1855 / 250 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1860

ĩ jdebesitzer Vortheil davon, da der Weizen nicht mehr als ö , möglichen Vernichtung durch ein Bombardement ans e rb froher, Sonntag Morgens eilte ich ans Meeres⸗ gestade, um nach den Flotten zu schauen die Ueberraschung war freudig denn während der Nacht war der Alp, welcher Ddessa allen Schlaf raubte, plötzlich verschwunden und nur eine dicke schwere Wolke von Kohlenrauch im Osten zeigte die Rich⸗ tung an, welche die Flotte eingeschlagen hatte. Heute be⸗ ginnen die geflüchteten Einwohner zurückzuströmen, und die Kaufleute zichen aus den Kellern und Magazinen Wagren hervor, um die verlassenen Kaufläden wieder einzurichten. Gestern Nacht sind an 10,0090 Mann nach Otschakoff abmarschirt; eben da⸗ hin wurden auch mehrere schwere (16pfündige) und leichte Geschütz⸗ batterieen abgeschickt. Es verlautet, die Alliirten hätten bei Kin⸗ burn eine , n vorgenommen. Diese Festung liegt auf der Spitze der Halbinsel Tendra auf einer ganz niederen Sanddüne und korrespondirt mit den r n bei Otschakoff. Kinburn ist nur von Militairs 16 at demnach keine Privathäuser,

rn nur kasemattirte Kasernen. ende g . des Dniepr-Limans zwischen Kinburn und Otschakoff ist indessen zu breit, um blos durch die Strandbatterieen der beiden genannten Punkte beherrscht werden zu können. Hierzu gehören unumgänglich schwimmende Batterieen, welche, wie es ver⸗ sautet, gegenwärtig mit aller Beschleunigung in Nikolajeff gebaut werden, indessen noch nicht an Ort und Stelle sich befinden. Die Alliirten können, sobald sie einmal die Festung Kinburn eingenom⸗ men haben was keine schwere Aufgabe ist sich daselbst leicht festseßen und mit Hülfe einiger wenigen Schiffe ihre Stellung vollkommen sichern. General Helfrecht ist hier eingetroffen.

Amerika. Mit dem Dampfschiff „Amerika“ hat man Be⸗ richte aus New⸗-gork bis zum 11. Oktober erhalten. Die lange vermißte amerikanssch-arktische Expedition, welche Dr. Kane geführt hat, und welche bekanntlich noch die Aufsuchung Franklins zum

Zwecke hatte, ist wohlbehalten nach New⸗Nork zurückgekehrt.

Triest, Mittwoch, 24. Oktober, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Der fällige Dampfer aus der Levante ist eingetroffen und bringt Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 1565ten d. Nach denselben dauern die Truppen⸗Sendungen des englisch-türkischen Kontingents unter Vivian nach Kertsch und Jenikale fort. Es sin5 Anstalten zur Ueberwinterung der alliirten Flotten zu Konstantinopel und

Beicos vorbereitet worden. , Vom Kriegsschauplatze in Asien wird der „Triester Zeitung“

gemeldet, daß die Russen Kars wieder eingeschlossen hätten, weil die Belagerten wegen Mangels an Reiterei den zuletzt erfochtenen Sieg nicht verfolgen konnten.

Aus Athen wird vom 19. d. berichtet, daß der Finanzminister Silliver gos erkrankt sei und daß Pontostablos dessen Porte⸗ feullle übernommen habe. Christopulos sei zum Kultusminister ernannt und der diesseitige Gesandte bei der Pforte, Konvuriot- tis, von seinem Posten abberufen worden. Der Gesandte der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Prayer, hatte Audienz beim Könige.

Tondon, Mittwoch, 24. Oktober, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Sicherem Vernehmen nach ist General Simpson aus der Krim abberufen worden und wird General Codrington als

sein wahrscheinlicher Nachfolger bezeichnet.

Königliches statistisches Büreau.

Statistische Nachrichten über das seit den letzten

35 Jahren fortgehende Steigen der Preise von

Getreide, Brod und Fleisch im preußischen Staate

und in der Hauptstadt Berlin besonders, so wie

über die Verhältnisse der Anschaffung, des Ein⸗

kaufs und des Verkaufs jener Nahrungsmittel in Berlin.

(Schluß.) (Siehe Staats⸗Anzeiger Nr. 249. S. 1855.) II. Fleisch⸗Preise.

1. Im Allgemeinen.. n Durch die Nachweisungen der Durchschnittspreise von Lebensbedürf⸗ nissen 2c, welche aus 63 der bedeutendsten Marktstädte des preußischen Stagts monatlich bei dem statistischen Büreau eingehen, werden auch die Preise für Rinb⸗ und Schweinefleisch bekannt. Rach den aus diesen monatlichen Angaben berechneten Jahresdurchschnitten galt in den Jahren

Das preußische Pfund in preußischen Silbergroschen.

Vertheuerung der Getreidepreise in naher Verbindung.

5 im 1.

1852 1853 1854 simstz Sem.

855 In den Provinzen ö f F .

? 2 5 1 81 n .

S 2 28 22 6338 K D 8e re, re, , , , . . . 3 r.

9 9 O 5 1) Preußen ...... .. 2 2 343 24 4 33 4 . J 42

2 Posen .. 2 34 3. 4 13 44 34 5 3) Brandenburg... 3 14 3 34 4 135 44 4 554 4) Pommern . ...... 2 331 215 49 33 44 33 41 5) Schlesien .. ...... 25 34 3 14. 3 3 443356 14 6) Sachsen , . 3435 342 343 443 34 5 34 5535 ; 8 38 9167 1 34 420 313 ** kJ 8) Rhein. 3 429 34 4 134 54 43. 1516, im ganzen Staate 1 335313 44 353 4125 345 in

Hiernach hat in allen Provinzen des Staats eine bis auf die neueste Zeit fortschreitende Steigerung der Fleischpreise stattgefunden, mit der b Jedoch sind die Fleischpreise etwas mehr als die Roggenpreise gestiegen. Im Staate Überhaupt galt nämlich im Durchschnitte:

der Scheffel Roggen im Jahre 1852... .. 61 * Sgr. im 1sten Semester 1855... 791, stieg also von 190 auf 129,42; das Pfund Rindfleisch im Jahre 1852. . 2 im 1sten Semester 1855... 345 , stieg also von 190 auf 136,36; das Pfund Schweinfleisch im Jahre 1852 3 im 1sten Semester 1855 5 stieg also bon 100 auf 138,64. ; I) Fleischpreise, Ein- und Ausfuhr von Vieh, Consum— tions- und Markt-Verhältnisse des Fleisches in ; Berlin. a) Fleischpreise in Berlin. . Nach den monatlichen Durchschnitts-Marktpreisen galt das Pfund in

12 1

Silbergroschen: . Nindfleisch Schweinfleisch ,,,, 345 4 ; ö , 37 43 J 4 54 1. Semester 1855... 45 537. Hiernach stieg der Preis eines Pfundes Rindfleisch. .... von 100 im Jahre 1852 auf 128,37 im 1sten Sem. 1865, Schweinfleisch. 109 ) 143 39

während der Roggenpreis bon 624 Sgr. in 1852 auf 784 Sgr. im 4sten Semester 1855, also nur von 100 auf 125,10 stieg.

Rur bei dem Schweinfleisch ist der Preis in Berlin mehr gestiegen als im Durchschnitte des ganzen Staats. Dagegen sind Rindfleisch und Roggen in Berlin weniger gestiegen, als im Durchschnitte des ganzen

Staats. b) Ein- und Ausfuhr von Vieh in Berlin.

Der Schlachtviehmarkt am Landsberger Thore auf dem Kläger'schen Grundstücke wird permanent gehalten, seine Bedeutung ergiebt sich aus folgender Zusammenstellung.

Nachweisung des auf dem Berliner Viehmarkt zum Verkauf gestellten Schlachtoiehes.

Ochsen Kühe Schweine Schaafe Kälber d Jah . S3 . . 2 . 863 2 . m Jahre S 8 8 2 2 w * 2 134 8242 2 33773 23 75 33722 ,, .

E82 2 * —— O 22 Stck. Stck. Stck. Stck. Stck. Stck. Stck. Stck. Stck. Stck.

1852 328 187951 582 8540 8047 88993 43830 180982 1641638882 1853 574 20755 620 9190516458 6757 126979 189978 1718 39966 1854 1082 19377 506 9342 28996 46162 36355 173614 1679 38804 In den ersten fünf

Nonaten . ! 1855 11553 855 1163761112627 21431] 3510 34719] 781121444

Nach den von der General Steuer-Direction aufgestellten Sätzen ist für die Provinz Brandenburg das durchschnittliche Gewicht für das Jahr 1848 festgestellt: ;

eines Ochsen oder Stieres zu 601 Pfund, einer Kuh oder Ferse. . . . ö. '

eines Schweines. . ..... .. sn n. eines Stück Schaf viehes, 41 eines Kalbes ... ...... .. 53

Wie viel von dem eingeführten Viehe wieder ausgeführt ist, darüber sind Notizen nicht zu erlangen gewesen.

Nach den Angaben der Ältmeister des berliner Schlaͤchtergewerks sind die Preise des Viehes sehr verschieden und richten sich nach der

Beschaffenheit des Viehes; doch kann man den Einkaufspreis für 100 Pfund etwa ungefähr folgendermaßen annehmen:

1861

im Jahre 1852 1853 1854 Nindvieh erster Klasse 14 Rthlr. 15 Rthlr. 16 Rthlr. zweiter 5 13 n. 14 n, 15 n, , dritter 1 9 1 193 1 12 1 Schweine. ...... .... 16 171 19

1 7 , n Hiernach sind also die Preise im fortwährenden Steigen geblieben. c) Fleisch⸗Consumtions-Verhältnisse in Berlin.

Nach dem Gesetze vom 30. Mai 1820 wird die Schlachtsteuer von allem geschlachteten Rindvieh, Schafen, Ziegen, Schweinen, mit Einschluß der Kaͤlber, Lämmer und Fersen entrichtet, und die Steuer von Einem Centner Fleisch mit Einem Thaler erhoben. Für Berlin besteht dasselbe Verhältniß, wie bei der Mahlsteuer, so daß zu Kommunalzwecken außer der Staatssteuer Ein Drittheil derselben als Zuschlag erhoben wird.

Nachstehend folgt eine ;

Nach wei sung der in Berlin ein- und ausgeführten schlachtsteuerpflich—⸗ ligen Gegenstände für die Jahre 1852, 1853, 1854 und das erste Semester 18535.

. O = * 23

28 2. 1 ;

ö . 8 w

2 72 6 8 3 82 28

8 3 4 2 3

S6 2 * 353 82 3353 803 C2 . 2

C6 3 9 22

Stück. Stück. Stück. Stück. Stück. Centner.

ö Im Jahre 1852. Beim Ein gange versteuerts 16 370 12,526 52,933 9t, 922 132, 189 15,5344. Mit Versendungsscheinen steuerfrei eingeführt. 5 ö. . . 6, 632 In steuerfreien Mengen gef nt, . e. 7 . 33 800 Summe Eisgangs 16,370 12, 536 57,933 gi, 97 137, 189 77, G56 Mit Versendungsscheinen ausgeführt! c... 3 6 ö . 4317 Bleibt zur Consumtion ] 16,370 12,578 57, 933 9,977. IX, 189 18, 679 Im Jahre 1853. ͤ Beim Eingange versteuert 18, 749 12,371 54,907 79,7358 131,542 14, 588 8 Mit Versendungsscheinen

steuerfrei eingeführt... 3 261. 1 . 7,A10 In steuerfreien Mengen ing nn,, ö 26 14 . 253

Summe Eingang 18,749 12, 371 54,907 7, 768 1531, 647 77, 7534.

Mit Versendungsscheinen ,, ö w . . 4, 8424 Bleibt zur Consumtion. 18, 49 12, 371 54, 9607 79, 768 131, 647 17, 469 Im Jahre 1854. Beim Eingange ver steuerts 16, 311 12, 228 49, 435 72, 87 118,592 16, 383 Mit Versendungsscheinen

steuerfrei eingeführt. 2 2 . ö. 7,331 * In steuerfreien Mengen eingeführt?... 2 3 4 . 25013.

Summe Eingang 16,311 12, 738 49 455 7e, Sof is. 5d7 23, 9713.

Mit Versendungsscheinen ,,,, ö 26. . ö ö 3.533 Bleibt zur Consumtion 15353 I1IIJJ. B T dd ,s. Im 1. Semester 1855. Deim Eingange versteuert 11,617 5,889 31,294 40,818 65,792 8,59 Mit Versendungsscheinen J steuerfrei eingeführt.. —— 4 324 . In steuerfreien Mengen gef ißkt

Summa Eingang 11, 6517 5, 889 31, 73d dis Bro ,s FB

Mit Versendungsscheinen ausgeführt. . .. . ... ... 3, 626 5658 2,710 6471 26,580 bleibt zur Consum ion I TF7 F d d , , 39, 212 8,591 Zur Berechnung, wie viel Pfund Fleisch auf den Kopf der Bevölke— lung kommt, ist es nothwendig, die zur Consumtion in den verschiedenen zeitraͤumen verbliebenen Stücke Vieh nach den bei der Einfuhr angegebe— hen Gewichtssätzen für jede Gattung (ein Ochse 26. 601 Pfund; 1 Kuh ze. 386 Pfund; 1 Kalb 53 Pfund; 1 Schwein 2c. 164 Pfund; 1 Hammel 1 Pfund) auf Pfunde zu reduziren, und hierzu die nach Gewicht ver— teuerten Fleischmengen hinzuzurechnen. Dies ergiebt ein Consumtions—

ö

Mlantum für 1852 ,, n n 10,025,262 Pfd. 1855 , . 3) 847, 793 , , , 36, 193,707

nn, n , / 1853 1 S8. 38

ö . 1854 80,27

i c han ö r e f, 1

SHierna at die Fleisch⸗Consumtion, wahrscheinlich in Folge der

berthenerunz der Viehpreise, erheblich abgenommen. che gad bon

5 Personen verzehrte namlich täglich durchschnittlich ö,, 17 Pfd. Fleisch,

185d nur i...... ö.

m 1sten Semester 1855 noch nicht f Pfund, nämlich Coo, Pfund.

1

1 1 ./

Statistische Mittheilungen.

= In den Hohenzollern schen Landen : Berichten in der ersten Abtheilung von 1118 e n m , 401 36 pCt., in der zweiten ven 2471 Berechtigten J34 30 pCt., in der deitten von 7962 Wählern 1480 18 pCt., also er ib h gt ,, ,. 2615 233, pt, an den Wablen Theil genommen in Wahlmännern haben 219 bei der Ab eordneten⸗Wahl ihre , . (Pr. C.) . uh ihr Vom Königlich niederländischen Finanz-Miniß , ,,, n, ,, e lebersicht über die Finam' ñ ö gegeben, der wir einige nähere , . , dre , auf 71 Mill. 833,75 51. veranschlagt; en lieferten in Wirklichkeit aber einen Ert 81 Mill. 311, 194 Fl. Dieser Ueberschuß r g. ier ln n n aus den gewöhnlichen Einkünften und mit etwa 57 Mill aus der 6 lonial⸗Verwaltung. Dazu kommen noch 2 Mill. TG 66 Fl. aus dem ,, , ö Mill 338,921 Fl. aus den klieberschussen er Nechnungsjahre 1851, 1852 und 18533, so' ie der für das Jahr 1854 verwendbaren Mittel ö. n, n gn Il. stellte. Bie A usgaben für das Dienstjahr 1854 waren' zum Be⸗ trage von 85 Mill. 1455963 Fl. bewilligt, es ergab sich indessen 'eine Er— barung von 1 Mill. 188,71 Fl. Bringt man? die wirkichen Ausgaben e , nnn ,,,. ann n Mittel in Abzug, so bleibt im : n 1 on ö , 1 Millionen zur Schuldentilgung verwendet 3 so i r, a lasse noch 2 Mill. 90, 324 zur Verfügung behielt. Im Ausgabe⸗Budget selber waren für, außerordentliche Schüldentilgung bereits 8 Ml Hs, Fl. angesetzt, welche durch den Verkauf der Domainen, so wie durch die

lieberschüsse voriger Jahre, gedeckt i

; werden ü

angegebene Ersparung von f Million ces e tegi ö elf verschiedenen Verwaltungs Zweigen erzielt. Der Gesammt⸗

überschuß floß, wie gezeigt, größtentheils Aus dem

6 ostin dischen Kolonieen. Boch bleibt ö erwägen, daß u n g, er gewöhnliche Dienst des Jahres 1854 einen Ueberschuß von 1 Mill ( dn] abgeworfen haben würde, wobei noch in Betracht kommt daß . Jahre 1851 eine Summe bon 2 Mill. 742, 160 Fl. angewiesen wurde, um die zur Sicherheit der Münzscheine deponirten Schatzkammer⸗ eine in verzinsliche nationale Schuld zu verwandeln, ohne diese . also der Ueberschuß 4 Mill. 632, 184 Fl. betragen hat. Ein gleich günstiger Finanzzustand, wie im vorigen Jahr, stellte sich im a, . der Niederlande auch für die ersten acht Monate des aufenden Jabres heraus. Der Ertrag der Einnahmen überstieg

in diesem Zeitraum den Ertrag der ersten acht Monate des Vorjahres

um 1 Mill. 64tz, (9g F, und f stellte sich bereits um 1 Million 340, 84 Fl. höher, als in den Budget⸗Ansätzen angenommen war. Ein ai. . bleibt um so beachtenswerther, als nicht blos die diesjährigen Einnahme⸗Ansätze sehr hoch gegriffen sind, sondern auch die direkten Steuern abermals und zwar nach einer schon mehrjährigen Erfahrung, noch nicht einmal 3 der ursprünglichen Schätzung eingetragen haben. Beinahe alle übrigen Abgabenzweige übertreffen dagegen den vorjährigen Ertrag; namentlich ist dies bei den indirekten Steuern der Fall. Die Gesammtsummẽ der für das laufende Jahr bestimmten Ausgaben ist ursprünglich auf 80. Millionen 870,661 . dann durch einige Nachbewilligungen auf 81 Mill. 011, 101 Fl. angesetzt worden. Nach Abzug der außer ordentlichen Verwendungen im Betrage von etwas über 7 Millionen Fl. bleibt ein außerordentliches Ausgabe-Budget von 73 Mill. 851, 18f Fl. bestehen. Um die Ausgaben für das Jahr 1856 zu bestreiten, wird bei den Kam⸗— mern ein Gesetz eingebrachz, worin 73 Mill. 587,155 Fl., also 303, 801 Fl. weniger, als im Jahre 1855 gefordert werden. Troß der erfolgten Auf⸗ hebung der Mahl-Accise und der Tonnengelder für Seeschiffe kann dieser Bedarf. aus den durch andere Finanzmaßregeln wieder etwas erhöhten regelmäßigen Einnahmen gedeckt werden, falls es gelingt, die außergewöhn⸗ lichen Kosten für die Instandsetzung des Materials der Seemacht aus den ostindischen Ueberschüssen zu bestreiten. Die Ausgaben für die Marine sind auf Mill. 618,781 Fl. veranschlagt, darunter eine Summe von 1 Mill. 932,000 Fl. für außerordentliche Bedürfnisse, während das Uebrige für den laufenden Dienst bestimmt ist. (Pr. C.)

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Ueber den derzeitigen Zustand des Gewerbebetriebs im Regierungsbezirk Aachen erhält die „Pr. C.“ aus zuverlaͤssiger Quelle folgende Notizen: Die Tuch- Fabriken gehen im Allgemeinen gut und arbeiten mit erneuerter Thätigkeit für die nordamerikanischen Märkte, wo die Geschäfte in Folge einer sehr gesegneten Aerndte einen bedeutenden Aufschwung genommen und die Aussichten für das nächste Frühjahr sich außerordentlich günstig gestaltet haben. In Deutschland und Holland, wohin die Bukskin- Fabrikanten hauptsächlich ihre Erzeugnisse absetzen, ist das Geschäft ebenfalls gut und würde, wenn die Aerndte den gehegten Erwartungen entsprochen hätte, wirklich glänzend geworden sein. Nach Italien, diesem einst so bedeutenden Absatzmarkte, werden augenblicklich fast keine Geschäfte gemacht. In der Levante ist der Be⸗ darf an feinerer Waare gegenwärtig gering und es wird daher weniger bon hier aus, als in Sachsen und Schlesien für dort gearbeitet. Das Wollgeschäft ist fortwährend lebhaft und die Preise sind noch einige Thaler pro Centner höher, als zur Zeit der Märkte. Die Streichgarn⸗ Spinnereien haben seit Kurzem wieder größere Beschaͤftigung. Sammet⸗ Stück⸗ und Band-, so wie die Kattunwebereien sind in gutem Betrieb und gewinnen an Ausdehnung. Kratz und Nadelfabriken, welche in Rußland einen guten Markt hatten, leiden unter den gegenwärtigen Kriegsverhältnissen; die Maschinenfabriken sind dagegen in erfreulicher

Thätigkeit.