1964
General- Lieutenant Brimmer sammelte die Verwundeten und zög sich um 113 Uhr zurück. Die Türken drängten nach, die Russen mußten wieder Halt machen und Kanonen auffah⸗ ren, um ihren Rückzug zu decken. Um 4 Uhr Nachmittags rückten sie in ihre früheren Positionen bei Tschiftlitschaeh wieder ein. Die Blokade wurde in der alten Weise unterhalten. Von den 23 genommenen Ka— nonen wurden 4 mit fortgeführt; von Fahnen 14. Der russische Verlust belief sich selbst nach dieser eigenen Angabe auf 6517 Mann Geiödtete und Verwundete; der des die Höhen besetzt haltenden Feindes auf etwa 1660 Mann, „zum größten Theil mit kalter (blanker) Waffe Erschlagener“, wie General Murawieff in bedeutender sKürze hinzufügt. —= Hier folgt ein langes Verzeichniß der gefallenen und verwundeten Generale, Obersten, Majors und Hauptleute. BVefonders rühmend erwähnt wird der Ingenieur⸗Oberst von Kaufmann und der dem Generalstabe zugetheilt gewesene Kollegien— Assessor Dunkel⸗Welling. Ein Zusatz spricht von der in Kars zunehmen⸗ den Roth des Hungers, der Cholera und der Desertion. Bei den Russen dagegen fänden sich so viele von den schon aus der Front gestrichenen hl wieder ein, daß die geschwächten Reihen sich wieder verstärkten. Unter den türkischen Verwundeten sei ein Pascha; unter ihren Todten 2 Obersten und einige Stabs⸗Offiziere.
Amerika. Man meldet der „Pr. C.“ aus Cartagena, daß dort jetzt eine Gemeinde evangelischen Glaubens in der Bil⸗ dung begriffen ist. Das ist der erste Versuch dieser Art auf dem Boden der Republik Neu-Granada. Von der nordamerikanischen Bibel⸗ Gesellschaft zu New-Jork ist unlängst ein presbyterianischer Geist⸗ licher, FKamon Monsalvatge mit Namen, dorthin entsendet worden, um diesen Plan in Ausführung zu bringen. Der Entsendete soll für eine solche Aufgabe ganz geeignet sein. Catalonier von Geburt, ging er nach beendigtem spanischen Bürgerkriege nach Besan gon, um sich dort der Theologie zu widmen. Bald jedoch trat er zur evan— gelischen Kirche über und studirte in Genf, evangelische Theologie. Von dort wurde er als Misstonair nach Afrika gesendet, dann aber von der bezeichneten New-Yorker Gesellschaft zur Ausbreitung des Evangeliums nach Texas und Venezuela geschickt. In Cartagena, wo er nun aufgetreten, scheint er auch mit allzugroßen Schwierig- keiten nicht zu kämpfen zu haben. Der dort residirende Provinzialgouver— neur scheint das Unternehmen mit nicht ungünstigem Auge zu be— trachten; er hat einen Saal des Merced⸗-Klosters zur vorläufigen Benutzung für diesen Zweck überlassen. In diesem Lokal eröffnete Monsalvatge unter lebhafter Theilnahme seine Vorträge. Jeden Sonntag hielt er, nach einem ungeschriebenen, hauptsächlich der anglikanischen Kirche entlehnten Ritual, Gottesdienst in spanischer Sprache. Nicht blos alle stanten, sondern auch etwa 300 Katholiken sollen bisher die⸗ sem Gottesdienste beigewohnt haben. Bei dem regen Inter⸗ esse, das seine Vorkräge fanden, ist der Geistliche gewillt, demnächst nach New⸗Nork zurüchukehren und dort die bereits in Aussicht gestellten Mittel zum Bau eines Gotteshauses für die Gemeinde zu holen. Es scheint also, daß der Versuch gelingen wird. Es lebt zwar in Cartagena eine nicht erhebliche Zahl englischer und nordamerikanischer Kaufleute — Deutsche kaum ein Paar — doch steht bei der als nahe verkündeten Vollendung des Verbindungskanales zwischen dem Magdalenenstrom und dem Meere bei Cartagena eine starke Vermehrung dieses Bevölkerungstheiles auf jenem Platze zu erwarten.
Stande.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— In dem Verlage der Deckerschen Geheimen Ober ⸗Hofbuchdruckerei ist das Reglement für den telegraphischen Berkehr auf den Linien des deutsch-österreichischen Telegraphen⸗Vereins nach einer neu er— folgten Umarbeitung, welche vom 1sten d. M. datirt, erschienen. Die wefentlichen Abänderungen des neuen Reglements sind, zufolge der in der letzten Telegraphen-Konferenz erzielten Vereinbarungen in den Be⸗ stimmuͤngen enthalten, durch welche fünf Worte für die Adresse frei⸗ gegeben und die Gebühren für die Rückantworten von nicht mehr als 10 Worten auf die Hälfte herabgesetzt werden. Es sind ferner einige Zusätze gemacht worden, wie zum §. 9, wo es jetztA zum Schluß heißt: „Den einzelnen Vereinsstaaten ist es frei— gestellt, Telegraphen-Stationen geringerer Bedeutung mit beschränkten Dienststunden einzurichten. Diese Dienststunden sind an Wochentagen: von 9 bis 12 Uhr Vormittags und von 2 bis 7 Uhr Nachmittags; und an Sonntagen: von 2 bis 7 Uhr Nachmittags. Die Anmeldung von Nacht-⸗Depeschen hat bei solchen Stationen von 7 Uhr Abends zu gesche— hen“; und zum e. 72, welchem die Beförderungsgebühr für Depeschen, die bei Unterbrechung der Vereinslinien auf die Telegraphenlinien eines oder mehrerer dem Vereine nicht angehöriger Staaten geleitet und auf diesem Wege ohne Zeitverlust an ihren Bestimmungsort beför⸗ dert werden, hinzugefügt ist. Diese setzt sich zusammen: aus der tarifmäßigen Gebühr von der Aufgabe- bis zur Station und aus der Transit-Gebühr für den oder diejenigen frem— den Staaten, durch welche die Umleitung stattgefunden hat. Außer die— sen Zusätzen bringt das neue Neglement eine Vervollständigung und neue Redaction der in den §§z. 3, 4 und 10 enthaltenen Verzeichnisse der Telegraphenlinien des deutsch⸗-österreichischen Telegraphen⸗-Vereins, der Anschlußpunkte an die Telegraphenlinien fremder Staaten und der Vereins— Linien, auf welchen Nachtdienst stattfindet. Es haben in denselben die in der letzten Zeit eröffneten Telegraphenlinien, die neuerdings hergestellten Anschlüsse mit fremden Telegraphenlinien und die Linien, für welche ee rg ich der Nachtdienst eingerichtet worden ist, Aufnahme gefunden.
1. C.
Belegschaft auf 10,M6 Mann.
in der Stadt wohnenden Prote-⸗
Adreß⸗
— Aus den beiden rheinischen Bezirken, in denen der Kohlen— bau betrieben wird, aus dem Dürener und Saarbrücker, gehen fort— dauernd günstige Berichte ein. Der Kohlenbergbau des Saar— brücker Bezirkes war während dieses Sommers ein sehr lebhafter und gewinnt immer mehr an Ausdehnung. Bei dem Oxte Clarenthal im Kreise Saarbrücken, wo sich vor mehreren Jahren ein Kohlenstollen befand, ist vor Kurzem ein neues Flötz entdeckt worden, welches ein mehr als 4 Fuß hohes Lager reiner Kohlen bildet und nunmehr zur Ausbeute kommen wird. —Auf den Königlichen Steinkohlengruben dieses Bezirkes wurden im zweiten Quartal B. J., ausschließlich der zur Verkoakung abgegebenen Kohlen, verkauft: 293,451 Fuder 20 Centner Kohlen. An Koaks wurden 24,775 Fuder 1 Centner abgesetzt. Die Förderung sämmtlicher Gruben erreichte die Höhe von 336,453 Fuder 19 Centner Steinkohlen; an Koaks wurden im Ganzen 24,287 Fuder 13 Centner erzeugt. Der Bestand am Schlusse des genannten Trimesters war: 6715 Fuder 25 Centner Stein— kohlen, 1156 Fuder 11 Centner Koaks. Die Nachfrage nach Kohlen war fortwährend sehr lebhaft und es hat eine vollständige Befriedigung aller Anforderungen noch immer nicht erreicht werden können. Theilweise findet dies seinen Grund darin, daß jetzt auf der französischen und auf der bairischen Ludwigsbahn neben Koaks zum Heizen der Lokomotive beim Gütertrans— porte auch Kohlen verwendet werden. — Die weitere Entwickelung des Steinkohlen-Bergbaues dürfte wesentlich davon abhängen, ob es nicht an Arbeitskräften mangeln wird. Doch ist bei den überaus großen Vortheilen, die gegenwärtig den Bergarbeitern durch Zahlung von hohen Bauprämien und Vorschüssen, durch Rückerstattung des Ein— zugsgeldes, durch Erhöhung der Schichtlöhne, so wie durch Verab— reichung von Brod und Mehl zu weit billigeren, als den Marktpreisen geboten worden, wohl mit großer Gewißheit anzunehmen, daß nicht nur die bisher eingewanderten Arbeiter sich bleibend niederlassen, son— dern auch noch immer neue Arbeiter aus entfernten Gegenden zuziehen werden. — Am Schlusse des ersten Trimesters 1855 waren auf sämmt— lichen Gruben 9552 Mann beschäftigt; gegenwärtig beläuft sich die Im Monat August sind neue Verträge über Anlieferung von Brod und Mehl abgeschlossen worden, so daß es auch jetzt, wie früher, möglich sein wird, den Bergleuten das 6pefündige Brod zu 6 Sgr., mithin bedeutend unter den Ortspreisen, zu berab— reichen. — Der Betrieb und Absatz auf den gewerkschaftlichen Stein⸗ kohlengruben war ebenfalls lebhaft. Auf der Grube Hostenbach wurden im 2ten Quartal d. J. bei 450 Mann Belegschaft gefördert 10,196 Fuder 19 Centner erster und 2685 Fuder 14 Centner zweiter Qualität, ver— kauft 10,360 Fuder 1 Centner erster und 2793 Fuder 9 Centner zweiter Qualität. — Auf den Cettoschen Gruben des Reviers St. Wendel sind bei 89 Mann 1060 Fuder gefördert und rasch abgesetzt worden. (Pr. C.)
MR Hethprei s e-. Berlin, den 10 November.
Zu Lande: Weizen A Rthlr. 20 Sgr.R, auch 4 Rthlr. 15 Sgr. Roggen 3 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 3 Rthlr. 10 Ser. Grosse Gerste 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 2 Rihlr. 10 Sgr. Kleine Gerste 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rihlr. 3 Sgr. 9 Pf. Hater 1 Rihlr. 20 Sgr. 8 Pf., auch 1 Rthlr. 15 Sgr.
HHamihirz, 9. November, Nachmittags 2 Uhr 565 Minuten.
Schluss- Course: Preussische 47proz. Staats-Anleihe 100 Br. Preus- sische 33proz. Prämien- Anleihe —. Oesterreich. Aproz. Loose 1014. 3proz. Spanier 305. 1prorz. Spanier 183. Englisch- russische 5pro. Anleihe —. Berlin Hamburger 1135. Cölm- Minden 1663. Mecklen- burger 543. Magdeburg- Wittenberge 40 G. Berlin-Hamburger 18te Prioritüöt 1013. Cömm-Minden 3te Priorität gls Br. Stimmung schr günstig und animirt, besonders Cölner und Mecklenburger.
Getreidemarkt. Weizen höher, 128 Pfd. Hollstein 200 ber, Roggen günstiger, 119 - 120 Pfd. dänischer pro Frühj. 128. Oel, pro November 3435, pro Mai 3353. Kaffee sehr gänstig, 49, Umsatz nahe an 15,000 Sack.
London lan 13 Mk. 13 Sh. not., 13 Mk. 2 Sh. bez. London Eur̃ 13 Mr. 4 Sh. not., 13 Mk. 5. Sh. bez. Amsterdam 35, 955. Wien S. Disconto 57, 6 pCt.
Ern Cenhrt nu. Na.. 9. November, Nachmittags 1 Uhr 43 Min. Fest in allen Fonds. Eisenbahn- Actien höher, desgleichen spanische. Neue F. 250 Loose beliebter.
Schluss- Course: Neueste preussische Anleihe 108. kKassenscheine 105. Cöln- Mindener Eisenbahn-Actien — Friedrich- Wilhelms — Nordbahn 553. Ludwigshafen - Bexbach 159 Frankfurt- janau 813. Berliner Wechsel 105. Hamburger Wechsel SSę. Lon. doner Wechsel 1183. Pariser Wechsel gßz. Amsterdamer Wechsel 100. Wiener Wechsel 1055. Frankfurter Bank- Antheile 1173. 3pros. Spanier 33. 1 pro. Spanier 193. Kurhessischée Loose 37. Fadische Loose 443. 5proz. Metalliques 653. 43pron. Metalliques 57. 1854er Loose 867. Oesterreich. National- Anlesien 693. Oesterreich. Bank Antheile 1012.
Wiern, 9. November, Nachm. 1 Uhr. (Wolsf's Tel. Bur.) Natio- nal-Anleihe fester, Nordbahn-Actien niedriger, Valuten höher.
Schluss-Course: Silber-Anleihe 85. 5pros. Metalliques 753. Apror. Metalliques 653. Bankactien 954. Nordhahn 2043. 1838er Hose 1185. 198546er Lose 9735. National-Anlehen 7827. London 11, 63. Auęgshurg 1133. Hwmbure S823. Paris 132. Gold 183. Silber 13.
Amate eln rnat, 9. November, Nachmittags 4 Uhr. (Wollf's el. Eur.) Günstige Stimmung bei lebhaften Geschäft.
Schluss- Course: 5proz. 5österreich. Nauonal- Anleiie 663. 5proa— 2zproz. Metal-
Mexikaner 1875.
Preussische
Metalliques Litt. B. 7217. 5pros. Metalliques 635. liques 323. pros. Spanier 193. 3proz. Spanier 33. Ilolländische Integrale 623. .
Getreidemarkt. Weizen unverändert, ziemlich lebhaft. Ros— gen stille. Raps, pro Frühjahr 103. Rüböl, pro Frühjahr 54.
Lone om, 9. November, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.)
Der Cours der 3proz. aus Paris von 2 Uhr war
Börse ser animirt.
64, 75 gemeldet, Consols 8853. 1proz. Spanier 20.
5proꝛ. Russen 96. 43pror Russen 86.
Getreidemarkt. Weizen schr fest. Preise wie am vergangenen
Mittwoch. Liverpool, 9. November.
9000 Ballen Umsatz. umsatz 77,580 Rallen.
Haris, 9. November, Nachmittags 3 Uhr. Durch den im »Moniteur« mitgetheilten Bankbericht eröflnete die Börse Als Consols von Mittags 12 Uhr S9 gemeldet wurs den, stieg die 3proz. von 64, 70 auf 64, 809 und sank wiederum aul pCt. niedriger, 89 ein- tralen. Börsenschluss unbelebt, aber ziemlich fest zur Notiz.
Rente 64, S0. zproz. Spanier 343. 1proa. Spanier 20. Silberanleihe 81.
in matter Haltung. 64, 70, nachdem Consols von Mittags 1 Uhr
Schluss - Cours“: 3proꝝ.
Sonntag, 11. November. stellung): Aladin, oder: die Wunderlampe.
in 3 Akten, vom K. Balletmeister Hoguet. Vorher: Da s Stelldichein, oder: Alle fürchten sich. Komische Oper Musik von Nicolo Isouard. Im
in 1 Akt, nach dem Französischen. Mittel reiße.
Im Schhauspielhause. Donna Diana. des Don Augustin Moreto, von West.
— 22
(205te
4 — 2 III. Nr. 300 / 10. 55. Domainen⸗Verpachtung.
Das Königliche Domainen-Vorwerk Ferdi— nandshof, an der Berlin-Stralsunder Chaussee, 3 Meilen von Pasewalk, 39 Meilen von Anklam und 2 Meilen von Ueckermünde, mit der Brau— und Branntwein-Brennerei und einem Areal bon rund
1291 Mrgn. Acker, si, n ker, , ö Hütungen, 14 , Gärten und 130 Hofstellen, Gräben, Wege ꝛc. überhaupt Todos Morgen, soll von Johanni 1855 — 74 auf 18 Jahre meistbietend verpachtet werden.
Die zu verpachtende Domaine ist vollständig separirt, gut arrondirt und servitutfrei. — Das Minimum des jährlichen Pachtzinses ist auf 5240 Thlr. inkl. 5 Gold festgesetzt.
Die Pacht-Caution beträgt 1300 Thlr. und zur Uebernahme der Pachtung wird ein Ver— mögen von 22,000 Thlrn. erfordert.
Die weiteren Bedingungen können in unserer Domainen-Registratur hierselbst und bei dem königlichen Domainen-Amte zu Ferdinandshof vom 24. Oktober eurr ab eingesehen werden.
Der Termin zu dieser Verpachtung ist auf
Mittwoch, den 21. November d. J.,
Vormittags 10 Uhr, in unserem Geschäftslokale hierselbst anberaumt, in welchem sich die Bieter über ihre Befähigung zur Pacht durch genügende Atteste, so wie über den Besitz des erforderlichen Vermögens aus— zuweisen haben.
Stettin, den 6. Oktober 1855. stönigliche Regierung, Abtheilung für die Ver— waltung der direkten Steuern, Domainen und
Forsten. Trie st.
56
1818 Bekanntmachung. Die nachstehende Bekanntmachung: Um zu verhüten, daß Spielzeug für Kinder, desgleichen Konditorei⸗ oder sonstige Eßwaagren durch aufgetragene schädliche Farben für die Gesundheit nachtheilig werden mögen, werden sowohl die schädlichen als auch die unschädlichen Farben hierdurch zur allgemeinen Kenntniß ge— bracht: . Schädliche Farben.
Weiß: Bleiweiß, Kremserweiß, Schiefer⸗
weiß, Schwerspath und Zinkweiß (Zinf⸗Oxyd).
Roth: Malerzinnober, Granschang, Mennige
Mexikaner 19.
(Wolsf's Tel. Bur.) Baum wolle:
Preise gegen gestern unverändert.
Königliche Schauspiele. Im Opernhause. Großes
h Abonnements -Vorstellung): Lustspiel in 4 Abtheilungen, nach dem Spanischen l ne H öeise,
Oeffen
1965
Sardinier 85.
Wochen- (VWolff's Tel. Bur.)
116
4A5proz. Rente 90.
(179ste Vor Zauber⸗Ballet Musik von Gährich.
(Minium), Kupferroth, Chromroth, Englisch Schönroth, Mineralroth und rother Streuglanz. Gelb: Operment oder Rauschgelb (àuripig- mentum), Königsgelb, Kasseler Gelb, Neapel— gelb, Bleigelb und Massicot, Englisch Gelb, Mineralgelb, Chromgelb oder chromsaures Blei, Neugelb, Gummi gtzuttae, gelbe Bronze und Pariser Gelb. Orange: Gemische aus vorstehend aufge— führten rothen und gelben Farben.
Blau: Bergblau, Mineral-Bergblau, Bre⸗ mer-⸗Blau, Königsblau, Smalte, zink oder kupferhaltiges Berliner Blau, blauer Erzglanz, blauer Streuglanz, Eschel, Ultramarin-Blau, Silberblau, Louisenblau, Wiener Blau und Leuthener Blau.
Violet: Gemische aus vorstehend aufgeführ⸗
ten rothen und blauen Farben.
Grün: Grünspan, Grünspanblumen, Braun—⸗ schweiger Grün, Berggrüu, Bremer Grün, Schwedisch Grün, Scheelsches Grün, Wiener Grün, Schweinfurter Grün, Kirchberger Grün, Pariser Grün, Berliner Grün, Reugrün, Oel— grün, grüne Bronze, Kaisergrün, Mitisgrün, Englisch Grün, Kasseler Grün, Moosgrün, Papageiengrün, CEhromgrün, Kobaltgrün, grüner Zinnober, Kaiserdeckgrün, Maigrün, Mineral— grün, Neapelgrün, Neuwieder Grün, Zink— blende und jedes aus einer Mischung von schädlichem Gelb und Blau noch sonst zu bil— dende Grün.
Braun: Terra Siena und Gemische aus einer der oben aufgeführten rothen Farben und schwarz. (Zur Darstellung des Schwarz selbst haben schädliche Stoffe bisher noch keine Anwendung gefunden.) . .
Metallfarbe: Metallgold, Metallsilber, unächtes oder Schaumgold, unächtes oder Schaum⸗ silber, Goldbronze, Silberbronze, Kupferbronze und rohes Spießglanz (Anümonium crudum!)
II. Unschädliche Farben.
Weiß: Präparirte, gut ausgewaschne Kreide oder mit Wasser angerlebener, wieder getrock— neter oder gepulverter Gips, Asbest (Feder— weiß), weißgebranntes Hirschhorn oder Elfen— bein, präparirter Speckstein, präparirter Talk und weißer Thon.
Roth: Karmin, Karminlack, karminirtes Roth, Berliner Roth, Freienwalder Roth, Neapelroth, Kugellack, Florentiner Lack, Krapp⸗ lack, Rosenlack, Carmoisinlack, kirschrother Lack, Wiener Lack, Rosenroth, Rosenlila, Braunroth, Sophienroth, Tassenroth, armenischer. Bolus, rothes Eisenoxhd (CQaput martuum), präparirter Blutstein, Drachenblut, Ablochung von Blau⸗ holz und dessen Extrakt, Abkochung don Fer⸗ nambuck oder Brasilienholz mit Alaun und Gummi versetzt, desgleichen von Cochenille mit
Montag, 12. November. stellung der Signora Ristori unter Mitwirkung der Hofschauspie⸗ ler Sr. Majestät des Königs von Sardinien: Mirra, Trauerspiel in 5 Akten, von Alfieri.
Die freien Entréen sind ohne Ausnahme nicht gütig.
. . . zu ö ,, der Signora Ristori im Vorflur zum Konzertsaal des k. :
von der gern mn enge, 'r k
at ö, n n de 1 . eingegangenen Meldungen erücksichtigt un nnen die Billets bie Mi
1Uhr , — k
Den Inhabern permanent reservirter Billets werden auch zu den beiden Vorstellungen der Signora Ristori dieselben reservirt bleiben, jedoch zur ersten Vorstellung nur bis Sonntag Mittag Ort des Verkaufs der gewöhnliche.
Im Schauspielhause. Gefängniß. Original-Lustspiel in 4Abtheilungen, von R. Benedix. Hierauf: Drei Frauen und keine. und Desverges, von G. Kettel.
Dienstag, 13. November. Im Opernhause. (180ste Vorstellung.) Tancred, heroische Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz, nach dem Italienischen von Grünbaum. Schauspielhause. Der Kaufmann von Venedig, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare, übersetzt von A. W. Schlegel.
Der Billet⸗Verkauf zu den Dienstags-Vorstellungen beginnt Montag, den 12. November.
Im Opernhause. Erste Gastvor⸗
Mittel⸗Preise.
206te Abonnements-Vorstellung. Das
Posse in 1 Akt, frei nach Varin Kleine Preise.
Mittel- Pretse. (207te Abonnements ⸗Vorstellung):
leine d.
w /
etwas Weinstein, Saftroth, die Säfte rother
Beeren, z. B. der Berberitzen- und Kermesbeeren, mit Wasser bereiteter Aufguß von rothen Klatschrosen⸗Blättern, gepulvertes Sandelbolz.
Gelb: Schüttgelb, gelbe Erde, Ockergelb, gelber Lack, gelber Krapplack, Saftgelb, Ab— kochungen von Kurkume⸗Wurzel, Berberitzen⸗ wurzel, Saflor, Quercitron, Scharte, Wau, Kreuzbeeren, Gelbbeeren (Grains d' Avignon), desgleichen von Gelbholz, mit dem vierten Theile Alaun und Gummi versetzt, und von Fiset- oder Fustelholz, Aufguß von Saffran, desgleichen von den Blumenblättern der gelben Ringelblume (Calendula officinalis).
Orange: Saft-Nanquin, eine Abkochung bon Orlean mit einem geringen Zusatz von Soda bereitet, so wie Gemisch aus unschädlichen rothen und gelben Farben.
Blau: Reines Berliner Blau, Diesbacher Blau, Pariser Blau, Mineralblau, Neublau, Sächsisch Blau, Blautinktur, Indigo, besonders eine mit vier Theilen konzentrirter Schwefelsäure bereitete und durch Natron oder Kreide abge⸗ stumpfte Auflösung desselben, trockener und flüssiger Indigo, Karmin, Saftblau.
Violet: Lackmug, Saftviolette und Gemische unschädlicher rother und blauer Farben, z. B. eines Aufgusses der Cochenille mit etwas Kalk— wasser oder Soda-A Auflösung, oder Salmiak⸗ Spiritus und einer beliebigen Menge der vor⸗ stehend erwähnten abgestumpften Auflösung des Indigo. J ]
Grün: Saftgrün und mehrere Abänderun— gen desselben, wie: Pistaziengrün, Apfelgrün, Dunkelgrün u. s. w., Chemischgrün, grüne Erde und Gemische aus unschädlichen blauen und gelben Farben, z. B. eine Verbindung des rei⸗ nen Berliner Blau's mit einer Abkochung von Kurkume-Wurzel oder Gelbholz, desgleichen der vorerwähnten abgestumpften Indigo⸗Auflösung mit der Abkochung von Kurkume-Wurzel und etwas Alaun, oder mit dem Aufgusse der Blu⸗ menblätter der Ringelblume.
Braun: Biester, Kölnische Erde, Mumie, Sepia, Umbra, Kasseler Braun, Kesselbraun, brauner Lack, Mahagonibraun, Mineralbraun, Modebraun, Russischbraun und Mischungen aus unschädlichem Roth und Schwarz.
Schwarz: Beinschwarz, Frankfurter Schwarz, Kernschwarz, Neutralschwarz, kalzinirter Ruß.
Metallf arben: ächtes Blattgold, ächtes Blattsilber, ächtes geriebenes Gold und Silber, Musivgold, Staniol und Graphit.
Die Verkäufer von Waaren, namentlich von Spielzeug für Kinder, werden hiermit auf die im 8§. 304 des Strafgesetzbuchs enthaltenen Strafbestimmungen hingewiesen. Eltern, Vor⸗ münder und Alle, welchen die Beaufsichtigung