1855 / 265 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1970

mit der Vollziehung dieser Anordnung beauftragt wird. Eine Ver⸗ fügung aus dem Departement des Innern trifft zu diesem Behufe die einleitenden Bestimmungen. . Oesterreich. Triest, 109. November. Se: K. Hoheit der Erzherzog Ferdinand Max haben, nachdem die Krankheits⸗

erscheinungen im Kopfe sich schon im Laufe des 9ten d. M. etwas

vermindert hatten, in der Nacht vom 9gten auf den 10ten mit we— erwachten um

nigen, kurzen Unterbrechungen gut geschlafen und chten halb 6 Uhr früh heiter und mit Gefühl von Behagen. (Wien 3.)

Niederlande. * hat gestern ihre Sitzungen wieder eröffnet. worunter ein zur Förderung der Kom- und , bestimmter, wurden vorgelegt. Die Sitzung dauerte nur kurze Zeit, worauf die Kammer sich auf übermorgen vertagte,. .

9. November. Vorgestern hat der König den fran⸗ zösischen Gesandten, Baron d'André, in einer besonderen ö. empfangen, um ein eigenhändiges. Schreiben des Kaisers Napoleon entgegenzunehmen. Vie offizielle Aulündigung kavon in der heutigen Staats-Zeitung hat einige Aufmerksamteit erregt, obgleich man annimmt, . auf die Verleihung des Wilhelms Ordens handle. Tie Ant⸗ worten der Regierung auf die Sectionsbebenken hinsichtlich des Budgets sind nunmehr veröffentlicht.

Mehrere Gesetzentwürfe,

Regierung dem von vielen Mi

gegeben und die zur Deckung des aus der Abschassung der Mahl-

steuer entstehenden Ausfalls beantragte Erhöhung der Additional⸗ Centimen zu den meisten übrigen Steuern zurückgenommen hat. Nur die Consumtionssteuer auf den in- und auslänvischen Brannt— wein und die Weine foll auf diese Weise erhöht werden, Belgien. Brüssel, 10. November.

sandte zu Turin, Vicomte de Jonghe, früher General-Konsul zu

de Briey zum Gesandten am russischen Hofe ernannt worden. Der hiefige russische Gesandte hatte vorgestern eine lange Audienz beim Könige. Der Gemeinderath hat heute über die von seiner Finanz -Section vorgeschlagenen neuen Auflagen und Octroi⸗ Gebühren berathen und dieselben mit Ausnahme der Steuer auf das bei Bauten zur Verwendung kommende Holz und der Balcon⸗

Steuer genehmigt.

Petersburg, ist statt des auf sein Begehren entlassenen Grafen

Großbritannien und Irland. London, 10, Nevem= land und Preußen am 14.

ber. Der neue Lord-⸗Mayor, Herr David Salomons, leistete gestern um 2 Uhr in der Guild Hall vor ten Baronen des Schatzes seinen Amtseid. Dann folgte der herkömmliche feierliche Zug von der City nach Westminster, der aber diesmal des größten Theiles seines gewohnten flitterhaften Pomps entkleidet war. Am Abend gaben der Hauptwürdenträger der City und die neuen Sheriffs gelegentlich ihres Amtsantritts ein glänzendes Festmahl in Guild Hall. Unter den Gästen befanden sich der französische Ge sandte, der Lord-Kanzler und Lady Cranworth, Viscount Palmerston, der Earl von Clarendon, Lord John Russell, Viscount Hawdinge, Lady Hardinge, Lord Panmure, Sir G. Grey, Sir C. Wood, Sir B. Hall, Vernon Smith, Lord Stanley, der Türkei, Hayti's und Brasiliens, General Burgoyne

Franzosen aus. Graf von Per signy erwiderte darauf in fran—

zösischer Sprache ungefähr Folgendes:

gelungen sei, die Vorurtheile der

besiegen und die Freundschaft Englands zu gewinnen. „„Was

vereint voll⸗ diese großen Heile

Napoleon 's . , Kriegsministerium ersetzen.

für große Thaten,““ rief er aus, „„hätten wir führen können!““ Die Zeit ist jetzt da, wo Thaten wirklich vollführt werden, und zwar und zur Sicherheit der Welt. Dem Graben, ist der fromme Befuch Ihrer erlauchten Königin zu Theil geworden,

zum

und unter einem anderen Napoleon, welcher die wahren Interessen

seines Landes begriffen hat, ist Frankreich der innige Bundesgenosse Englands geworden. Doch das ist nicht Alles. Unser Büntniß ruht nicht nur auf zufälligen Umständen, sondern auf der Gemein— samkeit der Interessen beider Völker, Interessen, die gegenwärtig so

eng mit einander verwachsen sind, daß dem einen Volke kein Glück

oder Unglück widerfahren kann, ohne zugleich von dem anz eren met empfunden zu werden. Wenn die Bezisehungen zweier Länder sol⸗ cher Art sind, so ist ihr Bündniß gegen alle Intriguen gesichert und keine Macht der Erde kann dasselbe zerreißen. Bedenken wir nun aber, daß die Eintracht unserer beiden Länder, deren eines vorzugsweise eine See-, das andere eine Militairmacht ist, die

größte Macht varstellt, welche je existirt hat, so können wir dem Ausgange dieses Krieges mit der größten Ruhe entgegen sehen.“,

Der Toast auf die Minister ward durch Lord Palmerston beant— wortet, welcher unter Anderem äußerte:

„Zu jeder Zeit muß es einem Manne von edlem Streben als eine

der höchsten überhaupt zu erreichenden Stellungen erscheinen, wenn ihm die Leitung der Angelegenheiten einer großen Ration, wie die englische, anvertraut wird. Wenn es aber je einen Zeitpunkt gegeben hat, wo die—

Hana, 8. November. Die Zweite Kammer . n, . ver ; Da ag, d 3 englische Volk legt von einem Ende des Landes bis zum anderen den

Lebensmittel-Einfuhr

daß es sich nur um eine Antwort

Der diesseitige Ge-⸗

reicht worden, keine menschliche Macht im Stande sein wird, ihr

die Gesandten Sardiniens, K Nachdem die herkömmlichen lohalen Toaste vorüber waren, brachte der Lord-Mayor die Gesundheit des Kaisers und der Kaiserin der „Vor 35 Jahren drückte der, Kaiser Napoleon J. sein Bedauern darüber aus, daß es ihm nicht

Engländer d Franzosen zu . ö. . ; Engländer und BFranzo zu der Nachfolger des General-Majors Sir R. Airey als General—

jenigen, denen eine solche Aufgabe zugefallen ist, besonders stolz auf z ihnen verliehene Ehre sein durften und die in Folge ihres 6 Postens auf ihnen lastende Verantwortlichkeit besonders tief empsin kel müssen, so läßt sich dies ohne Zweifel von dem Gegenwärtigen sa ö welcher vielleicht größer genannt werden darf, als irgend einer . Menschengedenken da gewesen ist; denn ein edleres Schauspiel, als , lische Nanon der Welt jetzt darbietet, hat ihr noch nie eine Nation an geboten. Wir haben uns in einen großen Kampf eingelassen, nicht lern fertig, nicht übereilt und ohne Ueberlegung, sondern nach ernstem und reiflichem Bedenlen. Wir haben uns in diesen Kampf eingelassen, weil wir fühlten, daß der Krieg eben so nothwendig wie gerecht sei, und .

festen, ruhigen und unerschütterlichen Entschluß an den Tag, alle Opfer darzubringen, welche der Krieg erheischen mag, vor keinen Anstrengungen zuruͤckzubeben und diese Opfer und Anstrengungen so lange zu erkragen, bis wir den Frieden unter den Bedingungen, welche zu fordern wir ein Recht haben, erlangen können. Ich erblicke hier die Vertreter der dre Bundesgenossen, welche gemeinschaftlich mit uns auf dieses große zie hinstreben. Ich sehe hier den Gesandten des Kaisers der Franzosen jenes großen Bundesgenossen, dem ich die Gerechtigkeit erweisen muß, z sagen, daß er durch die Hochherzigkeit seines Geistes, durch den Fernblit und Scharfblick seines Verstandes und durch die Geradheit und ÄUlufrich— tigkeit seiner Politik ein Bündniß zwischen zwei Nationen befestigt hat die nur zu lange durch Eifersucht und Mißtrauen entzweit waren, bon

siebt * AEes jetzt aber, wie ich hoffe, in alle Zukunft treue und einander vertrauende Man sieht daraus, daß die . 5 auende itgliedern geäußerten Wunsche nach-

Freunde bleiben werden. Ich sehe hier ferner den Vertreter des Sul—D fans, für dessen Sache wir zum Schwerte gegriffen und dessen Unter thanen in so hochherziger Weise gezeigt haben, daß sie des ihnen bon uns verliehenen Beistandes würdig sind. Wir haben außerdem an dieser Tafel den Vertreter des Königs von Sardinien, eines Herr— schers, dessen Charakter, so wie das Benehmen seines Volkes die wärmsten Sympathieen in ganz England erregen und des— sen Aufrichtigkeit uns das unbedingteste Vertrauen einflößt. Ich hoffe, daß alles, was diese Vertreter unserer Verbündeten überall in England, wohin sie sich auch begeben mögen, sehen und hören werden, sie in Stand setzen wird, ihren Herrschern zu melden, daß, während wir das größte Vertrauen auf die Standhaftigkeit setzen, mit welcher sie uns in dem gegenwärtigen Kriege unterstützen werden, sie sich eben so unbedingt auf den enischlossenen Muth des englischen Volkes verlassen können. Niemand aber wird bezweifeln, daß, wenn es diesen vier Mächten Ernst mit einer Sache ist, wenn sie das Schwert mit dem ernsten Entschlusse gezogen ha— ben, es nicht eher wieder in die Scheide zu stecken, als bis ihr Zweck er— Vor⸗ haben zu vereiteln.

Die „London Gazette“ bringt den Text einer zwischen Eng— Juni 1859 abgeschlossenen Convention über das ingernationale Verlagsrecht, deren Ratificationen am 13. August 1855 in London ausgewechselt worden sind. Gemäß dieser Convention veröffentlicht nun die „Gazette“ einen vom 19. Ottober d. J. datirten Beschluß des Geheimraths, daß vom Tage nach diesem Datum angefangen die Stipulationen der Convention in Kraft treten und daß die Lords-Commissaire des

1 1 nöthigen Anordnungen behufs des

Schatzes angewiesen sind, die neuen Vertrags zu erlassen.

ö Nach der „United Service Gazette“ hat der Herzog von Cambridge beim Ober-Kommandanten der Armee um Verwen— dung im attiven Felddienst angehalten.

Die Baumwoll-Fabrikanten zu Manchester haben den Tagelohn ihrer Arbeiter wegen des gegenwärtigen niedrigen Preises ihrer Waaren um 10 12 pCt. herabgesetzt. Bereits sind Arbeiter Versammlungen gehalten worden, um gegen diese Maßregel zu protestiren.

Wie die „Times“ meldet, wird Oberst-Lieutenant Percy Herbert

Quartiermeister des britischen Heeres im Orient werden. Er hat am Cap und auf der Krim gedient und gilt für einen der tüch— tigsten Offiziere in unserem Heere. Dem Vernehmen nach win Sir R. Airey den General French als General-Quartiermeister im

Der Metallvorrath der Bank von England hat in der am 3. November verstrichenen Woche um 3731 Pfd. St. und der Notenumlauf um 339,035 Pfd. St. abgenommen.

Frankreich. Paris, 9. November. Nach dem Monats⸗ berichte der Bank von Frankreich hat ihr Metallvorrath (jetzt 2lᷣ Millionen) um 10, ihr Diskonto um 23, ihr Notenumlauf (jeßt 514 Millionen) um 36, und die laufende Rechnung des Schatzee um 40 Millionen abgenommen. Die Münze prägt täglich für ? bis Z Millionen Franken. Der „Flotten-Moniteur“ zeigt an, daß die für das französische Ostsee- Geschwader bestimmten Briest fortan nicht mehr nach Danzig, sondern nach Kiel zu adressiren sind, wo die letzten französischen Schiffe auf der Rückfahrt nach Bre demnächst erwartet werden. Die Fregatte „Jeanne d' Arch Flaggenschiff Les Contre-Atmirals Laguerre, ist aus den chinesischen Merten zu Lorient und das Linienschiff „Inflexible“ aus dem Schwarzen Meere zu Toulon angelangt. .

109. November. Der portugiesische Gesandte hat gestern dem Kaiser die Schreiben überreicht, durch welche ihm del König von Portugal seine Thronbesteigung anzeigt und den Gesandten auf seinem Posten bestätigt. Der „Moniteu:

15 mehrere Veränderungen in Besetzung der Gesandten— Baron Brenier, Staasrath und bisher Direktor der Fonds und des Rechnungswesens im Ministerium des Auswär—⸗ figen, ist, statt des in den Staatsrath berufenen Delacourt, zum Gesandten in Reapel, Graf Montessuy, bisher Gesandter in Florenz, statt des Marquis de Tallenay, der pensionirt wird, zum Gesandten beim deutschen Bunde, Fürst de gatbur d' Auvergne, bisher Gesandter in Weimar, zum Ge— sandten in Florenz, und Vicomte Meldizes-Fresn oy) zum Ge⸗ sandten in Weimar ernannt worden. Brenier ist auf seinem Posten im auswärtigen Ministerium durch den Staatsrath und bisherigen Direktor der politischen Angelegenheiten im nämlichen Ministerium, Lefebvre, ersetzt und des Letzteren Stelle dem zur Verfügung ge— stellten Gesandten Benedetti übertragen worden. Zur Danach⸗— achtung des Handelsstandes zeigt der „Moniteur“ an, daß der Ober Befehlshaber des französischen Geschwaders im Schwarzen Meere die Rückkehr der neutralen, in das asowsche Meer einge saufenen Schiffe auf den 20. November festgesetzt habe, um zu verhüten, daß das Eis sie überrasche und sie den ganzen Winter dort festhalte. Das Einlaufen in das asowsche Meer, wo die rus⸗ sisce Schifffahrt schon am 15. November aufhöre, sei demgemäß vom 20. November ab den Handelsschiffen untersagt.

Spanien. Aus Madrid wird unterm 4. November be⸗ richtet: „Gestern wurde eine Kommission niedergesetzt, um den Gesetzentwurf in Betreff der Bahn von Madrid nach Saragossa zu prüfen. Man spricht davon, die Bischöfe auf die durch das Konkordat festgesetzte Zahl von 53 zu beschränken. Der Betrag der verkauften Nationalgüter beläuft sich bis heute auf 50,407,201 Realen. Estartus ist erschossen worden.“

Eine Depesche aus Madrid vom 8. November lautet: „Die Cortes haben den Gesetzentwurf bezüglich der Nordbahn, die vier ersten Artikel der Verfassung und einen großen Theil des Gesetzes über die milttairische Stellvertretung genehmigt.“

Eine Depesche aus Madrid vom 9. November lautet: „Marsal und andere Aufständische sind gefangen. Man veröffentlicht keine Cholera-Bulletins mehr. Die Regierung ver⸗ las in den Cortes einen Gesetzentwurf hinsichtlich der Abschaffung der Salz⸗ und Tabak⸗Verpachtung für 1867. Gestern Abends hat die Budget-Kommission die Wiedereinführung der Oktroi-Ge— bühren genehmigt.“

Portugal. Man schreibt aus Lissabon vom 29. Oktober: „Der Dampfer „La Bretagne“, an dessen Bord ich mich befand, fuhr den 20sten, kurz vor Sonnen-Untergang in den Tajo ein. Am Fuße eines am Ufer des Flusses gelegenen Thurmes war ein mit Tausenden von Fähnchen geschmücktes, von den Flaggen Portugals, Frankreichs und Englands überragtes Zelt errichtet. Man feierte die Einweihung der ersten Arbeiten der Eisenbahn von Lissabon nach Cintra. Diese Linie wird bis Oporto fortgeführt werden.“

Italien. Rom, 4. November. Se. Heiligkeit der Papst verkündete im gestrigen geheimen Konsistorinm den Abschluß des Konkordates mit Oesterreich.

Turin, 8. November. Alfieri und Sostegno wurden zu Präsidenten, Desembrois und Siccardi zu Vice-Präsidenten des Senates erwählt.

Türkei. Aus Marseille, 10. November, wird telegraphirt: „Der „Jourdain“ ist mit Briefen und Blättern vom 1. November aus Konstantinopel eingetroffen. Es war der Durchgang von s0 mit Getreide befrachteten Schiffen durch den Bosporus signa⸗ lisirt worden. Der Marsch Omer Pascha's auf Kutais bestä tigt sich. Die neuesten Nachrichten aus der Krim gingen bei Ab- gang des „Jourdain“ von Konstantinopel bis zum 27. Oktober. Die Russen hatten eine neue Batterie bei derjenigen aufgeführt, welche die Verbündeten mit dem Namen Bilboquet zu bezeichnen pflegen; dieselbe war jedoch durchaus ohne Wirkung. Das Feuer zwischen den beiden Seiten der Rhede von Sebastopol wurde leb⸗ haft fortgesetzt. Die von den Verbündeten in Kinburn zurückgelas⸗ sene Besatzung besteht aus drei französischen Bataillonen, welche von Kanonenboten unterstützt werden; das Gros des Expeditions⸗— Corps ist nach Eupatoria zurückgekehrt.“

Eine zweite Marseiller Depesche vom 10. November meldet; Armiral Lyons ist in Konstantinopel eingetroffen; Admiral Bruat wurde daselbst zum 16. November erwartet. Das Ge⸗ schwader sollte unter Segel gehen und vor der Krim nur die Schrauben⸗ Linienschiffe „Napoleon“ und „Wagram“, so wie ein Feschwader von Dampfern zurücklassen, welche fortwährend den Dnicpr überwachen und alle Communication zwischen Cherson und Nikolajeff abschneiden sollen. Die Gendarmerie der französischen Garde sollte sich am 2. November in Konstantinopel zur Rückkehr nach Frank— reich einschiffen. Die Expedition nach dem obern Belbek ist in ihre früheren Stellungen zurückgekehrt. Sie fand die Ebenen unwegsam und von unabsehbaren Sümpfen durchschnitten. Ueberall werden Vorbereitungen zur Ueberwinterung getroffen. Die Einrichtung ist vortrefflich. Convois aller Art bringen den Truppen Gepäck und Obdach. Die Armee von Eupatoria ist wiederum durch das Corps des Generals Bazaine verstärkt worden, der nur 3000 Mann

meldet poste n *

seiner Ladung bereits eingenommen, dürfe.

als Positionskrieg bezeichnet werden.

miesch und in den

sem Momente auf den Schwarzen

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als Besatzung in den wieder gut in Stand gesetzten Festungs— werken von Kinburn zurückgelassen hat. Ein Theil der allürten Neiterei geht wieder nach der Türkei zurück. Der Sultan hat Befehl ertheilt, daß Cerealien aus den asiatischen Provinzen nach Konstantinopel geschafft werden. Die Ausfuhr von Getralde und Lebensmitteln soll in Anbetracht des fortwährenden Steigens der ,, demnächst verboten werden.“

Aus Konstantinopel wird vom 1. d. M. gemeldet: Die pie— montesisch en Truppen, welche zur , der von . abgegangenen Verstärkungen bestimmt sind, kommen regelmäßig hier an, um sofort nach Balaklava abzugehen. Aus England, Malta und Gibraltar sind am Bord 4 englischer Transportschiffe dic zum Bau der neuen Eisenbahnlinie von Balaklava nach Kamara nöthi⸗ gen Materialien hier angekommen und auch großentheils bereits

nach der Krim expedirt worden.

. Die seit einiger Zeit im Maslak⸗Lager liegende Gendarmerie der Kaiserlichen Garde, hat definitiven Befehl zur Rückkehr nach Frankreich erhalten; die sänmmtlich aus der Krim zurückkehrende

Aaiserliche Garde wird ihr nachfolzen. Menekli Ahmed Pacha, General en chef der ägyptischen Truppen, ist, von Eupa— toria kommend, mit seinem Stabe hier angelangt.

8 . 8 . C . *. . * j wer „Spectateur Egyptien“ veröffentlicht ein an die in

Aegypten befindlichen fremden Konsuln gerichtetes Rundschreiben des Ministeriums des Auswärtigen, in dem diese von dem bereits

v9 9 . 990 2. 2 . 1 1 2 * * ö . dur ch den ungenügenden Austritt des Nils motivirten etraide Ausfuhrverbost mit dem Bedeuten in Kenntniß gesetzt

erde f ss sic . 6 69 * werden, daß dasselbe sich nur auf Korn und Durrha beziehe und

erst nach 3 Monaten vom 6. Oktober an in Kraft treten werde, daß aber dann kein Schiff, das nicht wenigstens den vierten Theil mehr Getraide ausführen

Das „Journal de Constantinople“ vom 1sten d. M. theilt

nachstehenden aus Eupatoria vom 24sten v. M. datirten Kor—⸗ respondenzbericht über die Erfolge einer stelegraphisch bereits an—

gezeigten) Expedition mit, welche von der Garnison in der Rich— tung nach dem, Dorfe Saki unternommen wurde: „12 Bataillone ottomanischer Infanterie, geführt von dem

Muschir Ahmed Pascha, eine französsche und eine englische Kaval— lerie⸗ Division brachen am 24. Oktober von Eupatoria auf, um gegen das 15 Kilometer entfernte Dorf Saki zu ziehen, in dessen Um—

gebungen die Russen schon vor 8 Monaten ein großes Lager auf—⸗ . hatten wo gegenwärtig nicht weniger als 25,906 Mann agen. Das Dorf war seit einiger Zeit Gegenstand wiederholter

Nekognoszirungen gewesen; diesmal handelte es sich um einen wirk⸗

lichen Kampf; man wollte die Russen zur Aufhebung des Lagers . 1 755 T * ö. ö . . 9 60 8 ö . D, ö nöthigen. Das Expeditionscorps wollte dasselbe Manöver zur An—

,,, in Folge dessen General d'Allonville so glänzende Erfolge über den russischen General Korff errungen hatte; es theilte

sich in 3 Kolonnen, deren eine längs der Küste hinzog und den

9 1 vijff 7 1 9 8 . ö 28 . 7 1

Angriff schützte, während die beiden andern das feindliche Lager angreifen sollten. t rn den ö wurden, nicht den mindesten Versuch zum Widerstand, sondern hoben schleunigst das Lager auf und ließen die Expeditions— Kolonne als Herren des Terrains zurück.“

D 8 7 ö. 9 r 63 Die Russen machten jedoch, als sie der alliirten

Y 9 j ' 1 . J D 128 a0 1 J s Die „Mil. Ztg.“ schreibt: Der Bewegungskrieg in der Krim

für die Miner zt 4a, ge e,. 28.5 9 hat für die Winterszeit 1855—56 sein Ende erreicht und kann,

falls eine vollständige Waffenruhe nicht eintreten sollte, fortan nur Das Gros des Expeditions⸗

Corps aus Kinburn, die französischen Kavallerie-Divistonen aus

Eupatoria und zum Theile von der Tschernaja, das französische Gardecorps aus der Krim kehren, erstere Truppentheile nach Ka— in Bosporus, letztere nach Frankreich zu⸗ Streitkräfte der Alltirten, welche sich in die— verschiedenen Küstenpunkten des . Meeres befinden, reichen indessen aus, um sich in der Defensive zu halten, und im Frühjahr 1856 können

et,.

dieselben mit einer neuen Armada ihre taurische Operations-Armee

verstärken und den Feldzug sofort eröffnen. Auch in Asien ist seit dem 29. September nichts Bemerkenswerthes vorgefallen. Der ganze diesjährige Feldzug daselbst drehte sich lediglich um eine Be⸗

rennung von Kars; sollte General Murawieff, wie der berühmte Schach Nadir im Jahre 1735, von Kars unverrichteter Dinge ab⸗

ziehen müssen, so wäre dies ein harter Schlag für die Russen. Dieser Abzug würde aber nur wegen der eingetretenen Winterszeit, nicht wegen der von Omer Pascha aus dem verlornen Posten

Suchum-Kale unternommenen Diversion, die gar keinen strategischen

Werth hat, erfolgen.

Auch Rußland ist bemüht, seine Wehrkraft durch Rekrutirung, Einziehung und Mobilisirung seiner Mannschaften zu verstärken und im Jahre 1856 eine Anzahl von Operationsarmeen au fzustel⸗ len, deren eine jede sich selbst genügen wird, ohne von der Unter⸗ stützung der anderen abzuhängen. So weit unsere verläßlichen Nachrichten reichen, hält Rußland die nachstehenden Kriegsschau⸗ plätze mit seinen Armeen besetzt: 1) In Bessarabien und Cherson, mithin am Pruth, von der Donaumündung längs der Seeküste bis