1855 / 202 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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i dasselbe und schickte dann drei Ruderfahrzeuge mit Be— n, . zahlreiche Feind besetzte die Ortschaft, brach in die Kirche in, nahm dert das Evangelium und einige Geiligenhilder

ie Altarthüren; in den Bauerhäusern nahm er kleine

d und zerschlug 1d raffte das Kleinvieh und Geflügel fort; im Hause der

ände u! . 961 2 ltung nahm er zwei Heiligenbilder herunter und hieb sie in

Dor fberwa Stücke.

3) Am 23, Juli, als der Morgennebel sich zerstreute, wurde vom Mudjug⸗Leuchtthurm aus ein dreimastiges französisches Dampfschiff, neben der Rikolskaja⸗ Landzunge, nördlich von den Eisenthoren bemerkt. Das Dampfschiff legte sich vor Anker und schickte ein Ruderfahrzeug an die Landzunge, in der Absicht, wie sich später zeigte, sich aus den dort be— findlichen Brunnen mit Wasser zu versehen. Auf den ersten Allarm sammelten sich die Leute der in der Nähe liegenden Militair-KLommando's unter dem Unter⸗Lieutenant Kowetzki vom 2ten Archangelogorodschen Bataillon, und als der Feind sich an der Nikolskaja⸗ Zunge den Eisen— thoren näherte, zwang ihn unsere Kette durch einige Schüsse, eilig zum Dampfboot zurückzugehen. Hierauf schickte das letztere 4 Ruderfahrzeuge, welche jedoch, als sie sahen, daß unserer Kette Verstärkung, die der Ca— pitain⸗-Lieutenant Ogilvy führte, nahe, zurückgingen. Hierauf schoß das Dampfboot zwei Stunden lang Kugeln und Granaten, ohne uns jedoch Schaden zu thun.

Um 8 Uhr Abends legte ein feindliches Ruderfahrzeug an der Ni— folskaja-Landzunge an; die Leute kamen ans Land, verbrannten die Ueber; bleibsel des hölzernen Nikolskischen Thurm und drei Bauern gehörige Fischerhütten; den folgenden Tag gegen 1 Uhr Mittags ging das Dampf— schiff in See.

Der „Russ. Inv.“ enthält nachstehenden Auszug aus dem Rapport des General-Adjutanten Murawjeff vom 18. /30. Juli:

Vom g. (21.) bis zum 18. (30.) Juli blieben unsere Truppen in der Stellung beim Dorfe Tikme, auf der Verbindungslinie der Anatolischen Armee mit Arserum, und fuhren fort, vermittelst fliegender Detachements Kars von allen Seiten zu umringen. Inzwischen sandte der General— Adjutant Murawjeff, um eine Orts-Verwaltung in den im Rücken des aktiven Corps liegenden Sandshaks Kagysman und Geschewan einzu⸗ richten, den durch seine Erfahrung und Thätigkeit bekannten Oberst Loris-Melikoff dahin ab; dieser Stabsoffizier traf am 9. Juli nach einem foreirten Marsch mit einem Theil seines Detachements in dem Flußthale des Araxes ein (wo die Stadt Kagysman liegt. Hier verei— nigte sich mit ihm der andere Theil seines Detaschements, der nach frü— herer Anordnung aus Alexandropol abgegangen war. Der durch die plötzliche Erscheinung des russischen Heeres bon zwei Seiten her auf die Bewohner hervorgebrachte Eindruck hatte wichtige Folgen: man sah jetzt die vollkommene Unmöglichkeit für die anatolische Armee, das Land zu vertheidigen, die Bewohner von Kagysman schickten unserem Detaschement alle Glieder ihrer Verwaltung entgegen, und mit ihnen erschienen auch die Aeltesten der kurdischen Gemeinde Dshunuki. Alle unterwarfen sich uns ohne Bedingung. Als unser Detaschement sich dem Uebergang über den Araxes näherte, so strömten hierher zum Empfange Massen von Einwohnern und begleiteten es freudig durch die Straßen der Stadt bis zu der von dem Chef des Detachements gewählten Position, welche Kaghsman beherrscht, wo noch am gten die Unsrigen ein Lager bezogen. Die Bevölkerung von Kagysman beläuft sich auf 800 Fa—⸗ milien, von denen nur 150 armenische, die Uebrigen sind alle Türken; ihre Häuser sind von sehr fester Bauart und da außer— dem die Oertlichkeit selbst, die große Anzahl der Gärten, von denen die Stadt umgeben ist, die Unregelmäßigkeit der Straßen und der hierorts berühmte kriegerische Geist der Bewohner, so wie ihre Geschicklichkeit im Schießen, ihnen alle Mittel gaben, uns Widerstand zu leisten, so muß man die Unterwerfung der Stadt ohne Kampf als ein merkwürdiges Ereigniß ansehen, schon wegen des moralischen Einflusses dieses Beispiels. Nach der Besetzung von Kaghsman schritt der Oberst Loris⸗Melikoff sofort zur Einrichtung einer Verwaltung, sowohl im Sandshak Kagysman, wie in dem von Getschewan; denn die Aeltesten des letzteren erschienen am 10. Juli in der Frühe in unserem Lager, um sich zu unterwerfen. Zum Chef beider Sandshaks wurde der Comman— deur des 2Zten Kurden⸗Regiments Achmat-Aga ernannt, der aus einer sehr angesehenen kurdischen Familie stammt; sein Hauptaufenthaltsort wird Kaghsman sein. Außer der unmittelbaren Besetzung von Kagys⸗ man und der beiden Sandshaks hatte der General-Adjutant Murawjeff im Auge, durch dieselben eine nähere Verbindung mit unserem Eriwan— schen Detaschement zu eröffnen, welches in dieser Richtung von der Hauptmacht durch den hohen Kamm Agri-Dag getrennt ist. Deshalb befand fich bei der Kolonne des Obersten Loris-Melikoff der Commandeur des Dragoner-⸗Regiments Prinz von Württemberg Oberst Hurt Dondukoff⸗Korssakoff, welchem befohlen war: aus Kagysman in das Lager des Eriwanschen Detachements zu reiten und sodann einen neuen Marsch über den Kamm Agri⸗Dag in das Gebiet des Sandshaks— Passa zu machen. Der Fürst Dondukoff-Korssakoff nahm 40 Donische Kosaken mit sich und verließ Kagysman den 11. Juli; am Abend deffel— ben Tages war er in Miranka, im Thale des Euphrat, blieb den 13ten im Lager des General Ssussloff und ging am 13. Juli in der Rich— tung gegen den Agri⸗Dag vor, wo er nach einem äußerst be— schwerlichen Uebergange über den Berg Kessa⸗Dag an demselben Tage das Dorf Armutlju im Sandswak von Passa erreichte. Die waͤhrend die⸗ ser . besuchten Stationen der Kurden nahmen uns überall freundlich auf. Am 14. Juli vereinigte fich die Schaar des Fürsten Dondukoff zum Nachtlager in Armutlju mit dem Detachement des Ober—

sten Loris⸗Melikoff, welcher aus Kaghsman hier eingetroffen war; am 15ten kehrten beide Detachements in das Lager bei Tikme zu— rü. i tg hiermit wurde zu größerer Einengung des in Kars befindlichen Feindes und zu näherer Observation bes Weges von Ssamawat am 10. Juli ein Seiten-Detachement zum Dorfe

Gjudali, unter dem Commandeur des Dragoner⸗Negiments Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, General Major Kukolewski vorgeschoben. “ell Berüchte verlauteten, daß der Feind in Olta einen Transport von 106 Saumthieren unter Bedeckung bon 3 Bataillonen türkischer Infanterie beisammen habe, um zu versuchen, auf einem Umwege über Dadaschin (Hauptort des Sandshaks Ghel) und Utsch-Kilissa, neben dem Ser Aiger⸗ Hel, in Kars einzudringen so wurde am 14. Juli aus dem Lager bei Tikme ein anderes Detachement unter dem General-Major Grafen Nirod ihm entgegengeschickt. Dieser kam zur Nacht im Lager des Grafen Kuko— lewski an, ließ dort einen Theil Fußvolk und Reiterei (um das Lager zu schützen und als Reserve), und brach mit den übrigen Truppen in der Dämmerung des 15. Juli auf, um Kars von der Nordseite zu umgehen. Unterweges wurden zwei kleine Transporte erbeutet und die bei demsel⸗ ben befindlichen 8 Türken zurückgehalten. Hierauf bog der Graf Rirod um Kars herum und besetzte einen Lagerplatz bei Ainaly, von wo er ohne Zeitberlust den Obersten Kamkoff mit einer Schaar aussandte, mit dem Befehle, den Ghelschen Weg bis nach Utsch-Kilissa zu besichtigen, um den türkischen Transport zu rechter Zeit zu entdecken und ihm keine Zeit zur Rückkehr zu lassen. Andere Streiftrupps wurden den Fluß Berdyk hinauf gesandt. Am 16. Juli schickte Graf Nirod einen Sfieif— trupp über den Melik-Kei auf das rechte Ufer des Kars-Tschai. Dieser Trupp verband sich mit der Schagr des Obersten Edigaroff, der gleich⸗ zeitig von Ogusly her, von der Seite des Saim sich Kars näherte. Auf diese Weise bildeten unsere Reiter-Detachements gleichsam eine ununter! brochene Kette um Kars herum. Von Seiten des Feindes war während der ganzen Zeit nicht die geringste Bewegung bemerkbar.

Der Oberst Kamkoff begegnete am Tage seiner Rückkehr zum Bivbouak bei Ainaly, am 16ten d. M., einem Kommando Baschi-Bozuks von 12 Mann, die hinter Gestein Feuer zu geben versuchten; als sie aber Kosaken sahen, ergaben sie sich bis auf einen, dem es gelang, zu ent— kommen. In der Nacht auf den 15ten naͤherte sich der Oberst Kamkoff dem Dorfe Tschaban-Tschik und hatte dort ein Scharmützel mit noma— disirenden Tataren, die sich indeß bald ergaben, indem sie erklärten, daß sie aus Versehen angefangen zu schießen, weshalb sie entlassen wurden. Am anderen Tage erreichten die Streiftrupps von der Schaar des Obersten Kamkoff Utsch-Kilissa, von einem türkischen Transport war aber nicht das Geringste zu hören. Deshalb kehrte diese Schaar, wie gesagt, Abends nach Ainaly zurück, und am 17ten zog der Graf Nirod die Truppen, welche das Lager bei Gjudali inne hatten, wieder an sich und kam zur Hauptmacht zurück.

Nachrichten vom Eriwanschen Detachement gehen bis zum 14. Juli: General Ssusslow ist über Toprach-Kale nach dem Dorfe Seidekan marschirt.

Der Auszug aus dem vom General-Adjutanten Fürsten Gort⸗— schakoff eingesandten Kriegs-Journal vom 30. Juli (11. August) bis zum 2. (14.) August lautet wie folgt:

Vor Seba stopol begann der Belagerer vom 30. Juli ein lebhaftes Schießen von seinen Batterieen, welches er vorzüglich gegen den Karabel— naja⸗Theil der Stadt konzentrirte.

Die Operationen des unterirdischen Krieges vor der 4ten Bastion beschränkten sich von Seiten des Belagerers auf für uns unschädliche Sprengungen von Vertikalgängen.

Die Arbeiten des Feindes zur Aufführung von Befestigungen beim Cherssonesos-Tempel wurden beständig fortgesetzt; die Approchen aus sei⸗ ner vorderen Gesammtlinie rückten nicht voe; der Einschnitt neuer Embra— suren in die kompakter gemachten Brustwehren der unseren Verschanzun— gen zunächst liegenden Trancheen gegenüber den Bastionen 1, 2, 3 und der Bastion Korniloff zeigt, daß der Feind gesonnen ist, in kurzer Frist eine verstärkte Kanonade und Bombardirung der Werke der Karabelnaja— Seite zu beginnen.

Im Laufe von 3 Tagen vom 30. Juli bis zum 2. August ist die Vertheidigungslinie von Sebastopol durch drei neue Batterieen verstärkt worden; sämmtliche Beschädigungen in den Werken sind ausgebessert. Die Artillerie der Festung antwortet dem Feinde kräftig und erfolgreich.

Der unterirdische Krieg, der vor der Bastion Nr. 4einstweilen auf— gehört hatte, beginnt stärker zu werden vor der 5. Bastion und der Re— doute Schwarz, wo der Belagerer zu Arbeiten geschritten ist, allein sein Mineur wurde durch die Wirkung unserer Quetschmine aufgehalten.

Die Einzelnheiten der Belagerungsarbeiten waren folgende:

30. Juli. Um 8 Uhr Morgens sprengte der Feind 2 Vertikalgaͤnge vor dem vorspringenden Winkel der Aten Bastion; Beschädigungen hatten wir nicht. Gegenüber der Redoute Schwarz legte er in seiner nächsten Tranchee Gewehr-Schießlöcher aus Erdsäcken an, auf der vormaligen Re⸗ doute Wolynsk wurden zwei Embrasuren eingeschnitten, um gegen die Bastion Nr. 1 zu wirken. Um 5 Uhr Nachmittags näherte sich ein feind— liches Dampfschiff einer unserer Uferbatterieen; wurde aber durch die glückliche Action derselben gezwungen, sich zu entfernen.

31. Juli. Winkel der Bastion Nr. 4 ohne Schaden für uns zwei Vertikalgänge gesprengt. Den ganzen Tag beschäftigte sich der Feind mit dem Ein⸗ schnitt von Embrasuren in seinen Verschanzungen: auf dem Grünen Berge (7 Embrasuren), auf der vormaligen Kamtschatka⸗Lünette (3 Embrasuren), auf dem am Rande der Kilen-Balka befindlichen Erdaufwurf (3 Embra⸗ suren) und auf dem Abhange zur Laboratorium-Schlucht. Die Tranchee gegenüber dem Winkel der dritten Bastion ist kompakter gemacht.

1. August. Im Laufe des Tages versuchte der Belagerer mehrere Male in den Trancheen vor der Redoute Schwarz zu arbeiten, wurde aber durch das Feuer unserer Artillerie stets gezwungen, seinen Versuchen zu entsagen; das Logement auf dem Abhange des Berges gegenüber ber

Um 6 Uhr Morgens wurden vor dem vorspringenden

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Bastion Korniloff wurde bedeutend kompakter gemacht, erhöht, und fünf sicht nicht ermitteln.

Ssashen in der Richtung zur Bastion Nr. 2 weiter geführt. Der Feind

sprengte einen Vertikalgang vor der Bastion Nr. 4 und davon unabhän⸗ wurde gegen Abend von unseren Lauschergallerieen aus die Arbeit des feindlichen Mineurs in der Richtung nach der Redoute Schwarz ver⸗

gig nommen eine um 8 Uhr Abends gelieferte Quetschmine hemmte sie.

2. August. Um 4 Uhr Nachmittags trennte sich ein Dampfschiff von

der verbündeten Flotte und gah Feuer auf unsere Ufer⸗Batterie; der weiten Entfernung blieb dasselbe ohne Wirkung.

Auf den übrigen Punkten der Krimschen Halbinsel ist nichts Neues /

vorgefallen.

Nachrichten aus Warschau vom 2bsten d. Mts. zufolge, waren dort der General -Lieutenant Stachowicz von Busk, der

General-Major Dietrich von Lublin, der General-Major Berends U von Tulczyn angekommen und der General-Major Kraft von Warschau nach Deutschland abgereist. Eine neue Wasserleitung, welche die ganze Stadt Warschau durchzieht, ist der Vollendung

nahe, und der Präsident des Bau-Comltéss derselben, General?

Liäutenant Tutczek, hat daher so eben die Einwohner der Stadt, welche dieselbe für ihre Häuser und gewerblichen Anlagen benutzen

wollen, aufgeforbert, ihre dies fälligen Gesuche einzureichen, mit

dem Bemerken, daß sie dadurch nicht gebunden werden sollen, falls die ihnen für die erforderlichen Einrichtungen aufzuerlegende Ab⸗

gabe denselben zu hoch erschiene.

Schweden und Rorwegen. Stockholm, 28. August.

Heute Morgen starb zu Upsala der Primas der schwedisch-lutheri⸗

(Tel. Dep.)

Dänemark. Kopenhagen, 27. August. gericht hat die von ihm aus seiner Mitte zu designirenden Mit— glieder des Reichsgerichts gewählt, dessen Mitglieder-Anzahl somit vollzählig ist.

schen Kirche, Erzbischof Holmström.

Asien. j Ueberlandpost sind Nachrichten aus Bombay vom 30sten, Calcutta vom 171en, Singapore vom 16. Juli angelangt.

licher Ruhestörungen sind Truppen nach Rajmahal geschickt wor- Den neuesten Berichten aus Persien zufolge soll sich der

den. Schach den Engländern freundlich gesinnt bezeigen.

Die Nachrichten aus China sind aus Canton vom 8. ö Schanghae vom 28. Juni. Die Rebellen im Norden sollen ge— schlagen worden sein. In Schangskan, Jokschan und Kwansingfu sind Unruhen ausgebrochen. Piraten beunruhigen die Küste.

London, Dienstag, 28. August. (Tel. Dep. d. C. B.) Die Königin ist heute Morgen 9 Uhr von Boulogne in Osborne ein— getroffen.

Statistische Mittheilungen.

[ Der Zugang von Fremden und Einwanderern im Gebiete der Republik Mexiko ist bis jetzt noch ein auffallend ge— einger, und bei den Verhältnissen dieses Landes und dem Charakter der doninirenden Einwohnerklasse dürfte auch nicht so bald eine zunehmen— dere Strömung erwartet werden. Es liegt uns eine Uebersicht des Ab— und Zuganges von Personen in den mexikanischen Häfen beider Meere wäh— rend des abgelaufenen Jahres vor, die das dortige Handelsministerium erst ganz vor Kurzem veröffentlichte. Nach dieser Zusammenstellung gingen ihren des genannten Jahres in den Häfen des Golfes von RMexiko r Personen zu und 1547 Personen ab, in denen des Stillen Meeres aber 1192 Personen zu und 403 Personen ab. Dies giebt ein Mehr bon überhaupt 1521 angekommenen und zugewanderten Personen. Rechnet nah von der Summe der Zugänge G3471 Personen) die darunter be— griffenen Individuen mexikanischer Ration mit 914 Personen ab, so redu⸗ irt sich der Zugang der Fremden auf überhaupt 2557 Personen, und ö man dann von der Summe der 1950 Abgegangenen ebenfalls die Mexikaner im Belauf von 606 Individuen ab, so ergiebt dies einen Ab— WUng von 1344 Fremden, mithin, Ab- und Zugang verglichen, zwar eine Differenz zu Gunsten der Vermehrung der fremden Bevölkerung, jedoch

bon nicht mehr als 1213 Personen, eine Summe, die sich noch geringer her⸗

ausstellen müßte, wenn die beträch posen, die dort Militairdienste suchten, in' Abzug gebracht worden wäre. Bei dem Fremdenzugang ist Rordamerika mit 267 Personen betheiligt, das übrige Amerika mit nur 19, Spanien mit 897, Frankreich mit 894, Italien mit 126, England mit 136 und Deutschland mit 186 Personen, bei dem Abgang Nordamerika mit 202, das übrige Amerika mit nur 9g, Spanien min 447, Frankreich mit 383, Italien mit g6, England mit 85 und, Deutschland mit 1063 Personen. Was speziell die in der Re. publik ab⸗ und zugehende deutsche Bevölkerung betrifft, so er— giebt sich aus dieser Zusammenstellung, daß Mexiko einen Zu⸗ bon mehr als. 83 Seelen im vorigen Jahre nicht 'er— Französische Handwerker sinden leichter Fortkommen als enen Sprache und Religion mehr im Wege stehen. Dagegen h t aus dem Großhandel die englische und ie franzöfische Konkurrenz fast gleichmäßig zu verdrängen. Wie sich die deutschen Elemente in Mexiko hinsichts ihrer Abkunft aus den ver— schiedenen deutschen Staaten theilen, läßt sich aus jener amtlichen Ueber—

htliche Zahl von Spaniern und Fran—

beutjche, ist es den Deutschen gelungen,

wegen

Das Höchste⸗

Mit der in Triest am 27. August eingetroffenen

Wegen ernst-⸗

„Dagegen wird die Zahl der Angehörigen einzelner deutscher Staaten, die während des Hane; 18541 gehen if; in en. domizilirte, einigermaßen bestimmt werben können. Bekanntlich ist jeher in Mexiko lebende Fremde, welcher feine Nalionalitaͤt nicht aufgeben will, verpflichtet, beim Beginn des Jahres eine Sicher— heits⸗ Karte nachzusuchen, welche das NMinisterium der auswär⸗ tigen Angelegenheiten dieser Rubrik ertheilt. Die Uebersicht der. Jahre 1854 ausgegebenen Sicherheits- Karten ist kürzlich gleichfalls publizirt worden. Daraus ergiebt sich folgendes Verhältniß der in der Republik lebenden . man hatte 5406 Sicherheitskarten an Spanier, 2125 an Franzosen, 64 an Engländer, 632 an Deutsche taliener verabreicht. Von d : an Deutsche verabreichten Sicherheitskarten , . 3. Königlichen Nesidenten zu Mexiko allein 247 Karten, darunter N für Angehörige Preußens, 12 für Angehörige Sachsens und 138 für Ange⸗ hörige der übrigen Zollvereinsstaaten ertheilt. Die Gesammtzahl der ausgegebenen Karten betrug 9864. Da indessen für jede Familie nur eine Sicherheitskarte zu entnehmen ist, so mag, durchschnittlich 3 Personen auf eine Familie gerechnet, die Seelenzahl aller im Gebiet der Republik domizilirenden Fremden auf etwa 0,000 berechnet werden können.

( Pr. C.)

der im

546 an Nordamerikaner, 2351 an

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Von der untern Donau schreibt man der „Pr. G.; Mie „Allgemeine Zeitung“ enthält in ihrer Nr. 201 Folgendes unter Wien: Durch die Maßregeln der Probinzial-Negierungen und durch die Auf⸗ käufe englischer und französischer Agenten ist der bulgarischen Bevölke— rung der Genuß des Rindfleisches entzogen u. s. w.“ Diefe Mitthei⸗ lung, obwohl aus Konsular-Berichten, ist in allen Theilen unrichtig. Vie türkische, so wie die christliche Bebölkerung Bulgariens ge⸗ / braucht zu ihrer Nahrung nur Schaffleisch; nur an einzelnen Plätzen, in denen Ausländer ansässig find, wird Rindvieh ge⸗ / schlachtet und ist jetzt täglich und in bester Qualität auf den Märkten zu finden. Aufkäufe fremder Agenten fanden in Bul⸗ garien ebenfalls nicht statt. Der Viehstand Bulgariens ist durch Line Seuche, die von der Moldau eingeschleppt wurde, auf ein Viertel reduzirt, so daß das türkische Goupernement für das Militair, dessen Zugvieh im gleichen Verhältniffe gelitten hatte, schon seit Jahren in der Moldau und Walachei Ankäufe macht. Die großen Viehheerden für die Armee der Alliirten kommen ebenfalls aus den Donaufüͤrsten⸗ thümern, namentlich aus der kleinen Walachei, und zwar passirten bei Silistria und Rustschuk in den letzten fünf Monaten (März bis ein⸗ schließlich Juli) die Donau für die französische Armee 22, 060 Ochsen und Kühe, und 40,900 Schaafe; für die englische Armee 6600 Ochsen; für die türkische Armee 20,000 Schafe, 7060 Zugochsen, 2000 Büffer und eine Anzahl Pferde und Maulesel. Es war' zu erwarten, daß der ungeheure Viehverlust bei den nächsten Aerndten einen sehr nachtheiligen Einfluß üben würde; leider hat sich dies bestätigt; denn die dies jãhrige Aerndte ist, da ein großer Theil der Aecker unbestelkt geblieben und großer Regenmangel herrschte, um die Hälfte geringer als die borjährige. P

Hekkækgę. 28. August. Leipzig - Dresdener 2153 Br. Sächsisch- Raiersche 785 Er. Sächsisch - Schlesische 997 Br., 99 G. Löbau- Lit auer 46 G. Mazsdeburg- Leipaäger 317 Br. Berlin- Anhaltische 165 Br. KEerlin Stettiner 176 Br. Cöln-Mindener —. Thüringer 115 Br. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn . Altona-Kieler 128 Er. An- halt · Ness auer Landesbank Actien 1355 G. Braunschweiger Bank- Actien Litt. A. 1207 Br.; B. 1193 Br. VWeimarsche Bank-Actien Lit. A. 1122 Br., 1123 G.; B. 1113 Br., 1117 G. Wiener Banknoten 887 Br., S8 G. Oesterreichische 5proz. Metall. 67 Er,, 665 G. 1854er Loose 87 Br. 1854er National- Anleihe 72 Br. Oesterreichische Staats- Eisen- bahn - Actien 945 G. Obligationen 273 G. Preussische Prämien-An- leihe 114 6.

** Ed Gömsgzarkhe'rndονB, 15. August. Wechsel-Cours: London 3M. 1415 142; Paris 227; Marseille 2263; Wien 470 - 74; Triest At 8 471; Livorng 1959. Valuten steéllten sich ungefähr wie folgt:

Schlesische - Pricritäts-Obligationen D. 923 G..

Colonaten 32,30, Mar. Ther. Thlr. 30,15, Dukaten 67, 3, 20 Eres. 114,910, 5 Fres. 28,25, Russ. Imper. 118, Carbonanz 22, 18, Pfd. Sterl. 143,13, Türk. Lire 132,20, Agio des Metalliques 22 pCt. Neben diesen unge- sähren Kauf- und Verkaufspreisen hat sich allmälig ein abusiver Bavar- Cours ausgebildet, wonach Pfd. Sterl. 145, Türk. Lire 135, 20 Fres. 115, Oesterr. Dukaten 70 gerechnet wird.

Gyn z kRRRM, S. August. Die heutigen Wechsel- Course sind: London 1135 bis 114 Piaster; Frankreich 187; Triest 345 48 Para.

Cäöres8knzz5, 29 August, 1 Uhr Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anxzeigers.) Oesterreichische Banknoten 889 Er. Frei- burger Actien 13417 G., neuer Emission 12175 Br. Oberschlesische Actien Lit. A. 22223 Br. Oberschilesische Actien Lit. B. 1877 Br. Ober-

h Obers chles. Prioritäts- Obligationen E. Saz Br. Kosel-Oderberger 177 Br., neuer Emission 1625 G. KHosel - Oderberger Prioritäts - Obligationen 91g G. Neisse- Brieger Actien Sof Br.

Spiritus pr. Eüner zu 60 Quart bei S0 pCt. Tralles 16 Rthlr. Br. Weinen, weiss. 107 450 Sgr., gelb. 115 150 Sgr. Roggen 100 - 107 Sgr. Gerste 57 67 Sgr. Hafer 35 42 Sgr.

Bei ziemlich belebtem Geschäft Course ohne erhebliche Verände-

rung.