1855 / 224 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ich mit diesem Vorschlage ein verstan den und habe Ew.

herr re tl . zu den glorreichen Ergebnissen des gestri⸗ en Angriffs, welcher mit der Besitznahme der Stadt, der Docks und ; Gebäude und der Zerstörung der letzten Schiffe der russischen

. Schwarzen Meere endigte. Nur noch drei Dampfer sind

ᷓghri Wegnahme oder Versenkung ohne zweifel schnell erfolgen 4 . gemäß soliten die franzöͤsischen Sturmkolonnen um 12 Uhr Mittags ihre Laufgräben berlassen und von dem Malakoff, so wie von den anliegenden Werken Besitz ergreifen. Nach Sicherung ihres Erfolges, und nachdem sie sich gehörig festgesetzt, sollten dann die Engländer das Sägewerk stürmen, während die Central-Bastion und das Quarantaine- Fort zur Linken gleichzeitig von den Franzosen angegriffen werden sollten. Zu der festgesetzten Stunde verließen unsere Verbündeten ihre Laufgräben, drangen mit jenem ungestümen Muthe, welcher den Franzosen beim Angriffe eigenthümlich ist, in die dem An— scheine nach uneinnehmbaren.« Vertheidigungswerke des Malakoff⸗ Thurmes, nahmen sie und ließen sich, nachdem sie sich derselben ein— mal bemächtigt hatten, nicht wieder daraus vertreiben. Die Auf⸗ pflanzung der Tricolore auf der Brüstung war für unsere Truppen das Zeichen zum Vorrücken. Die Anordnungen zum Angriff vertraute ich dem General-Lieutenant Sir William Codrington an, der sie im Einzelnen in Gemeinschaft mit dem General- Lieutenant Markham ausführte. Ich beschloß, daß die zweite und die leichte Division die Ehre des Sturmes haben sollten, sowohl, weil sie die gegen das Säge⸗ werk gerichteten Batterieen und Laufgräben so viele Monate vertheidigt hatten, als wegen ihrer genauen Terrainkenntniß. Nachdem das Feuer unserer Artillerie so viel als nur möglich Bresche in den Vorsprung des Sägewerks geschossen hatte, entschied ich mich dafür, die Sturmkolonnen dorthin zu entsenden, da jene Seite dem heftigen Flankenfeuer, welches dieses Werk deckte, weniger ausgesetzt war. Sir W. Codrington und General⸗Lieutenant Markham kamen dahin überein, die aus 1000 Mann bestehende Sturmkolonne zu gleichen Theilen aus den beiden Di⸗ bisionen zusammen zu setzen. Die Kolonne der ersten Division sollte vorangehen, die der zweiten folgen. Sie verließen die Laufgräben auf das verabredete Signal und marschirten vorwärts, während ihnen 200 Mann zur Deckung, so wie 320 Mann mit Leitern vorausgingen. Als sie am Rande des Grabens angekommen und die Leitern angesetzt waren, stürmten die Mannschaften sofort die Brustwehr des Sägewerks und drangen in den vorspringenden Winkel ein. Ein höchst hartnäckiger und blutiger Kampf entspann sich hier, der beinahe eine Stunde dauerte, und obgleich die Stürmenden aufs äußerste unterstuͤtzt wurden und die größte Tapferkeit entfalteten, erwies es sich doch als unmöglich, die Posi— tion zu behaupten.

Ew. Herrlichkeit wird aus dem langen und traurigen Ver⸗ zeichnisse unsere Verluste ersehen, mit welchem Muthe und welch hochherziger Hingebung die Offiziere sich während dieses blutigen Kampfes an die Spitze ihrer Mannschaften stellten. Ich bin nicht im Stande, den Muth und die Haltung der Truppen nach Gebühr zu preisen, wenngleich ihre Hingebung nicht durch den so wohl verdienten Erfolg belohnt ward. Keinem aber schulde ich größeren Dank als dem Obersten Windham, der seine Angriffs-Kolonne muthig führte und sich glücklich schätzte, mit den Truppen in die Befestigungen einzudringen und während des Kampfes bei ihnen auszuhalten. Nach diesem Angriffe waren die Lauf— gräben so mit Truppen überfüllt, daß es mir unmöglich war, einen zwei— ten Sturm zu organisiren, den ich eigentlich mit den Hochländern unter General⸗Lieutenant Sir Colin Campbell, die bisher die Reserve gebil— det hatten und von der dritten Division unter General-Major Sir William Ehre unterstützt werden sollten, hatte ausführen wollen. Ich ließ daher diese Offiziere zu mir kommen und verabredete eine Erneuerung des Angriffs für den folgenden Morgen. Die Hochland-Brigade hielt während der Nacht die am meisten vorgeschobenen Laufgräben besetzt. Ungefähr um 11 Uhr fing der Feind an, seine Magazine in die Luft zu sprengen. Sir Colin Campbell ließ eine kleine Abtheilung vorsichtig vor— rücken, um das Sägewerk zu prüfen, und fand dasselbe geräumt; doch hielt er es nicht für nöthig, es vor Tagesanbruch zu besetzen.

Die Räumung der Stadt von Seiten des Feindes wurde während der Nacht offenbar. Ueberall sah man große Feuersbrünste, begleitet von starken Explofionen, unter deren Schutze es dem Feinde gelang, seine Truppen auf der kürzlich erbauten Floßbrücke, die er später abbrach und nach der Nordseite schaffte, auf diese Seite herüberzuführen. Alle rus— sischen Kriegsschiffe wurden während der Nacht versenkt. Das stürmische Wetter machte es den Admiralen durchaus unmöglich, ihre Absicht, die Breitseiten der verbündeten Flotten gegen die Guarantaine-Batterieen spielen zu lassen, auszuführen. Eine treffliche Wirkung jedoch ward durch das lebhafte und wohlgezielte Feuer ihrer Mörserboote hervorgebracht, die englischerseits Capitaln Wilton bom „Odin“ und Capitain Digby von der Königlichen Marine-Artillerie führte.

Ich habe nun die erfreuliche Pflicht, Mylord, auszusprechen, wie sehr ich die Haltung unseres Heeres zu würdigen weiß, seit ich die Ehre hahe, dasselbe zu befehligen. Die Mühseligkeiten und Entbehrungen, welche manche Regimenter während eines langen Winter Feldzuges zu zrdulden hatten, sind ju wohl bekannt, als daß ich darüber irgend eine Bemerkung zu machen brauchte. Sowohl Offiziere wie Soldaten ertrugen sie mit einer Geduld und stummer Ergebung, welche des höchsten Lobes würdig ist und ihnen die verdiente Theilnahme und Achtung ihres Vater— landes erwörben hat. Die Flotten⸗Brigade unter Befehl des Capitains Henry Keppel, welcher von dem Capitain Moorsom und vielen tapfern Dffizleren und Matrosen unterstüzt wurde, bie von Anfang der lagerung Aan die Geschütze bedienten, verdient meinen wärmsten Dank. Die bereitwillige herzliche und nützliche Mitwirkung unserer bon Contre— Admiral Sir Edmund Lhons, den Sir Houston Sit ew art geschickt ,, befchligten Flotte hat sehr wesentlich zum Erfolge unseres 9 e,. beeilt agen; Bei dieser Gelegenheit darf ich mir vielleicht (, , ö ,. daß, wenn es Gott gefallen hätte, meinem für

gien Vorgänger im Befehle die Berichterstattung über den

glücklichen Erfolg dieser denkwürdigen Belagerung zu vergönnen, es, wie ich überzeugt bin, eine seiner angenehmsten Pflichten gewesen wäre, seine warme Anerkennung des unschätzbaren Beistandes und Rathes, den er bei jeder Gelegenheit von Sir Edmund Lyons empfing, aus— zusprechen. Wenn zu Zeiten die Dinge düster aussahen und der Erfolg zweifelhaft schien, so war er bei der Hand, um zu erheitern und zu ermuthgen, und jede Hülfe, die geeignet fein konnte, die Operationen zu fördern, lieh er mit der dem britischen Seemanne eigenen Herzlichkeit. Nichts hat mehr zu dem glücklichen Aus— gange des gegenwärtigen Unternehmens beigetragen, als das herzliche Zusammenwirken, welches glücklicherweise von Anfang an zwischen Heer und Flotte bestand. Ich kann das Verhalten der Königlichen Ingenieure unter dem General- Lieutenant Sir Harry Jonzs, welcher die Belage— rungs-Operationen von Anfang des Jahres an leitete, nicht genug loben. Seit einiger Zeit lag er auf dem Krankenbette; allein in der ereigniß⸗ reichen Stunde des Sturmes vermochte er es nicht über sich zu gewinnen, abwesend zu sein, und ließ sich in einer Sänfte in die Laufgräben tragen, um Zeuge von der Vollendung seiner mühseligen Unternehmungen zu sein“

Den wärmsten Dank schulde ich den Offizieren und Soldaten der königlichen Artillerie unter Befehl des General-Majors Sir R. Dacres, welcher während der schwierigen Operationen dieser langwierigen Bela? gerung so wesentlich zu ihrem endlichen Erfolge beigetragen hat. Ferner muß ich meinen Dank zu erkennen geben für die herzliche Mitwirkung und Hülfe, welche mir bei Ausführung der einzelnen Obliegenheiten des Dienstes von dem Chef des Stabes, dem General-Adjutanten und Gene— ral-Quartiermeister und dem Generalstabe, so wie von den Divissons— und Brigade⸗Generalen zu Theil geworden ist. Ich muß es mir für eine spätere Depesche vorbehalten, Ew. Herrlichkeit dle Offiziere der ver— schiedenen Waffengattungen namhaft zu machen, welche ich Ihrer günsti— gen Beachtung zu empfehlen mir die Freiheit nehmen werde. Ich ver— traue diese Depesche dem Major Leicester Curzon an, welcher seit An— fang des Krieges bei meinem edlen Vorgänger und bei mir als zweiter Militair-Secretair thätig war und im Stande sein wird, Ew. Herrlichkeit ausführlichere Mittheilungen zu machen, als die einer Depesche borge— schriebenen engen Gränzen gestatten. James Simpson.

An Lord Panmure.

Der „Moniteur“ bringt folgende (ihrem wesentlichen Inhalte nach bereits mitgetheilte Depesche, welche der Kriegsminister vom Marschall Pelissier erhalten hat:

Sebastopol, 19. September, 5 Uhr Abends.

Von den 4090 in Sebastopol gefundenen Feuerschlünden sind min— destens 50 von Bronze. Andere wurden beim Rückzuge in die Rhede geworfen; ich lasse dieselben wieder aufsuchen. Wir haben bereits 200,900 Kilogrammes Pulver aus dem Platze fortgeschafft, und es wird noch immer mehr gefunden. Die Anzahl der 1er Fe fe wird über 100,000

betragen.

Der „Moniteur“ berichtet ferner: „Durch eine telegraphische Depesche vom 19. September meldet Herr Admiral Bruat dem Marine⸗-Minister, daß die Dampf-Aviso's „Milan“ und „Fulton“, so wie eine englische Kanonier-Schaluppe im Asow'schen Meere vom 6. bis 11. September fünf Fischereien der Küste von Semviank und achtundsechszig in den Seen und Flüssen der benachbarten Küste zerstört, so wie einunddreißig Magazine von Netzen oder Lebensmitteln und achtundneunzig mit Fourage und anderem Proviant beladene Schiffe verbrannt haben.“

Die Nachrichten von Kon stantinopel mit der letzten levan— tinischen Post sind vom 10. d. M. datirt. Auf englischer Seite gestelltes Verlangen um Erklärung über Mehemet Ali's Ernennung erfolgte die Antwort, des Sultans Wille genüge zur Ernennung seiner Minister. Die Dragomane fremder Gesandtschaften dürfen sich nicht mehr mit Umgehung des Ministers des Auswärtigen unmittelbar an das Kabinet des Sultans behufs amtlichen Verkehres wenden.

Am 19. September war der Brand in Sebastopol, dessen Löschung die Franzosen zu unternehmen versuchten, noch nicht er— stickt, manche Gebäude brannten noch ganz und an sehr vielen Stellen schlugen die Flammen aus dem Schutte empor. General Herbillon vom französischen Reserve-Corps ist von Pelissier zum Festungs-Kommandanten von Sebastopol ernannt und ihm eine Kommission beigegeben worden, welche über den fortifikatorischen Zustand der eroberten Werke zc. einen Bericht zu erstatten haben wird. Jetzt ist es eine ziemlich beschwerliche, aber sehr angenehme Arbeit einer großen Anzahl Soldaten, die Geschütze, welche bisher in den Belagerungs⸗Werken der Allürten postirt waren, theils nach Kamiesch, theils nach Balaklava auf die Schiffe zu bringen. Die Haupt Armee der Verbündeten lagert an der Tschernaja, und zwar auf denselben Anhöhen, welche die Russen am 16. August vergeblich zu stürmen bemüht waren. Die Vorbereitungen zu den weiteren Operationen dürften kaum vor 14 Tagen beendigt sein. Im russischen Lager auf der Nordseite soll ebenfalls große Thätigkeit und Bewegung herrschen. Fürst Gortschakoff sucht seine Stellung zu einer sehr festen zu machen, und man rechnet im russischen Lager darauf, daß die Forcirung der Vertheidigungs-Linien des Fürsten im taurischen Alpengebirge nicht weniger Opfer, als der Sturm auf Sebastopol kosten würde.

Nußland und Polen. Pernau, 16. September. Am

30. August (11. September) Nachmittags steuerten 4 englische Dampfschiffe unserem Hafen zu und gingen um ungefähr 4 Uhr Nachmittags auf der äußeren Rhede vor Anker. Gleich darauf

setzte das Schiff „Archer“, Capt. Hegtheote, ein Boot aus, welches

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um 55 Uhr in den Hafen kam und an dem Menschenmenge angefüllten Bollwerke anlegte.

mit einer großen In dem Boote,

welches hinten eine englische Flagge und vorn einen Wimpel führte,

befanden sich 2 Offiziere nebst 9 Matrosen und 1 Dolmetscher

sämmtlich bewaffnet. Nachdem einer der Offiziere sich als Capitain des „Archer“ zu erkennen gegeben, verlangte er den Bürgermeister der Stadt zu sprechen, an den er verschiedene Fragen, unter Anderm auch, ob, sich hier Militair und Krons-Eigenthum' befinde, rich tete und erklärte auf die Verneinung dieser Fragen, daß er den folgen— den Vormittag um 10 Uhr mit dem Capftain Ommanney, Comman—

deur des Linienschiffs „Hawke“

und Oberbefehlshaber der Escadre,

an's Land kommen werde, um sich von Allem selbst zu überzeugen. In

dem Augenblick, als das Boot im Begriff war, 1 Baschkiren, die von den übrigen, die kurz vorher die Stadt verlaffen jurückdgeblieben und sich verspätet hatten, über die Floßbrücke. So w gleich befahl der Capitain dem andern Offizier, die Karabiner spannen zu lassen, und gab sein Erstaunen zu erkennen Truppen hier seien, ; sicherung des Bürgermeisters, daß die wenigen hier

,, ö anwesend ge— vesenen Soldaten sich wegbegeben hätten und diese

lisches Boot, jedoch diesmal unter an der Mündung des Flusses liegen der weißen Flagge. mit einem Boote abgeschickt,

klären, daß hier kein Parlamentair empfangen werden Der feindliche Offizier gab an, er habe dem B Schreiben eigenhändig zu übergeben, indem er verlangte, daß sich solcher unter Parlamentair - Flagge zu dem Boote welchem Verlangen der Bürgermeister nachzukommen sich genöthigt sah

und winkte fortwährend mit

siedoch ohne Parlamentair-Flagge), worauf ihm das an ihn gerichtete

*.

Schreiben des Commandeurs Smmanney übergeben wurde, der ihm

die Anzeige machte, daß er der Oherbefehlshaber der im Rigaischen

Golf und den angränzenden Gewässern blokirenden Schiffe und mit einer Macht vor Pernau erschienen sei, hinreichend, um die Stadt zu zerstören, daß er aber geneigt sei, mit Milde zu verfahren, falls nachstehende Bedingungen erfüllt würden: 1) Die Garnison der Stadt habe sich als Kriegsgefangene zu ergeben und die Waffen zu strecken. 2) Das in Pernau befindliche Krons-Eigenthum müsse ausgeliefert werden und ingleichen 3) auch sämmtliche im Flusse befindliche Schiffe und Fahrzeuge. Zur Besprechung dieser Angelegenheit solle der Bürgermeister mit einem der achtbarsten Einwohner der Stadt nach dem Parlamentair-Boote kommen und von dort mit dem englischen Boote sich auf den „Archer“ verfügen, um dem Lapitain Ommanney seine Antwort zu überbringen, worauf dann Letzterer an's Land kommen werde, um alles Erforderliche hier wahrzunehmen; der mindeste Mißbrauch des Vertrauens oder der geringste Angriff werde die sofortige Zerstörung der Stadt ur Folge haben. Zur Entscheidung werde nur eine Stunde Frist gegeben, und träfe diese nicht zur rechten Zeit ein, so vürden die Operationen unaufhaltlich gegen die Stadt beginnen. luf diese Anforderung verfügte sich der Herr Bürgermeister Tiling in Begleitung des Herrn Commerzienrath Schmidt nach dem englischen Parlamentair-Boot und begaben sich diese Herren an Bord des Dampfschiffes r the,, ]

abzustoßen, sprengten

ö . kaß doch 35 gehandelt; osterreichische Staats-Eisenbahn-Actien wurden zu

beruhigte sich aber auf die wie derholte Ver

n zen he ihnen folgten. Darauf ruderte das Boot zum Schiff. Am 31. August (12. Sep tember), Morgens gegen 10 Uhr, zeigte sich wieder ein eng- Parlamentair-Flagge, blieb

Es wurde darauf der Lootsen-Commandeur um dem feindlichen Offizier zu er- dürfe. 26 * 59 . . 3 . durch den österreichischen Gesandten, Baron von Hübner, Frei⸗ herr von Prokesch-Osten und sein Sohn,

verfüge,

Schiffe und Personen,

Landesbank- Actien

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wosie den Commandeur Ommanney

vorfanden, der die schriftliche Antwort des Bürgermeisters entgegen⸗

nahm: „daß sich hier thum der Krone hier nicht vorhanden und daß die im Flusse liegen- den Fahrzeuge 7 Werst von hier lägen, woselbst sich aber russische Truppen befänden, daß weder die Stadt noch die Eigenthümer jetzt über die Schiffe verfügen und daß, wenn die Engländer auf der Aus— üeferung der Fahrzeuge beständen, sie sie selbst von dort holen müßten ;“ dabei wurde in dem Schreiben um Schonung für die unbeschützte Stadt gebeten. Den gemachten Vorstellungen des wür— digen Bürgermeisters gelang es, den Commandeur Ommanney zu be— begen, von seinen Forderungen abzustehen, und entließ er beide Uesige Herren mit der Bemerkung, er werde öfter hier erscheinen. ür dieses Mal ist somit die der Stadt gedrohte Gefahr vorüber— zegangen. Die englischen Schiffe waren: das Linienschiff „Hawke“ von 60 Kanonen und die Korvetten „Archer“ von 15 Kanonen, ö von 14, und „Cruizer“ eben falls von 14 Kanonen. (H.

K Ztg.“ schreibt: Einem Schreiben aus Dre ss a vom 11ten d. M. entnehmen wir, daß die Einnahme der Hüdseite Sebastopols am g9ten dafelbst bekannt wurde und große Bestürzung verursachte; die Truppen, welche nach der Krim dirigirt burden, hatten Ordre erhalten, sich bei Perekop zu concentriren. Die militairischen Maßnahmen in Odessa werden verdoppelt, da i einen Besuch der Alliirten mit ziemlicher Gewißheit voraussetzt. it der obigen in Odessa bekannt gewordenen Nachricht ward gleichzeitig verlautet, daß die nördlichen Forts und die Citadelle . mit den entsprechenden Besatzungen dotirt werden, alle ent— hrlichen Truppen aber über Duvankoi und Baktschiserai sich ver— ntgen sollen. Ueber die Verluste der Ruffen waren! natürlich nur

kein Militair befinde; daß bewegliches Eigen-

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n

jahr 105 G.

Vermuthungen ausgesprochen; man schätzte sie in dieser Katastrophe zinschließlich des vorhergegangenen! Boͤmbardementè, auf 3 Mann; Osten-Sacken, Chrukeff und der Chef des Generalstabes Kotzebue, zählen unter den Verwundeten.

Paris, Sonntag, 23. September. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Constitutionnel“ sagt, er habe persönlich bei den Oberbehörden nach den Absichten derselben in Betreff des Credit mobilier Erkundigungen eingezogen. Der „Constitutionnel“ demen⸗ tirt hiernach das Gerücht von der Einsetzung eines Gouverneurs

für die betreffende Gesellschaft.

Die Zproz. wurde gestern Abend auf dem Boulevard zu 66,

792, Actien des Credit mobilier zu 1300 gemacht. In heutiger Passage war die Stimmung eine feste. Die Iprocentige wurde zu 66, 35 gemacht. Oesterreichische Staats-

eisenbahn-Actien wurden zu 795, Credit mobilier⸗-Actien zu 1360 gemacht.

Paris, Montag, 24. September. (Tel. Dep. Der heutige „Moniteur“ meldet:

d. 6 B Gestern wurden dem Kaiser

. Offizier in öster⸗ reichischen Diensten, vorgestellt. Der preußische Gesandte, Graf von Hatzfeldt, stellte den Oberst⸗Schenk Sr. Majestät des Königs, von Preußen, Baron von Arnim, vor.

Stockholm, Sonntag, 23. September. (Tel. Dep. d. C. B.) Eine Königliche Verordnung hebt alle Quarantaine-Maßregeln für von auswärtigen Orten kommend, auf. Ge— sundheitszeugnisse sind also nicht mehr nöthig.

Leizrz5ög, 22 Septembe-. Leipzig- Dresdener 2123 Br. Sächsisch- Baiersche 78 Er. Sächsisch-Schlesisehè 987 G. Löbau- Zittauer 45 Br. Magdeburg - Leipziger 317 G. Berlin - Anhaltische 163 Br. Ferlin?- Stettiner CGöln - Mindener —. Thüringer 1117 G. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn —. Altona Kieler 12757 Er. Anhalt - Dessauer 134 Br. Braunschweiger Bank- Actien Litt. A. 1263 Br.; B. 1257 Br. Weimarsche Bank- Actien Lit. A. 1133 Br. 1135 6e; n ts Ba, 11e ener, ee, g K reichische 5proæ. Metalliques 67 Br. 1854er Loose S7 Br. 186542er National- Anleihe 70 Br. Oesterreichische Staats - Eisenbahn- Actien Obligationen 2743 Br. Preussische Prämien-Anleihe —.

80 C . 3 d . . . 2 . Simm y EHM, 12. September. Die heutigen Wechsel- Course ind: London 1137 113 biaster; Frankreich 153 —– 182 Para; Triest 395 392 Para.

222 8 ö 1 4 H oGnmstnartimdhel, 1. September. Wechsel e Cours: London 3 Monat 139; Paris 220; Marseille 225; Triest 487 490; 1 . 4. 22 7 ** 4 Livorno 185. Geld- Cours und Valiuten unverändert.

. 1181.

ö re-

g ee Leg gz. 24d September, 1 Uhr 35 Miauten Nachmittags. Dep. d. Staats- Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 907 Br. bürger cinen 1343 Br., neuer Eruission 118 G. Oherschlesische Actien Lit. A. 2153 Br. Ghersehlesische Actien it B 1825 Er. Obers chlesi- sche Prioritäts -Obligationen D. 99 G Obers chlesische Prioritäts- Obligationen EK. 817 Br. Kos el-Oderberger 1725 6 136 150 Br. kKosel - Oderberger Prioritts - Obligationen 302 eieger Actien ,,

Spiritus pr. Eimer zu 60 Qrart hei S9 pCt. Trallis 1865 Kihir. Weizen, weias 80 3175 Sgr., gelb. S0 164 Sr. Roggen 102-111 gr.

Gerste 62 70 Sgr Hafer 265 43 Sgr.

Bei mässigem Umsatz waren heute die Fonds und Actien - Course ohne wesentliche Veränderung.

Stettien, 21. Scptember, 1 Uhr 58 Minuten Nachmittags. (Tel. (Tel. Nep. d. Staats- Anzeigers] Weicen mehr gehandelt, Herbst, Früh- jahr 125 Br., 120 G. Roggen 84 - 90 bez., September 84 - 845 bez., September-Oetober 82 S835 bea. u. Br., October - November S2 81 bez, No- vember - Dezember 80 81, Frühjahr SI S0 bez. u. Br., Spiritus 8ᷓ-— *, September S8 bez, September-Oktober 9 bez. u. Br., Oktober- November 9z— ) be,, November-Dezember 105 bez., Früh- Rüböl 1853 4 bez, 19 inkl. Fass bez., September -Ok- iober 187 bez., Oktober - November 183 Br., November-Bezember 187 bezahlt.

Franzke fannt a. M., 22. September, Nachmittags 2 Uhr.

Des jüdischen Feiertages wegen keine Börse.

ö netter KErrBission

G. Ness e-