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nuar. Gestern Mittag traf der Graf von Flandern zu einem
Besuch bei Ihrer Majestät der Königin in Schloß Windsor ein. Admiral Lyons hatte gestern Geschäfte im auswärtigen Amt,
und der türkische Gesandte konferirte mit dem Kanzler der Schatz—
kammer in dessen Amtswohnung. dern enn. Paris, 8. Januar. Dem Divisions⸗General
Melkinet, der schon früher ein Kommando in der Garde führte, ist der Befehl der Infanterie-Division übertragen worden, die man aus den zurückgekehrten Krim-Regimentern. der Garde gebildet hat. — Die Bürgermeister von Paris haben alle Familienväter aufge⸗ fordert, ihre Kinder impfen zu lassen, mit dem Beifügen, daß Nie⸗ mand Unterstützung erhalten wird, der nicht nachweist, daß er seine Kinder in die Schule schickt und daß sie geimpft sind. — Im Laufe dieses Jahres wird in ganz Frankreich die alle fünf Jahre statt⸗ findende allgemeine Zählung der Bevölkerung unter Angabe des Geschlechtes, Standes und Alters vor sich gehen. — Wie der „Moniteur“ anzeigt, ist vorgestern das Linienschiff „Jupiter“ aus dem Schwarzen Meere zu Toulon angelangt. ö
— 9. Januar. Eine Depesche des General Pelissier theilt mit, daß die Franzosen am 26. Dezember einen russischen Posten von 100 Mann überfallen und davon 36 theils getödtet, theils zu Gefangenen gemacht haben.
Spanien. Aus Madrid wird unterm 3. Januar ge— schrieben: „Gestern Abends, als in der Cortes⸗-Sitzung die meisten Freunde der Regierung fehlten, ward bei Berathung des BResetz—
Entwurfs für Centralistrung sämmtlicher Münzstätten zu Madrid
ein Antrag des Deputirten Gener, nach welchem die bisherigen Münzen fortbestehen sollen, troptz des Widerspruchs des Finanz— Ministers in Erwägung gezogen. — Die Vorlegung des Gesetz—
Entwurfs bezüglich der Heiraths⸗-Dispense wird vorläufig unter⸗
bleiben, da die Frage im Publikum zu sehr lebhaften Erörterungen geführt hat. — In Andalusien kam es in der letzten Zeit wieder⸗ holt zu Ruhestörungen und Exzessen. Zu Malaga fuhr neulich ein mit Schmuggel-Waaren beladener Wagen am hellen Tage durch die Stadt. Als die Zoll-Beamten ihn mit Beschlag belegen wollten, widersetzte sich die Bevölkerung und brachte die Waaren, ohne daß es gehindert werden konnte, in Sicherheit.“
Eine Depesche vom 7. Januar lautet: „Die Cortes haben die Anträge einer Bittschrift der Stadt Saragossa zurückge⸗ wiesen, welche von den Staatsgewalten eine liberalere Politik und eine Verminderung des Budgets verlangte.“
Italien. Das amtliche Journal des Königreichs beider Sicilien enthält ein Rundschreiben des Statthalters der Insel Sicilien, Fürsten Castelcicala, in welchem ein Aufruf an die öffentliche Mildthätigkeit ergeht, die Leiden zu lindern, von denen Stadt und Provinz Messina in Folge der neulichen heftigen Wolkenbrüche und Stürme betroffen wurden. Der durch dieselben angerichtete Schaden wird auf nicht weniger als 5. Mill. Dukaten (20 Mill. Fr.) veranschlagt.
Turin, 6. Januar. Nachdem die Deputirtenkammer am Zten d. Mts. ihre Sitzungen wieder aufgenommen, votirte sie heute das Gesetz wegen der Besteuerung anonymer Gesellschaften. Auch ein Gesetz⸗Entwurf, bezüglich der Einrichtung der Depositen- und Anlehenskasse ward von ihr angenommen.
Türkei. Einem amtlichen Berichte des türkischen Finanz⸗ Ministers zufolge hat der türkische Staatsschatz in den 28 Monaten, vom 27. Mai 1853 bis 27. September 1855, an außerordentlichen Kriegskosten die Summe von 11,200,000 L. verausgabt.
Aus Smyrna, 29. Dezember, wird dem „Moniteur“ ge— schrieben: „Der Firman zur Hinrichtung der beiden Mörder des Matrosen vom Schiffe „Olivier“ ist gestern hier eingetroffen, und die Strafe wird morgen bei Tagesanbruch vollzogen werden.“
Der „Presse d' BOrient“ wird aus Sebastopol, 21. Dezem— ber, geschrieben: „Die Russen vermehren fortwährend ihre Verthei— digungsmittel. Nachdem sie ihren Werken in Inkerman eine große Ausdehnung gegeben, haben sie am Abhange nach der Tschernaja hin tüchtig geschanzt und eine Batterie von Geschützen demaskirt, welche auf die Truppen des Zten Corps Wurfgeschosse herabregnen läßt und die Kugeln selbst bis zum Hauptquartier entsendet — eine wahrhaft erstaunliche Entfernung für Kanonen. Es werden auf 16 Seite Vorkehrungen getroffen, dieses neue Feuer zu er⸗ widern.“
Die Nachrichten aus Asien lauten noch immer äußerst nieder— schlagend. Die Hoffnungen der Pforte, an den Bergvölkern des Kaukasus Verbündete im Kriege gegen Rußland zu erhalten, sind nun ganz verschwunden. Alle jene tscherkessischen Häuptlinge, welche sich im Lager Omer Pascha's eingefunden hatten, um im günstigen Falle später mit ihren Schaaren sich seinen Truppen an— zuschließen, sind jetzt aus Sug didi verschwunden, und die christlichen mingrelischen Fürsten und Edelleute, welche unentschlossen auch den Erfolg des Kampfes abzuwarten geschienen, haben sich alle nach Futais geflüchtet. Omer, welcher bei seinem ersten Vordringen einen Hof einheimischer Fürsten üm sich hatte, steht nun mit seinen Truppen ziemlich verlassen da.
General Murawieff hat nach der Besitznahme von Kars
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einen Stabs-Offizier an den persischen Hof abgesandt, um dem Schah die Einnahme der türkischen Festung anzuzeigen und zugleich, um ihm zur Eroberung von Herat Glück zu wünschen.
Aus Erzerum, 12. Dezember, wird dem „Moniteur“ geschrie⸗ ben: „Am 3. Dezember hat die russische Armee Besitz von Kars
genommen. Die Truppen wurden in der Stadt kasernirt und 2000 Mann, Kosaken und irreguläre Kurden, blieben am Schanly⸗ Dag, wo sie die im Juni von Marmora aufgeworfenen Verschan— zungen besetzt halten. Jeni-Koi, ein 18 Stunden von Erzerum an der Karser Straße gelegenes Dorf, ist gleichfalls von den Russen besetzt, da dieselben dort große Vorräthe an Roggen, Gerste und Heu aufgehäuft haben. Der russische General scheint einen Angriff Selim Pascha's auf Kars zu besorgen, da er alle seine Streitkräfte dort concentrirt und in Alexandropol nur eine Besatzung zurückgelassen hat, die kaum zum Dienste für die Citadelle aus⸗ reicht. Die türkischen Streitkräfte Selim Pascha's liegen noch immer im Lager in den Bergen von Dewe-Boynu östlich von Erzerum. Uebrigens ist kein Handstreich des Feindes auf Erzerum zu fürchten, da die russischen Truppen erschöpft und die Straßen unbrauchbar geworden sind.“
Das „Journal de Constantinople“ vom 27. Dezember resumirt
die ihm unter dem 2. Dezember von Augenzeugen und Theilneh—
mern der letzten Ereignisse in Kars mitgetheilten Nachrichten in folgender Weise: „Die letzten Augenblicke des Widerstandes wurden
durch einen Heldenmuth bezeichnet, neben welchem die glänzendsten
Waffenthaten verschwinden. Seit langer Zeit erhielt jeder im Dienst stehende Soldat nur noch eine halbe Ration, von der man noch das zur Ernährung der Einwohner Nothwendige nahm. Die für jeden Mann bestimmten Portionen verminderten sich täglich. Die letzte Ver⸗ theilung von Lebensmitteln fand am 23. November statt; es hätte des Fünffachen bedurft, um den Hunger der Soldaten und Einwohner zu stillen; es war nichts mehr vorhanden. Die Männer sanken zusammen, ohne ein Wort zu sagen, und schleppten sich abseits, um ihre Leiden zu verbergen und den Hunger durch eine Art von Stumpfsinn zu täuschen, dem die Leiden kaum einige Augenblicke die Oberhand ließen. Ein Drittheil der Garnison, Einwohner und Soldaten, lagen auf schlechtem Lager und erwarteten ohne Murren ihre letzte Stunde. Der Rest suchte zu leben, so gut es gehen wollte. Als am 28. der von den Russen herbeigeführte Transport von Lebensmitteln in die Stadt kam, war der Feind erstaunt, sich nicht von der Bevölkerung umdrängt zu sehen; nur eine kleine Zahl von Personen umgab die Lebensmittelkarren. Die Russen hatten diese bald befriedigt und warteten einige Zeit in der Hoffnung, daß der Rest der Ein—⸗ wohner herbeieilen werde; sie kamen aber nicht. Bei näherer
Nachforschung erfuhren sie, daß die Soldaten und Einwohner zu schwach seien und ihre Häuser nicht verlassen konnten. Sie
entschlossen sich darauf, von Haus zu Haus zu gehen und Lebens— mittel zu vertheilen. Die Mehrzahl der Kranken litt an entzündeten Eingeweiden und bei Einigen hatte die Krankheit solche Fortschritte gemacht, daß sie ihre Ration nicht verzehren konnten und, die Lebensmittel, die sie so heiß ersehnt hatten, zur Seite, starben. Am 28. nahm der Feind eine summarische Besitzergreifung vor, sein definitiver Einzug fand aber erst am 30. statt. Die erste Sorge der russischen Offiziere ging dahin, eine innere Verwaltung zu organisiren, um die Stadt vor jeder Unordnung zu schützen. Die Zahl der Kranken betrug fast 6000; man schritt mit der groͤßtm;möglichen Schnelligkeit dazu, ihnen die erste, von ihrem Zustande geforderte Hülfe zu gewähren. Am Abend desselben Tages ließ man die Offiziere der regelmäßigen Truppen benach⸗ richtigen, daß sie Kars am 1. Dezember verlassen und nach Alexandropol geführt werden würden, wo man sie vorläufig interniren würde. Man ließ ihnen alle Freiheit, um ihre nöthigsten Vorkehrungen zu treffen. Während dessen verließen die Freiwilligen, die Redifs und die Baschi⸗Bozuks kraft der Capitulation ungehindert die Stadt. Am 1. Dezember fand die Abreise statt, wie es angekündigt war. Die Russen besetzten die Stadt definitiv. Die Generäle hatten ihre Vorbereitungen beendigt; der Kommandant en chef, Wassif Pascha, und die Generäle Hussein Pascha und Kerim Pascha, General Williams und sein Stab, in dem man den Oberst Lake, den Major Teesdale, den Hauptmann Thompson und seinen Secretair Churchill bemerkte, verließen die Stadt mit allen höheren Offizieren der regelmäßigen Truppen, um sich in Begleitung einer Eskorte nach Alexandropol zu begeben. Nusland und Polen. Aus St. Petersburg, 8. Januar, wird telegraphisch gemeldet: Omer Pascha hat sich nach Redut-Kale zurückgezogen. Seine Truppen leiden sehr vom Wetter. Unsere Detachements, einschließlich der mingrelischen Mi⸗ lizen, fügen seiner Nachhut so viel Nachtheil wie möglich zu. Dänemark. Kopenhagen, 7. Januar, Vormittags. Das stelegraphisch gemeldete) an den Conseils⸗-Präsidenten Geheimerath P. G. Bang gerichtete Reskript, die Gräfin Danner betreffend,
lautet wie folgt:
Frederik der Siebente u. s. w. Unsere besondere Gunst zubor! Da Wir es nicht passend finden, daß Unsere am J. August 1859 mit Louise Christine Lehnsgräfin Danner eingegangene, für jetzt und für die Folge
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morganatische Ehe im Staatshandbuche für Unsere Monarchie mit Still— schweigen übergangen werde, so befehlen Wir Dir hiermit, zu veranstal— ten, daß zu dem ersten von Uns handelnden Passus im Staatshandbuche die Worte hinzugefügt werden: morganatisch vermäblt den 7. August 1850 mit Louise Christine Lehnsgräfin Danner. Wonach Du Dich allerunter⸗ thänigst zu richten hast. Wir befehlen Dich Gott! Geschrieben auf Unserem Schlosse Christiansborg, den 1. Januar 1856. Unter Unserer Königlichen Handschrift und Siegel. Frederik R. (L. S) v. Scheel.
Amerika. Der nordamerikanische Dampfer „Baltik“ ist am 8. Januar in England eingetroffen. Die neusten Nachrichten sind datirt New-Nork, den 26. Dezember. Der Kongreß hatte sich wieder vertagt, ohne daß eine Sprecherwahl und die Botschaft des Präsi— denten stattgefunden hat. — Die zur Auffindung Franklins abge⸗ sandte Expedition war zurückgekehrt. Die übrigen Nachrichten sind von keinem großen Belang.
Nach den neuesten Berichten aus Port- au -Prince hat der Kaiser Faustin am 8. Dezember eine Proclamalion erlassen, in welcher er seinen Unterthanen und den Bürgern der dominikanischen Republik zu wissen thut, daß es seine Absicht sei, die ganze Insel Hayti unter seine Herrschaft zu bringen. Er sucht sich den Domi— nikanern als Befreier zu empfehlen und basirt seine Befreiungs— Intentionen einestheils auf die zahlreichen Hinrichtungen, welche in der dominikanischen Republik unter der Präsidentur des Gene—
rals Santana stattgefunden haben, und andererseits durch um- gesonderte Höfe vertheilte Volksmenge war nach Geschlecht und Religion
laufende Gerüchte, denen zufolge Santana den Plan haben soll, die Republik St. Domingo den Vereinigten Staaten von Nord
Amerika einzuverleiben. Auch wird in der Proclamation gesagt, liche 46. isan ̃ ; maͤnnl
248, zusammen 537; Mennoniten: männliche 728, weibliche 734, zusam⸗ . . ; , f men 1462; Israeliten: männliche 11,555, weibliche 12, 144, zusammen ö Friedens im Sinne seiner (Faustin's) Ansichten ge⸗ en ick; männliche 115535, weibliche 12,144, zusamme Wahrung des Fri ö s (Faustin's) Ansich „* 23,699; im Ganzen: männliche Bewohner 660,971, wovon 437,998 im
daß die Repräsentanten von England und Frankreich Schritte zur
than haben.
Brüssel, Donnerstag, 10. Januar. (Wolff's Tel. Bur.) Der so eben erschienene „Nord“ theilt mit, daß die dänische Re— gierung an alle auswärtige Regierungen eine Cirkular-Depesche erlassen habe, aus welcher die Abneigung zur Solidarität mit dem schwedisch-westmächtlichen Vertrage vom 21. Dezember hervorgeht, und welche erneuet den entschiedenen Willen erklärt, gänzlich neutral zu verbleiben.
Statistische Mittheilungen. — Die Zahl der Studirenden der evangelischen Theologie
auf den sechs preußischen Universitäten hat sich in den letzten
zehn Jahren folgendermaßen gestaltet:
Inländer. Ausländer. . 1 k ,, d w k . mer dns ö 149 JJ j J d 108 J 163 k . ü , 131 J 132 d 124 J 1. d 103 Winter 185314 ...... . ö Sommer 1854. ...... ... ö 98 J, 128 2 . 107 , , , 106
in Berlin 253, in Bonn 57, in Breslau 70, in Greifswald 25, in Halle
Z94, in Königsberg 83. (Pr. C.)
nur 10,2 Prozent (486 Mann). — Berlin 10,1s Prozent (87 Mann) und die hohenzollernschen Lande 10,91 Prozent (18 Mann). — Zur Kavallerie und Artillerie sind die körperlich kräftigsten jungen Leute er— forderlich, die Rheinprovinz stellt in dieser Beziehung die meisten mit 22,26 Prozent der überhaupt Ausgehobenen; es folgen nach dieser Brandenburg, Sachsen, Westfalen, Posen, Pommern, Preußen und Schlesien, Letzteres mit 18, Prozent. In Bezug auf die zur Infanterie und zu den Jägern Eingezogenen hat die Provinz Westfalen mit 66,0 Prozent ver⸗ hältnißmäßig die größte, Preußen mit 61,9 Prozent die geringste Zahl junger Leute gegeben. Dazwischen ordnen sich Sachsen, Schlesien, Posen, Brandenburg, Rhein und Pommern. Zum Pionier- Corps wurde im Durchschnitte des Staates 1,44 der Ausgehobenen bestimmt; das Ver— hältniß in den einzelnen Provinzen war nicht sehr berschieden. Zur Marine geben die See⸗Provinzen das Meiste ab, nämlich Preußen Tos und Pommern 1,98 Prozent. Aber auch die übrigen Probinzen haben Kontingente dazu geliefert, und zwar Posen (0,63, Schleien 0, lo, West— falen Gos, Sachsen (, o7“, Rheinland O, 96 und Brandenburg C, oꝛ Prozent. Auch die Stadt Berlin hatte „Prozent der in ihr überhaupt zum stehen— den Heere Ausgehobenen zur Marine gestellt. (Pr. C.) — Die Ergebnisse der Volkszählung im Großherzogthum Baden im Jahre 1852 sind jetzt, auf Veranlassung des dortigen Mini⸗ steriums des Innern, in einer amtlichen Zusammenstellung herausgegeben worden. Danach belief sich die Bevölkerung des Großherzogthums im Jahre 1852 auf 1,357,208 Köpfe. Diese auf 1583 Gemeinden? (darunter 114 Städte mit einer Seelenzahl von 330,071), 196 golonieen und ab—
folgendermaßen zusammengesetzt. Evangelische: männliche 211,474, weib⸗ liche 229,578, zusammen 432,957; Katholiken: männliche 436,925, weib— liche 4z‚, 533, zusammen 899,458; Dissidenten: männliche 289, weibliche
Alter über 14 Jahren und 222,973 im Alter unter 14 Jahren; weib⸗
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liche Bewohner 696,237, wovon 477,253 im Alter über 14 Jahren, 218,984 im Alter unter 14 Jahren. (Pr. C.)
Bern. 6. Januar. Wie die Stadt Genf, so hat auch das reiche Winterthur sein Defizit. Bei 302,888 Fr. Einnahmen und 328,747 Fr. Ausgaben beträgt dasselbe 25,859 Fr. Das Armenwesen kostet 62, 607 Fr., wobei zu bemerken ist, daß die Zahl junger Bürger, die aus
Arbeitsscheu ihre Kinder dem Waisenhaus zuͤschieben, fortwährend wächst.
— Die Staatsrechnung von Waadt von 1854 zeigt an Einnahmen
2,497,284 Fr.; an Ausgaben 2,481, 934 Fr.; Ueberschuß der Einnahmen 16,2590 Fr. ausgegeben. (Fr. P. Ztg.)
Dieser Kanton hat bis jetzt noch nichts für Eisenbahnen
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Durch eine Königlich schwedische Verordnung vom 19. Dezem⸗ ber v. J. sind verschiedene nach der bisherigen Zollgesetzgebung jenes Landes dem Ein- und Aus fuhrhandel von Eisen entgegenstehende wesentliche Beschränkungen aufgehoben worden. Es soll nämlich vom 1. Januar d. J. ab die Einfuhr von Klump⸗ und Ballasteisen gegen eine Abgabe von 1 Reichthaler Banko pro Schiffspfund Stapelstadtge— wicht gestattet sein. Gegen dieselbe Abgabe ist auch die Ausfuhr gewisser Sorten Gußeisen, als Klump⸗ und Ballasteisen, Kanonenstücke und Mör— ser, letztere ungestempelt und ungebohrt, Eisenplatten im Gewicht von mehr als ein Schiffspfund und anderthalb Zoll Dicke, von jetzt ab er⸗ laubt. Geschmiedetes oder gewalztes Stangen⸗ und Platt⸗-Eisen von z Zoll Stärke und darüber, bei einer Breite von nicht über 12 Zoll, datf künftighin zollfrei ausgeführt werden. (Pr. C.)
— Nach dem neuen spanischen Tarif der Sanitätsabgaben bom 11. Dezember v. J. haben Fahrzeuge, welche einen spanischen Hafen anlaufen, folgende Abgaben zu entrichten: Küstenfahrer von mehr als 20 Tonnen Gehalt 25 Centimes (etwa 3 Sgr.) per Tonne; Schiffe aus Häfen des Mittelmeeres einschließlich der afrikanischen Küste bis zum Parallelkreis der Canarischen Inseln, so wie Schiffe aus europaischen
Häfen überhaupt 50 Centimes (1 Sgr.); alle übrigen einen Real (2 Sgr.) per Tonne. Außerdem haben alle Schiffe 25 Centimes per Tonne sür
— Den „Müttheilungen des statistischen Büreau's“ entnehmen wir
zur Ergänzung unserer Notizen zur Militair-Statistik des preu—
ßischen Staats noch eine Angabe, wie die zu den Fahnen des stehen⸗ den Heeres ausgehobene Mannschaft sich auf einzelne Truppentheile und Waffengattungen bertheilte. Es sind hierzu die Durchschnittszahlen für die 3 letzten Jahre 1852, 1853 und 1854 gewählt. Von 383319 ausge— hobenen Dienstpflichtigen, von denen Preußen 5025, Posen 3315. Bran⸗
denburg 4801, Pommern 2974, Schlesien 6936, Sachsen 4450, Westfalen
Z676 und Rheinland 7165, endlich Berlin insbesondere 856 und die Hohenzollernschen Lande 165 Mann gestellt hatten, wurden 4559 RMann' der Garde und 33,781 Mann den Armee-Corps überwiesen. Von den für die 8 Armee-Corps abgegebenen Mannschaften kamen 24,055 zur Infanterie, 4368 zur Kavallerie, 3145 zur Artillerie, 553 zu den Pionieren, 358 zu den Jägern, 201 zum Marine⸗-See-Bataillon und Werft-Corps, 998 zum Train und 93 zum Wartedienst. bei den Kranken. — Zum Garde-Corps werden die größten und körperlich wohl⸗ gebildetsten jungen Leute ausgelesen. Es lieferte dem Elite-Corps ver⸗ hältnißmäßig die Provinz Preußen die meisten Leute, nämlich 96 Mann oder 18,83 Prozent, demnächst Schlesien 12,42 Prozent (861 Mann), Brandenburg kLzs7 Prozent (5654 Mann), Pommern 11667 Prozent (347 Mann, Posen 11,40 Prozent (318 Mann), Westfalen 11,08 Pro—⸗ zent (i065 Mann), Rheiniand' 11,3 Prozent (91 Mann), endlich Sachsen
1854er National-Anleihe 712 Br. Preussi
. R jeden Tag der Zeit zu zahlen, welche sie in Quarantaine zubringen müssen. Von den 880 Studirenden des jetzigen Winter- Halbjahres studiren
(Be C)
Br. . 214 G.
3 5 ö '. . Lei p gi 9. Januar. Leipzig - Dresdener 2153 ; ; J. Berlin - Anhal-
Löbau- Zittauer 45 6. Masdeburs- Leipziger 306 . K tische 1357 Br., 155 G. Berlin- Stettiner 163 G Cöln - Mindener ;
2 9 1 9 . . — 1 ] A —
Thüringer 1093 Br. Friedrich- Wilhelms - Dor d bahn ö . Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 3 Braunschweiger Bank- Actien litt. r
gerisz e. ; * * . . 71 3. (eue — te Weeimarische Bank-Aetien Litt. A. u. B. 142 6. , , enn Oesterreichische 5proz. Metalliques b8⸗ Br. 1854er Loose — ische Prämien-Anleihe —.
j 52 Mint Hark Hrkꝶg , 9. Januar, Nachmittags 2 a 9 . Schluss Gourse: Preussische pre- Staats- Anleihe ö r eus si- sche 34proz. Prämien Anleihe 107. Ces terreichische Aproꝛ. Loose 1012. Ir or. Spanier 327. Iproæ. Spanier 205. Englisch- russische ; j 1 arm bu 109 Cöln - Mindener 159. 5proz. Anleihe —. Berlin - Harnhurg n, . ĩ Mec keenb 50. Magdeburg - Wittenberge 45. Berlin- Hamhbur- ec klenburger 503. Matz deburs 45 , . ger 153te Priorität 102. Cöln- Mindener 3ite Priorität 89 G. Stimmung sest, Umsätze nur gering. ö . ; Getreide markt. Weinen unverändert. Boggen bleibt lan. Oel ro Januar 34, pro Mai 343, pro Oktober 313. Kasfee stille. Zink
ztille.