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em Ober⸗Kommando zu haben, mein aufrichtigstes Dankgefühl auszu⸗
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21 istungen r 83 den ein Votum abzugeben, welches die gegenwärtige Re⸗ usgezeichneten und entscheidenden Leistungen wahrend des tenden Umständen ie gege .
ir die Ehre zu Theil geworden, ste unter mei⸗ senung über den tzaufen werfen würde? Daran schließe sich die weitere n meln mi ,, J . der Krieg von den Ministern mit hinreichendem Nachdruck ge— uhr werde. Wenn die jeßigen Machthaber sich als vollständig unfähig gezeigt hätten, dann würde Grund vorhanden sein, sie mit Schimpf und Schande aus dem Amte zu jagen. Allein den Beweis solcher Unfähigkeit abe Roebuck nicht geführt. Da der Antrag weder gerecht noch politisch 9 und durchaus kein für das Land ersprießliches Resultat herbeiführen könne, so werde er für die Vorfrage stimmen. Bright äußert, er . nicht für die Einsetzung des Ausschusses gestimmt, weil das Verlangen nach demselben ihm aͤls etwas Einseitiges und als eine Art von Verschwö— rung gegen den vorigen Premierminister und einige seiner Genossen er⸗ schienen sei. Da aber dem Hause nun einmal der Bericht des Ausschus— ses vorliege, so müsse es auch etwas in Bezug darauf thun. Wozu er— nenne man überhaupt einen Ausschuß, wenn man, nachdem derselhe sein Gutachten abgegeben, die Sache auf sich beruhen lassen wolle? Es handle sich seiner Ansicht nach um ein Tadels-Votum gegen die jetzige Regierung und zwar hauptsächlich gegen Lord Palmerston. Der Redner unter— wirft hierauf die Politik des Premiers einer strengen Kritik, führt einige Seitenhiebe gegen die „Times“, tadelt die schwächliche und verächtliche Kabale im Parlamente gegen Lord John Russell und spricht sein Bedauern darüber aus, daß ein Mann an der Spitze der Regierung stehe, der nicht in dem erforderlichen Grade das Vertrauen der großen Mehrheit des englischen Volkes besitze Sir de Lacy Evans glaubt, daß das Land Herrn Roebuck Dank schulde für den Eifer und bie Ausdauer, womit er eine Untersuchung, deren Ergebniß bon der äußersten Wichtigkeit für das Land sei, geleitet habe, Allein ihm scheine die Resolution zu weit zu gehen, und er würde derselben weit eher seine Zustimmung gegeben haben, wenn der darin ausge⸗ sprochene Tadel weniger allgemein wäre. An dem Benehmen der vorigen Regierung habe er viel auszusetzen; ihre Saumseligkeit und ihr Vertrauen auf die Kraft von Protokollen sei sehr zu beklagen. Er sei eben so, wie Bright, der Ansicht, daß sie dem Strome der öffentlichen Meinung zu viel nachgegeben habe, in seine Ausfälle auf die „Times“ jedoch vermöge er nicht einzustimmen. Dieses Blatt habe viel— mehr dem Lande dadurch, daß es seine Aufmerksamkeit auf die Lage des Krimheeres gelenkt, eine ungeheure Wohlthat erwiesen. Auch die Ansicht Bright's über die Politik Lord Palmerston's bermöge er nicht zu theilen. Er hege vielmehr großes Vertrauen zu dem Muthe und der Entschlossen— heit des edlen Lords und werde für einen Antrag, der die Wirkung haben würde, ihn aus dem Amte zu bertreiben, seine Stimme nicht abgeben, wenn er gleich einräumen müsse, daß Palmerston in letzter Zeit die ihm eigene Energie nicht bewiesen habe. Er hoffe jedoch, daß diese Energie sich bald wieder einstellen werde. Denn wenn man nicht Maßregeln ergreife, den Krieg ernstlich zu ver⸗ folgen — als eine dieser Maßregeln hebt der Redner die Anwendung des indischen Heeres hervor —, so sei es allerdings wünschenswerth, die jetzige Regierung los zu werden, und zwar je eher, desto besser. Wenn man den Krieg ordentlich führe, so brauche man keine Befürchtungen für die Zukunft zu hegen; auch habe das englische Heer in militairischer Be⸗ ziehung . n . . , e , nn. , n,, ande so lange gedient habe, wegen Begehung von Fehlern stürzen wolle, welche die Waffen Rußlands, einer meltbeherrschen den Militairmacht, erlit⸗ . ö erer tn n . . . . den einstim- ten, ihres Gleichen in der Kriegsgeschichte. S. Herbert erklärt, er werde migen Ruf des Landes, der ihn an die Spitze der Regierung stellte, ver⸗ gegen das Amendement des Generals Peel stimmen, und räumt ein, daß ziehen feien? Die von Hrn. Roebuck vorgeschlagene Resolution anbe⸗ der Antrag Roebuck 's vollkommen konstitutionell sei. Auch gegen den langend, so gehe dieselbe weit über die Schlußfolgerungen des Berichts Untersuchungs⸗Ausschuß hat er lein Anklage zu erheben und bedauert bes? Gebastopol?omites hinaus. Herr Rochßuck verdamme die Krim, ung daß die Untersuchung sich in Rezug auf ihren Gegenstand ein zu Expedition, vergesse aber, daß ein bloßer Zufall ihren Erfolg verhindert beschränktes Ziel gesetzt habe. In Bezug auf den Grad, J welchem die haͤße. Ware dieser Zufall nicht eingetreten, so würde das Haus und Regierung güt unterrichtet gewesen sei, habe der Ausschuß (ich pas Land von Lobes'hebungen auf die Regierung wiedergehallt haben. zu einem falschen Urtheile verleiten lassen. Der Negierung seien Uebrigens sei das Haus jedenfalls nicht berechtigt durch Annahme der unter dem Siegel des strengsten Vertrauens höchst werthvolle Mitthei⸗ Resolution Verwirrung und Unordnung in die Ghefchäfte zu bringen, in lungen gemacht worden, die sie dem Ausschusse nicht wieder habe mit. einem Augenblicke, wo der Krieg mit Ernst und Nachdruck weitergeführt theilen dürfen. Das Haus möge e n was für eine Wirkung auf werde, und schon ein Gefühl der Gerechtigkeit müsse daher das Haus veran- das Heer ein Tadels⸗-Votum gegen das Ministerium, welches dieses Heer lassen, für das Amendement des Generals Peel (für die Vorfrage) zu stimmen. nach der Krim gesandt habe, ausüben würde. Er räume ein, daß man Hr. Whiteside sprach für die Resolution als ein Mittel, parlamentarische manchen Uebelständen früher hatte abhelfen können, wenn nicht die vielen Ehrlichkeit und ministerielle Verantwortlichkeit zu sichern. Er äußerte Uebertreibungen es, unmöglich gemacht hätten, die Wahrheit zu ergründen. sein Bedauern darüber, daß der General-Anwalt die Frage auf das Feld Sir G. Grey ist bereit, wenn der Antrag den Zweck hat, ein Ver⸗ ber Persoönlichkeiten übergeführt habe. Es sei nicht zu erwarten, daß dammungs-⸗-Urtheil über das Ministerium Aberdeen auszusprechen, seinen man den Bericht eines Ausschusses wie das Sebastopol-omitè zu einem vollen ÄUntheil an der Verantwortlichkeit für alle Handlungen dieses Mi⸗ werthlosen Aktenstücke werden lasse und der General-Anwalt sei sehr im nisteriums zu übernehmen. dord Palmer ton erklärt, ein seltsamerer An⸗ Unrecht, wenn er dem Vorsitzer des Comité's einen Vorwurf daraus trag sei kaum je vor das , * cht worden. Was habe der mache, den Bericht dem Hause zur Erwägung zu empfehlen. Lord Ausschuß untersuchen sollen⸗ Die Leitung der Departements, welchen J. Ru ssell hofft; Lord Palmerston werde die von dem Attorney Ge- die Sorge für die Bedürfnisse des Heeres oblag. Nachdem dem Aus—⸗ neral in Bezug auf ihn vorgebrachten Vertheidigungsgründe nicht anneh⸗ schusse eine ungeheure Masse von Zeugenaussagen vorgelegen, habe der men, indem jedes Mitglied des Kabinets Aberdeen für die von diesem Präsident, Herr Roebuck, die Häupter eben jener Debartements Kabinet gethanen Schritte verantwortlich bleibe, Roebuck wolle die Frage gelobt und seinen Tadel, gegen, diejenigen Mitglieder ; der Regie⸗ als eine Frage der Gerechtigkeit aufgefaßt wissen, und doch sei er in sei⸗ rung Lord Aberdeen's gerichtet, die speziell mit der Kriegführung nichts ö e . zu wiederholten e . von den , . ger , . abgewichen. Worin eigentli e wahre Frage bestehe, die Roe⸗ r l — . 3. Hause zur hal hdi e g e abe, sei schwer zu unter einer Regierung zugetragen hätten, welche nicht mehr vorhanden sagen. Wenn die Hauptanklage, wie Sir J. Pakington behaupte, die sei. Wenn es sich mit darum handle, ob der Beschluß, Sebastopol an- sei, daß die Regierung die Expedition nach der Krim abgesandt habe, zugreifen, ein weises Unternehmen gewesen sei, so müsse er einen Plan ohne hinlänglich unterrichtet zu sein, so müsse er biese Beschul, vertheidigen, welcher, wenn er geglückt wäre, der russischen Herrschaft im digung als unbegründet bezeichnen. Die Regierung sei damals so gut Schwarzen Meere den Todesstreich versetzt haben würde. Obgleich die unterrichtet gewesen, wie es die Umstände nur immer gestatret hätten. Schwierigkeiten sich als größer erwiesen, als man erwartet hatte, so sei Seines Erachtens sej es moglich gewesen, Sebastopol nach der Schlacht doch ein schönes und zahlreiches Heer ausgerüstet und nach dem Oriente an der Alma zu nehmen, und wenn man die Folgen eines solchen glück gesandt worden. Der Vorwurf, welchen man gegen ihn wegen der lichen Ereignisses bedenke, so müsse das Wagniß, auf welches man sich ein⸗ Miliz erhoben habe, treffe ihn nicht. Bis Ende Bezember seien 50 Re—
J abe, gerechtfertigt inen. ĩ i i abe ein imenter gebildet worden, und 38,000 Mann hätten unter den Waffen n, d . . von denen 18,000 Mann dem regelmäßigen Heere einverleibt
worden seien. Wenn ein Parlaments⸗-Mitglied der Ansicht sei, daß ein Ministerium das Land dem Verderben entgegenführe, und dann das Parlament auffordere, dieses Ministerium zu stürzen, so vermöge er das zu begreifen. Allein Roebuck werfe der Regierung gar nicht vor, daß
für ihre so a Zeitraumes i
rech scheide von den würdigen Kriegsmännern dieser beiden Armeen mit der vollsten Ueberzeugung, daß, wann immer uns in der Folge der Dienst Sr. Majestät wieder zusammenrufen wird, ich in Ihnen tets denselben Geist, — sich in Allem auf der nun errungenen Höhe schne ster und vollkommenster Schlagfertigkeit zu erhalten, dieselbe Ausdauer in Ueberwindung von Schwierigkeiten, so wie bei allem Ernste, welchen der Dienst erheischt, dennoch stets dasselbe wohlwollende, waffenbrüderliche Zusammenhalten von Oben herab wiederfinden werde, welches unseren Armeen är fh, . g r g gen , . die vollste, icherste Bürgschaft des erfolgreichsten Wirkens gewährt. ö. D . Erlaß ist . mit dem Allerhöchsten Armeebefehle vom Sten d. M. an sämmtliche Herren Generäle und Truppen zu er- folgen, welche in beiden Armeen meinem Kommando unterstanden haben. Großbritannien und Irland. Lon don, 20. Juli. n der gestrigen Sitzung des Unterhauses nahm Herr Gas kell die Fir über den Roebuck'schen Antrag auf ein Tadels⸗Votum gegen das Ministerium wieder auf— Er lobté den Eifer und die Tüchtigkeit, mit welcher das Sebastopol⸗Comitè seine Aufgabe ausgeführt habe, kriti⸗ sirte das Verfahren der Regierung (d. h. des Ministeriums Aberdeen) mit Bezug auf die Kriegführung und warf ihr besonders Mangel an einem bestimmten Plane und Maͤngel, an Theil nahme für die Leiden des Heeres vor. Als den Hauptschuldigen bezeichnete er Lord Aberdeen und suchte das Verhalten Lord Raglan's zu rechtfertigen, der, ob⸗ gleich der Expedition nach der Krim nicht günstig, doch in guten, wie in schlimmen Tagen seine Ruhe und unerschüͤtterliche Festigkeit sich be⸗ wahrt habe. Der General⸗ Anwalt erinnert an die vergeblichen Anstrengungen der konservativen Partei, ein neues Ministerium zu bilden, als das Ministerium Aberdeen seine Entlassung genommen hatte. Damals habe das ganze Land von einem Ende zum andern ver⸗ langt, daß Lord Palmerston an die 4. der Geschäfte trete und die Zufage gemacht, daß er für das vor diefer Zeit Vorgefallene nicht in Unspruch genommen werden solle. Herr Roebuck habe nun aber dessen⸗ ungeachtet außer dem Herzog von Neweastle, Herrn Sidney Herbert und Sit James Graham auch Lord Palmerston unter den Schuldigen aufge⸗ führt, obgleich derselbe als damaliger Minister des Innern zu der Krieg⸗ führung . in durchaus keiner Beziehung gestanden habe. Das ge⸗ schehe denn offenbar nur, weil Lord Palmerston jetzt Premier Minister sei und Herr Roebuck, jetzt mit der konservativen Partei verbündet. dar⸗ auf ausgehe, das Ministerium zu stürzen, um ein konservatives Ministe⸗ rium an' die Stelle treten zu lassen. Die konservative Partei ihrerseits aber werde für den Antrag stimmen, um Lord Palmerston dafür zu strafen, daß er sich geweigert habe, mit ihr gemeinschaftliche Sache zu machen, als sie den Versüch unternahm, ein Ministerium zu bilden, Was den Antrag selbst betreffe, so dürfe das Haus nicht vergessen, daß es sich nicht um eine Partei- Frage, sondern um einen Richterspruch handle und da wolle er fragen, ob es etwas Anderes als ein bloßes Partei⸗ Manöver sein würde, wenn man einen Staatsmann der seinem Vater⸗
die jetzige Negierung auszusprechen auf Grund von Vorgängen, die sich
o schönes Heer ausgesandt, wie sie habe aufbringen können, und sei es nun wohl wünschenswerth, daß das Parlament, weil dieses Heer seinen unmittelbaren Zweck, die Einnahme von Sebastopol, nicht erreicht habe, einen Tadel gegen diejenigen ausspreche, von welchen der Plan zu der Expedition ausgegangen sei?
Ferner, sei es politisch, unter den obwal—
zu thun gehabt. Das Haus werde nun aufgefordert, einen Tadel gegen.
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sie jetzt . etwas Unrechtes thue, sondern sein Tadel betreffe Dinge, bie sich im November und Dezember zugetragen. Damals sei das Heer in schlechtem Zustande zer gn jetzt f! gerade das Gegentheil der Fall. Er erkläre sich mit der Vorfrage einverstanden, weil er die An⸗ sicht theile, daß die von dem Ausschusse vorgenommene Untersuchung nicht vollständig sei, noch voll ständig sein konnte, und daß die Resolution nicht vor das Haus hätte gebracht werden sollen. Wenn jedoch der Antrag selbst zur Abstimmung kommen sollte, so werde er gegen denselben stimmen. Disraeli meint, die Regierung hätte gar kein besseres Mittel wählen können, um die Opposition zu stärken, als ihr gegenwärtiges Ver⸗ halten. Wo es sich um ein Tadels-Votum handle, da entscheide sie sich für eine Farm, durch welche das Haus es ablehne, sowohl sein Miß⸗ trauen wie sein Vertrauen auszusprechen. Nach einigen Worten Roebuck's wird zur Abstimmung über die Vorfrage geschritten und dieselbe (wie schon in Nr. 168 d. Bl. telegraphisch geineldet wurde) mit 289 gegen 187 Stimmen verneinend beantwortet. Der Antrag RFoebuck's ist mithin beseitigt. ;
In der heutige Unterhaus⸗Sitzung beantwortet Lord Pal⸗ merston eine Frage Layards dahin, daß er erklärt, es tage in Wien kein Musschuß, welcher damit beauftragt sei, einen Verfassüngs-Ent⸗ wurf für die Donaufürstenthüm er auszuarbeiten. Doch gebe es allerdings in der österreichischen Hauptstadt einen gemischten Ausschuß, welcher die etwaigen, durch die österreichische Oecupation veranlaßten Be⸗ schwerden entgegenzunehmen habe. Es findet hierauf eine längere Dis—⸗ kussion über die Garantieleistung für die türkische Anleihe statt. Ricardo, Gladstone, Disraeli und Cardwell sprechen gegen die betreffende Palmerstonsche Vorlage, indem sie die Anleihe für eine maskirte Subsidie erklären, deren Rückzahlung nicht zu gewärtigen sei und die später zu Mißhelligkeiten mit Frankreich führen könne. Für die Regierungsborlage sprechen außer Palmerston noch Sir de Lach Evans und der Schatzkanz— ler, und dieselbe wird schließlich mit 135 gegen 132 Stimmen angenommen.
— 22. Juli. Zu Osborne fand gestern ein Kabinetsrath statt, in welchem die Königin Sir William Moles worth zum Nachfolger Lord John Russell's als Kolonial-Minister er— nannte. Das bisher von Sir W. Molesworth inne gehabte Bauten-Ministerium wird vermuthlich Sir Benjamin Hall übernehmen. .
Der König der Belgier, welcher gestern der Gräfin von
Neuilly einen Besuch in Claremont abstattete, wird am Dienstag nach dem Festlande zurückkehren. . Eine dem Kriegs-Ministerium zugegangene Depesche aus der Krim vom 20. Jul! meldet, daß sich bis dahin nichts Erhebliches zugetragen hatte. Die Belagerungs-Operationen hatten einen günstigen Fortgang. Der Gesundheits-Zustand des Heeres war befriedigend.
Nach dem „Globe“ wird die englische Kavallerie-Division künftig statt aus zwei, aus drei Brigaden bestehen, unter den Be⸗ fehlen der Obersten Lawrenson, Lord G. Paget und Parlby. Die erste (schwere) Brigade soll aus 6 Dragoner -Regimentern, die zweite und dritte Brigade (beides leichte Kavallerie) resp. 4 und 5 Regimentern, Dragonern, Lanciers und Husaxen, zusammengesetzt werden. — General⸗Major Pennefather, der bisher die zweite In⸗ fanterie-Division befehligte und die Krim wegen Krankheit verlassen hat, ist gestern in Southampton angekommen.
Ueber den bereits erwähnten Unfall, welcher den Engländern bei der Stadt Malageagc am Flusse Mallicuri zugestoßen ist, wird folgendes Nähere mitgetheilt: Am 21. Mai erhielt, der die britischen Truppen zu Sierra Leone befehligende Capitain Fletcher vom Gouverneur Dougan den Befehl, sich mit 150 Mann an Bord des Kriegs⸗-Dampfers „Teazer“, vom 3 Kanonen einzuschiffen und den Fluß hinaufzusegeln, um den Häuptling Bambo Munich Lake zur Zahlung der 1630 Pfd. St. zu zwingen, welche er den Englän⸗ dern vertragsmäßig als Entschädigung für Schaden, den er ihnen zugefügt, zu entrichten hatte. Am 22. Mai kamen die Eng⸗ länder vor Malagege an, landeten und begannen, die Stadt anzu⸗— greifen und in Brand zu schießen. Am folgenden Tage setzten sie das glücklich begonnene Werk der Zerstörung mit dem unglücklichsten Erfolge fort, indem sie von überlegenen Streitkräften zurückgewor⸗ fen wurden und dabei empfindliche Verluste erlitten. Von den 150 Mann, welche die Expedition bildeten, wurden 72 (darunter meh— rere Offiziere) getödtet, 12 verwundet oder vermißt und 9 gefan⸗— gen genommen (letztere wurden später wieder in Freiheit gesetzt). Am 24. Mai kehrte der „Teazer“ mit den noch am Leben geblie⸗ benen Mannschaften nach Sierra Leone zurück.
Frankreich. Paris, 20. Juli. Der „Moniteur“ ver— öffentlicht heute das Gesetz über die französisch-englische Garantie der türkischen Anleihe von 125 Millionen Franken.
Der Zubrang zur National-Subscription nimmt so sehr zu, daß man eine gewaltige Ueberschreitung der nothwendigen Summe srwartet. Rothschild in London hat 60 Millionen, Gebrüder Baring ebendaselbst 250 Millionen unterzeichnet. An der Börse haben deshalb geringe Geschäfte stattgefunden.
— 21. Juli. Der heutige „Moniteur“ enthält eine Depesche ö. Generals Pelissier vom 19ten mit der Meldung, daß die Cholera aufgehört habe und sonst nichts Neues vorgefallen sei. Eine Privat-Depesche aus Barcelona vom 2dsten berichtet, daß daselbst fortdauernd Ruhe herrsche.
Aus Marseille wird vom 2isten telegraphirt: Die Einschif⸗
fungen dauern ununterbrochen fort. Während der letzten beiden Tage sind 1700 Tonnen Wurfge i . — Die Ge⸗ reh , , warn, gh. Dr fselosf. Shckttäfen Die Mt ö a , Eine pariser Korrespondenz aus Madrid vom
Juli meldet: „Aus Anlaß der heutigen Jahresfeter der Juli- Revolution hat der Civil- Gouverneur Sagasti eine Proclamation . — Der päpstliche Nuntius hat seine Päsfe unter dem
i, , verlangt, daß die Regierung auf seine Beschwerde wegen Verletzung des Konkordats nicht geantwortet und die Religion man⸗ nigfach verletzt habe. — Den heutigen Cortes wurden in Folge der parlamentarischen Untersuchung vierundvierzig Anklage⸗⸗Artikel gegen das Ministerium San Luis vorgelegt. Sie gingen hierauf
. um sich wahrscheinlich erst am 1. Oktober wieder zu
„Eine Depesche aus Madrid vom 19. Juli lautet: päpstliche Nuntius soll morgen Madrid ve gf. , per,, wird Befehl erhalten, seine Pässe zu fordern. Die Anleihe, die Herr Bruil im Auslande abschließen soll, wird 20 Millionen betra— gen. Die Mauren sind vor Melilla von den spanischen Truppen geschlagen worden.“ — Nach einer zweiten Depesche vom 20. Juli war der Gesandte Gonzalez nach London abgereist. Die verdäch⸗ tigen Fremden sind aus Barcelona ausgewiesen worden. Zu Madrid traf schon Geld aus Paris ein auf Rechnung der dort abzuschließen⸗ den Anleihe.
Tür kei. Vom Kriegsschauplatze berichtet die österr. „Milit Ztg.“ Die neuesten Posten aus dem Orient haben das Gerücht von der durch die Russen bereits erfolgten Einnahme der klein— asiatischen Festung Kars unbestätigt gelassen. Diese wichtige Stadt wird von drei mit einander verbundenen Citadellen geschützt, und ist mit einer krenelirten, von Thürmen flankirten, mik vier Thoren und sechs Bastionen versehenen doppelten Vertheidigungsmauer umgeben. Der Berg Karadagh, welcher die Festung beherrscht, ist ebenfalls befestigt, so wie das dem Karadagh gegenüber— liegende Schloß Temir. Aus diesen gut erhaltenen Befestigungen ergiebt sich die Wichtigkeit der Stadt. Der xussische General en clet Murawieff hat zu seinem Angriffe auf Kars die südöstliche Seite vom Dorfe Kitschikmo, gewählt und dabei den strategischen Vortheil erreicht, daß die Verbindung zwischen Kars und Erzerum abgeschnitten wurde. Einem Schreiben aus Trapezunt entnehmen wir, daß Kars eine Belagerung bis zum Eintritte des Winters aushalten könnte, wenn die Verproviantirung bis dahin aus⸗
reichend wäre. Es sollen sich aber dort Vorräthe auf nur vierzig Tage befinden. Ist Kars genommen, so wird die russische Hauptarmee auf den zwei bei Khorassan sich vereinigenden Parallel⸗ straßen gegen Erzerum vorrücken, früher aber die Defileen des Khani⸗-Tschai und Hassan Kale erobern müssen. Hassan Kale liegt auf einem Felsen, ist ziemlich stark befestigt und bildet gleichsam den Schlüssel des Thales von Erzerum. Diese Stadt besteht aus der eigentlichen Festung und aus vier Vorstädten; sie hat eine Ci⸗ tadelle und neuestens vier exponirte Werke, die gut angelegt und armirt sind, und liegt in dem wichtigen Quellengebiet des Euphrat. Einem Briefe aus Konstantinopei zu Folge wurden wegen der drohenden Lage in Anatolien folgende Verfügungen getroffen. Die wichtigsten Punkte des Bosporus werden sogleich den Allürten übergeben. Nach Trapezunt und Sinope werden alle disponiblen Truppen detachirt und von Batum eine mobile Kolonne zur Offen⸗ sivbewegung in Bereitschaft gesetzt.
Die telegraphischen Berichte aus der Krim reichen bis zum 15. Juli, melden aber noch keine Veränderung in der Sachlage. Aus Sebastopol wird über die große Hitze geklagt, welche die Garnison der Krim -Veste mehr schwächte, als es die feindlichen Geschosse thaten. In den Kasematten war der Aufenthalt für die Mannschaft unmöglich geworden, und in den Spitälern ist die Luft so drückend und verdorben, daß es für einen etwas schwerer Ver⸗ wundeten geradezu ein besonderes Glück ist, wenn er entkommt. Die franzoͤsischen und englischen Soldaten, welche verwundet in russische Gefangenschaft gerathen, beschließen deshalb auch größten⸗ theils in den russischen Spitälern das Leben, trotzdem ihnen min⸗ destens die gleiche Aufmerksamkeit und dieselbe Behandlung zu Theil wird, wie den kranken Russen selbst. Die bisher aufrecht erhaltene Einschließung Eupatoria's ist aufgegeben worden. Die Truppen wurden auf Simferopol zurückgezogen, weil sie gleichfalls durch die Hitze und den Wassermangel zu viel gelitten, Nur ein Beobach⸗ tungs- Corps von 3000 Mann ist zurückgeblieben, und dieses wird jede Woche abgelöst.
Die 7te russische Infanterie⸗-Division unter Befehl des Gene— rals Uschakoff ist zu Perekop angekommen. Diese Truppen mitge⸗ rechnet, zählt das russische Krim-⸗Heer, außer den anderen Waffen⸗ gattungen, im Ganzen 40 Infanterie-Regimenter. Aus dem König⸗ reiche Polen sollen angeblich noch 72,9000 Mann, lauter Elite⸗ Truppen — darunter 24,000 Grenadiere und zwei Divisionen Kavallerie, je 4000 Pferde — als Verstärkungen nach der Krim geschickt werden.
Aus Marseille, 21. Juli, wird telegraphirt: „Der am 12. d. M. von Konstantinopel abgegangene „Carmel“ ist in unseren Hafen