2012 —
Pension, der Abschied bewilligt.
Schmidt, P. Fähnr. vom 4. l. Regt., Ziebell, P. Fähnr. vom 3. Inf. Regt., z
ür Reserve entlassen.
Gr. v. Stittberg, ausgeschiedener Sec. Lt. vom 3. Hus. Regt., der Ab—⸗ schied bewilligt.
Bei der Landwehr:
Den 6. November. ã
Zierold, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 2. Bats. 8. Regt, Rieck, Sec. Vt. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 20. Regts., diesem als Pr. Lt. mit seiner bish. Uniform, v. Beul witz, Sec. Lt. von der Kap. 2. Auf— geb. des 3. Bats. 24. Regts, Möittelstädt, Pr. Lt. vom 2. Aufgeb. bes 3. Baits. 18. Negts, diesem als Hauptm. mit seiner bisher. Uniform, saͤmmtlichen der Abschied bewilligt.
Militair⸗Aerzte. Den 3. November.
Schmodgins ki, Assistenzarzt vom 8. Artill. Regt.ů, mit Pension der Abschied bewilligt.
R ilitair⸗ Beamte. Den 1. No bember. ö
Hay, Milit.⸗Intendant des III. Armee⸗Corps, vom 1. Januar 1856 ab bis zur erfolgten Wiederherstellung seiner Gesundheit zur Dis position
estellt. . Durch Verfügung des Kriegs-⸗Ministeriums: Den 31. Oktober. .
v. Sieg roth, Major a. D. und interim. Vorstand der Garnison⸗ Verwaltung zu Schweidnitz, im Amte bestätigt und zum Garnison⸗ Ver⸗ waltungs⸗Sber⸗Inspektor ernannt.
. Den 7. November.
Seyer, Boehmer, Registratur-Applikanten bei der Milit.⸗Inten⸗
dantur des Garde-Corps, zu Registratur-Assistenten ernannt.
Nichtamtliches.
Preußen. Es sind ferner bei den Nachwahlen zum Hause der Abgeordneten gewählt: Im 4ten Mindener Wahlbezirk (Kreise Höxter, Warburg, Büren, Paderborn): Der Kreisrichter Evers zu Paderborn. Im 5ten Düsseldor⸗ fer Wahlbezirk (Kreise Rees und Cleveh: der Oekonom Hein⸗ rich Scholten aus Ward bei Kanten, Kreis Geldern. Im 5ten Potsdamer Wahlbezirk (Kreis Beeskow-Storkow und ein Theil des Teltower Kreises): Der Bürgermeister Bullrich in Charlottenburg. In Hagenz Bergwerks⸗Besitzer Karl Berger in Witten und Landrath Pilgrim in Bochum.
Köln, 16. November. Am gestrigen Tage wurde der regel⸗ mäßlge Dlenst auf der Köln- Crefelder Eisenbahn für die Strecke von Köln bis Neuß eröffnet. Eine besondere Feierlichkeit fand hierbei nicht statt; es wird diese vielmehr bis dahin ausgesetzt bleiben, daß die ganze Bahn bis Crefeld dem Verkehr übergeben wird, was, sofern die Witterungsverhältnisse nicht hindernd da— zwischentreten, im Laufe des nächsten Monats zu erwarten steht. (Köln. Z.)
Hannover, 16. November. Die heutige „Hann. Ztg.“ enthält die zweite Bekanntmachung, betreffend die Kündigung des mit den Bankhäusern M. Berend, Leffmann zc. abgeschlossenen fünfprozentigen hannoverschen Anlehens Littera D. J., wonach die fämmtlichen auf den Kredit der Landeskassen in Gemäßheit des Gesetzes vom 4. Mai 1843 während der Jahre 1846 und 1847 unter Liltera D. IJ. verbrieften hannoverschen fünf⸗ prozentigen Staats-Schulden⸗-Obligationen auf den 1. Mai k. J. gekündigt werden. Es wird den Inhabern der gekündigten Obligationen gestattet, ihre Kapitalien unter den bisherigen Be⸗ dingungen, jedoch vom 1. Mai k. J. an, zu vier Prozent stehen zu lassen; jedoch kann auf die nach dem 20. Dezember d. J. ein⸗ laufenden Offerten die gekündigten Kapitalien zu einem Zinsfuße von 4 pCt. stehen zu lassen, keine Rücksicht genommen werden.
Hoöolstein. Kiel, 15. November. Admiral Dundas ist hier gestern mit den Linienschiffen Duke of Wellington“ und „Majestie“ und der Dampf⸗-Korvette „Fireflye“ eingetroffen. Heute kam der französische Admiral Pe naud mit den Linienschiffen „Tourville“ und „Duquesne“ hier an. (H. N.)
Frankfurt, 16. November. In der gestrigen Sitzung des Bundestags, in welcher Kurhessen wiederum durch den sächstschen Gesandten, Herrn von Nostitz und Jänckendorf, vertreten war, wurde zunächst zu der Wahl des A usschusses geschritten, den die hohe Versammlung in der letzten Sitzung zur Prüfung des An⸗ trages von Preußen über den Schutz musikalischer und dramati⸗ scher Werke niederzusetzen beschlossen hat. Sie fiel auf Herrn von Bismark, Hrn von Rostitz und Hrn. von Eisendecher. — Die hier— auf folgende Abstimmung über den im Juli l. J. erstatteten Be⸗ richt des Militair⸗-Ausschusses, betreffend den 8. 22 der Bundes⸗ kriegsverfassung (Dienstverpflichtung und Gesammtpräsenz), fiel zu Gunsten des Antrags der Majorität des Ausschusses, wel— cher kürzere Fristen stellt, aus. — Der k. würtembergische Ge⸗ sandte machte der hohen Versammlung die mit Dank entgegenge⸗ nommene Mittheilung, daß seine Reglerung dem Bund Befreiung von den Gerichtsspoͤrteln in einer bei den württembergischen Ge—
richten anhängigen Klagesache des Gouvernements der Bundes⸗ festung Ulm zugestehe. — Es folgte die Anzeige; daß En gland die Ausführung einer von der Pulverfabrik zu Rottweil zu Bun—m desfestungszwecken bestellten Quantität Salpeter gestattet habe. — Dem stattgehabten Verkauf mehrerer zum Rayon der Bundesfestung
Mainz gehöriger Grundstücke ertheilte die Versammlung ihre
Genehmigung. — Die Proviantrechnungen von Mainz und Luxe burg wurden für richtig befunden. — Waldeck ließ die Geburt einer Prinzessin anzeigen und gab eine neue Erklärung in der Beschwerdesache der Schulze'schen Erben ab. — Endlich wurde über zwei die Kartoffelkra nkheit betreffende Eingaben Bericht erstattet. (Fr. J.)
Luxemburg, 13. November. Das hier erscheinende „Echo du Luxembourg“ meldet: „Die Regierung des Großherzogthums Luxemburg hat einer französischen Gesellschaft die Konzession zum Bau folgender Bahnstrecken ertheilt: 1) von Luxemburg an die belgische Gränze; 2) von Luxemburg an Lie preußische Gränze; 3) von Luxemburg an die französische Gränze. Der Kontrakt wurde am verwichenen Freitag unterzeichnet.“
Oesterreich. Triest, 14. November. Die Besserung im Befinden Sr. Kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Ferdinand Mar schreitet ungestört vorwärts.
Belgien. Brüssel, 15. November. In der heutigen Sitzung der Repräsentanten-Kammer übergab der Minister des Innern einen Gesetzentwurf bezüglich der Lebensmittel, wonach das gegenwärtig in dieser Hinsicht bestehende System in Kraft bleiben soll. Die einzige neue Bestimmung ist im Artikel 3 enthalten, der alle in Belgien anlangenden Schiffe, deren Ladung mindestens zu zwei Dritteln ihrer Ladungsfähigkeit aus den im Artikel 1 aufge— führten Lebensmitteln besteht, vom Tonnengelde befreit. Auf den Antrag des Herrn Osy wurde die Berathung des Entwurfs der Antwort-Adresse auf die Thronrede auf nächsten Montag festgesetzt.
Frankreich. Paris, 15. November. Die Feierlichkeit der Preisvertheilung an die gekrönten Aussteller ist heute Nachmittags inmitten eines außerordentlich zahlreichen Publikums mit großem Pomp und ganz in der Weise vor sich gegangen, wie es in dem antlichen Programm angekündigt war. Am Eingange des Palastes empfing die Ausstellungs⸗-Kommission, den Prinzen Napoleon an der Spitze, Ihre Majestäten. Prinz Napoleon, von den Mitgliedern der Kommission umgeben, näherte sich dem Throne und verlas den Bericht über das Ergebniß der Ausstellung. Der Kaiser antwortete:
Meine Herren! Die Ausstellung, die ihrem Ende naht, bietet der Welt ein großes Schauspiel. Es geschieht während eines ernsten Krieges, daß, von allen Punkten der Welt, die ausgezeichnetsten Männer der Wissenschaft, der Kunst und des Gewerbfleißes nach Paris geeilt sind, um daselbst ihre Arbeiten auszustellen.
Dieses Zusammenströmen unter derartigen Umständen ist, ich glaube es freudig, der allgemeinen Ueberzeugung beizumessen, daß der unternom— mene Krieg bloß diejenigen bedrohte, die ihn veranlaßt hatten, daß er im Interesse Aller fortgeführt wurde, und daß Europa, weit entfernt, darin eine Gefahr für die Zukunft zu sehen, vielmehr ein Pfand der Unab⸗ hängigkeit und der Sicherheit darin erblickte.
Nichtsdestoweniger ist, beim Anblicke so vieler bor unseren Augen ausgebreiteten Wunder, der erste Eindruck ein Wunsch nach Frieden. Der Friede allein, in der That, kann diese merkwürdigen Erzeugnisse des menschlichen Verstandes entwickeln. Sie Alle müssen daher, wie ich, wunschen, daß dieser Friede ein baldiger und dauerhafter sei.
Um aber ein dauerhafter zu sein, muß er die Frage, welche den Krieg herbeigeführt hat, klar lösen. Um ein baldiger zu sein, muß Eu⸗ ropa sich aussprechen; denn ohne den Druck der allgemeinen Ansicht drohen die Kämpfe zwischen großen Mächten sich zu verlängern, während
im Gegentheil, wenn Europa sich zu erklären entschließt, wer Unrecht
oder wer Recht hat, dieses ein großer Schritt zur Loͤsung sein wird.
In der Epoche der Civilisation, worin wir leben, sind die Erfolge der Armeen, wie glänzend sie auch seien bloß vorübergehend; entschieden ist es die öffentliche Meinung, die stets den letzten Sieg davonträgt.
Sie Alle daher, die Sie glauben, daß die Fortschritte der Landwirth— schaft, des Gewerbfleißes, des Handels der einen Nation zu der Wohl⸗ fahrt aller anderen beitragen, und daß, je mehr die wechselseitigen Be— ziehungen sich vervielfachen, desto mehr die nationalen Vorurtheile zum Verschwinden neigen; sagen Sie Ihren Mitbürgern bei der Heimkehr in Ihr Vaterland, daß Frankreich keinen Haß hegt gegen irgend ein Volk, daß es Sympathie hat für alle diejenigen, die gleich ihm den Triumph des Nechtes und der Gerechtigkeit wollen.
Sagen. Sie ihnen, daß, wenn sie den Frieden wünschen, sie offen zum weni gsten Wünsche für oder gegen uns kund geben müssen: denn inmitten eines umfassenden europäischen Kampfes ist die Gleichgültigkeit eine schlechte Berechnung und das Schweigen ein Irrthum.
Was uns angeht, für den Triumph einer großen Sache verbündete Völker, laßt uns Waffen schmieden, ohne unsere Hüttenwerke lässiger zu betreiben, ohne unsere Gewerbe zu hemmen. Seien wir groß durch die Künste des Friedens, wie durch jene des Krieges; seien wir stark durch die Eintracht, und setzen wir unser Vertrauen auf Gott, daß er uns triumphiren lassen werde über die Schwierigkeiten des Tages und die Wechselfälle der Zukunft! .
Darauf begann die Vertheilung der Kreuze und der großen Ehren-Medaillen aus den Händen des Kaisers. Um 2 Uhr 10
Minuten verließen der Kaiser und die Kaiserin den Palast.
2013
Der „Moniteur“ bringt heute die Dekrete bezüglich der vom Kalser „in Anbetracht der als Mitglieder der internationalen Jury fen Wissenschaften, der Landwirthschaft, dem Gewerbfleiße und den
znen Künsten geleisteten Dienste? den fremden Preisrichtern und fremden Kommissaren, so wie den französischen Preisrichtern verlie—⸗ henen Auszeichnungen.
Die Ehren⸗-Medaille (große goldene Medaille) erhielten u. M.: I) Königliches Bergamt in Bonn. chemischer Produkte in Schöneberg. 3) Industrielle Gesellschaft e Zollvereins (Zucker- Fabricgtien). 4) A. und E. Höller in Solingen (blanke Waffen). 5) P. Lünenschloß in Solingen (dito). 8 Henkels in Solingen (Messer ꝛ.). 7) Mannesmann in Rem⸗ scheid (Feilen ꝛc. )J. 8) Die Rheinprovinz (wegen des Sr. König⸗ lichen Hoheit dem Prinzen von Preußen gehörigen Albums). 9 Vollgold u. Sohn in Berlin (Galvanoplastik). 10) Königliche Porzellanfabrik in Berlin. 11) Gebrüder Croon in Gladbach (Baumwollstoffe). 12)
f in Aachen (Tuche). 13) Johanny u. Abhoe in Hückes⸗
che). 14) Schöller u. Sohn in Düren (dito). 15)
Andreä in Mülheim a. Rhein (Sammet). 16) Scheibler u. Co.
in Erefeld (Sammetbänder). 17) Kramsta u. Sohn in Freiburg
in Schlesien (Leinwand). handels⸗Ministerium in Berlin (Kunstblätter ꝛc.)
Die große Ehren⸗Medaille erhielten unter Anderen: I) Die Minen⸗ und Hochöfen -Gesellschaft von Hörde in West— salen; 2) Borsig in Berlin (Maschinen-Fabrikß; 3) Stadt Solin— gen (blanke Waffen); 4) Krupp in Essen (Gußstahl); 5) Bochumer Derein für Bergbau- und Gußstahl- Fabrication.
Die große Ehren⸗-Medaille erhielten u. A. folgende Künstler: Cornelius, Rietschel, Bildhauer.
Die Medaille erster Klasse: Achenbach, Kaulbach, Knaus. Die Nedaille zweiter Klasse: Hildebrand, Magnus, Mantel, Meyerheim, Schrader, Kiß, Bildhauer. Die Medaille dritter Flasse: Krüger, Röting, Steffeck. Von deutschen Industriellen und Künstlern ist noch Folgenden das Ritterkreuz der Ehren⸗ gegion verliehen worden: Thaer in Möglin (Ackerbau); Troms⸗ dorf (chemische Produkte); Krupp in Essen (Stahlfabrik); Brandeis in Ilsenburg (Hütten- Direktor); Hoer, Arbeiter der Friedrich⸗Wilhelms-Hütte bei Mühlheim a. d. Ruhr; Mayer in Hochum (Stahlfabrik); Nellessen in Aachen (Tuchfabrik); Schöller in Düren (Tuchfabrik); Schlechter, Nadelfabrikant bei Aachen; Hildebrand, Maler; Kaulbach, Maler; Rauch, Bildhauer; Rietschel, Bildhauer.
Griechenland. Athen, 9. November. Die Kammern wur⸗ den am hten geschlossen; am 12ten d. Mis. findet die Wieder⸗ tröfnung mit einer Thronrede statt. Die zwei amerikanischen Kriegsschiffe, welche nicht wegen der Sache des Konsuls King hier angelangt waren, sind gestern nach Konstantinopel abgegangen.
Turkei. Die letzten Nachrichten aus der Krim, welche bis zum 8. November gehen, melden kein Ereigniß von Bedeutung. Die großen Vorbereitungen zur allgemeinen Beschießung des Nord⸗ sorts und Zerstörung der Strandbatterieen waren an diesem Tage noch nicht ganz beendet, und das Feuer war, wenn auch stärker als in den letzten Tagen des Monats Oktober, doch auch kein allge— meines geworden. Man erwartete bei den französischen Batterieen eine neue Gattung congrevescher Raketen, von deren Wirkung man sich Qußerordentliches verspricht.
Der französische Kriegs-Minister hat folgende Depesche des Narschalls Pelissier erhalten:
Hauptquartier zu Sebastopol, 2. November 1855.
Herr Marschall! Sie wissen, daß ich gegen Mitte des Monats Ok⸗ tober die Infanterie-Divifion des Generals de Failly nach Eupatoria ge— schickt hatt?! General Simpfon seinerseits hatte die englische Kavallerie⸗ Brigade Lord Paget's eben dahin einschiffen lassen. Diese Verstärkung der Streitkräfte sollte es dem General d'Allonville möglich machen, die bon dem Feinde in der Richtung von Perekop sowohl, wie von Simfe⸗ topol getroffenen Dispositionen zu prüfen, die große Communications—⸗ Linie, welche beide Punkte verbindet, zu beunruhigen und nöthigenfalls, wenn auch mit der größten Vorsicht, seine Action in der Umgebung bon Eupatoria auszudehnen. Um ihn in Stand zu setzen, in jenem armen und beinahe wasserlosen Landstriche mehrere Märsche zu machen, waren von Kamiesch aus transportable Pumpen, Schläuche und Geräthe ur Nutzbarmachung der in jener Gegend seltenen Brunnen dorthin ge— schikt worden. Bei der vom 22. bis 24. Oktober, vorgenommenen hroßen Rekognoszirung, über welche ich Ew. Excellenz schon früher Bericht zu erstatten die Ehre gehabt habe, gewann General d' Allonville die Ueberzeugung, daß der Feind seine Concentrations⸗ Punkte nach Süden zu verlegt hatte. Um sich darüber zu bergewissern, rückte der General am 25. Oktober Morgens mit 24 Bataillonen des Generals de Failly und des. Muschirs Ahmet Pascha, mit 38 englischen, türkischen und französischen Schwadronen und mit 56 Ka⸗ nonen von Eupatoria aus. Als er um 2 Uhr Nachmittags vor Sak angekommen war und keine anderen Truppen sich gegenüber sah, als einen bon einigen Schwadronen unterstützten Haufen Kosaken, ließ General d'Allon⸗ bille die französischen und türkischen Divisionen rechts bei Sak borbei staffelweise vorrücken, indem er seinen rechten Fluͤgel an die große mo⸗ rastige Schlucht lehnte, welche bei diesem Dorfe ausläuft, während er ich mit der ganzen Kavallerie und reitenden Artillerie nach dem ungefähr anderthalb Stunde entfernten Tschobotar wandte.
2) Königliche Fabrik
18) Kölner Dombau⸗Verein. 19)
feindlichen Schwadronen zogen sich fortwährend zurück indem sie d Wege nach Simferopol folgten, und als . ,, fich ö. n sitionen, welche den Punkt decken, wo diese Straße durch die Schlucht von Zschobotar führt, bis auf ungefähr 1500 Metres genähert hatte demaskirten die Russen 30 Geschütze von schwerem Kaliber (z2⸗Pfünder) deren Granaten auf unserer ganzen Linie platzten und uns 4 Mann tödteten und 18 verwundeten. General d'Allonville begann hierauf, die ihm gegenüberstehende feindliche Kavallerie zu prüfen. Er sandte vier türkische Schwadronen gegen zehn russische. Letztere warteten die An⸗ kunft der Türken nicht ab, sondern zogen sich zurück. Der Feind wagte es nicht, den Kampf anzunehmen, oder wollte es nicht und es konnte dem General d'Allonville nicht einfallen, sich blos mit seiner Kavallerie zu einem Angriffe auf stark vertheidigte De⸗ fensiv⸗Positionen verlocken zu lassen. Der Tag war schon weit vorge— rückt. Der General entschloß sich daher, wieder zur Infanterie Ren. zukehren, und nahm eine feste Bivouat-Stellung ein, in der Art daß seine Front durch Sak und seine beiden Flügel durch zwei nahe gelegene Seen gedeckt waren. Einige in der Nähe des Ufers befindliche leichte französische und englische Schiffe waren bereit, die Truppen nöthigenfalls mit ihrer Artillerie zu unterstützen; allein der Feind versuchte keinen Angriff. Es ließ sich als wahrscheinlich annehmen, daß die Russen An— gesichts dieser Demonstration von den in der Umgegend besetzten Punk— ten aus ihre verfügbaren Streitkräfte zusammenziehen wurden, um die bedrohte Stelle zu vertheidigen. Um sich gegauer über diese Streitkräfte und die von den Russen eingenommenen Siellungen zu unter richten, beschloß General d'Allonville, am 28sten von Neuem gegen den Feind zu marschiren. Die Beschützung Saks und des unteren Endes der Schlucht von Tschobotar ward der türkischen und ägyptischen Infanterie des Muschirs Ahmet Pascha anvertraut; General de Failly stellte sich mit seiner Divisien eine Stunde weiter vorwärts auf, und General deAllonville marschirte mit der englischen Kadallerie⸗ Brigade Lord Paget's, der türkischen Kavallerie Ali Pascha's und der französischen Kavallerie unter Befehl des Generals Walsin-Esterhazy zwischen Temesch und Djamin außerhalb der Schußweite der russischen Kanonen nach Osten hin. Die feindlichen Schwadronen wandten sich hierauf nach unserem rechten Flügel zurück und folgten seitwärts unseren Bewe⸗ gungen, ohne dieselben jedoch zu stören, obgleich unsere Kavallerie sich über zwei Stunden weit von der Infanterie entfernt hatte. Bei diesen Bewegungen zeigten die Russen ungefähr 60 Schwadronen, und wir konnten Terrassirungs-Arbeiten, so wie Truppen unterscheiden, die in der Richtung von Tulat und Aich aufgehäuft waren. Nachdem er durch einige Manöver vergeblich versucht hatte, ein Reitergefecht in der Ebene , . zog sich General d'Allonville, der nur zu Lez, hinter Tulat Wasser finden konnte, gegen Mittag nach der Infanterie des Generals de Failly zurück und erreichte mit ihr gegen Abend, ohne daß ihr der Feind folgte, sein Bivouak vom vorigen Tage bei Sak. Die Brunnen von Sak waren beinahe erschöpft, die Hälfte der Pferde hatte gar nichts zu trinken gekriegt, und da der wesentliche Zweck der Expedition, welcher nicht darin bestand, sich in ein eigentliches Ge⸗ fecht einzulassen, sondern die von dem feindlichen Heere nach dieser Seite eingenommenen Stellungen zu rekognosziren, erfüllt war, so kehrte Ge— neral d' Allonville am folgenden Tage, 29. Oktober, nach Eupatoria zu⸗ rück, nachdem er in Erfahrung gebracht hatte, daß nach dieser Richtung, so wie nach allen anderen Richtungen um den Ort sich eine Einöde ge⸗ bildet hatte, indem der Feind im Umkreise von 7— 8 Stunden alle Dör⸗ fer von den Einwohnern hatte räumen lassen und sich daselbst kein einziges russisches Kantonnement mehr befand. Genehmigen Sie ꝛc. : Pelissier.
Ueber den gestern bereits telegraphisch gemeldeten Zusammen⸗
stoß der Türken unter Omer Pascha mit den Russen veröffentlicht der „Moniteur“ vom 16. November eine Depesche aus Pera vom 14. November, welcher zufolge Omer Pascha am 56ten den Ein⸗ marsch in Gurien erzwungen und die Russen, welche S000 Mann regulairer Truppen und 12,000 Milizen zählten, zurückgeworfen hatte. Der Kampf dauerte fünf Stunden. Der Serdar setzte darauf seinen Marsch nach Kutais fort. Aus Trapezunt, 28. Oktober, wird dem „Moniteur“ geschrie⸗ ben: „General Cannon (Bairam Pascha), welcher bei der Verthei⸗ digung von Silistria eine so hervorragende Rolle spielte, ist am 24. von Konstantinopel hier angekommen und am 27. ins Lager Omer Pascha's, dessen. Generxalstab er beigegeben ist, weitergereist. Der Courier aus Erzerum brachte am 26. die Nachricht, das aus 12,000 Mann bestehende Lager von Deve-Boyen habe den Befehl erhal⸗ ten, auf Kars zu marschiren, um dem russischen Heere in den Rücken zu fallen. Andererseits meldeten Briefe aus Kars vom 20sten, daß die Russen ihr Gepäck nach Gumri schickten, und ein Brief vom 21sten versicherte sogar, sie hätten bereits einige ihrer schweren Geschütze fortgesandt. Verbürgen will ich diese Nachrich ten keineswegs. Auf Anordnung Omer Pascha's wird hier ein Hospital zur Aufnahme der Kranken und Verwundeten seines Heeres errichtet werden. Die Aerzte werden Engländer sein. Die engli⸗ sche Fregatte „Highflyer“ ging heute früh auf unserer Rhede vor Anker; sie kam von Suchum-Kale und hatte den Herzog von New⸗ castle an Bord.“
Schweden und Norwegen. Stockholm, 12. Novem⸗ ber. Die am Sten nach Trälhafvet bei Waxholm aufgekommene englische Dampf⸗Korvette „Harrier“ ging am 190ten wieder nach Sandhamn, um ein dort liegendes amerikanisches Fahrzeug zu dbservlren, welches mit Revolver-Pistolen für russische Rechnung beladen sein soll und, wie man glaubt, bei der ersten passenden
Die Gelegenheit nach Finnland hinüberzufahren beabsichtigt.