1855 / 180 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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deren Splitter einen Gemeinen vom 6. Reserbe⸗Ba⸗ ie⸗ Regiments Moskau verwundeten. Um 9 Uhr Fabns ff Miostoweti Nachricht, daß ein feindlicher Kahn an's Ufer der Vorsladt gegenüber komme, wahrscheinlich in der Absicht, sie in Brand zu stecken, allein das Feuer der durch Kosaken und Fußvoit berstärkten Kette hielt den Kahn i090 Schritte vom Ufer ent⸗ fernt und zwang ihn, umzukehren. Darauf eröffneten die Kanonierboote in lebhaftes Feuer, das drei Stunden währte, und warfen die ganze Nacht Raketen, die einige nicht gefährliche Feuersbrünste verursachten. In⸗ zwischen beschäftigten fich andere feindliche Fahrzeuge mit der Vernich⸗ lung der am Ufer gelegenen Gehöfte und der Fischereien auft der Insel Birjuischef. Zur Verstärkung der Genitschesk besetz. haltenden Abtheilung, hat der General Adjutant Fürst Gortscha koff für nöthig gefunden, bedeutende Streitkräfte dorthin zu dirigiren unter dem General? Lieutenant Ryshoff. Der Abtheilung sind fe ben die Kommandos ber Asowschen Kosaken, unter der Führung des durch seine Kühn⸗ heit und Entschlossenheit zur See bekannten Obersten Barachowitsch vom

Regiment Asow. *,, 6. noch erwähnt werden, daß die am 21. Juni vor

fansk erschienenen feindlichen Dampfschiffe dort ungefähr 24 Stunden ,,, 1 nach Kertsch zurückgingen, ohne der oben ge— nannten Stadt neuen Schaden zugefügt zu haben. .

Die „Oestr. Milit. Ztg.“ berichtet: Zum ersten Mal hat sich Fürst Gortschakoff veranlaßt gefunden, das Eintreffen von Ver= stärkungen an Truppen (die 7Tte und 156e Division) und von Pro⸗ viantwägen zu veröffentlichen. Diese russische Depesche ist ein Tadel für die Alliirten, welche auf den abgeschlagenen Sturm am 18ten Juni vor Sebastopol eine scheinbare Pause eintreten ließen, ohne etwas gegen die russische Position am Belbek oder gegen ein Festungöobjekt unternommen zu haben. Die Belagerungsarbeiten sind in der That, was die Annäherung an die Centralbastion und an die Malakoffwerke betrifft, so weit gediehen, daß die Alliirten nur noch zunächst der großen Bai von Sebastopol, also am äußersten linken Flügel der russischen Vertheidigungslinie, eine ähnliche Thätigkeit zu entwickeln hätten, um sofort zum Bombardement zu schreiten. Aus den neu getroffenen Positionen des Generals Pelissier ist er⸗ sichtlich, daß man die russische Flotte sowohl aus den Batterieen an der nordwestlichen Spitze der Quarantaine⸗Bucht, als auch aus den Redouten vom Sapunberge zu beschießen gedenkt, um sie zum Anlegen unterhalb des Katharinenforts zu zwingen und mit Bom⸗ benwärfen zu gefährden, denn nur auf diese Weise kann die rechte Flanke des französischen Belagerungs Corps gegen die verheerende Wirkung des Feuers der russischen Schiffe sicher⸗ gestellt werden. Sowohl die Quarantaine⸗- Batterien am linken, als die Redouten an der Kalfater⸗Bai am rechten Flügel wurden von den Alliirten mit Geschützen vom schwersten Kaliber armirt. Da jedoch das Feuer noch nicht eröffnet wurde, so können erst die praktischen Versuche zeigen, in wie weit es möglich ist, von da aus die große Bai der See festuug zu dominiren, d. h. die Verbindung der Stadt mit dem Nordfort zu unterbrechen und die Flotte zum Anle gen ö des Katharinenforts zu zwingen.

Aus Odessa liegen folgende Nachrichten vom 20. Juli vor: Gestern zogen von hier in das Lager nach Nikolgjeff das Graf von der Pahlen (Sumskische) 1. Husaren Regiment (zur 2. Brigade der 1. leichten Kavallerie⸗Diviston des 1. Infanterie⸗ Corps gehörig), das E. H. Albrecht (Litthauische) 5te Ulanen⸗ Regiment (zur 1sten Brigade der 3ten leichten Kavallerie Division des Zten Infanteriecorps) und das polozkische 14te Jäger⸗Regiment, zur 2ten Brigade der Jten Infanterie⸗Division des „Zten Infan⸗ teriecorps; dann eine Raketenbatterie. Ein Feldjäger aus St. Petersburg überbrachte den Befehl des Kaisers, wonach das Haupt⸗ quartier des General⸗Adjutanten Lüders von Kischeneff nach Odessa definitiv übersetz; wird. In Folge dessen langte gestern noch der ganze Stab aus Kischeneff hier an. Heute fand ein Probeschießen von den Hafenbatterieen in Gegen⸗ wart einer französischen Parlamentair⸗Kor vette statt. Die Schüsse flogen meist um die Hälfte über das gestellte Ziel. Morgen hält General Lüders Revüe über die erst gestern hier angelangte und in einigen Tagen nach Nikolajeff abgehende 15te Reser ve⸗Division.

Nach Berichten aus Sebastopol war Fürst Gortschakoff von einem Cholera⸗Anfalle genesen. ;

Ueber den bereits kurz erwähnten Angriff der Engländer auf

Friedrichshamn berichtet eine Depesche des Capitains Nelverton: An Bord bes Arrogant, 22. Juli.

Mein Herr! Ich habe die Ehre, zu melden, daß ich, nachdem ich die Flotte verlassen hatte, nach der Insel Hogland segelte, wo der „Kossack', die ‚„Magicienne“ und das Kanonenboot „Ruby ö. mir stießen. Da ich in Erfahrung gebracht, daß der Feind 3090 Mann nach Friedrichshamn gesandt; hatte und alle Kräfte an— spannte, um jenen Irt in Vertheidigungszustand zu setzen, so verlor ich keine Zeit, mich dorthin zu begeben. ch kam am Nachmittage des 20sten an und würde die Russen an jenem Abende angegriffen haben, ware nicht der Ruby“, als er das zu der Stadt führende schwierige Fahr⸗ wasser untersuchte, auf den Strand gerathen. Als wir ihn wieder flott gemacht hatten, war es zu spät geworden, um mit den Schiffen nach Friedrichshain zu segeln. Früh am folgenden Morgen gelang es mir, die Schiffe bis in die Nähe der Stadt zu bringen, und um g Uhr 40 Minuten eröffneten wir unser Feuer. Nach einstündigem Kampfe stellte der Feind sein Feuer ein und verließ seine zum Theil demon—

Glück eine Bombe, taillon des Infanter Abends erhielt Fürst

tirten Kanonen. Nach der Zahl der Leute zu urtheilen, die wir auf Bahren wegtragen sahen, müssen die Russen empfindliche Ver⸗ luste erlitten haben. Wir unsererseits haben sehr wenig gelitten, obgleich unser Schiffsrumpf Spuren von dem ern Zielen der Nussen trägt; im Allgemeinen jedoch trugen ihre Geschosse nicht weit genug Ein Theil einer Vorstadt gerieth in Flammen und brannte nieder; doch ge⸗ reicht es mir zur Freude, melden zu können, daß die Stadt unversehrt blieb, indem der von mir ertheilte Befehl, nur auf das Fort zu feuern, streng befolgt wurde. H. R. Velverton, Capitain.

An den Contre⸗Admiral R. S. Dundas.

Die Unfälle der Engländer bei diesem Gefecht belaufen sich nach An— gabe des Capitains Pelverton auf eine gefährliche, eine schwere und eine leichte Verwundung.

Nach einem dem „Umeabladet“ vom 21. Juli zugegangenen Briefe von Oesterbotten waren die Engländer am 27. Juni bis zur Stadt Christina vorgedrungen und sprengten die dortige Batterie in die Luft. Sie forderten Proviant, welchen sie nach dem Marktpreise bezahlen wollten. Sie machten alsdann bis zum 30sten Versuche, versenkte Fahrzeuge zu heben. Der Gouverneur, von dem Besuche unterrichtet, verbot jeden Verkehr mit dem Feinde. An eine Vertheidigung war indessen nicht zu denken, da in der Stadt sich nur vier Kosaken befanden und auch in Wasa nicht mehr als 200 Mann Infanterie stehen. Die übri⸗ gen Truppen kantonniren in den umliegenden Dörfern und werden durch Hin- und Hermarschiren in Bewegung erhalten, damit der Feind über ihre Stellung keine genaue Nachricht erhält. Die größte An— zahl Militair, welche gegenwärtig an Einem Punkte in Oesterbotten versammelt ist, lag am 30. Juni in Gamla Karleby und belief sich auf 8900 Mann und eine Feldbatterie. In Wasa erwartete man täglich den Besuch der feindlichen Geschwader. Die Anzahl der englischen Kriegsschiffe in unserem Fahrwasser ist jetzt größer geworden. Mehrere finnische Küstenfahrer wurden von denselben angehalten, doch sind bis jetzt alle wieder freigegeben. Die Galeas „Tre Bröder“, welche von hier nach Wasa mit Salz befrachtet war, wurde zu Qvarken durch einen englischen Schrauben⸗Dampfer angehalten, visitirt und zurückgeschickt, unter der Drohung, daß sie sonst aufgebracht werden würde.

Rachrichten aus Warschau vom 31. Juli zufolge, waren der neapolitanische Legations-Secretair de Marchetti von da nach St. Petersburg, der Kommandant der Festung Zamosc, General— Lieutenant Schitoff, nach Dresden abgereist und aus letzterer Stadt der General ⸗-Lieutenant Freimann vom Geniewesen in Warschau angekommen.

Asien. Der Lloyddampfer „Calcutta“, welcher am 30. Juli Morgens, nach 122stündiger Fahrt mit 12 Passagieren aus Alexandrien in Triest eintraf, brachte uns Nachrichten aus Bom⸗ bai, vom 26, Juni. Calcutta, 16. Juni, Singapore, 16. Juni, Hongkong, 10. Juni. Außer dem Marsche einer Brigade von Pendschab gegen das Gebirgsland, um rückständigen Tribut einzu⸗ treiben, und einern Einfalle der Momunds, wird aus Ostindien nichts Erwähnenswerthes gemeldet. Die „Bombai Times“ macht sich über die Wichtigkeit lustig, welche die englische Presse den Be⸗ wegungen Persiens beilege. Man scheine vergessen zu haben, daß diese Macht vor noch nicht 17 Jahren 18 Monate brauchte, um ein Armeecorps durch ihr eigenes Gebiet nach Herat zu befördern, von wo letzteres nach neunmonatlicher fruchtloser Belagerung wieder abziehen mußte. So lange England den persischen Golf beherrsche, brauche man sich blos eine Operationsbasis nahe am Meere zu sichern und dann Teheran zu besetzen, so lange es nöthig sei, um dem Schach in seiner eigenen Hauptstadt die Friedens-Bedingungen zu diktiren. Von einer Armee von 70,000 Mann könne man in Bombay immer 15,000 Mann für einen solchen Feldzug entbehren.

Die , n, Zeitung“ spricht von neuen Erfolgen gegen die Rebellen im Norden; aus Nanking fehlen alle Nachrichten, in Canton aber kehrt man nach und nach zur gewohnten Ruhe, wenn auch nicht zur früheren Handelsthätigkeit zurück. In letzterer Stadt sowohl, als in dem etwa 100 englische Meilen entfernten Shiu⸗ting, einer sehr ansehnlichen Stadt am Si⸗kiang, wurden in letzter Zeit ungewöhnlich viele Hinrichtungen vollzogen und die Gefängnisse sind noch immer nicht geleert.

Der britische Kriegs dampfer „Styx“ brachte Nachrichten aus Japan bis zum 19. Mai. An diesem Tage kam die französische Fregatte „Sybille“ in Nangasaki an, wo sich auch die französische Fregatte „Constantine“ befand. Die schiffbrüchigen Russen mit Admiral Putjatin weilten noch immer bei Jeddo, nachdem der Plan, sie an Bord des amerikanischen Schiffes „Joung Amerika“ nach Kamtschatka oder Petropawlowsk zu bringen, auf Schwierigkeiten gestoßen war; nur ein Theil, etwa 150 Mann, sollen mit einem Schooner nach Petropawlowsk abgesegelt sein.

London, Freitag, 3. August, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) In der heutigen Nachtsitzung des Unterhauses widerlegte Palmerston Gibson's Anklage wegen Gesetzwidrigkeit der Wer⸗

thLeilungen zu: Am Schlusse des Jahres 1853 war ein Bestand von

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bungen in Deutschland und Nord⸗Amerika, und theilt mit, daß um Streit zu vermeiden, die Werbungen in Nord-Amerika eingestellt worden seien. Schließlich wurden sämmtliche supplementairen Gelder des Budgets bewilligt.

Paris, Donnerstag, 2. August. (Tel. Dep. d. C. B.) Der General Bodisco und seine Adjutanten haben die Freiheit er⸗ halten. * ag

Statistische Mittheilungen.

Ueber den Stand des Gewerbebetriebs im Regierungs— BezirkLiegnitz gehen der „Pr. C.“ folgende Nachrichten zu. Im Allgemei⸗ nen zeigt sich eine große Baulust, so daß die Bauhandwerker fast durchweg alle Beschäftigung haben. Außerdem finden auch diele Arbeiter bei den Deich-, Straßen- und Eisenbahn-Bauten lohnende Beschäftigung. Die Uhren-Fabrication in Laehn nimmt unter ihrer einsichtsvollen Leitung einen erwünschten Fortgang. Für die Einführung der Spitzen-Fabri⸗ ration sind bis jetzt 2 Schulen, und zwar die eine in Hirschberg, die andere in Warmbrun, eingerichtet. Die erstere zählt 130, die letztere gegen 10 Schülerinnen. Der Unterricht wird unter der Aufsicht des Spitzen-Fabrikanten Wechselmann von einem Lehrer und vier aus Böh— men übersiedelten Lehrerinnen ertheilt. Die Fortschritte der Schülerinnen sind merklich; nur hält es schwer, sie an die Schule zu fesseln, weil sie in der ersten Zeit gar keinen Verdienst haben. Zur Einrichtung ähn— licher Schulen an anderen Orten der Gegend sind bereits die Vorberei— tungen getroffen.

Die Provinz Posen zählte im vergangenen Jahre mit Einschluß des Militairs 1,235,426 Einwohner, von welchen sich 436,768 zur eban— gelischen und 798,558 zur katholischen Kirche bekannten. Die evangelische Bebölkerung war kirchlich in 18 Superintendenturen getheilt. Sie machte die Mehrzahl aus in den Superintendenturen Karge, wo 24,076 Evan— gelische und 15,292 Katholiken, Meseritz, wo 15,139 Evangelische und Ii, 0e'8 Katholiken, Posen II., wo 5,183 Evangelische und 4,307 Katholiken, Lobsens, wo 33,916 Evangelische und 31,281 Ka—⸗ tholiken, und Schönlanke, wo 34,249 Evangelische und 19,R360 Katholiken lebten. Ganz besonders überwiegend war die Zahl der Katholiken in dem Bereich der Superintendenturen Krotoschin mit 104,283 Katholiken gegen 28,109 Evangelische, Schrimm mit 105,755 Katholiken gegen 18,552 Evangelische, Bojanowo mit 51,143 Katholiken gegen 34,473 Ebangelische, Lissa mit 41,430 Katholiken gegen 15,263 Evangeli⸗ sche, Obornik mit 42,808 Katholiken gegen 23,413 Evangelische, Posen 1, mit 76,974 Katholiken gegen 30,888 Evangelische, Wollstein mit 46,517 Katholiken gegen 23,5 77 Evangelische, Gnesen mit 6454499 gatholiken gegen 15,486 Evangelische und Inowraclaw mit 56,704 Katholiken gegen 232,081 Evangelische. Ziemlich gleich kam die evangelische Bevölkerung der katholischen in den Superintendenturen Fraustadt, Birnbaum, Bromberg und Chodziesen. Die Zahl der Geburten unter den eban— gelischen Bewohnern der Provinz Posen betrug 18.547, darunter 1001 uneheliche. Die Zahl der Konfirmirten betrug 9649. Der kirch⸗ liche Geist der Ebangelischen in der Provinz Posen hat sich gegen das Vorjahr um Etwas gehoben, da die Summe der Kommunikanten 298,530 (mit Ausschluß der Parochie Kempen, welche mit den be— treffenden Notizen abgebrannt ist, und welche cirea 3000 Kommunikanten aufzuweisen haben würde) betrug, während das Vorjahr nur 297,911 Kommunikanten zählte. Man kann das Verhältniß der Kommunikanten zur Bevölkerung im Ganzen als ein ziemlich günstiges bezeichnen. Es wurden 399, a,,. Trauungen vollzogen, und unter diesen 421 gemischte, Die Zahl der Sühneversuche bei beantragten Ehescheidungen betrug 435, und unter diesen hatten 220 Erfolg. Die Sterbefälle unter den Ebangelischen in der Provinz Posen betrugen 13,822, wovon auf . nnn gr Geschlecht 7339 und auf das weibliche 6483 kommen.

Ueber den Zustand der Sparkassen der Provinz Posen gehen der ‚Pr. C.“ folgende zuverlässige Mittheilungen zu. Am Schlusse des Jahres 1853 war ein Bestand von 287,426 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. borhanden. Während des Jahres 1854 ist ein Zuwachs entstanden: ) durch neue Einlagen von 150,372 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf., b) durch Iinsen-Zuschreibung von 8002 Rthlr. 9 Pf. Im Jahre 1854 betrugen 9 Ausgaben der Sparkassen für zurückgenommene Einlagen 128,771 Rthlr. Sgr. 11 Pf. und es berblieb am Schlusse desselben Jahres ein Ein⸗ KAagebestand von zico2g Rthlr. 2 Sgr. 10 Pf. Der Bestand des Reserve= Fonds beträgt 26,4752 Rthlr. 14 Sgr. 2 Pf. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Sparkassenbücher betrug a) bis zur Einlage von 20 Nthlr. . 253, b) von 26 Rthlr. bis 56 Rthlr. 1426, c) von 50 Rthlr. is 1969 Rthlr. 845, d) von 100 Rthlr. bis 206 Rihlr. 442, e) . 20 Rthlr. 200, in Summa 5266 Stück. Nach den Regierungs— zezirken vertheilt, befinden sich im Regierungs⸗-Bezirk Posen 8 Sparkassen, 1. zwar in Posen, Lissa, Ostrowo, Pleschen, Schwerin, Fraustadt, Kro— boschin umd Unruhstadt; im Regierungs-Bezirk Bromberg nur 1, näm— iich in Bromberg selbst.

ö Ueber den Zustand der Sparkassen in der Provinz Bran— enburg im Jahre 1854 gehen der „Pr. C. folgende zuverläsfige Mit—

boat, 5s Rthlr. 6 Sgr. 10 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1854

27 Sgr. 2 Pf. Im Jahre 1854 betrugen die Ausgaben der Spar⸗ kassen für e ee n nn, Einlagen 1,018,188 Rthlr. 8 Sgr. 3 Pf, und es verblieb am Schlusse des Jahres 1854 ein Einlagebestand von 44320, 475 Rthlr, 25 Sgr. 5 Pf. Der Bestand des Separak⸗ oder Spar⸗ fonds betrug ge 439 Rthlr. 13 Sgr. 1 Pf., und der Bestand des Reserbefonds belief sich auf 192,402 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf. Ende Dezember 1853 betrug da⸗ gegen der Reserve⸗Fonds 203, 992 Nthlr. 3 Sgr. 3 Pf. Die Verminde⸗ rung desselben ist jedoch nur eine scheinbare, indem dieselbe, während bei den meisten Sparkassen dieser Fonds sich erhöht hat, hauptsächlich nur darin ihren Grund findet, daß bei der Sparkasse zu Berlin die Dokumente wegen des gegen 1853 . Börsen⸗Courses am Schlusse des Jahres 1854 nur zu einem um 69,260 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. gegen früder ge⸗ ringern Werthe haben angenommen werden können. Nach den Regierungs⸗ Bezirken vertheilt, befinden sich im Regierungs-Bezirk Potsdam 123 Spar⸗ kassen, und zwar in Berlin, Brandenburg, Havelberg, Lenzen, Perleberg

Potsdam, Schwedt, Treuenbrietzen, Kreis Neu⸗Ruppin, Kreis Jůter⸗ bogk⸗Luckenwalde, Kreis Prenzlau und Kreis Ober-Barnim; im Regie⸗ rungs-Bezirk Frankfurt a. d. D. 31, und zwar in Arnswalde (Kreis), Cottbus, Bobersberg, Crossen, Sommerfeld, Driesen, Friedeberg (Kreis), Bärwalde, Küstrin, Königsberg. Mohrin, Neudamm, Landsberg a. d. W., Soldin, Drossen, Reppen, Sonnenburg, Drossen (Kreis), Zielenzig, Schwiebus, Züllichau, Frankfurt a. d. S., Fürstenwalde, Müncheberg, Seelow, Kirchhain, Forst, Sorau, Senftenberg, Spremberg, und die Pro— vinzial-Sparkasse der Niederlausitz in Lübben mit den dazu gehörigen 9 Nebensparkassen in Luckau, Guben, Neuzelle, Sorau, Pförten, Kalau, Spremberg, Lieberose und Finsterwalde.

Gewerbe⸗ und Handel s⸗Nachrichten.

. Die Seidenärndte von Valencia, welche schon im vorigen Jahre gänzlich mißrathen war, hat auch in diesem Jahre einen so geringen Er⸗ trag geliefert, daß die spanische Regierung sich veranlaßt gefunden hat, die Einfuhr fremder Seide in Spanien zu erleichtern. Am 13. Dezember v. J. war, auf Antrag der Betheiligten, ein Decret er⸗ lassen worden, welches den Zoll für rohe oder gesponnene ungezwirnte Seide von 21,20 und 45,43 Realen (je nach der Einfuhr unter heimischer oder fremder Flagge) auf resp. 5 und 6 Realen für das Pfund herab⸗ setzte. Diese bedeutende Ermäßigung, welche nur bis zum 1. Mai 1855 dauern sollte, ist durch ein Dekret vom 28. Juni d. J. bis zu Ende Mai des Jahres 1856 verlängert worden. (Pr. C.)

Marktpreise.

Berlin, den 2, August.

Eu Lande: Weizen 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 3 Rihlr. 5 Sgr. Roggen 3 Rthlr,, anch 2 Rthlr. 25 SE. Grosse Gerste 1 Rthlr. 20 Str. Hafer 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf.

Lu Wasser:; Weizen 4 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. Roggen 2 Rtlilr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 22 Sgr. 6 Bf. Grosse Gerste 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Haler 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rihlr. 7 Stzr. 6 Pf. Erbsen 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. S Sgr. 9 Pf.

Mittwoch, 1. August.

Das Schock Stroh 8 Rthlr., auch 6 Rthlr. 20 Sgr. Der Centner Heu 28 Sgr., geringere Sorte auch 26 Sgr.

Kartoffeln, der Scchellel 1 KRthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf, metzen- weis 2 Sgr. 3 Pf., auch 1 Sgr. 6 Pf.

Die Markt- Preise des Kartoffel- Spiritus, per 10,So0 pro Cent nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Flatze am 2 34 kRthlr.

28. 34 Rthlr.

30. 34 kRthlr.

d w 34 Rthlr.

1. August ..... ...... 64 u. 343 Rthlr. k /-; 35 Rthlr.

Berlin, den 2. August 1855.

ohne Fals.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Leinzki, 2. August. Leipzig - Dresdener 2165 G. Sÿächsisch- Baiersche 785 Br. Sächsisch- Schlesische 995 Br. Löbau-Zittauen 47 Br., 465 G. Magdeburg-Leipziger 318 Br., 317 G. Berlin- Anhaltische 167 G. Berlin Stettiner 1765 Br, 176 G. Cöln-Mindener —. Thüring. 114 Er., 1133 G. Friedrich-Wilh. Nordbahn 53 Br., 523 6. Altona-Kieler —. Ankalt-Dessauer Landesbank - Actien 136 Br., 15357 G. Braunschwei- ger Bank- Actien Litt. A. 1173 Br., 117 G.; B. 117 Er., 1163 G. VWoeimarsche Bank- Actien Lit. A. 107 Br., 1066 G; B. 1063 Br., 106 G. Wiener Banknoten 853 Br., S855 G. Oesterreichische 5proz.

. ein Zuwachs entstanden: I) durch neue Einlagen 1,166,365 Nthlr. 9. Sgr. 8 Pf.; 2) durch Zuschreibung von Zinsen 132,915 Rthlr.

Metalliques 66 Br. 1854er Loose 84 Br. 1854er National- Anleihe 70 Br. Preussische Prämien- Anleihe 116 Br., 1153 G.