeichnet werden könne, fei auf speziellen Befehl des bꝛritischen Konsuls erfolgt. Was die Zerstörung des Eigenthums der Missionaire. und das Verbht des Wiederäufbaues des Ortes betreffe, so sei ihm darüber nichts bekannt. — In Erwiderung auf eine Anfrage des Herrn Gibson er— klärte Lord Pal merston, die Regierung habe bereits beschlosen, die ganze auf die letzten Vorschläge HGesterreichs bezügliche Korresponden; auf die Tafeln des Hauses niederzulegen. Es werde das in ein Paar Tagen geschehen. — Herr Liddell fragte an, ob diejenigen, deren Eigenthum in der ÜUmgegend des Hyde Park gestern zerstört worden sei, ihren Negreß an die Grafschaft, in welcher das Eigenthum belegen, zu nehnien be—⸗ rechtigt seien, da der Tumult durch eine von einem Mitgliede dieses Hau— ses gehaltene Rede veranlaßt sei. (Ruf: Zur, Ordnung.) Auf Ver an⸗ lassing des Sprechers nahm Hr. Liddell seine Aeußerung zurück und Sir G. Grey machte darauf bemerklich, daß der Schadenersatz einfach uuf gerichtlichem Wege geltend zu machen sei und man sich daher an, den General-Anwalt zu wenden habe., Auf die Anfrage Sir J. Paking— tons, ob es auf Anlaß des Ministers des Innern geschehen sen, daß eine so geringe Anzahl, von Polizeidienern aufgestellt gewesen sei, erwiderte Sir? G. Grey, es sei kein derartiger Befehl gegeben worden; man habe nicht wissen können, was die Tumultuanten vornehmen würden und die Polizei sei daher auf den Vorgang nich vorbereitet gewesen. — Eine Anfrage des Capitains S cobe . über die lange Verzögerung der schon bor einem halben Jahre ber—
eißenen Einsekzung eines allgemeinen Militair-Verdienst-Ordens, beant⸗
Fortete Lord Palmerston dahin, daß der Orden gewiß eingeführt werde uud die Verzögerung sich nur durch die nothwendige Berathung äber die Details der Ordens-Statuten erkläre. —
Herr Cranford
fragte an, ob man Maßregeln ergriffen habe, die Auswechselung der in
ben Monaten Oktober
auf ihre Freigebung vorhanden sei? Herr F. Peel, der Unter⸗Staats⸗ Secretair im
Jorschläge darüber durch Vermittelung der dänischen Regierung in St. Petersburg gemacht worden. Die Aufnahme derselben
sei günstig gewesen, und die Sache befinde sich, sowohl was die englischen als was die französischen Gefangenen betreffe, in den Haͤnden einer Kommission. — Herr Adderley brachte darauf nochmals die gestrigen Ruhestörungen zur Sprache, sich über die geringfügige An— zahl der Polizei⸗Mannschaft. beschwerend, und Oberst Pennant fragte en Minister des Innern, ob, falls die Unruhen sich am nächsten Sonn— tage im Parke erneuerten, die Bewohner der Umgegend berechtigt sein pürden, sich zum Schutze ihres Eigenthums zusammenzuthun? Sir Heorge Grey erwiderte darauf, daß, falls sich am nächsten Sonntage derartige Ruhestörungen wiederholen sollten, die Regierung zur Unter— drückung derselben die kräftigsten Maßregeln ergreifen und mit Freuden den Beistand eines Jeden benutzen werde, welcher sich freiwillig ihr zur Hülfe darbieten würde. (Beifall) Das Haus ging alsdann zur Tages⸗ prdnung über und nahm unter Anderem die Bill wegen Versorgung der Familie Lord Raglan's in zweiter Verlesung an.
. Gestern ist ein zweiter Transport von 109 polnischen Flücht⸗ lingen unter Befehl des Capitain Ordon nach der Türkei abgegan⸗ gen, um in das Corps der türkischen Kosaken einzutreten. Die hrilische Regierung hat ihre Ausrüstung übernommen und bestreitet die Kosten des Transports nach der Türkei.
Nach den letzten Berichten aus dem Lager vor Sebastopol zeigt sich ein immer größerer, Mangel an Offizieren. Die leichte und erste Division hat gar keine Generale mehr aufzuweisen; im z4sten Regiment, welches zur leichten Division gehört, existirt gar stadt stehende feindliche Flotte auf die Aussendung von Kanonier⸗
kein Capitain mehr und an dienstfähigen Offizieren sind nur noch 3 Subalterne vorhanden; sowohl dieses, als das ebenfalls zur leichten Division gehörende Fte Regiment, hat von anderen Regi— mentern Offiziere entlehnen müssen, damit der Dienst nicht ganz in Stillstand geräth. . Die Königin inspizirte gestern in Begleitung des Kö— nigs der Belgier und des ganzen Hofstaats 109 aus der Krim zurückgekehrte Invaliden der Garde und ließ letztere hierauf m Palaste gastlich bewirthen. Lord Westmorland hatte bei Ihrer Majestät Audienz. — Vorgestern Nacht starb auf seinem in der Nähe von Portsmouth gelegenen Landsitze der 84 Jahre alte Admiral der rothen Flagge Sir G. A. Ommaney. Er war im Jahre 1780 in Dienst der Flotte getreten und hatte bei Navarin das Linienschiff „Albion“ kommandirt. Ein, Supplement zur „London Gazette“ bringt noch eine vom 26. Juni datirte Depesche Lord Raglan? s, die jedoch nur einen Bericht über den Gesundheitszustand der, Truppen enthält. Die Sterblichkeit war in den letzten Tagen größer gewesen; der Grund dafür ist aber nicht in Krankheiten zu suchen (in dieser Beziehung hatte sich nichts verschlimmert) sondern in den zahlreichen Verwundeten aus der Action vom 18. Juni, von denen manche gestorben waren. Die mei⸗ sten befanden sich jedoch, Dank den guten Hospital-Einrichtungen, auf dem Wege der Besserung, und die Verluste vom 18ten belaufen
sch nach genauen Ermittelungen, auf 21 Offiziere, 18 Sergeanten,
l Tambour und 211 Gemeine todt; 70 Sfsiziere, 82 Sergeanten, 8 Tambours und 1040 Gemeine verwundet; 2 Offiziere und 26 Gemeine ver mißt; der Gesammtverlust somit 1473 Mann. Spanien. In der Cortes-Sitzung vom 5. Juli ward ein Vorschlag zur Errichtung einer allgemeinen Kredit-Kasse mit einem Kapikal von 800 Millionen Realen in Erwägung ge— nommen und an eine Kommission verwiesen. Zwei Prisat ? Gut- hen Labrador's und Avecilla's, bezüglich der Deckung des. lite wurden ohne Erörterung. abgewiesen. Herr Ramirez rcos beantragte die Vorausbezahlung einer Steuer, die wäh- end des der Genehmigung des Gesetz-Entwurfs folgenden bnats eine freiwillige sein, im Ganzen die Summe von 2309 llenen Realen aufzubringen und blos den mit mehr als 500 I Besteuerten auferlegt werden solle. Für den Betrag dieser a n , n, „die 15 Prozent Zinsen tragen, ausge— nomm 2 . Vous später bei Bezahlung von Steuern ange⸗— ö. , . Der Finanz Minister erklärte, daß die Regierung ö , . von Ramirez Arco beipflichte (Bewegung,, worauf zh mn mit S4 gegen 47 Stimmen denselben in Erwägung surechen ,, Drense 3c. wollten gegen den Vorschlag 6 ie Lrörterung ward jedoch auf die Sitzung vom 6ten . in welcher übrigens, so weit der Bericht vorliegt, andere genstände verhandelt wurden. j dort ,, Schreiben aus Madrid vom 5. Juli hatte man dem 3 , don 39 Arbeits-⸗Einstellung ꝛ4 in Barcelona mit Waff satze erhalten, daß Besatzung und National- Miliz zu den en gegriffen hätten und daß ihre Haltung bisher Blutver—
bis März den Russen in die Hände gefallenen Offiziere, Soldaten und Matrosen zu bewirken, und ob baldige Aussicht
Kriegs-Ministerium, erwiderte, es seien vor einiger Zeit
ichen verhütet habe. In anderen katalonischen Städten, nament⸗ in Sanz und Igualoda, sollen ähnliche Kundgebungen statt—
gehabt haben; es kam dort zu Flintenschüssen, und mehrere Per⸗ sonen wurden getödtet oder verwundet. ag. . ö. Barcelona hatte bis zum 4ten umsonst versucht, die in den Straßen umherziehenden Arbeiter zur Ordnung zurückzuführen; er fürch⸗ tete, daß die Anwendung von Gewalt nöthig sei. In Madrid glaubte man, daß karlistisches Geld diese Arbeiter⸗Unruhen hervor— gerufen habe, da die, Rädelsführer dem karlistisch gesinnten Vereine Schule der Tugend“ angehören, an dessen Spitze der Bischof von Barcelona und mehrere andere Geistliche stehen.
Eine Depesche aus Madrid vom 9. Juli lautet: „Heute wurde den Cortes der vollständige Entwurf der neuen Eonslltution ö ,. 8. 26. Fundamentalbasen aus 90 Artikeln besteht. — Der Siegesherzog hatte heute di itglieder = 1 . ,
iner telegraphischen Depesche aus Madrid, 10. Juli zufo verlangt die dorthin im Namen der Arbeiter von i m , abgeschickte Kommission, daß von den Cortes ein Gesetz für Organisa⸗ tion der Arbeit votirt werde. Die Regierung hat erklärt, daß sie nichts vor vollständiger Unterwerfung der Aufständischen und
Nichts Neues ist heute zu melden.
Unterdrückung der montemolinistischen und reagctionairen Unterneh⸗— mungen bewilligen werde. = Türkei. Cattaro, 7. Juli. Die Türken bei Niksich haben h zur Vermeidung von Blutvergießen zurückgezogen und den ö die ungehinderte Benutzung der bestrittenen Wiesen Die vom „Moniteur“ des 19. Juli veröffentlichte Depesche des Generals Pelissier lautet: „8. Juli, 10 Uhr Abends. te Die Arbeiten an den Batterieen der Kielbucht schreiten vorwärts, trotz des sehr lebhaften feindlichen Feuers. Jeder setzt dort seine ganze Energie daran.“ Rußland und Polen. St. Petersburg, 6. Juli. Vom 165. (277.) bis zum 21. Juni (1. Juli) hat sich die vor Kron⸗ booten beschränkt, um die finnischen Laiben (Barken) die sich un— vorsichtig vom Ufer entfernten, zu verfolgen und um die Telegraphen zu zerstören. Einer dieser Streifzüge wurde am 20. Juni gegen Fahrzeuge unternommen, die bei dem Dorfe Groß⸗ Ishora (10 Werst von Oranienbaum) und bei dem Telegraphen von Krasnaja Gorka standen. Am 20. Juni um 2 Uhr Nachts erschienen zwei Kanonierboote, die sich von der feindlichen Flotte getrennt hatten, gegenüber dem Dorfe Groß-⸗Ishora und fingen an, auf vier in einiger Entfernung vom Ufer stehende Fahrzeuge zu schießen. Nachdem sie eins derselben in
Grund geschossen, stießen die Boote einstweilen wieder zu ihrer Escadre und steuerten dann um 7 Uhr Morgens auf Krasnaja Gorka, indem sie eine Schaluppe zur Vor—
nahme von Messungen und wahrscheinlich auch zu einem Versuche gegen den Telegraphen von Krasnaja Gorka voraus⸗ schickten. Die bei dem letzteren stehende Wachmannschaft von der 4ten Grenadier-Compagnie des Leibgarde ⸗-Reserve⸗-Regiments Ismail verbarg sich im Logement, ließ die Schaluppe auf einen kurzen Flintenschuß herankommen und nöthigte sie dann durch eine plötzliche Salve, zu ihren Booten zurückzugehen, welche jetzt das Feuer gegen den Telegraphen und den Wald eröffneten und mehr als dreihundert Schüsse thaten. Dadurch gerieth der hinter dem Dorfe stehende Wald in Brand und wurden die Deckbalken und Mauern in der Kaserne der bei dem Telegraphen stehenden Bedienung durchlöchert. Inzwischen wurde Allarm geschlagen und es trafen in Krashaja Gorka zwei Compagnieen des Leibgarde⸗ Regiments Ismail mit zwei Geschützen ein und stellten sich in aller Stllle hinter dem Dorfe auf. Der die Artillerie befehligende Unterlieutenant Ssoraka wartete den günstigen Moment ab und that drei Schüsse, durch welche er die Boote zwang, ihr Feuer zu verringern und dann, wahrscheinlich wegen erlittener Beschädigungen zurückzugehen. Um 114 Uhr Nachmittags war die Kanonade been⸗ digt; der Feind hat uns keinen bedeutenden Schaden zugefügt; unser ganzer Verlust besteht in einem durch eine Kontusion beschädigten Artilleristen.
Der „Kaukasus“ ergänzt die frühern offiziellen Angaben über die Operationen Murawieff's: „Die ersten Schritte auf feindlichem Boden sind so ruhig wie auf heimischem gethan worden. Ohne einen Schuß zu thun, haben wir den Ver⸗ einigungspunkt der Wege von Alexandroßol und Ardaghan nach Kars, 18 Werst von letzterer Stadt entfernt, erreicht. Muthig und heiter gingen die Truppen vor, alle möglichen Bequemlich⸗ keiten während des Marsches benutzend; wir haben keine Kranke gehabt. Auf dem Wege haben wir 2 Baschi-⸗Bozuks gefangen. Wir wunderten uns über den Gleichmuth, mit dem die Türken der Besetzung der Umgegend von Kars zusahen, weil wir die allgemeinen Anordnungen nicht kannten. General Baklanoff war am 11. Juni mit einem fliegenden Corps auf dem Wege nach Ardaghan dirigirt worden und Angesichts der feindlichen Pikets vor⸗ gegangen. Die türkische Armee war verschwunden. Bald erfuhren wir, was diese gezwungene Passivität veranlaßt hatte.“ Einen Tag später als wir, war General Kowalewski aus Korsach mit der Ko⸗