1856 / 22 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Was sich von Unzufriedenheit oder öffentlichem Mißvergnüͤgen vorfindet, sst den Unvollkommenheilen der menschlichen Natur, zuzuschreiben oder kömmt unter allen noch so vollkommenen Regierungen vor, welche die menschliche Weisheit ersinnen kann. Dergleichen Gegen— stande politischer Ägitation, wie fie den öffentlichen Geist beschäftigen, bestehen großentheils aus einer Uebertreibung unvermeidlicher Uebel, oder übermäßigem Eifer für soziale Verbesserung, oder blos eingebildeten Be— schweiden', während sie mit den verfassungsmäßigen Functionen oder Pflichten der Föderatib⸗Regierung nur in entferntem Zusammenhang sich befinden. Nur insofern als diese Fragen eine Tendenz zeigen, welche die Festigkeit der Verfassung oder die Integrität der Union bedroht, aber nicht weiter, erheischen sie die Erwägung der Exekutive und müssen von ihr bem Kongreß vorgelegt werden. Ehe die 13 Kolonieen eine Conföde— ration unabhängiger Staaten wurden, waren sie nur durch die Gemeinschaft ihres transatlantischen Ursprungs, durch ihre geographische Lage und durch das gegenseitige Band gemeinsamer Abhängigkeit von Großbritannien verbunden. Als jenes Band sich löste, nahmen sie jeder für sich die Befugnisse und Rechte absoluter Selbstregierung in Anspruch. Die Munizipal- ünd Sozial⸗Institutionen eines jeden, seine Gesetze über Eigenthum und persönliche Beziehungen, selbst seine politische Organisa— tion waren nur solche, wie ein jeder von ihnen sie festzustellen beliebte, ganz ohne alle Einmischung von Seiten irgend eines der anderen. Nach den Worten der Unabhängigkeits-Erklärung hatte jeder Staat „„volle Be—⸗ fugniß, Krieg zu beginnen, Frieden zu schließen, Bündnisse einzugehen, Handelsbeziehungen zu begründen und alle andere Handlungen und Dinge vorzunehmen, zu welchen unabhängige Staaten berechtigt sind.““ Die einzelnen Kolonieen unterschieden sich in Klima, Boden, Naturpro— dukten, Religion, Unterrichtswesen, Gesetzgebung und in den Formen der Staatsverwaltung; und sie behielten diesen Unterschied auch bei als sie freiwillig sich als Staaten verbündeten, um den Revolutionskrieg fortzu— führen. Der Zweck jenes Krieges war, die Vereinigten Kolonieen von dem Joch fremder Herrschaft zu befreien, welche sich als bedrückend erwiesen hatte, und sie für immer vom Mutterlande zu trennen; das politische Resultat war die Begründung einer Föderativ-Republik der freien weißen Männer der Kolonieen, wie dieselben sich zu abgesonderten und gegen— seitig unabhängigen Staatsregierungen konstituirt hatten. Was die unter— worfenen Racen, sowohl die der Indianer wie die der Afrikaner, betrifft, so ließen die weisen und braven Staatsmänner jener Zeit, da sie keinen ausschweifenden Plan sozialer Veränderung vorhatten, dieselben in ihrer bisherigen Lage und bewahrten auf diese Weise sich und ihre Nachkommen vor der Anarchie und den immer wiederkehrenden Bürgerkriegen, welche in anderen revolutionirten europäischen Kolonieen Amerika's vorgewaltet haben. Als die konföderirten Staaten es angemessen fanden, die Bedin— gungen ihrer Verbindung zu modifiziren und der Central-Regierung in einigen Beziehungen direkten Zugang zu der Bevölkerung der Staaten zu öffnen, statt dieselbe in die Gränzen der Einwirkung auf die Staaten als solche einzuschränken, schritten sie zur Entwerfung der gegenwärtig bestehenden Verfassung, indem sie dabei Einen leitenden Gedanken festhielten, nämlich den, nur so biel Gewalt zu übertragen, als zur Ausführung bestimmter Zwecke nothwendig und geeignet sei, oder mit anderen Wor⸗ ten, so viel bon den unabhängigen Befugnissen der einzelnen Staaten zu erhalten, als mit jenen Zwecken irgend verträglich wäre. Für Zwecke gemeinsamer Vertheidigung und Sicherheit vertrauten sie der Central— Regierung gewisse sorgfältig definirte Functionen an, ließen aber alle an— deren als die unübertragenen Rechte der abgesonderten unabhängigen Souverainetäten bestehen. Dies ist die verfassungsmäßige Theorie unserer Regierung, deren praktische Beobachtung uns, und uns allein unter den neuern Republiken, durch fast drei Generationen hindurch geführt hat, ohne uns einen einzigen in Bürgerkrieg vergossenen Blutstropfen zu kosten. Mit Freiheit und Einigkeit des Handelns verbunden, hat sie uns in Stand gesetzt, auf dem Schlachtfelde siegreich gegen fremde Feinde zu kämpfen, hat die schwachen Kolonieen zu mächtigen Staaten erhoben und unsere industriellen Erzeugnisse, so wie unseren Handel, der sie befördert, auf gleiche Höhe mit den reichsten und größten Nationen Europas empor— gebracht. Und die bewundernswürdige Art, wie unsere politischen Insti— tutionen für ihre Zwecke bemessen sind, indem sie lokale Selbstregierung mit zusammengefaßter Kraft vereinigen, hat gezeigt, wie eine Regierung, gleich der unsrigen, sich dazu eignet, einen Kontinent mit konföderirten Staaten zu bedecken. Der Kongreß der Vexeinigten Staaten ist in der That jener Kongreß von Souverainetäten, den die besten Männer der alten Welt erstrebten, aber nie zu erreichen vermochten, und durch welchen Amerika befreit ist von den veränderlichen Bündnissen zu gemeinsamem Handeln, von den Kriegen, den gegenseitigen Invasionen und schwanken— den Bestrebungen nach einem Gleichgewicht der Macht, wodurch die Re— gierungen Europa's von Zeit zu Zeit erschüttert werden. Unsere coope— rative Wirksamkeit beruht auf den von der Verfassung vorgeschriebenen Bedingungen permanenter Conföderation. Das Gleichgewicht unserer Macht liegt in den abgesonderten, vorbehaltenen Rechten der Staaten und in ihrer gleichen Vertretung im Senat. Jene unabhängige Souveraginetät in jedem einzelnen der Staaten, mit seinen vorbehaltenen Rechten lokaler Selbstregierung, einem jeden derselben durch seine gleiche Macht im Senat verbürgt, bildete die Grundbedingung der Verfassung. Ohne sie würde die Union niemals bestan den haben. Wie sehr die größeren Staaten sich auch bemühen mochten, die Regierung so zu reorganisiren, daß ihre Be⸗ völkerung ihr verhältnißmäßiges Gewicht in den gemeinsamen Rathschlägen erhielte, so wußten sie doch, daß dies unmöglich sei, wenn sie den klei— neren nicht die Macht einräumten, durch ihre gleiche Vertretung im Senat wenigstens einen negativen Einfluß auf, alle gesetz⸗ gebende oder exekutive Maßregeln der Regierung auszuüben. In der That, die größeren Staaten selbst konnten nicht verkennen, daß sie der— selben Macht eben so nothwendig bedurften, um ihre eigenen inneren Interessen gegen die Aggregatgewalt der Centralregierung zu sichern. Mit einem Wort, die ursprünglichen Staaten schkossen diesen permanenten Bund unter der gemeinsamen Voraussetzung, daß sie ihre gemeinschaftliche Kraft zur Vertheidigung des Gan—

zen und aller seiner Theile aufbieten, alle Fähigkeit zu gegen— seitigem Angriff aber durchaus fernhalten wollten. Ein jeder verpflichtete sich feierlich gegen alle anderen, keinen Eingriff und keine Einmischung in die vorbehaltenen Rechte eines anderen zu unternehmen oder zu ge— statten. Wo es für zweckmäßig erachtet wurde, da wurden besondere Rechte der Staaten ausdrücklich durch die Verfassung garantirt, aber neben diesen Rechten waren sie in allen Dingen durch die Begränzung der in dem Unions-Vertrage verliehenen Befugnisse und durch den ausdrücklichen Vorbehalt aller nicht darin verliehenen Befugnisse. So war die wichtige Befugniß der Besteuerung auf Zwecke gemeinsamer Ver— theidigung und allgemeiner Wohlfahrt beschränkt, mit Ausschluß von Zwecken, welche der Lokal-Gesetzgebung der einzelnen Staaten angehören; und jene Zwecke gemeinsamer Vertheidigung und allgemeiner Wohlfahrt wurden spaäͤter durch spezifische Aufzählung genau bestimmt, als Angele— genheiten, bei denen es sich nur um das correlative Verhältniß der Staaten unter sich oder zwischen ihnen und fremden Regierungen handelte und die daher, ihrer gemeinsamen und allgemeinen Natur wegen, nicht der be— sonderen Verfügung eines jeden Staates überlassen werden konnten.“

Es folgt nun der Uebergang zu der praktischen Anwendung dieser Auseinandersetzung auf die besondere Frage hinsichtlich der Sklaverei. Die Mittheilung dieses Restes der Botschaft, der wieder einen Abschnitt für sich bildet, behalten wir uns vor.

Telegraphische Depeschen. Dir schau, 4. Januar. Das Wasser der Weichsel ist von 10 8“ auf 13“ 4“ gestiegen. Die Eisdecke ist schwach, daher bei dem anhaltenden Thauwetter die Aufstellung des Relais auf der Weichselkampe erforderlich geworden ist. Die Passagiere gehen auf Brettern über die Eisdecke.

Triest, Donnerstag, 24. Januar. (Wolff's Tel. Bur.) Der fällige Dampfer aus der Levante ist eingetroffen und bringt Nach⸗ richten aus Konstantinopel vom 14ten d. Nach den Briefen der „Triester Zeitung“ wäre Kertsch von den Russen bedroht. Ganz Ober-Armenien fast bis zum Weichbilde von Erzerum hin befände sich in der Gewalt der Russen; die transkaukasische Expedition scheine aufgegeben und sei Trapezunt zum Mittelpunkt der verän⸗ derten Operationsbasis geworden. Omer Pascha befände sich noch in Redut-Kale. Ferner meldet die „Triester Zeitung“, daß nachdem der englische Gesandte Murray Teheran verlassen, dessen Geschäfte daselb—st vom Konsul Stevens interimistisch besorgt würden. Eine englische Mission in Cirkassien sei gescheitert, und der mit derselben Beauftragte selbst von den Bergvölkern beraubt worden.

Staristische Mittheilungen.

Haag, 20. Januar. Nach einer amtlichen Uebersicht in der „Staats-Courant“ haben die Staats-Einnahmen im verwichenen Jahre 59, 233,073 Fl. aufgebracht. Im Jahre 1854 beliefen sie sich auf 58,223,184 Fi. Aus amtlichen Angaben der Postverwaltung erhellt, daß im Jahre 1855 die Zahl der durch die Post beförderten Briefe auf 14,793,593 gestiegen ist, wovon 3, M7 1,582 ins Ausland gingen. Im Jahre 1849, welches der Einführung der gleichförmigen Portotage vor— herging, beförderte die Post nur 6, M78, 860 Briefe,

Vor Kurzem ist in Frankreich eine für die medizinische Statistik sehr interessante Arbeit erschienen: Es ist dies ein Bericht über die Cho⸗ lera-Epidemie zu Paris in den Jahren 1853 und 1854, erstattet bon Herrn Blondel, Inspektor der städtischen Wohlthätigkeits-Anstalten. Der Verfasser, welcher in seiner Vorstellung nur die genauen, in den öffentlichen Anstalten konstatirten Angaben aufgenommen hat, stellt das Verhältniß der Sterblichkeit in drei berschiedenen Epidemieen durch fol gende Vergleichung fest. Im Jahre 1832 starben zu Paris innerhalb sieben Monaten 18,654 Personen von 755,987 Einwohnern, im Jahre 1849 starben in gleicher Zeit 19,184 von 995,504 Einwohnern; die Epidemie von 1853 54 hatte dagegen bei 14monatlicher Dauer nur gö69gtz Todesfälle bei 996,067 Einwohnern. Es stellt sich mithin dort, im Verhältniß zur steigenden Bevölkerung, ein erheblicher Nachlaß der Mortalität heraus. (Pr. C.)

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Im Regierungsbezirk Liegnitz sind neuerdings, wie der „Pr. C.“ gemeldet wird, folgende erheblichere Landbauten theils been⸗ digt, theils fortgesetzt oder in Angriff genommen theils endlich in Aus⸗ sicht gestellt worben. Beendigt würde der Bau der evangelischen Kirche in Leschwitz, Kreises Liegnitz, das katholische Pfarrhaus zu Birngrütz, Kreises Löwenberg, so wie nachträgliche Baulichkeiten an den Gefangenen⸗ häusern in Lauban und Rothenburg und mehrere Orgelbauten. Fortge— setzt wurde der Bau des neuen Gerichtsgebäudes zu Grünberg, der neuen evangelischen Kirche zu Baudiß, Kreises Liegnitz, der Strafanstalt zu Sagan und des Kirchthurms zu Hochkirch. In Angriff genommen wurde der Bau des neuen Gefangenenhauses zu Liegnitz und der neuen Kirche zu Bienowitz, Kreises Liegnitz. Zur Führung der Glogau⸗ Posener Eisenbahn durch die Oder-Niederung, desgleichen behufs Ueber⸗ brückung der Oder bei Glogau sind die in landespolizeilicher Hinsicht

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erforderlichen Verhandlungen bereits gepflogen. Die Liegnitz-Königs— zelter Eisenbahn endlich wird im Laufe dieses Jahres in allen ihren m Regierungsbezirk Liegnitz gelegenen Theilen in Angriff genommen

wperden. Wäs die Straßenbauten anlangt, so ist die Chaussee von

Schmiedeberg über den Paß nach Landshut so weit vollendet, daß deren bis zum Paß-Kretscham reichender erster Abschnitt schon Anfangs Juni d. J. der Benutzung wird übergeben werden können; ein Gleiches ist bis Ende dieses Jahres rücksichtlich der Hirschberg-Neichenberger Straße zu erwarten. Der Bau der Actien-Chaussee von Zwickau bis Sorau ist bis auf die letzten 50 Ruthen vollendet, wegen welcher noch Verhandlungen über den Anschluß an den Sorauer Bahnhof schweben.

Ueber den gegenwärtigen Stand der Wasserbauten im Regierung s-Bezirk Liegnitz gehen der „Pr. C.“ folgende Mit— theilungen zu. Die Oder-Regierungsbauten zur Verbesserung der Schiff— fahrt und der fiskalischen Ufer wurden fortgesetzt, und die Deicharbeiten zum Schutz der Oder-Niederungen bis zum Eintritt strengen Winters und in dem Maße im Gange erhalten, daß an 4000 Arbeiter täglich be—

schäftigt waren. Auch fand in den letzten Monaten die Herstellung und

Vertiefung von Gräben in der Ochel⸗Niederung des freystadter und grün— berger Kreises zur Verhütung von Ueberschwemmung und Versumpfung statt. Es sind ferner bedeutende Vorfluth-AUnlagen, die in Folge der großen Näasse in den Jahren 1854 und 1855 unabweislich geworden waren, während dieser Zeit in Angriff genommen worden; dieselben haben hunderte von Arbeitern beschäftigt. Das angekaufte Beuthner Oderwehr, welches zur Sicherung und Erleichterung der Oderschifffahrt kassirt wer⸗ den wird, ist bereits übernommen.

Eine zuverlässige Nachricht aus Parana meldet den unterm 21. September v. J. daselbst erfolgten Abschluß eines Freundschafts⸗, Handels- und Schifffahrtsvertrages der Argentinischen Confederation mit dem Königreich von Sardinien, letzteres dertreten durch seinen dortigen Geschaͤftsträger und General⸗stonsul Herrn Marcello Cerruti. Der neue Vertrag, welcher in einer uns vorliegenden Rummer des offiziellen „Nacional Argentino“ sich abgedruckt findet, schließt fich der Fassung und dem Inhalt nach vollständig dem zwischen den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika und dem Argentinischen Frei⸗ staat bereits bestehenden Vertrage an, mit alleinigem Ausschluß des die Freiheit der Religionsausübung sichernden Artikels, an dessen ausdrüc⸗ sicher Aufnahme das katholische Sardinien natürlich kein Interesse

hatte. (Pr. C.)

Leipzig, 23. Januar. Leipzig - Dresdener 217 G. Löb au- Lit- tauer 46 Br., 46 G. Magdeburg - Leipziger 311 G. Berlin- Anhaltis che 163 Br. Berlin - Stettiner 167 Br. Cöln- Mindener Thüringische 110 G. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn —. Altona Kieler —. An- hal besseren, nr, , , n C. 1 7 Er. Braunschweiger Bank- Aetien Litt. A. u. B. 127 Br. Weimarische BankeActien Litt. A. u. B. 114 Br. Wiener Banknoten 935. Oester- reichische 5proz. Metalliques 73 G. 1854er Lose 94 6. 1854er National-Anseihe 767 G. Preussische Prämien- Anleihe —.

H Gn Stunmtimchpel, 9. Januar. Ẃechselegurs: London

Monat 1473 - 1483; Paris 235; Marseille 2325 235; Wien 544 bis

2 8 546; Triest 544. Geldeours etwas höher.

K / ·· 1 ——

HHanmihäankrꝶx, 23. Januar, Nachmittags 2 Uhr 45 Minuten.

Schluss- Course: Preussische AEproæ. Staats- Anleihe 100 G. Preus-

sische 33pror. Prämien-Anleihe 11 14. Oesterreichische 1proꝛ. Loose 1408. 3pror Spanier 3463 1proæ. Spanier 214. Englisch- russische õproꝛn. Anleihe -. Berliu-Hamburger 112 Br. Cöln- Minden 162. Mecklen- burger 55. Magdeburg - Wittenberge 463. Berlin- Harburger 16te Priorität 102. animirt bei lebhaftem Umsatz. Neue Stieglitz S5. ö

Getrsidemarkt Weizen flau. Roggen flau; 118 1191. Dänemark zu 126 schr angetragen. Oel pro Jannar 323, pro Mai 313, pro October 283. Kaffee, man will erst die Zufuhren abwarten.

ErnmkFenrt a. Ta., 23. Januar, Nachmittags 1 Uhr 50 Min.

Sehr günstige Stimmung, besonders in österreichischen und Spanischen. Eisenbahn-Actien flau ohne Geschäst.

Schluss- Course: Neueste Preuss. Anleihe 1113. Preuss. Kassen- cheine 105. Cöln - Mindener Eisenbahn- Actien —. Friedrich- Wilhesmms . Nordbahn 573. Lud witzshafen- Bexbach 154. Erankfurt. Hanau 79. Berliner Wechsel 105. Hrtryͥ ũ3. Wechsel 885. Londoner Wechsel 1187. Pariser W'chsel 933. Amsterdamer Wechsel 1003. Wiener Wechsel 1097. Frankfurt. Eank-Antheile 1183. 3proz. Spanier 36ę5. 1proxz. Spanier 2243. Kurhessische Loose 38. Badische Loose 465. 5proz. Meralliques 73. ; 41pron. Metalliques b 45. 18510r Loose 933. Oesterreiehisches Nationas-Anlehen 7573. Gesterreich. Bank-

theile 1024. J . n 24. Januar, Nachmittags 1 Uhr. ( Wolsf's Tel. Bur.)

örse stiller, aber sehr fest. e, Silber- Anleihe 87. 5proz. Meralliques 82. pros. Metalliques 75. ankactien 935. Nordbahn 2313. 1838er Loose 131. 18546 Loose 1033. National- * nlehen 84. Gertificate 135. London 10, 39. Augsburg 1093. Hamburt 80. Paris 126. Gold 13 dilher 9. R raste rcd nn, 23. Januar, Nachænitta gs 4 Uhr. (Wolll's Tel. Bur.) Oesterr. Fonds bedeutend liäöher, lebhaft. w . Schluss- Course: 5pros. österreich. National. Ar rihe 7135 5proz. Metalliques Litt. B. 7953 5proæ. Metalliquas got, 2Iproꝝ. . 363. proz. Spanier 2235. 3proæ. Spanier 36. Mexikaner 205. Hol- ländische Integrale 634. Getreidemarkit: Weizen flau, ohne Ums att. Koßtztzen nominell, preishaltend. Raps, pro Frühjahr 101 nominell. Kl, pr. rühj. 51. Haris, 23. Januar, Nachmnaitt- 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.)

Nachdem Consols von Mittags

12 Uhr z pCi. höher alz die gestrigen

Gösn-Minden 3te Priorität S9 G. Disconto . Sehr

Schluss- Course (90) eingetroffen waren und an der Börse ein Artikel der heutigen „Morning Post“ bekannt wurde, welcher di vom Kaiser von Russland befohlene Einstellung der Feindseligkeiten bestätigte, er- Flfnete die Rente in günstiger Simmung zu 68. 30, wich auf 68, 20, stieg, als ein friediich lautender Artikel aus dem „Journal de Peters- bourg“ vom 2156ten an der Börse zirkulirte und Consols von Mittags 1Uhr noch um 4 pCt. hüher (9023) gemeldet waren, auf 68, 55 und schloss zu diesem Course bei lebhaften Umsätzen in fester Haltung.

Schluss- Course: 3proz. Rente 68, 55. A Ipror. Rente S4. 3proxz. Spanier 368 pro. Spanier 229. Silberanleihe S3.

Lonäclder, 23. Januar, Mittags 1 Uhr. (Wolff's Tel. Bur-) In Folge friedlicher Nachrichten eröffnete die heutige Börse ausser ordent- lich animirt und fest. Sämmiliche Werthpapiere erfuhren eine Steige- rung. Consols, die gestern zu 895 schlossen, wurden so eben zu 903 und 903, Spanier zu 223, Mexikaner zu 20, gehandelt.

Nachm. 3 Uhr Minuten. (Wolff 's Tel. Bur.)

Consols 905. 1proz. Spanier 224. Mexikaner 20. Sardinier S6. 5proz Russen 10900. 4proz. Russen 90.

Getreidemarkt,. Für Weizen und Gerste fand eine bessere Stimmung statt. Das Geschält war bedeutender, als am Montage, und die Preise etwas höher.

Elverhpeacldl, 23. Januar. (Wolff's Tel. Bur.) Baum wolle: 10,000 bis 12, 9000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 25. Januar. Im Opernhause. (16te Vorstellung): Tancred, heroische Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz, nach dem Italienischen von Grünbaum. Mittel-Preise,

Im Schauspielhause. (25ste Abonnements⸗Vorstellung.): Das Käthchen von Heilbronn. Historisches Ritterschauspiel in 5 Auf⸗ zügen, von H. von Kleist. Für die Bühne eingerichtet von H. Laube. Kleine Preise.

Sannabend, 26. Januar. Im Opernhause. Auf Allerhöchsten Befehl: Zweiter Subscriptions-Ball. Eröffnung des Hauses halb 8 Uhr. Anfang des Balles 9 Uhr. :

Das Anmeide-Büreau zu diesen Bällen befindet sich im Flur des Königlichen Schauspielhauses, Eingang zum Konzertsaal, ist von 10 bis 2 Uhr Mittags geöffnet und können die Billets daselbst in Empfang genommen werden.

Der Eingang für die Zuschauer zum dritten Rang als auch zum Amphitheater (von der Wasserseite, Thür Nr. 8) ist von halb 8 Uhr geöffnet.

Die Anfahrt ist in folgender Weise geordnet; .

1) Für die von der Schloßbrücke kommenden Wagen an der Thür Rr. 2. Wasserseite.)

2) Für die von den Linden kommenden Wagen am Haupteingang Rr. 1. (Dem Universitätsgebäude gegenüber.)

3) Für die von der Behrenstraße kommenden Wagen an der kleinen Thür Nr. 3. (Am Opernhausplatz.)

Die Abfahrt findet statt: ) ö

4) Von der Thür Nr. 2 nach der Schloßbrücke zu (die Wagen stellen sich auf dem Platze an der katholischen Kirche bis zur Französischen Straße auf).

2) Von der Thür Nr. 1 nach den Linden zu (die Wagen stellen sich vor dem Opernhause, Front nach demselben, auf.)

3) Von der Thür Nr. 3 ebenfalls nach den Linden zu (die Wa⸗ gen stellen sich auf dem gepflasterten Theil des Opernhaus⸗ platzes bis an die Behrenstraße hin auf.)

Im Schauspielhause. (25st Abonnements Vorstellung): Zum ersten Male wiederholt: Die Diplomaten, Geschichtliches Driginal⸗ Lustspiel in 4 Aufzügen, von R. Gottschall. Kleine Preise.

In der Zeit vom 10. Februar bis 10. März wird Herr

Levassor, in Begleitung einer französischen Schauspieler⸗Gesell⸗ schaft, bestehend aus den Damen Teisseire, Poncelet und Anais, so wie den Herren Vezian, Ricquier, Faupre Henri, Berrot⸗Dumont

und Frederik, wöchentlich 2— 3 Vorstellungen auf einer im Konzert⸗ Saale des Königl. Schauspielhauses errichteten Bühne geben; Das Reperkoir wird abwechselnd aus Vaude villes und Chan⸗ sonettes bestehen und sind die Preise der Plätze von dem Unter⸗ nehmer zu den ersten 8 Bänken im Saale auf 1 Rthliz . Sgr; und zu den andern auf 1 Rthlr., so wie zu dem Balkon auf 20 Sgr. festgesetzt. . ö 4 i,. wird nicht stattsinden, dagegen ist die General⸗ Intendantur bereit, etwaige Meldungen zu reservirten Plätzen für alle Vorstellungen anzuehmen.

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a , . Verein zur Beschaff . z. bis zum 21. Januar ar. für den serein zur Beschaffung . . für die bedürftigen Einwohner Berlins eingegangenen Beiträge. ö. Ihre königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin bon Preußen 500 Thlr, Graf Solms⸗-Baruth 50 Thlr., Emil Baudouin zen. 15 Thlr., Stadtgerichtsrath Flittner 2 Thlr., Fräulein Lettow 15 Sgr., Frau Hen⸗ Hertel Mhtendelsfohn 56 Thlr., D. A. Benda 5 Thlr. bei einem Festessen in Urania zu Ehren des in den Ruhestand getretenen Polizei Lieu⸗ tenant Kothe 16 Thlr., aus den Stadtbezirken Nr. 2 239 Thlr. 3 Sgr.

s Ff, Tw , . Thlr. N Sgr. 6 Pf., Nr. 16 55 Thlr. 16 Sgr.,