1855 / 300 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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General Williams, Major Teesdale, mit einem Schreiben, worin Geueral Williams um Erlaubniß ersuchte, unter Parlamentair⸗ flagge in unser Lager zu einer Besprechung kommen zu dürfen, worauf General Murawieff mündlich dem Major Teesdale beauf⸗ tragte, General Williams von seiner Bereitwilligkeit, letzteren um Mittagszeit am 25. November zu empfangen, in Kenntniß zu segtzen. Zur bestimmten Zeit am 26. November erschien General Williams vor dem Oberbefehlshaber des abgesonderten kaukasischen Corps, als , , ., von dem Oberbefehlshaber der anato—⸗ lischen Armee, Muschir Wassif Pascha, um zu unterhandeln. Nach erfolgter Feststellung der vorläufigen Capitulationsbedingungen wur— den diese vom General Williams unterzeichnet und vom General Murawieff bestätigt. General Williams sollte am folgenden Tage Morgens wieder in unserem Lager mit der schließlichen Antwort des Muschirs eintreffen; allein die Anordnung aller Geschäfte und die Anzeige der Uebergabe an die Garnison, bie von den Befehlshabern mit Aufregung aufgenommen wurde, mach— ten seine Anwesenheit in der Festung nöthig. Um dies mündlich zu erklären, sandte er seinen Adjsutanten. Am selbigen Tage Abends legte Major Teesdale eine schriftliche Be— glaubigung des Muschir auf den Namen General Williams vor, zum definitiven Schluß der Kapitulations⸗-Bedingungen, nebst einem Namens⸗Register der Pascha's der in Kars zurückgebliebenen anatolischen Armee. Am 27. November Nachmittags langte Ge— neral Williams in unserem Lager mit seinem Stabe und drei Pascha's an, und unterzeichnete schließlich die Kapitulations-Be— dingungen. Am 2s8sten sollte, der geschlossenen Uebereinkunft ge—

mäß, der Rest der anatolischen Armee, welche die Besatzung

von Kars bildete, die Festung mit den Waffen unter klingendem Spiel, und flatternden Fahnen verlassen: aber auf das Ersuchen der türkischen Befehlshaber selbst legten die Truppen ihre Waffen und Kriegsmunition in ihren Lagern ab, wo kleine türkische Wachen bis zur Ablösung durch die unsrigen zurückgelassen wurden. Wiewohl den Türken vorgeschrieben war, um 10 Uhr Morgens an— zutreten (Front zu machen) bei den Ruinen des Dorfes Giumbett, so erschienen doch erst um 2 Uhr Nachmittags vor dem General Murawieff der Muschir der anatolischen Armee mit dem General Williams und den englischen Offizieren. Unsere Truppen waren bereits in Schlachtordnung auf beiden Ufern des Kars⸗Tschai auf⸗ marschirt. Es wurden die türkischen Regiments-Fahnen vor die Front gebracht und von einem Zuge Karabiniers des Jäger ⸗Regi⸗ ments Tula in Empfang genommen, und gingen unter Musikspiel und lauter „Hurrah“ von Bataillon zu Bataillon. Hierauf wurde ein Theil der türkischen Armee, bestehend aus alten, schwachen, für unbestimmte Zeit Beurlaubten (Re⸗ difs, ebenso die Miliz (Baschi-Bozuks und Lasen), zusammen 6000 Mann, der Convention gemäß in die Heimath unter der Bedingung entlassen, daß sie gegen Se. Kaiserliche Majestät wäh— rend des ganzen Krieges nicht wieder fechten würden, unter be— sonderer Escorte nach dem ersten Nachtquartier abgeführt. Nach der Entlassung der Redifs empfing der Oberbefehlshaber eine De— putation der notabelsten Stadtbewohner. Nachdem der General Murawieff die Reihen der regulairen türkischen Truppen, welche sich als Kriegsgefangene ergaben (annähernd 7. bis 86000 Mann), zu Pferde besichtigt hatte, befahl er, ihnen ein Mittagsmahl,

das vorher in den Compagnie-Kesseln bereitet worden war, auf

dem linken Ufer von Kars-Tschai zu reichen. An demselben Tage wurde die Festung durch unsere Garnison, unter Befehl des Ober= sten de Sage, besetzt und auf der Citadelle die russische Flagge aufgezogen. „So sind“, fügt der „Invalide“ hinzu, mit dem Falle von Kars die letzten Ueberbleibsel der anatolischen Armee ver— schwunden, deren Zahl im Juni noch 30, 000 Mann betrug. Ge— fangener ist der Oberbefehlshaber dieser Armee, Wassif Pascha, außer ihm acht Paschas, viele Stabs- und Ober⸗Offiziere und mit ihnen der englische General Williams sammt seinem ganzen Stabe. In der Festung werden 130 Geschütze und beträchtliche Waffen⸗ vorräthe gewonnen.

Der „Russ. Invalide“ veröffentlicht ferner folgenden von dem General Murawieff an das abgesonderte kaukasische Corps erlassenen Tagesbefehl:

„Station Wladi-Kars, 28. November. Ich wünsche euch Glück, meine Mitkämpfer. Als Statthalter des Czaren danke ich euch. Durch euer Blut und eure Anstrengungen liegen die Bollwerke Kleinasiens zu den Füßen des Kaisers. Die russische Flagge weht auf den Wällen von Kars; darin offenbart sich der Triumph des erlösenden Kreuzes. Wie Staub verschwunden ist die ganze 30000 Mann starke anatolische Armee. In Gefangenschaft sind der Oberbefehlshaber derselben mit allen Pascha's, Offizieren und dem englischen General, der die Vertheidigung leitete, nebst seinem Stabe. Tausende von gefangenen Türken ziehen nach unserer Heimath, um von euren Thaten Zeugniß abzulegen. Noch sind die von uns genommenen großen Vorräthe an Waffen und Krongut, die in' Kars geblieben sind, nicht re— gistrirt; aber außer den von euch im Laufe des Feldzugs erbeuteten Geschützen und Fahnen werden unsere Zeughäuser noch durch 130 Ka— onen bereichert. Die Menge der Fahnen verschönert die heiligen Kirchen Rußlands zum Andenken an euren standhaften Muth. Noch einmal

wünsche ich euch Gluͤck vom Höchsten bis zum Niedri mei , e i , . iener. Euch habe ich da u verda r ö. ö inn ö ; ö nd so danket mit mir dem Herrn der Heerschaar in sei unerforschlichen Fügungen uns jetzt einen . r , der Heimsuchung, die wir noch vor nicht langer Zeit erfahren haben Der Glaube an die heilige göttliche Vorsehung bewähre in euch den Geift der Krieger und verdoppele eure Kraft. Mit der Hoffnung auf den Beistand des Allerhöchsten werden wir uns an neue Werke begeben Der Oberbefehlshaber, General-Aldjutant Murdäies.“ Berichten aus Riga vom 15ten d. zufolge hatte man dort am 15ten d. Morgens 17 bis 195 Kälte. Aus Moskau und dem . von Rußland berichtet man von 30 bis 350 Reaumur Kälte.

Eine aus Archangel der „Pr. C.“ zugegangene Mitthei— lung bestätigt wiederholt die auch aus den Umständen sich ergebende Thatsache, daß der Schiffsverkehr, auf dem Weißen Meere durch das englisch-französische Blokade-Geschwader in diesem Jahre bei⸗ nahe gänzlich gehemmt worden. Nur in den engen Zeit⸗ räumen, welche die Nutzbarkeit des Fahrwassers vor dem Beginn wle nach der Aufhebung der Sperr-Maßregeln noch darbot, trafen see— wärts in Archangel Schiffe ein. Die Ankunft der im Herbst eingelaufenen erfolgte so spät, daß die Mehrzahl derfelben des Frostes wegen nicht wieder auslaufen konnte und sich nun genöthigt sieht, in dem Hafen zu überwintern. Darunter befinden sich 1 Fahrzeuge unter norwegischer, 11 unter bremer, 4 unter oldenburger, 1 unter nord ⸗-amerikanischer und 1 unter hamburger Flagge.

Telegraphische Depeschen.

Köln, 21. Dezember, 5 Uhr 35 Min. Nachmittags. Die heutige fällige englische Post vom 20. d. ist ausgeblieben. Veran— lassung ist unbekannt. .

Düsseldorf, 21. Dezember, 6 Uhr 49 Minuten Nachmittags. Der Zug aus Verviers mit der englischen Korrespondenz hat in Deutz den Anschluß an den Courierzug Deutz-Berlin am 2lsten Dezember (. nicht erreicht.

Mar Hat i KH.

Berlin, den 22. Dezember.

Zu Lande: VWeiren 4 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 4 Rthlr. 20 Sgr. Roggen A Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 3 Rthlr. 15 Sgr. Grosse Gerste 2 Rihlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Kleine Gerste 2 Kihlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 10 Sgr. Hater 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthle. 17 Sgr. 6 Pf. Erbsen 3 Rthlr. 20 Sgr.

Heipzig, 21. Dezember. Leipzig - Dresdener 220 G. Löbau= Zittauer 4243 G. Magdeburg Leipziger 320 G. Berlin- Anhaltische 164 G. Berlin - Stettiner 165 G. Cöln- Mindener 170 Br. Thüringer 1105 Br. Friedrich- Wilhelms Nordbahn —. Altona-EKieler 1285 G6. Anhalt - Dessauer Landesbank - Actien 1363 G. Braunschweiger Bank- Actien Litt. A4. 1275 G.; B. 1265 Br. Weimarische Bank- Actien Lü. A. 1155 G.; B. 1157 Er. Wiener Banknoten 93 G. Oester- reichische 5proz. Metalliques 68 G. 1854er Loose 91 Br. 1854er National- Anleihe 72 Br. Preussische Prämien- Anleihe —.

HK onstantimopel, 6. Dezember. Wechselcourse: Lon— don 3 Monat 145 1443; Paris 229; Marseille 229 228 2273; Triest 523; Livorno 195. Geldeours et was billiger.

Mana hn ꝶ, 21. Dezember, Nachmittags 2 Uhr 30 Minuaten. Schluss- Course: Preussische 4 proz. Staats- Anleihe 100 Br. Preu-

ssiche 33proz. Prämien- Anleihe 1067. Oesterreichische Aproz. Logs

1035. 3proz. Spanier 32. proz. Spanier 203. Englisch- russische 5proz. Anleihe —. Bersin - Hamburg 112 2 z. Cöln- Mindener 166. Mecklenburger 493. Magdeburg- Wittenberge 39. Berlin - Hambur- ger 15te Priorität 106 G. Cöin-Mindener 3te Prioritäöt . Rest, Actien geschäftslos. Erhebliche Umsätze in Spaniern.

Getreidemarkt. Weizen unverändert. Boggen sehr sest, 118 bis 119 Pfd. Dänemark 136 einzeln bezahlt. Oel pro Dezember 34, pro Mai 35, pro Oktober 313.

London sang 143 Mk. z ShR. not., 13 ME. 1 Sh. bez., Landon kurz 13 Mk. 4 Sh. not., 13 Mk. 5 Sk. be. Amsterdam 36, 15. VWeien 83. Disconto 63 pCt. G. u. Br.

FEranmkagrart ga. II., 22. Dezember, Nachmittags 1 Uhr 54 Min. (Tel. Dep. d Staats- Anaeigers) Geringer Umsate in spanischen Fonds zu niedrigen Coursen. Oesterreichische Fonds fezt. Eisenbahn- Actien geschãästslos.

Schluss Course: Neueste Preuss. Anleihe 108. Preuss, Kassen- scheine 1043. CGöln - Mindener Eisenbahn- Actien —. Friedrich- Wilhelms - Nardbahn 564. Lud wißshafen- Bexbach 160. Frankfurt- Hanau 78. Berliner Wechsel 1042. Hamb. Wechsel 883. Londoner Wechsel 1186. Pariser Wechsel 933. Amsterdamer Wechsel 993. Wiener Wechsel 1087. Frankfurt. Bank- Antheile 1195. 3proz. Spanier 348. proz. Spanier 2045. Kurhessische Loose 363. Badische Loose 453. 5proz. Metalliques 66 41proz. Metalliques 585. 1864er Loose 87. Qesterreieh. National- Anlehen 693. Oesterreich. Bankantheile 978.

Wwiem, 22. Dezember, Nachmitlags- 1 Uhr. (Wuolss's Tel. Bur.)

Silber-Anleihe 8I. 5pron. Metalliques 74. 43proz. Metalliques 657. Bankactien 905. Nordbahn 213. 1835er Loose 124. 1834er

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Loose 965. National - Anlehen 773. Certificate 91. London 10, 49. Augsburß 110. Hamburg St. Paris 1283. Gold 14. Silber 12.

Amsterdam, 21. Dezember, Nachmittags 4 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.)

Schluss - Course: 5pro. 5sterreichisches National- Anlehen 673. 5proz. Metalliques Litt. B. 7333. 5proz. Metalliques 6333. 23proz. Metalliques 33. pros. Spanier 215. Zproz. Spanier 343. 5proꝛ. Russen Stieglitz 7953. Mexikaner 183. Holländische Integrale 62.

Getreidemarkt: Weizen und Roggen flau, ohne Umsarz. Raps pro Frühjahr 1073. Rüböl pro Frühjahr 55.

Enris, 21. Dezember, Nachmittags 3 Uhr. (VWolsf's Tel. But.) Consols von Mittags 12 Uhr waren 88 gemeldet. Die 3proz. eröffnete zu 65, hob sich auf 65, 05, wich auf 64, S0, stieg auf 64, 90 und schloss bei geringem Geschäft sehr matt zur Notir. Auch industrielle Vwerthpapiere waren angeboten. Consols von Mittags 1 Uhr waren anverändert S8 eingetroffen. Die Missstinmung der Börse war durch die weniger friedliche Haltung der neuesten hier eingetroffenen „Inde— pendance belge“ zum Theil hervorgerusen.

Schluss-Gourse: 3prog. Rente 6, 75. A pro. Rente 91, 70. 3prox. Spanier 342. proz. Spanier —. Silberanleihe S2.

Lornmecdlom, 21. Dezember, Nachmittags 3 Uhr. (‚Woltf's Tel. Bur.) Consols 883. 1proz. Spanier 21z3. Mexikaner 193. Sardinier —. proz. Russen 86. 4ᷓproz. Russen 88.

Getreidemarkt. In Weizen geringes Geschäft. Preise aller Gẽ treidegattungen unverändert

Ever Hoc, 2. Dezember. (Wollsf's Tel. Bur.) Baum wolle: 6000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert, Der Wochen- Umsatz betrug 36, 30, die Einfuhr 42,995 Ballen.

Königliche Schanspiele.

Sonntag, 23. Dezember. Im Opernhause. (205te Vorstellung.) Oberon, König der Elfen. Romantische Feen-Oper in 3 Abthei— lungen, nach dem Englischen des J. R. Planché, für die deutsche Bühne übersetzt von Th. Hell. Musik von C. M. von Weber. Ballets vom Königl. Balletmeister Hoguet. Mittel-Preise.

Im Schauspielhause. (246ste Abonnements-Vorstellung.) Das Käthchen von Heilbronn. Historisches Ritterschauspiel in 5 Auf— zügen, von H. von Kleist. Für die Bühne eingerichtet von H. Laube. Kleine Preise.

Montag, den 24. Dezember, sind die Königl. Theater geschlossen.

Dienstag, 25. Dezember. Im Opernhause. (206te Vorstellung): Euryanthe. Große romantische Oper in 3 Abtheilungen, von Hel— mine von Chez̃y. Musik von C. M. von Weber. Tanz vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Mittel -Preise.

Im Schauspielhause. 247ste Abonnements-Vorstellung. Emilia Galotti. Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von G. E. Lessing. Kleine Preise.

Der Billet⸗Verkauf zu den Dienstags-Vorstellungen beginnt Montag, den 24. Dezember.

Die eingegangenen Meldungen um Billets sind, soweit es der Raum gestattet, berücksichtigt.

Im festen Vertrauen auf die kräftige Unterstützung der geehrten Mitbewohner unserer Stadt, die niemals fehlt, wo es gilt, ein Werk der Liebe zu üben, haben wir in unserer Ansprache vom 6ten d. M. diese Unterstützung zu dem bestimmten Zwecke erbeten, achtbaren, von der Un— gunst der Verhaäͤltnisse betroffenen Familien, durch Darreichung guter und wohlfeilerer Nahrungsmittel zu Hülfe zu kommen.

Der bereits begonnene Winter, die nicht verminderte Theuerung der Lebensmittel und des Feuerungs-Materials haben unsere Erwägungen dahin führen müssen, daß diejenige Hülfe allem Anderen vorzuziehen sei, welche dem sorgsamen Arbeiter kräftige Nahrung bietet, ihm die Aus— gahen für Feuerungs-Material erleichtert und den übrigen Gliedern der

= Sämilie mehr Zeit zur Arbeit und zum Verdienst gestattet. Deshalb

haben wir beschlossen, in den nachfolgend bezeichneten und eingerichteten Küchen: . , Steingasse 33. Große Frankfurterstr. 55. Fischerbrücke 21. Alte Jakobsstr. 233. Neue Königsstr. 50. Hallesche Communication 5/6. Behrenstr. 11. Wedding. Kottwitzsche Anstalt. Moabit. Charlottenstr. 14. . Von dem besten Material unter Hinzunahme angemessener Fleischquan⸗ titäten, gute und kräftige Speisen bereiten und diese vom 2. Januar k. J. ab in Portionen zu einem Quart mit etwa 3 Pfund reinem Roggenbrode für einen Preis von 15 Sgr. darreichen zu lassen. In diesem Preise findet die außergewöhnliche Theuerung eine angemessene Ausgleichung. . . . Wir hoffen, daß wir zunächst durch diese Einrichtung unseren Mit—

s ( i ö 1 22 ;. . ; 22 1 x / ö n ne n. . . . wa

Seffen

1258) Noth wendiger Verkauf. No. 576. pag. 489, verzeichnete, dem Fabrik— ̃ besitzer Carl Heinrich Gottlieb Schomburg ge⸗

Königl. Kreisgericht 1. (Civil⸗) Abtheilung. Berlin, den 11. Juli 1855.

lichen Hhpothekenbuche von den Umgebungen

tlicher Mn

5 Sgr., zufolge der nebst Hypothekenschein in

Das zu Moabit belegene, im kreisgericht⸗ unserem V. Büreau einzusehenden Taxe, soll am 16. Februar 1856, Vormittags

Berlins im Niederbarnimschen Kreise, Vol. 1X. 14 Uhr

bürgern die Noth des Winters zu erleichtern im Stande sein werden, wenn uns die reichliche Unterstützung zugeht, um die wir in unserer An⸗ sprache vom 6. d. M. gebeten haben, und die wir hiermit unseren geehr⸗ ten Mitbürgern nochmals vertrauensvoll ans Herz legen.

Die Sammlung von Beiträgen wird in jedem Stadtbezirke durch Vertrauensmänner bewirkt. .

Die spezielle Leitung und Ausführung der Sache ist einem aus unserer Mitte erwählten Ausführungs⸗-Comité übertragen.

Berlin, den 20. Dezember 1855. Brustlein, Geh. Kommerzienrath, Carl, Geh. Kommerzienrath. Conrad, Stadtältester. Eschwe, Fabrikbesitzer. Fähndrich, Stadt⸗ berordneten⸗Vorsteher. Flottwell, Staatsminister und Ober⸗-Präfident der Provinz Brandenburg. Güterbock, Banquier. von Hahn, General-Lieutenant und General-Inspecteur der Artillerie. v. d. Heydt, Staatsminister für Handel und Gewerbe. von Hinckeldey, General— Polizei⸗Direktor. Hoffmann, General⸗Superintendent. Hollmann, Stadtaͤltester. Keibel, Stadtältester. Kraus nick, Ober⸗Bürgermeister und Geh. Ober-Regierungsrath. von Manteuffel, Minister-Prä⸗ sident. von Massow, Minister des Königlichen Hauses. Mendels— sohn, Banquier. Messerschmidt, Wirkl. Geh. Kriegs-Rath und General-Proviantmeister. Naunyn, Bürgermeister und Geh. Re⸗ gierungs-Rath. Sch mückert, General-Post-Direktor. Graf von Redern, Wirklicher Geheimer Rath. Uhden, Staats-Minister und Ister Präsident des Ober-Tribnnals.

Die Noth des Winters für alle diejenigen Bewohner unserer Stadt, die sonst schon den Druck derselben schwer empfanden, wird, es ist nicht mehr zu verkennen, durch die außerordentliche Theuerung der nothwen— bigsten Lebensbedürfnisse außergewöhnlich gesteigert werden. Hiervon durchdrungen, sind die Unterzeichneten zusammengetreten, um durch ihre Vermittelung den von dieser Ungunst der Verhältnisse mehr als andere betroffenen Familien Mittel zur Linderung dieser Noth herbeizuschaffen. Vorzugsweise soll diese Hülfe während der nächsten Wintermonate durch Darbietung guter und wohlfeilerer Nahrungsmittel gewährt werden. große Mittel sind zur Erreichung dieses Zweckes und zu den damit zusammenhängenden sehr umfassenden Einrichtungen nothwendig. Wir wissen es, daß unser Wunsch, der Noth in ihrem Beginnen kräftig zu steuern, dem Wunsche aller unserer Mitbürger begegnet, welche im Stande und bereit sind, nach Kräften zu helfen. Mit dieser Hülfe wollen und werden wir allen denen zur Seite treten, die nicht bereits Ge— genstand der regelmäßigen städtischen oder kirchlichen Armenpflege sind, die es auch nicht werden sollen, wenn es uns unter Gottes gnädigem Beistande gelingt, ihnen in dieser Zeit drücken— der Theuerung die schwere Last dieses Druckes zu erleichtern. Mit zuversichtlicher Hoffnung wenden wir uns darum an die geehrten Mitbürger nnserer Stadt und bitten, uns durch reichliche Geldbeiträge die Mittel zu gewähren, die es ermöglichen, jenen Zweck zu erreichen. Groß sind die Ansprüche, welche von bestehenden Anstalten und Vereinen für deren Zwecke auch in dieser Zeit an das Wohlwollen unserer stets zum Helfen bereiten Miteinwohner gemacht werden; wir find aber über— zeugt, daß der von uns bezweckten, weitreichenden Hülfe ihre kräftige Unterstützung nicht entgehen wird und daß sie ihre Gaben mehr nach der Größe des abzuwendenden Uebels als nach dem auch sie mitberührenden Druck der Umstände bemessen werden. Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb! Die eingegangenen Gaben werden durch die öffentlichen Blätter bekannt gemacht und über ihre Verwendung Rechenschaft gegeben werden. Jeder der Unterzeichneten ist bereit, Gaben in Empfang zu nehmen. Ueberdies werden wir aber durch diejenigen verehrten Mitbürger, welche unsere besonders ergebende Einladung dazu freundlich aufnehmen wer— den, in den einzelnen Familien die Gaben der Liebe sammeln lassen.

Berlin, den 6. Dezember 1855. Brüstlein. Carl Conrad, Eschwe. Fähndrich. M. Güter— bock. von Hahn. von Hinckeldey. Dr. Hoffmann. Holl⸗ mgnn, Keißẽ el KRegusnnn

ö der vom 17. bis zum 20. Dezember er. für den Verein zur Beschaffung guter und wohlfeilerer Nahrungsmittel für die bedürftigen Einwohner Berlins eingegangenen Beiträge.

Banguier C. D. Oppenfeld 200 Thlr. G. M. Oppenfeld 200 Thlr. Justizrath Gall 10 Thlr. Graf v. Nedern Excellenz 300 Thlr. W. B. Uu. E. 18 Thlr. W. 6 Thlr., Professor und Hofmaler Krüger 50 Thlr. Fürstin Liegnitz Durchlaucht 400 Thlr. Kammerherr Graf v d. Gröben 10 Thlr. Minister des königl. Hauses b. Massow Excellenz 200 Thlr. Stadtrath Piper 5 Thlr. Frau Dr. F. 1 Frd'r. Ober -Postrath von Mühler 10 Thlr. A. v. F, 100 Thlr. St. . 3 Thlr. Oberst von Griesheim 2 Frd'or. Major Freiherr v. Bergh 5 Thlr. Frau b. Rü⸗ diger 10 Thlr. Zusammen 1527 Thlr. und 3 Frd'or. Dazu die bereits gemeldeten 1333 Thlr. Summa 2860 Thlr. und 3 Frd'or.

; Bericht ig u nh

In der ersten Bekanntmachung stand irrthümlich: Dr. Barnheim

20 Thlr. Es soll heißen: B. J. Barnheim 20 Thlr.

9 2 98 * an ordentlicher Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 265, subhastirt werden.

11565) Nothwendiger Verkauf. k Kreisgericht Meseritz. Das dem Wirihschafts-Inspektor Julius Friedrich Poetschke zu Golenczewo gehörige, in

5 hörige Grundstück, abgeschätzt auf 19,987 Thlr. /