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; . ise di gen⸗Aus⸗ der erstere auf 432 Seiten vorzugsweise die Zeugen . . . . circa 200 Seiten starke, statistische und andere
Details enthält.
Ministerium hat in eine ö Krone betre
Es hatte in
Parke (bom dale von Wen Königreichs erna überweisen, mit
obgleich die Regie
In der heutigen
bon ,,.
Unterrichts⸗Ministers, Sitz
Derselbe i den Titel „Vice WPröãͤsiden
(Vice-President ot ihe Committee oß . Die Details der Bill, erklärt der Antragsteller, werde er gelegentlich der zweiten Lesung auseinandersetzen. Earl Grey richtet da dort, Syn, hurst nicht anwesend ist, an Lord Campbell die Frage, welch es Verfah= ren die Regierung in Bezug auf den durch die Debatte über die Ernen— nung Lord Wensleydale's beschlossenen Privilegien⸗Ausschuß ein zuschla⸗ gen gedenke und wann der Ausschuß seine Sitzungen beginnen werde. Ford Campbell entgegnet, er vermöge diese Frage nicht zu beant⸗ worten, drückt jedoch die Hoffnung aus, daß die Regierung den Aus⸗ schuß unnöthig machen werde, indem sie voraussichtlich der Königin anempfehlen werde, Sir J. Parke ein neues Ernennungs-Patent zu verleihen, welches die Peers-Würde in seiner Familie zu einer erblichen mache? Dadurch werde die ganze Streitfrage erledigt werden. Der Earl von Derby spricht die Hoffnung aus, daß die Negierung sich zu diesem Schritte entschließen werde, da man auf diesem Wege einen Konflikt über die Prärogatibe der Krone vermeide. Das Haus vertagt ich hierauf. . (
3. N t, Globe bringt Folgendes: „Die nachstehenden Herren sind durch den Grafen von Clarendon ernannt worden, um ihn auf seiner Mission nach Paris zu begleiten: Der sehr ehrenwerthe Charles Spring Rice, der sehr ehrenwerthe Spencer Pon sonhy (Privat-Secretair) Mr. John Bidwell, der sehr ehrenwerthe 8 6 Vivian und Mr. Villiers Lister. Der ehrenwerthe Julian Fane von Ihrer Majestät Gesandtschaft in Wien, wird den Lord Clarenton ebenfalls nach Paris begleiten.“ . 2
9. 9 ö. 39 Schlusse der gestrigen Wahl-Abstimmung in Cambridge hatte Walpole 631, und Denman 316 Stim— men, ersterer mithin eine Majorität von 815 Stimmen,
Zum Vertreter für Edinburg an Stelle des zurückgetretenen Macau lay) ist der liberale Kandidat, Herr Adam Black, mit einer Majorität von 643 Stimmen gewählt worden. Er erhielt 2439, sein Gegner Brown Douglas 1796 Stimmen,. ö
Die „London Gazette“ meldet, daß die Königin dem Gouver— neur von Süd-Australlen, Herrn M'Donnell, vie Ritterwürde ver⸗ liehen und dem General Williams die Erlaubniß ertheilt hat, den Medschidie Orden erster Klasse anzunehmen und zu tragen.
In der gestrigen Unterhaus-Sitzung überreichte Sir J. Walmslenh eine Petition der Bewohner von Lelcester, welche auf eine Untersuchung über den Fall von Kars dringen. Eobden bemerkte darauf: Ich möchte an den Premierminister die Frage richten, weshalb die auf die Zwistig—⸗ keiten mit Amerika bezüglich Korrespondenz dem Hause nicht vorgelegt worden ist. Der Vertrag bom Jahre 1850 wird uns vielleicht in ernst— liche Streitigkeiten mit Amerika ziehen, und ich spreche bei dieser Gele— genheit den Wunsch aus, daß es künftighin für unsere Diplo— matie Bedingung sei, klar und verständlich Englisch zu schrei— ben. Bei dem gegenwärtigen Vorfalle sprechen und schreiben die beiden Parteien dieselbe Sprache, und dennoch hat sich ein langer Streit zwischen beiden Ländern in Betreff dieser Vereinbarung ent— sponnen. Der in dieser Hinsicht gewechselte Briefwechsel ist hier und in Amerika veröffentlicht worden, ich kann jedoch in diesem Hause erst davon reden, wenn er offiziell mitgetheilt ist. Der edle Lord hat bei einem neuerlichen Vorfalle gesagt, daß der Briefwechsel nicht vollständig sei; aus einer Erklärung des Lord Clarendon ersehe ich indeß, daß er es doch ist. Herr Clayton hat dasselbe in dem amerikanischen Senate gesagt, und die Frage muß einem Schiedsgerichte überwiesen werden. Der zweite Punkt des Zwistes ist die Sendung von Agenten nach Amerika, um dort Soldaten zu werben. Ich möchte wissen, welche die Männer sind, die den Rath geben konnten, in Amerika Arbeiter zu suchen, welche 48h. täglich verdienen, um sie in ein halb barbarisches Land zum Kampf zu führen, während wir in England Arbeiter haben, deren Lohn nur 6. Pence ist. Man hat uns gesagt, daß dieserhalb eine ehrenvolle Genugthuung gegeben sei; ich halte aber dafür, daß es für alle Welt befriedigender sein würde, diese Frage einer öffent— lichen Debatte zu unterwerfen, als sie in den Mysterien des auswärtigen Amtes eingehüllt zu halten. Der Zwist würde weit besser in den Hän— den des Hauses, als in jenen der Presse und der Büreau's sein. Denn wenn es zwischen unserem Lande und Amerika zum Kriege kommt, so würde ich ihn der geheimen Diplomatie des auswärtigen Amtes und der aufreizenden Sprache der Presse Schuld geben. Ich glaube nicht, daß uns eine größere Calamitaät treffen könnte, als ein Krieg mit Amerika, und doch befürchte ich bei der Art, wie man diese Angelegenheit behan— delt, sehr, daß wir unvermeidlich dazu kommen. (Hörth
Lord Palmerston: Ich glaube nicht, daß der Clayton-Bulwersche
Vertrag eine andere Auslegung gestattet, als die, welche wir borschlagen, obschon die amerikanische Regierung ihm eine andere geben will. Bes— halb haben wir beantragt, die Frage Schiedsrichtern vorzulegen. Nachdem ich die auf diese Angelegenheit bezügliche Korrespondenz noch einmal gelesen, bin ich nicht abgeneigt, diefelbe dem Hause vorzulegen. Was die Fremdenlegion betrifft, so bin ich noch der Ansicht, daß die Regierung gehandelt habe, wie sie handeln mußte. Wir ertheil— ten unseren Agenten die nöthigen Weisungen, um jeder Ver— letzung der Gesetze der Vereinigten Staaten vorzubeugen, und sobald wir sahen, daß diesen unser Verfahren mißfiel, gaben wir Befehl, die Werbungen einzustellen und bei der amexikanischen Regierung Entschuldigungen zu machen. Als diese Entschuldigungen dem hiesigen aämerikanischen Gesandten mitgetheilt wurden, fand derfelbe sie genugend und sprach die Ansicht aus, daß seine Regierung diese Ueber— zeugung theilen werde. Ein Briefwechsel ward hierüber eröffnet, und ich hoffte, ihn dem Parlamente vorlegen zu können. Aber am Tage vor dem Zusammentritte desselben traf eine Depesche in dieser Sache ein, die unmöglich beantwortet werden konnte, ohne daß vorher mit dem britischen Gesandten in Washington darüber Rücksprachegenommen worden. Das ehren— werthe Mitglied hat geäußert, daß die Beziehungen der Regierungen zu einander diesen Regeln unterworfen werden müßten, welche das Benehmen der Gentle— men unter einander erfordern. Ich frage, was in dieser Beziehung be— friedigender sein konnte, als das Verfahren eines Gentleman, der zum anderen sagte: „Da ich glaube, daß das, was meine Leute thun, Ihnen mißfällt, so thue ich ihm Einhalt; aber wenn sie trotz meiner Weifüngen etwas gethan haben sollten, was Ihnen mißfällt, so bitte ich um Ver— zeihung; es thut mir leid, und ich spreche Ihnen mein Bedauern aus.“ (Bravo's.. Noch einmal erklärte der amerikanische Gesandte sich zufrieden gestellt. Darauf war lange Zeit nicht mehr die Rede von der Sache. Indeß in der Folge wurden die Klagen wieder— holt und ein Briefwechsel begann. Am Tage vor Eroͤffnung des Parlamentes überreichte der englische Gesandte Lord Clarendon eine lange Depesche, welche die Werbungsgeschichte erzählt. Mein edler Freund glaubte nicht darauf entsprechend antworten zu können, bevor er die uns noch unbekannten näheren Einzelheiten von unserem Gesandten in Washington erhalten habe. Dieser Umstand hat die Antwort natürlich verzögern müssen, und die Sachlage ist jetzt diese: Wenn wir heute den Briefwechsel vorlegen müßten, so endete derselbe mit dem langen Akten— stücke der amerikanischen Regierung, auf das wir noch nicht geantwortet haben, weil es uns noch an genügenden Beweismitteln fehlt. (Bravos.) Es würde nicht gerecht gegen die amerikanische Regierung sein, dieses letztere Aktenstück, das sie für wichtig halten muß, zu ver— öffentlichen, und andererseits würde es nicht gerecht gegen uns sein, nicht unsere Antwort abzuwarten. Ich hoffe, daß bald der ganze Briefwechsel geschlossen sein wird und dann werde ich mich beeilen, die Äktenstücke auf das Büreau des Hauses niederzulegen (Bravo's). Ich bin mit dem
ehrenwerthen Mitgliede einverstanden, daß diese Angelegenheit von der
höchsten Wichtigkeit für die Interessen beider Länder ist. Ich glaube, baß kin Krieg unheilbotler fein würde, als ein Krieg, den
wir mit den Vereinigten Staaten von Amerika führten. (Hört!) Unheilboll für die beiden Nationen, weil, wenn wir viel zu leiden
haben würden, das Volk jenseits des Oceans nicht minder leiden würde.
Es wäre schmerzlich, wenn zwei Nationen, die durch so zahlreiche innige Bande und gemeinsame Interessen verbunden sind, sich ohne ernstlichen und unvermeidlichen Grund bekriegen sollten. (Bravo's.) Ich glaube nicht, daß zur Zeit ein solcher Grund vorhanden sei. (Bravo.) Ich glaube, daß wir, wenn man von beiden Seiten den gleichen Wunsch an den Tag
legte, die Streitigkeiten zu beenden, zu einem der Ehre beider Völker ent— sprechenden Resultate gelangen werden. (Bravo!) Die Regierung Ihrer
Majestät wird nichts versäumen, was die Ehre und die Würde des Lan— des erfordert, um dieses Resultat herbeizuführen. Nichts, was ein Ehren— mann etwa thun würde, um seine persönliche Ehre zu vertheidigen, wird bersäumt werden, um einen Kampf zu vermeiden, der ein Unheil für beide Länder sein würde. Ich füge hinzu, daß der vollständige Theil des Briefwechsels auf das Büreau niedergelegt werden wird, und daß der andere, sobald er auch vollständig sein wird, was hoffentlich binnen Kur— zem der Fall, dem Hause mitgetheilt werden soll. (Bravo's.)
Frankreich. Paris, 9. Februar. Der Divisions-General in der Reserve, Baron Despeaux, ist auf den Vorschlag des Kriegs—
ministers zum Großkreuz der Ehrenlegion befördert worden. Wie
der „Moniteur“ bemerkt, ist Despeaux, der im Jahre 1761 geboren wurde, gegenwärtig der älteste General in Europa. Er trat 1776 als gemeiner Soldat in die Armee und wurde 1794 zum Divisions⸗ General ernannt. In den sieben Feldzügen, die er mitmachte, wurde er zweimal schwer verwundet und büßte das rechte Auge ein.
— 16. Februar. Der heutige „Moniteur“ enthält ein Kaiser— liches Dekret, wodurch der Senat und der gesetzgebende Körper auf den 3. März einberufen werden.
General Bosquet ist zum Senator ernannt in Anerkennung der e , während des orientalischen Krieges geleisteten Dienste.
Spanien. Die „Madrider Ztg.“ vom 2. Februar bringt die Ernennung des Cortes-Deputirten Lopes Infantes zum Gyuver— neur der Provinz Segovia. — Nach der „Espana“ hat die Königin unter Gutheißung der von drei verschiedenen Unternehmern einge⸗ reichten Vorschläge, die Errichtung von acht telegraphischen Linien, worunter die von Madrid nach Nelves, genehmigt und jenen Unter—
nehmern die Ausführung übertragen. Eine . 7. Februar lautet: „Der den Cortes vor⸗
gelegte Vorschlag, den Wahl⸗Census auf 110 Realen festzustellen, sst mit 103 gegen 101 Stimme verworfen worden.
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Eine Depesche aus Madrid vom Sten Februar lautet: „Die amtliche Zeitung meldet den Rücktritt des Herrn Bruil und seine Ersetzung durch Santa Cruz. Der neue Finanz⸗ Minister verzichtet auf Herstellung der Octroi-Gebühren. Er wird die schwebende Schuld in freiwillige konsolidirte Schuld umwandeln.“ — Am Carnevals-Sonntage ritt der Gesandte der Vereinigten Staaten ruhig über den Prado, als eine Maske zu ihm aufs Pferd sprang und ihn bat, ihn auf seinem Spazierritte begleiten zu durfen. Da diesem nicht besonders daran gelegen schien, die Menge in solcher Gesellschaft zu durchreiten, entschloß er sich, abzusteigen und das Pferd der Maske zu lassen, deren Stimme er übrigens sehr wohl erkannt hatte.
Aus Perpignan wird in der „Madrider Zeitung“ gemeldet, daß die Carlisten sich wieder zu rühren anfangen. Cabrera bemüht sich, gegen den Willen Elio's, Arevalo's, Arroyo's und Anderer, die nur noch Werkzeuge des Grafen Montemolin sind, und jede neue Schilderhebung laut mißbilligen, seine Anhänger aufzurütteln. Nichtsdestoweniger verfolgen die Clubs von London, Paris ꝛc. ihre Pläne und bemühen sich hauptsächlich, auf die Armee einzuwirken.
Wie man aus Madrid, 9. November, meldet, ist von dem Ministerium der Befehl ertheilt, das Gesetz über den Verkauf der
Nationalgüter in den baskischen Provinzen zur Ausführung zu beke , — ,. . einige Tage früher auf eine fernere ausdauernde Kriegführung Griechenland. Aus Athen, 1. Februar, wird telegra⸗
bringen.
phirt: „Der Unterrichts-Minister Christopulos hat die Grün— dung eines archäologischen Museums verfügt. — Wiederum sind Banditen zum Theil getödtet, zum Theil verhaftet worden. Die
Bewohner der Provinzen beruhigen sich allmälig in Folge dieser
strengen Maßregeln.“
Italien. Turin, 8. Februar. Der Senat votirte das Anlehenprojekt mit 50 gegen 7 Stimmen. Lamarmo ra ist von Paris eingetroffen.
Florenz, 7. Februar. Wegen nöthig erachteter Vervoll⸗ ständigung der verschiedenen Armee⸗Corps ist ein Kontingent von 2000 Mann der Altersklasse 1838 einberufen worden.
Türkei. Konstantinopel, 28. Januar. Aus der Krim
erfährt man, was aber freilich noch einer weiteren Bestätigung be⸗—
dürfen möchte, daß zwischen den neuerlich dekorirten und den nicht
dekorirten Offizieren Mißhelligkeiten ausgebrochen wären, die selbst 11 a erl Paskiewitsch statt. Das zu diesem Zwecke niedergesetzte Tomit«“
häufige Duelle zur Folge gehabt haben sollen. — Aus Erzerum
hier angelangte Nachrichten melden von einem am 5. Januar bei Sugdidi (Hauptort von Dadien) zwischen den Russen und den Türken vorgefallenen Gefechte. Zehn russische Bataillone sollen Kathedrale der St. Dreieinigkeit und zwar unter dem Donner
ein türkisches überfallen haben. Die Türken zogen sich mit unbe—
deutendem Verkuste zurück; es fielen aber 15 Kanonen und die ? ⸗ ö. in Bewegung setzte. Vor dem von acht Pferden gezogenen,
ganze Bagage in die Hände des Feindes. Hierauf plünderten die
Russen die Stadt und steckten den fürstlichen Palast und die nahe ; den die verschiedenen Insignien der Ehrenzeichen, Medaillen und Orden des Verstorbenen, 28 an der Zahl, vorangetragen. Die höchsten Würdenträger und Repräsentanten aller Stände wohnten der Feier in der Kathedrale bei und gaben demnächst dem Leichen—
gelegenen Dörfer in Brand.
Aus Marseille, 9. Februar, wird telegraphirt: „Der „Carmel“ ist hier mit Correspondenzen aus Konstantionopel vom 31. Januar angekommen. Den letzten Nachrichten aus der Krim zufolge fanden nirgendswo auf der Halbinsel russische Truppen— bewegungen statt. Die Nord-Forts jedoch feuerten fortwährend auf die Südseite von Sebastopol, und die Lebhaftigkeit ihres Feuers
hatte sich in der letzten Zeit sogar verdoppelt. Der Befehl zur Einstellung der Feindseligkeiten, welcher der „Presse d' Orient“ vom n Expräsident General Obando in dieser Stadt erwartet. Obando war, scheint demnach bis zum Abschlusse des Waffenstillstandes kein war von dem Obersten Gerichtshof zu Bogota bereits verurtheilt, unbedingter zu sein. Die Berathungen zwischen den auswärtigen
21. Januar zufolge den russischen Generalen zugesandt worden
Gesandten und den ottomanischen Ministern über die Rechte der christlichen Unterthanen der Pforte waren beendigt; ihr Schluß war durch ein großes diplomatisches Bankett gefeiert worden. Der preu⸗ ßische Gesandte hatte jenen Konferenzen nicht beigewohnt, jedoch auch nicht dagegen protestirt. Die auf Reorganisirung der Donau⸗ Fürstenthümer bezüglichen Konferenzen sollten wieder aufgenommen werden, sobald Lord Stratford de Redeliffe die Instructionen erhalten haben würde, welche er von seiner Regierung ver⸗ langt hatte. Schließlich sollten besondere Konferenzen gehalten werden in Bezug auf das den Europäern in der ganzen Ausdeh⸗ nung des ottomanischen Reiches zu bewilligende Recht, Grundbesitz
zu erwerben, indem Herr von Thouvenel darein gewilligt hatte, daß diese Frage für sich behandelt werde. Die Pforte räumt das Prin⸗ zip ein, verlangt jedoch als Konsequenz desselben die vollständige Gleichstellung der Christen mit den Muselmännern in Bezug auf
die Entrichtung der Steuern, auf die Conseription, mit Einem Worte: auf alle Gesetze des Reiches. Ismail Pascha war nach
Trapezunt abgereist, um sich zu dem gegenwärtig vollständig ver⸗
proviantirten anatolischen Heere zu hegeben. Die zu Schumla unter den Baschi-Bozuks ausgebrochenen Unruhen waren unterdrückt worden.“ . ᷣ
Die letzten Briefe aus dem Lager von Sebastopol, die der „Times“ von ihrem Korrespondenten zugehen, sind vom 23. und 25. Januar datirt. Es geht daraus hervor, daß die Nach⸗ richt von einem bald zu erwartenden Frieden keinesweges mit all⸗ gemeiner Freude aufgenommen worden war und daß mit Aus⸗
nahme jener Wenigen, die geneigt sind, „aus Gesundheitsrücksichten“ oder „um dringender Privatgeschäfte willen“ jeden Augenblick die Mühseligkeiten des Dienstes zu quittiren, Alles verstimmt war, das Aufhören der Feindseligkeiten und der Aussichten auf Avancement so nahe zu 36 Man unterhielt nur einen Trost, den, daß es Rußland mit seiner Friedensgeneigtheit schwerlich ernst sein werde. J. Aus Dschidda wird dem „Moniteur“ geschrieben: „Nach den neuesten Nachrichten über den Aufstand in Hebfaz war von den Truppen des Sultans die Bahara-Linie ohne Schwertstreich über- schritten worden. Sherif Muthaleb hatte sich auf Mekka zurück⸗ gezogen, jedoch auch dort nicht einmal den Verfuch gemacht, sich zu
halten. Die heilige Stadt befand sich von Neuem in der Gewalt der Türken.“
Rußland und Polen. St. Petersburg, 5. Februar. Die heutigen Blätter enthalten das allerhöchst bestätigte Eeremonial, nach welchem morgen die Vermählungsfeierlichkeit Sr. Kaiserlichen Hoheit des ‚Großfürsten Nicolai Nicolajewitsch mit Ihrer Kaiser⸗ 166 Hoheit der Großfürstin Alexandra Petrowna stattfinden
ird.
Einem Briefe aus Baktschiserai vom 24. Januar (in der „Mil. Ztg.“ zufolge war das neueste nge , , ö bekannt gegeben und erregte um so größere Ueberraschung, als
hingewiesen worden war und nicht nur Truppen⸗Verstärkungen erwartet wurden, sondern gegen das Baidar-Thal über Janisale und Kolulus Bewegungen angeordnet worden waren, Um die äußersten Posten der französischen Division Autemarre zu allar⸗ miren; hiervon kam es natürlich ab, und die gegenseitige Beobach— tung wird sich auf die nothwendigsten Vorsichtsmaßregeln beschrän— ken, bis die offizielle Weisung des zu hoffenden Waffenstillstandes einlangt. Auch die Ordre, den General-Lieutenant Wagner vor Kertsch zu verstärken, wurde am 23sten rückgängig gemacht; das Feuer der Batterieen von der Nordseite eingestelll; die Beobach— tungsposten vor Eupatoria auf Tula zurückgezogen, kurz die Anord— nungen in der Art festgestellt, daß man jegliche Unternehmung
aufschiebt. — Die Armee ist zumeist in den Ortschaften und in
Erdhütten einquartirt und leidet keinen Mangel. — Nachrichten aus Warschau zufolge, fand am 8Sten d. M. um 1 Uhr Nachmittags die feierliche Leichenbeisetzung des Fürsten
hatte, mit Genehmigung, der Behörde, zu dem Behuf ein Cere— moniell festgestellt und öffentlich bekannt gemacht, wonach der Leichenzug sich in zehn Abtheilungen von der Schloßkapelle nach der der Geschütze und längs einer durch das Militair gebildeten Front
von Stallmeistern und Fackelträgern begleiteten Leichenwagen wur—
wagen bis an die Weichsel das Geleite. — Preußischerseits waren der Oberst von Bosse, der Hauptmann von der Goltz und der
Lieutenant von Berken aus Königsberg in Warschau eingetroffen.
Amerika. Nach den neuesten Mittheilungen, die der „Pr. C.“ aus Cartagena zukommen — sie sind vom Sten v. M. — wurde der
das Verdammungs-Urtheil ist aber von eben diesem seit dem neu⸗ besetzten Tribunal einer Revision unterworfen und in ein frei⸗ sprechendes umgewandelt worden. Der Expräsident ist jetzt auf einer Reise nach Europa begriffen. In Cartagena wird er das westindische Dampfboot, das nach Southampton geht, besteigen. — Die meiste Aussicht bei den gegenwärtigen Wahlen für den Prä⸗ sidentenstuhl von Neu-Granada soll General Thomas von Mos⸗ quera haben, einer der reichsten und angesehensten Granaxiner, der in New-⸗York wohnt und nur dann und wann, um eine Revo⸗ lution niederzuschlagen oder seinen Sitz im Kongreß einzunehmen, in Neu-Granada einspricht. General Mosquera hat vor Kurzem eine neue Dampfschifflinie zwischen Cartagena und New- Mork ein- gerichtet. Mit dem ersten, seinen Namen tragenden Schiffe ist er am 7. Januar d. J. selbst in Cartagena eingetroffen.
Telegraphische Depeschen.
Dirschau, 10. Februar. Das Wasser wächst in der Nogat und fällt in der Weichsel. Das Relais in Caldowo wird so eben etablirt. Die Eisdecke leidet sehr durch das anhaltende Regenwetter. Die Eisbahnen der Weichsel haben nur noch Tragfähigkeit für 12 Centner. Außerhalb der Bahnen ist die Passage gänzlich untersagt. Trajekt für Fußgänger unbehindert bet Tage und Nacht. Das Abgehen des Eises steht nahe bevor.