1820
Aus Odessa hat die „Mil. Ztg.“ Briefe vom ten und 9ten d. M. Während in dem ersten die feierlichen Vorbereitungen zur Ankunft des Kaisers gemeldet werden, bringt der letzte ein Näheres lter das Erscheinen der Flotte der Alliirten. Wir lassen den In= halt des Briefes vom 9ten folgen: Gestern Mitternacht signalisirte der Telegrash am Lüdersschen Landhause eine große Anzahl, feind⸗ licher Schiffe. Heute Morgen um 9 Uhr waren sie bereits auf 16 Werste der Stadt nahegekommen, und man konnte deutlich 16 derselben, darunter mehrere Kanonierboote, unterscheiden. Sogleich wurden alle Batterieen in Bereitschaft gesetzt und Truppen nach allen Punkten der Küste ablkommandirt. Um 12 Uhr Mittags hatte sich die Eskadre zum Anker gelegt. Von allen Schiffen wur⸗ ben die Boote losgemacht, welche in horizontaler Linie sich in Schlachtordnung stellten. Die Stadt befindet sich in größter Aufregung. Die Küste vom Boulevard bis zur großen Fontaine war mit Tausenden von Zuschauern besetzt. Der Telegraph signa⸗ lisirte neue feindliche Schiffe auf der hohen See. Um 1 Uhr Mit⸗ tags eilten 2 Batterieen reitender Artillerie mit Munitionswagen nach der großen Fontaine, Aus den Umgebungen der Stadt zogen von allen Seiten Kavallerie und Infanterie herbei. Noch war man in Ungewißheit über die Absicht der Escadre. Ein Theil der Reichs⸗ wehr nahm ihren Posten auf der Langeron'schen Batterie. Der andere stellte sich bei der Quarantaine auf. Bis 2 Uhr machte die Flotte keine Bewegung. Um z2 Uhr wurde ein Parlamentair von dem Gouverneur empfangen; bis zum Postschluß (4 Uhr) verlautete nichts über sein Begehren. Die Einwohner, geängstigt, denken an Flucht. Am 11ten waren die Flotten, mehr als S0 Schiffe, noch immer vor Odessa; und die Ankunft des Kaisers in jene Seestadt verschoben. . aus Nikolajeff, den 29. September (11. Oktober) datirte (ihrem Inhalte nach bereits bekannte) Depesche meldet: „Nach einer am 285sten Abends angestellten Untersuchung hat sich ergeben, daß die feindliche vor Odessa liegende Flotte aus 86 Fahr⸗ zeugen besteht. Besondere Bewegungen auf der selben sind nicht zu demerken. An Temselben Tage stellten 3 feindliche Dampfschiffe Messungen gegenüber der Festung Kinburn an und legten auf der Insel Beresan' zwei Baken, vermuthlich Flügelbaken. Der Generäal-Adjutant Fürst Gorts chakoff berichtet unter demselben Tage: . n dirigirte bedeutende Kräfte in das Thal des obern Belbek, schlug daselbst ein Lager auf und bereitet sich, wie es scheint, zu weiteren Operationen vor. Zu derselben Zeit ging er über die
Tschernaja zum Dorfe Upu vor. . in e eönsanrgalte befindet sich bei dem Dorfe, Ober⸗ Airgul. Auf der Nordseite von Sebastopol und an den übrigen Punkten
der Halbinsel Krim ist nichts Bemerkenswerthes vorgefallen.
Dänemark. Kopenhagen, 17. Oktober. Dem Ver⸗ nehmen nach ist General⸗Major von Flindt in Schleswig interimistisch ö 4 General? Kommando für das Herzogthum Schleswig beauftragt.
t 6 Die ie derlandpost ist mit Nachrichten aus Calcutta vom S. und aus Bombay vom 11. September in Triest am 17. Oktober eingetroffen. Das eingetretene Regenwetter hat die Befürchtungen wegen bevorstehender Hungersnoth beseitigt. Der Aufstand der Santals ist beinahe unterdrückt. Der Empfang, welcher der englischen Gesandtschaft in Ava zu Theil geworden ist, stellt das Gelingen der Sendung in Aussicht. .
Paris, Donnerstag, 18. Ottober. (Tel. Dep. d. C. B.) Die „Patrie“ theilt mit, der französische Gesandte am preußischen Hofe, Marquis von Moustier, bereitet sich vor nach Berlin zurückzukehren. Baron von Bourqueney reist Ende dieses Monats nach Wien ab. Des preußischen Gesandten Grafen von Hatz feld Abreise ist ohne politischen Grund; derselbe ist in Privatangelegenheiten nach Berlin gegangen. ö
Statistische Mittheilungen.
— Die Betheiligung an den letzten Urwahlen im Regierungs⸗ Bezirk Erfurt stellt sich nach amtlichen Berichten in der Art her is, gaß in der ersten Abtheilung von 3446 berechtigten Urwaͤhlern 1067, in der zweiten von 9519 Berechtigten 1687, in der dritten von 48,558 Wählern 3803, also von überhaupt 61,3523 Wählern nur 6557 an den Wahlen am 27. September d. J. Theil genommen haben. (Pr. C.)
— Die Betheiligung an den letzten Urwahlen im Regierungs⸗ Bezirk Aachen stellt sich nach amtlichen Berichten in der Art heraus, daß in der ersten Abtheilung von 3780 berechtigten Urwählern 1010 — 27 pCt., in der zweiten don 19, 8(ͤ9 Berechtigten 1650 = 15 pCt., in der dritten von 65. 965 Wählern 2831 — 4 pCt., also bon überhaupt S5, 894 Wählern 5491 — 6,3 pCt. an den Wahlen Theil genommen haben. (Pr. C.) . ö
— Im Regierun sbezirk Münster haben nach amtlichen Be⸗ richten in der ersten lcd alln n von 3726 berechtigten Urwählern 993, in
der zweiten von 9309 Berechtigten 1386, in der dritten von 72, 317 Wäh⸗
lern ' 3084, mithin von überhaupt 85,353 Waͤhlern 5463 an den Wahlen vom 27J. September d. J. Theil genommen. (Pr. C.)
und Runkelrüben gut gerathen.
Tandwirthschaft.
— Nach zuverlässigen Angaben über die Aerndte⸗Ergebnisse im Regierungsbezirk Merseburg ist nur der Roggen unter dem Ertrage eines Mitteljahres geblieben. Dagegen ist der Ertrag an Wei— zen aks der einer guten Mittel-Aerndte, der an Hafer und Gerste als ein sehr reichlicher zu bezeichnen. Von den Hackefrüchten sind Kartoffeln Die Kartoffeln wurden nur in einigen sehr nassen Gegenden von der Fäule heimgesucht, in allen übrigen Thei— len des Regierungsbezirks sind sie gesund, wohlschmeckend und in reich— licher Menge vorhanden. Die Karkoffel-Aerndte wird im Ganzen befrie— digender gefunden, als sie in dortiger Gegend seit etwa zehn Jahren ge— wesen ist. Der Ausfall an Noggen wird daher durch den Aerndte— Ertrag von Kartoffeln und Sommer Getraide so reichlich aufgewogen, daß in den dortigen Verhältnissen kein Grund zu einer Preissteigerung oder zu Besorgnissen vor Mangel aufzufinden tf, Fm 6
Gewerbe- und Handels-Nachrichten.
— Der Eisenerz-Bergbau in Preußen nimmt einen immer größeren Aufschwung, und es dürfte schwerlich ein anderer Geschäfts⸗ betrieb im vergangenen Jahre so bedeutend an Ausdehnung gewonnen haben, als dieser. Während in dem Jabre 1853 das Quantum der Eisen⸗ erzförderung nur 1,496,516 Tonnen betrug, stieg es im vergangenen Jahre beinahe um die Hälfte (nämlich um 647,993 Tonnen) Und er— Teichte 2. 144,509 Tonnen. Die Steigerung ist für das Jahr 1854 um so charakteristischer, als in den vorangehenden Jahren eine erhebliche Ver⸗ mehrung der Production nicht wahrzunehmen war, denn im Jahre 1848 betrug sie 1, 141,ů,779 Tonnen, 1819: 1,117, 114 Tonnen, 1850: 1,513,570 Tonnen, 1851: 1,378,896 Tonnen, 1852: 1,398,589 Tonnen, und 1853: 15,496,516 Tonnen. Der Werth der Eisenerze auf den Halden nahm im
Jahre 1854 gegen das Vorjahr um mehr als die Hälfte zu, indem er
don 965,535 Rthlr. auf 1,519, 194 stieg, was durch eine eingetretene Steigerung des Preises für die Tonne Eisenerz von durchschnittlich 19 Sgr. 5,6 Pf. auf. 26 Sgr. 5, Pf. bewirkt wurde. Am umfang⸗ reichften wurde der Eisenerz⸗-Bergbau in dem rbeinischen Haupt⸗-Berg— distrikte betrieben, in welchem beinahe die Hälfte des gesammten gewon— nenen Eisenerz-qPuantums, nämlich 1, 068,56 Tonnen, gefördert wurde, Der schlesische Haupt-Bergdistrikt, lieferte gegen ein Drittheil, nämlich 650,369 Tonnen, der westphälische gegen ein Sechstheil, nämlich 336 014 Tonnen, die übrigen Haupt-Bergdistrikte nur geringere Mengen: der niedersächsisch-thüringische Jo, 67tz Tonnen, der brandenburgisch⸗preu⸗ ßische 12,131 Tonnen und die hohenzollernschen Lande 12,063 Tonnen. Die Zahl der Arbeiter betrug im Ganzen 12,531 (2544 mehr gegen das Vorjahr), und der Gruben 1248 (251 mehr gegen das Vorjahr). Von den Gruben wurden 30 auf Rechnung des Staates betrieben, 309 waren standesherrliche und Privatgruben, 909 gewerkschaftliche, von denen w diesseits und 169 jenseits des Rheines lagen. — Die Zunahme der Production ist der Menge nach im rheinischen, vergleichsweise im west⸗ fälischen Haupt ⸗Bergdistrikte am bedeutendsten gewesen, da hier mehr als eine Verdoppelung stattgefunden hat. Es stieg die Förderung gegen das Vorjahr im rheinischen Haupt-⸗Bergdistrikte bon 719, 684 auf L,‚oö68, 656 Tongen, im westphälischen von 146,320 auf 330 014 Tonnen, im schlesischen von 563,739 auf 650,369 Tonnen, im niedersächsich⸗ thüringischen von 51,963 auf 70, 676 Tonnen, im brandenburgisch-preußi⸗ schen von 8084 auf 12,131 Tonnen und in den hohenzollernschen Landen bön 6736 auf 12,063 Tonnen. Die Zahl der Gruben hat am meisten im rheinischen Haupt⸗Bergdistrikte zugenommen, indem sie von d0! auf gig stieg, im westphälischen traten zu den vorhandenen 36 noch 34 hin⸗ zu. Die gewerkschaftlichen Gruben vermehrten sich von 803 auf 90h, — und zwar auf dem Gebiete diesseits des Rheines von bh auf 40, und jenseits des Rheines von 147 auf 169, — die standesherrlichen und Privatgruben von 165 auf 309, und die vom Staate betriebenen Gruben von 29 auf 30. (Pr. C.) . .
Mainz, 17. Oktober. Wie das heutige Mz. Journ.“ berichtet, ist in der gestrigen General-Versammlnng der Actionaire der hessischen Lud. wigsbahn der zwischen dem Verwaltungsrathe derselben und der Banl für Handel und Industrie zu Darmstadt, so wie mit mehreren kölner Bankhäusern abgeschlossene Vertrag wegen Erbauung der Eisenbahn von Mainz nach Bingen und nach Aschaffenburg (über Darmstadt) einstimmig gebilligt worden, ; J.
Wien, 16. Oktober. Gestern den 15. Oktober fand auf der westgalizischen Eisenbahnstrecke von Krakau bis Dembica die erste Probefahrt statt. - ö
Die Linie geht von dem Krakauer Bahnhofe aus, übersetzt den Weichselfluß, führt über Bochnig und Tarnow und mißt bis Dembica die gesammte Länge von etwa 15 Meilen. , t um 6 Utr 30 Minuten Morgens ab, fuhr bis Dembica und traf nach
einem Aufenthalte von 17 Stunden um 3 Uhr 45 Minuten Nachmittags .
in Krakau wieder ein. Die eigentliche Fahrt hin und zurück nahm also 75 Stunden in Anspruch und ging ohne Anstand vor sich. .
An ber Vollendung der Staats- Eisenbahnstrecke von Oswiecim bis zur Station Trzebinig, welche die Verbindung zwisch en der Allerbbch lte privilegirten Kaiser Ferdinands⸗Bahn und der Krakauer Staatsbahn bildet, wird thätig geärbeitet. (W. Ztg.) . .
— Es steht in nächster Zeit die Herstellung eines sehr umfangreichen Telegraphennetzes für Spanien in Aussicht, welches die , zial⸗Hauptstädte, die Seeplätze, die französische und portugiesische ,, mit Nadrid in Verbindung setzen soll. Die Anlage dieses Telesrahh: ö! Netzes soll in den beiden Jahren 1855 und 1856 erfolgen und find ö von den Cortes funfzehn Millionen Realen — 1,6865, 540 Nthlr. 2 willigt worden. Die neuen Dräthe, welche auf den bereits , . ; resp. nim Bau begriffenen Linien gejogen werden sollen, haben eine Länge
Der Zug ging von Krakau J.
1821
z 213 Leguas — 160 Meilen, = die neu zu errichten⸗ . . in zwei Dräthen von 797 Le guas — 56) Mei—⸗ len, — und die neu zu errichtenden Linien mät vier Dräthen von
123 geguas — 91 Meilen. Mit den Telegraph m-⸗Linien, welche von den Eifenbahn-Dirertionen längs der Eisenbahnen angelegt werden sollen, sst die Länge der projektirten Telegraphen⸗Linie n auf 1200 Leguas — gMh0 Meilen — zu derechnen. Von den Haupt— dinien geht die Nord⸗ Ost-Linie von Madrid über Saragossa eine cseits nach Prun, mit In eiglinien nach Santander, Bilbao, Logrono, Huesca, Terruel und Zoria — andererseits über Tarragong nach Barcelona und weiter siber Gerona an die französische Gränze, mit einer Zweiglinie von Tarragona über Castellon nach Valencia. Die Osst.⸗ Linie folgt der ECisenbahn von Madrid über Almansa nach Valencia mit Zweiglinien nach Alicante, Murcia, Cartagena und Cuenga. Die Süd⸗Linie folgt zunächst derselben Eisenbahn, mit Abzweigungen nach To⸗ eds und Ciudad⸗Real und geht dann nach Andujar, woselbst sie sich theilt, einerseits in die Linie über Jaen und Granada nach Malaga, mit einer Abzweigung nach Almeria, andererseits in die Linie über Sevilla nach Cadix, mit einer Seitenlinie nach Huelva, während die Linie von Cadtr über Tarifa nach Algesiras weiter zu führen ist, von wo aus der⸗ malesnst ein submariner Telegraph nach Ceuta auf der afrikanischen Küste anzulegen sein würde. a nig nach Badajoz mit einer Abzweigung nach Caceres. Die RNordwestlinie ist projektirt von Madrid über Valladolid nach Rioseeg und von da einerseits über Leon nach Oviedo und Gijon, andererseits nach Zamora und von da nach den verschiedenen Plätzen Galiciens, so wie nach Salamanca und Ciudad-Rodrigo. Außerdem soll von Valla— dolid ein Zweig über Palencia und Burgos nach Vittoria und von Se— gobia nach Avila gehen. (Pr. E.)
— Nachrichten aus Warschau vom 14. Oktober zufolge war von einem ber Zollämter des Königreichs Polen bei der vorgesetzten Behörde angefragt worden, ob Ausländer, welche mit Vollmachten von Gilde— Kaufleuten zur Wahrnehmung ihrer Zoll- Angelegenheiten bei den Zoll— ämtern des Königreichs versehen sind, diese Geschäfte auf Grund der bloßen Vollmachten führen dürfen, ohne in die Kaufmannschaft der ersten Gilde aufgenommen zu sein. Darauf hatte die Zoll⸗-Ab⸗ theilung der Kanzlei des Fürsten Statthalters, im Einvernehmen mit der Regierungs-Kommission der Finanzen und mit dem Departe— ment des auswärtigen Handels, folgende Verfügungen erlassen: Ausländer können in Gemäßheit von Artikel 634 des Handelsgesetz⸗ buchs des Kaiserreichs Zollgeschäfte an den Zollstätten des Königreichs besorgen, jedoch nur auf Grund von Vollmachten, welche ihnen von Kaufleuten des Kaiser- und Königreichs, die mit fremden Waaren han— deln, ertheilt sind. Die Zollangelegenheiten ausländischer Kaufleute aber wahrzunehmen, ist Ausländern kraft Artikel 636 des Handelsgesetzbuchs bes Kaiserreichs und kraft Artikel 60 des Gilde⸗-Gesetzes des Königreichs gestattet, jedoch nur solchen Ausländern, die in die Liste der ansässigen fremden Kaufleute eingetragen sind. Dergleichen an Ausländer er— theilte Vollmachten sind unter den im Artikel 637 des Handelsgesetz— buchs des Kaiserreichs festgesetzten Bedingungen zuzulassen. Nach diesen Bedingungen muß jeder Ausländer, der eine Vollmacht zur Führung von Zollgeschäften besitzt; die Erklärung abgeben, daß er nicht unter dem Vorwand dieser Vollmacht Handel treiben, daß er sich nach allen Zoll-Vorschriften richten wolle, und daß, wenn eine Ueber— tretung dieser oder anderer Vorschriften von seiner Seite vorkommen sollte, das Recht, fortan noch Zoll-Angelegenheiten wahrzunehmen, für ihn verloren gehe. Solche Vollmachten muüssen, nach Vorschrift der im Königreich bestehenben Stempelgesetze und in Gemäßheit von Artikel 192 des Zollgesetzbuchs für das Königreich, auf Stempelpapier des König— reichs zum Werth von 30 Kopeken geschrieben sein und, gleich den Gilde— Patenten, alljährlich erneuert werden. Eine jede Vollmacht ist, sobald sie dem Zollamt überreicht worden, in ein zu diesem Zwecke einzurich— endes besonderes Buch wörtlich einzutragen und dann auf Verlangen dis Interessenten demselben im Original zurückzugeben. (Pr. C.)
— In Norwegen ist mit dem Bau einer Telegraphen⸗ linie vorgegangen worden, welche in Anschluß an die schwedischen Telegraphenlinien bei Frederikshald am Gestade des Skager Rak über Christiania nach Mandal, der südlichsten Spitze von Norwegen, entlang gehen soll. Diese Linie soll noch im Laufe dieses Jahres vollendet wer— den, und die Stationen Frederikshald, Frederiksstadt, Sarpsborg, Moß, Dröbak, Chrisliania, Drginmen, Holmestrand, Horten, Tönsberg, Sandö— sund, Lourbvig, Brevig, Skien, Kragerö, Oesteriisöer, Arendal, Grimstadt, Lillesäand, Christianssand und Mandal, sämmtlich an der Meeresküste ge— legen, erhalten. Nach dem Reglement, welches für die telegraphische Korrespondenz in Norwegen zur Anwendung kommt, können Depeschen innerhalb des Landes in jeder Sprache verfaßt sein, deren Zeichen sich durch die vorhandenen Instrumente wiedergeben lassen; Depeschen nach dem Auslande haben sich in Bezug auf die Sprache nach den Bestimmungen zu richten, welche auf der Adreß-Station gültig sind, und worüber auf der Aufgabe-Station Auskunft ertheilt wird. Die Taxe wird rücksicht— lich der Wegestrecke nach der Länge der Poststraßen in der Richtung der Telegraphen-Linie berechnet, so daß die Taxe entweder ein— fach oder doppelt gesetzt wird, je nachdem die Entfernung bis auf 25 Meilen inkl. oder darüber ist. Was die Anzahl der Wörter betrifft, so gelten Depeschen bis zu 25 Wörtern für einfache, won 26 bis 50 als doppelte, und von 51 bis 100 als dreifache. Die folgen— den Hunderte werden wie das erste gerechnet. Die Taxe für eine ein— fache Depesche auf der Strecke von der schwedischen Gränze bis nach Sandösund beträgt 390 und bis nach Mandal 60 Schillinge. In die Wortzahl wird Alles in der Depesche Angeführte eingerechnet. Als Ein Wort werden Wörter bis 7 Sylben, so wie 5 Zahlenzeichen gerechnet. Wörter, die durch Bindezeichen verbunden sind, werden als zwei (oder mehr) einzelne Worte gerechnet. Zeichen, die sich nicht durch den Tele— graphen wiedergeben laͤssen, werden mit Wörtern dargestellt und als solche
Die Westlinie führt von Madrid über Talavera
erhoben, für die Weiterbeförderung bis auf z Meile oder für Einlieferung in frankirten rekommandirten Briefen auf dem Post-Comptoir der Empfangs⸗ Station 16 Schillinge; für die Beförderung von der Empfangsstation per Estafette ist ein Speziesthaler per Meile zu erlegen. Wird eine Depesche an mehrere Stationen befördert, so wird für dieselbe wie für eben fo viele besondere Depeschen bezahlt. Wenn aber die Depesche mehreren Adressaten an demselben Orte überbracht werden soll, so werden für jede neue Abschrift 16 Schillinge bezahlt. Enthält eine Privat⸗Depesche über 100 Wörter, so kann sie nur erst dann ganz befördert werden, wenn die Linie nicht von kürzeren Depeschen in Anspruch genommen wird. Wünscht der Absender einer Depesche Nachricht zu erhalten; ob diese dem Adressa⸗ ten zugegangen ist, so kann er dies von der Adreß-Station zurückge— meldet verlangen, wofür 16 Schillinge an Gebühren zu entrichten sind.
(Pr. C.)
Il s r Ea g Ker äs ce.
Berlin, den 18. Oktober. . . ; . . Keggen 3 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 3 RAthlr. 6. 1 ö. . . 2 Ethlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 5 Sgr. 316 a fer thlr. 21 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthir 15 Sgr. 8S Pf. Erbse 3 Ril r. 22 Sgr. 6 B. wN 4 Eu Wasser; Weizen 5 Rthlr. 12 Ser. 6 Pf., auch 4 Rihlr. losen 3 ithlr. 22 Sgr. 6 P., auch 3 Rthli. 15 Sgr. Grosse Gerste 2 Fthlr. 15 Sgr., auch 3 Rthlr. 6 Sgr. 3 Rt. Hafer 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.,
auch 1 Rthlr. 15 Sgr. Erbsen 3 Rihlr. 21 Sgr. 3 . 6 ren lr gr. 3 Pf, auch 3 Rthlr.
Zu Lande:
— Mittwoch, den 17. Oktober. Das Schock Stroh 19 Rihlr. 10 Sgr., auchk 9 Rthlr. 15 Sgr. Der Centner Hen 27 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 25 Sgr. h Kartofseln, der Scheifel J Riehlr. 2 Sgr. 6 Pf“, auch 22 Sgr. 6 Pf. metzen weis 2 Igr. 3 Pf., auch 1 Sęr. 6 Bf. .
Die Markt - Preise des Kartoffel- Spiritus, per 16, S0 pro Cent nac Trralies, frei hier ins Haus getieiert, Saren auf hiesigem Flatze am 1 . 357 KRihlr.
13. , 357 HEthlr.
15. 5 5 Rthir.
16. Y u. 353 Rthlr.
k Rthlr.
18. z; 355 Rthlr. Berlin, den 18. Oktober 1855.
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Lek k- zIxk,. 18 Oktober., LeiEag - UBresdener 7I3 G. LGbaun- Zittauer 455 Br, 455 G. Magdeburg - Leipziger 317 Br., 315 G6. Lerlin- n haltisch 161 Br. Berlin Stettiner 170 Br. Cöln-Mindener —. Thüringer 1117 G. Friedrich- Wilhelms -Nordbahn —. Altona-Kieler
ohne Fals.
1253 Br. Anhalt - Dessauer Landesbank-Actien 1423 Br. Braunschw ei- ger Bank -Actien Litt. A. 126 G.; B. —. Weimarsche Bank- Actien lit. A. 1125 Br; B. 112 Br. Wiener Banknoten 92 Br., 917 6. Qesterreichische 5proz. Metalliques 68 Br. 1854(r Loose 89 Br. 18540r
National- Anleihe 73 Er. Preussische Prämien- Anleihe —.
Eranrmkfarrt m. NI., 18. Gktober, Nachmitigs LT Unr 57 Mma- ten. Geringer Umsatz eu wenig veränderten Coursen. Wiener Bank- Aktien fester. In Spanischen kein Geschält.
Schluss- Course: Neueste preussische Anleihe 108. Kassenscheine 1053. Cöln-Mindener Eisenbahn-Actien —. Wilhelrus — Nordbahn 585 Lud wigshafen- Bexbach 1573. tfanau 865. Berliner Wechsel 105. ; doner Wechsel 1183. Pariser Wechsel 933. Amsterdamer Wech- sel 894. Wiener Wechsel 106. Frankfurter Bank- Antheile 119. 3Zbroz Spanier 315. proz. Spanier 193. Kurhessische Loose 73. Badische Loose 4033. proz. Metalliques 653. 43proz. Metalliques 582. 1854er Loose S535. Oesterreich. National-Anlehen 69. Hen ch. Bank- Antheile 1137.
mr 8gtereknarm, 18 Oktober, Nachmittags Uhr. C. B. Ziemlich lebhaftes Geschäst.
‚. Schlufs - Course: 5prov. österreichisches National- Anlehen 67. sprar. Metalficktes Litt. 8. 733. 5rMαισ, Hetalliques 63 Metalliques 8116. Lpras Spamer 193. 3Zprox. Spanier 3123 Wechsel, kurz 11, 873. Wiener Wechsel 30. sel, kurz 355§8. Petersburger Wechsel t, 69 Br. grale 631.
HCG QQ, 18. Oktober, Nachmittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Die Bank von England hat so eben das Disconto für zwei- monatliche Wechsel auf 6 pCt., sür dreimonatliche Woechsel auf 7 pCt. erhöit. Cansols wurden so eben S7 gehandelt.
— Nachmittags 5 Uhr 30 Minuten. (el. Dep. d. C. B) Die Börse schloss flau.
Schluss-Course: Consols 873. 1proz. Spanier 193. Mexikaner 193. Sardinier S353. 5proz. Bussen 96. 43proz. Russen 86.
Das fällige Dampfschiff aus Wertindien ist eingetroffen.
Li erBGdl, 18. Oktober. (Tel. Dep. d. C. B.) Baumwolle: 5000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert.
Pars, 18. Oktober, Nachmittags 3 Uhr. (LTel. Dep. d. G. B.) Consols von Mittags 12 Uhr waren S7 gemeldet. Die 3proz- eröffnete zu 64, 50 und stieg aut 64, 75. Als Consols von Mittags 1 Uhr S734 eintrafsen und man wissen wollte, dass die Bank neue Massregein er- greifen werde, sank die 3proz. auf 64, 05 und schloss geschästslos und in sehr matter Haltung zur Notiz.
Schluss- Course: 3proz. Rente 64, 20. 4 proz. Rente 90, 25. Z3prorz. Spanier — proz. Spanier —. Silberanleihe S0.
HKanKis, 19. Oktober. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige »Moni- teur« iheilt mit, dass die französische Bank das Disconto von heute ab
auf 6 pCt. erhöht hat.
Preussische Friedrich- Frankfurt-
Hamburger Wechsel 873. Lon-
( Lel. Dep. d.
2EIpro. Lond. llamburger Wech- Holländische Inte-
berechnet. Für das Austragen der abgesen deten Depeschen werden 6 Schillinge
Die 3proz. wurde gestern Abend auf dem Boulevard zu 63, 90 gehandelt.