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uebersicht des Tabaksbaues im preußischen Staate für das Jahr 1824.
Flächeninhalt der mit Tabak bepflanzten Grundstüͤcke.
a. in steuerpflichtigem Umfange.
Provinzen. IJ. Klasse.
Morgen.
e.
II. Klasse. Il. Klasse. 1V. Klasse. Morgen. AIR. Morgen. AN. Morgen. IR.] Morgen.
Summa a.
b. in nicht steuerpflichtigem Umfange.
; Morgen.
C. Zusammen.
Morgen.
19
Ostpreußen 4
Westpreußen
3111111
. JJ . 2 624 estfalen . . Rheinland 69 31
32 1136 263 38 8 8 90 225 23 2390 9) 715 50 446 80 67 1143
1,162 51
578 156 200 328 140 301
842 1737 2,548 7221 3,298
11,A523 43391 70
3, 014
D r r r b
D r S , T
34, 649
Nicht amtliches.
Preußen. Berlin, 4. Dezember. In der gesteru statt⸗ gefundenen zweiten Sitzung des Herrenhauses ver kündete der Herr Präsident das Resultat der in vorangegangener Sitzung vorgenomme= nen Wahl der Schriftführer. Es sind gewählt die Herren: Freiherr von Romberg, von der Marwitz, von Rochow, Piper, Graf von Dohna-Malmitz, Freiherr von Oldershausen, Jochmann und Freiherr von Hardenberg. Zum Quästor ist ernannt Herr Freiherr von Münchhausen, zu dessen Stellvertreter Herr Krausnick. Es wurden hierauf vereidigt die Herren: Fürst von Bentheim—⸗ Tecklenburg, Herzog von Croy⸗-Dülmen, Fürst von Für st e n⸗ berg, Fürst von Salm⸗Horstmar, Fürst von Sayn⸗Wittgen⸗ stein, regierender Graf zu Stolberg⸗Roßla, Fürst von Salm⸗ Salm; . Graf von Plettenberg, Freiherr von Sch lich⸗ ting und Freiherr von Weichs. — Der Herr Justiz⸗ Minister überreicht nachstehende Gefetz- Entwürfe: 1) betreffend vas Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige und beurlaubte Landwehrmänner, welche, ohne Er⸗ laubniß auswandern; 2) betreffend einige Abänderungen des Gesetzes über die Dienstvergehen der Richter vom 7. Mai 1851. Dieser Entwurf beabsichtigt zwei Aenderungen, einmal an die Stelle der Amts-Suspensien Lie Strafversetzung eintreten zu lassen, und zweitens die beschlußfähige Anzahl der Richter bei dem Ober ⸗Tribunal in Disziplinarsachen auf eine
eringere, der Bedeutung der Sache jedesmal entsprechende . festzusetzen; 3) betreffend die Aufhebung des Artikels 88 der Verfafsung s-Urtkun de. Dieser Artikel enthält das Ver⸗ bot, daß Richter ein Nebenamt nicht übernehmen dürfen. Diese Bestimmung hat sich als zweckmäßig nicht bewährt und der Ge⸗ setz' Entwurf beabsichtigt nunmehr die Uebernahme eines Neben⸗ amtes durch kö von . Genehmigung der vorgesetzten Dienstbehörde abhängig zu machen. .
1 41. . Se. Königliche Hoheit Prinz Frie⸗— drich Wilhelm von , e. . heute, auf der Reise nach
oblenz begriffen, in unserer Stadt ein,.
ö a a . 2. Dezember. Gestern Abend um halb 16 Uhr starb hierselbst Dr. Jo hann Monheim. Weit über ein halbes Jahrhundert hinaus hat er seiner Vaterstadt in den umfangreichsten Kreisen die wesentlichsten uneigennützigsten Dienste geleistet, durch Thatkraft, Stiftungen, Wort und Schrift, als Deputirter und trath. St, . a. M., 3. Dezember. Daz hier garnisonirende preußische Tte Jäger⸗Bataillon erhält vom künftigen April ab seine ger gr. in Hohenzollern - Hechingen und. Hohenzollern Sigma⸗ ringen. Das Ste Jäger-Bataillon, gegenwärtig in Wetzlar, wird sodann seine Stelle hier einnehmen. (Fr. J.)
Baden. Karlsruhe, 29. November. Der Abgeordnete, Ober ⸗Kirchenraths⸗Direktor Prestinari, wurde zum zweiten Vice⸗ Präsidenten erwählt. — Heute Abend wird die Dank-Adresse an den Regenten in den . i n, . der morgigen Sitz ung das provisorische Gesetz über Steuererhebung.
ö . 1. . Koͤnigl. J Regent ist heute rüh auf einige Tage nach Koblenz abgereist. ⸗ 1a nnr, ö. 1. Dezember. Der Bundesrath hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, wegen der Eisenbahnstreitig⸗ keiten in Freiburg und andern vorliegenden gleichen Fällen, die Bunvesversam mlung einzuberufen. Der Tag ihres Zusam⸗ mentrittes wird erst in der nächsten Sitzung festgestellt werden.
Belgien. Brüssel, 2. Dezember. Die Tarifreform finder ziemlich allgemeinen Anklang; es hat sich hier eine allgemelne Assozla tion für dle Zollreform gebildet, welche alle Handels- und Fabri stäpte des Landes vertreten soll. Das hiesigt Comitè hat dereits eine Untersuchung ber alle einschlägigen Fragen beschlos= Jeu und erklärt, daß es alle zur Reduction imd Bereinfachung der
Zollgesetze führenden Vorschläge der Regierung unterstützen werde. Zu Mons hat sich bereits ein ähnliches Comité gebildet und zu Verviers hat der Secretair der Handelskam dustriellen aufgefordert, dem Beispiele der H ein Comité zu bilden, das die Reform des Zo
Großbritannien und Irland. London, 2. ber. Bie Königin, Prinz Albert und der König von Sardinien besuchten gestern Woolwich und hielten eine Heerschau über die Der Empfang, welcher dem Könige In der City en zur würdigen s beschäftigt. veröffentlicht, wie thunlich, um Sr. Majestät
chachtung zu be—
dort stehenden Truppen ab.
Victor Emanuel zu Theil wurde, war ein b von London ist man emsig mit den Vorbereitung Begrüßung des am Dienstag erwarteten hohen Gaste Der Lord⸗-Mayor, Herr Salomons, hat einen Erlaß in welchem er seine Mitbürger, auffordert, sich an jenem Tage der Geschäfte zu enthalten,
bei dieser freudigen Gelegenheit die schuldige Ho
zeigen.“ . Spanien.
vember:
bald beendigt sein.
bis die zur Ergänzung der Verfassung setze von den Cortes genehmigt sind. unserer Armee
Karabiner wird in
von Granada, Prim, hat sich
egeisterter.
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mer, Masson, die In⸗ auptstadt zu folgen und lltarifs anstreben soll. Dezem⸗
Aus Madrid schreibt man unterm 26. No— „Die Berathung der Verfassung dauert fort, wird aber Mit ihrer Veröffentlichung wird man warten, bestimmten organischen Ge— — Der Gebrauch der Minié⸗ immer allgemeiner; sind viele Bataillone damit bewaffnet. — Der General ⸗-Capitain am 2dsten mit
Stabe auf dem Kriegsdampfer „ Castilla“ nach den Presidios in Afrika eingeschifft, um die dortige Sachlage zu untersuchen und mit den Befehlshabern darüber zu berathen, wie den unaufhörlichen
Angriffen der Araber ein Ende gemacht werden kann.“
Eine Depesche aus
„Die Cortes haben gestern die Reduction stituirung des Staaksrathes angeordnet. — Cabecillas Tristany auf französisches Gebiet wird als nahe bevor⸗ stehend bezeichnet. — Der Verkauf der National-Güter wird fort⸗ Die Zahlungen für das nächste
während eifrigst betrieben. — halbe Jahr sind gesichert.“
Italien. Bekanntlich ist unterm 13. Januar d. J. z zwischen dem Königreich beider Sscilien und den Ver— einigten Staaten von Rordamerika über die Rechte der neukralen Flagge während eines Seekrieges ein Vertrag abgeschlossen worden, der ganz genau mit dem in Betreff desselben Gegenstandes kurz zuvor zwischen Rußland und den Vereinigten Stäaten geschlossenen Abkommen übereinstimmt, und, die für den gegenwärtigen Seekrieg von den Westmächten proklamirten Grund⸗ sätze zu Gunsten des neutralen Handels als dauernde Bestimmungen für das unter den betheiligten Staaten geltende Seerecht feststellt. Jener Vertrag ist seitdem auch ratifizirt und diese Ratificationen sind am 14. Juli v. J. in Wa shing ton ausgetauscht worden. Auch ist in Folge dessen der Inhalt jenes Vertrages durch ein König⸗ lickes Dekret vom 22. v. M. in Neapel nunmehr seinem Wortlaut erhoben worden. St. Petersburg, 27. No⸗ l des Fürsten Gortschakoff
Vom 26. Oktober bis 3. November war des Fein des Thätigkeit gegen die Werke der Nordseite Sebastopols, richtet; om 6 bis zum 164. Rovember hat der Feind gar nicht geschossen. Selne Arbeiten bestanden in Vollendung der Batterieen. welch der Oschakoff⸗ Schlucht erbaute, und Vertiefung der Trancheen der ersten Bastion und Alexander⸗Batterie und Aufschüttung des W Batterie Nr. J. Unsere
Arbeiten sowohl,
Eine von der Werkstätten
nach veröffentlicht und zum Gesetz
Rußland und Polen. vember. meldet:
vormaligen
gegen diese Stadtgebaude.
zündete die
auf der ihr Feuer fort stehen gebliebenen worfene Bombe
Lanbarmee unterhalb der Batterie Rr. 8 an. Ditober bis 5. Rovember bestand aus 12 verw
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Madrid, vom 1. Dezember, lautet: der Grundzüge der Kon— Der Uebertritt des
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aber sehr schwach, ge⸗
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dirten Gemeinen. Auf dem linken Flügel unserer Stellungen haben bie Verbündeten am 1. November 7 Uhr Morgens ihr Lager abge⸗ brochen, das auf dem Abhange des Baidarthales gestanden hat, und zogen sich über die Tscherngja zurück, indem sie nur eine kleine Kolonne im Dorfe Urkusta zurückließen. .
Bei der am 5. November vom Chef des Generalstabes unter⸗ nommenen Rekognoszirung ersah man, daß der Feind das Baidar⸗ thal mit zwei Infanterie-Divisionen besetzt hatte. — Eines seiner Lager befindet, sich jenseits der Tschernaja, unweit des Land⸗ hauses Mordwinow, das andere vor dem Dorfe Bijaak⸗Mus⸗ komia; die Vorposten stehen bei dem Dorfe Boga, Urkusta und Kurenia. Allem Anscheine nach bereitet sich der Feind zur Ueberwinterung vor, weil an vielen Orten bereits Erdhütten angelegt und in der Nähe des feindlichen Lagers eine Menge Leute mit gleichen Arbeiten beschäftigt sind; außerdem hat man in dem Hauptlager, auf dem Saypunberge, 200 mit Segeltuch überzogene Baraken erbaut, und auf der abschüssigen Seite desselben, von der Redoute Canrobert bis zum Kirchhofe, wurden 16 steinerne Baraken erbaut; in den Dörfern Kady⸗ kioi, Karani, auf den uralskischen Höhen, bei der Kapelle Johannes des Fasters und dem Dorfe Komarow, befinden sich 115 hölzerne Baraken. ürkundigungen zu Folge werden die französischen Truppen, welche im vorigen Jahre in der Krim überwinterten, durch neue abgelöst, und bereits sind zwei Divisio nen aus dem Lager St. Omer angekommen.
Der Befehlshaber der Kolonnen bei Eupatoria, General der Kavallerie Schabels ki, meldet, daß am 2. November 8 Uhr Morgens der Feind in zwei Kolonnen aus Eupatoria hervorkam. 25 Schwadro— nen mit 6 Geschützen rückten auf Orta-Mamai in der Richtung von Karagurt, und 15 Schwadronen auf dem Wege nach Perekop und Kurulu. Als er den Hohlweg von Orta-Mamai erreicht hatte, begann der Feind die rückgängige Bewegung nach seinem verschanzten Lager bei Eupatoria,
zerstörte die Aulle Toi⸗Tebe und Kara-Tschara-Muhlla und nahm das
in der Nähe befindliche Vieh weg. feindlichen Truppen, rung vor.
Vor Genitschesk hat einer der fünf Dampfer, welche auf jener Rhede liegen, die neu erbaute Batterie beschossen, sie jedoch nicht beschä⸗ digt. Unsere Arbeiten an den Bauten der Befestigungen von Genitschesk gehen sehr rasch vorwärts. Die dabei beschäftigten Streiter der Reichs⸗ wehr von Tula zeichnen sich durch vollständige Nichtachtung der feind— lichen Schüsse aus, gehen willig in die Laufgräben und schmollen, wenn eine Compagnie abwechselnd die Zeit in denselben ohne Schüsse von den feindlichen Fahrzeugen zubringt.
General Murawjeff berichtet vom Tschiutli⸗Tschai:
Unsere Truppen setzen die Blokade von Kars und die Streifzüge bis an die feindlichen Werke fort, bald Vieh wegnehmend, bald Fouragiere überfallend und die Besatzung allarmirend; außerdem werden fäglich von den blokirenden Kolonnen Üeberläufer von den regulagiren türkischen Truppen aufgefangen. Das Bemerkenswertheste von derlei Ereignissen war Folgendes: Am 15. Oktober erblickte der Commandeur der vierten Sotnie des berittenen muselmännischen Regiments Nr. 1, Stabs-Capitain Mamed-Bek, daß eine große Anzahl türkischer Fouragiere sich von den Höhen von Karadagh längs der Front— ihres niederen Lagers zerstreut hatten. Er griff dieselben an und warf sie zurück, wobei don den Türken 7 Mann auf dem Platze blieben, zwei Nisams verwundet und 37 Pferde erbeutet wurden. Am 2lsten und 2Asten fand ein Scharmützel zwischen den Vorposten des Generals Bakla⸗ noff statt, wobei 116 Mann mit 4 Anführern und 7 Fähnchen von den Tasen gefangen wurden; drei davon wurden getoödtet, 28 verwundet. Die Russen hatten einen verwundeten und zwei kontusionirte Kosaken.
Von Gurien wird berichtet: Omer Pascha hat mit 24,000 Nisam in Suwaren ohne Pferde gelandet; sammt den vorher in Kudalet gewe⸗ senen 8009 Mann beläuft sich die feindliche Truppenzahl auf 32,000 Mann nebst 60 Geschützen, die zum Theil sich in Tschuruksu konzentrirt haben, wo bedeutende Mundvorräthe ausgehäuft sind. Weli⸗Pascha ist aus Erzerum herausgekommen und hat seine Infanterie zwischen dieser Stadt und Hassan-Kale gelegt, die Reiterei zwischen letzterem Orte und Deli— Baba. Diese ganze Kolonne soll 13,0960 Mann mit 30 Geschüßtzen start sein und erwartet 25,000 Mann Verstärkungen, die Anfangs (Mitte) Oktober von Trapezunt unter Selim Pascha bereits aufgebrochen wären.
— Den 23sten begann der Eisgang auf der großen Newa, den 2Asten trieb das Eis schon in bedeutenden Massen, den 2östen stellte sich dasselbe und am 26. November war bereits der ganze Fluß innerhalb der Stadt mit einer soliden stehenden Eisfläche bedeckt.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 27. Novem⸗ ber. Der in diesen Tagen hier erwartete russische Admiral von Glasenapp ist, der halboffiziellen Svenska Tidningen“ zufolge, der hiesigen russischen Gesandtschaft als Bevollmächtigter für das Seekriegswesen beigegeben; außerdem ist hier schon seit längerer Jeit ein russischer Militairbevollmächtigter in der Person des Ge⸗ nerals Bodisco der Gesandtschaft attachirt. — Nach demselben Blatte geht die russische Regierung mit dem Plane um, auch nach Dänemark und Holland besondere Bevollmächtigte für das See⸗ kriegswesen zu senden.
Die drei norwegischen Mitglieder der unterm 3. Oktober niedergesetzten schwedisch⸗norwegischen Zoll-Comitè sind der Höchsten⸗ gerichts⸗-Assessor O. J. Lövenskiold in Christiania, der belgische Konful und Kaufmann F. Lorck in Drontheim und der Kaufmann J. B. Faye in Bergen.
Dänemark. Kopenhagen, 1. Dezember, Abends. Gene⸗ ral Canrobert ist (wie schon erwahnt) zum Ritter vom Elephan⸗ ten, fein Adjutant, Oberst Cornely, zum Commandeur und der
— Bei Eupatoria bereiten sich die ebenso wie bei Sebastopol, zur
27. Oktober aus
die aus New-York vom 17. November eingetroffen. Ueberwinte⸗ ) mb ngetroffen
französische Marine -Lieutenant Baron Duperré zum Ritter des Dannebrog⸗Ordens ernannt worden. — Heute trat der im Anfang des Oktobers vertagte dänische Reichstag wieder zusammen.
Flensburg, 30. November. In der heutigen Sitzung der schleswigschen Provinzial ⸗Stände⸗Versammlung wurde der Comité⸗ Bericht in der Sprach- Angelegenheit, und zwar in dänischer und in deutscher Sprache, verlesen. (Der Bericht bezog sich auf den vom Abgeordneten Werner auf Brebelholz eingebrachten An- trag auf eine Modification der in den letzten Jahren in Betreff der Sprachfrage getroffenen Bestimmungen. Nach Ver⸗ lesung dieses Berichts erklärte der Königliche Commissair Departementschef Etatsrath Kranold: Die jetzige Versammlung der schleswigschen Provinzialstände sei eine außerordentliche, und die Re⸗ gierung werde auf Vorschläge, die auf Verfassungs⸗Aenderung ab⸗ zielten, um so weniger eingehen, als sie selbst der nächsten ordentlichen Versammlung Vorschläge zu Verfassungs⸗-Aenderungen, die sie für dienlich halte, machen werde. Diese Eröffnung möge als Aeußerung des Gesammt⸗Ministeriums angesehen werden. Seine, des Commissairs, Meinung geheübrigens dahin, daß die Regierung auf Torschläge, die eine Aenderung der Kirchen⸗‚Schul⸗ und Gerichtssprache bezweckten, nicht ein⸗ treten wolle, da die Sprachverhältnisse reiflichst erwogen seien. Ob⸗ gleich nun der Abg. Werner seinen Antrag fallen ließ, so wurde doch auf die Bemerkung des Präsiventen: „einen eingebrachten Antrag könne Niemand fallen lassen, darüber müsse die Versammlung entscheiden; wer dafür sei, daß der Antrag nicht weiter beraäthen werde, der möge sich von seinem Sitze erheben“, abgestimmt, indem sich die Mehrheit der Versammlung erhob.
Amerika. Das Postdampfschiff „Arago“ ist mit Berichten Die wichtigste Nachricht, die es bringt, ist die Beseitigung der Differenzen zwischen England und den Vereinigten Staaten. In einer Depesche aus Washington wird darüber Folgendes berichtet: Im Staats⸗Sekre⸗ tariat für die auswärtigen Angelegenheiten ist eine Depesche an Herrn Buchanan. (den amerikanischen Gesandten in London) eingegangen, welche unzweideutig in Abrede stellt, daß der⸗ selbe Namens der Vereinigten Staaten Sympathieen zu Gunsten der Westmächte kundgegeben habe. Wegen eines Bruches mit England hegt die Regierung keine Besorgnisse. Der Staats-Secretair für die Marine hat die für den Commodore Paulding bestimmten Instructionen bis zum Eintreffen des „Pacific“
aan sich gehalten; und da aus England amtliche Nachricht einge⸗
gangen ist, welche unserer Regierung die Versicherung giebt, daß die Absendung einer britischen Eskadre nach der westindischen Sta⸗ tion keine Beziehung zu den eentral-amerikanischen Angelegenheiten, noch irgend einen den Vereinigten Staaten feindlichen Zweck hat, so wird nur ein Schlff nach Nicaragua abgehen, und zwar das Flaggenschiff „Potomac“ mit dem Commodore Paulding, der mit Wahrnehmung der Interessen der Vereinigten Staaten im Allge⸗ meinen beauftragt ist.“
Telegraphische Depeschen.
Dir schau, 4. Dezember. Vergangene Nacht Unterbrechung des Trajekts über die Weichsel wegen dichten Treibeises. Heute gegen 8 Uhr Morgens blieb das Eis stehen. Das Wasser stieg von 7! 4“ auf 9. Gegenwärtig, 9 Uhr Morgens, wird das Eis- boot versuchsweise in Gang gebracht, um den Trajekt für den Schnellzug aus Berlin um 11 Uhr Vormittags zu ermöglichen. Heute Nacht voraussichtlich Trajekt gehemmt. P
Der Eisenbahn⸗Schnellzug aus Wien hat am 3. Dezember e. in Oderberg den Anschluß an den Zug nach Berlin nicht erreicht.
Paris, Montag, 3. Dezember. (Wolff's Tel. Bur.) Fünf Schiffe, aus dem Schwarzen Meere kommend, haben am 2. De⸗ zember vor Toulon Anker geworfen.
Statistische Mittheilungen.
— Nach den über die Verwaltung der städtischen Städte ⸗Feuer⸗ Sozietät der Kur- und Neumark und der Niederlausitz für das Jahr 1854 abgelegten Rechnungen sind an Beiträgen von den Versicherten 195.533 Rthlr., an Zinsen 649 Rthlr., an zu fälligen Einnahmen 157 Rthlr., an wieder eingezogenen Brandentschädigungs⸗-Geldern 5. Rthlr., und an durchlaufenden Posten 34,000 Rthlr. eingekommen, wozu noch ein Bestand aus der Rechnung pro 1853 von 29,790 Rthlr. und an eingegangenen Einnahme⸗Resten 1209 Rthlr. treten. Es betrug mithin die Gesammt⸗Einnahme 261,343 Rthlr. An Einnahme⸗Resten waren 2432 Rthlr. verblieben. Die Brandschäden haben für die erste Klaffe der Verficherungen an Totalschäden 2750 Rthlr., an Partial= schäden 19,120 Rthlr., im Ganzen 21, 80 Rthlr., für die 2. Klasse an Totalschäden 48,475 Rthlr., an Partialschäden 29, 970 Rthlr., im Ganzen 8, 445 Rthlr., für die dritte Klasse an Totalschäden 13, 925 Rthlr.,