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Er beantrage deshalb, daß die auf der Tagesordnung stehenden Gegen in n . den Vorzug vor den sonstigen Anträgen haben sollen. Der Antrag wird genehmigt. Admiral. Walcott keantragt die Vor⸗ legung gewisser Papiere, welche sich auf die Verleihung des Bath⸗Or⸗ dens beziehen. Er beschwert, sich darüber, daß ihm und andern See⸗ Offizieren Unrecht geschehen sei, indem man sie in unverantwortlicher Weife übergangen habe. Der Antrag führt zu einer längeren Dis— kussion. Für denselben sprechen unter, Anderen Lord J. Manners und Sir de Lach Evang, dagegen Sir C. Wood und. Lord Pal. merston. Letzterer hob hauptsächlich hervor, wie ungehörig es sein würde, wenn man der Krone das ihr zustehende Recht entziehen wollte, nach Einholung des Nathes der verantwortlichen Minister in Bezug auf die den Offizieren des Heeres und der Flotte zu ertheilenden Ehren frei zu schalten. Eine Berufung an das Parlament erscheine, wo es sich um derartige Fragen handle, als ein Eingriff in die Rechte der Exekutive. Der Antrag wird schließlich verworfen. Im Subsidien⸗ Comite werden hiernach verschiedene, in den Bereich des Civildienft-Budgets fallende Posten bewilligt, darunter 3858 Pfd. für die londoner Universitaͤt, T7952 Pfd. für die schottischen Universitäten, Jö 2 Pfd. für die König⸗ lichen Kollegien in Irland, 56,180 Pfd. für das britische Museum, eine Anzahl Posten für Berschiedene Hospitäler und 38,953 Pfd. für die non—⸗ konformistische Geistlichkeit in Irland. Das Budget des civil serxice beläuft fich im Ganzen auf 6,500 000 Pfd., während es im vorigen Jahre nur 6,000, 00 Pfd. betrug; . Das Transportschif „Hansa“ ist vorgestern aus der Krim mit 211 Invaliden und Verwundeten in Portsmouth angekommen. Es befand sich unter denselben der Oberst Lowth vom 38. Infan⸗ terie-Regiment, der, auf einer Tragbahre an's Land gebracht, auf dem Transport starb. Er war am 18. Juni im Schenkel verwun⸗— det worden und litt an Dysenterie. Zum Lohne für seine in der Krim bewiesene Tapferkeit hatte ihn die Königin noch vor wenigen Wochen zu ihrem Aide-de⸗Camp und zum Ritter des Bath-Ordens ernannt. Das Dampfschiff „Horatio“ hat Befehl, nach Helgoland abzu— gehen. Es nimmt eine bedeutende Geldsumme mit, welche angeb⸗ lich zum größten Theil auf die Anlegung von Festungswerken ver—
wendet werden soll. . Frankreich. Paris, 31. Juli. Der „Moniteur“ bringt
nachstehenden Bericht des Finanz-Ministers an den Kaiserz . Sire! Ich komme, Ew. Majestät über die bekannten Ergebnisse der Anleihe, deren Unterzeichnung gestern, um 5 Uhr Abends, geschlossen worden ist, Bericht zu erstatten. Die noch einzuholenden Nachrichten sind nicht der Art, datz sie jene Ergebnisse wesentlich ändern. Ein spä⸗ terer Bericht wird übrigens die definitive Ziffer bekannt machen. An der Unterzeichnung haben sich 310, 000 Personen betheiligt. Die unter— zeichnete Summe wird etwa 3600 Millionen betragen. Die Unterzeich⸗ nungen von 50 Fr. und darunter, für, nicht verkürzbar erklärt, werden in bieser Summe für 230 bis 235 Millionen figuriren. Die der verhält⸗ nißmäßigen Verkürzung unterworfenen Unterzeichnungen von 60 Fres. und darüber werden eiwa 3360 Millionen betragen. Die Departements werden nahe an 230,000 Unterzeichner und über eine Milliarde unter— zeichneten Kapitals geliefert haben. Die fremden, aus verschiedenen Län⸗ dern Europas, England, Holland, Deutschland, Belgien, der Schweiz ꝛc., eingegangenen Unterzeichnungen übersteigen 600 Millionen. Solche Ergebnisse, Sire, die ich zu meiner Freude zur Kenntniß Ew. Majestät zu bringen habe, bedürfen keines Kommentars; ihre wahrhaft unerhörte Großartigkeit spricht an und für sich laut genug. Es waren zu ihrer Erzielung weder ungewöhnliche Opfer, noch Anxeizung noth— wendig. Die den Unterzeichnern dargebotenen betreffenden Vortheile waren wirklich minder bedeutend, als bei den zwei letzten Anleihen, was jedoch die 310,000 Unterzeichner nicht abgehalten hat, fast das Fünf— fache der verlangten Summe darzubieten. Alle Bemühungen der Ver⸗ walt ung haben den Eifer des Publikums nicht anzuspornen, sondern zu zügeln bezweckt. Dank den bon Ew. Majestät ermächtigten Beschrän⸗ kungs-Maßregeln werden die Unterzeichnungen von 50 i und darunter nur' einen Theil der Anleihe decken, und beinahe 559 Millionen werden unter die höheren Zeichnungen zu vertheilen sein, Jeder wird also sei⸗ nen Antheil haben, wie es billig und dem Kredit nützlich war. Dieser Antheil wird etwas weniger als ein Sechstel der unterzeichneten Summe betragen. Die Hinterlegungen für das Garantie⸗Zehntel werden für sich allein, ohne die Invorausnahme der Termine eingezahlten Summen zu rechnen, eine Gesammt-Summe von 360 Millionen bilden. Eine der bemerkenswerthesten Eigenschaften dieser außerordentlichen Kundgebung ist die, daß eine so ungeheure Anlegung von Kapitalien in so kurzer Zeit, nach zwel noch so neuen Anleihen, inmitten äußerer Ver⸗ wicklungen, nach den von uns durchgemachten Nahrungs⸗ und Seuchen⸗ Krisen hat stattfinden können, ohne die mindeste Stöͤrung in den He⸗ schaͤften zu verursachen und ohne den Cours der Werthpapiere zu drücken. Im Gegensatze zu dem, was sich bei allen Anleihen gezeigt hatte, ist die jeßige durch ein Steigen des Preises der Rente begrüßt worden, die von 65 Fr. 90 Cent., dem Course des vorigen Tages, sich auf den gegen⸗ wärtigen Cours von 66 Fr. 80 Cent. gehoben hat. Um diese Bewegung zu begünstigen, wird es nützlich sein, so bald als moglich denjenigen Theil der in den Schatz geflössenen Kapitalien, welchen die Verkürzung der Unterzeichnungen rückzahlbar machen wird, dem Umlaufe zurüͤckzu— geben. Diese Arbeit wird mit größter Raschheit betrieben werden. Sire! Die eben vollbrachte finanzielle Unternehmung, vielleicht die erstaunlichste, die zu irgend einer Zeit und in irgend einem Lande be— werkstelligt wurde, ist ref ; geeignet, diejenigen auszuklären, die noch an Frankreichs Stärke, an dem Umfange seines Reichthums und seines Krebits, und an der Popularität zweifeln möchten, die sich in Europa an das von ihm betriebene hochherzige Unternehmen knüpft. Dieses un⸗ geheure Zustrbmen von aus allen Landern gekommenen, durch alle Ver—
mögen gelieferten Kapitalien wird sicherlich in den Augen der Welt das glänzendste und das unwiderleglichste Zeugniß des Vertrauens sein, ö. die Politik des Kaiserreichs Frankreich und dem Auslande einflößt. ; Der „Moniteur“ meldet, daß der Kaiser und die Kaiserin bei ihrer gestern Abends um 7 Uhr erfolgten Rückkehr von Biaritz von der am Bahnhofe versammelten zahlreichen Menge mit Willkomms— Rufen empfangen wurden.
Spanien. Nach dem madrider „Clamor Publico“ fand un— weit Campradon ein Gefecht zwischen der Jäger-Kolonne von Ciu— dad Rodrigo und einer Aufrührerbande statt, worin letztere sechs bis acht Todte und zwanzig Gefangene, meistens Offiziere, eingebüßt haben soll. — Die „Espana“ meldet, daß die Behörden von Tremp alle verfügbaren Streitkräfte zur Verfolgung einer Carlistenbande von 265 bis 30 Bewaffneten abgeschickt hatten, die in der Umgegend erschienen war.
Eine Depesche aus Madrid vom 30. Juli lautet: „Die amt— liche Zeitung veröffentlicht ein Gesetz, das die Arbeiten der Kana— lisirung des Ebro auf anderthalb Jahr prorogirt. — Die Gouver— neure der Provinzen sind zur Beschlagnahme der Kirchengüter ge⸗— schritten. Der Verkauf wird in Kurzem beginnen.“
Türkei. General Pelissier hat an den französischen Kriegsminister folgenden Bericht unter dem 17. Jult erstattet:
Herr Marschall! Seit geraumer Zeit war der Belagerte aus seinen Ringmauern nur hervorgetreten, um Rekognoszirungen vorzunehmen und sich fo biel wie möglich durch einzelne Leute über unsere Approche-Ar— beiten Auskunft verschaffen zu lassen. In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli hat derselbe, wie ich bereits summarisch durch den Telegraphen zu melden die Ehre hatte, den Versuch gemacht, einen Gewaltstreich gegen den linken Flügel unserer gegen den Malakoff⸗Thurm gerichteten Arbeiten zu unternehinen, jedoch, wie Sie bereits wissen, ohne daß es ihm ge⸗ kungen ist. Wir hatten die zwischen der Redoute Brancion (grüner Hügel!) und dem Malakoff-Thurme liegenden Steinbrüche mit einer starken Wand von Schanzkörben gekrönt, indem wir so eine fortlaufende Linie bildeten, deren rechter Flügel auf Seiten der Kielschlucht durch einen großen Waffen⸗ platz gedeckt, und deren linker Flügel durch gute Embuscaden bei der Schlucht der Karabelnaja vertheidigt wird. Eine fliegende Embuseade, die blos durch einige in den Löchern aufgestellte Eclaireurs besetzt wurde, war auf dem äußersten linken Flügel angelegt worden, um die Feuer des Feindes dort hinzuziehen. Diese Linie, deren Central-Ver⸗ theidigungspunkt die Redoute Brancion (der grüne Hügel) ist, war auf dem rechten Flügel vom Oberst⸗Lieutenant Granchette vom 49. Linien⸗ Regiment, mit drei Bataillonen seines Regiments, welchen als Reserbe das vierte der Chasseurs zu Fuß diente, besetzt worden. Oberst-Lieute— nant b. Chabron vom 86. Regiment befehligte den linken Flügel, welcher aus einem Bataillon seines Regiments und aus dem 91. Linien-Regiment bestand. Vierzig Voltigeure, welche die Embuskade des linken Flügels besetzt hielten, einpfingen zur Unterstützung während der Nacht 200 Mann Elite des 71. Regiments unter dem Oberbefehl des Kommandanten Teillier. Das in der Parallele aufgestellte 1. Bataillon des 100. Regiments sollte je nach den Verhältnissen wirken, indem es sich entweder links oder rechts hinwende. Endlich war die Schlucht der Karabelnaja durch die beiden Regimenter der Kaisergarde und durch 200 Arbeiter des 100. Linien⸗-Regiments stark besetzt. . .
Der Anfang der Nacht hatte, weil der Himmel bewölkt und der Mond nicht sichtbar war, nichts Bemerkenswerthes geboten, als gegen 1 Uhr Morgens ein bedeutender Ausfall gegen die englischen Linien er⸗ folgte, doch ohne Resultat. Eine halbe Stunde später näherte sich eine ruffische Kolonne von fünf bis sechs Bataillonen durch das Ender der Karabelnaja-Schlucht und wandte sich gegen unsern linken Flügel. Unsere hinter der fliegenden Schanzkorbwand postirten Eclaireurs zogen sich, der erhaltenen Weisung gemäß, zurück und riefen zu den Waffen. Kaum waren unsere Eclaireurs zurück, als die Russen unter Hurrahrufen und durch Eröffnung eines wohlgenährten Feuers zum Angriffe schritten. Sie wurden in guter Schußweite von einem nicht minder energischen Feuer empfangen und konnten trotz aller Anstrengungen nicht zu unseren Wer⸗ ken vordringen. Während einer halben Stunde wiederholten sie ihre Angriffe ohne größeren Erfolg; endlich von unserem Gewehrfeuer und durch das gut gerichtete Feuer von zweien unserer Batterieen scharf mit— genommen, entschlossen sie sich zum Rückzuge, indem sie ihre Todten und Verwundeten mlt fich nahmen, doch vor unsern Schanzkörben noch Ge— wehre, Equipirungsgegenstaͤnde und 5 Todte, darunter 1 Offizier, zurück— ließen. Die Verluͤste des Feindes müssen stark gewesen sein; die unsrigen find zum Glück äußerst gering; denn während des Dienstes von 24 Stun⸗ den hatte, das Gefecht mitgerechnet, die Division de Lamotterouge, welche den Dienst hatte, nur 20 Todte und 94 Verwundete.
Diese ausgezeichneten Resultate haben wir der Tapferkeit und Festig⸗ keit der Truppen, den getroffenen guten Dispositionen des Brigaden Ge⸗ nerals Uhrich als Tranchee-General, so wie der Unerschrockenheit des Oberst-Lieutenants bon Chabron und des Kommandanten Teillier vom glisten Regiment, die beide ausgezeichnete Offiziere sind, zu verdanken.
So eben erhalte ich die Berichte des Generals Bosquet über einen neuen Ausfall, den die Russen in der letzten Nacht versucht haben. Nach⸗ dem der Feind, wie Ew. Excellenz vernommen haben, vergebens den Ver⸗ such gemacht hatte, auf dem linken Flügel unsere Cheminements bor Ma— lakoff aufzuhalten, wollte er uns auf dem rechten Flügel zurücktreiben, wurbe aber von der Division Canrobert, welche in dieser Nacht in den Victoria-Angriffswerken den Dienst hatte, so wie von einem Theile der im Dienste befindlichen Garde-Bataillone aufs glänzendste zurückge⸗ schlagen. Bei Anbruch der Nacht glaubte General PVinois, der ben Trancheedienst hatte, einige Bewegungen des Feindes nach Malakoff zu bemerken. Und in der That hatten die Russen
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zwei Ausfälle vorbereitet: den einen gegen unseren (schon in der Nacht vom 14ten auf den 15ten angegriffenen) linken Flügel, der ein bloßer Scheinangriff war, den anderen auf unseren rechten Flügel, welcher der wirkliche Angriff gewesen ist. Gegen Mitternacht rückte der Belagerte unter Hurrahruf heran. Seine Anstrengungen auf unseren Knken Flügel waren nur von kurzer Dauer; doch der Ausfall gegen unseren rechten Ilügel, der vom kleinen Sägewerk ausging, war ernstlich gemeint. Der Feind griff unsere Embuskaden des rechten Flügels drei⸗ nal an. Diese Embuskaden waren von einer Grenadier⸗Compagnie des 2h0sten Linien⸗Regiments besetzt, denen Garde-Zuaben beigegeben worden. Veim ersten Angriffe leisteten diese, bon den Tirailleurs des 52sten Linien⸗ Regiments und von Sappeurs des Geniewesens unterstützten Truppen, tapferen Widerstand und nöthigten die Russen, sich unter dem Gewehr— und dem Kanonen- Feuer, unserer zwei Feldstücke der z0sten Bat— terie in den Platz zurückzuziehen. In Voraussicht eines neuen Angriffes hatte, General Vinois seine durch, eine von General Espinasse geschickte Abtheilung von Garde⸗ Zuaven unterstützten Reserben aufgestellt Dieser Angriff ließ nicht lange auf sich warten. Die Russen kamen sehr nahe, wurden aber so nachdrücklich empfangen, daß sie mehrere der Ihrigen auf dem Platze ließen. Endlich schritt der Feind zum dritten Male zum Angriffe, jedoch ohne größeren Erfolg, und fieß dieses kleine, doch werthvolle Schlachtfeld in unserem Besitze. Der ersf kürzlich zum 27. Regimente beförderte Kommandant Cardonne, der Hauptmann der Grenadiere vom 20. Regiment, Dufau, der Lieutenant
EChazotte bon den Garde- Zuaven haben in diesen hitzigen Gefechten
BVeweife glänzender Tapferkeit gegehen; desgleichen Genie⸗-Capitain Segretain, Adjutant des Generals Frossard, der auf diesem Punkte war Un mit den Arbeitern des 52. Regiments und seinen braven Sappeurs mächtig dazu mitgewirkt hat, dem Stoße des ersten Angriffes Stand zu halten. Wie in der Nacht vom 14ten auf den 15ten haben diejenigen unserer Batterieen, welche günstig gelegen sicht und Genauigkeit ihres Feuers zum Erfolge mitgewirkt. Die Artillerie der unsern Angriffswerken benachbarten englischen Batterieen hat, wie gewöhnlich, nicht verfehlt, uns zu unterstützen, indem sie durch ein wohlberechnetes und sehr lebhaftes Feuer eine Menge bon Wurfgeschossen in den Malakoff hineinwarf. Je mehr der Feind wich und sich zurückzog, desto mehr steigerte sich das Artilleriefeuer des Platzes und der Batterieen auf der anderen Seite der Rhede und wurde zuleßt außerordentlich stark. Trotz dieser heftigen Kanonade und einem 4dußerst lebhaften Gewehrfeuer sind unsere Verluste nicht beträchtlich; die des Feindes dagegen müssen sich nach ungefährer Schätzung auf mehrere Hundert RKampfunfaͤhiger belaufen. Wir hatten in diesen 4 Stunden 23 Todte und 77 Verwundete. Unter letzteren befindet sich leider der Oberst Adam bom 27sten Regiment, der eine Kugel in die linke Schulter, und Genie— Kommandant Boissonnet, der eine Kugel oberhalb des Kniees bekam. In diesen beiden Gefechten hat Jeder vollständig seine Schuldigkeit gethan;
ich kann Ew. Excellenz die Namen der Offiziere und Soldaten, die sich
ausgezeichnet haben, nicht anführen, der Raum dieser Depesche gestattet
mir diese Genugthuung nicht; aber ich werde Sie, Herr Marschall, in
Kurzem ersuchen, durch Se. Majestät die Anerkennungen bestätigen zu lassen, die ich denjenigen zuertheilen werde, welche sich unter so vielen Braven am würdigsten gezeigt haben werden.
Nichts Bemerkenswerthes ist auf den andern Punkten unserer An⸗— griffs-Arbeiten vorgekommen. Die Anstrengungen des Feindes unterbre— chen unsere Arbeiten nur im Augenblicke des Gefechtes; wir nehmen die— selben sofort wieder auf, und sie gehen mit Fleiß und Ausdauer voran.
Genehmigen Sie ꝛe. 6 Der Oberbefehlshaber, Pelissier.
Der fällige Dampfer aus der Levante ist in Triest den J, August eingetroffen und bringt Nachrichten aus Konstan— tinopel bis zum 23. v. M. Nach den Berichten der „Triester Zeitung ist der preußische Gesandte, von Wildenbruch, abgereist, nachdem derselbe den Medschidsche⸗Orden erster Klasse erhalten hatte. ab. Die Russen haben ihre frühere Stellung drei Stunden von Kars innegehalten, die Verbindung mit Erzerum soll jedoch wieder hergestellt sein. (Tel. Dep.)
ö Rußland und Polen. St. Petersburg, 27. Juli. Im Laufe des 12. (24.) Juli verblieb die feindliche Flotte in ihrer früheren Stellung.
Der General⸗Adjutant Fürst Gortschakoff theilt mittelst telegraphischer Depesche, abgegangen aus Sebastopol, den 11. (23) Jul um 6 Uhr Abends, Folgendes mit: „Das Bombardement des Jeindes dauert fort und wird von Zeit zu Zeit, namentlich bei Nacht, stärker. Gestern sprengte der Belagerer vor der Bastion Nr. 4 zwei Minen, fügte uns jedoch wenig Schaden zu; von un⸗— serer Seite wurde ihm eine glückliche Quetschmaschine geliefert. Auf allen übrigen Punkten der krimschen Halbinsel ist nichts Neues vorgefallen.
Der Befehlshaber der in Finnland stehenden Truppen, General ⸗ Adjutant Berg, berichtet, daß am 8. (20.) Juli bei Friedrichshamn 4 englische Schiffe, eine Fregatte, ein Dampfschiff, eine Korvette und ein Kanonierboot, erschienen, welche sich am 9gten (21sten) um 10 Uhr Morgens in Schlachtlinie aufstellten und eine ununterbrochene Kanonade gegen unsere Ufer-Batterieen eröffneten; allein von starkem Geschütz und Büchsenfener empfan⸗ gen, wurden sie genöthigt, nach zweistündigem Kampfe sich zurück⸗ zuziehen. Indem der General-Adjutant Berg das Obige mit⸗ theilt, bezeugt er die zweckmäßigen Anordnungen des in Friedrichs⸗ hamn kommandirenden Obersten Tawastjern, fo wie die Tapferkeit
der dem Feinde gegenübergestellten Artillerie und Scharfschüßtzen.
waren, durch die Um-
Nach Trapezunt gehen fortwährend Verstärkungen
Der Commandeur des 6. Armee⸗Corps, Fürst Gortschakoff III., ist seines Kommandos enthoben und in den Reichsrath berufen. An seine Stelle ist General Liprandi zum Commandeur ernannt worden. Berichte aus Berdiansk melden, daß Heuschrecken die dor⸗ tige Gegend verheert haben. Das „Bergjournal“ meldet, daß im
Ural das bisher in Sachsen und Böhmen gewonnene Metall Rickel entdeckt worden sei.
Heinpzöꝶ, 1. August. Leipzig - Dresdener 216 G. Baiersche 785 Br. Sächsisch-Schlesische 993 Br., 993 6. tauer 465 Br., 46 G. Magdeburg- Leipziger 318 Br., 317 G. Berlin- Anhaltische 167 Br. Berlin Stettiner 176 . Cöln-Mindener 1695 6. Thüringer 11327 Br., 1134 G. Altona-Kieler 127 G. Ari n B n . Landesbank - Actien 136 Br., 135 G. Braunschweiger Bank- Acten Litt. A. 117 G.; B. 1167 G. Woeimarsche Bank- Actien Lit. A. 1067 G; B. 1055 G. Viener Banknoten 857 Br., 859 G. Oester= reichische 5prez. Metalliques 657 Br., 65 G. 1854er Loose S3 G. J National- Anleihe 70 Br., 697 G. Preussische Prämien-Anleihe
5 Br.
Sãchsis ch- Löbau-Zit-
HHamkbrxrg, 1. August, Nachmittags 2 Uhr 40 Minuten. Schluss-Course; Preussische 4 proz. Staats-Anleihe 102 B. Preuss. 35proz. Prämien- Anleihe 116. CGesterreichische 4proz. Loose 983. 3proz. Spanier 285. 1proz. Spanier 18. Englisch-russische 5proæ. Anleihe 95. Berlin-Hamburger 119. Cöln-Minden 171. Mecklen- burger 6bz. Magdeburg-Wittenberge 507. Berl-Hamb. 18te Priorität 1035. Cöln-Minden 3te Priorität 948 G. Fest bei geringem Geschäft.
Getreidemarkt. Weizen, sehr flau. Schönes Wetter. Roggen
chr lau Oel, pro Oktober 35, pro Mai 34. Kaffee, etwas günstiger, d, 5 Sh. Zink stille.
Frananmkafurt a. N., 1. August, Nachmittags 1 Uhr 55 Min. Vorzüglich günstige Stimmung in Eisenbahn-Actien, Staatsbahn und einige Oesterreich. Fondsgattungen, namentlich 5proz. National, welche besser bezahlt wurden. 1 Spanische fester.
Schluss- Course: Neueste preussiscke Anleihe 1163. Preussische Kassenscheine 1053. Cöln- Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedr.- Wilhelms - Nordbahn 53. Ludwigshafen - Bexbach 1612. Frankfurt- Hanau 97. Berliner Wechsel 105. Hamburger Wechsel S873. Londoner Wechsel 1163. Pariser Wechsel 9833. Amsterdamer Wechsel 985. Wiener Wechsel 993. Frankfurter Bank- Antheile 1183. 3prox. Spanier 297. 1proz. Spanier 18315, 3. Kurhess. Loose 363. Badische Loose 423. 5proz. Metalliques 63. 4proz. Metalliques 54. 18546 Loose S8. Oesterreichisches National- Anlehen 683. Oester- reichisch- französische Staats- Eisenbahn- Actien 145. Oesterreichische Bank- Antheile 950. wien, 1. August, Nachmittags 1 Uhr. Fonds und Actien beliebt, Valuten etwas fester.
Schluss- Course: Silberanleihe 91. 5proz. Metalliq. 77. 43prox. Yletalliq. 673. Bank-Actien 962. Nordbahn 2022. 1839er Looss 120. 1854er Loose 993. National-Anlehen 8235. Oesterreichische Staats-Eisen- bahn- Actien 318. London 11, 40. Augsburg 1207. Hamburg 872. Paris 140. Gold 25. Silber 20. J
Amisgterilnrm.e, 1. August, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.)
Günstige Stimmung bei lebhaftem Umsatz.
(Tel. Dep. d. C. B.)
Schluls- Course: 5proxv. österreichisches National- Anlehen 66.
5pror. Metalliques Litt. B. 73. talliques 3127. 1proz. Spanier 183. Z3Zproz. Spanier 31. 2175. Holländische Integrale 63 .
Gerreidemarkt. Weizen flau, stille. Roggen 10 FI. niedriger, nicht lebhast. Raps, pro Herbst 913. Rüböl, pro Herbst 5262.
London, 1. August, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B) Consols 905. 1proz. Spanier 183. Mexikaner 213. Sardinier S. 5proz. Russen 101. 44proz. Russen 90.
Getreidemarkt. Von fremdem Weizen ziemlich starke, von englischem Weizen geringe Zufuhren. Kein Geschäft. Preise beinahe nominell. Schönes Wetter.
Liverpool, 1. August. (Tel. Dep. d. C. B.) Baumwolle: b000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert.
Haris, 1. August, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Bei lebhalter Ultimo -Regulirung stellte sich der Liquidationscours der 3proz. auf 67. Nachdem aber einige Verkäufe stattgefunden, wich die- selbe auf 66, 65, hob sich alsdann 66, 75, sank abermals auf 66, 60, stieg gegen Ende der Börse auf 66, 70 und schloss bei, starkem Ge- schäfte in sehr fester Haltung zur Notiz. Consols von Mittags 12 Uhr und von Mittags 1 Uhr waren 91 gemeldet.
Schluss- Gourse: Z3Zproz. Rente 66, 65. AAproz. Rente 94. 3proz. Spanier 308. Iproz. Spanier 188. Silberanleihe —. Oester- reichische Staats- Eisenbahn-Actien 655.
5proz. Metalliques 6135. 23proz. Me-
Mexikaner
Königliche Schauspiele.
Freitag, 3. August. Sonnabend, 4. August. Keine Vorstellung. Sonntag, 5. August. Im Opernhause. (117te Vorstellung): Satanella, phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern, vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugni und Hertel. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise. Der Verkauf der Billets zur Sonntags⸗Vorstellung beginnt
Sonnabend, den 4. August.